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Die seltsame Patientin

Dr. Mamoru Chiba
von

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Es gibt kein schlimmer Leid als das der Mensch sich selbst andeit

„Bunny du bist kein Kind mehr, also stell dich nicht so an!“ „Ich finde auch das du übertreibst, er wird dich schon nicht fressen!“ „Himmel, wenn man dir so zuhört könnte man ja meinen das du in ihn verliebt bist!“ Diese drei Sätze von ihren Freundinnen waren nun schuld daran das sie hier in der Praxis ganz alleine sass und auf Mamoru wartete. Verliebt, das sie nicht lachte, aber sie war nun mal nicht gerne mit ihm alleine, er brachte sie etwas aus dem Konzept. Sie seufzte theatralisch auf, wie gerne hätte sie mit den Mädchen die ruhige Zeit genossen, und wäre jetzt mit ihnen auf dem Weg zum Schwimmbad. Aber nein, sie musste ja hier hocken, den Fuß in einem weißem Klumpen verwandelt, damit Herr Dr. Chiba sie untersuchen konnte. Die Rothaarige Frau am Empfang bedachte sie mit einem freundlichem Lächeln, „Es kann nicht mehr lange dauern!“ Bunny nickte eilig, kaum das die Frau sich wieder dem PC zugewandt hatte betrachtete sie sie. Sie war schön, keine Frage, ob sie wohl mit Mamoru zusammen war? Was für abwegige Gedanken sie doch manchmal hatte, sie konnte sich die beiden wirklich nicht zusammen vorstellen.
 

Mamoru fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, er schaute auf die Uhr, Bunny war sicherlich noch nicht da, er wusste ja das sie immer zu spät kam. Also nutzte er die Zeit und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, er kreuzte die Hände hinter dem Kopf und sah aus dem großem Fenster. Er überlegte ob er Bunnys Heilung mit seinen übersinnlichen Kräften beschleunigen sollte, zwar setzte er diese Gabe nie bei einem anderen Menschen als bei sich selbst ein, aber nun haderte er mit sich bei ihr eine Ausnahme zu machen. Das Telefon riss ihn unsanft aus seiner Gedankenwelt, „Dr. Chiba? Miss Tsukino wartet hier schon eine geraume Zeit, ich wollte nur mal anfragen ob es noch lange dauert?“ „Sie ist schon da? Nein natürlich nicht, sie kann reinkommen, ich habe nur auf sie gewartet!“ Stille, dann ein starkes räuspern, „Gut, ich schicke sie dann jetzt rein!“ Mamoru wollte noch etwas sagen, doch dann war die Leitung wie aus dem Nichts unterbrochen. „Was sollte das denn?“ Nikara hatte ihn noch nie unvermittelt aufgelegt, allerdings hatte er auch noch nie eine Patientin überflüssig warten lassen.
 

„So was aber auch, sie können nun rein, Dr. Chiba tut die Verspätung leid!“ Bunny sah die Frau aus großen Augen an, es war nicht zu übersehen das die Assistentin sauer war, nur fragte sie sich wieso? „Auf in den Kampf!“ murmelte sie leise vor sich hin als sie aufstand, so das es niemand hören konnte. Das Klopfen war erst zaghaft doch dann fasste sie sich ans Herz und klopfte dreimal hintereinander kräftig an. „Bitte?“ ertönte es nicht gerade freundlich aus dem Untersuchungszimmer, sie holte noch mal tief Luft und trat dann ein. „Oh, noch an einem Stück wie ich sehe!“ witzelte ihr Arzt, gleich bist du nicht mehr an einem Stück, dachte sie sich während ihre Augen sich in ihn bohrten. „Wie geht es dir? Hast du den Tag gut überstanden?“ irrte sie sich oder lag eine Spur von Besorgnis in seiner Stimme? Etwas überrumpelt nickte sie nur und setzte sich ohne Aufforderung auf die Untersuchungsbahre. „Heute ganz alleine gekommen?“ „Die anderen sind im Schwimmbad!“ knurrte sie. „Oh verstehe...“ mehr sagte er nicht, sondern beugte sich direkt über ihren Fuß und betastete ihre Zehen. Unwillkürlich musste sie auflachen, „Nein nicht, ich bin kitzelig!“ Erstaunt sah sie wie er anfing zu lächeln, „Schon gut, die Durchblutung ist vollkommen in Ordnung, hast du große Schmerzen? Drückt der Gips?“ beide fragen verneinte sie. „Gut, dann sind wir auch schon fertig!“ „Das ist alles? Dafür bin ich hier her gehumpelt?“ Na der Tag kann auf jeden fall nicht besser werden, fuhr es ihr frustriert durch den Kopf.
 

Mamoru betrachtete sie mit erhobenen Brauen, was hatte sie denn bitte erwartet? „Wäre es dir lieber gewesen, wir hätten diese Untersuchung nicht gemacht? Dann wüssten wir nämlich jetzt nicht ob alles in Ordnung ist, hätte der Gips deine Durchblutung...Ach, vergiss es!“ schnaufte er. Was sollte er dem Schussel schon von Medizin erklären? Mamoru sah wie sie zerknirscht zur Seite sah, „Was ist?“ fragte er daher etwas ruhiger. „Naja, es ist so...Makoto hat mich hier her gebracht...Und ich weiß nicht von wo der Bus geht...Ich dachte einfach...Ach ich weiß auch nicht was ich gedacht habe!“ Mamoru fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, jetzt wusste er zumindest von wo der Wind wehte. „Ich habe jetzt... Pause, wenn du Lust hast...“ super, jetzt fängst du auch schon an zu stammeln, wusste gar nicht dass das ansteckend ist! „Kannst du ja mit mir eine Kleinigkeit essen gehen, danach könnte ich dich gerade nach Hause bringen, was hältst du davon?“
 

Will der mich veräppeln? „Essen, du und ich?“ er hob seine Rechte und machte eine unbestimmte Bewegung. „Ist nur ein Vorschlag, eigentlich hast du auch recht, ich kann dich auch zur Busstation fahren und danach alleine was essen gehen!“ Naja, es war ja nicht so das sie etwas zu beißen jetzt gerade ablehnen würde, eigentlich sagte ihr ihr Magen schon seit geraumer Zeit das sie ihn am quälen ist. „Bezahlst du?“ „Den Bus? Von mir aus, aber ich muss schon sagen, du bist die seltsamste Patientin die ich habe!“ „Nein du Blödmann, ich meine das Essen!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, „Wenn du mich so nett darum bittest, wie kann ich da ablehnen?“ Bunny beobachtete ihn dabei wie er seinen Arztkittel ablegte und sich eine Dunkelbraune Jacke anzog. „Also wollen wir?“ Sie nickte nur stumm und folgte ihm, „Bis nachher Nikara!“ „Bis später!“ Bunny sah wie die Assistentin ihnen verwundert hinterherschaute.
 

Gut, er wusste nun wirklich nicht was ihn in diese Situation geritten hatte, ob es ein neues Gen namens Samariter war, oder vielleicht doch aus früherer Verbundenheit, es war ihm ein Rätsel. Er war eigentlich nie gerne in Gesellschaft und weniger in der von Bunny Tsukino, die so viel Charme wie ein Stein versprühte, aber gut, nun lag das Kind nun mal im Brunnen. „Wow, ist das dein Auto? Ich wusste ja das Ärzte gut verdienen, aber das DU soviel verdienst, hätte ich nun wirklich nicht gedacht!“ Sie umrandete seinen roten Sportwagen humpelnd und machte große Augen. „Den hab ich schon lange...Und auf was hast du Lust?“ fragte er und schloss sein Auto auf, „Mhh ich weiß nicht, Pizza? Oder vielleicht doch besser Traditionell? Keine Ahnung, ich lasse dich aussuchen, du bezahlst ja schliesslich!“ ihr grinsen wurde immer breiter. „Ja ja, ich bezahle, also besser Pizza, das geht schneller!“ irgendwie bereute er seine Einladung jetzt schon.
 

Das ist kein Date, das ist kein Date! Bunny wiederholte diese Worte unaufhörlich wie ein Mantra. Aber wieso war sie dann so nervös? Es war doch bloß Mamoru! Mamoru, der vor ein paar Jahren keine Gelegenheit ausgelassen hatte sie zu ärgern! „Und sind deine Hobbys immer noch Schlafen, Essen und arme Leute mit den seltsamsten Dingen bewerfen?“ Sie verzog das Gesicht, siehste, immer noch der selbe! „Nein, mein Lieblingsopfer stand ja nicht mehr zur Verfügung!“ gab sie die Spitze zurück. „Aber Essen und Schlafen stehen immer noch ganz oben auf der Liste!“ stellte er fest. „Sind zwei Sachen die Spass machen, aber davon verstehst du nichts!“ „Glaubst du etwa ich habe nie Spass?“ Sie fing laut an zu lachen, „Mamoru Chiba und Spass? Das passt so gut zusammen wie Kuchen und Hundefutter!“ Wieder verschränkte er die Arme vor der Brust, „Du glaubst also ich bin langweilig? Wie kann ich dich vom Gegenteil überzeugen?“ Bunny zuckte unbestimmt mit den Schultern, „Was weiß ich, mach mal was verrücktes...warst du jemals Karaoke singen?“
 

Na toll, jetzt hatte er sich wirklich in Schlamassel gebracht, wieso wollte er sie von sich überzeugen? „Nein, ich finde es Kindisch!“ „Ha, siehste genau das meine ich!“ „Das eine hat mit dem anderen gar nichts Zutun...“ „Also treffen wir uns heute Abend und du wirst Karaoke singen, ich lade dich dann ein, das ist nur gerecht!“ „Wie kommst du ausgerechnet auf Karaoke?“ konnte ihr denn wirklich nichts vernünftigeres einfallen? Sie zeigte auf ihr rechtes Bein, „Mit so einem Klumpfuß kann man halt nicht alles machen, und ich will ja sehen was du für ein Partylöwe bist!“ Das grinsen das sie auf den Lippen hatte beruhigte ihn absolut nicht. „Und was ist wenn ich heute Abend nicht kann?“ Das grinsen wurde breiter, „Dann bist du ganz einfach langweilig und obendrein auch noch ein Feigling!“ „Charmant!“ Oh Himmel, wie er es bereute sie eingeladen zu haben, hätte er sie doch bloß an der Bushaltestelle abgesetzt! „Wann soll ich dich abholen kommen?“
 

Bunny konnte es gar nicht so recht glauben, was tat sie eigentlich? Obwohl es bestimmt sehr lustig wäre Mamoru singen zu hören, musste sie sich doch fragen ob sie nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen hatte. Tja, genau das war wohl das Problem, sie hatte nichts besseres Zutun! Da sie keine Lust hatte den heutigen Abend wieder vor dem Fernsehen zu sitzen und mit ihrer Mutter Krimis von was wusste sie von wann zu sehen, war das wohl das kleinere Übel. „Um 19 Uhr?“ „Dann habe ich Feierabend!“ „Ja eben, ich hole dich von der Praxis ab!“ „War es nicht so, das du nicht wusstest wo die Bushaltestelle ist? Und solltest du dein Bein nicht besser etwas mehr schonen?“ Bunny verdrehte die Augen, „Gut, also dann holst du mich um 19:20 von zuhause ab, aber bitte bleib hinter der Ecke, sonst werde ich von meinen Eltern gelöchert!“ „In Ordnung!“ gab er sich mit einem lauten Seufzer geschlagen.
 

Mamoru ließ sich schwerfällig auf seinen Stuhl fallen, wo war er da nur hineingeraten? Oder besser, wieso tat er sich das selber an? Wäre er auf diese kleine Bemerkung nicht eingegangen, würde er heute Abend den Tag in ruhe ausklingen lassen. Am besten mit klassischer Musik, einem Glas Rotwein und einem guten Buch. Aber nein, jetzt durfte er mit der wahrscheinlich größten Nervensäge durch die Karaokebars ziehen, wo noch mehr Nervensägen waren! Wie hieß es doch gleich, es gibt kein schlimmer Leid als das der Mensch sich selbst andeit! Das Klopfen an der Türe sagte ihm, das ein neuer Patient wartete, schnell vergass er den nicht erfreulichen Umstand und widmete sich seiner Arbeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  solty004
2013-11-11T11:47:39+00:00 11.11.2013 12:47
Hey,
hab Gestern dein Story Gestern die drei Kapitel gelesen und finde es bis jetzt nicht schlecht.
Es war lustig zu lesen und das Gefühls Chaos was die beiden kommen, wegen einander und es nie zu geben würden vor andern oder geschweige denn sich selbst.

Bin schon gespannt wie es weiter geht.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel von ihr für mein Kopf Kino.

LG Solty




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