Zum Inhalt der Seite

Wiedersehen zweier Dämonen

oder Ein Haushalt, Zwei Dämonen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die wundersame Gräfin

„Endlich fertig..“, seufzte das Hausmädchen Maylene und schloss die Ladentür hinter sich. Sie war kein normales Hausmädchen, nein, sie war einerseits eine ehemalige Auftragskillerin und dann auch noch eine Bedienstete Ciel Phantomhive, ein junger, doch ernster Earl. Und dann war da noch Sebastian! Hach, wenn er sie doch nur mehr beachten würde. Sie überlegt noch einmal gut, ob sie auch wirklich nichts vergessen hatte und sah dann zufällig auf die Taschenuhr eines älteren Herren neben ihr. „Oh nein!! Ich komme ja viel zu spät wenn ich mich nicht beeile!“ rief sie aus, rannte los und nahm dabei die Abkürzungen durch die verschiedenen Gassen Londons. Sie lief an Fenstern, streunenden Katzen, Tonnen und... einem Mädchen mit langem, tiefschwarzem Haar vorbei. Sie blieb ein paar Meter vor dem Mädchen stehen und sah es an. Sie bewegte sich nicht, aber man sah wie sie atmete. Seltsamerweise trug das Mädchen nicht alte Lumpen, wie es üblich war für Leute aus diesen Gassen, sondern ein langes dunkelblaues Kleid mit Rüschen, Schleifen und Krausen. Maylene ging etwas näher an das Mädchen heran und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen, doch der Pony des Mädchens hing ihr zu tief ins Gesicht, als das man etwas sehen könnte. Plötzlich hustete das Mädchen und hielt sich abrupt die Hand vor den Mund. Jetzt machte Maylene sich ernsthaft Sorgen, denn nach dem Aussehen her könnte das Mädchen eine Adelige sein, aber was hatte sie dann hier zu suchen? „Hallo? Geht es euch gut, gnädiges Fräulein? Sprecht mit mir, wenn ihr Hilfe braucht!“ Maylene setzte die prallgefüllten Einkaufstaschen ab und hocke sich nun vor das Mädchen. Diese hob den Kopf und gab Maylene nun die Hälfte ihres Gesichtes preis. Maylene erschrak, als sie das abgemagerte, wie auch hübsche Gesicht des Mädchens sah. Sie hatte leuchtend grüne Augen und halboffene, ruhige und gutmütige Augen, die nun ganz trüb und wässrig aussahen. Die Lippen des Mädchens waren voll und man sah noch einen leichten rosa Glanz auf ihnen. Maylene reichte dem Mädchen sofort die Hand um ihr aufzuhelfen, doch das Mädchen sah sie nur benommen an und regt sich nicht. Da nahm Maylene sie einfach am Oberarm und zerrte sie hoch. Das Mädchen wehrte sich nicht und lies alles über ich ergehen. „Geht euch gut, Fräulein?! Bitte haltet noch ein wenig durch. Ich werde euch stützen und euch in das Anwesen in dem ich arbeite bringen. Man wird euch dort gut versorgen, aber bitte haltet durch!“ Maylene hatte es schwer, denn sie musste das Mädchen stützen und dann auch noch die Einkaufstaschen tragen.

Kapitel I: Die Fremde

Das Mädchen blinzelte und schlug die Augen auf. Erst streckte sie sich und gähnte ausgiebig, bevor sie sich umsah und feststellte, dass sie nicht mehr in einer Gasse saß, sonder in einem großen gemütlichen Bett gelegen hatte. Sie bemerkte auch, dass sie ein Nachthemd und nicht mehr ihr dunkelblaues Kleid trug. Bevor aus dem Bett krabbelte sah sie sich in dem Zimmer noch einmal ganz genau um. Ein prächtiges Zimmer, wie das eines Kaisers! Plötzlich nahm sie Stimmen außerhalb des Zimmers war, die sie jedoch nicht verstehen konnte. Die Stimmen waren laut und intensiv, eine Frauenstimme und die eines Jungen. Sie ging vorsichtig zu Tür und lauschte. Nein, sie verstand nicht, was dort gesprochen wurde, also machte sie die Tür auf und stand tatsächlich vor einem rothaarigen Mädchen mit Brille und einem kleineren Jungen mit Augenklappe und dunklem Haar. Als das Mädchen die Tür geöffnet hatte schnellte sein Kopf sofort in ihre Richtung und Blickte sie finster an. Das rothaarige Mädchen sah die Fremde erleichtert an, als diese versuchte den Jungen anzulächeln. Plötzlich sagte die Fremde etwas, was sich wie: „Excusez-moi, mais où suis-je ici? .“ ,anhörte. Beide sahen sie fragend an. Die Fremde wiederholte es nochmals, doch es brachte nichts. „Dans la maison de mon maître, madame!!“ , hört man plötzlich aus dem Hintergrund und ein hochgewachsener, schwarzhaariger Mann erschien. Das rothaarige Mädchen und auch der Junge mit Augenklappe fuhren erschrocken herum, nur die Fremde bekam beim Anblick des Mannes einen seltsam erleichterten und auch vertrauten Ausdruck im Gesicht. Der Junge sprach den Mann plötzlich an. „Sebastian, verstehst du was genau sie sagt? Falls ja, verständige dich weiter mit ihr und frag sie ob sie Englisch spricht!“ Das Mädchen mit der Brille nickte eifrig und sah die Fremde gespannt an. Der Mann mit den schwarzen Haaren verbeugte sich nur höflich und sagte ergeben: „Wie ihr wünscht, junger Herr.“ Wieder an die Fremde gerichtet fragte Sebastian mit einem Lächeln im Gesicht: „Etes-vous capable de parler anglais?“ Die Fremde sah ihn verdutzt an und antwortete plötzlich mit einem leichten Akzent: „Natürlich! Warum sagt mir denn keiner, dass ihr Englisch sprecht?“ Sebastian lächelte weiterhin und der Junge und das Mädchen mit der Brille sahen die Fremde nur stumm an. Diese wiederum setzte ein freundliches Gesicht auf und sah aus, als wäre sie von oben bis unten voll von Nettigkeit. Der Junge räusperte sich und befreite sich aus seiner Starre: „Nun, da das geklärt wäre würde ich vorschlagen, dass ihr euch etwas Ordentliches anziehen lässt und dann mit mir zu Abend esst. Ich werde euch für den Abend eine Dienerin Maylene zur Verfügung stellen. Sie soll euch aufs Wort gehorchen und bei allem was nötig ist zu Dienste sein. Falls noch etwas gebraucht wird könnte ihr auch meinen Diener Sebastian ansprechen. Ich erwarte euch dann um Punkt 7 Uhr im Speisesaal“ Nach dem er fertig gesprochen hatte, machte die Fremde einen höflichen Knicks und bedanke sich für seine Gastfreundschaft. Sie bemerkte aber auch die kalte Gleichgültigkeit im Auge des Jungen und spürte seinen Abneigung ihr gegenüber. Als der Junge schon gehen wollte, meldete sich plötzlich das Mädchen, dass Maylene zu sein schien, und fragte unsicher: „Aber, junger Herr, welche Kleider sollen wir ihr den geben? Ich bin hier doch die Einzige Frau im Haus!“ Der Junge drehte sich noch einmal um und lächelte sie Boshaft an. „Gut erfasst, Maylene. Das bedeutet, dass sie ein Kleid von dir erhält. Ihr eigenes soll gereinigt und getrocknet werden.“ Nun ging er die Stufen hinunter, gefolgt von seinem Diener Sebastian. Als beide weg waren hörte man wieder wie die Fremde etwas unverständliches murmelte und dann traurig dem Jungen nach sah. Maylene versuchte dies nicht weiter zu beachten und wendete sich an die Fremde. „Bitte verzeiht die Unhöflichkeit meines Herrn. Ich bitte euch in eurem Zimmer zu warten. Ich werde euer Kleid unten in der Waschküche waschen und einen anderen Diener namens Finnian zu euch schicken, der euch ein frisches Kleid bringt. Ich hoffe, es ist euch recht, dass ihr das Kleid eines Hausmädchens zutragen.“ sie verbeugte sich und wollte schon in der Verbeugung los laufen, was aber nur dazu führte, dass sie beinahe einen Überschlag machte. Die Fremde reagierte aber sofort und fing das tollpatschige Hausmädchen auf, bevor dies passieren konnte. Maylene bedankte sich noch einmal, holte das Kleid aus dem Zimmer der Fremden und ging dann auch hinunter. Das Mädchen, dass nun ganz allein dort stand flüsterte nur: „ ...“ Dann drehte sie sich um und ging in ihr Zimmer.
 

„Ich danke euch für die Einladung, aber dürfte ich auch den Namen meines Gastwirtes wissen?“ ,fragte die Fremde, die nun mit im riesigen Speisesaal saß und zu Abend aß. Der Junge ihr gegenüber, hatte sie bin jetzt nur finster gemustert und antwortete nur: „Ciel Phantomhive, Oberhaupt meiner Familie und dieses Anwesens. Jetzt wünsche ich aber zu wissen, wem ich hier eigentlich meine Gastfreundschaft schenke?“ Das Mädchen nahm ein Bissen, kaute, schluckte und das alles mit hoher Eleganz. „Nun, ich bin euch sehr dankbar für eure Freundlichkeit und möchte euch keine Frage verwehren. Meine Name ist Amalia-Chlair de Lune. Ich bin eine französische Gräfin, die aber viel im Haushalt macht.“ Ciel sah sie an und sagt nichts. „Erzählt mir Genaueres! Euer Alter, wieso ihr in England seid, über eure Familie...“ unterbrach er das Schweigen und sah die Gräfin immer noch gleichgültig an. „Gut, ich bin 19 Jahre alt und ich bin nicht freiwillig hier in England. Ich kann mich nur noch an Bruchstück erinnern und sie auch die nur verschleiert. Meine Familie ist sehr groß. Ich selbst habe 14 Geschwister; 4 Ältere und 10 Jüngere. Da meine Älteren Geschwister alle beschlossen haben im Ausland zu studieren wurde ich vorläufig zur Erbin unseres Konzerns ernannt. Wir leiten ein Konzern, dass sich ausschließlich auf die Herstellung von Schmuck, Verfeinerung von Edelsteinen aber auch der Anfertigung von Kleidungsstücken spezialisiert. Das, was ihr gerade tragt, stammt auch aus unsere Kollektion, zwar eine etwas ältere, aber wie ihr seht immer noch im Vordergrund.“ Die Bemerkung mit der etwas älteren Kollektion hätte sie sich sparen können, denn das hat dann doch ein bisschen wütend gemacht. Er verbarg dies jedoch und widmete sich wieder der Gräfin, die gerade ein Schluck von ihrem Tee nahm. >Stimmt, sie ist wirklich eine Ausländerin. Dieser Akzent, ihr Aussehen und auch ihre Haltung ist für einen Engländer untypisch...< ,dachte Ciel und hackte weiter nach. „Ihr meintet, dass ihr nicht freiwillig hier in England seid. Heißt das, dass es euch hier in England nicht gefällt oder wurdet ihr geschickt um etwas bestimmtes zu Erledigen?“ Das war anscheinend ein wunder Punkt bei der Gräfin, die jetzt mit traurigen Ausdruck auf ihre Teetasse sah. „Wisst ihr, ich hatte einmal auch einen so treuen Diener, wie ihr Sebastian habt. Jedoch war es eine Frau. Sie war nur 3 Jahre älter als ich und war immer an meiner Seite. Obwohl sie meine Dienerin und auch Vertraute war, stand sie mehr im Dienst meiner Geschwister, als in meinem. Ich weiß noch, dass meine Familie zu Abend aß und fröhlich schwatzte. Später saß ich mit meiner kleineren Schwester in der Bibliothek und lasen in unseren Lieblingsbücher, als plötzlich meiner Dienerin eintrat und etwas schockierendes erzählte...Es tut mir Leid, aber ich weiß nicht mehr was sie sagte...Meine Schwester geriet in Panik und lief schreiend aus der Bibliothek hinaus auf den Flur. Ich hörte nur noch einen Knall und dann diese schaurige Stille. Meine Schwester ist also schreiend in den Tod gelaufen. Dann stand plötzlich meine Dienerin vor mir kippte mir ein Glas in die Kehle und befahl mir zu schlucken. Ich gehorchte ihn und wurde kurz darauf ohnmächtig. Als ich aufwachte befand ich mich auf einem Schiff, dass gefährlich hin und her schaukelte. Ich war noch ganz benommen, als zwei zierliche Arme mich von Bord schleppten, ich hörte im Hintergrund immer wieder eine sanfte Stimme, die mir bekannt vorkam, doch ich war mir nicht sicher, ob ich vielleicht doch träume. Ich war noch immer zu schwach und bin dann wieder eingeschlafen. Als ich abermals aufwachte fand ich mich in der Gasse wieder, wo Miss Maylene mich fand. Ich weiß nicht wer genau für all das verantwortlich ist. Ich will die Person finden, die meine Familie erschossen und mein Familiensitz niedergebrannt hat und sie zur Rechenschaft ziehen!“ Die Gräfin wechselte im laufe der Erzählung ihren Gesichtsausdruck und schon immer mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Ciels Miene hatte sich auch ein wenig verändert; er sah die Gräfin jetzt nicht mehr so kalt, wie vorher an. Er bemerkte, dass die Frau dort einen ähnlichen Alptraum erlebt zu haben, wie er selbst. Ciel schloss seine Augen und seufzte. Einige Zeit verging, bis er zu seiner Tasse Earl Gray griff und den bereits abgekühlten Tee langsam und nachdenklich die Kehle hinunter fließen ließ. Sebastian stand nur neben ihm und lauschte dem Gespräch der Gleichrangigen. Nach diesem Schweigen fragte die Gräfin nun: „ Dürfte ich ein Telefonat nach Frankreich führen? Das wäre sehr zuvorkommend von euch, Sir Phantomhive!“ Ciel nickte stumm und gab Sebastian ein Zeichen, dass er ihr den Weg zeigen möge. Er selbst blieb grübelnd an seinem Platz sitzen und sah sein Spiegelbild im Teller an.
 

Nach einiger Zeit kam die Gräfin kreidebleich und starr zurück in den Speisesaal. Sebastian verzog keine Miene und stellte sich nur auf seine vorherige Position neben Ciel. Die Gräfin setzte sich gar nicht erst, sondern bat nur darum, ins Bett gehen zu dürfen. Ciel nickte abwegig und schickte Maylene gleich hinterher. Sie solle der Gräfin beim aus- und ankleiden helfen. Sebastian könne das ja schlecht machen und Bard, Finnian oder Tanaka kämen auch nicht in frage. Maylene befolgte die Anweisungen ihres Herrn und folgte der Gräfin nickend. Als beide verschwunden waren sprach Sebastian seinen Herren an: „Ihr grübelt über etwas. Was bedrückt euch, junger Herr?“ Zunächst antwortete Ciel nicht. Nach einiger Zeit sagte er nur trocken: „Ich mag sie nicht. Auch wenn sie nett dreinschaut, sie ist aufdringlich wie Elizabeth und in ihrer Gegenwart spüre ich die selbe Aura, wie deine.“ Über diese Aussage konnte Sebastian nur lächeln, doch wenn er sagen würde, was er wusste, würde es dem jungen Herrn nur nicht gut gehen...

Kapitel II: Ein nerviger Schutzengel

Es war still in der Kutsche und niemand sagte ein Wort. Auf der einen Seite saß Ciel und sah gleichgültig zum Fenster hinaus. Gegenüber von ihm saßen Sebastian und die Gräfin Amalia-Clair, die es vorzog Mila oder Malia genannt zu werden. Nach einiger Zeit hielt Kutsche ruckartig und riss alle aus ihren Gedanken. Als erstes stieg Sebastian aus um Ciel und dann der Gräfin aus der Kutsche zu helfen. Ciel sah sich um und überlegte, in welchen Laden er wohl zuerst gehen wolle, während die Gräfin sich nur neugierig umsah. Sebastian räusperte sich, worauf hin beide ihn fragend ansahen. An Ciel gerichtet meinte er: „Junger Herr, ich würde vorschlagen zuerst zum Schneider zu gehen um Lady Amalia dort neue Kleider nähen zu lassen. Sie ja nicht nur in Maylene Klamotten herumlaufen und wenn doch, was soll Maylene dann anziehen?“ Ciel überlegte kurz und nickte dann. Die Gräfin setzte dem nichts entgegen und folge ihnen stumm. Beim Schneider wurden ihre Maße genommen und gefragt, wie Kleider den Aussehen sollen. Die Gräfin lächelte nur und sagte zum Schneider: „Wäret ihr so freundlich und schreibt mir meine Maße auf? Ich würde den Stoff dann einfach so mitnehmen!“ Ciel und auch Sebastian sahen Amalia ungläubig an und auch der Schneider hatte nun weit geöffnete Augen. „Tut wie euch geheißen und gebt ihr die Maße und den Stoff. Wenn Lady Amalia es so wünscht, dann tut es es!“ ,durchbrach Ciel die Stille und rüttelte somit auch den Schneider wach. Der nickte nur und führte die immer noch lächelnde Gräfin zu den Stoffen, von denen sie sich für einen purpurroten Stoff mit Blümchenmuster, einen trüb goldenen Stoff und einen lila Stoff mit Riffeln entschied. Nachdem das erledigt war, bedankte sich die Gräfin erst beim Schneider, dann bei Ciel und ging schließlich aus dem Laden. „In London leben wirklich nette Menschen!“ ,sagte Gräfin und wandte sich dann zu Ciel und Sebastian um. „Zum Beispiel euch und euren treuen Butler!“ Ciel ignorierte dieses Kompliment und meinte zur Gräfin, sie solle das Tragen von Einkäufen Sebastian überlassen. Ein bisschen mitleidig übergab sie Sebastian die Stoffe und den Zettel mit den Maßen, als dieser auf den Zettel sah und grinsend durch die Zähne pfiff. „Gute Güte! Hab ihr den keinen Schmerz im Nacken? Ich hab mich schon öfter gefragt, wie einige Frauen so etwas mit sich schleppen können und meist sogar noch damit prahlen!“ ,meinte Sebastian und hielt Ciel den Zettel hin. Dieser wirkte etwas gereizt und fauchte seinen Butler an: „Schweig! Behalte gewisse Dinge bitte für dich. Sie ist schließlich eine Gräfin aus Frankreich! Also beherrsche dich, Sebastian!“ Amalia winkte nur ab und lachte nur. Ciel verstand nicht ganz, was die Gräfin auch merkte und ihm dann erklärte: „Mir selbst ist es egal wie andere Leute über mich reden. Hauptsache ist nur, dass sie meine Person mögen, wenn sie dann auch meinen Körper mögen ist dies mir gänzlich egal.“ Wieder waren Sebastian und Ciel sprachlos, wie eben gerade beim Schneider. „Achtung!!“ ,hörten sie plötzlich eine Kinderstimme hinter sich und im nächsten Moment flog ein kleiner Lederball direkt in Ciels Richtung. Die Gräfin hatte den Ruf zwar gehört, sich aber nicht wie Ciel und Sebastian in die Richtung gedreht, trotzdem hab sie jetzt ihren Arm, ging einen Meter nach links und fing den Ball auf ohne hinsehen zu müssen. Ciels linkes Auge weitete sich jetzt und auch Sebastians Augen waren nicht mehr halb geöffnet, sondern misstrauisch zusammengekniffen. „Also?“ ,fragte die Gräfin und sah Ciel freundlich ins Gesicht. „In welches Geschäft wollt ihr nun?“ Ciel antwortete vorerst nicht und sah die Amalia weiterhin erstaunt an.
 

Nach einem langen Einkaufstrip fiel Ciel mit einem erleichterten Seufzer erschöpft in seinen Sessel.

„Sebastian!“ , rief er seinen Butler zu sich, der schon bald darauf erschien. „Bring mir bitte eine Tasse Earl Gray und Gebäck. Danach lass mir ein heißes Bad ein. Anschließend möchte ich mich in Ruhe meiner Arbeit widmen!“ Der Butler lächelte nur. „Yes, my Lord!“ Daraufhin verließ er das Zimmer und ließ den jungen Grafen allein. Er stütze sich auf seine Schreibtischplatte und grübelte: >Was war das? Wie hat sie das gemacht? Das ist unmöglich für einen Menschen oder hat sie einfach nur unglaublich gute Wahrnehmungssinne? Nein, dieser Auftritt hat selbst einen Dämon misstrauisch gemacht. Sie hat etwas von einem nicht Menschen, doch sollte ich Recht behalten und ist ein Dämon wie Sebastian...Dann würde sich die Frage stellen, was sie hier so ganz allein ohne Vertrag in der Menschenwelt macht. Ich habe ihre linke Hand gesehen; Dort war nichts! Sie hat auch sonst wo keine Spur vom Zeichen eines Vertrages...< Ciel war so tief in Gedanken versunken, dass er gar nicht gemerkt hat, wie Sebastian ins Zimmer gekommen ist, das Tablet mir Tee und Gebäck abgesetzt hat und wieder gegangen war. Vorsichtig pustete er und nahm kleine Schlückchen aus der Tasse. Er seufzte erleichtert. Ja, so eine heiße Tasse Earl Gray erleichtert einem wirklich das Leben. Nachdem er die Tasse ausgetrunken und ein paar Teile vom Gebäck verputzt hatte, machte er sich auf den Weg ins Bad, wo Sebastian schon erwartete um ihn zu baden.
 

Der Butler zog sich gerade wieder die Handschuhe an, als plötzlich die Gräfin hinter ihm stand. Er lächelte, diesmal aber nicht freundlich sondern er bösartig und drehte sich um. „Es ist lange her, alter Freund! Fast 50 Jahre sind seit unserem letzten Treffen vergangen, hab ich nicht Recht?“ Die grünen Augen der Gräfin leuchteten unheimlich und starrten auf den Dämon gegenüber, der jedoch weiter hin lächelte. „Nicht ganz, gnädigste Amalia, es sind nur 43 Jahre. Jetzt will ich dich fragen...Was genau willst du von meinem Herrn?“ Sein lächeln wich einer ernsten Miene und sah der Dämonin direkt ins Gesicht. Erst antwortete sie nicht und sah Sebastian nur mit leuchtenden grünen Augen an, bis sie sich in Bewegung setzte und aus dem Badezimmer hinaus auf den Flur trat. Der Butler folgte ihr und sah sie weiterhin ernst an. „Nun,“ ,fing die Gräfin an und sah sich um, ob wirklich niemand außer Sebastian zuhöre. „Der Junge ist mir eigentlich egal. Ich habe keine Hunger mehr auf Seelen von verhassten Menschen. Ich will mich in erster Linie nur Rächen und zwar an den Leuten, die mir mein Spiel verdorben haben und die Familie de Lune umgebracht hat. Als die wahre Gräfin Amalia-Chlair de Lune zu Welt kam bin ich einfach in ihren Körper gefahren und war von da an ein Dämon in einem Menschenkörper. Da die Seele der Neugeborenen noch zu schwach war um sich mir zu widersetzten, war es ein Kinderspiel. Nach einem schönen Leben als Gräfin ging alles zu Ende, als irgendwelche Bastarde die Familie umbringen und ich gerettet werde. Falls meine Dienerin noch am Leben ist, dann will ich sie noch einmal treffen und mich für meine Rettung bedanken, falls sie es wirklich war, die mich gerettet hat...“, beendete sie nachdenklich ihre Erzählung und sah über das Treppengeländer nach unten. Sebastians Blick war jetzt nicht mehr so voller Zorn wie vorher und sah die Gräfin einfach nur nachdenklich an. Nach einer Schweigeminute setzte die Gräfin wieder an: „Ich bitte dich, als Mitdämon und Freund, mir nicht im Weg zustehen, wenn ich gleich zu Sir Phantomhive gehe und ihn um eine Arbeitsstelle hier im Anwesen bitte.“ Der Butler seufzte nur ergeben und nickte. „Ich werde dich nicht aufhalten, unter einer Bedingung! Du wirst meinem Herrn nur Gutes bringen und die Finger von seiner Seele lassen, denn die will ich bekommen!“ Die Gräfin kicherte und nickte. „Einverstanden! Dann sind wir ab gleich Kollegen!“

Dann rauschte sie ab und verschwand.
 

Der kleine Graf Phantomhive war gerade tief in seine Dokumente vertiefst, als ein unpassendes Klopfen an der Tür ihm die Ruhe nahm. „Herein!“ ,meinte er dann nur mit erboster Miene und sah zu seinem erstaunen, dass es nicht einer seiner Angestellten, sonder die Gräfin persönlich war. „Was wünscht ihr?“ meinte er kühl und sah sie gleichgültig an. Sie machte wie immer einen Knicks und sah ihn mit diesem zuckersüßen Lächeln an. >Tse! Genau so eine Schleimerin wie Sebastian! Bei hat aber zu ihrem Pech keinen Zweck.< ,dachte Ciel triumphierend, wurde dann aber doch von den grünen Augen Amalias gefangen genommen. „Bitte verzeiht die Störung, Earl Phantomhive, aber ich möchte euch lediglich um eine Arbeitsstelle in eurem Anwesen bitte.“ Erschrocken fuhr Ciel zusammen und rutsche weiter in seinen großen Sessel. Er musste lange überlegen, was die Gräfin dort eigentlich von ihm Verlangte, kam aber nicht hinter irgendeinen versteckten Grund. „Ich weiß nicht, was mich dazu bringen sollte, eine Gräfin unter meine Bediensteten zu nehmen.“ Nun wurde das süßliche Lächeln plötzlich zu einem dunklen Grinsen, welches Ciel erschüttert wahr nahm. >Ich hatte mit meiner Vermutung also Recht! Sie ist also ein Dämon.< „Ich weiß, dass ihr meine wahre Identität bereits erkannt habt, kleiner Earl, also wäre es dann nicht von Vorteil gleich zwei Dämonen im Haushalt zu haben, wobei man dem zweiten Dämon noch nicht einmal eine Seele schuldet?“ Sie hielt ihren linken Handrücken an Ciel gerichtet und wollte somit wohl beweisen, dass kein Vertrag zwischen Mensch und Dämon vorlag. Ciel musterte sie Misstrauisch und erhob sich dann von seinem Sessel. Er machte einige runden um seinen großen Tisch bis die Gräfin in mit einem Ruck in die Realität zurück holte. „Der 14. Dezember.! Sagt euch das etwas, Ciel Phantomhive?“ Ihr Grinsen wurde immer breiter und bösartiger. „Ihr wollt Rache ein Personen nehmen, die bereits Tod sind! Ich habe verschiedenste Informationen, die euch in diesem Falle eventuell weiter halfen könnten!“ Earl Phantomhive wurde nun aufmerksam und sah die Gräfin entsetzt an. „Sebatian!!“ ,rief er dann so laut er konnte und auch der Butler war in wenigen Sekunden im Raum. „Begleite deine Dämonen-Freundin in ihr neues Zimmer und gib ihr alles, was sie sich wünscht!“ Verdutzt verbeugte Sebatian sich und wies der Gräfin hin, ihm zu folgen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück