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Märchenstunde mit Gazette

von

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Rotkäppchen und der große böse Wolf

Guten Tag =3

hiermit stelle ich euch das erste Kapitel der Märschenstunde vor! Ich freue mich wie immer auf Kommis!

Die Personen gehören sich selbst!
 

Und nun viel Spass wenn Aoi euch die Geschichte 'Rotkäppchen und der große böse Wolf' vorliest ;)
 

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Rotkäppchen und der große böse Wolf
 

„Guten Abend, meine lieben Kinder. Mein Name ist Aoi und ich erzähle euch die Geschichte ‚Rotkäppchen und der große böse Wolf‘. Seid wachsam!“ Der grauhaarige schlanke Mann setzte sich in seinen Sessel und schlug das Buch auf, bevor er anfing.
 

Es war einmal in einem tiefen und dunkeln Wald ein kleines Häuschen. Aus dem Schornstein quoll der schwarze Rauch hinaus ins Freie. Ein alter Herr wohnte dort. Allein und doch bekam er jeden Sonntagmittag Besuch von seinem Enkel. „Ja ja.“, krächzte er und klopfte sich auf den Rücken. „Heute ist es wieder so weit.“ Voller Freude deckte er den Tisch. Zwei Teller, zwei Tassen, Besteck für zwei. Etwas besorgt war er schon, denn seit einer geraumen Zeit trieb ein großer und böser Wolf hier im Wald sein Unwesen.
 

Etwa einen halben Fußmarsch von dem Haus des alten Herren entfernt, wohnte eine Mutter mit ihrem Sohn. Sie packte gerade ein paar Kekse in einem geflochten Korb. „Uruha, bring die doch bitte zu deinem Großvater!“, bat sie und der junge Mann drehte sich zu ihr um. „Das mache ich, Mutter.“, sagte er und band sich seinen roten Umhang um die Schultern. Sein blondes Haar versteckte er unter der angebrachten Kapuze. „Sei aber vorsichtig mein Sohn. Draußen im Wald lauert ein Wolf und wartet nur darauf, jemanden wie dich zu verschlingen.“, mahnte sie Uruha und überreichte ihm den Korb. „Ich weiß, Mutter.“, seufzte Uruha. Denn immer wieder mahnte seine Mutter ihn. „Sei nicht so an genervt von meinen Warnungen, mein Sohn. Ich habe schon dein Vater verloren, dich will ich nicht auch noch verlieren.“ Der blonde Schönling seufzte erneut und nickte. „Ich weiß“, sagte er. „Dort sind Milch und Kekse drin. Wenn du bei Großvater Kai bist, grüße ihn lieb von mir.“ Auch dieses Mal nickte Uruha um zu zeigen, dass er seine Mutter verstanden hatte. „Mach es gut mein Sohn. Bis heute Abend!“

Er verabschiedete sich von seiner Mutter und verließ das kleine weiße Haus am Rande der Stadt. Um zu seinem Großvater zu gelangen, musste Uruha erst einmal durch die Stadt. Er grüßte den Bäcker, den Metzger und den Jäger. „Hallo Uruha!“, grüßte der kleine Braunhaarige zurück. Der Jäger ging Uruha gerade mal bis zur Nasenspitzen und doch war er ein Schürzenjäger. Seit einer geringen Zeit hatte er es wohl auf Uruha abgesehen. „Gehst du heute zu deinem Großvater?“, fragte er und begleitete Uruha ein kleines Stückchen. „Ja. Ich bringe ihm Kekse und Milch.“, antwortete der Blonde höflich. Er mochte den Jäger, aber großes Interesse hatte er an ihm nicht. „Sag Ruki, musst du nicht auf die Jagd?“, wollte der Blonde wissen und ließ seinen Blick zu dem Jäger fallen. „Ja. Ich bin aber auf der Jagd nach dem Wolf, der hier sein Unwesen treibt.“ Ruki zeigte auf sein Gewehr, was er hinten auf seinen Rücken verstaut hatte. „Sag mein Hübscher, hast du heute Abend denn schon was vor?“, fragte er und grinste. Was ihm wohl entging war, dass Uruha sich einmal kurz schüttelte. Er mochte es nicht wenn man ihn ‚Hübscher‘ nannte. „Nenn mich doch bitte nicht so.“, wies er den anderen an. „Na gut Rotkäppchen besser?“, fragte der Brünette und grinste breiter. „Wenn es sein muss.“ Uruha war erleichtert, gerade erreichten sie das Ende der Stadt. „Na gut Rotkäppchen, pass gut auf den Wolf auf.“ Somit verabschiedete sich Ruki von Uruha und machte sich auf den Weg in seine Stammkneipe. Dass Uruha ihm keine Antwort auf seine Frage gegeben hatte, fiel ihm erst später auf. Erleichtert machte der Blonde sich auf in den Wald. Eine ganze Zeit lang lief er und fragte sich warum alle so eine große Angst vor dem Wolf haben, dass er allerdings verfolgt wurde bemerkte er vorerst nicht.

Der große böse Wolf schlich seinem Gast im Wald hinterher. Versteckte sich immer wieder hinter einem dicken Baumstamm oder in einem Gebüsch. Er grinste und zeigte dabei seine großen Zähne. „Komm nur…“, flüsterte er. „Verlaufe dich im Wald.“
 

Uruha drehte sich um. Es war bereits Mittag und die Sonne schien sich hinter den hohen Bäumen zu verstecken. Er hätte schwören können, dass er eine Stimme vernahm. Er zog seine Schultern kurz in die Höhe und ging dann weiter.

Wieder schlich der Wolf hinter Uruha her. „Wo will das gnädige Fräulein hin?“, hauchte er wieder leise in den Wald hinein und der Wind trug seine Stimme zu Uruha. Erschrocken blieb der Blonde stehen. Es lief ihn eiskalt den Rücken hinunter. „Ich bin kein Fräulein.“, knurrte er leise und setzte wieder einen Fuß vor dem anderen. „Entschuldige, ich korrigiere mich.“, hauchte der Wolf wieder. „Wo möchte der gnädige Herr denn hin?“ Etwas Verwirrung konnte man aus der Stimme hinaus hören. „Okay…“, Uruha blieb stehen und drehte sich um. „Wer bist du!“, rief er und drehte sich einmal im Kreis. Der Blonde ist den Weg schon aber tausende von Mal gelaufen und noch nie hat der Wald mit ihm gesprochen. Niemand war zu sehen.
 

„Niemand, den du kennen solltest.“, kam es von irgendwo her. Eiskalt lief es Uruha den Rücken erneut runter. Mit schnellen Schritten ging er die letzten Meter zum Haus seines Großvaters.

„Da bist du ja mein Junge.“, sagte der Großvater überrascht und schaute seinen Enkel an. Anscheinend musste er gerannt sein. „Was ist denn passiert?“, fragte er und bat ihm einen Stuhl an. „D-der Wald hat mit mir gesprochen!“ Völlig außer Atem, stellte Uruha erst den Korb vorsichtig auf den Tisch ehe er den Umhang ab nahm und sich erschöpft auf den Stuhl setzte. „Das muss der böse Wolf gewesen sein!“, keuchte der alte Mann, als ob ihm die Luft weg blieb. „Er will seine Beute verwirren und sie dann verführen!“ Uruha verstand nicht. Wie kann ein Tier jemanden verführen. „Großvater.“, fing er ruhig an. „Wie kann ein Tier jemanden verführen?“, fragte er nach. Kai schaute seinen Enkel an und legte behutsam eine Hand auf seine Schulter. „Er ist ein Mensch. Doch seine Zähne sind so scharf wie ein Messer. Seine Augen so schwarz wie die Nacht. Seine Ohren und seine Rute sind die von einem Hund und der Rest des Körpers ist von einem Menschen.“ Kai lächelte. „Doch keine Angst. Der Jäger wird in sicher finden. Doch nun lass uns erst einmal essen.“ Der alte Mann holte das Essen aus dem Backofen. „Großvater, soll ich dir nicht helfen?“, fragte Uruha besorgt, als sein Großvater einen Hustenanfall bekam. Schnell stand er auf und griff seinem Großvater unter die Arme. Nach dem sie zu Mittag gegessen hatte, half der Blonde seinem Großvater noch. Er hackte Holz, reparierte einige Stellen am Haus und machte etwas Haushalt. „Ich danke dir mein Kind.“, bedankte sich Kai und gab seinem Enkel noch eine Kleinigkeit mit auf dem Weg. „Und sei vorsichtig. Es ist mittlerweile schon Abend. Es tut mir leid, dass ich dich solange aufgehalten habe.“ Uruha lächelte und winkte ab. „Schon gut, Großvater.“, sagte er und Band sich erneut seinen roten Umhang um. Er stülpte sich die Kapuze über den Kopf und nahm seinen Korb in die Hand. „Wir sehen uns nächste Woche wieder.“

Er verabschiedete sich und machte sich wieder auf den Weg in den Wald der mittlerweile von der Dunkelheit umhüllt war.
 

Mit einem etwas mulmigen Gefühl setzte Uruha einen Schritt vor dem anderen. Immer wieder drehte er sich um. „Wo vor hast du denn Angst, mein Hübscher.“, entlockte der Wald die Stimme. „Doch nicht etwa vor mir?“, neckte der Wolf seinen Gast. „Du machst mir keine Angst!“, rief Uruha und lief weiter. Er ließ sich nichts anmerken. „Das sieht aber nicht danach aus.“, kicherte der Wolf. Der Blonde blieb stehen. „Ich weiß, dass du das bist, Wolf!“, rief er in den Wald hinein und lauschte. Ab und an vernahm er ein rascheln. Uruha war sich sicher, dass der Wolf mit ihm spielte. „Du bist dir also sicher, dass ich der Wolf bin?“, neckte der Wolf ihn. „Ja!“ Das brachte den Wolf zum Lachen, dass man durch den ganzen Wald hörte. Der Wolf entschied sich, aus seinem Versteck hinaus zu kommen. Es raschelte und knackt und Uruha drehte sich im Kreis, den Geräuschen hinterher bis eine kaum erkennbare Gestalt auf dem Pfad stand. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte Uruha die Umrisse zu erkennen. Es muss ein Mensch sein, denn das Wesen stand auf zwei Beinen. Auch zwei Arme waren zu erkennen, doch der Kopf den konnte Uruha nicht erkennen. „Was ist los, die Sprache verschlagen?“, fragte der Wolf grinsend. Langsam ging er auf seine Beute zu. „N-nein!“, sagte Uruha unsicher und ging langsam Rückwärts. Er bemerkte nicht, wie er auf seinen Umhang trat und ihn das zu Fall brachte. Der Wolf erkannte seine Chance und stürzte sich auf Uruha. Das Gewicht des Wolfes drückte den Blonden zu Boden, die Arme wurden von dem Wolf fest an den Boden gekettet. „Du hast also keine Angst vor mir.“, hauchte er seiner Beute gegen die Lippen.

Der Blonde war starr vor Schreck. Es war wirklich der Wolf und er sah ihm in die Augen. „G-großvater hat gelogen.“, hauchte er nur und war gefesselt von den braunen Augen, in die er sah. „So? Was sagte er denn?“, fragte der Wolf und glitt sich mit der Zunge über seine Lippen. „D-das deine Augen schwarz wie die Nacht sind.“, antwortete Uruha. Er versuchte nicht einmal zu entkommen. „Achso.“, grinste der Wolf breit. Er leckte mit der Zunge über die Lippen Uruhas. „Bis zum nächsten Mal meine Schönheit. Wir bekommen unangenehmen Besuch.“ Er löste sich von Uruha und verschwand wieder in der Tiefe des Waldes. Er war genauso schnell weg, wie er kam.
 

„Uruha!“, rief eine Stimme und riss den Blonden aus den Gedanken. Noch immer hallte ihm das Lachen des Wolfes im Ohr. „W-was?“, fragte er und richtete sich langsam auf. Es war der Jäger. „Uruha! Uruha ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte der Kleinere und schaute ihn in die Augen. „W-was? Ja. Alles okay.“, sagte der Angesprochene und hob seinen Korb auf. „Ich bin nur gefallen.“ Erleichtert seufzte Ruki und ging mit Uruha nach Hause zurück. Er machte sich etwas sorgen, denn seine Begleitung war nicht gerade bei Sinnen. „Und es ist wirklich alles okay?“, fragte er noch einmal besorgt, ehe Uruha die Tür öffnete und nickte. „Ja, es ist alles in Ordnung.“ Uruha bedankte sich noch einmal und schloss dann die Tür. Es war spät und Uruha war recht müde geworden. Schnell zog er sich um und legte sich in sein Bett. „Was für ein seltsamer Wolf.“, flüsterte er und glitt mit seiner Zunge über seine Lippen, so wie es der Wolf einige Stunden zu vor getan hatte. Müde und erschöpft fielen ihm die Augen zu, dass er in dieser Nacht einen Gast an seiner Fensterscheibe hatte, bemerkte er nicht.

Einige Tage waren vergangen und jede Nacht suchte der Wolf das Zimmer seiner Beute auf. Mal saß er im Zimmer, wenn Uruha das Fenster auf lies und mal saß er wie ein streuender Hund davor. Doch nie wanderte er den Blick seiner schlafenden Schönheit ab. Am Tage jedoch, bemerkte Uruha nichts. Immer wieder stand er am Rande der Stadt und schaute in den Wald. Ab und an hätte er sogar schwören können, den grinsenden Wolf zu sehen. Irgendwann entschied sich der Blonde, seinen Mut zusammen zu fassen und den Wald zu betreten. Er gab seiner Mutter Bescheid, er würde Pilze im Wald sammeln gehen und machte sich mit seinem roten Umhang und dem Korb auf den Weg.
 

„Sie an, die Schönheit betritt wieder meinen Wald.“, hauchte der Wind und Uruha zitterte etwas. „Solange musste ich auf dich warten.“, säuselte der Wind erneut, doch dieses Mal tat Uruha so als ob er sich nicht angesprochen fühlte. „Was ist los, meine Schönheit. Magst du nicht mit mir spielen?“, neckte der Wind ihn. „Nein. Solange du nicht aus deinem Versteck kommst.“, sagte Uruha und pflückte ein paar Pilze vom Boden auf. „Was denkst du von mir? Es ist helligster Tag! Da werde ich mich doch sicherlich nicht zeigen.“, kicherte der Wolf und Uruha merkte, wie nah ihm der Wolf war. Er erschauerte. „Ich will dich aber sehen.“, sagte Uruha und pflückte weiter. Der Wolf lachte. „Komm doch heute Nacht wieder.“, bat ihm der Wolf an. „Damit du mich verschlingen kannst?“ Erneut brachte das der Wolf zum Lachen. „Wenn ich dich verschlingen wollte, hatte ich dies schon längst getan!“ Das erschreckte Uruha. Er stand auf und drehte sich um. „Wie meinst du das?“, fragte er und versuchte den Geräuschen zu folgen. „Das sag ich dir nicht.“, neckte der Wolf seine Beute. Uruha fluchte. „Nun zeig dich schon!“, rief er und stand noch immer mit dem Korb in der Hand zwischen all den Bäumen. Der Wolf lachte. „Nein, komm heute Nacht wieder.“ Dann verschwanden die Stimmte und die Geräusche im Wald und Uruha ging mit einem halbvollen Korb Pilze nach Hause.
 

Gespannt wartete Uruha auf die Nacht. Als seine Mutter schlief zog er sich erneut den Umhang um die Schultern und machte sich auf den Weg. Vorsichtig betrat er den dunkeln Wald auf der Hut nach dem Wolf. „Guten Abend, meine Schönheit.“, rief der Wald wieder. „Komm raus. Es ist Nacht.“, forderte der Blonde und drehte sich erneut einmal im Kreis. Er versuchte wie eh und je die Geräusche zu lokalisieren. Was allerdings fehl schlug. „Schon gut, schon gut!“, grinste der Wolf und stellte sich hinter Uruha auf den Pfad. Erschrocken darüber, dass der Wolf seiner Bitte nachkam, drehte Uruha sich zu ihm um. Wieder kniff er die Augen zusammen. Er spürte keine Angst oder gar das bedrängen weg laufen zu wollen. Vorsichtig streckte er eine Hand nach dem Wolf aus. Doch er fletschte nur die Zähne und knurrte. Schnell zog Uruha seine Hand zurück und bleib wie angewurzelt stehen, was den Wolf amüsierte. Vorsichtig und bedachte machte der Wolf wieder ein paar Schritte auf Uruha zu, und wie ein paar Tage zu vor ging Uruha die Schritte vorsichtig zurück und fiel hin. „Man meine, du hast nicht viel dazu gelernt, meine Schönheit.“ Wieder stürzte der Wolf sich auf Uruha und setzte sich dieses Mal auf die Hüfte. Seine Rute wedelte wie hin und her, schlug ab und an gegen das Bein von Uruha. Er pinnte die Arme seiner Beute an den Boden und fletschte die Zähne. Uruha hatte nun doch leichte Angst. Wieder blickte er in die braunen Augen des Wolfes, die ihn so fesselten. Der Wolf beugte sich über Uruha und grinste breit, auch er wendete den Blick nicht ab. „Wie du wohl schmeckst?“, fragte er rau und legte die Lippen auf Uruhas. Etwas entsetzt riss Uruha die Augen auf, verstand nicht was der Wolf versucht. Er versuchte den Kopf aus der Reichweite seines Gegenübers zu bringen. „Was hast du, meine Schönheit? Habe ich dir deinen ersten Kuss gestohlen?“, neckte er ihn und glitt mit der Zunge über seine eigenen Lippen. Uruha knurrte etwas gefährlich. „Das würdest du dich bei Tageslicht nicht trauen!“, fauchte er und versuchte sich aus der Gewalt zu befreien. „Doch. Jeder Zeit.“, forderte der Wolf eh er wieder in der Dunkelheit verschwand und das Versteckspiel fortsetzte. Nur mühsam richtete sich Uruha auf und drehte sich um sich selbst. Er glitt mit seinen Fingerspitzten über die Lippen. Der Wolf lachte. „Bald … meine Schönheit.“ Damit verschwand der Wolf komplett. „Was bald?“, rief er noch in den Wald doch Uruha bekam keine Antwort mehr und er machte sich auf den Weg nach Hause. Auch diese Nacht beobachtete der Wolf seine Beute vom Fenster aus. Immer wieder leckte er sich über die Lippen und grinste dabei. „Bald meine Schönheit wirst du mein!“, sagte er und verschwand im Morgengrauen.
 

Es war wieder ein Sonntag und Uruha machte sich wieder auf den Weg zu seinem Großvater. „Guten Morgen Uruha!“, sagte Ruki und lief fröhlich neben Uruha her. „Was ist los? Du scheinst so verträumt zu sein.“ Uruha seufzte. „Nichts, Ruki.“ Dass er an den Wolf dachte, verschweig er dem Jäger. Immer wieder glitt er mit den Gedanken zum Kuss. Wie sehr würde er gerne noch einen bekommen. „Heute bekomme ich den Wolf! Dann wird er an den Pranger gestellt!“, grinste Ruki breit und klopfte auf sein Gewehr. „Was? Wieso? Er hat doch nichts gemacht?“, riss es Uruha aus den Gedanken. „Allein seine Anwesenheit erschreckt alle!“, sagte Ruki und hob eine Augenbraue. „Du solltest dich nachts vom Wald fern halten.“ Mit dem Satz verabschiedete sich Ruki und ging in die Schmiede. Uruha seufzte.

Er bemerkte gar nicht wie er den Wald betrat. „Hallo meine Schönheit.“, rief der Wind wieder und Uruha schreckte auf. „Wieso so schreckhaft?“, neckte der Wald ihn. „Weil dich der Jäger erschießen will!“, antwortete der Blonde und schaute sich genau um. „Aber aber, Schönheit. Niemand bekommt den Wolf zufassen.“, spottete der Wind. „Und seit wann macht sich meine Schönheit sorgen um eine Bestie?“ Uruha wirkte bedrückt. Es stimmte, er machte sich sorgen um den Wolf. Er wollte nicht, dass jemand das Tier verletzte. „Das geht dich nichts an!“, rief er und lief weiter zum Haus seiner Großmutter. Der Blond lief so schnell, dass er sich in seinem roten Umhang verfing und fiel. „Nicht so stürmisch, meine Schönheit.“ Uruha schauderte. Die Stimme, sie schien sehr nah zu sein und Schritte kamen auf ihn zu. Der Blonde traute sich nicht, seinen Kopf zu heben. „Was ist, schaust du mir nicht einmal mehr in die Augen?“, fragte der Wolf und griff nach dem Kinn Uruhas. Er zog es in die Höhe und Uruha erhaschte einen Blick des Wolfes. Er war wirklich wie ein Mensch und er grinste. „Warum so erschrocken?“, neckte er seine Schönheit. Eine Hand legte der Wolf an Uruhas Wange um ihn näher an sich ziehen zu können. Die zweite Hand ging vom Kinn zur anderen Wange ehe der Wolf seine Lippen auf Uruhas legte. Sofort schloss Uruha die Augen, seine Hände krallten sich in die Unterarme des Wolfes. Der Wolf grinste und löste den Kuss. „So gierig?“, fragte er und leckte sich über die Lippen, wie nach jedem Kuss. Doch Uruha brachte kein Wort raus. Sein Blick hing erst an den Augen des Wolfes fest, dann wanderten sie zu den Ohren die an der Seite heraus ragten. „Hundeohren.“, flüsterte er und der Wolf grinste breit. Die Ohren des Wolfes bewegten sich und er knurrte. „Vorsicht!“, schrie er und drückte Uruha zu Boden. Es war ein Schuss zu hören und das Jaulen eines getroffenen Wolfes. „Nein!“, sagte Uruha und schaute hoch, doch der Wolf war nicht mehr in Sicht. „Uruha! Ist alles okay?“, rief Ruki und lief zu dem an Boden liegenden Mann. „Was? Verdammt! Was sollte das?“, fragte Uruha sauer und schaute sich um. Wo war der Wolf hin. „Was das soll? Ich hab dich gerettet!“ Stolz stellte er sich neben Uruha hin grinste breit. „Ruki, verdammt! Er hat mir nichts getan!“ Ruki war verwirrt. Immerhin hatte der Wolf doch Uruha in seiner Gewalt. Seufzend zog Ruki das Rotkäppchen in die Stadt zurück und berichtete der Mutter alles. „Aber mein Sohn!“, sagte sie entsetzt. „Wieso hast du nicht um Hilfe geschrien?“ Uruha gab keine Antwort. Er ging ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer und verharrte dort bis spät in die Nacht.
 

Erst als alle in der Stadt schliefen, schlich sich Uruha hinaus in den Wald. „Wolf?“, rief er und suchte nach der begehrten Bestie. „Was … willst du?“, klagte der Wind zwischen den Bäumen. „Dir helfen. Du scheinst verletzt zu sein.“, sagte Uruha und schaute hinter jeden Sein und Busch. „Verschwinde!“, knurrte der Wald. „Nein! Ich will dir helfen!“ Fest entschlossen suchte Uruha weiter. „Du sollst abhauen! Verraten hast du mich, meine Schönheit!“, knurrte der Wald weiter. „Nein! Ich wusste nicht, dass sie mir folgten.“ Die Stimmte wurde immer Lauter und Uruha hörte ein Wimmer und Keuchen. Er schien ganz nah zu sein, sein geliebter Wolf. Der Gedanke stockte. Geliebter Wolf? So schien es doch. „Du sollst abhauen!“, knurrte der Wolf noch einmal, doch Uruha hatte ihn gefunden. Er hatte sich an einen Baum gelehnt und hielt mit der linken Hand eine Schusswunde zu. Er atmete schwer. Seine Ohren waren flach und er schien sich zu quälen. Schnell eilte der Blonde zu dem Wolf. „Lass mich dir helfen! Aber erst müssen wir dich hier wegbringen.“, sagte Uruha besorgt und legte einen am von dem Wolf um seine Schulter. Vorsichtig gingen sie tiefer in den Wald. Der Wolf führte seine Schönheit zu einer kleinen Holzhütte. „Hier wohnst du?“, fragte Uruha etwas verwirrt und öffnete die Tür. „Wo dachtest du denn?“, fragte der Wolf neckend und versuchte etwas zu lachen, was jedoch nicht so klappte. Sie betraten das Haus und Uruha legte den Wolf vorsichtig auf das Bett. Der Wolf hatte ein Hemd an was nun mehr Rot als Weiß war. Vorsichtig öffnete der Blonde das Hemd in dem er einen Knopf nach dem anderen öffnete. „Das gefällt was?“, grinste der Wolf und atmete schwer. Uruha lief rot an. „N-nein!“, konterte Uruha und zog dem Wolf nun vorsichtig das Hemd aus. Der Wolf jaulte einmal kurz auf. „E-entschuldige!“, sagte Uruha sofort und zog das Hemd weg. „Ich hol Wasser.“ So schnell wie Uruha verschwand kam er auch schon wieder. Er säuberte die Wunde, was bei dem Wolf ein Knurren auslöste, und verband sie. „So fertig.“, sagte Uruha und sah, dass der Wolf eingeschlafen war. Erst jetzt bemerkte er das Goldbraune Haar, was seines fast glich. Die Rute und die Ohren die braunes Fell hatte. Uruhas Gesicht lief wieder rot an. Er war wirklich hübsch. „Willst du dich nicht zu mir legen?“, grinste der Wolf und der junge Mann erschrak sich. „I-ich dachte du schläfst.“, sagte er und entfernte seinen Umhang. Vorsichtig legte er sich dazu und der Wolf grinste. „Nein. Wie kann ich schlafen, wenn du, meine Schönheit, hier bist?“ Der Wolf drehte sich zu Uruha und grinste. Die Zähne funkelten ihn an, doch Angst verspürte Uruha keine. „Mein Name ist Uruha.“, sagte er und lächelte etwas. „So? Uruha? Was für ein schöner Name für so eine Schönheit. Meiner ist Reita.“ Reita grinste. Vorsichtig hob er den rechten Arm und strich Uruha über die Wange. „Bald…“, sagte er wieder und Uruha wusste nicht was der Wolf meinte. „Was bald?“, fragte er nach und schloss die Augen als er die Hand von Reita spürte. „Gehörst du mir.“ Er grinste breit und richtete sich auf. „Doch erst muss der lästige Jäger weg.“ Reita knurrte und Uruha schreckte sich auf. „Nein! Lass Ruki!“, sagte er und schaute ihn an. Reitas Augen funkelten. „Warum?“, knurrte er und schaute Uruha in die Augen. „Er wollte dich verletzten und mich erschießen!“, knurrte er weiter. „Schon, aber er dachte du willst mich angreifen!“ Vorsichtig legte der Blonde eine Hand auf die Wange des Wolfes und sofort beruhigte er sich. „Na gut. Weil du es bist.“, grinste der Wolf und küsste Uruha. Er glitt mit der Zunge über die Lippen seiner Schönheit, die ihm Einlass gewährten. Erst spät in der Nacht schliefen Beide im Arm des anderen ein.
 

Es war bereits hell, als Uruha die Augen öffnete und das klopfen an der Tür vernahm. „Was zum?“, fragte er und schreckte hoch. „Bleib ruhig.“, sagte der Wolf und hielt die Augen geschlossen. „Das sind die Jäger aus deiner Stadt. Sie suchen nach dir. Keine Sorge meine Schönheit.“ Uruha hatte große Sorgen. Es standen immerhin die Leute aus der Stadt vor der Tür und wollten den Wolf umbringen. Langsam stand Reita auf, zog sich ein frisches Hemd und eine Hose an und öffnete die Tür. Das erste was ihn begrüßte war, das Gewehr des Jägers. „Wo ist Uruha?“, fragte er gleich und erntete ein breites Grinsen. „Bei mir.“, entgegnete der Wolf. Ruki lud das Gewehr. „Bring ihn her und dann sag lebe wohl!“ Das konnte Uruha sich nicht an tun. Er zog sich an und stellte zwischen Ruki und dem Wolf. Etwas verwirrt schauten beide ihn an. „Das lass ich nicht zu!“, sagte Uruha und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Der Wolf grinste noch immer. „Schönheit, bring dich doch nicht immer in Gefahr.“ Seine großen Augen richteten sich auf den Großvater von Uruha. „He alter Mann!“, sagte er und Kai horchte mit einem Lächeln auf die Lippen auf. „Hattest du nicht was mit meinem Vater gehabt?“, fragte er schroff und stämmte die linke Hand gegen die Hüfte. „Ja.“, entgegnete Kai ihm und die Leute hielten die Luft an. Auch Uruha verstand nicht. „Wie sehr mein Vater doch gelitten hat! Das passiert mir nicht. Reißt ihr mich in den Tod, wird diese Schönheit hier sicherlich mit sterben.“ Ruki knurrte und schaute Uruha an. „Uruha geh zur Seite!“ Uruha schüttelte den Kopf. Ruki schaute ihm in die Augen. „Rotkäppchen…“, sagte er und seufzte. Er ließ das Gewehr sinken. „Lasst euch nicht blicken, sonst erschieß ich euch.“ Ruki hatte bemerkt, dass es zwecklos war. Er drehte sich um und ging wieder in Richtung Stadt, gefolgt von den anderen nur der Großvater blieb noch bei den Beiden. „Du bist wie dein Vater. Sehr besitzt ergreifend.“, lächelte Kai und drehte sich um. „Besucht mich doch einmal.“ Damit verschwand auch der alte Mann wieder und Uruha schaute Reita an. „Tja meine Schönheit, du wirst wohl nicht zurück nach Hause können.“, grinste er und Uruha verstand. „Also ist jetzt das sogenannte ‚Bald‘?“ Der Wolf nickte und küsste sein Eigentum, seine Schönheit. „Ich liebe dich, meine Schönheit.“, sagte er noch ehe er die Tür schloss.
 

Und wenn sie nicht gestorben sind, wohnt der Wolf mit seinem Rotkäppchen noch immer in diesem Wald.
 


 

Das meine lieben Kinder war, Rotkäppchen und der große böse Wolf. Ich hoffe doch, ihr werdet weitere meiner Geschichten lesen. Ich wünsche euch noch eine erholsame Nacht und achtet darauf wenn der Wald mit euch spricht. Vielleicht kommt der große böse Wolf ja auch zu euch.

Euer Aoi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akikou_Tsukishima
2012-05-13T11:46:44+00:00 13.05.2012 13:46
Lol uruha das rotkäppchen:-D wie geil und reita der böse wolf:-D


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