Hope
Klack. Und wieder fiel die Tür ins Schloss.
„Warum warte ich eigentlich noch?“, kam es enttäuscht über Kibums Lippen. Es war eine rhetorische Frage, denn außer ihm schliefen schon alle. Selbst Jinki schlief wahrscheinlich schon, obwohl er erst gerade ihr Zimmer betreten hatte. Seit Tagen, nein Monaten war es schon das selbe Spiel. SHINee standen kurz vor ihrem Comeback, doch gab es keinen Grund für Kibum sich darüber zu freuen.
Langsam erhob er sich vom Sofa und lief, so leise er nur konnte, zu seinem und Jinkis Schlafzimmer und öffnete die Türe. Vielleicht war er ja doch noch wach. Ein kleiner Funken Hoffnung brannte noch in dem Blonden.
Und so lief er zu seinem Bett, welches direkt an dem seines Zimmergenossen stand und setzte sich so leise es nur ging hin. Der Leader rührte sich wodurch Kibum natürlich sofort aufmerksam wurde.
„Jinki? Bist du noch wach?“ Diese Frage kam wie aus der Pistole geschossen, doch musste es sein. Er wollte wenigstens ein paar Minuten mit seinem Freund verbringen. „Mh..“ Ein leises Grummeln war alles was man von Jinki vernehmen konnte. Das war eigentlich schon ein schlechtes Zeichen. Ein sehr, sehr schlechtes Zeichen, doch gab er nun nicht auf.
„Ich..bin extra wach geblieben um auf dich zu warten. Ich dachte..naja, vielleicht können wir noch etwas Zeit miteinander verbringen.“, sprach er einfach drauf los. Er musste es sagen, auch wenn Jinki das alles wahrscheinlich schon gar nicht mehr richtig mitbekam. Doch es geschah wirklich etwas seltsames. Denn der Ältere setzte sich langsam auf und strich sich verschlafen über das Gesicht.
Er sah so furchtbar aus. Seine Augenringe waren dunkel und tief unter seinen Augen abgezeichnet. Das Haar zerzaust, die Haut ganz schlecht und die Augen ganz klein. Es war das selbe Bild, dass Kibum schon seit Wochen zu Gesicht bekam. Jinki war komplett ausgebrannt.
Er hetzte von einem Termin zum nächsten, ständig auf Meetings oder Treffen, oder bei ihrem Manager. Er hatte kaum eine freie Minute. Und wenn er wirklich einmal Zeit hatte, dann musste er all die neuen Tänze und Lieder lernen, denn durch die vielen Termine verpasste er auch sehr viel Training.
Kibum schwieg. Er blickte Jinki einfach nur an und beugte sich dann langsam zu ihm ehe er ihm einen sachten Kuss auf die Stirn gab. „Ist...schon okay. Schlaf dich einfach aus.“ Was sollte Kibum auch sagen?
Er sah doch genau wie schlecht es dem Anderen ging. Er wusste es ganz genau und dennoch versuchte er es immer wieder. Fast zwei Monate ging das alles nun. Er wollte doch nicht mehr als ein bisschen Aufmerksamkeit, ein bisschen Zuneigung und Liebe. Doch genau diese konnte man ihm nun nicht geben.
Jinki legte sich wieder ins Bett, und so tat Kibum es auch. Er legte sich hin, drehte seinem Freund den Rücken zu und hoffte so sehr, einen Arm um sich zu spüren. Er wüschte sich wenigstens ein klein wenig Zärtlichkeit und Nähe. Aber auch heute konnte man ihm diesen Wunsch nicht erfüllen.
Gerade Mal ein halbes Jahr waren sie nun zusammen. Und schon bahnte sich so etwas an. Er wollte doch wirklich nicht viel. Es viel ihm einfach schwer einzusehen, dass er nun etwas kürzer treten musste. Und so schloss er einfach die Augen und hoffte in dieser Nacht etwas Schlaf zu bekommen.
