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Devil May Love

Mission: Dante x Bella
von

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Mission 7: Showtime

“Wenn da nicht gleich mal was passiert, dann geh ich lieber an die Bar!”, beschwerte Bella sich und legte ihre langen Beine übereinander, während sie an ihrem Cocktail nippte.

Das Pokerspiel bei dem angeblich dieser mysteriöse King auf der Bildfläche erscheinen sollte, dauerte jetzt schon zwei Stunden und entwickelte sich wirklich schleppend.

Niemand riskierte eine dicke Lippe.

Neben Dante, waren auch nur berühmte Pokerspieler anwesend.

Da war ein Mann mittleren Alters, den man Goldhand nannte, da er stets ein goldenes Händchen hatte.

Eine Frau namens Lucky Amanda, da sie sich meist selbst ihr Glück brachte.

Ein alter Kerl mit weißen Bart, genannt Santa Claus.

Und dann noch der Mann von Sara, Paul, der ziemlich nervös schien.

“Sei doch nicht so ungeduldig, Bella.”, meinte Morrison, als er ihre genervten Worte hörte.

Doch auch Molly schien das Spiel nicht sonderlich genießen zu können.

“Wenn das so weitergeht, werden wir nie herausfinden, wer dieser King ist.”, murrte die Jüngere und trank einen Schluck von ihrer Bloody Mary.

Plötzlich wurde das Interesse der Schwestern jedoch auf das Gespräch der Spieler gelenkt, die vorher sehr schweigsam gewesen waren.

“Man sagt, dass dieser King ein Gambler der Hölle sei. Jeder der gegen ihn verliert, bezahlt mit seinem Leben.”, murmelte Amanda und strich eine ihrer braunen Haarsträhnen zurück.

“Na, vielleicht ist dieser King ja auch heute unter uns. Vielleicht ist es einer von uns...”, spekulierte Santa Claus und lachte, wobei er sich wirklich wie der Weihnachtsmann anhörte.

Bei diesen Worten trafen sich Bellas und Dantes Blicke und sie brauchten kein Wort zu sagen, um zu verstehen, was der jeweils andere dachte.

“Wenn jemand von euch Schiss hat zu sterben, sollte er dann wohl lieber aussteigen.”, mischte Dante sich in das Gespräch ein und grinste sein typisches, teuflisches Grinsen.

Alle anderen Spieler sahen ihn an.

“Dann solltest du wohl besser aufpassen. Schließlich bist du derjenige, der von uns die wenigsten Chips hat.”, bemerkte Amanda und schnaubte entrüstet.

Bella schnaubte ebenfalls, aber eher aus Sorge.

Dante hatte wirklich nur noch wenige Chips und wenn wirklich einer von denen King war, dann war Dante in Gefahr, sollte er verlieren.

Doch nichtsdestotrotz wurde das Spiel fortgeführt und Paul, der Mann der Mandantin, zockte, was das Zeug hielt.

Ständig erhöhte er seine Einsätze und hatte anscheinend gar keinen Sinn mehr dafür, was richtig und was falsch war, denn er verlor einen Haufen Geld, wenn auch nicht alles.

Dante bemerkte, dass der Mann ziemlich ausgelaugt war.

“Du zitterst ja am ganzen Körper, Mann. Geh lieber nach Hause, bevor du deine süße Frau unglücklich machst.”, riet er ihm, doch der aufgeregte Mann wollte davon gar nichts wissen.

“Ach, halt doch die Klappe.”, murrte er nur und erhöhte erneut.

Bella beobachtete das Spektakel mit Argusaugen, während Lady die Karten neu gab.

“Der geht doch als erstes drauf, wenn der so weitermacht.”, brabbelte sie vor sich hin und wandte sich Morrison und Molly zu.

Doch mit einem Mal hörte man das Jubeln von Paul und den erstickten Todesschrei des Mannes, den man Goldhand nannte.

Er sank auf dem Tisch nieder und hustete nur noch einmal.

Sofort sprangen alle von ihren Plätzen auf und Bella tastete nach einem Puls.

Was?!

Der Typ war tatsächlich tot!

Sie schluckte und richtete sich an die illustre Runde.

“Tot. Für den ist der Abend wohl vorbei.”, meldetete sie und sofort wurde jemand von der Verwaltung angerufen, der das Unglück beseitigen sollte.

Mit skeptischen Blick verfolgten Bellas blaue Augen Paul, der anscheinend zur Toilette ging.

Konnte er etwa King sein?

Sie sah, dass Molly ihm unauffällig folgte und blickte zu Dante rüber, der ihr vielsagend zu lächelte.

Er hatte ihre Schwester also zur Detektivarbeit angestiftet.

Na gut, Molly war schon immer gut darin gewesen andere Leute auszuspionieren.

Die Runde entschied sich eine Pause einzulegen, um sich erst einmal von dem Schock zu erholen, obwohl die Spieler das Ganze scheinbar sehr spannend und aufregend fanden.

Bella konnte hingegen darüber nur mit dem Kopf schütteln.

Die waren doch alle geisteskrank!

Schnurstracks marschierte sie Richtung Dante und Morrison, die sich anscheinend über das nächste Vorgehen berieten.

“Ich hab ihn bald, Morrison, lass das mal meine Sorge sein.”, war der letzte Satz, den der Halbdämon mit seinem Mittler wechselte.

Denn als sie bemerkten, dass sie sich näherte, verstummten beide.

Sie mochte es gar nicht, dass sie so miteinander tuschelten und sie scheinbar etwas vor ihr verheimlichten.

Der Ältere schien etwas nervös zu sein und stammelte etwas, als er sich ihr zuwandte.

“Ich werde dann mal schauen, wie weit die damit sind, die Leiche wegzuschaffen, damit das Spiel gleich weitergehen kann.”, verabschiedete er sich von den Beiden und lief den langen, etwas düsteren Gang hinunter.

Schon sah sie den wesentlich größeren Mann in die tiefblauen Augen.

Wenn sie nicht mit ihm über ein ernstes Anliegen hatte reden wollen, dann wären ihr nun die Knie weich geworden und sie hätte ihn in irgendeine Abstellkammer gezerrt.

“Was siehst du mich denn so komisch an? So einen Gesichtsausdruck hab ich bei dir ja lange nicht mehr gesehen!”, meinte er und schmunzelte wissend.

Er kannte diesen, wenn auch seltenen, Gesichtsausdruck an ihr.

Sie war in Sorge.

“Vielleicht wäre es besser jemand anderes würde weiterspielen, Dante.”, schlug sie ihm wie von ihm erwartet vor und schluckte.

“Vielleicht wäre es besser, du würdest dich mehr auf diesen Auftrag konzentrieren als dir die ganze Zeit den Kopf über meine Gesundheit zu zerbrechen, Süße.”, konterte er und erntete dafür einen grimmigen Blick von ihrer Seite.

“Hör mal, ich bin nicht wegen dir besorgt! Ich will nur nicht, dass es später heißt, ich hätte dich nicht gewarnt!”, maulte sie drauf los, was ihn allerdings nur zum Lachen brachte.

“Du bist echt niedlich, wenn du versuchst so zu tun, als wäre ich dir egal, Bella.”, entgegnete er auf ihr Gezeter und nahm ihre Hand, was sie erröten ließ.

Sie verhaspelte sich ein paar Mal, als sie versuchte ihm zu widersprechen und gab schließlich nach, da er wusste, dass er Recht hatte.

Sie sah ihn aus glasigen Augen an, was ihn überraschte.

War sie etwa dem Tränen nahe?

“Tu mir bitte den Gefallen und pass auf dich auf, Dante. Immerhin hast du schon fast alles verloren.”, murmelte sie in sich hinein, doch er hob ihr Kinn an, damit sie ihm ins Gesicht sehen musste.

Er seufzte.

Sie war einfach nur süß, wenn sie sich so um ihn sorgte.

“Baby, der Clou an dem Spiel ist doch, dass sich das Blatt immer im letzten Moment wenden kann.”, erinnerte sie ihn.

Sie nickte und lächelte.

“Aber, lass es nicht unbedingt auf den letzten Moment ankommen... Denn ich glaube, einen blöderen Kerl finde ich im Leben nicht mehr.”, wisperte sie ihm zu und sie näherten sich einander zum Kuss an.

Mit einem Mal packte er sie und drückte sie gegen die Wand und das nicht gerade zaghaft.

“Warte ab, wenn ich hier fertig bin, versohl ich dir den Hintern.”, versprach er ihr und sie beide grinsten teuflisch.

“Das wollen wir ja mal sehen...”, witzelte sie, da sie genau wusste, dass es wohl eher in die andere Richtung hinauslaufen würde.

Er hob sie an sein Becken und sie griff an seinen knackigen Hintern, um fest hinein zukneifen, was ihm ein leises Stöhnen entlockte.

“Dante?”, flüsterte sie nun und er sah sie erwartungsvoll an.

Doch mit dem, was sie jetzt tat, hatte er nicht gerechnet.

“Ich liebe dich...”, offenbarte sie ihm und schon stießen ihre Lippen auf seine, während er unter Schock die Augen weit aufgerissen hatte.

Doch nach einer Weile ging er auf ihre Herausforderung ein und erkämpfte sich die Dominanz in ihrem Zungenspiel.

Nach Luft schnappend trennten sie sich wieder.

“Ich liebe dich auch, Isabella.”, erwiderte er und seine Lippen berührten ihre Stirn, wobei der Kuss nicht mehr als ein Lufthauch ist.

Dann wandte er sich von ihr ab und begab sich wieder zurück in den Saal.

Sie blieb noch einige Minuten alleine im Gang und war erleichtert darüber, dass sie ihm ihre Liebe gestanden hatte, bevor es wahrscheinlich zu spät war, und dass es sich so gut angefühlt hatte.
 

Lady, die währenddessen Kaffee aufsetzte, erschrak, als jemand hinter ihr hereintrat und als sie sich umdrehte, wurde sie noch mehr überrascht.

“Was machen Sie denn hier? Wir sagten doch, wir kümmern uns um die Sache.”, sprach sie zu Sarah, die vor ihr stand.

Die Frau wirkte nervös und verängstigt.

“Paul ist hier. Ich musste einfach herkommen.”, meinte sie schüchtern und blickte zu Boden.

Lady lächelte.

“Muss Liebe schön sein... Aber seien Sie bitte unbesorgt. Ihr Mann schlägt sich wirklich sehr gut und konnte seinen Einsatz bis jetzt halten.”, versuchte sie sie zu beruhigen, was ihr anscheinend auch ein wenig gelang, denn die Frau atmete tief durch.

“Das ist gut.”, kam es nur von Sarah, die sich gegen die Wand der Küche gelehnt hatte.

“Wollen Sie nicht mitkommen? Sie könnten sich selbst überzeugen...”, machte Lady ihr einen Vorschlag, denn sie allerdings ausschlug.

“Nein, nein... Es ist schon schlimm genug, dass ich hier bin. Außerdem hätte das doch bestimmt keinen Sinn...”, brabbelte sie und Lady fand das etwas verdächtig.

Warum wollte eine Frau ihren Ehemann nicht sehen, besonders, wenn er sich in einer solchen Situation befand?

Doch ohne weitere Fragen zu stellen, machte Lady sich auf dem Rückweg, damit das Spiel seinen Gang nehmen konnte.

Während Dante versuchte nicht zu verlieren, saßen Morrison und Molly auf der Couch und tranken Tee.

Bella hingegen tigerte von einer Seite zur anderen.

Ihr weißes Seidenkleid schlängelte sich bei jedem ihrer Schritte um ihre Oberschenkel.

Der Ältere der Truppe bemerkte, dass sie ziemlich aus dem Häuschen war und als er sie ansprach, zuckte sie zusammen.

“Was ist denn los mit dir, Bella?”, wollte er von ihr wissen, hatte jedoch bereits eine gewisse Ahnung.

Sie seufzte, gereizter denn je, und setzte sich zu ihm.

“Ach, Morrison. Ich hoffe, Dante übernimmt sich da nicht etwas mit diesem Spiel. Was, wenn er verliert? Ich meine, bei seinen Pokerfähigkeiten...”, bedachte sie das Ganze, doch Morrison konnte darüber nur schmunzeln.

Beschwichtigend berührte er ihre Hand.

“Bei unseren kleinen Pokerrunde verliert Dante vielleicht jedes Mal. Doch das hier ist sein Job und wenn es um einen Job geht, hat er noch nie verloren.”, verriet er ihr und sie sahen sich beide erwartungsvoll an.
 

Nun, nachdem sie eine Pause eingelegt hatten, bekam das Spiel eine rasante Wendung und es wurde mehr riskiert.

Als nächstes in der Runde starb der alte Santa Claus, nachdem er sich von Amanda hatte täuschen lassen.

Somit fiel der Verdacht nun auf sie, was Bella langsam ziemlich verwirrte.

Es konnte doch nicht jeder King sein!

Das war ja wirklich nervig.

Doch dieser Verdacht wurde von ihr erneut fallen gelassen, da Amanda die nächste auf Kings Liste war.

Nun waren nur noch Dante und Paul übrig und die Spannung im Raum wurde unerträglich.

“Dann müsste es ja nun Paul sein, der King ist...”, murmelte Morrison den beiden Schwestern zu, die nur bedächtig nickten.

Allerdings war Bella sich da nicht wirklich sicher, ob dieser komische Kerl wirklich King war.

Würde ein Spieler, der seine Gegner mit dem Tode bestraft, wirklich so nervös und abgewrackt aussehen?

Sie konnte sich das einfach nicht vorstellen.

Aber Dante konnte es auch nicht sein.

Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Spieltisch gezogen und sie bemerkte mit Entsetzen, so wie die anderen auch, dass Dante und Paul beide eine Chance auf einen Royal Straight Flush hatten.

Das durfte doch nicht wahr sein?

“All in.”, erklang Pauls Stimme und ließ ein Raunen durch die Gruppe gehen.

“Komm schon. Machen wir einen Showdown. Wir haben beide ein gutes Blatt... Lass uns herausfinden, wer von uns King ist.”, schlug er Dante vor, der dämonisch grinste und anscheinend gar nicht mehr aufhören konnte.

“Schön. Aber ich habe nicht genug Chips. Wenn ich also verliere, bezahle ich die Schuld mit meinem Leben.”, ging er auf den Vorschlag ein und mit diesen Worten erhob sich Bella, die ihm für eine solche Entscheidung am liebsten an die Gurgel gegangen wäre.

Wie konnte er nur so dumm sein?

Lady, die sich genauso wie Bella und die beiden Anderen, sorgen um den Halbdämon machte, teilte nur widerwillig die letzten Karten aus.

Dann deckte Paul seine Karten auf und schockierte damit erneut die Anderen.

Er hatte tatsächlich einen Royal Straight Flush.

Mit einem lauten Lachen erhob er sich.

Allerdings verging ihm dieses sofort wieder als er bemerkte, dass auch Dante leise kicherte.

Der Teufelsjäger deckte seine Karte auf und es war das Pik Ass.

Das hieß auch er hatte einen Royal Straight Flush.

Und da beide dasselbe hatten, gewann das Pik.

“Sieht so aus, als ob ich der Gewinner wäre.”, murmelte Dante und ließ die Karte fallen.

Mit einem Röcheln fiel Paul um, noch bevor er irgendetwas erwidern konnte.

Das laute, darauffolgende, Aufatmen erfüllte den Raum und Bella rannte auf Dante zu.

Sie freute sich, dass er das Spiel überlebt hatte und ihr fiel in diesem Moment ein zehn Zentner schwerer Stein vom Herzen.

Zumindest fühlte es sich so an.

Doch etwa drei Meter, bevor sie Dante in die Arme springen konnte, stockte sie.

Irgendetwas an ihm war auf einmal anders.

War es nur sein Blick?

Oder sein ganzes Auftreten?

Und ihre Beobachtung bestätigte sich.

“Es geht doch nichts über Glückspiele... Besonders, wenn es dabei um Leben oder Tod geht!”, stieß er hervor und lachte dabei laut auf.

Und schon zog er eine seiner Waffen und schoss ein Loch in die Wand hinter Bella, die verschreckt zusammenzuckte.

Auch Morrison und Molly konnten sich dieses Verhalten nicht erklären.

Nur Lady schien etwas entspannter als alle anderen.

Mit einem breiten, teuflischen Schmunzeln richtete der große Mann nun seine großkalibrige Waffe auf Bella, die nicht wusste, was das alles sollte.

“Dante...?”, wollte sie ihm nach den Grund für diesen Aufstand fragen, doch er lachte nur noch einmal und seine blauen Augen blitzten sie an.

“Wir sind hier noch nicht fertig. Der nächste Showdown gilt nämlich dir, Bella!”, klärte er sie auf und man konnte einen seiner Eckzähne aufblitzen sehen, während er grinste und grinste.

Die Augen seiner Partnerin sahen ihn nur verstört und verwirrt an, was ihn irgendwie anzumachen schien.

“Komm schon, Süße. Die Regeln sind ganz einfach... Wer mit seiner Kugel das Herz des anderen trifft, gewinnt!”, erklärte er und der Lauf des Colts war immer noch auf sie gerichtet.

Sie konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte.

“Das ist doch nicht dein Ernst, du Mist...”, wollte sie fluchen, doch sie bemerkte, dass er im Moment nicht gerade zu scherzen beliebte.

Was war denn in ihn gefahren?

Sie schnaubte einmal auf und zog ihre eigene Waffe, die sie im Halter ihres Strumpfes versteckt hatte.

Mit einem Klicken visierte sie Dante an.

Molly, die nicht wollte, dass die Beiden sich gegenseitig abknallten, versuchte dazwischen zu gehen, wurde jedoch von Lady und Morrison zurückgehalten.

“Bella! Dante! Das ist doch nicht euer Ernst? Ihr seid doch Freunde! Das könnt ihr doch nicht...”, protestierte sie, als urplötzlich zwei Schüsse die Seiten wechselten.

Blut spritzte durch die Luft und ein Rumpeln war zu hören, als Dantes massiger Körper zu Boden ging.

Bella, der nicht einmal ein Haar von Dantes Kugel gekrümmt wurde, blickte kurz hinter sich, um seine Kugel in der Wand zu entdecken, ließ dann ihre Waffe fallen und rannte auf den Halbdämon zu.

Sie stürzte neben ihm zu Boden.

Ihr Schuss hatte ihn in die linke Seite seiner Brust getroffen und es blutete stark.

Sie drückte mit den Händen auf die Wunde, um die Blutung etwas zu stillen.

Molly und die anderen schienen wie erstarrt, denn niemand eilte ihr zu Hilfe.

“Dante! Hör zu, du Mistkerl! Wenn du stirbst, bring ich dich um!”, drohte sie ihm und musste über ihre eigenen Worte Lachen, welches allerdings schnell in ein Schluchzen überging.

Er rührte sich keinen Zentimeter.

War er etwa schon tot?

Sie wollte gar nicht erst darüber nachdenken!

Ein Klatschen ertönte im Raum und riss Bella aus ihrer Trauer.

Es war Sarah, die den Saal betreten hatte und anscheinend Beifall klatschte.

Was sollte das denn nun?

“Herzlichen Glückwunsch, Miss Jones. Scheint so, als wären Sie die Gewinnerin des Abends.”, gratulierte sie der Teufelsjägerin.

Perplex starrte die Gruppe auf die Frau, während diese durch den Raum stolziert.

“Von der Geliebten erschossen zu werden ist doch ein wundervoller Abgang, oder nicht?”, erkundigte sie sich bei Bella, der mit einem Mal klar wurde, was hier vor sich ging.

“Sie sind also dieser King?”, wollte sie nun wissen und richtete ihre andere Waffe auf die geheimnisvolle Frau.

Die kicherte amüsiert.

“Nun, zur Hälfte bin ich es. Zur Hälfte aber auch nicht.”, erklärte sie der Jägerin, die konfus die Stirn runzelte.

Das Schmunzeln der Frau wurde immer größer und belustigter.

“Es ist egal, wer King ist. Es gibt ein gewisses Objekt, das über meine Kräfte verfügt. Der, der es bei sich trägt, ist besessen. Er hat übernatürliche Fähigkeiten und eine beispiellose Glückssträhne. In dem Augenblick ist er dann King.”, erzählte sie Bella und schritt umher.

Nach einer kurzen Pause sprach sie weiter.

“Es wäre schön gewesen, wenn Dante überlebt hätte, aber das wäre wohl zu viel verlangt.”, fügte sie spöttisch hinzu.

Bella war nun vollkommen fassungslos.

Was dachte sich dieses Miststück?

“Dann war das alles nur eine Falle?”, harkte sie nach und hinterfragte gleichzeitig ihr eigene Frage.

Eine Falle wofür?

“Das ist jetzt auch egal. Denn ich werde dafür sorgen, dass du ihm gleich folgst... Auch alle anderen in diesem Raum. Und alle auf diesen Schiff.”, knurrte Sarah und verwandelte sich in ihre dämonische Gestalt.

Gerade wollte der Dämon auf Bella losgehen, da durchschoss eine Kugel die Luft und traf den Teufel.

“Dante!”, platzte es aus Molly hervor und alle sahen in die Richtung, in der dieser lag.

Und dort lag er immer noch, hatte jedoch den Arm zum Schuss gehoben.

Die Mündung der Waffe rauchte noch eine Weile lang.

“Dante...”, hauchte nun auch Bella und war den Tränen nahe.

“Entschuldigt bitte, dass ich störe, Ladies. Aber auf diesen Augenblick habe ich sehnsüchtig gewartet.”, scherzte er, als wäre überhaupt nichts geschehen.

Langsam erhob er sich mit einem Grinsen auf den Lippen.

“Das ist der Moment, in dem ich mich vor dir erhebe und vor dir stehe.”, kommentierte er seine Quasi-Auferstehung.

“Wie ist das möglich?”, wollte der Dämon wissen und machte einen Schritt rückwärts.

Dante lachte nur und stellte sich schützend vor Bella, die ihm am liebsten um den Hals gefallen wäre.

“Das ich nicht deiner Macht unterliege? Das ist schon erstaunlich, nicht wahr?”, stellte er Gegenfragen und hielt in seiner freien Hand die Taschenuhr, die er von King geschenkt bekommen hatte.

Sie war von einer Kugel durchstoßen worden und total hinüber.

“Reiner Zufall, dass ich von diesen Objekt befreit worden bin.”, gab er zu und zog die Schultern hoch.

“Als das Amulett meiner wehrten Partnerin anschlug, als er in die Nähe dieser Uhr kam, war mir klar, dass diese etwas mit King zu tun haben musste. Dieses kleine Ding gibt dir die Möglichkeit über andere deine Macht auszuüben.”, schlussfolgerte er für den Rest der Anwesenden.

Nun war Bella auch klar, warum er gewollt hatte, dass sie auf ihn Schoss.

“Dann hast du also nur vorgetäuscht, dass du unter meinen Bann stehst?”, stocherte der Dämon nach und war wirklich wütend, dass man ihn so reingelegt hatte.

Dante schüttelte allerdings den Kopf, sodass sein silbernes Haar vom Mondschein erfasst wurde und mysteriös schimmerte.

“Nein, das habe ich wirklich getan. Ich musste es benutzen, um das Spiel zu gewinnen und dich hervorzulocken. Es blieb mir nichts anderes übrig als Vabanque zu spielen.”, machte er ihm klar.

Dann warf er die Uhr weg.

Bella platzte nun etwas der Kragen.

“Mann, hättest du mich nicht vorher einweihen können, du verfluchter Scheißkerl?! Sei froh, dass ich nur ganz knapp an deinem Herz vorbei geschossen habe!”, beschwerte sie sich bei ihm, doch er winkte ab, was sie nur noch zorniger machte.

“Ja, ja. Ich bin zwar etwas lädiert und habe euch wohl einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Aber dafür gibt es jetzt eine Entschädigung.”, versprach er ihr und richtete die Waffe auf den Dämon.

“Merk dir ein, ein gutes Glücksspiel kann man nur mit seiner eigenen Geschicklichkeit gewinnen”, gab er ihm einen Rat und feuerte einen Schuss ab.

Der Dämon wich allerdings schnell aus und versuchte einen Gegenangriff zu starten, sodass ein hitziges Duell entfachte.

Dante hatte währenddessen zu seiner zweiten Waffe gegriffen und stellte sich erneut schützend vor Bella, als diese ebenfalls angegriffen wurde.

“Also, ich muss schon sagen, der ist ganz schön zäh.”, murmelte Dante und sie schmunzelte amüsiert, um dann auch einige Schüsse abzugeben.

Der Dämon lachte höhnisch.

“Mit diesen Waffen kannst du mich nicht erledigen.”, prahlte er und sprang in die Luft, um dem heranfliegenden Blei auszuweichen.

Dantes typisches Grinsen zeigte sich.

“Da magst du Recht haben. Aber, was hältst du davon?”, fragte er und kickte ihm den Pokertisch entgegen.

Karten und Geld flog durch die Luft.

Doch der Tisch wurde zerteilt von den klingenartigen Händen des Teufels.

Bella, die ihre Chance sah, rannte zu den anderen rüber und packte sich die Gitarrentasche, in der sich Rebellion befand.

Mit all ihrer Kraft schleuderte sie das Schwert zu ihrem Partner rüber, welcher es auch sofort verwendete.

Bella schrie auf vor Schreck und Angst um Dante.

Denn einen Moment lang sah es so aus, als hätte der Dämon Dante erwischt, als beide aufeinander losgingen.

Doch als sie aneinander vorbeigerauscht waren, hatte der Dämon eine Spielkarte auf einer seiner Klingen aufgespießt.

Er lachte laut.

“Sieh nur, der Herzkönig!”, berichtete er und Dantes leises Kichern klang wenig beeindruckt.

“Pik Ass.”, erwiderte er ruhig und Rebellions Klinge hatte tatsächlich das Pik Ass, dass unter den aufgewirbelten Karten gewesen war, beinahe zweigeteilt.

“Ich habe gewonnen.”, fügte er dann noch leise hinzu, als sich der Gegner langsam in Luft auflöste.

Mit dem Tod des Dämons, zeigte sich der Sonnenaufgang am Horizont.

Bella, die nun nicht mehr an sich halten konnte, spurtete, wenn auch etwas wackelig auf ihren hohen Schuhen, auf Dante zu und schmiss sich so um seinen Hals, dass er etwas taumelte.

Er ließ Rebellion fallen, umfasste sie und drehte sich mit ihr einmal um die eigene Achse.

Dann geschah etwas mit dem Bella selbst nicht gerechnet hatte.

Sie blickte ihn weinerlich in die Augen und schon pressten sich ihre blutroten Lippen auf seine.

Er riss zuerst verwundert die Augen auf, erwiderte ihren leidenschaftlichen, bebenden Kuss dann aber doch.

Eine seiner großen Hände vergrub sich in ihrem Haar.

Sie hätten sich noch weiter geküsst, wenn sie nicht die dümmlichen Blicke der anderen bemerkt hätten.

Errötet ließen sie voneinander ab.

“Oh, scheint so, als hätte Dante ausnahmsweise Glück im Spiel und in der Liebe...”, munkelte er lächelnd.

Lady stieß nur einen anerkennenden Pfiff aus und Molly klatschte fröhlich in die Hände.

“Wird ja auch mal Zeit, dass ihr zwei erwachsen werdet!”, kommentierte sie und erntete dafür böse Blicke von ihrer großen Schwester.

“Glaubt jetzt bloß nicht, ich hätte mich in ihn verliebt! Das war nur, weil ich so erleichtert war, dass er mir noch eine Zeit lang erhalten bleibt, damit ich ihm weiter das Leben zur Hölle machen kann.”, murrte sie und verschränkte die Arme.

Dante packte sie.

“Ja, ich liebe dich auch, Isabella!”, raunte er ihr zu und sie küssten sich erneut heiß und innig.

“Aua! Wofür war das denn?”, empörte er sich lautstark, als sie ihm am Ohr zog.

Bella sah ihn aus zu Schlitzen geformten Augen an.

“Mach das nie wieder, du blöder Kerl!”, warnte sie ihm.

Er erwiderte ihren Gesichtsausdruck.

“Ja, ist ja gut, du Furie!”, nölte er.

Die anderen drei konnten nicht anders, als sich fast tot zu lachen.
 

Am nächsten Tag befanden sie sich alle wohlbehalten wieder im Devil May Cry.

Sie spielten gerade ein Runde Poker, als ob die Letzte nicht schon gereicht hätte.

“Was?! Lady hast du davon erzählt und mir nicht?”, fauchte Bella, als Dante ihr gerade erzählt hatte, dass Lady in seinen Plan eingeweiht gewesen war.

Die hob nur abwehrend die Hände.

“Ich wusste, dass die Uhr sozusagen verzaubert war. Aber, dass er sich absichtlich in die Fänge des Feindes begeben würde, wusste ich nicht.”, beschwichtigte sie die andere Frau, die sich soweit damit abspeisen ließ.

Doch würde er ihr das ganz sicher büßen!

“Also hast du dich geopfert, in der Hoffnung, dass Bella dich wieder zur Besinnung schießt?”, wollte Molly nun wissen.

Bella, die sich gerade vier neue Karten nahm, war sichtbar genervt von dem Thema, denn eine ihrer Augenbrauen zuckte leicht.

“Ein echt beschissener Plan. Hätte ich ihn mal umgebracht!”, zischte sie, was ihm nur zu amüsieren schien.

“Tut mir ja leid... Aber lassen wir das. Lass uns lieber einen Showdown machen!”, schlug er der Runde vor, die ihn verdutzt ansah.

“Du klingst ja wirklich überzeugt... Hast du etwa wirklich so gute Karten?”, überlegte Morrison laut und ließ schließlich sein Blatt fallen.

“Ich glaub, ich passe diese Runde.”, gab er sich geschlagen.

Molly und Lady taten es ihm gleich und das Spiel würde sich zwischen der knallharten Teufelsjägerin und dem vorlauten Halbdämon entscheiden.

“Willst du dir nicht lieber noch mal vier neue Karten nehmen, Kleiner?”, versuchte sie ihn zu verunsichern.

Er schmunzelte.

“Ich will keine... Kommen wir lieber zum Höhepunkt.”, forderte er.

Sie kicherte und ihre schwarzen Locken schwangen hin und her, während sie den Kopf schüttelte.

“So, wie du es jede Nacht innerhalb von fünf Minuten tust?”, wollte sie neckend wissen und der Rest prustete laut drauf los.

Nur Dante fand das gar nicht amüsant.

“Du redest wohl eher von dir. Aber gut, dir wird das Lachen gleich schon vergehen. Ich hab nämlich ein Full House.”, gab er an und zeigte seine Karten.

Aber Bellas Lachen wurde nur noch lauter.

Sie legte ihre Karten ebenfalls offen.

Sie hatte einen Royal Straight Flush und er traute seinen Augen nicht.

“Damit habe ich wohl gewonnen, Schätzchen.”, neckte sie ihn weiter und tätschelte seine Wange.

“Ach, ich geb das Spielen auf!”, entschloss er, woran er sich so oder so nicht halten würde.

Enttäuscht warf er seine Karten im hohen Bogen weg.

Sie erhob sich und küsste ihn zärtlich.

“Keine Sorge, Dante. Sehen wir das als Ausgleich dafür, dass du mir beinahe einen Herzinfarkt verpasst hättest.”, tat sie das Ganze ab und ging in die Küche, um etwas zum Essen zu machen.

Dante legte sich aufs Sofa und sah ihr nach, wobei er nur Augen für ihren Hintern hatte.

“Ich wusste ja gar nicht, wie viel dir an mir liegt, dass du vor Sorge bald stirbst.”, entgegnete er und schmunzelte vor sich hin.

Ihr entzücktes Lachen ertönte.

“Ich hatte einfach nur Angst, um mein eigenes Leben. Dich hätte ich notfalls wirklich erschossen.”, gestand sie scherzhaft, was ihr einen bösen Blick von Dantes Seite einbrachte.

Das Gelächter war mal wieder groß.

“Du kannst du gar nicht ohne mich. Wer würde es dir sonst so gut besorgen?!”, rief er ihr zu, was er nicht hätte tun sollen, denn postwendend flog ihm eine schwere Bratpfanne entgegen, wodurch alle Entdeckung gingen.

“Bild dir bloß nichts ein! Meinst du nicht, da draußen laufen nicht noch mehr Schwänze, wie du es einer bist, rum?!”, konterte sie und erneut Gelächter.

Die anderen Drei konnten es einfach nicht fassen, dass, obwohl sie nun offiziell ein Paar waren, die Beiden sich immer noch so bekriegten.

Das musste wohl die liebe Liebe sein!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CreamCake
2012-06-21T14:50:24+00:00 21.06.2012 16:50
HEAY =D

>>Ein alter Kerl mit weißen Bart, genannt Santa Claus.<< Ob er wohl Geschenke dabei hat? :s

>>Nur Lady schien etwas entspannter als alle anderen.<< Die denkt sich ja auch; Wenn die stirbt, bin ich eine Hübsche schon mal los, muhaha! - xD

>>Errötet ließen sie voneinander ab.<< Wuuuut?! Ein Dante errötet nicht :D Er ist doch keine Tomato :D

>>dass du vor Sorge bald stirbst.”<< Nachdem er das gesagt hatte, starb Bella vor Lachen D: :x

>>Das musste wohl die liebe Liebe sein!<< Nein, das ist Fernando Alonso! ò.ó


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