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Mit Malfoy hat man's schwer

von

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Zelten mal anders

Am Sonntag bekam Harry eine Nachricht von McRouver, dass er am Montag nicht ins Ministerium kommen brauchte, stattdessen sollte er an einem Zeltplatz ihre zuständige Ausbilderin treffen, wo sie auch die restliche Woche verbringen würde. Für Verpflegung und Unterkunft sei dabei gesorgt. Er fragte sich, ob Lisa Simmons immer noch die Ausbildung leitete, mit ihr hatte sich Harry nämlich immer gut verstanden. Sie war eine junge, aber erfahrene Aurorin, die ihn in ihrer Art an Molly Weasley erinnerte.

So kam es, dass sich der junge Auror am Morgen von Ginny verabschiedete, die ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht Viel Spaß mit Malfoy wünschte. Dann schnappte er sich seinen Besen um an die angegebene Adresse zu fliegen. Die Sonne schien und Harry genoss es, den frischen Wind in seinem Gesicht zu spüren. Unter ihm zog London mit seinen vielen belebten Straßen vorbei, danach sah er fast nur noch grüne Wiesen und kleinere Wälder, ab und zu schummelte sich ein kleineres Dorf in die nahezu unberührte Natur. Nach nur einer halben Stunde erblickte er die ersten Zelte und flog zwischen Bäumen in der Nähe runter. Er hatte sich Hermines Tasche ausgeliehen, sodass er den Besen darin unbemerkt verstauen konnte. Vielleicht brauchte er ihn in der Woche noch mal. Und sei es um mal eine Zeit ohne Malfoy verbringen zu können.

Ein bisschen erinnerte ihn der Zeltplatz an das Quidditch-Match in seinem vierten Schuljahr und sein Gesicht verfinsterte sich bei dem Gedanken daran. Doch er zwang sich dazu, an etwas anderes zu denken. Er wollte sich die Woche nicht noch mehr verschlimmern.
 

Etwas Helles blitzte ein paar Meter vor ihm in der Sonne auf und bei genauerem Hinsehen erkannte er Dracos Blondschopf. Als er näher kam, konnte er ihn genauer sehen. Der andere Auror schien überhaupt nicht begeistert über sein Eintreffen zu sein, wahrscheinlich hatte er gehofft, dass Harry krank werden und die ganze Strafarbeit abgeblasen werden würde. Jedenfalls war das seine eigene Hoffnung gewesen.

„Na Potter, du hast es ja auch endlich geschafft. Hast du dich verflogen, oder warum hat das solange gedauert?“, wurde er mehr oder eher weniger freundlich begrüßt. Doch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte, kam auch schon eine Frau auf ihn zu und rief sie beim Namen. So blieb ihm nur noch Malfoy einen bösen Blick zuzuwerfen.
 

„Mr. Potter, Mr. Malfoy, ich bin Susan Wenston, ich werde Sie diese Woche betreuen und mit Ihnen das Training für Teamfähigkeit durchführen. Folgen Sie mir bitte, ich bringe Sie zu den restlichen Teilnehmern.“ Sie ging voran und Harry und Draco folgten ihr ohne sich gegenseitig auch nur eines Blickes zu würdigen. An lauter spielenden Muggelkindern und ihren Eltern ging es vorbei, bis sie zu einer Ansammlung von jungen Menschen kamen, die allesamt aussahen, als wären sie völlig fehl am Platz.

„Hier ist der Rest der Truppe, es sind alles Auroren im ersten Jahr der Ausbildung.“ Sie schaute die beiden an und runzelte die Stirn. „Es ist das erste Mal, dass so junge Auroren mehrere Tage zusammen wegfahren, deswegen bin ich ganz froh, dass Sie mir von McRouver zugeteilt wurden. Ich hoffe, Sie werden den anderen ein Vorbild sein und sich genauso benehmen, wie ich es von Ihnen erwarte.“

Harry hatte plötzlich die starke Vermutung, dass ihre Strafarbeit nur eine Ausrede war, damit Mrs. Simmons bei dem Ausflug nicht alleine war. Er sollte sie später einmal danach fragen, ob sie von Anfang an dafür eingeplant waren. Denn auch wenn es nicht offiziell bekannt gegeben wurde, nach dem Angriff auf Harry und Draco wurden nur noch größere Gruppen von Auroren auf Missionen geschickt. Ob McRouver wohl befürchtete, dass es noch mehr Angriffe geben würde? Er schien mehr über den Vorfall zu wissen, als er erzählen wollte.
 

Ihre Ausbilderin erklärte inzwischen, dass in dieser Woche nicht die Zauberei sondern Zusammenarbeit im Vordergrund stand, weswegen ihre erste Aufgabe sei, die Zelte ohne Magie aufzubauen, die sie von Muggeln gekauft hatten.

„Das bedeutet, den überflüssigen Luxus, den einige von Ihnen gewohnt sind, werden Sie hier nicht finden. Die Zelte sind von außen ebenso groß, wie von innen, es gibt für jeden einen Schlafsack und das war’s. Ich werde Sie nun in Zweierteams einteilen, mit Ihrem Partner werden Sie die ganze Woche zusammenarbeiten. Jede Aufgabe, die Sie erfolgreich zusammen meistern, bringt Ihnen Punkte ein, die am Ende der Woche zusammengerechnet werden. Das beste Team darf die nächste Woche Urlaub in Deutschland machen, alle Kosten dafür übernimmt das Ministerium. Alles weitere erkläre ich Ihnen, wenn die Zelte stehen.“
 

Es bewegte sich niemand, alle schienen vor Schreck erstarrt zu sein. Harry machte es scheinbar als einzigem nichts aus, er war sowieso keinen großen Luxus gewohnt. Amüsiert schaute er sich in der Runde um. Außer ihm und Malfoy waren noch zehn junge Männer und Frauen dabei. Die meisten versuchten immer noch verzweifelt zu begreifen, wie Muggel in solchen Miniaturzelten übernachten konnten. Als letztes blieb sein Blick an dem Blonden hängen, er wirkte völlig abwesend, doch das würde ihm nicht viel helfen. Harry wollte sich nicht blamieren, immerhin waren sie die Ältesten der Runde. Und der Urlaub gab ihm auch einen kleinen Anreiz, er war noch nie außerhalb von Großbritannien gewesen. Deshalb schnappte er sich den Arm seines Partners und schleifte ihn zu einem kleinen Haufen aus Schlafsäcken, Luftmatratzen und Zelten.
 

„Du kannst wieder aufwachen, Malfoy, du wirst dich ganz bestimmt nicht vor der Arbeit drücken. Wir müssen zuerst ein Zelt aussuchen, dann hilfst du mit beim Aufbauen.“ Er betrachtete die verschiedenen Modelle fachmännisch und wählte dann das größte aus, umso weiter könnte er von dem anderen Auror entfernt liegen.

„Nenn mir auch nur einen Grund, warum ich mit dir zusammen arbeiten sollte.“, zischte Draco giftig. Er hatte immer noch nicht verstanden, warum sie nicht einfach Magie benutzen konnten und warum er, ausgerechnet er, so nah neben Potter schlafen musste. Wehe er schnarchte in der Nacht.

„Vielleicht ja, weil das unsere Strafarbeit ist und wir sonst beide Ärger mit McRouver bekommen. Du kannst gerne abwarten, ob er dich feuert, aber ich habe darauf keine Lust.“, fauchte der Schwarzhaarige zurück.

„Ist ja gut. Du würdest es alleine wohl eh nicht schaffen.“ Desinteressiert sah er das Knäuel unter Harrys Arm an.
 

„Du kannst ja schon mal anfangen, ich erkunde die Gegend.“ Er wandte sich wieder ab und wollte weggehen. Doch der andere Auror hatte damit gerechnet und hetzte ihm (mal wieder) den Klammerfluch auf den Leib.

„Hier geblieben! Entweder du hilfst mir, oder du kannst zusehen, wie du dich alleine wieder befreist!“ Wütend funkelte er den erstarrten Malfoy an. Mit ihm hatte man aber auch nichts als Ärger. Das konnte ja eine schöne Woche werden.

Nach ein paar Minuten erlöste er ihn wieder aus seiner Starre, doch der Blonde dachte nicht einmal daran, sich zu bedanken.

„Ich warne dich, Potter, wag das nie wieder, sonst…“

„Was sonst? Petzt du es deinem Vater?“, machte sich Harry lustig.

„Oh nein, aber dann kannst du deinen Job schon mal vergessen. Ich erzähle McRouver, dass du Akten aus dem Archiv mitgehen lässt, das wird schon reichen. Wenn du Pech hast, hängt man dir gleich noch ein Verfahren an den Hals und du wanderst nach Askaban.“ Malfoy grinst hämisch und der Schwarzhaarige wurde blass.

„Das wagst du dir nicht.“

„Und ob ich das machen werde. Ab sofort will ich auch immer wissen, wie weit du mit diesem Fall bist, du hältst mich auf dem Laufenden oder ich geh zum Chef. Such es dir aus.“

Harry kochte vor Wut. Was konnte er denn dafür, dass Draco immer so uneinsichtig war und er gezwungen, ihn zu verhexen?

„Na schön“, presste er zwischen zusammenpressten Lippen hervor. „Aber dann hörst du auch auf, dich so hochnäsig zu benehmen, sonst erkläre ich dich als meinen Komplizen und du bist genauso dran.“

Die beiden gaben sich die Hand darauf und suchten sich schweigend einen Platz für das Zelt. Sie rollten die Plane aus und stellten sich dann mit verschränkten Armen davor.
 

„Hast du so ein Ding schon mal aufgebaut?“, fragte Draco, der etwas ratlos war.

„Natürlich, du etwa nicht?“ Harry war verdutzt, der andere war schließlich auch bei der Weltmeisterschaft gewesen.

„Natürlich nicht“, schnaufte Malfoy. „Das haben immer die Hauselfen erledigt.“

„Okay, ich erkläre es dir und du kannst es dann machen, einverstanden?“, grinste Harry ihn an.

„Schon vergessen, Potter? Das ist eine Teamaufgabe, du wirst mitmachen müssen.“

Und so kämpften sie sich gemeinsam durch die verschiedenen Planen und Stangen bis ein einigermaßen gerades Zelt vor ihnen stand.

„Sehr schön, sehr schön.“ Mrs. Wenston hatte sich währenddessen hinter sie gestellt und sie beobachtet. „Sie waren als erste fertig und haben auch noch gut zusammengearbeitet. Dadurch erhält ihr Team zehn Punkte.“
 

Sie wandte sich der restlichen Gruppe zu, die zum Teil noch nicht eine Stange stehen hatte.

„Sie können sich alle ein Beispiel an Mr. Potter und Mr. Malfoy nehmen, genauso so sollte es werden. Wenn Sie alle fertig sind, können Sie ihr Gepäck in das Zelt räumen und dann gibt es Mittag essen, also beeilen sie sich bitte. Dann werde ich ihnen auch noch den weiteren Tagesverlauf erklären.“

Harry schnappte sich seinen Schlafsack und seine, eigentlich ja Hermines, Tasche und krabbelte als erstes durch die kleine Öffnung. Es wäre auch Platz für mehr als zwei Personen, er konnte also weit weg von Draco schlafen. Dieser versuchte sich gerade ebenfalls durch den Eingang zu zwängen und riss fast das ganze Zelt wieder ein.

„Kannst du nicht aufpassen? Beinahe wäre es wieder zusammengefallen.“, rief Harry aus. Malfoy blickte ihn trotzig an.

„Was kann ich denn dafür, wenn die Muggel alles so klein bauen.“ Er sah sich entsetzt das Zeltinnere an, viel gab es ja nicht.
 

„Wie sollen denn hier zwei Leute wohnen? Und wo ist das Bad? Und die Schlafzimmer? Und…“

„Malfoy, du kannst dich wieder beruhigen.“, unterbrach ihn Harry ruhig. „Bei den Muggeln gibt es so was nicht. Es gibt nur das, was du sehen kannst und das ist ausreichend Platz für zwei Schlafsäcke.“

Draco sah ihn inzwischen mit einem leicht panischen Blick an.

„Hier gibt es ja keine Privatsphäre! Und wo sollen wir uns duschen?“

„Es gibt Campingwaschräume. Da sind Duschkabinen, Toiletten und Waschbecken.“ Belustigt hatte er beobachtet, wie der andere bei jedem seiner Worte fassungsloser aussah. Geschah ihm recht, dass er mal von seinem normalen luxuriösen Umfeld wegkam.

Draco versuchte sich zitternd zu erheben, stieß an die Zeltwände und ließ sich wieder zurücksinken. Wenn Harry es nicht besser wüsste, hätte er gedacht, dass er Tränen in seinen Augen gesehen hatte. Aber ein Malfoy würde wohl kaum weinen.
 

„Ich kann hier nicht bleiben, da kündige ich lieber gleich.“

„Du bist und bleibst ein Feigling, Blondi. Dann geh doch zu deinem Dad und heul dich aus.“, reizte Harry ihn. Er wusste ganz genau, dass er damit in ihm einen wunden Punkt getroffen hatte. Doch ohne Malfoy müsste er nicht hier sein und alleine würde er es nicht durchziehen.

„Wie hast du mich genannt?“ Der altbekannte hasserfüllte Blick traf den anderen Auror, doch das machte ihm schon seit Jahren nichts mehr aus. Wenigstens war Draco wieder er selbst.

„Du hast mich schon verstanden. Was ist jetzt? Bleibst du oder gehst du heim zu Papi?“

„Natürlich bleibe ich! Dir werde ich es schon zeigen!“
 

Malfoys Blick hätte ich zu gerne gesehen, als er in das kleine Zelt gekrabbelt ist... xD Das Kapitel hat mir wirklich Spaß gemacht zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch ebenso wie mir.

Und Kritik, Lob und Anregungen sind gerne gesehen, also immer schön Kommentare schreiben ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Salatgurke
2015-02-06T15:45:25+00:00 06.02.2015 16:45
Süüüß wie geschockt Draco über das Zelt ist ^^
Kukturschock pur XDDD
Antwort von:  lara_lianore
06.02.2015 18:05
Ja, Draco ist da halt etwas andere Verhältnisse gewohnt xD Und das geht in den anderen Kapiteln natürlich noch weiter *fies grins*
Von:  Li-chi
2012-07-01T21:51:24+00:00 01.07.2012 23:51
Haha oh gott XD
ich hätte gern gesehen wie Malfoy ins zelt krabbelt XD
er stellt sich dabei bestimmtgenauso beknackt an wie ich XD ich zerr dabei auch immer alles aus der erde XDD *roll*
ach die werden spaß haben XD
zelten is scheiße XD


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