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Kapitel 4

Huhu, ja es gibt mich noch. Es tut mir leid das dieses Kapitel doch etwas später kommt als geplant war, doch früher war es einfach nicht zu schaffen. Ich hoffe ich kann euch hiermit zumindest ein wenig entschädigen und wünsche euch viel Spaß beim lesen^^
 

Kapitel 4
 

Ungläubig starrten die drei Dimensionsreisenden die junge Frau an. Wusste sie wirklich nicht was ein Horkrux war? Dass es sie hier nicht gab war unmöglich, schließlich war Harry der lebende Beweis dafür, dass sie hier existieren mussten.

Chaos blickte von Gesicht zu Gesicht und fand nur Verwirrung, bis er in die entsetzten Augen Snapes sah. Der Tränkemeister hatte in seinen Todesserjahren tiefen Einblick in die dunkelsten Künste erlangt und hatte auch vieles selbst angewendet, doch auch er wusste das Horkruxe, Seelenmagie, zu riskant und zu gefährlich war um sie zu nutzen. Ganz zu schweigen von dem Preis, welcher gefordert wurde. Zwar erlangte der Nutzer Unsterblichkeit, doch sie Seele zu spalten…

Snape konnte sich die Konsequenzen nicht ausmalen, welche dieses Unterfangen auf den Geist eines Menschen haben könnten und mussten.

„Sie wissen nichts davon?“, fragte Chaos schließlich ungläubig. „Harry weis nichts davon, seine Familie?“

„Ich konnte es ihnen nicht sagen-“, begann Dumbledore und wirkte plötzlich sehr alt und zerbrechlich, dennoch unterbrach Chaos ihn indem er wütend aufsprang.

„Was konnten sie ihnen nicht sagen? Sie sind genau wie unser Dumbledore! Haben sie einmal das Sprichwort ‚Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert’ gehört? Sie befinden sich bereits in der Hölle. Mein Gott, sie schicken Harry in seinen Tod und er weis es noch nicht einmal. Doch ich verstehe, schließlich wollen sie nicht alle ihre Anhänger verlieren, wenn herauskommt, dass Harry diesen Krieg nach ihren Bedenken wohl nicht überleben wird. Sie als Anführer der lichten Seite können schließlich nicht als jemand erscheinen, der seine Männer wie Schachfiguren auf einem Spielfeld umherschickt und sie, wenn es nötig ist, opfert!“

Chaos kochte vor Wut. Es war enttäuschend herauszufinden, dass derselbe Mann den selben Fehler in zwei komplett verschiedenen Welten begehen würde. Ohne, dass er es bemerkte, war erneut seine Magie aufmerksam geworden und voller Macht leuchteten seine Augen.

„Harry… tot?“, fragte Lilly zittrig und schaute hilflos zu Albus, welcher Schuldbewusst ihren Blick mied.

„Was ist hier los, verdammt noch mal!? Wenn mein Sohn in Gefahr ist haben wir ein Recht darauf es zu erfahren.“, fuhr James besorgt auf.

„Harry ist nicht in Gefahr…“, versuchte Dumbledore die besorgten Anwesenden zu beruhigen, nur um aus dem Konzept gebracht zu werden, als Chaos zu lachen begann.

„Natürlich nicht, wieso auch? Voldemort stellt schließlich keine Gefahr dar.“

„Was hätte ich denn tun sollen?“, fragte Dumbledore leise.

„Wie wäre es damit einfach die Wahrheit zu sagen und aufzuhören die Menschen zu manipulieren, bis sie nicht einmal mehr selbst denken können? Das wäre doch schon einmal ein Anfang!“ Mit einem Krachen zersplitterte eine alte Vase - welche in der Küche stand - und Wasser lief über den Boden, als es - gemeinsam mit den vielen bunten Blumen - von dem Behälter befreit zu Boden fiel. Die feindseligen Emotionen, welche Harry füllten, verursachten eine automatische Reaktion. In den vielen Jahren des Krieges war Harrys Magie - wie er selbst - zu einer Waffe geworden. Eine Waffe, die mit allem Mitteln versuchte ihren Träger zu beschützen. Owl beseitigte mit einem Schlenker ihres Zauberstabes die Unordnung und schaute Chaos tadelnd an. Beschämt wich dieser ihrem Blick aus. Normalerweise hatte er sich besser unter Kontrolle - musste sich besser unter Kontrolle haben. Doch nun hier zu sein und zu erfahren, dass all die Fehler, die fast dazu geführt hätten, dass Voldemort gewann und die Zaubererwelt gestürzt worden wäre…

Seine Okklumentikschilde konnten diesem Anschlag voller Gefühle nicht mehr standhalten. Der Schwarzhaarige nahm sich vor zu Meditieren, sobald er die Zeit dazu hatte, und seine Schilde erneut zu festigen.

„Okay, ich habe jetzt verstanden, dass diese Horkruxe ziemlich übel sein müssen, wenn ihr hier so einen Aufstand veranstaltet - aber was sind sie jetzt eigentlich und was hat das ganze mit Harry zu tun?“, fragte Sirius besorgt.

Lange Zeit bekam er auf seine Frage keine Antwort. Dumbledore schaute zu Boden und Chaos blitzte ihn böse an. Seine beiden Partner starrten Ausdruckslos auf die Wand hinter den Ordensmitgliedern.

„Seelenmagie.“, durchbrach schließlich Snape die Stille, als Sirius kurz davor war erneut nach einer Antwort zu verlangen.

„Sie gehört zu den dunkelsten Teilen der dunklen Magie, wird auch als schwarze Magie bezeichnet, und Voldemort hat scheinbar zu tief in ihr gegraben, wenn ich das Gespräch zwischen dem Schulleiter und Chaos richtig verstanden habe.“ Snape sprach ohne seinen typischen Sarkasmus in der Stimme, ein Zeichen dafür wie ernst das Thema war - und wie gefährlich. „Einen Mord zu begehen ist nicht nur eine einfache Tat, es reist die Seele in Stücke. Und in diesem Moment, direkt nach dem Begehen eines Mordes, ist es möglich ein solches Seelenteil abzuspalten und auf ein Objekt zu übertragen. So kann der Mensch selbst dann weiterleben, wenn sein Körper getötet wurde. Doch die Seele zu spalten hat Konsequenzen – Konsequenzen, welche ich mir noch nicht einmal erträumen möchte. Wenn Voldemort wirklich ein solches Objekt mit dem Teil seiner Seele, einen Horkrux, erschaffen hat, sitzen wir in verdammt tiefen Schwierigkeiten.“

Schweigen. Geschockt hatten die Anwesenden die Erklärung aufgenommen und verarbeitet. Jedem von ihnen lief ein kalter Schauer über den Rücken.

„Sieben.“, flüsterte Owl plötzlich.

„Bitte?“

„Sieben Horkruxe hat Voldemort erschaffen.“

Geschockt keuchten alle auf. Sieben Horkruxe? Die Seele so sehr zu zerstören war Wahnsinn, doch dieses Wort schien kaum mehr ausreichend zu sein, um Voldemort zu beschreiben.

„Was hat das mit Harry zu tun?“, brachte Lily stockend hervor und verzweifelte Augen richteten sich nacheinander auf den Anführer des Ordens, Owl, Bite und Chaos.

„Was hat das mit meinem Sohn zu tun?“, schrie sie, als sie keine Antwort bekam und sprang auf.

„Es besteht die Möglichkeit, dass Harry ein Horkrux ist.“, murmelte schließlich Dumbledore.

„Das ist Unmöglich. Harry kann keines dieser Dinger sein, mein Sohn ist kein Horkrux!“, weigerte sich Lily die Antwort zu akzeptieren.

„Doch ist er.“, antwortete Chaos kalt. Er hatte gesehen, was aus der Weigerung von Tatsachen hervorgehen konnte. „In der Nacht, in welcher er von Voldemort als Baby angegriffen wurde, hatte sich Voldemort darauf vorbereitet einen weitern Horkrux zu erschaffen. Wie wir alle wissen, verlief nicht alles nach seinem Plan. Doch da er dennoch bereit war zu töten und auch den Todesfluch abgefeuert hatte, hatte seine - bereits stark geschädigte - Seele wohl trotzdem einen weiteren Teil abgesplittert. Dieser Abgesplitterte Teil suchte sich das nächste Objekt, in das es fliehen konnte, nachdem Voldemort von seinem eigenen Fluch getroffen worden war. Dieses Objekt war nun einmal Harry. Natürlich bin ich mir nicht sicher, ob alles ganz so genau geschehen ist, da die Ereignisse dieser Nacht in unseren Welten sehr verschieden sind, doch es ist das Einzige, was für mich im Moment Sinn ergibt.“

Besiegt ließ sich Lily in die Arme ihres Mannes fallen und Harry kam ebenfalls zu seinen Eltern. Die Neuigkeit einen Teil von Voldemorts Seele in sich zu tragen hatte den Sechzehnjährigen tief getroffen und Ekel wallte in ihm auf. Alleine der Gedanke daran mit der Seele eines solchen Monsters in Berührung zu sein ließ ihn einen gewissen Abscheu von seinem eigenen Körper und auch sich selbst empfinden.
 

„Wir werden Gryffindors Schwert brauchen.“ Chaos schaute Dumbledore vielsagend an. So sehr er auch Mitleid gegenüber seinem jüngeren Selbst empfand (er konnte sich vorstellen wie dieser sich wohl fühlen musste) wusste er dennoch, dass dieser Harry nicht nur Hermine und Ron an seiner Seite hatte, sondern auch seine Eltern, seinen Paten, Remus und alle anderen Anwesenden. Zudem waren andere Sachen nun doch wichtiger.

„Gryffindors Schwert? Wisst ihr denn wo es ist?“, fragte Snape erstaunt. Er mochte zwar ein Slytherin sein, doch auch er wusste es zu schätzen wenn die Möglichkeit bestand seine Hände an ein unvorstellbar wertvolles Artefakt zu bekommen.

Auch die anderen schienen erstaunt und verwundert runzelte Chaos die Stirn.

„…Ihr wisst nicht wo es ist? Harry hat es nicht in seinem zweiten Jahr erlangt?“

„Harry?“, fragte Molly erstaunt und der schwarzhaarige Teenager schüttelte den Kopf. Das legendäre Schwert Gryffindors zu erlangen würde er doch niemals vergessen.

„Was ist in eurem zweiten Jahr passiert?“, fragte Owl interessiert nach und schaute die drei jüngeren Versionen auffordernd an.

Die drei Freunde schauten sich an und begannen zu erzählen.

„In den Ferien wurde ich von einem Hauselfen namens Dobby besucht - er gehörte damals noch den Malfoys. Dobby versuchte mich vor etwas zu warnen und versuchte mich davon zu überzeugen nicht nach Hogwarts zu gehen-“ „Und er hat unsere Briefe abgefangen, die wir dir gesendet haben.“, unterbrach Ron Harry. „Aber wir haben ihn ja trotzdem noch getroffen, schließlich sind die Potters und die Weasleys ja gut befreundet und ich habe den halben Sommer bei euch verbracht. Die Sache flog also ziemlich schnell auf“, erklärte Hermine weiter. „Jedenfalls“, fuhr Harry mit einem bösen Blick auf seine beiden besten Freunde fort, „bin ich trotz der Warnung gegangen. Als ich dann auf den Gleis wollte, um den Hogwartsexpress zu erreichen, war der Durchgang versperrt. Glücklicherweise konnte Dad die Versperrung auflösen und ich erwischte den Zug noch, aber es war ziemlich knapp.“ James nickte ernst bei der Erklärung, die Magie des Hauswelfen war sehr stark gewesen.

„Als wir dann in Hogwarts ankamen erfuhren wir das Gilderoy Lockhart unser neuer Verteidigung gegen die dunklen Künste Professor sein sollte. Ron und ich waren natürlich entsetzt, genauso wie die meisten anderen Jungs. Die Mädchen waren dafür hin und weg von dem alten Schleimer.“ Bei den letzten Worten grinsten Ron und Harry Hermine offen an, deren Gesicht eine ungesund dunkle Rotfärbung angenommen hatte, während sie beschämt zur Seite schaute. Chaos und Bite schenkten Owl ebenfalls belustigte Blicke, doch die ältere Braunhaarige bekam nur einen leichten Rotschimmer auf die Wangen, welchen sie sich jedoch weigerte wahrzunehmen.

„Ja wir haben ebenfalls unsere Erfahrungen mit dem Lügner.“, nickte Bite mit einem hämischen Grinsen, die Schadenfreude war noch immer nicht vergangen. Owl blickte ihn von der Seite missbilligend an, sagte jedoch nichts. Lockhart hatte ihr ihre erste große Lektion darin gegeben, nicht alles zu glauben was in ihren geliebten Büchern stand.

„Dann wisst ihr ja wie er war. Jedenfalls begann es schließlich mit einer Nachricht an den Wänden. ‚Der Erbe Slytherins ist zurück. Schlammblüter nehmt euch in Acht’ oder etwas derartiges.“, erinnerte sich Harry und schauderte. Die Nachricht war zwar nur mit Farbe an die Wand geschrieben worden, dennoch hatte die rote Farbe zuerst an Blut erinnert.

Chaos und die anderen beiden nickten, bis hierhin war alles gleich.

„Dann begann es mit Versteinerungen. Es waren alles Muggelgeborene wie ihr euch sicher denken könnt. Zuerst wussten wir nicht was es war und was wir tun sollten. Dumbledore wurde von der Schule verwiesen, Hagrid landete im Gefängnis und wir lernten Aragog kennen.“ Ron erschauderte bei Harrys letzten Worten. Aragog war noch immer kein gutes Thema für den Rothaarigen. Er träumte manchmal noch immer von der gigantischen, sprechenden Spinne und ihren Kindern.

Bite selbst konnte nur mitfühlend eine Grimasse ziehen, er war ebenfalls nicht allzu gut auf die Spinne zu sprechen, auch wenn sie schließlich eine gute Hilfe zur Verteidigung Hogwarts war und er das Opfer welches Aragog schließlich erbrachte, sein eigenes Leben zur Rettung einer Gruppe von Erstklässlern, sehr wohl zu schätzen und auch würdigen wusste.

„Wegen der ganzen Versteinerungen und der Angst welche sich unter den Schülern ausbreitete eröffnete Lockhart einen Duellclub, welchen er selbstverständlich leitete. In einem Duell zwischen Malfoy und mir hetzte Malfoy eine Schlange auf mich.“ Der Pottererbe konnte sich noch immer an das wütende zischen der beschworenen Schlange erinnern und wie sie kurz davor war sich auf Justin Finch-Fletchley zu stürzen.

„Ich sprach Parsel, ohne dass ich es bemerkte und wurde schneller als man Quidditsch sagen konnte als der Erbe Slytherins hingestellt.“ Harrys Stimme nahm einen bitteren Ton an.

„Als nächstes wurde Hermine versteinert.“, erinnerte er sich mit belegter Stimme und wurde immerleiser als er seine beste Freundin anschaute, die ihm ein beruhigendes Lächeln schenkte.

„Sie hatte einen Zettel in der Hand, in dem sie erklärte, dass es ein Basilisk war.“ Chaos nickte anerkennend und Owl schickte ihrem jüngeren selbst einen stolzen Blick, welche erneut rot anlief, wenn auch dem Blick standhielt und sich darüber erfreute.

Bisher schien alles gleich zu sein, der Unterschied musste also jetzt kommen.

„Wir haben versucht jemanden zu warnen, leider waren Dumbledore und Hagrid nicht mehr da und zu McGonagall wollten wir nicht gehen, nachdem sie uns im ersten Jahr nicht ernst genommen hatte.“ Snape schnaubte amüsiert, die Lehrerin, welche sich damit rühmte immer für ihre Schüler da zu sein, hatte das Vertrauen des goldenen Trios, den Vorzeigekindern Gryffindors, nicht. „Wir haben schließlich meinem Vater geschrieben.“, führte Harry weiter aus und stolz nickte James in die Richtung seines Sohnes und dessen Freunde.

„Als er davon erfuhr kamen er und noch ein paar andere Auroren nach Hogwarts und durchsuchten die Sachen der Schüler, sowie die Schule. Die Kammer des Schreckens wurde nie gefunden, aber in Ginnys Sachen wurde ein Tagebuch gefunden, welches von ihr Besitz ergriffen hatte. Das Tagebuch selbst hat Dumbledore unter Gewahrsam genommen, nachdem er wieder in die Schule zurück gelassen wurde. Ginny musste den Sommer bis zum nächsten Schuljahr in St. Mungos verbringen, wo sie von den letzten Spuren der Besitzergreifung gereinigt wurde.“, beendete Hermine die Erzählung.

Ginny selbst hatte sich auf ihrem Stuhl eingerollt und die Arme um ihre Knie geschlungen, als wäre sie kurz davor auseinander zu fallen. Ihre Augen waren mit dunklen Schatten gefüllt als sie sich zurück erinnerte. Tom war so verführerisch gewesen, sie hatte ihm alles von sich erzählt, ihre Ängste, Lieben, Schwächen, Stärken und so vieles mehr. Und sie hatte sich immer leichter gefühlt - bis sie irgendwann in einem weißen Nichts zu Schweben schien. Es fühlte sich nicht lange an, doch es waren fast sechs Monate gewesen, in denen sie nicht mehr wusste was ihr Körper tat.

Schwer seufzte Chaos auf und fuhr mit seinen Fingern durch seine Haare.

„Wenn das so ist, wäre uns das Schwert sowieso nutzlos. Wir werden also erst einmal auf Basiliskenjagt gehen müssen, wenn wir in Hogwarts sind. Wir brauchen das Basiliskengift um die Horkruxe zerstören zu können. Ich nehme an, sie haben das Tagebuch noch?“

Dumbledore nickte auf die letzte Frage. „Das Tagebuch habe ich sicher verstaut, aber seid ihr euch sicher, dass ihr den Basilisken töten könnt? Wenn ich mich richtig entsinne war Salazar Slytherin derjenige welcher ihn überhaupt in die Kammer gebracht hat und das war vor über 1000 Jahren. Der Basilisk muss gigantisch sein.“

Chaos grinste ohne jeglichen Humor, eine einzige Imitation der eigentlichen Geste.

„Oh keine Sorge, Chaos hatte den Basilisken bei uns bereits in seinem zweiten Jahr getötet.“, äußerte Bite mit einem stolzen und vor allem dankbaren Blick zu dem Schwarzhaarigen. Der Rothaarige hatte nie vergessen, was Chaos alles für seine Familie getan hatte, doch die Ereignisse des zweiten Jahres an Hogwarts hatten sich besonders festgesetzt. Nicht selten hatte er sich - während schlaflosen Nächten oder wenn er damit an der Reihe war die Nachtwache zu halten – ausgemalt, was gewesen wäre wenn alles anders gekommen wäre.

Chaos schenkte seinem Partner einen verständnisvollen Blick, bevor er seine Augen wieder dem Schulleiter zuwendete. Er konnte den Mann zwar nicht leiden und verabscheute auch viele der von ihm getroffenen Entscheidungen, doch Chaos wusste, dass er in dieser Welt Dumbledores Hilfe zumindest solange in Anspruch nehmen musste, bis sie diese Welt besser kannten.

Owl konnte die Anspannung in ihrem Partner sehen und nahm sich vor Zeitungen von den letzten Jahren aufzutreiben, um auf den Stand der Dinge zu kommen. Sie wusste wie sehr Chaos es verabscheute auf andere angewiesen zu sein. Selbst bei ihr und Bite mussten es schon ernste Dinge sein, bevor Chaos sich ihnen anvertraute. Das lag nicht daran, dass er ihnen nicht vertraute - soviel wusste sie - sondern daran, dass er fast sein ganzes Leben auf sich selbst gestellt war und daher nicht wusste, wie er um Hilfe fragen sollte. Und wenn er sich dann doch einmal zusammen nahm und nach Hilfe fragte wurde er schon zu oft hintergangen oder betrogen, als dass er es noch gerne tun würde.

„Du hast einen Basilisken in deinem zweiten Jahr an Hogwarts erlegt?“, fragte Lily ungläubig und der Drang diesen jungen Mann der dort stand zu umarmen und ihn von allen bösen Dingen dieser Welt zu schützen wurde stärker. Stattdessen umklammerte sie Harry noch fester und spürte, wie sich James Arme um sie selbst ebenfalls festigten.

„Ich hatte leider keine Eltern mehr, bei denen ich nach Hilfe fragen konnte. Als wir die Nachricht erhielten, dass Ginny in die Kammer verschleppt wurde, machten Ron und ich uns daran sie zurück zu holen. Eine Serie von Ereignissen ergab schließlich, dass ich dem Basilisken alleine gegenüber stand und mit mehr Glück als Verstand gelang es mir zu überleben.“ Dass er von einem der hochgiftigen Zähne durchbohrt worden war und ohne Fawkes gestorben war sah Chaos nicht als Erwähnenswert an, schließlich war es ja nicht passiert.

In der Nachfolgenden Stille waren Lilys geflüsterte Worte nur all zu deutlich zu verstehen.

„Es tut mir leid.“

Chaos Augen verloren etwas von ihrer Härte, als er die Rothaarige anschaute.

„Ich verurteile meine Eltern nicht dafür, dass sie sich für mich geopfert haben. Ich habe die Tatsache, dass ich alleine aufwuchs, akzeptiert. Außerdem habe ich in Bite und Owl all die Unterstützung gefunden, die ich mir nur wünschen könnte.“

Lilys grüne Augen starrten in seine und in ihnen konnte er noch immer ihren Kummer lesen - doch er war nicht mehr ganz so stark. Hinter Lily nickte ihm James dankbar zu.
 

Ohne Vorwarnung viel Chaos plötzlich auf die Knie. Seine Augen waren weit aufgerissen und leuchteten, die Lippen waren in einer weißen Linie fest aufeinander gepresst, als er sich daran hinderte zu schreien.

Owl und Bite zögerten keine Sekunde. Die Braunhaarige errichtete ein Schutzschild, während der Rothaarige anfing die Ordensmitglieder aufzuscheuchen.

„Raus, raus hier, SOFORT!“, brüllte er.

„Chaos…?“, keuchte Molly besorgt und wollte gemeinsam mit Lily zu dem jungen Mann stürzen. Bevor sie ihn jedoch erreichten baute sich Bite wie eine unüberwindbare Mauer vor ihnen auf.

„Ihr könnt nicht zu ihm. Verschwindet hier, verdammt noch mal! Für Erklärungen ist auch später noch Zeit!“

Nachdem es Bite gelungen war die Anwesenden hinaus zu geleiten und sie nun alle ratlos und nervös im Gang standen, wandte er sich zurück zur Küchentür.

„Owl, mach das du da raus kommst. JETZT!“

Schon huschte Owl flink durch die Tür, welche mit einem lauten Knall hinter ihr ins Schloss fiel. Ein kleines Klicken verriet, dass sie verschlossen worden war.

Owl war bereits dabei neue Schutzzauber zu wirken.

„Hör auf da dumm rum zu stehen, Bite, und hilf mir! Wir haben noch fünf Sekunden dann muss hier alles sicher sein.“, schrie Owl fast schon, während sie ununterbrochen ihren Zauberstab in komplizierte Bewegungen führte und ein Licht nach dem anderen auf die Wand und die Tür zur Küche abschoss. Die Lichter verwebten sich ineinander und bildeten ein farbenprächtiges Netz an der Wand.

„Wo bist du?“, fragte Bite, bereit selbst zu Zaubern.

„Bei den Schutzrunen. Sprich du noch ein paar Stabilisierende Banne.“

Der Werwolf lies sich nicht lange bitten und begann ebenfalls Zauber auszuführen, wenn er auch deutlich weniger als Owl in der gleichen Zeit zustande brachte.

Dann waren die fünf Sekunden um und ein Schrei erschütterte das Haus. Ein langer, qualvoller, fast schon animalischer Schrei.

Owl schlang mit einem Zittern die Arme um sich selbst.

Das leuchtende Magienetz war in die Wand eingedrungen.

Bite schlug mit der Faust dagegen.

„Du sollst das doch nicht tun. Es reicht wenn einer von euch Schmerzen hat.“, flüsterte Hermine mit einem Blick auf die Faust. „Ich werde dir das nicht heilen.“, fügte sie, mit festerer Stimme hinzu. „Vielleicht lernst du ja doch noch was daraus.“

Bite grinste kurz - ein ironisches Zucken seiner Mundwinkel, mehr nicht - doch Owl wusste, was sie gesehen hatte.

„Was ist mit ihm?“, knurrte Moody fragend. Der alte Auror hatte noch nichts gesagt und stattdessen den Worten der anderen gelauscht und eigene Schlüsse aus ihnen gezogen.

„Seine Magie.“

Fragend wurde Owl angesehen. „Seine Magie zerstört seinen Körper. Er hat sehr viel mehr Magie als ein normaler Zauberer. Von Natur aus hatte er schon immer große Magiereserven, doch durch sein Leben – dadurch, dass er sich schon immer in Gefahr befand und seine Magie aus reinem Überlebenstrieb immer stärker wurde – besitzt er nun viel zu viel von ihr. In den letzten Jahren ist ein solcher Anfall selten vorgekommen. Durch die ständigen Kämpfe und das Training hatte Chaos fast einen durchgehenden Verbrauch an Magie. Heute jedoch wurde seine Magie schon zwei Mal von seinen Emotionen beeinflusst, ganz zu Schweigen von gestern. Sein Körper kann so viel Magie nicht standhalten, Menschen sind nicht dafür gemacht so viel Magie zu besitzen. Daher versucht er die Magie, indem er seine eigenen Zellen angreift und wieder heilt, zu verbrauchen. Wie ihr euch vorstellen könnt ist dies mit großen Schmerzen verbunden.“

Chaos schrie erneut, ein Geräusch welches alle zusammenzucken lies.

Dann war es ruhig.

Einen langen Moment warteten alle auf ein erneutes Zeichen von dem Zauberer, welches auch kam, in einer Form wie es niemand erwartet hatte.

„Sirius können wir ein Zimmer von dir Demolieren?“ Auf der Wand lag wohl unter anderem auch ein Zauber welcher es ermöglichte miteinander reden zu könne, trotz der Wand und der verschlossenen Tür. Chaos Stimme klang rau. Abgenutzt durch die Schreie.

„Was?“, fragte der Angesprochene verwirrt.

„Würde es dich stören wenn du einen deiner Räume - am besten einer der größeren - in einem zerstörten Zustand wieder findest?“

Bite und Owl grinsten, als sie verstanden was Chaos vorhatte - wenn sich Owl auch etwas unwohl dabei zu fühlen schien.

„Wieso wollt ihr mein Haus zerstören?“, fragte der Hundeanimagus erneut und sah die zwei Sichtbaren des Trios neugierig an.

„Nicht dein Haus, nur eines der vielen Zimmer.“, widersprach Chaos.

„Owl hat euch sicherlich schon von meinem kleinen Magieproblem erzählt. Leider reicht das mit dem Selbstzerstören nicht, weshalb ich meine Magie auf andere Weise loswerden muss. Außerdem würde Training uns auch nichts schaden, also käme ein Duell zwischen uns dreien sehr günstig.“
 


 

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Kommis sind natürlich gerne gesehen und erwünscht!

Bis zum nächsten Kapitel,
 

GLG ShizoFairytale



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  91Cyber
2012-05-16T09:08:12+00:00 16.05.2012 11:08
mach weiter so

Von:  Lionness
2012-05-16T08:43:57+00:00 16.05.2012 10:43
Hey,
also ich habe deine Geschichte gerade entdeckt und obwohl du sicher zu jedem Kap einen Kommie verdienst, muss ich gestehen das ich kein so regelmäßiger Schreiber bin. Ich werde aber immer zwischendurch meine Meinung da lassen und dabei versuchen präzise zu sein.

Los gehts.
Deine Idee an sich ist hier auf Mexx vielleicht keine Neuheit, ich meine die Zeitreise aber man merkt ziemlich schnell das dies auch schon das einzige Klischee ist das du bedienst. Ich finde zum Beispiel den Knacks zwischen den beiden Diemensionsarten einfach nur genial. Wirklich, diese Idee und auch der Aufbau den du für die jeweiligen Charaktere Past/Future erschaffst einfach nur lobenwert. Es ist nicht einfach und viel Arbeit diese Unterschiede zu bedenken und auch deutlich zu machen.

Stil mäßig kann ich dich auch nur loben, ich mag deine Art zu schreiben. Es ist gradlinig, du verschachtelst die Sätze nicht und benutzt eine schöne, ehrliche Wortwahl. Ebenso mag ich die Blickwinkel. Ich gehe davon aus das auch das nicht immer einfach ist, denn das kenne ich aus eigener Erfahrung.

Zum Pairing, du hast mich damit keineswegs abgeschreckt, auch wenn ich sowas kaum bis selten lese. Ich sage aber immer, das ich mich von allem überzeugen lassen kann, wenn es in der Geschichte überzeugend und logisch rübergebracht wird. Deine Erklärung zu dieser Entscheidung, ist mehr als verständlich und ich finde die Vorstellung mal ganz interessant.

Zu den Geschehnissen.
Also entweder bist du wie ich, schreibst einfach drauf los und am Ende wirkt es total durchdacht oder du hast dir einen wirklich komplexen und schönen Plan zurecht gelegt. Egal welche der beiden Wege du nutzt, du machst das gut.
Zu den Missionsnamen, als sie kamen fand ich das im ersten Moment seltsam aber mit jedem weiteren Satz, den Rückblicken auf die Kämpfe und all das, wurde es immer verständlicher. Wieder so eine gute Idee. Nun bin ich natürlich auf das Duell gespannt.

Noch ein Lob. Die Idee mit Chaos Magie. Cool, wirklich.
Ist doch in Ordnung wenn ich die Namen auch so nutze um die Verwirrung zwischen deinen Charakteren zu meiden, ja?

Okay ich glaube das war es erstmal und ich hoffe das ich dich nicht gelangweilt habe. grins Ich werde mich zwischendurch wieder melden, das wird wahrscheinlich nicht zu jedem Kap, erstens habe ich nie soviel zu sagen und zweitens eher wenig Zeit aber mal schauen. Du schreibst sehr interessant und vielleicht kann ich dann ja einem Kommie nicht wiederstehen.

Bis zum nächsten Mal.
Lionness
Von:  Kagomee16
2012-05-15T13:49:55+00:00 15.05.2012 15:49
ein schönes kapi^^
ein duell zwischen den dreien? hört sich intressant an^^
mach weiter so^^

lg kagomee16


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