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Nigels Geschichte mit dem blauen Feuer

von

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Unerwünschte Hilfe

Seid knapp einer Woche sitze ich nun, Nacht für Nacht neben meiner Schwerster. Die Blutung konnte ich glücklicherweise schnell stoppen, doch ohne eine vernünftige Behandlung wird sie spätestens an einer Entzündung der Wunde streben.

Ich habe zwar mein bestes getan, doch gegen das Fieber das sie seid gestern hat kann ich nichts ausrichten. Sie wird immer schwächer und ich kann nur dabei zu sehen. Das wir die ganze Zeit der kalten Seeluft ausgesetzt sind verbessert die Situation nicht gerade.

Das ist einer der Nachteile wenn man mit einer Nussschale über das Meer reist. Nur das Segel unterscheidet dieses Boot von einem einfachen Ruderboot. Müde beobachte ich, wie sich der Brustkorb der blauhaarigen hebt und senkt.

Seid sieben Tagen hatte ich nun nicht mehr geschlafen und auch die Nahrungsaufnahme von mir lässt zu Wünschen übrig, doch sind meine Sorgen einfach zu groß. Jedoch macht sich der Schlafmangel nun deutlich bemerkbar, da meine Augen sich immer wieder schließen.

Krampfhaft versuche ich wach zu bleiben. Weiter Wache zu halten. Vergeblich. Der Schlaf übermannt mich und zieht mich in die Dunkelheit.
 

Ein dumpfer Aufprall und ein heftiges Schaukel reißen mich schließlich aus dieser Finsternis. Müde blinzel ich ein paar Mal, ehe sich mein Blick klärt und ich einen blonden Mann direkt vor mir erkennen kann, der sich gerade zu Feli runter beugt.

Ruckartig springe ich auf und fauche ihn an: „Lass bloß deine Pfoten von ihr oder du wirst es bereuen.“ Drohend funkel ich ihn an, den Schatten der sich über uns gelegt hat ignorierend. Langsam dreht der Blondschopf sich zu mir um und ein gelangweilter, genervter Blick trifft mich.

„Mach mal halb lang, ich will ihr nichts tun, ich will nur helfen. Sie stirbt wenn sie nicht behandelt wird,“ kommt es monoton von meinem gegenüber. „Das ist mein Problem und nicht deins. Ich bringe sie zur nächsten Insel und da wird ihr geholfen und du verschwindest jetzt besser von unserem Boot, bevor ich richtig sauer werde,“ knurre ich ihm entgegen.

„So wie sie aussieht wird sie wohl kaum bis zu nächsten Insel durch halten. Lass uns ihr helfen oder willst du lieber das sie stirbt?“ zieht nun eine andere Stimme meine Aufmerksamkeit auf sich. Irritiert blicke ich auf, wobei ich die Quelle des Schattens erkennen kann und mir bleibt das Herz für einen Moment stehen.

Ein riesiges Schiff befindet sich direkt neben mir. An der Reling lehnt ein braunhaariger Mann mit Haartolle. Meine Augen wandern weiter nach oben, den höchsten der Masten entlang und erblicken eine schwarze Flagge. Whitebeard, schießt es mir sofort durch den Kopf. Das mir der Blondschopf nicht gleich bekannt vor kam.

„Warum sollte ich ausgerechnet Piraten glauben das sie mir helfen wollen? Das ist doch absurd,“ meine ich nur misstrauisch und sehe zurück zu meinem ungebetenen Gast.

„Nicht alle Piraten sind gleich. Wir wollen euch wirklich nichts böses. Also lässt du uns dir jetzt helfen oder willst du das die Kleine stirbt?“ seufzt mein gegenüber sichtlich genervt. Unschlüssig, was ich nun machen soll, wandern meine Iriden zu der blauhaarigen. Die Besorgnis um meine Schwester siegt schließlich über mein Misstrauen und ich seufze schwer.

„Mir bleibt wohl nichts anders übrig, jedoch werde ich sie auf euer Schiff bringen,“ höre ich mich selber sagen, das Misstrauen in meiner Stimme nicht verbergen könnend. „Wie du willst,“ entgegnet mir der Vize von Whitebeard, welcher mir von unzähligen Steckbriefen bekannt ist und springt leichtfüßig auf das Deck der Moby Dick.

Vorsichtig hebe ich die blauhaarige auf meine Arme, bevor auch ich auf das Schiff springe, jedoch nicht so behende wie der Blonde vor mir. Leicht schwankend komme ich auf den Holzplanken auf.

Die Mangelernährung und der Schlafentzug zerren an meinem Köper. Einen kurzen Moment muss ich die Augen schließen, um das Schwindelgefühl zu bekämpfen, welches mich gerade umgibt.

Bevor ich reagieren kann wird mir meine Schwester abgenommen. Sofort öffne ich meine Lider wieder und erkenne, wie Feli weggetragen wird.

„Keine sorge, meine Söhne werden der Kleinen helfen mein Kind,“ ertönt eine laute Stimme gerade, als ich dem Mann mit meiner Schwester folgen wollte. Meine roten Iriden wandern über das Deck und erblicken sogleich die Herkunft der Worte. Ein riesiger, weißbärtiger Mann, mit einer Flasche Sake in der Hand und an einige medizinische Geräte angeschlossen, sitzt auf einem ebenso großen Thron.

Ohne Zweifel kann ich sagen dass das Whitebeard ist, der mächtigste Mann der Welt. Doch seine Aussage kann meine Sorge nicht verdrängen. Soll ich ihnen wirklich einfach so das Leben meiner Schwester anvertrauen? Oder sollte ich ihnen doch besser folgen? Unentschlossen mustere ich die Tür, hinter der die blauhaarige soeben verschwunden ist.

Bevor ich jedoch zu einem Schluss kommen kann reißt mich der Piratenkaiser aus meinen Gedanken: „Was ist passierst? Wer hat deine Begleitung verletzt und warum segelt ihr alleine in einer Nussschale durch die Meere der neuen Welt?“ Meine Augen fixieren den Mann aufmerksam.

„Wir wurden von einem schmierigem Piraten angegriffen und als ich einen Moment unaufmerksam war wurde sie angeschossen. Warum wir auf dem Meer segel geht dich wiederum nichts an, vorallem nicht da ich Piraten nicht traue, selbst dann nicht wenn sie mit guten Absichten ihre Hilfe anbieten. Also erwartet von mir keine Dankbarkeit, meine Schwester wird euch schon dankbar genug sein,“ gebe ich fasst schon patzig zurück, meine Missgunst Freibeutern gegenüber in keinsterweise versteckend.

„Wie redest du eigentlich mit Pops? Und das obwohl er der Kleinen das Leben rettet indem er euch seine Hilfe zur verfügung stellt,“ pampt mich ein schwarzhaariger Cowboyhutträger von der Seite an.

„Schon gut mein Sohn. Lass ihn nur. Jeder hat schließlich das Recht auf seine eigene, freie Meinung,“ lacht der Riese nur munter und erntet einen irritierten Blick von mir.

Wieso lacht der denn jetzt auf einmal? „Aber ich hoffe du bist dir darüber im Klaren, das nicht nur Piraten grausam seien können. Auch die Marine ist ein brutaler Verein, der nicht davor zurück schreckt jemanden kaltblütig zu ermorden,“ fügt er nun überraschend ernst hinzu.

Eine meiner Augenbrauen wandert nach oben. Ein seltsamer Mann. Ehe ich zu einer Antwort ansetzten kann, beginnt meine Welt bedrohlich vor meinen Augen zu schwanken. Genervt stöhnend fasse ich mir an die Stirn, bevor ich mich im Schneidersitz auf die Planken fallen lasse.

„Mir ist sehr wohl bewusst das auch die Weltregierung und die Marine keinen Deut besser sind,“ murmel ich leise, da ich Angst habe, dass, wenn ich lauter reden würde, ich mich übergeben würde. Denn leider hat sich zu dem Schwindelgefühl nun auch noch Übelkeit gesellt. Gefrustet von meinem schwächelndem Körper, massiere ich mir die pochenden Schläfen.

„Alles in Ordnung?“ ertönt eine Frage direkt vor mir, woraufhin ich meine Augen wieder aufreiße. Nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, befindet sich das des Schwarzhaarigen, der mich eben noch angeschnauzt hatte.

Erschrocken reiße ich den Kopf zurück und dieser macht eine unangenehme Bekanntschaft mit dem Holz der Reling. Leicht konfus reibe ich mir die schmerzende Stelle, während ich dem Typen vor mir einen vernichtenden Blick zuwerfe.

„Scheiße Mann. Ja mir gehts gut, wenn man von dem Schlafmangel, meinem Hunger und den Kopfschmerzen mal absieht,“ brumme ich ihm entnervt entgegen. „Ace bring ihn in eine freie Kajüte, damit der Junge sich ausruhen kann,“ befiehlt der Kapitän nach meiner Aussage und mein Gegenüber erhebt sich sofort wieder und grinst mich an.

Was soll das denn jetzt? Wieso nennt der mich einen ´Jungen´? Also ganz ehrlich mal, mit meinen 25 Jahren bin ich nun wirklich kein ´Junge´ mehr. Doch für eine empörende Antwort fehlt mir momentan einfach die Kraft, weswegen ich mich einfach von dem Schwarzhaarigen auf die Beine ziehen lasse und ich von ihm unter Deck geführt werde.

Auch wenn es mir nicht gefällt auf einem Piratenschiff zu schlafen, bin ich mir darüber im Klaren, das ich den Schlaf mehr als nur nötig hatte, weswegen ich mich meinem Schicksal füge.



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