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Stille

von

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Stille.
 

So unerträglich und laut, kaum auszuhalten und krallend wie ein wildes Tier. Sie hinterließ ein Echo in seinem Kopf, das ihn an seine stummen Alpträume erinnerte. Alpträume, die er am liebsten vergessen wollte, doch sein Kopf ließ ihn nicht. Immer und immer wieder hatte er diese Bilder vor Augen. Farbenfrohe Bilder, bunte Lichtblicke, zusammengewürfelt zu einem Kunstwerk, versunken in Stille.

Sein bester Freund hatte es gezeichnet. Doch nicht nur in seinen Traumwelten. Auch die Realität hatte sich ihm als Malgrund zur Verfügung gestellt. Und er hatte es genutzt. In den schweigsamen, dunklen Gängen des gewaltigen Laborkomplexes verewigt. Und er war noch immer dort draußen.
 

Nur langsam hob Karkat den Kopf, auf den Fußboden in eine dunkle Ecke gekauert und in die beängstigende Schwärze vor ihm starrend. Er wollte nicht hier sein, feige und nutzlos. Was für ein Morail war er denn, dass er nicht mal jetzt für seinen besten Freund da sein konnte?

Doch irgendetwas in ihm, ein fester schmerzender Knoten, vor sich hin faulend und vermodernd, verhinderte, dass er aufsprang und die Gänge hinunterlief. Lief und lief und lief, bis er in die Bereiche kam, wo es bunt und farbenfroh war. Doch dort lauerte diese unerträgliche Stille, schweigende Echos. Dort, wo jetzt der Tod vorherrschte.
 

Stattdessen duckte Karkat sich noch mehr, umschlang die Knie mit seinen Armen und machte sich so klein wie möglich. Er wollte seinen Kopf leer fegen, ihn befreien von diesen Gedanken und Erinnerungen, sie aussperren und niemals wieder einlassen.

Doch das war unmöglich. Das Schweigen hielt ihn davon ab, flüsterte ihm zu, dass er niemals vergessen würde. Ließ farbige Gedankenfetzen auf ihn einprasseln, entlockten ihm einen heiseren Laut aus seiner Kehle.

Sie wisperte, dass er der letzte war. Und der nächste.



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