Zum Inhalt der Seite

Um Himmels Willen!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Besuch vom Chef

Es war gar nicht so einfach Light durch den schmalen Korridor zu folgen, ohne mit irgend einem Familienmitglied zu kollidieren, da seine Mutter drauf und dran war ihm nachzulaufen, es sich aber dann doch anders überlegt hat und wohl zu der Einsicht gekommen ist, dass ihr fast erwachsener Sohn selbst wissen muss was gut für ihn ist.
 

Endlich oben angekommen schließe ich leise die Tür und sperre ab, nicht auszudenken, wenn doch jemand von seiner Familie nach ihm sehen und mich dann entdecken würde.
 

Auf sein Rufen hin werde ich wieder sichtbar und trete langsam zu ihm ans Bett.
 

„Wie geht’s dir Light?“ Was für eine dumme Frage!
 

„Prächtig, sieht man doch!“, antwortet er hustend und hebt seine Hand.
 

Was hat er vor?
 

„Komm zu mir L, ich muss dir etwas sagen.“, krächzt er, es zieht ihm langsam die Augen zu und ich bin mir sicher, dass er in spätestens zwei Sekunden schläft.
 

Seufzend knie ich mich vor das Bett, ich will ihm durch eine Gewichtsverlagerung auf der Matratze nicht noch unnötig mehr Schmerzen bereiten.
 

„Was gibt’s du Spinner?“, frage ich leise und greife nach der Hand die er mir immer noch entgegen streckt, keine Ahnung ob es das ist was er will, aber etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein.
 

„Danke, dass du da bist.“
 

Und dann kippt sein Kopf zur Seite, seine Augen fallen ihm zu und sein Atem wird ruhig und gleichmäßig.

Der hat sie echt nicht mehr alle beisammen.

Ist ihm klar was er da gesagt hat?
 

Da liegt Kira.

Der Mörder von hunderten von Menschen.

Nicht zu vergessen: Mein EIGENER Mörder.

Monate lang hat er mich an der Nase herumgeführt.

Monate lang hat er ein falsches Spiel mit mir gespielt.

Dann bringt er mich um und das Schicksal oder irgendein anders grausames Wesen denkt sich: Ach, das war doch ganz lustig mit den beiden, da schicken wir doch L gleich nochmal zu dem Wahnsinnigen, am besten noch als Schutzengel, und zu guter Letzt, haut er mir solche Sätze um die Ohren!

Ich komme da nicht mehr mit!

Ich brauche eine Auszeit!
 

Schnaubend löse ich meine Finger aus Lights Hand und stehe auf.
 

Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein!

Wütend reiße ich ein großes Loch in meinen blauen Wasserfall.
 

BEYOND!!!!!!!
 

Es tut ein leises Plopp und schon steht er im Zimmer, die Hände auf die Ohren gepresst, und starrt mich missgelaunt unter seinen schwarzen Haaren, die ihm wirr in die Stirn fallen, heraus an.
 

«Was noch so einer? Ist der Kleine echt so ne große Nummer, dass er gleich die himmlischen Heerscharen anlockt?»
 

Wütend funkle ich den Shinigami an.
 

„Schnauze da drüben, du hast immerhin gar nichts gemacht um ihm zu helfen!“ Ich weiß selbst nicht, warum mich das so aufregt.
 

«Entschuldige bitte, aber im Gegensatz zu dir, weiß ich was ich darf und was nicht!», ist seine gelangweilte Antwort und auf einmal wird mir heiß. Ich sollte Beyond ganz schnell hier rausbringen, bevor noch auffliegt, dass Light mich gesehen hat.
 

„Meine Güte L! Was machst du denn für einen Aufstand!? Ich hätte schon noch bei dir vorbei geschaut, hättest mir doch auch einfach ne Postkarte schreiben können wenn du mich vermisst!“, mosert der auch direkt los und schüttelt seinen Kopf.
 

Plötzlich ist mir mein Ausbruch von eben unsagbar peinlich.

Ich weiß ja nicht mal, was ich sagen soll, warum ich ihn geholt habe, ohne ihm zu verraten, dass ich das Verbot übertreten habe!

Oder halt! Natürlich!
 

„Ich will, dass du mir auf der Stelle zeigst, wie man durch Wände geht!“, fordere ich so bestimmt wie ich kann und blicke ihn herausfordernd an. Das erklärt zwar nicht warum ich gerade so aufgebracht bin, aber sooo gut kennen wir uns ja auch nicht, vielleicht fällt es ihm gar nicht auf?
 

„Und deswegen rufst du mich??“
 

„Ähm… ja?“ Etwas verunsichert ziehe ich meinen Kopf zwischen die Schultern.
 

„Ach na meinetwegen, irgendwann musst du es sowieso lernen und wenn ich schon mal da bin… Wie geht’s dir so Ryuk altes Haus? Lange nichts von dir gehört!“, begrüßt er dann den Shinigami, der grinsend in einer Ecke hockt und uns beide mit neu erwachtem Interesse beobachtet.
 

«Ach du bist´s! Hab dich in dem schicken Zwirn gar nicht erkannt! Geht so, Light ist echt in Ordnung. Hier bekomme ich so viele Äpfel wie ich will! Ach Beyond, was ich dich fragen wollte-»
 

„Beyond was ist jetzt? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, Light wacht bestimmt bald auf!“, gehe ich panisch dazwischen, ich weiß ganz genau was Ryuk meinen alten Widersacher fragen will, es ist schon schlimm genug, dass die zwei sich anscheinend schon länger kennen - woher auch immer -, aber ich muss mit aller Macht verhindern, dass mein kleines Geheimnis auffliegt.

Glücklicherweise belässt Ryuk es wohl dabei, zumindest sagt er nichts mehr dazu, und so wendet sich Beyond dann schließlich mir zu, und deutet mir, ihm zur Balkontür zu folgen.
 

„Dein erster Ansatz gestern war schon richtig gut, du hast nur aus der falschen Richtung gedacht.“, erklärt er mir und ich nicke zum Zeichen, dass er meine volle Aufmerksamkeit hat.
 

Moment.

Woher weiß er…?

Dieser miese…
 

„Wenn mir eine kurze Frage gestatte wäre,“, beginne ich und warte bis Mr. Superschick - heute trägt er einen dunkelbraunen Anzug mit hellgrünem Hemd, anscheinend legt man da oben Wert auf Mode? – sich mir zuwendet, „Wie kann es sein, dass du weißt, dass ich das gestern schon einmal versucht habe?“ Die Arme vor der Brust verschränkt und unter meinen Achseln eingeklemmt, so dass sie ihm nichts tun können, funkle ich ihn wütend an und warte auf eine Erklärung.
 

„Weil ich dein Betreuer bin? Ich kann alles sehen und hören was du tust und ab und an, wenn du abgelenkt bist, krieg ich sogar was von deinen Gedanken mit. Wozu wäre ich denn gut wenn ich nicht ständig ein Auge auf dich hätte??“
 

„Aber…das…das heißt ja…“
 

„Jup, ich weiß, dass Lightiboy dich gesehen hat, aber hey,“, mit einem verschwörerischen Grinsen legt er mir den Arm um die Schulter und zwinkert mir neckisch zu, „ist ja nicht so, als hätte ich mich selbst immer an die Regeln gehalten. Wenn du nichts sagst, von mir erfährt auch keiner was!“
 

Der Aufprall von dem Stein der bei diesen Worten von meinem Herzen fällt, ist sicherlich noch am anderen Ende der Stadt zu hören.
 

„Und ganz unter uns L, sag mal, bist du eigentlich blind, taub UND blöd?“
 

Verwirrt und beleidigt schiebe ich ihn weg.

Was fällt dem eigentlich ein?

Nur, weil er mein Vorgesetzter ist, was auch immer das bedeuten mag, muss er noch lange nicht so mit mir reden!
 

„Was willst du mir damit sagen?“, frage ich nach und sehe über Beyonds Schulter, dass Ryuk sich vor Lachen den Bauch hält. Die wollen mich doch alle auf den Arm nehmen!?
 

„Hast du es wirklich noch nicht bemerkt?“, fragt er mich grinsend und schaut mich ganz komisch an, als könnte er nicht glauben, was er da vor sich sieht.„Der Jäger ist zum Gejagten geworden!“, sagt er dann und wackelt vielsagend mit seinen Augenbrauen.
 

Meine Güte und da soll man ruhig bleiben!

Erst Ryuk mit seinen Anspielungen, dann Light mit seinen komischen Bemerkungen und jetzt fängt Beyond auch noch an. Kann hier denn nicht einmal jemand Klartext mit mir reden?

Ich komme mir gerade wirklich unsagbar dumm vor, ein Zustand, der mir bisher vollkommen fremd war.
 

„Du checkst es echt nicht, oder?“ Langsam reißt mir der Geduldsfaden, ich hätte nicht übel Lust ihm (Autsch!)…
 

„Na, na, na, keine Gewalt gegen den Führer!“, meint Beyond und prustet dann zusammen mit Ryuk los, als wäre das der Witz des Jahres gewesen. Ich habe langsam keine Lust mehr. „Na du kommst schon noch drauf Kleiner!“, sagt er dann als er sich einigermaßen beruhigt hat und tätschelt mir den Kopf. Ich frage mich, wie weh es mir tun würde, wenn ich ihn in die Hand beiße…

Hey!

Wahrscheinlichkeitsberechnungen sind schmerzfrei! Gut zu wissen!
 

„Ist mir langsam echt egal was ihr hier alle für ein Problem habt, das geht mich alles nichts an. Ich will jetzt endlich wissen, wie das mit dem „Durch-Wände-Gehen“ funktioniert!“, brumme ich und bringe einen Meter Sicherheitsabstand zwischen Beyond und mich, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich ihn vor mir, oder mich vor ihm schützen will.
 

„Na dann mal los, bringen wir dem Neuling mal bei was es heißt, sich wie ein richtiger Engel zu bewegen. Stell dich da hin, und streck deine Hände aus. Wie schon gesagt, dein Denkansatz gestern war gar nicht mal so verkehrt, du hast nur aus der falschen Richtung gedacht. Du darfst dir nicht vorstellen, du wärst nicht da, sondern, dass die Wand, oder jeder andere Gegenstand dich aufnimmt und ein Teil von dir ist. Damit geht ihr eine zeitweilige Verbindung ein, so lange, bis du sie loslässt. Guck, so!“
 

Damit macht er einen Schritt nach vorne und tritt durch die Glastür nach draußen auf den Balkon. Seine Erscheinung flackert nicht einmal, es scheint wirklich ganz einfach zu sein.

Lächelnd dreht er sich um, macht eine affektierte und total übertriebene Pose in dem er eine Hand in die Luft streckt, eine Hand in die Hüfte legt, sein Gewicht auf ein Bein verlagert und die Hüfte einknickt.

Mit einem Wort: lächerlich.

Dann macht er wieder einen Schritt auf mich zu und schon steht er neben mir, als wäre er nie weg gewesen.
 

„Jetzt versuchst du es mal L. Schön konzentrieren!“
 

Ich atme noch einmal tief ein und schließe meine Augen damit ich meine Gedanken besser ordnen kann.

Die Tür nimmt mich auf, sie und ich sind Eins, die Tür nimmt mich auf, sie und ich sind Eins, die Tür nimmt mich auf-
 

DOONNGGGG!!!!
 

Das war mir so klar!
 

TBC



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiniCupcake
2013-04-09T16:01:46+00:00 09.04.2013 18:01
Oh L denkt doch mal Logisch ! D: Was ist wohl mit Light ?! >.<
Beyond ! Ryuk ! Seid nicht so fies >__<
Ach L das mit den durch Wände gehen klappt schon noch ! ;D

Ich liebe deine FF ;)
lg MiniCupcake x3


Zurück