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Per sempre tua - für immer dein

Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?
von

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Erschöpft

Viel Spaß!
 

********
 

Bella POV
 

Meine Gedanken drehten sich im Kreis, als der Typ mit den blonden Haaren, der eindeutig zu Edwards Geschwistern gehört, mich auf den Arm nahm und ins Bad trug. Ich wusste einfach nicht, wie ich das finden sollte. War es nett oder demütigend? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem!
 

Er setzte mich auf dem Klo ab und sah mich unergründlich an. Keine Regung spielte sich in seinem bleichen, ebenen Gesicht ab. Die Schönheit dieser Kreaturen war niederschmetternd. Ich fühlte mich wie das hässliche Entlein in mitten der stolzen, prächtigen Schwäne.
 

„Kommst du jetzt alleine klar?“
 

Seine Stimme war kühl und gleichgültig. Man merkte ihm an, das es ihm zuwider war sich mit mir abzugeben. Ich fragte mich, warum er dann so gehandelt hat? Doch ich wurde das Gefühl nicht los, das er ernsthaft interessiert war. Er war einfach wie alles hier. Verwirrend und widersprüchlich. Sein Verhalten war genauso unlogisch, wie das von jedem anderen hier. Ich bekam Kopfschmerzen, bei diesem ganzen Durcheinander. Er hob eine Augenbraue, als ich nicht gleich antwortete.
 

„Ja, ähm... ich denke schon“, flüsterte ich.
 

„Belaste deine Beine nicht zu sehr, massier sie im heißen Wasser. Bei diesen Schmerzen, würde es nicht verwunderlich sein, wenn sie anschwellen. Wenn du Glück hast und es ruhig angehen lässt, müsstest du morgen nichts mehr spüren.“
 

Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Was war er? Ein Arzt!? Woher wusste er von meinen Schmerzen? Die Verwirrung steigerte sich. Er sah mich weiterhin durchdringend an. Machte er sich ernsthaft Gedanken um mich? Warum war er dann so kühl und gleichgültig? Ich schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Wie auch immer,…ich erlaubte mir, es nett zu finden und gut ist.
 

Er wandte sich nach einem Moment einfach zum gehen. Ich war wieder wie vor dem Kopf gestoßen. Die ganze Situation war mal wieder so unwirklich. Bevor er den Raum verlassen konnte, besann ich mich.
 

„Danke, Lord…“, ich stoppte.
 

Er drehte seinen Kopf in meine Richtung.
 

„Jasper“, sagte er tonlos.
 

„Danke, Lord Jasper“, wisperte ich und sah ihm dabei zu, wie er den Raum verließ und geräuschlos die Tür schloss.
 

Nun saß ich hier, auf dem Klo und starrte das Holz der Tür an. Seufzend strich ich mir mit beiden Händen übers Gesicht und massierte meine Schläfen. Ich griff mit beiden Händen fest in meine Haaren und zerrte leicht an ihnen. Ich würde hier durchdrehen! Das stand außer Frage.
 

Ich beugte mich etwas hinüber, um den Knopf am Wasserhahn der Wanne zu betätigen, der dafür sorgte sie zu verstöpseln und ließ dann heißes Wasser einlaufen. Das Duschbad stand neben der Toilette auf einem kleinen Schränkchen. Ich goss ausreichend der roten, dickflüssigen, nach Rosen duftenden Substanz ins Wasser und beobachte müde wie sich weißer Schaum auf der Wasseroberfläche bildete.
 

Mit einer kleinen Drehung am Hahn, kam anstatt heißem, kaltes Wasser aus der Leitung. Ich zog mir sitzend das Shirt über den Kopf und öffnete meinen BH. Von draußen drangen keine Geräusche zu mir durch. Alles war still. Doch ich wusste, dass dies nichts zu bedeuten hatte. Sie waren noch immer im Zimmer nebenan. Ich konnte sie spüren! Fühlte mich aber geborgen in diesem kleinen Raum, in dem ein leichter Rosenduft in der Luft lag und der nach und nach von warmen Wasserdampf umhüllt würde.
 

Ich öffnete meine Hose und zog sie mir ebenfalls samt Slip sitzend aus. Es war umständlich, funktionierte aber. Als die Wanne mit der gewünschten Menge Wasser befühlt war, drehte ich das Wasser ab und stemmte mich auf. Ich biss die Zähne zusammen, als ich mich zum Waschbecken angelte. Dort angekommen, suchte ich in den Schränken Rasierer und Rasierschaum und humpelte wimmernd zur Wanne. Es war schon längst überfällig! Also erledigte ich es lieber jetzt, um ihm keinen neuen Grund zu liefern, wütend auf mich zu sein. Aber vor allem tat ich es, um es nicht unter seiner Beobachtung tun zu müssen.
 

Ich legte alles an der Wanne ab und stieg mit angehaltenem Atem und zugekniffenen Augen ins Wasser. Kaum saß ich, stieß ich die angestaute Luft aus und lehnte mich jammernd zurück. Meine Knie taten wirklich bestialisch weh. Es dauerte einen Moment, bis der Druck auf ihnen nachließ. Erst dann konnte ich mich entspannen. Das warme Wasser tat gut, verstärkte aber im gleichen Anteil die Müdigkeit, wie es mich zu entspannen schien. Was nicht gut war, denn einschlafen wäre jetzt wirklich das schlimmste was mir passieren könnte. Also fing ich an mich zu rasieren, bevor ich den Kampf verlieren würde.
 

Ich wurde immer besser darin, mir keine Gedanken über das Erlebte zu machen. Verdrängen würde ab jetzt eindeutig, zu meinen Stärken gezählt werden. Ich wollte mir auch keine Gedanken über das machen, was vor Stunden passiert war. Es war nicht lohnenswert es erneut zu durchleben. Lieber genoss ich das Gefühl des warmen Wassers und freut mich darüber, überlebt zu haben.
 

Nach dem Rasieren tat ich, was dieser Jasper sagte und massierte meine Beine. Mit leichtem Druck fing ich an und steigerte stätig die Intensität. Meine Muskeln lockerten sich schon bald auf und ich seufzte wohlig. Ich zwang mich die Augen offen zu halten, als ich mich zurücklehnte.
 

Ich musste irgendwie Zeit todschlagen, bis die Luft rein war. Ich wollte ungern das Bad verlassen, wenn sich so viele Vampire im anderen Zimmer befanden. Und dann noch so mächtige. Die kleine Elfe musste auch dazu gekommen sein, ich konnte sie alle spüren. Nicht jeden einzeln, aber alle zusammen. Und das was ich spürte, hatte die gleiche Intensität, wie bei unserer Ankunft.
 

Mir war klar, dass sie ruhig und ausgeglichen waren,… wie damals! Es musste so sein, denn wenn Edward wütend war, war seine Aura stärker als das, was sie nun zusammen ausstrahlten. Nicht auszudenken wie es sich anfühlen würde, wenn alle wütend sind. Ich schüttelte mich bei diesem Gedanken.
 

Ich winkelte mein rechtes Knie an und beobachtete, wie der Schaum an meinen Oberschenkeln nach unten glitt. Mit einem Seifenlappen wusch ich mich. Strich einige Male über die dicke, rosafarbende Narbe unterhalb meines Bauches. Ich schloss die Augen und versuchte nicht über das nachzudenken, was sie verursacht hat.
 

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„Ich frag mich, wo dein Selbsterhaltungstrieb geblieben ist, Dolcezza (Süße).“
 

Verschlafen blinzelte ich, als eine Stimme zu mir durchdring. Sofort riss ich schockiert die Augen auf und sah Edward mit entsetzen neben der Wanne stehen. Das Wasser war beinahe kalt und mich fröstelte es. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, daran Schuld war jedoch nicht das Wasser.
 

„Scheiße“, stieß ich aus und sah ihn flehend an.
 

„Bitte,… es tut mir leid. Ich hatte nicht vorgehabt einzuschlafen, wirklich nicht“, peinliche Tränen traten mir in die Augen.
 

Eine löste sich und lief über meine Wange. Er beobachtete sie, bis sie von meinem Kinn auf mein Dekolleté tropfte. Dann sah er mir wieder in die Augen. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie ich hier vorzufinden war. Schamesröte stieg mir in die Wangen und ruckartig, verschränkte ich die Arme vor meinen Brüsten und kniff die Schenkel zusammen. Er quittierte meine Reaktion mit einem schmunzeln.
 

„Stehst du auf Schmerzen, Isabella?“
 

Ich schüttelte den Kopf. Weitere Tränen verließen meine Augen. Oh bitte nicht!
 

„Was hast du dann vorgehabt? Wenn du mich nicht reizen wolltest, was wolltest du dann? Ertrinken vielleicht?“
 

„My Lord,…“, hauchte ich.
 

Er hob eine Augenbraue.
 

„…es tut mir leid“, war alles was ich sagen konnte.
 

Einen langen Moment starrte er mich an.
 

„Du hast dich meinen Befehl wiedersetzt“, sagte er trocken.
 

Ein Schluchzer verließ meine Kehle. Ich starrte verzweifelt in die Wanne. Der Schaum war verschwunden, sogar ich konnte meinen nackten Körper scharf durch das etwas milchige Wasser sehen. Heute würde ich keiner Strafe mehr standhalten können. Egal was es war, es ging einfach nicht!
 

„Was soll ich nun mit dir machen?“
 

Fragte er mich? Ich sah vorsichtig auf. Sein Gesichtsausdruck hatte sich noch immer nicht geändert.
 

„Bitte nicht“, war alles was ich wispern konnte.
 

„Und warum sollte ich dich verschonen?“
 

Ich konnte nicht antworten. Ich fing laut an zu weinen. Er rührte sich noch immer nicht. Mich schüttelte es. Er griff nach einem Handtuch. Auffordernd hielt er es mir hin. Ich verspannte mich, entschied aber sofort zu handeln.
 

Umständlich erhob ich mich. Versuchte trotz ziehen in den Knien und Heulkrampf so gut es geht, meinen Körper mit den Armen zu bedecken. Er schüttelte den Kopf und stöhnte genervt. Ehe er meine Arme packte, sie hinunter drückte und mir dann aus der Wanne half. Kaum stand ich auf den kalten Fließen, legte er das große Handtuch um mich. Ich umklammerte beide Zippel und stand wacklig vor ihm.
 

Meine Knie schmerzten nicht mehr so sehr. Doch die Angst vor dem, was nun kommt, ließ sie beinahe versagen. Aus diesem Grund, griff er nach meinen Oberarmen und drückte mich auf die Toilette. Er ahnte meinen beinahe Zusammenbruch. Im Handtuch eingehüllt, zitternd und weinen saß ich vor ihm. Vor der Ausgeburt der Hölle!
 

„Sieh mich an!“
 

Ich tat es sofort. Er hockte sich vor mir. Ich zuckte zusammen, als er die Hand hob und damit meinem Gesicht gefährlich nahe kam. Seine Augen verengten sich sofort nach meiner Reaktion, also hielt ich still. Ich erwartete einen Schlag, stattdessen spürte ich seine kalte Hand, die mir… ja, beinahe zärtlich die Tränen von der linken Wange strich.
 

Dann hielt er mir plötzlich mit der anderen den Rasierer unter die Nase. Ich kaute auf meiner Unterlippe, weil ich nicht wusste, wie er reagieren würde. Er schüttelte den Kopf, seine Mundwinkel sprangen ein Stück in die Höhe. Er hob erneut die Hand und befreite meine Unterlippe.
 

„Es ist dumm, was du da dauernd tust, Isabella. Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn du dir die Lippe blutig beißt?“
 

Ich riss die Augen auf. NEIN,… das hatte ich definitiv nicht. Er nickte schmunzelnd. Sein Blick kreuzte kurz den Rasierer.
 

„Nun,… wie ich sehe, bist du gewillt meinen Ansprüchen zu genügen. Ich bin bereit, deinen Ausrutscher gerade eben nach den heutigen Strapazen, als Schwäche deines menschlichen Körpers abzutun.“
 

Erleichterung erfasste mich und ich nickte dankend. Er nickte ebenfalls und erhob sich.
 

„Wie geht es deinen Knien?“
 

„Besser, My Lord“, sagte ich ehrlich.
 

Es war die Wahrheit. Das heiße Wasser, tat meinen Muskeln gut. Wieder nickte er, dann zog er mich langsam auf die Beine. Er löste bestimmt meinen Griff ums Handtuch und begann mich abzutrocknen. Ich stand still da und ließ es mit gesenktem Blick über mich ergehen. Anschließend trug er mich nackt wie ich war ins Schlafzimmer. Seine Hände unter meinem nackten Körper zu spüren war,… eigenartig. Es war beschämend, aber auch…
 

Ich ließ meine Gedanken lieber offen. Ich spürte seinen Blick auf meinen Brüsten, peinlicherweise stellten sich meine Brustwarzen auf. Er kicherte, während ich die Augen schloss. Es war,… komisch. Ja,… mit komisch konnte ich mich abfinden.
 

Er setzte mich auf seinem Bett ab und ich,… erstarrte. Wegen diesem scheiß Teil, hatte ich doch erst den ganzen Ärger. Ich wollte mich schnell wieder erheben, aber er drückte mich an den Schultern wieder runter.
 

„Wenn ICH, es dir gestatte Isabella, dann ist es auch in Ordnung“, sagte er während er ins Ankleidezimmer ging.
 

Ich gab mich seufzend geschlagen. Mit Kleidung kam er wieder. Dann half er mir beim anziehen. Ich fühlte mich wie ein Baby. Und ich wusste wirklich nicht, warum er das tat?! Warum er sich die Mühe machte mich zu tragen, mich anzuziehen oder sonst was? Vor allem, weil ich mir sicher war, das es ihn auf krankhafteweise gefiel, mich leiden zu sehen. Also warum tat er es? Hatte dieser Jasper etwa gesagt, er solle heute vorsichtig mit mir umgehen. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen und ehrlich gesagt, war auch das mir scheiß egal. Ich konnte es ja doch nicht ändern.
 

Obwohl es furchtbar erniedrigend war, durch die Gegend getragen zu werden und nicht selbstständig handeln zu können. Nach dem heutigen Tag, war ich ganz einfach nicht wild auf seine Nähe. Das war ich nie, aber ganz besonders heute sah ich ihn lieber von hinten und mit einem Sicherheitsabstand von 10 Metern. Er anscheinend, war anderer Meinung. Denn er hob mich erneut hoch und trug mich zurück.
 

Am Bücherregal ließ er mich runter. Er musste mir nichts sagen, ich setzte mich eigenständig auf den Boden. Zufrieden blieb er vor mir stehen und musterte mich.
 

„Ich werde dir Kühlakkus bringen. Ich möchte, dass du deine Knie kühlst. Denk nicht, ich würde Mitleid mit dir empfinden. Ich hab ganz einfach keine Lust darauf, dich wieder Tagelang pflegen zu müssen. Ab morgen, solltest du wieder fit sein.“
 

Damit drehte er sich um und verließ den Raum. Ich unterdrückte das Bedürfnis, ihm den Finger zu zeigen. Er war und blieb ein Arsch. Natürlich empfand er kein Mitleid! Warum sollte er auch? Ich wischte die verlorene Träne weg, die sich den Weg über meine Wange bahnte und lehnte meinen Kopf an die Wand.
 

Mir blieb keine Zeit durchzuatmen, da war er auch schon wieder da. Er kniete sich erneut vor mich, schob die Stoffhose die er für mich ausgesucht hatte an beiden Beinen hoch und legte die Akkus auf meine Knie. Ich zuckte zusammen, die Dinger waren verdammt kalt. Er lachte erheitert, dann erhob er sich wieder.
 

„Das Bad kannst du morgen sauber machen. Du wirst hier sitzen bleiben und dich ausruhen. Ich werde mich heute ebenfalls in diesen Räumen aufhalten. Brauchst du etwas, dann sprich mich an. Ansonsten verhalte dich ruhig und wage es nicht, erneut einzuschlafen“, sagte er streng.
 

Ich nickte gedemütigt und senkte den Blick.
 

„Ach und noch etwas“, überrascht sah ich auf, als er sich entfernte.
 

Er lief zum Tisch, der wie ich jetzt erst sah, leer war. Wo war der ganze Krempel hin? Was interessiert mich das? Ich schüttelte den Kopf. Er nahm etwas und kam zu mir. Meine Augen weiteten sich ungesund, als ich die kleine blaue Schachtel sah.
 

„Lady Alice, hat daran gedacht. Ich hätte es garantiert vergessen. Du bist nun schon einige Tage hier. Du wirst diese Dinger also sicher bald gebrauchen können.“
 

Seine Worte rauschten an mir vorbei. Benommen sah ich auf die Schachtel. Die Tränen konnte ich mit aller Gewalt nicht zurückhalten. Bilder, Gedanken, unterdrückte Erinnerungen, alles stürzte in diesem Moment auf mich ein. Ich vergrub schluchzend mein Gesicht in den Händen und schüttelte wild den Kopf. Warum? Warum musste er mir das zeigen.
 

„Isabella?“
 

Er klang ehrlich verwirrt. Ich konnte nicht reagieren. Ich wollte auch nicht! Er sollte gehen, gehen und nie wiederkommen. Natürlich tat er genau das Gegenteil. Er umfing fest mein Kinn und hob es hoch. Ich kniff die Augen zusammen und wimmerte.
 

„Sieh mich an“, befahl er ernst.
 

Er wurde wütend, als ich nicht tat was er wollte. Sein Griff wurde fester, ich jammerte schmerzhaft. Meine Augen öffneten sich von allein und starrten direkt in seine roten. Wieder hockte er vor mir. Mit gerunzelter Stirn fixierte er mich.
 

„Was bitte ist gerade dein Problem?“
 

Seine Nasenflügel blähten sich. Er kämpfte mit seinem Temperament.
 

„Bitte, lasst mich los“, flehte ich.
 

Und zu meiner Überraschung,… tat er es. Er stand auf und trat einen Schritt zurück.
 

„Erzähl es mir“, verlangte er ruhig.
 

Mein Blick traf erneut die Schachtel. Ich schluckte trocken und sah wieder auf.
 

„Ich werde sie nicht brauchen“, presste ich raus.
 

Nun sah er selbst auf die Schachtel und runzelte erneut die Stirn.
 

„Und das in deinem Alter?“, fragte er ungläubig.
 

Ich brachte nur ein Nicken zustande. Er beobachtete die Tränen, die wie Sturzbäche aus meinen Augen liefen. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

„Deswegen machst du so ein Theater, das glaub ich dir nicht.“
 

„Zwingt mich nicht es erklären zu müssen, bitte nicht.“
 

Er hob eine Augenbraue und bedachte mich mit einem abschätzenden Blick.
 

„Du wirst es mir erzählen“, bestimmte er.
 

„Ich kann nicht“, wisperte ich.
 

Meine Gedanken waren leergefegt. Ich konnte nicht mehr. Mir wurde das alles zu viel. Der leere Blick meiner Augen muss ihn überzeugt haben. Er zuckte die Schultern und lief lässig Richtung Bad.
 

„Ich werde es erfahren! Es wird angenehmer für dich sein, es mir irgendwann freiwillig zu erzählen. Wenn nicht, habe ich meine Mittel die Antwort aus deinem hübschen Kopf heraus zu kitzeln.“
 

Ich wusste sofort was er meinte. Ich erinnerte mich sehr gut, an den Druck auf meinem Kopf, von vor einigen Stunden. Mehr Angst als vor den Schmerzen, macht mir in erster Linie das, was er da tut. Wie macht er es und was bringt es ihm?
 

Er fing meinen verzweifelten Blick ein, als er das Bad wieder verließ. Ich atmete erleichtert aus, als er ohne Tampons zurückkam. Eigentlich ist es lächerlich, dass diese kleinen Dinger mich so aus der Fassung bringen. Und doch, erinnern sie mich unweigerlich an das, was ich verloren hatte.
 

Edward POV
 

Sie machte sich mit ihrem hysterischen Verhalten komplett zum Affen. Aber das soll mich nicht weiter stören. Ich werde es erfahren, vor mir kann sie keine Geheimnisse haben. Im Moment interessiert mich der Grund ihres Anfalls jedoch nicht sonderlich. Im Übrigen muss sie sich dringend ausruhen.
 

Jasper hat mir unmissverständlich zu verstehen gegeben das,... wenn ich noch lange Freude an ihr haben möchte, ich sie heute schonen sollte. Körperlich konnte sie heute nicht mehr viel vertragen und ihre Psyche hatte auch etwas leiden müssen. Keinesfalls Punkte die nicht morgen wieder ausgestanden sein sollten. Gut, vielleicht brauchte die Psyche etwas länger.
 

Man sah ja, wie weinerlich sie ist.
 

Ich ging schnell in mein Büro um meinen Laptop zu holen. Während er hochfuhr, brachte ich ihr eine Flasche Wasser. Sie wisperte ein „Danke“ während sie vor sich hin schniefte. Ich achtete nicht weiter auf sie. Bequem pflanzte ich mich aufs Sofa, legte die Beine auf den kleinen Tisch und stellte mir den Laptop auf den Schoß.
 

Damit verbrachte ich meinen Tag. Ich checkte meine E-Mails, recherchierte, sah mir Kaufanfragen an, schickte Bestellungen ab und spielte nebenbei Solitär. Ein entspannter Tag also. Hin und wieder, warf ich Isabella einen schnellen Blick zu. Meistens starrte sie auf den Boden, gähnte herzhaft, rieb sich die Augen oder trank einen Schluck Wasser. Zwei Mal bat sie, auf Toilette gehen zu dürfen, sonst schwieg sie.
 

Sie hielt sich wacker, obwohl ihr ganzer Körper laut „SCHLAFEN“ schrie, kämpfte sie dagegen an. Drei Mal war sie weggenickt, erschrak sich aber jedes Mal selbst, als ihr Kopf ruckartig nach vorne fiel. Es war ein lustiges Schauspiel!
 

Mittag, aß sie mehr schlecht als recht. Ich schob es auf die Müdigkeit. Konnte allerdings auch Appetitlosigkeit sein. Nach diesem Tag, würde es mich nicht wundern, wenn ihr alles vergangen war. Nach dem Mittag, humpelte sie brav zurück in ihre Ecke.
 

Ihre Augen waren Blutunterlaufen und leicht geschwollen. Sie ähnelte beinahe einem Vampir. Ich erwischte sie einige Male dabei, wie sie Sehnsüchtig das Bücherregal anstarrte. Hin und wieder, wechselte sie die Seiten der Kühlakkus. Irgendwann legte sie, sie ganz beiseite. Sie mussten warm geworden sein.
 

Als sie dann, gegen 17 Uhr vor Müdigkeit anfing leise zu weinen, erbarmte ich mich ihrer. Sie war vollkommen fertig. Sie konnte sich kaum Aufrecht halten. Die Verzweiflung stand ihr hervorragend,… genügte aber.
 

Ich ging zu ihr und hockte mich hin. Sie schreckte auf und sah mich mit kleinen Augen an. Keine Kraft war in ihnen zu erkennen. Ihre Mundwinkel hingen am Boden, es fiel ihr schwer den Kopf oben zuhalten. Ich lächelte leicht, als ihr vor Erschöpfung die Augen zufielen. Sofort riss sie sie mit einem leisen Stöhnen wieder auf.
 

„Abendessen oder schlafen?“
 

„Schlafen“, hauchte sie.
 

„Dann komm“, flüsterte ich und hob sie hoch.
 

Ob unbewusst oder nicht, sie kuschelte sich tatsächlich an mich. Ich konnte nicht anders, als es schön zu finden, wie sich ihr kleiner Körper entspannt an meinen presste. Ich trug sie ins Schlafzimmer, sah dabei auf sie hinab und beobachtete ihre friedlichen Gesichtszüge. Sie war schon dabei in den Schlaf zu driften. Behutsam legte ich sie auf den Boden und deckte sie zu.
 

Morgen, würde ich ihr eine Matratze besorgen!
 

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Ganz schön viele Emotionen und Empfindungen nicht wahr?

Und wer ganz genau aufgepasst hat, hat kleine Veränderungen in den Gedanken der beiden mitbekommen.

Klitze kleine positive, für den anderen,…ganz klitze klitze klein, aber vorhanden.

Ich fand schön,…und deswegen bin ich auch voll zufrieden.

Nun seid ihr wieder gefragt.

*entspannt zurücklehn und Finger streck*
 

Bis bald *knutsch euch*

jennalynn



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2012-07-04T19:16:57+00:00 04.07.2012 21:16
wow. Bin schon gespannt, wie es weiter geht. bitte ganz schnell weiter schreiben. Freue mich schon auf das nächste.


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