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Ja, ich will.

Onkey
von

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Kibum lies seine Finger über die weiche Seide des schwarzen Anzugs gleiten. Die Maulbeerseide hatte einen weichen Glanz, fühlte sich unter seinen Fingerspitzen an wie frisches, klares Quellwasser.

Kibums Blick glitt zum ordentlich gefalteten Hemd und der Krawatte, die sammt Schuhkarton auf der Komode lagen. Nur schwerlich konnte er den Blick abwenden, doch er riss sich los. Langsam drehte er sich um und lies seinen Blick hinüber zum Bett gleiten.

Im in spärlich Mondlicht getränkten Bett lag er. Ruhig schlafend und wohl nichts ahnend.

Irgendwie war er beneidenswert. Wie ruhig er schlafen konnte. Doch Kibum... Kibum war hellwach. Seine Gedanken viel zu aufgewühlt, er viel zu nervös. Und auf einmal wurde ihm bewusst wie schnell doch sein Herz schlug. Wie schnell das Blut durch seine Adern rauschte. Wie schnell alles ging.

Es kam ihm vor wie gestern. Wie gestern das Jinki vor ihm gekniet hatte. Ihn mit diesen großen Augen angesehen hatte und ihn gefragt hatte. Kibums Blick fand erneut Jinkis Gesicht. Langsam ging er hinüber und setzte sich zu ihm ans Bett. Seine Gesichtszüge waren fein, unberührt. Wirkten im fahlen Mondlicht so friedlich und glücklich. Und Kibum kam nicht um her sich zu fragen ob er auch glücklich war.

War er glücklich?

Mit ihrem Haus?

Seinem Job?

Seinem Leben?

Mit Jinki?

Doch ein kurzer Blick auf seine Hand reichte aus um sein Herz erneut wild pochen zu lassen. Und dieses wilde Pochen, die unendliche Hitze die sich auf seinen Wangen ausbreitete konnte doch gar nichts anderes bedeuten als dass er glücklich war, oder?

Kibum stand auf und wickelte sich in die dünne Wolldecke die am Fußende ihres Bettes lag. Auf leisen Sohlen machte er sich auf den Weg in den Garten.

Die Schlafzimmertür lies er einen Spalt geöffnet - Viel zu ängstlich Jinki womöglich damit zu wecken sie gänzlich zu schliesen. Seine Füße berührten das kalte Parket des Hausflurs und es lies ihn erschaudern. Die Gänserhaut die sich bildete zog sich langsam von seinen Zehen bis zum Haaransatz, lies ihn am Treppenabsatz kurz inne halten.

Alles war bereit. Überall waren weiße Bänder gespannt. Es standen Kerzen herum, erste Geschenke und Glückwunschkarten stapelten sich auf einem kleinen Tisch in der Ecke ihres großen Wohnzimmers. Und irgendwie kam Kibum nicht darum zu lächeln. In wenigen Stunden würden sie dort stehen und Gäste begrüßen, Familienmitglieder umarmen, guten Freunden Tränen weg wischen. Es würde so werden wie sie es sich immer gewünscht hatten.

Kibums Füße trugen ihn unbewusst zur Veranda hinaus. Sein Blick folgte den unzähligen weißen Bändern, den Rosen, den Kerzen und getragen vom weichen Duft der Blumen und der lauwarmen Sommerluft ging er hinaus. Er öffnete dabei leise nur eine der beiden großen Flügeltüren. Die Steinfliesen unter seinen Füßen noch ein wenig warm von der Sommersonne die sie den ganzen Tag erwärmt hatte.

Langsam fand er seinen Weg über die Steinstufen hinunter in den Garten. Er zählte die Stuhlreihen. Zählte die Stühle. Die farbigen Bänder die von Kibums feiner Handschrift geziert waren und somit eindeutig zeigten wer wo saß. Er ging vorbei an weißen Rosen, zartrosanen Lilien und Orchideen. Seine Hände streiften dabei Stühle und richteten Bänder und ehe er sich versah stand er vor dem Altar. Es war nicht mehr als eine kleine Erhebung, geschmückt mit Blumen und Bändern so wie alles andere auch. Doch es strahlte so viel mehr aus. Es wirkte alles so erhaben, so magisch.

Kibum lies sich auf den Stuhl gleiten der ihm am nächsten war und starrte eine Weile vor sich hin. Alles war so friedlich, so ruhig und schön und am liebsten hätte er diesen Frieden niemals gebrochen. Doch der Stuhl neben ihm knarrzte leise, zog ungewollt Kibums Aufmerksamkeit auf sich.

"Ich würde gerne die Zeit zurück drehen. Dich vergessen und mein altes Leben zurück haben. Nur um dich nochmals ganz neu kennen zu lernen. Noch einmal spüren zu können wie sehr du mein Leben bereicherst. Ich wollte dir noch mal die Welt zu Füßen legen und dir mein Herz nochmals völlig hingeben. Nur um dann alles wieder auf Anfang zu drehen und es immer und immer wieder neu zu erleben. Für immer die Zeit mit dir geniesen ohne das es jemals endet. Aber ich weiß das dass nicht funktioniert. Und deshalb frage ich dich, ob du mich heiraten willst Kibum. Ob du mein Leben jeden Tag aufs neue bereichern willst, mir den Kopf verdrehen und den Letzten Atem den ich noch übrig habe rauben willst... Ich frage dich ob du mich völlig lieben willst, so wie ich dich liebe.", Kibum paussierte kurz ehe er zu Jinki hinüber sah. "Das waren deine Worte...", hauchte er sanft ehe er sich zu ihm hinüber lehnte. "Ich würde jedes Mal aufs neue "Ja, ich will." sagen. Ich will mein Leben mit dir teilen, weil ich weiß das wir nicht ewig Zeit haben. Ich will jeden Tag leben alsob es unser letzter gemeinsamer Tag wäre... Ich will jeden Tag mit dir hier draussen sitzen und dir sagen wie sehr ich dich liebe...", brachte er nur schwer unter Tränen hervor. Kibums Gesicht grub sich tief in Jinkis Schlafshirt. Der Geruch von Desinfektionsmittel und Schlaf stieg ihm dabei in die Nase. Kibum hatte gelernt diesen Geruch zu lieben. Er sah in Jinkis lächelndes Gesicht und es trieb ihm die Tränen nur noch mehr in die Augen. Vorsichtig strich er dem anderen den Plastikschlauch, der ihm vom Ohr gerutscht war, wieder an seinen Platz, ehe er sich zu ihm nach oben beugte und ihn liebevoll küsste.

"Ich kann unser gemeinsames für immer nicht abwarten...."
 

Es würde ein für immer sein.

Bis zu Jinkis letztem Atemzug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sehunnie
2012-04-15T13:59:25+00:00 15.04.2012 15:59
Whaaa so süß!! >/////<
Ich hab diese stelle mit dem Schlauch und dem Desinfektionsmittel auch nicht wirklich verstanden.. .___.
Lg, Fogto.
Von:  Lady-moonlight
2012-03-31T12:41:20+00:00 31.03.2012 14:41
Ich fand das sooo süß!!! Aber ich hab die Stellen mit dem Schlauch und dem Desinfektionsmittel nicht verstanden...
Von:  KingKibum
2012-03-19T16:06:50+00:00 19.03.2012 17:06
Du scheiß Sadist!!!!
Immer wieder bringst du mich mit deinen FFs zum heulen!!
Du musst das wirklich lieben, aber es ist so schön!!!




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