Lara's - Der Teufelssee und die große Liebe
Hi. Dies hier ist nun meine zweite Fanfic. Hat lange gedauert bis die mal fertig war. Ich hoffe aber, dass sich die Zeit und die Mühe gelohnt haben. Jetzt aber zum Wichtigen: Diese Fanfic hat nichts mit meiner ersten zu tun. Im Gegenteil. Sie fängt sogar von vorne an. Tracey ist nicht mehr dabei, sondern Rocko. Ash und Misty sind 14 und Rocko 16. Diese Geschichte ist wieder aus Mistys Sicht geschrieben, also: Viel Spaß! P.S. Ich würde mich sehr über Kommentare zu dieser Fanfic freuen. Und ich danke Allen, die zu meiner letzten Geschichte ein paar Kommentare geschrieben haben. Aber ich halte euch besser nicht mehr auf. Viel Spaß noch und Chiao!
Es war ein wunderschöner Abend, als wir wieder einmal durch einen Wald spazierten. Das Wetter war angenehm, und der Wald friedlich. Irgendwie zu friedlich. Wir gingen schweigend nebeneinander, was ich eigentlich nicht ausstehen konnte. Aber wenn man ununterbrochen zusammen ist, kann auch schon mal der Gesprächsstoff ausgehen. "Wow! Seht doch nur, da drüben!" rief Rocko plötzlich. Ich blickte in die Richtung in die Rocko deutete, und erkannte schimmerndes Wasser. Wir gingen weiter darauf zu, und dann sah ich, das wir an einem See angekommen waren. Es war wunderschön dort. Der ganze glasklare See war umgeben von Bäumen, so das ihn Niemand von weiterer Entfernung sehen konnte. "Ich schlage vor, wir übernachten hier heute." sagte Ash. "Ja, es wird langsam dunkel, und außerdem ist es doch total toll hier." sagte Rocko dazu. Ich beschloß nichts zu sagen. Mir war nicht so danach. Obwohl es noch nicht sonderlich spät war, war ich hundemüde. Ash und ich rollten unsere Schlafsäcke aus, während Rocko das Lagerfeuer vorbereitete. Pikachu, das bis jetzt auf Ashs Schulter geschlafen hatte, wachte dabei auf. "Na, gut geschlafen Pikachu?" fragte Ash sein treues Pokemon und nahm es von der Schulter. Pikachu antwortete nur mit einem verschlafenen "Pikaaa" und sprang von seinen Händen. Togepi schlief noch in meinem Rucksack. Ich wollte es noch nicht wecken. Als wir mit allem fertig waren, setzte ich mich an den glitzernden See, der nun im rot der untergehenden Sonne getaucht war. Es war wundervoll romantisch, und ich fühlte mich auch sehr geborgen, doch fehlte mir noch etwas. Ich sehnte mich nach Ash. Und nach seiner Liebe für mich, die es aber nicht gab. Nur in meiner Fantasie. Ich bin schon so lange in ihn verliebt, doch meine Gefühle wurden nie erwidert. Für ihn bin ich nur ein "Kumpel", und alles was für ihn zählt, sind seine Pokemon und sein Ziel einmal der größte Pokemonmeister der Welt zu werden. Ich interessiere ihn gar nicht, sondern bin nur eine Klette für ihn, die an ihm hängt. Er denkt wahrscheinlich, das ich immer noch mein Fahrrad wieder haben will, was mir mittlerweile völlig egal ist. Er wird es mir wahrscheinlich nie zurückzahlen, warum auch immer. "Erde an Misty! Hallo!" Ich erwachte aus meinen Gedanken und sah Rocko, der vor mir stand und mit seiner Hand vor meinem Gesicht wedelte. "Was...?" "Essen ist fertig! Willst du etwa nicht mitessen?" fragte er. "Doch natürlich!" Ich stand auf und setzte mich auf einen der drei Holzpflöcke, die Rocko aufgestellt hatte. Ash war bereits, wie nicht anders zu erwarten war, schon dabei zu essen. Rocko hatte wiedermal superleckere Crepés gemacht. Das war mein absolutes Lieblingsgericht. Ich redete ein wenig mit Rocko, weil Ash ja, wie schon gesagt, zu sehr beschäftigt war. Als Ash aber nach dem sechsten Crepe immer noch weiterfutterte wunderte ich mich einwenig. Es war ja normal, das er viel aß, aber ich war schon nach zwei Stücken satt! Ich blickte rüber zu Rocko, der Ash auch sehr kritisch anschaute. "Ash? Ich glaube das reicht jetzt." sagte ich schließlich. Er schaute mich verwundert an und wollte schon fragen warum. Ich allerdings war schneller und sagte: "Du hast schon acht Crepes gegessen. Das reicht jetzt!" "Misty hat Recht Ash. Wir wollen doch nicht, das du platzt!" fügte Rocko hinzu. "Aber ich habe so einen Hunger." Beleidigt blickte er auf den Boden. "Wie wärs, wenn du mal an deine Pokémon denkst? Die haben bestimmt noch mehr Hunger als du!" rief ich etwas wütend. "Kümmer dich um deinen Kram." warf er mir mit einem wütenden Gesichtsausdruck zurück. Dabei wusste er genau, das ich Recht hatte. "Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht!" Ich hatte absolut keine Lust mit Ash zu streiten,weil ich wirklich schon am Ende war und nurnoch ins Bett , oder eher gesagt in den Schlafsack wollte. "Gute Idee. Das mache ich auch" sagte Rocko, und verschwand darauf in seinem Schlafsack. Ich wollte schon einschlafen, als ich Ash noch sah, wie er sich an den See setzte. Doch ich war einfach zu müde und schloß meine Augen... . Die grellen Lichter der aufgehenden Sonne blendeten mich, obwohl meine Augen immer noch geschlossen waren. Ich öffnete sie langsam um mich ans Licht zu gewöhnen. Verschlafen blickte ich mich um und stellte fest, das ich die Erste war die wach war. Rocko schlief in seinem Schlafsack, doch Ash konnte ich nirgends entdecken. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Als ich mich genauer umschaute, sah ich, das er am Ufer lag, wo ich ihn gestern zuletzt gesehen habe. Ich ging zu ihm, und stellte fest, das er etwas naß war und ein paar Ratscher hatte. Besorgt beschloß ich ihn aufzuwecken, und rüttelte ihn ein wenig. Doch er wachte nicht auf. "Hey Ash. Wach doch auf. Sag mal, warum liegst du den hier am Ufer?" Ich versuchte es die ganze Zeit, doch er wollte einfach nicht aufwachen. "Ash? Ash, wach doch auf!" langsam bekam ich Panik. Ich drehte ihn zur Seite, und erschrak! Er hatte eine riesige Wunde am ende der Stirn. Ich schrie vor entsetzten, und wich etwas zurück. Rocko wachte bei diesem Schrei auf. " Misty? Was ist denn los?" Er rappelte sich schlaftrunken auf und blickte zu mir. Unfähig etwas zu sagen zeigte ich auf Ash.
"Was...!?" er unterbrach sich selbst und rannte auf ihn zu. Er untersuchte ihn ein wenig, während ich immer noch wie angewurzelt dastand. "Er lebt noch. Und seine Wunde ist noch frisch." Wir beschlossen, ihn in ein Krankenhaus zu bringen. Ich nahm nur unsere Pokemon mit. Den Rest lies ich liegen, und rannte Rocko nach, der schon mit Ash vorgelaufen war. Ich machte mir nun ernsthaft Sorgen um ihn. Ich fragte mich, was überhaupt passiert war, und wer ihm das angetan hat. Ich dachte dabei an Team Rocket, doch selbst die würden so etwas nicht fertig bringen. "Rocko halt!" rief ich ihm zu. "Ich kann nicht mehr." rief ich außer Atem. Wir liefen schon eine ganze Weile umher, doch wußte er überhaupt den Weg? Als er immer noch nicht stehen blieb, schrie ich ihm zu: "Wohin rennst du eigentlich! Du kennst den Weg doch nicht!" Dann blieb er stehen, und drehte sich zu mir um. "Du hast Recht. Ich habe keine Ahnung wo wir sind. Warte! Nimm die Karte aus meinem Rucksack!" "Gute Idee!" Ich kramte eine Weile in seinem Rucksack rum, bis ich die Karte fand. Ich schaute auf die Karte, doch ich konnte einfach nicht erkennen wo wir waren. "Sucht ihr Unterschlupf" hörte ich eine unbkannte Mädchenstimme sagen. Ich blickte hoch und erkannte ein wirklich hübsches Mädchen ein paar Schritte weiter von mir entfernt. "Ja! Unser Freund hier ist verletzt und brauch dringend Hilfe!" antwortete Rocko hastig. "Dann kommt mit. Ich habe hier eine kleine Hütte." Sie lief vor, und Rocko und ich ihr hinterher. Während wir liefen musterte ich das Mädchen genauer. Sie trug eine lange Jeans mit Schlag, und darüber ein kurzes gelbes Oberteil. Es sah meinem sehr ähnlich. Dazu trug sie moderne Sportschuhe. Sie hatte langes braunes Haar, und eine tolle gebräunte Haut, so wie ich meine immer haben wollte. "Wir sind gleich da!" rief sie und schaute zu mir herüber. Sie schien die Sorgen in meinem Gesicht ablesen zu können. Kurz darauf sah ich auch schon ein kleines Holzhäuschen. "Schnell, da rein!" rief sie, und öffnete die Tür. Als wir drinnen waren schloß ich erstmal die Tür hinter mir und lies mich dann völlig erschöpft auf den Boden sinken. Rocko legte Ash auf das Bett, das am Ende des Zimmers stand, während das Mädchen wild rummrante und viele Sachen rauskramte. "Ihr müsst mir helfen. Wir dürfen keine Zeit verlieren!" "Klar!"sagten Rocko und ich gleichzeitig. Wir machten alles was sie uns sagte, und bereiteten ein Medikament eine Wasserschüssel mit heißem Wasser und einem Lappen vor. Ich kniete mich neben das Bett und säuberte Ashs Stirn. Ich merkte wie sich das Mädchen neben mich kniete, und Ash die Medizin gab. "Er müsste bald über dem Berg sein." sagte sie, nachdem sie Ash die Medizin eingeflößt hatte und lächelte mich an. "Gut das wir dich gefunden haben." sagte ich froh "oder eher gesagt, das du uns gefunden hast." Sie stand wieder auf und ging in ihre kleine spärlich eingerichtete Küche. "Wie ist das denn passiert?" fragte sie, während sie in drei Tassen heiße Brühe schüttete. Ich schilderte ihr alles was passiert war, auch das wir eigentlich nicht genau wußten was geschehen war. Nachdem ich fertig war spuckte sie den Tee auf den Boden und sah mich entgeistert an. "Ihr wart am Teufelssee?!" "Bitte?" Ich verstand nicht ganz. Und als ich zu Rocko blickte, der Pikachu und Togepi auf den Armen hatte, wußte ich das auch er nicht mehr Ahnung hatte. "Was denn für einen Teufelssee?" fragte Rocko schließlich. "Sagt bloß ihr wißt nichts davon?" "Nein, tun wir nicht, erzählst uns." sagte ich etwas ungeduldig. Sie begann zu erzählen:
"Es gibt eine uralte Legende, die besagt, das am Teufelssee mal ein schreckliches Ungeheuer gelebt haben soll. Es hat alles Lebewesen, das sich in der nähe des Wassers aufhielt getötet. Es gab viele Forscher, die versuchten dieses Wesen genauer zu erforschen, doch keiner, der sich dorthin begeben hat kam je zurück. Wie gesagt ist das nur eine alte Legende, bis vor ein paar Tagen etwas sehr mysteriöses passierte. Der See war immer ganz ruhig gewesen, jedenfalls so lange ich hier bin, doch dann hat er Aufeinmahl kräftig angefangen zu rütteln. Alles war aufgeschäumt! Kurz darauf hat es wieder aufgehört. Niemand weiß, was das genau ist, doch alle befürchten, das es dieses schreckliche Monster ist. Niemand traut sich dort hin, noch nicht einmal in die nähe. Nur ein Wanderer hat dieses Specktakel zufällig beobachtet." Damit beendete sie die Geschichte. "Ach deshalb war es im Wald so ruhig." sagte ich anschließend. "Das ist wirklich merkwürdig." grübelte Rocko. "Pi" Ich merkte, wie Pikachu von Rockos Schulter runtersprang und zu Ash lief. Ich nahm Rocko jetzt auch Togepi ab, und ging wieder auf Ash zu. Im Innern fragte ich mich, wann er endlich aufwachen würde, und ob er jemals wieder richtig gesund würde. "Ach, ich heiße übrigens Marry." sagte das Mädchen, und gab mir eine Tasse mit der heißen Brühe. "Freut mich Marry. Ich bin Misty, das ist Rocko, und das..., das ist ... Ash." Mir kamen Tränen in die Augen. So wie er da lag, so bleich und kraftlos, konnte ich einfach nicht ertragen. Marry hockte sich neben mich und schaute mich traurig an. "Du magst ihn sehr, nicht wahr?" Was! Oh nein, was sollte ich jetzt bloß antworten? Ich wollte nicht, das jemand meine Gefühle, die ich für ihn hatte, erfuhr!
"Naja...em... ich." stotterte ich hervor. "Er ist ein guter Freund von mir, ehe, ja und er... er ... schuldet mir noch ein Fahrrad." Puh geschafft. Niemand darf von meinen Gefühlen für Ash erfahren! Ich schaute zu Ash und konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Marry mich mit einem lächeln anschaute. "Misty? Pikachu?" Ich hörte die leise Stimme von Ash. Ich sah auf ihn runter, und war überglücklich, das er wieder aufgewacht ist. "Ich bin hier Ash." Ich fühlte seine Stirn, die immer noch glühte. Rocko lief nun zu uns, und Pikachu kuschelte sich an seinen Trainer. "Es wird alles wieder gut Ash. Halt durch." Ich nahm ein frisches Tuch und legte es über seine Stirn. "Ich hole noch eine Decke für ihn." sagte Rocko. Oh nein! Das hatte ich ja total vergessen! Unsere Sachen sind noch am See!!! "Rocko, unsere Sachen, ich habe sie liegen gelassen. Ich habe mir nur schnell unsere Rucksäcke geschnappt."
"Was!!! Sag mal spinnst du? Unsere ganze Ausrüstung ist da drinne! Wie konntest du nur?!" Er tobte fast vor Wut. "Rocko es tut mir leid. Hätte ich den Rest noch eingepackt und mitgenommen, hätte ich dich wahrscheinlich nicht mehr gefunden. Versteh doch!" Ich weinte eigentlich selten, aber das war mir einfach zuviel! Zuerst fand ich Ash verletzt, und jetzt bekam ich auch noch Ärger von Rocko, der sonst immer ganz ruhig an solche Sachen ranging! Er schien sich wieder gefasst zu haben und ging auf mich zu. "Tut mir leid Misty, hör bitte auf zu weinen, es ist nicht deine Schuld. Ich bin nur eben etwas gestresst." "Nein Rocko. Du hast Recht." Ich ging zu einem Fenster, und schaute raus. Es hatte mittlerweile angefangen zu regnen. "Wir brauchen unsere Ausrüstung, damit wir die Reise fortsetzten können." Ich ging zu meinem Rucksack, wo ich meine Jacke suchte. Ich zog sie an, und ging raus. Es war eiskalt geworden. Ich blickte zurück, und sah, das Rocko die Tür aufgerissen hatte. Doch ich wollte seine vernünftigen Ratschläge nicht hören, und ging weiter, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte wohin. "Misty warte! Du kannst da nicht hin! Bleib hier!" versuchte mich Rocko aufzuhalten. Doch ich wollte nicht zurück. "Es ist meine Schuld, wenn Ash seine Pokemonreise nicht fortsetzten kann." sagte ich zu mir selbst. Hinter mir hörte ich Marry noch etwas zu Rocko sagen. Was genau das war weiß ich nicht, aber danach schloss sich die Tür. Ich hoffte nur, dass das alles hier bald ein Ende haben würde, und das es Ash und den anderen gut ginge, während ich weg war. Orientierungslos wanderte ich durch den Wald. Ich war schon überall naß, und meine Schuhe waren vom Dreck aufgeweicht. Plötzlich hörte ich wie mein Magen anfing zu knurren. Erst jetzt merkte ich wie hungrig ich war. Ich hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen. Selbst die Brühe von Marry habe ich nicht angerührt. Ich stapfte weiter im Dreck, auf der Suche nach diesem "Teufelssee". Mir war kalt, ich hatte Hunger war naß und am verzweifeln. Ich hatte keine Uhr, aber das es immer dunkler wurde sagte mir schon, das die Sonne schon am untergehen war. Das Wetter wurde auch nicht besser. Es schien so, als ob es niemals aufhören würde zu gewittern. Ich dachte einwenig über die Legende nach, die Marry erzählt hatte. Ich fragte mich auch ob das was mit Ashs Verletzung zu tun hatte. Vielleicht hat dieses Monster Ash ja angegriffen? Während ich in Gedanken vertieft weiter ging, beschloß ich irgendwo Unterschlupf zu suchen um dort zu übernachten. Von Minute zu Minute ging es mir immer schlechter. Körperlich, wie auch Seelisch. Ich wußte weder den Weg zum See, noch den Weg zurück. Ich bereute es jetzt auch, das ich nicht auf Rocko gehört hatte. Und was war jetzt mit Ash? War er wieder wach geworden? Ging es ihm gut? Ich machte mir jetzt wieder Sorgen um ihn. Langsam fing ich an zu verzweifeln. Ich fand auch keinen Unterschlupf. Weder eine Höhle, noch irgend etwas anderes, das Sicherheit bot. Ich war schon sehr schwach vor Hunger. Wenn ich nicht bald irgendwas finden würde, würde ich noch zusammenbrechen. Nach ein paar Metern konnte ich auch nicht mehr. Meine Füße brachen unter mir hinweg, und ich fiel zu Boden. Mit letzter Kraft zog ich mich zu einem Baum, und schloss dann erschöpft meine Augen. Aber konnte ich jetzt schlafen? Einfach so aufgeben? Nein! Das geht nicht! Ich kann Ash nicht im Stich lassen! Ich versuchte mich wieder aufzurappeln, doch krachte immerwieder zurück. Ich schaffte es nach einiger Zeit mich aufzusetzen, und an den Baumstamm zu lehnen. Ich fühlte mich so unglaublich hilflos. Wieder bekam ich Tränen in die Augen. "Warum nur? Warum nur ich?" fragte ich mich immerwieder. "Misty! Wo bist du?!" Ich erschrak. Hatte ich wirklich...? War das tatsächlich Ashs Stimme gewesen? "Misty! Bitte sag doch was, hey Misty?!" schwach bewegte ich meinen Kopf, um mich umzuschauen. Doch ich sah ihn nicht. Ich wußte, das ich jetzt schreien mußte, um auf mich aufmerksam zu machen, aber ich hatte einfach nicht die Kraft. "Misty! Bitte Misty, antworte doch!" Die Stimme kam näher. Ich hörte sie hinter mir. "Ash. Ich bin hier!" flüsterte ich. Jetzt sah ich ihn! Er stand ein paar Meter weiter von mir entfernt, und hatte den Rücken zu mir gedreht. "Ash! Ash, bitte hilf mir!" sagte ich so laut ich nur konnte. Mir war so schlecht, und ich war so schwach, das ich nicht mehr konnte. Ich wollte einfach loslassen, und mich der Müdigkeit hingeben. "Misty? Bist du das?" Ich wollte aufblicken doch schaffte es nicht mehr. Mein Kopf war leer, bis auf eine Frage: Hat er mich gefunden? Ich hörte noch, wie er auf mich zukam, doch lies mich dann fallen. Direkt in seine Arme... Ich schlief ziemlich schlecht. Dauernd sah ich alles immerwieder vor mir. Die Ereignisse, die am Tag zuvor geschehen waren. Dann sah ich in meinem Traum das Ungeheuer, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ash und ich standen am Ufer, zu erstarrt um wegzulaufen. Dann beugte es sich runter um nach uns zu schnappen. Ich schrie so laut ich nur konnte und riß meine Augen auf. Es war plötzlich so friedlich. Ich sah die Sonne, und die so scheinbar friedliche Gegend. Erleichtert atmete ich auf. Das war alles nur ein böser Traum. Ich wollte mich strecken, doch irgendetwas hinderte mich dran. Ich schaute nach links und stellte fest, das ich nicht allein war. Ash saß neben mir, und hatte seine Hände schützend um meine Taille gelegt. Ich wunderte mich etwas. Hat er das getan, weil er versucht hat mich hier wegzubringen, oder... , oder weil er mich einfach nur beschützen wollte? Ich wußte jetzt nicht was ich tun sollte. Sollte ich mich an ihn lehnen und weiter schlafen, oder sollte ich seine Hände von mir lösen, und ihn aufwecken? Ich beschloß mich für das erste, und kuschelte mich an ihn. Dieses Gefühl, so nah bei ihm zu sein war so wunderschön. Und vor allem: Selten. Ich wußte, das ich nie mehr so nah an ihm sein würde, und seine nähe spüren würde. Ich genoss jede einzelne Sekunde, und hoffte das es nie zu Ende gehen würde. Doch leider hält nichts ewig, und Ash wachte im selben Moment auf. Ich blickte zu ihm runter und lächelte schwach. Er sah mich an, und lächelte ebenfalls. "Geht es dir gut Misty?" fragte er verschlafen. "Ja. Und danke, das du mich retten wolltest." Er lies mich los. Diese Angelegenheit schien ihm peinlich zu sein. Er stand auf, und streckte sich. "Laß uns Rocko und Marry suchen." schlug er vor. Ich entnahm daraus, dass er Marry schon kennengelernt hatte. "Warum bist du nur so blöd Ash." Er schaute mich verdutzt an. "Ich meine, dass du mich retten willst, obwohl du selber so schwer verletzt bist." Er wurde leicht rot. Er nahm sein Cappy ab, und fühlte sich an sein Verband, das ihm wohl einer umgebunden hatte. "Meinst du das? Das macht doch nichts. Nur eine kleine Schramme." Normal wäre ich ja erstaunt gewesen, aber Ash sagt immer, das es ihm gut geht. Er findet nichts schlimm, selbst wenn er im Krankenhaus läge, und schwer Krank wäre, würde es ihm schwer fallen zu sagen, das es ihm schlecht geht. "Hast du Hunger? Ich habe etwas mitgenommen." wechselte er das Thema. Er schaute mich erwartend an. "Na und ob. Ich sterbe schon vor Hunger." antwortete ich. Er nahm seinen Rucksack und kramte eine Tüte mit Butterbroten heraus. Er nahm zwei raus, und gab mir eins in die Hand. Als sich unsere Hände berührten, striff er sanft meine Hand. Aber nur flüchtig und schnell. Erstaunt schaute ich ihn an, und als er das sah, begann er wieder von Marry zu reden. So wie er über sie redete gefiel mir nicht. Er schwärmte schon fast. Ach so ein Quatsch! Was denkst du dir eigentlich? Er kennt sie doch gar nicht. Ich bin eifersüchtig, obwohl wir gar nicht zusammen sind. Ich habe nicht das Recht darauf. Er darf sich in jedes Mädchen verlieben in das er will, nur wär es schön, wenn dieses Mädchen niemand anders wäre als ICH. Nachdem ich einige der Brote verputzt hatte ging es mir schon etwas besser. "OK. laß uns aufbrechen. Die anderen sorgen sich bestimmt schon um uns." Ich wusste nicht, warum er es so eilig hatte. Uns beiden ging es nicht besonders gut, dann können wir uns doch nicht so hetzten. Er half mir aufzustehen, was mir sehr schwer viel. Meine Beine waren immer noch wackelig, und mein Kopf brummte. Ich versuchte ein paar Schritte zu gehen, doch dann krachte ich zusammen. Sofort kam Ash angelaufen, und half mir wieder hoch. "Hast du dir wehgetan?" fragte er besorgt. "Nein, es geht schon wieder. Ich glaube ich bin nur noch etwas zu schwach." Er legte wieder seine Hände um mich, um mich zu stützen. Bei seiner Berührung zuckte ich ein wenig zusammen. Doch allmählig gewöhnte ich mich an das Gefühl, und lies mich führen. Der Weg kam mir gar nicht so lange vor, wie beim Hinweg. Wir kamen schon etwa nach zwei Stunden dort an, wo Marry und Rocko uns schon erwarteten. Als wir durch die Tür eintraten, und Marry und uns bemerkte, stürzte sie sich auf Ash. Moment mal, auf Ash!!!??? Ich dachte ich spinne. Sie umarmte ihn, und gab ihn einen kleinen Kuß auf die Wange. Das gibt es doch nicht. "Was ist denn hier los?!" fragte ich etwas wütend, versuchte aber meine Wut zu unterdrücken. Ash schaute etwas verlegen auf den Boden. Ich verstand gar nichts mehr. Eben war er so zärtlich zu mir gewesen, und jetzt gibt ihm diese Marry einen Kuss? "Ich kann dir alles erklären Misty." Sagte Ash etwas zögerhaft. Ich hatte mich also doch nicht geirrt! Er liebte "SIE" und mir hat er nur vorgegaukelt, das er sich um mich sorgt. Das halte ich nicht aus. Es schien mir so, als hätte sich alles gegen mich gerichtet. Ich wollte mir meine Trauer aber nicht anmerken lassen. Ich blickte mich im Zimmer um und bemerkte, das mich alle erwartungsvoll anschauten, bis auf Ash, dessen Blick immer noch auf den Boden gerichtet war. "Spar dir deine Ausrede Ash. Ich weiß ganz genau, was in zwei liebenden Herzen vorgeht." "Was!!!" Jetzt schauten mich alle etwas erstaunt an, und ich wusste, das ich meine Tränen zurückhalten musste, und mich aus dieser Situation schnell rauswinden musste. "Ash. Du hättest mir doch nur sagen müssen, das du eine Freundin hast. Ich freu mich wirklich für dich." Ich schaute weg, damit niemand meine Tränen sah. Von wegen "freuen"!!! Ich wollte hier nur weg, aber ich wusste, das wenn ich jetzt gehen würde, mir irgendjemand nachlaufen würde. Das wollte ich nicht, deshalb beschloß ich in der Nacht zu gehen. Zurück nach Azuria City. Ich hätte Ash sowieso nie begleiten sollen! Das hast du jetzt davon! Ich machte mir Gedanken darüber, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich Ash nie kennengelernt hätte. Vielleicht hätte ich jetzt schon einen Freund, der mich liebt. Oder vielleicht wäre ich doch die beste Wasserpokemontrainerin geworden. An diesem Abend sagte keiner mehr etwas. Ich wollte viel Essen, um Kräfte zu sammeln. Als alle bereits schliefen, packte ich leise meine Sachen. Ich fand auch einen Kompaß, während ich mir Proviant einpackte. Als ich schon fast fertig war, warf ich noch einen Blick zu Ash, der sehr nah bei Marry schlief. Sie hatte ihre Arme um ihn geschlungen, und ihren Kopf an ihn angelehnt. Dieser Anblick lies mir wieder Tränen in die Augen schießen. In meinen Gedanken, dachte ich an die ganze Reise mit ihm, Rocko und den Pokemon. Der Rückblick machte mich traurig, aber doch auch etwas glücklich. Ich hatte viele Menschen kennengelernt, viele Pokemon gefangen, und so viel wie möglich über Wasserpokemon gelernt. Ich hatte mein Ziel erreicht. Was aber am allerwichtigsten ist: Ich hatte jede Menge Spaß. Was will ich mehr? Ich hinterließ noch einen Abschiedsbrief an Alle, und verschwand. Es regnete nicht mehr so stark, das ermöglichte mir mehr sehen zu können. Ich kramte den Kompaß heraus, um herauszufinden wo ich lang gehen sollte. Dann nahm ich mir noch eine "Kopie" von Rockos Karte. Ich hatte sie nämlich abgezeichnet. Togepi schlief schon wieder, aber es war ja noch ein Baby, und musste immerhin soviel schlafen. Ich beschloß noch mal zum Teufelssee zu gehen, denn dort lag immerhin noch mein Schlafsack. Und ohne ihn konnte ich einfach nicht zurückziehen. Denn Azuria City ist sehr weit entfernt. Ich ging ein paar Kilometer von der Hütte entfernt, und suchte einen Unterschlupf für diese Nacht. Es wäre sowieso besser, erst am Tag zum See zu gehen. Ich fand auch einen kleinen Felsvorsprung, und versuchte es mir dort ein wenig gemütlich zu machen, auch wenn es sehr schwer war... . Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf. Ich nahm etwas Essen aus meinem Rucksack und gab Togepi etwas. Ich hatte eigentlich keinen Hunger, vor lauter Kummer wahrscheinlich. Wie konnte Ash mir nur so etwas antun? Und warum hat er mir auch noch Hoffnung gemacht? Wieso hat er mir nie etwas über Marry erzählt? Diese Fragen stellte ich mir die ganze Zeit, während Tränen über meine Wangen liefen. Togepi hatte ich fest umklammert. "Du bist der einzige, der mich noch lieb hat, was Togepi?" Togepi wirbelte die Arme in die Luft, und gab Freudenlaute von sich. "Es ist besser wenn wir gehen, und die Vergangenheit hinter uns lassen. Und es ist besser, wenn wir Ash, Rocko und Pikachu nie wieder sehen." Togepis Freude wandelte sich in Trauer um. Es hatte sich doch so gut mit Pikachu verstanden. Und ich trennte diese tolle Freundschaft. "Es wird alles wieder gut Togepi, das verspreche ich dir. Auch wenn es schwer ist sich von einem Freund zu trennen, bleibt er für immer ein Freund in deinem Herzen." Ich machte mich nun auf den Weg zum Teufelssee, solange mich noch Niemand sah. Nach einer Stunde ungefähr erreichte ich den See auch. Ich verstand nicht, wieso sich Alle so vor diesem See fürchteten. Er sah so ruhig und normal aus. Dann sah ich auch unsere Sachen. Sie lagen genau so dort, wie wir sie zurückgelassen hatten, nur das sie naß waren. Ich nahm alle meine Sachen und wollte so schnell wie möglich verschwinden. Als ich gerade gehen wollte fing das Wasser irgendwie an zu schäumen. Entsetzt drehte ich mich um, und schaute auf den See. Das Wasser tobte, und überschwemmte das Ufer. Ich dachte an die Legende, die Marry erzählt hatte. Ob sie wohl wahr ist? Ich war unfähig mich zu bewegen und schaute nur aufs tobende Wasser. Plözlich kam ein riesiger Wirbel aus dem Wasser heraus, und sah ungefähr wie ein Tornado aus. Ich blickte weiter auf Wasser, und sah eine Gestallt im Wasser. Die Umrisse erinnerten mich an ein Pokemon, das ich gut kannte. Aufeinmahl brach sich das Wasser, und die Gestallt schwebte in der Luft. Jetzt sah ich es. Es war ein Jugong! Aber kein gewöhnliches. Es war viel größer als die anderen Jugongs, und hatte graues Fell, kein weißes. Es sah zu mir herunter, und ich hatte so eine Angst, wie schon lange nicht mehr. Togepi fing an sich zu freuen, und wedelte wieder mit den kleinen Händen in der Luft herum. Ich schaute wieder hoch zu Jugong, das mich mit wehleidigem Blick anschaute. Es sah so traurig aus, doch ich wusste nicht warum. Plötzlich wedelte es mit seiner Schwanzflosse wild hin und her, so das das Wasser wieder zu schäumen anfing. Es war anscheinend sehr stark. Dann sah ich es. Jugong hatte eine schwere Verletzung an der Schwanzflosse! Deshalb war es wahrscheinlich so traurig und wild! Natürlich! Alle denken, das hier ein Monster lebt, ohne es überhaupt mal untersucht zu haben. Jugong war mittlerweile wieder im Wasser und kam zum Ufer geschwommen. Ich wusste nicht ob ich diesem Jugong vertrauen konnte, weil es so...anders war. Plötzlich riss Togepi sich aus meinem festen Griff und lief zum Ufer, wo Jugong wartete. "Nein Togepi! Bleib hier!" Aber wie schon so oft hörte es nicht auf mich und lief weiter. Als Togepi das Ufer erreichte, hatte ich große Angst. Aber Jugong tat ihm nichts. Es schien so, als ob es mit Togepi reden würde. Ich spürte eine vertrauenswürdige Anziehung zu diesem Pokemon. Langsam ging ich darauf zu, Schritt für Schritt, immer näher. Togepi ging zur Seite, um mir Platz zu machen. Als ich am Ufer ankam, hockte ich mich hin, und streckte meine Hand nach Jugong aus. Dieses bewegte sich kaum, und guckte mich supersüß an. Ich berührte seinen Kopf, und strich ihm sanft rüber. "Keine Angst Jugong. Ich kümmere mich um deine Wunde." Also, ich glaube ich hatte mehr Angst als es. Es schwamm da ganz friedlich und schaute auch noch so niedlich. Ich holte ein Tuch und eine Salbe aus meiner Tasche und legte sie neben mich. "Ganz ruhig." Ich versuchte an die Wunde ranzukommen, und ging dabei ins Wasser. Doch als ich in die Nähe griff wurde Jugong hysterisch. Nach einigen Versuchen Jugong zu beruhigen, und an seine Wunde ranzukommen klappte es schließlich. Nach einigen Minuten war ich auch schon fertig. Ich gab noch was Wasserdichte Creme drauf und lies Jugong los. "So. Das war's dann. Das sollte bald verheilt sein. Dankbar wirbelte es herum. "Du hast doch noch nie jemandem etwas getan, oder Jugong?" Jugong schaute mich fragend an. "Du kannst kein böses Monster sein, du hast nur so rumgewirbelt, weil du schmerzen hattest." Es kam zu mir und kuschelte sich an mich. Danach schwamm es wild im Wasser herum, als ob es mir etwas sagen wollte. "Ahso! Jetzt verstehe ich! Hier leben keine Pokemon, weil du sie vor Jägern und Wilderern schützen wolltest. Und alle dachten, das du sie getötet hättest. Du Armer. Also war deine Wunde nicht der einzige grund für das alles hier." "Misty!" erschrocken drehte ich mich um, und sah Ash wie er zu mir angelaufen kam. Oh nein! Ich erinnerte mich wieder an die Ereignisse, die ich für einen Moment total vergessen hatte. Ich kann nicht zurück! Nicht nachdem was passiert war. "Wo warst du denn? Wir haben dich überall gesucht!" er war nun angekommen und völlig aus der Puste. Noch konnte er Jugong nicht sehen, weil es schnell untergetaucht war. "Das wäre nicht nötig gewesen Ash. Hast du denn den Brief nicht gelesen?" "Misty, bitte. Ich kann dir alles erklären, wirklich!" Ich drehte mich von ihm weg, und schaute auf das andere Ufer. "Ich brauche keine Erklärung. Wofür überhaupt? Wenn es wegen Marry ist, dann... ""Du brauchst nicht eifersüchtig wegen ihr zu sein." "Ich bin nicht eifersüchtig! Dazu habe ich auch keinen Grund. Und jetzt lass mich in Ruhe!" "Misty, komm bitte aus dem See raus. Es ist hier sehr gefährlich!" Ich wusste nicht, was für Sachen Marry ihm noch erzählt hatte, aber ich beschloss ihn in die Geschichte einzuweihen. "Jugong! Kannst wieder hochkommen!" rief ich ihm zu und schaute auf das Wasser. "Jugong? Misty was ist hier los?" Ich antwortete nicht, sondern achtete auf den Schatten, der sich unter der Wasseroberfläche ausbreitete. "Misty! Pass auf!" Ich spürte wieder Ashs Hände, wie sie mich Packten und an Land zogen. "Fass mich nicht an!" Wütend schlug ich seine Hände von mir und stand auf. "Du verstehst doch gar nicht was hier los ist!" Jugong hatte die Oberfläche erreicht, und schwamm wieder ans Ufer. "Jugong tut uns nichts. Es ist harmlos." Ich ging wieder zu ihm und streichelte es. Ich schilderte Ash alles was geschehen war und sagte ihm, dass er, egal was auch passiert, niemandem davon erzählen durfte. Außer Rocko natürlich. Denn wenn jemand davon erfahren würde, würden viele versuchen es zu fangen, und wenn die Pokemonwieder zurück kommen würden, wären sie hier nicht mehr sicher. Er entschuldigte sich bei mir und kam zu Jugong. "Es tut ja wirklich nichts." sagte er indem er mich anlächelte. Vielleicht war es ja Jugong, das Ash so verletzt hatte. Es wäre möglich, das es Ash für einen Jäger gehalten hatte. Ash wurde ohnmächtig, und konnte sich nicht mehr an die Ereignisse erinnern. So musste es passiert sein! Jetzt fiel mir wieder ein, dass ich wieder gehen musste. Ich hatte viel Zeit verloren, und musste Sie wieder einholen. Ich ging noch kurz ans Ufer um mich von Jugong zu verabschieden und kniete mich hin. "Ich geh dann jetzt wieder. Auf wiedersehen Jugong. Pass weiterhin so gut auf die Pokemon auf. Du bist das beste Jugong das ich kenne." Jugong kuschelte noch einmal den Kopf gegen meine angewinkelten Beine. Dann schwamm es in die Mitte des Sees und winkte mit der Flosse. "Wiedersehen Jugong! Ich werd dich sehr vermissen!" Nun stand ich auf und betrachtete noch, wie Jugong untertauchte. "Ich vermisse dich auch Misty." Ich drehte mich wieder zu Ash und schaute ihn mistraurisch an. "Hör bitte auf mit diesem Quatsch. Ich habe dir doch gesagt, das es nicht an dir liegt. Mein Ziel war es so viel wie möglich über Wasserpokemon zu lernen. Und das habe ich auch. Und gerade eben habe ich sogar noch etwas gelernt. Meine Schwestern machen sich bestimmt Sorgen um mich, und in der Arena kann ich auch noch einige Sachen lernen." Ich traute mich nicht in seine Augen zu schauen und blickte deshalb an ihm vorbei. Es war nämlich alles gelogen! Ich wollte doch nicht weg! Und so viel habe ich auch noch nicht gelernt. Und das es nicht an Marry und ihm liegt ist ja wohl das Allerschlimmste. "Aber Misty. Bevor du gehst schulde ich dir noch eine Erklärung." Er setzte sich hin, und schaute auf den See. "Ash! Da bist du ja!" Ich blickte in die Richtung wo die Stimme herkam und sah Marry und Rocko anlaufen. Na toll! Die fehlt mir gerade noch. Ash setzte sich wieder auf und blickte ebenfalls zu ihnen. "Wie ich sehe hast du sie gefunden." sagte sie aus ein paar Metern Entfernung. Er lächelte sie an, und sie zurück. "Warum bist du hier Misty? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht." Sagte Rocko, und kam auf mich zu. Ich beschloss nicht zu antworten. Wie nicht anders zu erwarten war, ging Marry zu Ash und umarmte ihn kräftig. Das trieb mir wieder Tränen in die Augen, doch ich versuchte sie zurückzuhalten, und schaute weg. "Lass das bitte Marry. Die Zeiten sind vorbei." erstaunt über diese Aussage drehte ich mich um, und sah wie Ash, Marry sanft von sich wegdrückte. Marry sah ihn entgeistert an. "Aber... aber..." "Verstehst du denn nicht. Ich hatte noch nie Gefühle für dich. Ich weiß, das ich dich jetzt verletze, aber es ist nun mal so. Und ich möchte nunmal ehrlich zu dir sein." Rocko und ich schauten uns gegenseitig fragend an, und Pikachu und Togepi wussten sowieso nicht was los war. "Ash, wie kannst du mir das antun?! Ich habe dich all die Jahre nicht gesehen, liebe dich aber immer noch! Ist es wegen der da?!" sie deutete auf mich und sah mich finster an. "Lass sie bitte aus dem Spiel. Seit wir uns das erste Mal gesehen haben, hängst du an mir wie eine Klette. Versteh das doch. Damals war ich noch nicht reif dafür und für dich habe ich mich noch nie interessiert." Er schaute ihr direkt in die Augen. "Und ich dachte du liebst mich." Man sah wie ihr Tränen in die Augen stiegen, und kurz danach über die Wange kullerten. Sie wendete sich um 180 Grad, und lief in den Wald. Ash schaute ihr noch nach, machte aber keine Anstallten ihr nachzulaufen. Ich war total verwirrt. Die Beiden kannten sich schon von früher, aber wieso hatte denn keiner etwas darüber gesagt. Als wir ihr zum ersten Mal begegnet sind, tat sie so, als ob Ash für sie ein Fremder wäre. Und sie hat mich auch gefragt ob ich ihn sehr gerne habe. Irgendwie tat sie mir auch leid, denn ich wusste wie sie sich jetzt fühlte. Ash schaute schüchtern zu mir rüber. Ich musste das alles erst einmal verdauen, denn das, was in den letzten Tagen passiert war, war einfach zu viel für mich. Ich nahm Togepi wieder in die Arme und ging an Rocko, Ash und Pikachu vorbei in Richtung Wald. "Wo willst du hin?" fragte mich Ash, als ich an ihm vorbeiging. "Ich brauch eine Pause. Lasst mich einfach in ruhe." Dann ging ich weiter. Ich konnte Ashs traurigen Blick in meinem Nacken spüren, lies mich davon aber nicht abhalten weiterzugehen. Nach einem ganzen Fußmarsch, kam ich zu einer Lichtung. Die Sonne hatte es mittlerweile wieder geschafft, durch die Wolkendecke hervorzukommen. Das grelle Licht blendete mich, ich gewöhnte mich aber schnell daran. Auf der Lichtung erkannte ich eine Person. Ich ging weiter auf sie zu, und erkannte, das es Marry war. Sie tat mir so leid. Ich war auch nicht mehr sauer auf sie, weil sie mir ja eigentlich nichts getan hatte. Ich war dumm, und habe alles nur noch schlimmer gemacht, mit meinem "Weglaufen". Ich ging noch näher an sie heran, bis ich kurz hinter ihr stand. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben. "Es tut mir wirklich leid." sagte ich leise. Sie drehte sich erschrocken um, und man konnte ihr verheultes Gesicht sehen. Ich setzte mich zu ihr, und blickte auf den Horizont. "Es ist alles meine schuld. Ich hätte eh nie mit Ash mitgehen sollen. Weißt du, ich bin nämlich auch in ihn verliebt, doch ich habe einfach keine Chance." Sie blickte mich an, während noch eine Träne an ihrer roten Wange runterlief. "Er empfindet einfach nichts für mich, und ignoriert mich manchmal. Alle wissen, das ich ihn liebe, ohne das ich es ihnen gesagt habe. Ich glaube sie sehen mir das an, nur Ash hat keine Ahnung." Ich seufzte. "Ich habe mich jetzt damit abgefunden, das er nur ein "Kumpel" ist, auch wenn ich mir mehr erhofft hätte." "Ich wusste es doch." Ich schaute sie an. "Ich wusste doch, das du ihn magst." Sie blickte mir jetzt in die Augen, und schluchzte ab und zu. "Ich habe ihn vor vielen Jahren auf einem Fest kennengelernt. Damals waren wir wirklich noch sehr jung, aber ich wusste, das es die Liebe meines Lebens sein würde. Als sich unsere Wege getrennt haben, und er auf Pokemonreise ging, habe ich ihn nie wieder gesehen. Ich habe jeden Tag an ihn gedacht, und wollte ihn wiedersehen. Und als ich euch gesehen habe, und ihr Ash dabei hattet, wäre ich fast vor Freude gestorben, wenn er nicht verletzt gewesen wäre, und DU nicht dabei wärst. Ich habe euch nichts erzählt, weil ich Angst hatte, du könntest eifersüchtig werden." Sie holte tief Luft, um sich wieder zu entspannen. "Es ist die größte Enttäuschung meines Lebens. Ich...ich habe ihn noch nicht einmal...geküsst." Das verschlug mir fast den Atem. Ich hasste es, wenn ein Mädchen Ash einen Kuss gab, weil ICH ihn noch nicht einmal geküsst habe. Als wir auf Shamuti waren, hatte ihm Melody auch einen Kuss gegeben. Ich wäre da fast geplatzt vor Eifersucht! "Ich weiß, das ist schwer, und tut auch weh. Ich will zurück in meine Heimatstadt Azuria City gehen. Ich will einfach alles vergessen. Ash und alle Abenteuer, die wir je erlebt haben." Ich blickte wieder auf den Horizont, bemerkte aber aus den Augenwinkeln wie sie mich wütend anschaute. "Sag mal spinnst du!? Ich habe es nicht geschafft sein Herz zu erobern, und das hat er mir auch deutlich genug gesagt. Aber du hast noch eine Chance. Er ist dich suchen gegangen, als es gewittert hat, und war selber noch total schwach! Ich habe versucht ihn davon abzuhalten, doch er wollte nicht auf mich hören. Er mag dich wirklich sehr, Misty. Und wenn du jetzt gehst, verpasst du vielleicht das Beste, was dir in deinem Leben passieren könnte. Nämlich den besten Jungen und die größte Liebe auf der Welt. Bitte, hör auf mich! Mach das richtig, was ich falsch gemacht habe. Bitte!" Ich war erstaunt und gleichzeitig verwirrt. Ich habe noch nie aus dieser Perspektive gesehen. Sie war nicht eifersüchtig, sondern froh, das es jemanden gab, der noch eine Chance hatte. Das beeindruckte mich wirklich. "Du bist so stark Marry, und das bewundere ich an dir." Wir standen nun wieder auf. "Danke Misty. Ich werde dich nie vergessen. Ich werde jetzt zurück in meine Hütte gehen. Viel Glück!" Mit diesen Worten ging sie dann auch. Ich schaute ihr noch lange nach. Ich wollte Sie nicht enttäuschen, aber ich konnte wirklich nicht mehr bei ihm bleiben. Sie hat zwar viele tolle sachen gesagt, das reichte aber nicht um mich aufzuhalten. Nach allem, was ich getan habe könnte er mir nicht verzeihen. Ich habe ihn beschuldigt, obwohl ich keine Beweise hatte. Ich habe ihn angeschrieen, und habe gesagt, das ich ihn nie wieder sehen will. Ich machte mich nun wieder auf den Rückweg, um mich von allen zu verabschieden, da explodierte plötzlich etwas vor mir. Erschrocken wich ich zurück, und blickte nach oben. Ich sah den Heizluftballon von Team Rocket, der fast ganz über mir schwebte.
Ha, pass auf denn jetzt gibt's Ärger.
Und es kommt noch härter.
Wir wollen über die Erde regieren.
Und unseren eigenen Staat kreieren.
Liebe und Wahrheit verurteilen wir.
Mehr und mehr Macht, das wollen wir.
Jessie.
Und James.
Team Rocket, so schnell wie das Licht!
Gib lieber auf und bekämpf uns nicht!
Miauz, genau!
"Oh nein! Team Rocket!" "Tja Kleine, uns werdet ihr nicht so schnell los!" sagte Jessie mit hocherhobenen Kopf. "Em Jessie? Ich glaube da fehlen welche." sagte James "Was?" Sie blickte zu mir rüber, und erkannte (diese Frühmerkerin) das keiner bei mir war. "Wo sind denn die anderen Knirpse hin?!" fragte sie etwas wütend. "Glaubt ihr etwa ich sag's euch?" Also wirklich. Für wie blöd hielten die mich? "Wir brauchen diesen Knirps mit Pikachu, nicht die da! Los lasst uns weitersuchen." "Warte mal Jessie!" entgegnete Mauzi. "Wir können sie doch als Köder nehmen. So finden wir den Knirps viel schneller." "Mauzi hat Recht" sagte James. Ich musste mir einen Fluchtplan einfallen lassen, und zwar schnell! Doch bevor ich weglaufen konnte, warfen sie schon ein Netz über mich, und eine Flucht schien unmöglich. Dann holten sie mich mit einem Fanghacken, oder so etwas ähnlichem in den Ballon. "Lasst mich sofort hier raus!" Schrie ich sie an. "Geht leider nicht. Wir wissen doch, das dich dieser Knirps sehr mag, und deshalb brauchen wir dich noch. Er wird Pikachu schon noch rausrücken, wenn er sieht das du in Schwierigkeiten bist." Jessie lachte höhnisch. Ich hielt das langsam nicht mehr aus. Wieviel musste ich denn noch über mich ergehen lassen? Team Rocket waren jetzt wirklich die letzten, die ich sehen wollte. Ich langweilte mich einwenig, und hörte den langweiligen Gesprächen von Team Rocket zu. Na toll! Jetzt war ich auch noch eine Geisel von diesen Idioten. Irgendwie schon peinlich. Ash würde Pikachu sowieso nie hergeben. Pikachu war ihm wichtiger, als alles Andere auf der Welt. "Hehe! Da sind sie ja!" rief Mauzi Plötzlich. O nein! sie haben sie doch tatsächlich gefunden. "Hallo Knirps. Haben wir dich also doch noch gefunden!" rief James herunter. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen. "Wir haben hier jemanden, den du vielleicht nicht so gerne verlieren würdest." Jessie hob mich hoch und zwang mich zu Ash zu gucken. Der Ärger in seinem Gesicht schwand, als er mich sah, und Erstaunung machte sich in seinem Gesicht breit. "Misty, was machst du denn da oben?" "Na was wohl! Sie haben mich entführt um Pikachu zu stehlen!" Ich spürte, wie sich eine Hand auf meinen Mund presste. "Sei still! Du verrätst noch alles!" hörte ich James sagen. Er schubste mich leicht zu Boden. "Wenn du nicht willst, das ihr etwas passiert, rück Pikachu raus!" rief Mauzi zu ihm runter. "Pi" ich hörte Pikachus ängstliche, aber auch wütende Stimme. "Ich werde euch Pikachu niemals geben!" "Das haben wir uns schon gedacht. Aber um dir zu zeigen, das wir es ernst meinen..." Sie hob mich wieder hoch und setzte mich auf dem Rand vom Korb. O nein. Sie wollen mich doch nicht etwa RUNTERWERFEN?! Aus der ferne sah ich wieder das wunderschöne glitzern vom See. Ich musste es irgendwie schaffen, das Team Rocket da hin flog. Denn wenn sie mich tatsächlich hinunterstoßen wollten, musste ich zusehen, weich zu landen. Naja. Ich glaube nicht, dass das Wasser aus so einer Höhe weich ist, aber immernoch besser, als mir ein paar Knochen zu brechen. Ich gab Ash Zeichen, das er weglaufen sollte, was er zuerst nicht verstand. "Ash! Lauf! Lauf zum See!" Ohne zu zögern lief er los, und Rocko ihm hinterher. "Was soll denn das!" rief James ärgerlich. "Los hinterher!" rief Jessie. "Wir dürfen sie auf keinen Fall entkommen lassen." Alle schauten mich böse an. "Es bringt dir nichts dich zu wehren. Wir bekommen Pikachu schon noch!" sagte Mauzi, mit einem siegessicheren Lächeln. Wir kamen immer näher zum See. Nach einer Weile waren wir auch schon angekommen. "Da ist er ja wieder! Wir haben dir doch gesagt das es zweglos ist!" rief Mauzi triumphierend. Wir schwebten jetzt direkt über den See, genauso wie ich es wollte. "So ein mist!" schimpfte Jessie. "Wir können sie hier nicht runterwerfen. Hier ist Wasser!" "Sie würde es zwar überleben, aber der Aufprall tut ziemlich weh." sagte James. "Ja, du hast Recht James. Also du Knirps. Gib jetzt Pikachu raus, und mach keine weiteren Dummheiten!"sagte Jessie. "Niemals." rief er zu ihr hoch. Ich sah in Jessies Gesicht. Sie war kurz vorm explodieren. "Jugong! Bitte hilf mir!" Ich schaute nach unten aufs Wasser, und hoffte das es bald auftauchen würde. Jessie, James und Mauzi schauten mich verwirt an. Schell packte ich Togepi in meinen Rucksack. "Hier Ash fang!" Ich musste wohl wahnsinnig gewesen sein, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich warf meinen Rucksack in Richtung Ash. Dieser lief direkt darauf zu und fing es auf. Puh geschafft. Ich spürte große Erleichterung in mir. Aber noch war es nicht geschafft. "Du hast es nicht anders gewollt!" Schrie Jessie. Sie war jetzt völlig durchgedreht. Ich spürte ihre Hände auf meinem Rücken und riss die Augen auf. Ich schrie so laut ich nur konnte, und in dem Augenblick kam Jugong aus dem Wasser und setzte seinen unglaublich starken Aurorastrahl ein. Glaube ich zumindest. Dann flog Team Rocket auch schon mit einem "Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen!" davon. Aber für mich war es zu spät. Jugong viel wieder ins Wasser zurück, und ich auch. "Misty nein!" hörte ich Ash noch rufen, bevor ich aufs Wasser knallte. Ich spürte diesen schrecklich großen schmerz auf meinem Rücken, und wurde ohnmächtig, wie ich später erfuhr. Ich hatte nur Albträume. Einen nach dem Anderen. Plötzlich spürte ich Hände auf meinen Schultern, die mich rüttelten. Dann hörte ich Stimmen. "Bitte Misty, wach wieder auf! Bitte!" War das etwa Ash? "Misty, komm schon." Das war Rocko! Ich befand mich in einem seltsamen Zustand. Ich war halb wach, aber schlief irgendwie noch. "Misty bitte, du darfst nicht sterben." hörte ich Ash sagen. Sterben? Ich? Wie kommt er denn darauf? Ich zwang mich meine Augen zu öffnen. Ich spürte wie sich meine Augenlieder bewegten, und sah ein verschwommenes Bild vor mir. Ich konnte die Umrisse von Ash, Rocko, Pikachu und Togepi erkennen. "Ich glaube sie wacht auf Rocko!" flüsterte Ash laut. Ich konnte immer besser sehen, bis ich alles erkennen konnte. Ich versuchte mich aufzurappeln, doch Ash hielt mich zurück. "Du darfst jetzt noch nicht aufstehen Misty." Ash legte mich wieder sanft zu Boden. Erst jetzt spürte ich seine zärtlichen Berührungen, was mir normalerweise gefallen würde, aber da war noch etwas ungeklärtes. Ich wollte das Alles nicht. Ich wollte wirklich nach Azuria City zurück. Es kam vieles dazwischen, und auch Marry konnte mich nicht überreden. Ich musste zurück! Ich warf mich mit einem Ruck auf. Doch mir wurde schwindelig. "Misty!? Was machst du denn da?" rief Ash besorgt. "Wo ist mein Rucksack?" fragte ich ohne einem der beiden in die Augen zu schauen. "Ich glaube, ich mache erstmal eine heiße Suppe für dich Misty." sagte Rocko, und ging zu seinem immernochdastehenden Kochtopf. "Er ist hier." Ash hielt meinen Rucksack hoch. Ich nahm ihn mir, und Togepi gleich dazu. "Lass es Rocko. Ich brauche keine Suppe. Mach dir keine Mühe." Mir viel es noch schwer, auf den Beinen zu stehen. "Ich gehe Feuerholz holen!" rief Rocko, und verschwand auch gleich im Wald. Entweder hatte er mir nicht zugehört, oder er machte die Suppe trotzdem. "Ich gehe dann auch mal." Ich versuchte nicht zu taumeln, was mir ziemlich schwer viel, weil ich immer noch etwas benommen war. "Wohin?" fragte mich Ash, und schaute mich fragend an. "Na nach Azuria City! Ich werde mich noch von Jugong verabschieden, und dann..." "Du gibst mir einfach keine Chance! Wieso willst du so plötzlich weg?" Verwundert blickte ich ihn an. Was meinte er mit "Chance"? "Ich versuche doch mein bestes, damit du nicht gehst. Warum nur. Warum nur willst du gehen?" Ich sah... kann das sein? Ich sah Tränen in seinen Augen! Es fiel mir schwer das zu glauben. Ash weinte nie! Wieso jetzt? "Warum... weinst du denn?" Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, und sah wie ihm eine Träne über die Wange lief. "Ash?" Er wischte sie sich schnell ab und vergrub sein Gesicht unter der Kappe. Ich blickte an ihm vorbei, und sah, das Pikachu mit schiefguckendem Gesichtsausdruck zu mir rüberguckte. Als ob es sagen wolle "Was ist denn mit meinem Trainer?" Ich schaute wieder zu Ash, der wieder mit den Tränen kämpfte. Ich war eine sehr schlechte Trösterin. Ich konnte das einfach nicht. Ich ging noch ein paar Schritte auf ihn zu, doch dann drehte er sich um. "Ash? Was hast du denn aufeinmal?" Er kriegte sich langsam wieder ein. "Wir kennen uns schon vier Jahre." begann er. "Und ich habe dir noch immer nicht dein Fahrrad zurückgezahlt." "Ash, das Fahrrad ist mir so egal! Wirklich! Als du es damals zu Schrott gefahren hast, war ich sehr wütend auf dich. Aber nur weil ich dich noch nicht kannte. Und als wir im Vertaniawald waren, bin ich dir nicht deswegen nachgelaufen. Das habe ich nur als Ausrede benutzt." Er drehte sich um, und hob vorsichtig seinen Kopf. "Was meinst du Damit?" Ich konnte nun sein verheultes Gesicht sehen. Es war so schön, in den alten Zeiten rumzuschweifen. Ich erinnerte mich an jedes Detail, und an die ganzen tollen Abenteuer, die wir zusammen erlebt haben. Er schaute mich immer noch verwundert an. "Misty, bitte geh nicht! Du bedeutest mir so viel." Ich bedeute ihm viel? Empfindet er etwa das gleiche für mich, wie ich für ihn? Ich stürzte mich auf ihn und umarmte ihn. "Oh Ash, ich will doch nicht weg!" Jetzt kamen auch mir die Tränen. Ich löste mich wieder von ihm, und schaute in sein zufriedenes Gesicht. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, es kam aber nichts raus. Ich blickte ihn an, dann sah ich, wie sein Gesicht, meinem immer näher rückte und dann... . Unsere Lippen trafen sich, und ich spürte meinen allerersten Kuss. Es war so unglaublich schön, und ein unbeschreibliches Gefühl jagte durch meinen Körper. Genauso hatte ich mir meinen ersten Kuss vorgestellt. Mit Ash, romantische Gegend, und zärtlich. Als wir uns wieder losließen, nahm er mich in den Arm. Das habe ich mir schon so lange gewünscht. Soooo lange. Plötzlich hörte ich etwas im Wasser. Ash lies mich los, und schaute hin. Ich ebenfalls. Ich entdeckte Jugong, wie es mit seiner Schwanzflosse im Wasser planschte. Ich ging zu ihm, und streichelte es. Ash kam nach und tat das gleiche. Dann kam Rocko wieder, mit einem Riesenberg von Feuerholz. Der Abend war so schön, wie noch keiner jemals zuvor. Ich genoss jede Sekunde mit Ash. Am nächsten Morgen mussten wir wieder los, und die Trennung von Jugong lag mir sehr nah. Es war wieder am Ufer, und ich streichelte es ein letztes mal über den Kopf. "Machs gut Jugong. Und pass weiter so gut auf die Pokemon hier auf. Ich werde die Ereignisse nie vergessen." Es schmiegte sich an mich, als ob es mich nicht mehr loslassen wolle. Dann stand ich auf, und ging zu Ash und Rocko, die bereits auf mich warteten. Ich sah Jugong noch ein letztes Mal, dann tauchte es unter. "Machs gut Jugong! Ich bin dir für alles sehr dankbar!" Mir stiegen wieder Tränen in die Augen. Dann spürte ich Ashs Hand auf meiner Schulter. "Lass uns gehen. Vielleicht wirst du es ja irgendwann mal wieder sehen." Ich gab Ash meine Hand, und so gingen wir dann weiter. "Ja. Vielleicht." sagte ich leise. Das doofe grinsen von Rocko störte mich nicht, und Pikachu, das immer noch keine Ahnung hatte blickte wiedermal grübelnd in sich hinein. Alle waren glücklich. So hatte es jedenfalls den Anschein. Also setzten wir die Reise, nach einer langen Unterbrechung, fort. Und so gab es doch noch ein "Happy End."
So das war's. Eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben, aber hat sich eben so ergeben. Ich hoffe sie hat euch gefallen. (Falls ihr irgendwelche Fehler findet, seit mir bitte nicht böse, denn ich habe mich sehr beeilt, und hatte kaum Zeit sie zu korrigieren) Achja! Nochwas: Nicht die Kommentare
vergessen:-)
