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Suspicious Mind

von

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Ryouga war ein Idiot, das größte Arschloch auf dem Planeten, deswegen hatte er Kouki verloren und das hatte ihn die ganze Nacht nicht schlafen lassen. Es war ihm doch von vorne herein klar gewesen, dass es Kouki verletzen würde, würde er den Brief lesen und er hatte von Anfang an gewusst, dass er seinem Freund nie solche Vorwürfe hätte machen dürfen, weil sie einfach ungerechtfertigt gewesen waren. Trotzdem hatte er sich weiter in seine Paranoia rein gesteigert, obwohl ihm alle davon abgeraten hatten. Er war einfach dumm und spätestens jetzt musste es Kouki klar geworden sein, dass Ryouga nicht gut genug für den Älteren war. Kouki war so perfekt, er hatte einen perfekten Partner verdient und nicht jemanden, der ihm Vorwürfe machte und ihm Betrug unterstellte.

Mittlerweile war es schon Samstagmittag oder Nachmittag, auf jeden Fall war es schon lange hell, aber da der blonde Sänger sowieso nicht vor hatte heute noch aufzustehen, war es auch egal, wie viel Uhr es war. Irgendwann würde ihn schon jemand aus seiner Band anrufen und ihm mitteilen welcher Tag und welche Uhrzeit es war, spätestens wenn er Montag nicht zur Probe auftauchte. Aber solange wollte er einfach hier auf seinem Bett liegen bleiben und seiner Beziehung hinterher trauern. Immerhin war Kouki die Liebe seines Lebens gewesen und es war hart festzustellen, dass man selbst Schuld war, dass man diese Person verloren hatte.

Das Klingeln seines Handys riss den Blonden aus seinen trübsinnigen Gedanken und eigentlich hatte er nicht den Hauch von Lust es zu suchen und dran zu gehen. Es war dem Ton nach sowieso bloß eine Mail, aber irgendeine Stimme in seinem Hinterkopf machte ihm doch gerade etwas Hoffnung, es könnte Kouki sein, auch wenn das sehr unwahrscheinlich war. Also krabbelte der Kleine doch vom Bett, kramte sein Telefon hervor und war ihm ersten Moment selig, es doch gesucht zu haben. Es war eine Mail von Kouki, doch als er den Text las, war er gar nicht mehr so froh: Daikanransha, 20Uhr. Das war alles, ein Ort und eine Zeit, kein ‚Hallo Schatz‘, kein ‚Ich liebe dich‘, nur ein Ort und eine Zeit. Kouki wollte sich bestimmt wirklich von ihm trennen, denn so eine lieblose Nachricht hatte er noch nie von dem Älteren enthalten. Natürlich könnte er Ryouga auch einfach schreiben, dass es vorbei war, immerhin war dem Kleinen das ja schon seit seinem Fehler gestern bewusst, aber dafür war Kouki nicht der Typ. Egal wie sehr der Jüngere ihm wehgetan hatte, egal wie enttäuscht er von Ryouga war, er würde ihn niemals so unpersönlich verlassen, er würde es immer in einem offenen Gespräch tun. Bis acht Uhr waren es wie er gerade sah noch drei Stunden, er brauchte ungefähr eine halbe Stunde bis nach Odaiba, also sollte er sich langsam fertig machen. Auch wenn Ryouga sich wohl umsonst hübsch machen würde, wollte er trotzdem nicht wie der letzte Penner zu seinem womöglich letzten Treffen mit Kouki gehen. Vielleicht bekam er ja noch eine Chance, wenn er einfach nur gut aussah und er Kouki so daran erinnern konnte, dass er ihn doch zumindest bis gestern noch irgendwie attraktiv gefunden hatte.

Um kurz nach sieben saß der Sänger dann auch nervös zitternd in der U-Bahn und spielte an seinem Handy rum, um sich wenigstens etwas abzulenken. Er hatte Angst, tierische Angst und zu Hause hatte er es einfach nicht mehr länger ausgehalten, aber ob es unbedingt besser werden würde, wenn er am Treffpunkt war, war fragwürdig. Er wollte nicht, dass Kouki ihn verließ und auch wenn er nicht daran glaubte, noch eine Chance zu haben, würde er doch zumindest alles versuchen, um den Älteren umzustimmen. Er liebte Kouki, er liebte ihn abgöttisch.

Als er am Riesenrad ankam, war es schon dunkel und die Lichter der Attraktionen und Geschäfte ließen es wunderschön und irgendwie romantisch wirken. Eigentlich mochte Ryouga diesen Ort, Kouki und er waren oft hier gewesen und auch oft Riesenrad gefahren, hatten sich die Lichter Tokyos angeguckt und einfach eine schöne Zeit zusammen verbracht. Und an diesem Ort, an den er doch so schöne Erinnerungen hatte, wollte Kouki mit ihm Schluss machen.

„Ryouga, du bist schon da?“ Der Kleine drehte sich erschrocken um, blickte direkt in Koukis wunderschöne Augen. Der Größere sah atemberaubend aus, aber in Ryougas Augen sah er das wohl immer.

„Ja, ich…“, begann er, verstummte dann jedoch. Aber Kouki war ja auch schon hier, er war auch zu früh. „Du wolltest mit mir reden?“ Der Kleinere wandte seinen Blick ab, scharrte mit seinem Fuß unsicher im Boden. Er wollte Kouki eigentlich sagen, dass er ihn liebte, dass er ihn nicht verlassen sollte und dass ihm der Inhalt des Briefes leid tat, dass es nicht so gemeint war, aber er traute sich nicht.

„Lass uns erst reingehen.“ Kouki schob Ryouga sanft in Richtung des Riesenrads, welches soweit Ryouga es richtig gesehen hatte, heute gar nicht in Betrieb war. Es leuchtete nur vor sich hin. Trotzdem dirigierte der Ältere ihn zielsicher auf die unterste Kabine, öffnete die Tür und ließ Ryouga einsteigen.

„Was…?“ Ryouga setzte gerade an, zu fragen, was das sollte, als er die hübsch hergerichtete Kabine sah. In der Mitte stand ein kleiner Tisch mit weißer Decke, zwei Gläsern und einer Flasche Champagner im Kühler, die runde Sitzbank war mit passenden Kissen ausgelegt. Es sah unglaublich aus, auch wenn die Kabinen eigentlich viel zu klein für solche Vorrichtungen waren.

„Ich wollte mit dir unseren Jahrestag feiern, deswegen hab ich das hier gemacht.“, beantwortet der Größere die ungestellte Frage, hatte sich mittlerweile neben Ryouga in die Kabine gesetzt, die sich gerade langsam in Bewegung setzte. „Falls es für dich noch einen Jahrestag zu feiern gibt.“, fügte er unsicher hinzu und wirkte dabei schon wieder genauso traurig und verletzt wie gestern Abend.

„Kouki, das mit dem Brief tut mir leid, ich wollte dir nichts unterstellen, ich…“ Moment bedeuteten die Worte des anderen nicht, dass er Angst hatte, Ryouga würde ihn verlassen wollen? „Kouki, ich…“ Ohne weiter darüber nachzudenken, warf der Kleinere sich in die Arme seines Freundes, drückte sich so fest an ihn, wie er konnte. Nie, niemals könnte er diesen Menschen verlassen, nie.

„Gib mir noch eine Chance, Ryouga. Ich wollte und will nie jemand anderen als dich.“ Kouki erwiderte die Umarmung, umschloss den Kleinen fest mit seinen Armen und in diesem Moment fühlte Ryouga sich endlich wieder so wie es sein sollte. Er fühlte sich glücklich, geborgen in den Armen seines Freundes und sein Herz pochte wie wild. Die Angst den Älteren zu verlieren, hatte wie ein schwerer Stein auf seinem Körper gelegen und fiel jetzt langsam ab.

„Es tut mir so leid, Kouki. Verlass mich nicht, ich kann nicht ohne dich leben. Ich hatte so eine Angst dich zu verlieren.“

„Ich wollte dir nie so wehtun, Schatz. Ich liebe dich, nur dich.“ Der Größere strich behutsam durch die Haare des Jüngeren und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Stirn. Allein das löste schon ein so angenehmes Kribbeln in Ryouga aus, dass er sich nichts sehnlicher wünschte als einen richtigen Kuss. „Wir haben beide Fehler gemacht, lass es uns vergessen.“ Sanft legte Kouki seine Lippen auf Ryougas und dieser erwiderte den Kuss so hingebungsvoll er konnte

„Und jetzt lass uns den Abend genießen.“ Mit diesen Worten löste der Größere sich, griff nach der Flasche und öffnete sie vorsichtig, goss zwei Gläser voll.

„Auf uns.“, meinte Ryouga lächelnd als sie die Gläser aneinander stießen und gerade fühlte er sich so glücklich wie schon lange nicht mehr. Es war so albern gewesen, auch nur eine Sekunde zu glauben, so ein wunderbarer, perfekter Mensch wie Kouki, könnte unehrlich sein und jemanden betrügen. Es war lächerlich, dass er überhaupt auf so eine Idee gekommen war.

„Lächelnd bist du viel schöner als mit diesem nachdenklichen Blick.“ Kouki hauchte dem Kleinen eine Kuss auf die Lippen, zog ihn dann wieder in seine Arme und so fuhren sie aneinander gekuschelt bis ganz oben, wo die Gondel langsam zum Stehen kam. Von ganz oben hatte man einen wunderbaren Blick über Tokyo, vor allem bei Nacht sah es unglaublich schön aus, wie sich die ganzen bunten Lichter vom Nachthimmel abhoben.

„Das ist wunderschön.“, nuschelte der Jüngere ergriffen, während er so die Skyline vor sich betrachtete. Als er nach Tokyo gezogen war, hatte er die Stadt ja als viel zu grau, groß und trist wahrgenommen, aber wenn man sie so von hier aus anschaute, war es doch irgendwie die schönste Stadt der Welt, bunt, lebensfroh und romantisch. Außerdem hatte er hier Kouki kennen gelernt und somit war es sowieso schon der schönste Ort der Welt.

Ein lauter Knall riss den Blonden aus seinen Gedanken und ein paar Sekunden später erhellte schon bunte Lichter den Nachthimmel. „Ein Feuerwerk!“, kam es etwas zu quietschend über Ryougas Lippen und sofort richtete der Kleine sich auf, krabbelte zum Fenster und starrte begeistert auf das Lichterschauspiel. Er hatte gar nicht gewusst, dass heute ein Fest mit Feuerwerk war.

„Gefällt es dir?“ Er nickte wild, konnte seinen Blick aber immer noch nicht von den bunten Lichtern abwenden. Natürlich gefiel es ihm, er liebte Feuerwerke. Aber… Moment.

„Hast du das…? Ich meine, wie?“, kam es nur stotternd aus Ryougas Mund und jetzt drehte er sich doch zu seinem Freund um, der ihn nur liebevoll anlächelte.

„Alles Gute zum Jahrestag, mein Schatz.“ Wieder verschloss Kouki ihre Lippen und Ryouga erwiderte den Kuss liebend gerne, während im Hintergrund noch immer die Feuerwerkskörper explodierten.
 

Sie hatten sich das Feuerwerk gemeinsam fertig angesehen, waren dann noch eine Weile einfach am Strand entlang spaziert, bevor sie zu Kouki nach Hause gefahren waren und dessen neues Bett erst mal eingeweiht hatten. Alles in allem war es einfach der perfekte Jahrestag gewesen. Zumindest bis gerade eben, als Ryouga eingefallen war, dass er eine wichtige Sache vergessen hatte.

„Was denkst du schon wieder so viel Schatz?“ Der Kleinere hatte gar nicht gemerkt, dass er anscheinend schon wieder total abwesend aussah, wurde von den sanften Lippen seines Freundes und dem nackten Körper, der sich eng an ihn schmiegte, aber gleich wieder in die Realität zurück geholt.

„Ich… naja, du hast dir sowas Tolles für mich überlegt und mir ist gerade aufgefallen, ich habe gar nichts für dich zu unserem Jahrestag.“ Er hatte sich die letzten Wochen so sehr mit seiner Paranoia beschäftigt, dass er wirklich vergessen hatte, ein Geschenk für seinen Freund zu besorgen und deswegen fühlte er sich gerade wieder irgendwie schlecht. Gott, er war wirklich einfach nicht gut genug für Kouki.

„Ich hab doch dich, mehr brauch ich nicht.“ Der Größere lächelte wieder charmant, aber er schien auch zu merken, dass egal wie süß seine Worte auch waren, sie Ryouga nicht wirklich das schlechte Gewissen nahmen. „Hör mal zu, Ryouga. Wegen dem Brief und der ganzen Sache. Du bist perfekt für mich, es ist mir egal, wenn wir eigentlich keine gemeinsamen Hobbys haben, außerdem stimmt das nicht, wir konnten doch bis jetzt immer alles zusammen machen, ohne Probleme oder Langeweile. Ich kann bei dir immer so sein, wie ich wirklich bin und dafür liebe ich dich. Außerdem bist du der einzige Mensch, der es schafft mich mit seiner Nähe zum glücklichsten Menschen der Welt zu machen, egal was passiert. Mein Herz schlägt nur für dich und die Schmetterlinge in meinem Bauch sind nur wegen dir da. Ich liebe dich so sehr, dass das erste Bild, welches in meinen Kopf kommt, wenn ich daran denke wie ich in fünfzig Jahren lebe, ist, wie wir alt und faltig zusammen auf der Veranda unseres Hauses sitzen und unseren Enkeln beim Spielen zu sehen.“

„Kouki.“, wisperte der Jüngere angetan. So seltsam die Worte des anderen vielleicht gerade waren, es war doch die schönste Liebeserklärung, die Ryouga je bekommen hatte. „Ich wünsche mir, dass wir in fünfzig Jahren so sind.“ Nicht alt und faltig, aber immer noch zusammen. Ja, das war eine schöne Vorstellung.

Ryouga küsste Kouki noch einmal zärtlich, bevor er sich wieder auf die Brust des Älteren legte und ruhig dessen Herzschlag lauschte. Er mochte es, so einzuschlafen. Aber eine Sache interessierte ihn dann doch noch. „Sag mal Kouki, wie hast du das mit dem Riesenrad und dem Feuerwerk gemacht?“ Immerhin ging das ja nicht mal einfach so. Der Größere hatte zwar ein deutlich besseres Gehalt als Ryouga, aber so viel verdiente er sicher auch nicht, dass er es sich leisten konnte, einen Abend lang das Riesenrad zu kaufen.

„Naja, Reika kennt da ein paar Leute, er hat mir die letzten Tage dabei geholfen.“
 

the end

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so das wars^-^

aber ich denke es folgt noch ein Epilog, mal sehen, ob ich Lust dazu habe^-^

Die FF musste übrigens einfach so ausgehen, weil der echte Kouki viel zu wunderbar ist, da kann er nicht der Böse in einer meiner Geschichten seinxD

@Lucel: Es ist ja trotz Brief alles gut geworden... Uruha und Ruki sind jetzt nicht mehr vorgekommen, aber sie sind ja eigentlich auch mit der Verstecksituation irgendwie glücklich

@ Hikari_69-II: Ja weglaufen war wohl auch nicht die cleverste Lösung, aber jetzt haben sie ihr Problem ja gelöst^-^... ja den Wettbewerb werte ich noch aus, sobald mein semester anfängt denke ich, weil da hab ich wieder viiiiel zeit(in der uni*hust*)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-03-26T18:25:48+00:00 26.03.2012 20:25
*quietsch*
danke für dieses kapitel!!! *-*
..es ist soooooo toll!!!
(aha! deswegen hing er also so viel bei Reika ^-^)

..du hast heute meine laune gerettet!! ^_~


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