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Crazy, stupid, love

TemaxShika, TenxNeji
von

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Der Shogi-Weltmeister

1. Kapitel
 

„Temari! Temari! Jetzt warte doch mal!“, rief ein braunhaariges Mädchen durch den Korridor und schob sich fluchend an den vielen Schülern vorbei, die ihr den Weg versperrten.

Als sie es endlich geschafft hatte, heil durchzukommen, atmete sie erleichtert durch und grinste das Mädchen an, das gerade an ihrem Spinnt stand und die Bücher für den darauffolgenden Unterricht herausholte.

„Was brüllst du denn so durch die Gegend, TenTen?“, wollte die Blonde wissen und schloss den Spinnt ab. TenTen strahlte ihr entgegen und schloss sie in eine unerwartete Umarmung.

„TenTen! Keine Luft“, japste sie und drückte das verrückte Ding von sich. Manchmal fragte sie sich, was die Brünette morgens zu sich nahm, da sie immer so crazy drauf war.

„Tut mir leid, Temari! Aber ich freu mich so!“, quiekte TenTen und tat Temari den Gefallen, indem sie sie wieder losließ.

Verwirrt trat Temari einen Schritt nach hinten und betrachtete ihre Freundin genauer. Über was freute TenTen sich denn so wahnsinnig?

„Jetzt spuck es schon aus! Was ist es denn? Über was freust du dich?“, drängte Temari sie, die es noch nie leiden konnte, wenn TenTen in Rätsel sprach und nicht zur Sache kam.

„Lee hat mich gefragt, ob wir am Wochenende etwas unternehmen könnten! Er hat mich gefragt, Temari! Mich!“, jauchzte sie und drehte sich freudig einmal im Kreis.

Temari setzte ein Lächeln auf, das nicht echt wirkte und tat so, als würde sie sich mitfreuen. Doch das gelang ihr nicht so Recht. Lee war ein lustiger Typ, keine Frage, aber seit er beim Marathon dieses Jahres den ersten Platz belegt hatte, war er unausstehlich geworden. Er hielt sich für den Besten und machte sich über andere Kids lustig, die nicht so sportlich begabt waren, wie er.

Kurioserweise hatte TenTen ihn noch nie beachtet, aber da sie selbst eine Sportskanone war, hatte sie großen Respekt vor Lee und sprach nur noch von ihm.

Was so ein Sieg bei einem Marathon ausmachen konnte…

„Ah, das ist toll“, sagte sie schließlich nicht gerade überzeugt und stopfte dabei die Bücher in ihre Schultasche. TenTen schien es zu bemerken, dass Temari sich wirklich nicht für sie freute und fing an zu schmollen.

„Was ist los? Freust du dich nicht?“, fragte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Temari richtete sich wieder auf und seufzte leise. „Ich… Ach, TenTen, es tut mir leid. Ich habe momentan so viel um die Ohren, dass ich keine Energie habe, wie ein Flummi durch die Gegend zu springen, weil dich jemand um ein Date gebeten hat, der nicht mal weiß, wie du heißt!“

TenTen blies ihre Backen auf und drehte ihr schnippisch den Rücken zu.

„Lee weiß ganz bestimmt, wie ich heiße! Du bist doch nur neidisch, weil dich niemand um ein Date bittet!“, konterte sie. Da sie Temari den Rücken zugedreht hatte, konnte sie nicht sehen, wie die Blondine ihre Augen verdrehte und sich ein Lachen verkneifen musste.

„Oh ja und wie ich dich beneide!“, sagte Temari im ironischen Tonfall: „Sorry, Kleine, aber mit den Losern hier will ich nichts anfangen! Hier ist niemand, der mich wirklich anspricht! Übrigens habe ich absolut keine Zeit für so einen Schwachsinn! Außer Probleme bringt die Liebe nichts!“

TenTen drehte sich wieder zu ihr um und schaute sie mit einem Ausdruck in den Augen an, bei dem Temari eine Gänsehaut bekam: Mitleid! Oh, wie sie das hasste, wenn TenTen damit kam!

„Oh, Süße… Seit du dir in den Kopf gesetzt hast, den amtierenden Shogi-Weltmeister zu übertreffen, hast du dich total zurückgezogen! Schlag dir das aus dem Kopf, du kommst nie an ihn heran! Konzentrier dich auf deine Schule und dein Leben und lass die Träumerei sein!“, tadelte die Brünette sie, doch Temari winkte nur ab.

„Komm mir nicht schon wieder damit, TenTen! Ich werde ihn eines Tages treffen und ihn besiegen! Das schwöre ich!“, widersprach Temari und ballte ihre Hand zu einer Faust.

„Und wie willst du das machen? Er ist sonst wo! Ich glaube nicht, dass er einfach mal bei dir vorbeispaziert und mit dir eine Partie Shogi spielt! Er hat anderes zu tun!“, versuchte TenTen Temaris Euphorie zu bremsen.

Doch Temari war sich sicher, dass sie es schaffen könnte und hörte ihrer Freundin kaum zu. Sie trainierte mittlerweile jeden Tag dafür und war im Shogi-Club mittlerweile die Beste. Sie wollte aber die Weltbeste werden! Und das konnte sie nur, wenn sie IHN besiegte!

„Ich frage mich eh, was er eigentlich macht, wenn er kein Shogi spielt. Ob er auch auf eine Schule geht?“, grübelte sie schließlich und ging mit TenTen den Korridor entlang. Mittlerweile hatte es geläutet und der Unterricht fing in fünf Minuten an.

„Na klar! Er ist ja in unserem Alter, auch er muss auf eine Schule gehen!“, antwortete TenTen und betrat den Klassensaal.

Die meisten Schüler waren schon da und unterhielten sich lautstark über ihre Ferien. Lächelnd winkte Temari Hinata und Sakura zu und ließ sich auf ihren Stuhl am Fenster sinken.

Neues Jahr, neues Glück? Daran glaubte Temari eigentlich nicht wirklich. Es würde sich eh kaum was ändern im neuen Schuljahr. Die Lehrer blieben die gleichen und der Stundenplan würde sich sicherlich auch kaum verändern.

Das einzige, was spannend war, war der Neuzugang. Fast jedes Jahr kam mindestens ein neuer Schüler oder Schülerin und Temari musste zugeben, dass sie neugierig war, wen sie wohl dieses Jahr bekommen würden.

TenTen schien gerade dasselbe zu denken, denn als sie sich auf ihren Platz vor Temaris Tisch niederließ, schaute sie sich um und sah etwas nachdenklich aus.

„Hmm, wen wir wohl dieses Jahr bekommen werden? Hoffentlich ist es ein Junge! Noch eine Ino würde ich nicht aushalten!“, sagte sie und Temari fing an zu kichern. Sie hatte Recht. Letztes Jahr war Ino neu dazugekommen und hatte jeden Jungen in der ganzen Klasse angebaggert. Ihr Idol war übrigens Paris Hilton, was eigentlich schon alles erklärte. Sie war eingebildet, zickig und liebte Jungs.

„Mal abwarten. Aber wenn es wirklich eine Ino ist, setzt du dich sofort neben mich! Sonst würde ich sterben!“, warnte Temari sie und beide Mädels kicherten.

„Aber dann müsste ich ja Hinata ihrem grausigen Schicksal überlassen. Das kann ich ihr auch nicht antun!“, überlegte TenTen und Temari seufzte. Wieder hatte sie Recht. Hinata war das netteste Mädchen auf der ganzen Schule und wenn sie neben einem Paris Hilton-Verschnitt sitzen müsste, würde sie das nicht überleben.

„Oh man. Also hab ich wohl dieses Jahr die „Arschkarte“ gezogen. Yipieh!“, machte Temari und tat begeistert.

Es läutete ein zweites Mal und die Schüler rannten an ihren Platz. Hinata, die eben noch bei Naruto war, kam herbeigeeilt und ließ sich neben TenTen auf den Stuhl sinken.

„Hallo ihr zwei! Schön, euch wieder zu sehen!“, begrüßte die Hyuuga sie und lächelte beide an.

„Hey, Hinata“, sagten sie im Chor und grinsten über beide Wangen. Sie dachten, wie des Öfteren, dasselbe.

„W-was?“, stotterte die Blauhaarige und tippte nervös ihre Fingerspitzen gegeneinander. Ihre Wangen verfärbten sich leicht rötlich; sie mochte es nicht, wenn sie im Mittelpunkt stand.

„Was läuft denn da zwischen dir und Naruto?“, stichelte TenTen sie und Hinatas Gesicht glich mittlerweile einer Tomate.

„N-nichts! W-wir h-haben nur g-geredet!“

„So, so…“, säuselte die Braunhaarige, die ihr kein Wort glaubte. Doch ehe sie ihre Freundin weiter quälen konnte, ging die Tür auf und der Lehrer betrat den Raum.

Sofort war es mucksmäuschenstill und alle Augenpaare waren auf ihren Klassenlehrer gerichtet, der grinsend zurückblickte.

„Guten Morgen! Wie ich sehe, seid ihr alle schon da!“, begrüßte er sie und ließ prüfend seine Augen über die Gesichter der Schüler wandern: „Wie jedes Jahr werden wir einen Neuzugang haben! Seit nett zu ihm, er ist sicherlich schon aufgeregt!“

Temari, TenTen und Hinata strahlten sich erleichtert an. Keine neue Ino! Welch Erleichterung!

„Hey, wer weiß, vielleicht entpuppt er sich als deine große Liebe, Temari!“, neckte TenTen sie und kassierte dafür einen bösen Blick ein.

„Ha ha…“, lachte diese trocken und verdrehte ihre Augen. TenTen dachte aber wirklich nur an das eine!

In diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf und der neue Schüler betrat den Raum. Gespannt hielt die Klasse die Luft an und beobachtete ihn, wie er sich gelassen neben den Lehrer stellte und… gähnte!

„Von Anstand hat der auch noch nix gehört“, zischte TenTen, die sich über so ein Verhalten immer ärgerte und schüttelte empört ihren Kopf.

„Nun, dann stell dich mal vor“, meinte der Lehrer und trat einen Schritt zurück.

Schon fast gelangweilt hob der Neue seinen Kopf und blickte in die Gesichter seiner neugierigen Mitschüler.

„Mendokuse, so was nervt immer“, fluchte dieser leise und sprach nun lauter: „Yo, ich bin Nara Shikamaru, bin 15 Jahre alt und schlafe gerne. Wolkenbetrachten gehört übrigens auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ja, keine Ahnung, das war’s eigentlich schon!“

„Man, ist der langweilig…“, nörgelte einer der Schüler und das Interesse an ihm war schon so gut wie verschwunden. Gut so, er hasste es eh, im Mittelpunkt zu stehen!

Doch einer der Schüler starrte ihn an, als hätte er eben gesagt, dass er der Staatspräsident höchstpersönlich sei.

„Temari, alles in Ordnung?“, fragte TenTen besorgt, die bemerkt hatte, wie sie diesen Shikamaru anstarrte und klappte ihre offene Kinnlade mit ihrem Zeigefinger zu.

„Ob… Ob alles in Ordnung ist?!“, wiederholte Temari TenTens Frage entgeistert und ihre Augen bekamen einen merkwürdigen Glanz: „D-das ist Nara Shikamaru! Der amtierende Shogi-Weltmeister! Er ist hier, TenTen! Hier!“

TenTen starrte Temari ungläubig an, die vor lauter Aufregung rote Flecken im Gesicht bekam.

„Okay, Shikamaru! In der zweiten Reihe ist noch ein freier Platz! Wir beginnen dann mit dem Unterricht!“, meinte der Lehrer und setzte sich an seinen Pult.

Lustlos schlurfte Shikamaru auf den Platz neben Temari zu, die drohte, in Ohnmacht zu fallen.

//Träume ich etwa?!//
 

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Die Herausforderung

Temari konnte immer noch nicht fassen, dass ihr großes Idol wirklich in ihrer Klasse war.

Als der Neue sich neben sie niedergelassen hatte, hatte sie ihn ununterbrochen mit großen Augen angestarrt.

Shikamaru war es nicht entgangen und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Skeptisch zog er eine Augenbraue in die Höhe und wedelte mit der Hand vor ihren Augen.

„Alles in Ordnung?“, fragte er, doch Temari reagierte nicht: „Hey, hallo!“ Auch als er vor ihren Augen mit den Fingern schnippte, sie schien nicht aus ihrer Starre aufzutauen.

„Mendokuse, mach doch, was du willst“, gab er schließlich auf und legte seinen Kopf auf seinen Arm, um ein bisschen zu schlafen. Auf den Unterricht hatte er überhaupt keine Lust.

Doch das Gaffen des Mädchens verhinderte seinen heißersehnten Schlaf, was ihn etwas aufregte. Was glotzte sie ihn so an? Hatte er etwas im Gesicht hängen?

Irgendwann klingelte es und die Stunde war vorbei. Shikamaru hob leicht seinen Kopf und blickte in Temaris Richtung, die endlich aufgehört hatte, ihn anzustarren. Stattdessen tuschelte sie aufgeregt mit der Brünetten, die ihn dabei verdächtig anschaute.

Ach, Mädchen… Die waren schon immer lästig!

Kaum hatte er den Gedanken fertig gedacht, schob sich jemand zwischen ihn und Temari und lächelte ihn breit an.

Herrje… Da kam schon die nächste, die Starren wollte. War das normal bei dieser Schule, oder wussten sie etwa…?

„Hey, Shikamaru! Ich glaube, ich habe dich schon mal gesehen!“, begann das Mädchen zu reden und schon fast schockiert schaute er in ihre blauen Augen. Oh nein… Er war kaum ein Tag an dieser Schule und schon wussten sie, wer er war. Also würde er hier auch nicht zur Ruhe kommen.

Auch Temari unterbrach das Getuschel mit TenTen und sah entsetzt zu Ino hoch.

Woher wusste die blonde Tusse, wer Shikamaru war?! Sie interessierte sich doch nicht für Shogi…

„Aha… Und wo bitte, wenn ich fragen darf?“, wollte er schließlich wissen und versuchte so zu klingen, als wüsste er nicht, wovon sie sprach.

Ino strich ihre blonde Mähne hinter ihre Ohren und neigte sich etwas weiter zu ihm herunter, dabei bedacht, dass der Ausschnitt schön aufklaffte, um ihm Einsicht auf ihre Oberweite zu gewähren.

Doch Shikamaru interessierte es nicht, sondern blickte ihr stur in die Augen.

„Hmm, lass mich nachdenken…“, sagte Ino langsam und machte so, als müsse sie schwer überlegen: „Ach, ich weiß es wieder! Ich habe dich schon mal in meinen Träumen gesehen! Du siehst aus, wie mein Traummann!“

TenTen, Hinata und Temari starrten Ino irritiert an und mussten sich zurückhalten, nicht loszulachen. Das war ja mal der billigste Anmachspruch, den sie je gehört hatten.

Temari fiel aber ein Stein vom Herzen. Sie hätte sich echt gewundert, woher Ino wüsste, wer Shikamaru in Wirklichkeit war. Ino schaute doch eher solche komischen TV-Soaps, als spannende Shogi-Weltmeisterschaften!

Neugierig blickte sie zu Shikamaru herüber und war gespannt, ob er auf so etwas ansprang, oder ob er etwas mehr Hirn besaß, als andere Männer.

„Kannst du nichts Sinnvolleres tun, als mich voll zu quatschen? Erbsen zählen, oder so?“, fragte er monoton und gähnte dabei.

Jetzt konnten Hinata, Temari und TenTen ihr Lachen nicht mehr zurückhalten und brüllten laut auf.

Inos Gesicht verfärbte sich dunkelrot und sie richtete sich eingeschnappt auf. Das Gelächter der Mädels versuchte sie zu ignorieren, was ihr wirklich schwer fiel.

„Tse, dir scheint es nicht gut zu kommen, dass du neben dieser Vogelscheuche sitzen musst“, fauchte sie und deutete dabei auf Temari, die aufgehört hatte zu lachen: „Komm lieber zu uns rüber, da geht es wenigstens etwas spannender zu! Das Mädel hier hat eh nur Shoka, oder wie das heißt, im Kopf!“

Temari biss sich auf ihre Unterlippe und musste sich zusammenreißen, nicht loszubrüllen. Ino hatte doch keine Ahnung! Shogi war eine tolle Sportart und es machte wirklich Spaß!

Nun war Shikamarus Interesse geweckt und schielte zu Temari herüber, die sich beherrschen musste, nicht an Inos Gurgel zu springen. Jetzt fügten sich alle Puzzleteilen zusammen.

„Hmm, lass sie doch, wenn es ihr Spaß macht! Und nein danke, ich bleibe hier. Da habe ich wenigstens meine Ruhe und kann schlafen!“, antwortete er.

Diese Antwort gefiel Ino überhaupt nicht und sie rauschte wütend an ihm vorbei. Das hatte es noch nie gegeben, dass ein Typ sie abblitzen ließ! Das würde er noch bereuen, das war schon mal sicher!

TenTen wandte sich an Shikamaru, als er genervt seinen Kopf schüttelte und leise vor sich hin fluchte.

„Hey, das war richtig cool eben!“, lobte sie ihn und kicherte leise: „Ich bin übrigens TenTen, die beste Freundin von der Vogelscheuchen neben dir!“

„TenTen!“, schimpfte Temari und boxte ihre Freundin gegen die Schulter. Shikamarus Mundwinkel zuckten leicht nach oben und er schüttelte freundlich ihre Hand, die sie ihm entgegengestreckt hatte.

„Shikamaru! Und wie heißt „Vogelscheuche“ wirklich?“ Seine braunen Augen huschten zu Temari herüber, die ihn wieder wie ein verschrecktes Reh ansah und nervös kicherte.

Okay, es gab keine Zweifel mehr. Sie wusste, wer er war und das war gar nicht gut. Wenn sie überall herumrannte und erzählte, er wäre der Shogi-Weltmeister, würden alle, wie auf der alten Schule, zu ihm hingerannt kommen und wollten Autogrammkarten oder Fotos. Aus dem Grund hatte er ja auch das Internat gewechselt, damit er etwas zur Ruhe kam.

„Temari“, sagte sie dann schließlich und lächelte ihn schüchtern an: „TenTen, komm mal mit!“

Temari war abrupt aufgestanden und verließ ihren Platz. Irritiert stand die Brünette ebenfalls auf und folgte ihr.

„Was ist los, Temari? Du führst dich die ganze Zeit so komisch auf! So kenn ich dich ja gar nicht!“, begann TenTen auch schon, als sie die Toilette betraten und sie sich in zwei Kabinen einschlossen.

„TenTen, ich kann es einfach nicht glauben, dass er wirklich hier ist! Und dann sitzt er auch noch neben mir“, quietschte Temari aufgeregt: „Und wie cool er eben Ino abblitzen ließ!“

TenTen grinste. Sie hatte noch nie erlebt, dass Temari von einem Typen schwärmte. Das war ja schon eine Premiere!

„Ja, du hast Recht, das war ziemlich cool! Inos Gesicht hätten wir aufnehmen müssen! Genial!“, erwiderte die Brünette.

Temari verließ ihre Kabine und wartete, bis TenTen ihr folgte.

„Ich werde ihn herausfordern, TenTen! Heute, nach dem Unterricht!“, verkündete sie entschlossen und wusch ihre Hände.

„Bist du dir sicher? Lass ihn doch erst mal ein bisschen in Ruhe, er muss sich doch erst mal an die neue Schule gewöhnen“, sagte TenTen vorsichtig und überprüfte ihre Haare im Spiegel.

„Ach was, eine Partie Shogi hält ja nicht lange auf“, winkte Temari ab und verließ die Toilette.

Sie betraten wieder den Klassenraum und setzten sich auf ihre Plätze. Eine Minute später kam schon der nächste Lehrer herein und der Unterricht ging weiter.

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„Was? Du willst nicht dabei sein?“, schmollte Temari, als sie ihre Schultasche packte und den Klassensaal verließ. Endlich war der Unterricht vorbei und sie hatten noch jede Menge Zeit, bevor sie schlafen gehen mussten. Am ersten Tag bekamen sie nie Hausaufgaben auf, was die Schüler immer ausnutzten, um den Tag zu genießen.

TenTen schüttelte ihren Kopf und blieb an ihrem Spinnt stehen, den sie gleich öffnete und ihre Bücher einräumte.

„Nein, tut mir leid. Ich habe mich für die Karate-AG angemeldet und heute ist die erste Besprechung. Übrigens wollte ich kurz zu Lee“, antwortete diese und ihr Gesicht lief etwas rot an, als sie Lees Namen erwähnte.

Temari ließ ihre Schulter hängen und nickte leicht. Na gut, dann musste sie Shikamaru eben alleine fragen. Ihr wäre es zwar lieber gewesen, wenn TenTen dabei wäre, doch sie konnte sie nicht zwingen, wegen ihr, ihre AG sausen zu lassen.

„Kopf hoch, Temari. Du kannst es ja auch auf morgen verschieben, dann wäre ich auf jeden Fall dabei“, versprach TenTen und schloss ihren Spinnt ab: „Okay, Süße, ich geh dann! Wir sehen uns später auf dem Zimmer!“

Temari winkte ihr kurz zu und schnaufte einmal tief durch die Nase.

Nun… Dann ging sie eben alleine! Bis morgen warten könnte sie wahrscheinlich eh nicht!

Entschlossen ging sie durch den Korridor und folgte der Schülerschar nach draußen. Sie hatte vorhin gesehen, wie sich dieser Nara aus der Schule geschlichen hatte und genau da fing sie mit ihrer Suche auch an!

Als sie es endlich nach draußen geschafft hatte, atmete sie erleichtert durch und ging etwas auf die Seite, damit die verrückten Schüler sie nicht noch um rempelten.

Es war eigentlich schon eine Kunst, heil hier rauszukommen, da die Schüler sich durch die kleine Tür drängten, als gäbe es keinen Morgen mehr…

Irgendwann wurden es immer weniger Schüler und sie fing an, ihre Augen über den Schulhof wandern zu lassen. Hmm, wo könnte sich ein Shogi-Weltmeister so herumtreiben, wenn er Freizeit hatte?

‚Ich schlafe gerne und Wolkenbetrachten gehört übrigens auch zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. ‘ Ja, genau, das waren vorhin seine Worte!

Ein Grinsen huschte ihr über die Lippen. Sie wusste jetzt, wo sie nach ihm suchen könnte.

Zielstrebig lief sie über den Schulhof und betrat nach einer Weile eine große Wiese, auf der jede Menge Kirschblütenbäume standen.

Nach längerem Suchen fand sie ihn tatsächlich und sie trat näher. Shikamaru hatte sich auf die Wiese gesetzt und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Bäume. Seine Augen waren geschlossen.

„Ah, da bist du ja“, begrüßte sie ihn und blieb knapp vor ihm stehen.

Überrascht öffnete er eines seiner Augen und musterte sie.

„Oh, die Vogelscheuche ist hier. Was gibt’s denn?“, wollte er wissen und schloss wieder sein Auge, um weiter schlafen zu können.

„Vogelscheuche?“, wiederholte sie knurrend und ballte eine Hand zur Faust. Der Typ nahm sich viel heraus, nur weil er dachte, er wäre was Besseres, wie alle anderen hier!

Okay, ganz ruhig… Sie musste daran denken, weswegen sie überhaupt hierhergekommen war und sie riss sich zusammen.

„Ich will dich herausfordern!“, erklärte sie und grinste ihn breit an.

Nun war Shikamaru hellwach und richtete sich leicht auf. Verdammt, er musste sich jetzt schnell was einfallen lassen!

„Ich weiß nicht, was du meinst“, machte er den Ahnungslosen und gähnte herzhaft.

„Na, ich will dich zu einer Partie Shogi herausfordern. Das ist doch offensichtlich“, erklärte sie und ihr Grinsen wurde eine Spur breiter. Sie würde ihn besiegen und er musste dann den Titel an ihr weitergeben! Das wäre ihre große Chance!

Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe und sah sie an, als wäre sie verrückt geworden.

„Shogi? Ach, stimmt ja. Paris Hilton hat vorhin etwas erwähnt… Aber warum willst du ausgerechnet mich herausfordern? Machst du das bei jedem Neuankömmling?“ Hoffentlich kam er glaubwürdig genug herüber. Es wäre ihm wirklich zu stressig, eine neue Schule suchen zu müssen, nur weil das Mädchen ihn verpfiff. Noch hatte er seine Ruhe!

Es schien wirklich zu klappen, da Temari ihn nun etwas verunsichert ansah und einen Moment schwieg. Konnte sie sich so getäuscht haben? Sie wusste ganz genau, dass der amtierende Shogi-Weltmeister Shikamaru Nara hieß. Zwar hatte der Shikamaru im Fernsehen schulterlange, glänzendbraune Haare, aber konnte es wirklich so ein großer Zufall sein, dass sie denselben Namen trugen? Sie nahm ihn genauer unter die Lupe. Er trug seine Haare zu einem Zopf, wobei es schwer zu erahnen war, wie lang sie waren. Vielleicht sollte sie mal sein Haargummi herausziehen…? Nur um sicher zu sein…

Aber nein, das ließ sie jetzt besser. Wie würde das aussehen? Und wenn er es wirklich nicht wahr, dann würde sie sich vor ihm bis auf die Knochen blamieren.

Dann eben anders.

„Nein, ich mache es nur bei dir! Du bist schließlich Weltmeister in Shogi! Mein Traum ist es, dich zu besiegen, um der Welt zu beweisen, dass es auch andere mit dir aufnehmen können“, verkündete sie und ihr Grinsen war zurückgekehrt.

Shikamaru musterte sie eine Weile und stand dann auf. Seufzend schob er seine Hände in die Hosentaschen und schnaufte einmal schwer durch die Nase.

„Ich habe echt keinen blassen Schimmer, von was du quatschst. Also dann, ich geh mal weiter. Wir sehen uns morgen“, meinte er und schlenderte zurück in die Schule.

Sprachlos blickte sie ihm hinterher und ein trauriger Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit.

Sie hätte echt schwören können, dass er es war. Nun stand sie da, wie der letzte Volldepp! Ach man… Wäre TenTen jetzt hier, könnte sie sie jetzt irgendwie aufmuntern.

Hätte sie doch nur auf sie gehört und wäre gemeinsam mit ihr morgen zu ihm gegangen. Dann wäre es jetzt halb so deprimierend…

Langsam sank ihre Hoffnung, dass sie dem Weltmeister wirklich eines Tages begegnen könnte. Und daran war nur dieser Shikamaru Nara schuld!

Deprimiert folgte sie ihm und überlegte sich unterwegs, wie sie diesen überheblichen Typen auf den Boden zurückbringen konnte. Sie hasste es nämlich, wenn man ihr das Gefühl gab, sie wäre ein Idiot!

Und sie wusste auch schon, wie sie damit beginnen konnte: Sie würde ihn ab jetzt ignorieren! Jawohl!

Erste Probleme

TenTen lief schnell den Korridor entlang und stieß dabei ein paar Schüler auf die Seite, weil sie ihr nicht rechtzeitig aus dem Weg gingen. Selbst Schuld! Was gingen sie ihr auch nicht aus dem Weg?

„Hey, pass doch auf!“, rief ihr jemand hinterher, doch TenTen ging schnellen Schrittes weiter.

Sie hatte jetzt keine Zeit, sich groß zu entschuldigen, denn sie musste so schnell wie möglich in die Sporthalle, in der die AG stattfinden sollte.

Hoffentlich kam sie nicht allzu spät…

Nach ein paar Minuten hatte sie endlich die Turnhalle erreicht und öffnete die Tür. Schnell schlüpfte sie in den Raum und blickte sich um.

In der Mitte der Halle saßen ein paar Mitschüler, die aufschauten, als die Tür aufging und sahen zu ihr herüber.

„Hey, Leute“, begrüßte sie sie beschämt und kam auf sie zu. Ein paar Gesichter waren dabei, die sie kannte, darunter waren es Hinata, ihre kleine Schwester Hanabi, Lee und Sakura. Die anderen hatte sie nur mal kurz gesehen und hatte deren Namen wieder vergessen.

„Oh, TenTen, schön, dass du auch mal gekommen bist! Dann können wir ja anfangen“, meinte der Trainer und nickte der Braunhaarigen zu, die sich zwischen Hinata und Lee niederließ.

„Hallo, Lee“, sagte sie leise und bekam rote Wangen. Sie musterte ihn eingehend. Hach, sah er toll aus in seinem grünen Anzug! (*hust*)

„Hey! Endlich bist du da! Ich stecke momentan voller Energie, wenn ich sie jetzt nicht rauslasse, platze ich noch!“, sagte er und ballte seine Hände zu Fäusten. TenTen kicherte leise vor sich hin und ihre Augen fingen an zu funkeln. Er war einfach ein toller Typ!

Plötzlich hatte sie das Gefühl, jemand würde sie beobachten und sie hob ihren Kopf. Ihre braunen Augen trafen auf fliederfarbene und sie dachte zuerst, dass es Hinatas seien, doch sie saß direkt neben ihr. Sie bemerkte, dass die Augen einem Jungen gehörten, der sie mit einem undefinierbaren Blick musterte, doch als er sah, dass sie den Blick erwiderte, schaute er schnell wieder weg.

Hmm, wer war denn das? Sie kannte ihn nicht, aber irgendwie erinnerte er sie an Hinata. Ob er zur Familie gehörte?

Sie betrachtete ihn lange. Er hatte lange, braune Haare, die er weiter unten zusammengebunden hatte und er strahlte eine starke Aura aus.

Später würde sie mal Hinata fragen, ob sie ihn kannte.

„So, jetzt fangen wir mal mit einer kleinen Vorstellungsrunde an, damit ihr euch besser kennenlernt. Immerhin werdet ihr in Zukunft öfters gegeneinander kämpfen müssen und da wäre es von Vorteil, wenn ihr euch kennen würdet“, schlug der Trainer vor und ein leises Murmeln ging herum.

TenTen hasste es, sich vorzustellen. Reichte es nicht, wenn man nur den Namen nannte?

„Dann fang ich mal an! Also, mein Name ist Hirashi Kuro, bin 35 Jahre alt und wohne seit 20 Jahren hier in Konoha. Ich mache seit mehreren Jahren Karate und habe schon den schwarzen Gürtel bekommen. So, das wäre eigentlich das wichtigste über mich. Fangen wir mit dir an!“, sagte der Trainer und deutete auf ein Mädchen neben sich.

Das Mädchen nickte und stellte sich schnell als Misaki Oroe vor. Danach kam Sakura dran, die vor lauter Aufregung rote Flecken im Gesicht bekam.

TenTens Augen huschten weiter und blieben wieder an den fliederfarbenen Augen des Jungen hängen. Er schaute ja schon wieder zu ihr herüber!

„Mein Name ist Neji Hyuuga und bin 16 Jahre alt. Viel mehr will ich eigentlich nicht von mir sagen“, sagte er plötzlich, schaute aber die ganze Zeit in TenTens Augen.

//Hyuuga?//

Überrascht schaute die Braunhaarige ihre Freundin an, die nervös auf ihre Unterlippe herumkaute und auf ihre Hände blickte. Hier stimmte doch was nicht…

Er schien mit Hinata verwandt zu sein, doch warum hatte sie ihn nie erwähnt?

Nachdem die Vorstellungsrunde vorüber war, erklärte Hirashi noch ein paar wichtige Regeln bezüglich Karate und entließ sie danach.

TenTen wartete noch eine Weile in der Turnhalle, da Lee noch ein „heißblütiges“ Gespräch mit dem Trainer führen wollte. Dieser Hyuuga schien auch etwas zu trödeln, weil er sich ebenfalls noch in der Turnhalle befand und so tat, als müsse er seine Schuhe binden.

Merkwürdiger Typ…

„Hey, da bin ich! Man, das wird richtig cool, ich wollte schon immer mal Karate machen! Wuuaah!“, brüllte Lee und machte einen Ausfallschritt nach vorne.

TenTen kicherte leise und hakte sich bei ihm ein.

Im Augenwinkel sah sie, wie Neji sich aufgerichtet hatte und er sie mit einem merkwürdigen Blick anstarrte. Er wurde ihr von Sekunde zu Sekunde immer unheimlicher…

„Sag mal, Lee… Kennst du eigentlich diesen Neji Hyuuga?“, fragte sie ihn, als sie die Turnhalle verließen und sie sich sicher war, Nejis Blicken entkommen zu sein.

„Neji Hyuuga? Nein, den kenn ich kaum. Er geht eine Klasse über uns, aber er redet kaum mit jemandem. Ich weiß nur, dass er der Cousin von deiner Freundin Hinata ist. Mich wundert es, dass du ihn nicht kennst…“, erklärte Lee.

„Hmm“, machte diese nur und legte ihre Stirn in Falten. Hinata musste ihr einiges erklären. Aber das war jetzt nebensächlich. Neben ihr lief Lee, der tollste Mann im ganzen Universum, da durfte sie sich nicht den Kopf über einen anderen Jungen zerbrechen!

„Hach, Lee! Ich freu mich so auf das Wochenende! Weißt du schon, was wir machen werden?“, wechselte sie schließlich das Thema und strahlte ihren Angebeteten regelrecht an.

„Ja, natürlich!“, rief Lee voller Elan und ballte seine Hände zu Fäusten.

TenTen klatschte begeistert in die Hände und hang an seinen Lippen.

„Oh, sag schon! Was denn?“, quiekte sie und malte sich schon die romantischsten Schauplätze aus. Zu zweit in einem Restaurant, mit Kerzenschein und romantischer Musik… Ein Spaziergang durch das Dorf, während die Sonne unterging… Hach, ein Traum jedes Mädchens…

„Wir können ja ein paar Mal um Konoha herumrennen und danach kann ich ja meinen Onkel Gai dazu holen, der mit uns weitertrainiert! Du weißt doch: Ohne Fleiß kein Preis!“, schlug er vor und seine Augen fingen vor Begeisterung Feuer.

„Äh…“, machte TenTen, die seine Begeisterung nicht teilen konnte und sie ließ deprimiert ihren Kopf hängen. Das war doch wohl jetzt nicht sein ernst… Sie hatte gedacht, sie hätten ein richtiges Date und er kam mit Sport?!

„S-sorry, Lee, ich muss in mein Zimmer. Man sieht sich morgen! Tschüss!“, verabschiedete sie sich dann schnell von ihm und ging eilig von ihm weg.

Niedergeschlagen blinzelte sie ein paar Tränen weg, die sich in ihre Augen geschlichen hatten und hatte dabei nicht auf ihren Weg geachtet.

Ehe sie reagieren konnte, lief sie in jemand rein und prallte erschrocken zurück. Doch bevor sie Bekanntschaft mit dem Boden machte, spürte sie, wie jemand sie an der Hüfte schnappte und sie daran hinderte, hinzufallen.

„E-Entschuldigung“, nuschelte sie verlegen und hob ihren Kopf. Sie schaute direkt in die fliederfarbene Augen und sie wusste sofort wer es war: Neji!

//Oh nein… Was jetzt?//

„D-du kannst mich jetzt loslassen“, stammelte sie und starrte ihm weiterhin in seine Augen. Aus irgendeinem Grund konnte sie nicht wegschauen. Und dass er ihr in dem Moment so Nahe war, weil er sie immer noch in seinen Armen hielt, machte sie ebenfalls total nervös.

Schweigend trat er einen Schritt zurück und ließ sie los, doch seine Augen ruhten auf ihrem Gesicht.

„Du hast geweint“, stellte er fest.

TenTens Wangen verfärbten sich leicht rötlich. Der Typ spricht mit ihr kein einziges Wort und dann fiel ihm nichts Besseres ein, als sie darauf anzusprechen, dass sie gerade geheult hatte?!

„Na und?! Das geht dich überhaupt nichts an“, zischte sie und stolzierte an ihm vorbei. Sie wollte nur noch von hier weg.

Irgendwie machte er ihr Angst. Verfolgte er sie etwa schon? Vielleicht war er ein Serienkiller und wartete nur darauf, sie in einem unaufmerksamen Moment zu entführen? Das würde auch erklären, warum Hinata ihn nie erwähnt hatte…

Sie musste unbedingt mit ihr reden!

Mit schnellen Schritten ging sie durch die Schule und bewegte sich auf ihr Zimmer zu, das sie mit Temari und Hinata teilte. Vielleicht war ihre Freundin ja schon hier…

In der ganzen Aufregung um den Hyuuga hatte sie Lee komplett vergessen!

Sie stieß die Tür auf und schaute sich im Raum um. Doch außer Temari war niemand hier. Schon fast enttäuscht schloss sie die Tür hinter sich und ging auf den Drehstuhl zu, auf dem sie sich dann niederließ.

„Hey, du bist da? Wie war deine AG?“, wollte Temari wissen, die auf ihrem Bett lag und zu ihrer Freundin herüberschaute.

„Hm? Na ja… Ganz okay“, nuschelte TenTen und drehte sich mit dem Stuhl ein paar Mal im Kreis herum.

Nun war Temaris Neugierde endgültig geweckt und sie setzte sich leicht auf, um ihre Freundin besser sehen zu können.

„Oh, oh… Erzähl“, forderte sie die Brünette auf und sah etwas besorgt aus.

TenTen hielt den Stuhl an und atmete tief durch die Nase. Für einen Moment drehte sich alles in ihrem Kopf und sie wartete, bis der Schwindel sich wieder gelegt hatte.

„Lee hat nichts Besseres vor, als mit mir am Wochenende zu trainieren, obwohl ich gedacht habe, wir hätten ein Date! Und dann taucht dieser komische Neji Hyuuga auf, der mich anscheinend verfolgt!“, sprudelte es aus ihr heraus und sie fuhr verzweifelt mit den Händen über ihr Gesicht: „Was hab ich verbrochen, Temari?!“

Temari hörte ihr schweigend zu. Gut, das mit Lee kam nicht überraschend… Mit so etwas hatte sie schon gerechnet, aber die Sache mit diesem Neji ließ sie nicht los.

„Wie kommst du denn da drauf, dass er dich verfolgt?“, wollte sie wissen.

„Er ist merkwürdig! Er hat mich in der Turnhalle die ganze Zeit angestarrt und vorhin renn ich genau in seine Arme! Der hat mich zu hundert Prozent verfolgt! Temari, vielleicht will er mich umbringen!“

„Hyuuga… Ist er mit Hinata verwandt?“, überlegte Temari und dachte angestrengt nach. Doch ihr fiel nicht ein, dass Hinata ihn mal erwähnt hatte.

„Er ist ein Serienkiller, der es auf wehrlose Mädchen, wie mich, abgesehen hat!“, rief TenTen entsetzt und wurde blass im Gesicht.

„Jetzt beruhig dich mal wieder, TenTen! Vielleicht findet er dich nur hübsch und hat dich deswegen beobachtet…“, sagte die Blonde im ruhigen Ton und streckte sich genüsslich. Sie glaubte nicht, dass hier an der Schule ein Serienkiller herumspazierte…

„W-was? Nein, das glaube ich nicht…“, widersprach die Brünette schnell und winkte ab: „Aber du hast Recht. Ich frage Hinata später Mal. Vielleicht kann sie uns was Genaueres über ihn sagen!“

Temari nickte und ließ das Thema fallen. Vielleicht hatte Hinata einfach nur vergessen, ihn zu erwähnen oder hatte es eben nicht für wichtig empfunden…

„Aber sag mal… Warst du jetzt bei Shikamaru, oder warst du nicht?“, wollte TenTen irgendwann wissen und sah sie neugierig an.

Schlagartig wurde Temaris Gesichtsausdruck wütend und sie ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Dieser Typ ist gemein! Er nennt mich immer Vogelscheuche!“, knurrte sie aufgebracht: „Und wie es aussieht, habe ich mich getäuscht. Er sagt, er sei kein Shogi-Weltmeister… Oh man, ich hab mich so lächerlich gemacht!“

TenTen hörte ihr schweigend zu. Schade… Sie hatte wirklich die Hoffnung gehabt, dass Temari endlich einen Typen getroffen hatte, in den sie sich verlieben konnte, aber stattdessen fing sie an, ihn zu hassen…

„Und was willst du jetzt machen?“, wollte sie wissen.

Temari zuckte mit den Schultern. „Was wohl? Ich werde weitertrainieren, bis ich ihn eines Tages treffe und ignoriere ab jetzt diesen eigebildeten Nara!“

Skeptisch zog die Brünette ihre Augenbraue in die Höhe. Sie zweifelte daran, dass Shikamaru das was ausmachen würde… Er machte ihr den Eindruck, als wolle er genau das erreichen, damit er Ruhe hatte…

„Hmm, wenn du meinst, dass das was bringt…“, sagte sie schließlich und kassierte dafür einen bösen Blick ein.

„Warum denn nicht?“, wollte sie wissen. TenTen wollte gerade antworten, als die Tür aufging und ein weiteres Mädchen den Raum betrat: Hinata!

Die Blauhaarige kam, wie gerufen!
 

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ich probiers nochmal mit dem Kapi ^^

Das geheime Geheimnis

4. Kapitel
 

Hi, da bin ich wieder! Danke für die 2 Kommis und 7 Favo-Einträge. Da das Interesse doch etwas gestiegen ist, werde ich weiterhin posten! ^^
 

Gruß Hina
 

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„Hinata! Du kommst wie gerufen“, begrüßte TenTen ihre Freundin und winkte sie zu sich herüber. Überrascht blickte die Blauhaarige zwischen ihren Freundinnen hin und her, kam dann aber zögernd zu den Beiden herübergelaufen.

„W-was gibt es denn?“, wollte sie wissen und setzte sich verunsichert auf das Bett neben Temari.

„Ich wollte dich mal was fragen. Kannst du mir was über diesen Neji erzählen?“, wollte die Braunhaarige wissen und sah sie gespannt an. Wenn sie mit ihrer Vermutung richtig läge, dass er ein Serienmörder war, dann sah es nicht gut für sie aus…

Schlagartig wurde Hinata blass im Gesicht und sie sah schnell auf die Seite. „N-Neji? W-wieso f-fragst du?“ Ihre Stimme zitterte heftiger, als man es von ihr gewohnt war und sie krallte ihre Fingernägel in den Stoff ihrer Hose.

Den Mädchen war ihr auffälliges Verhalten nicht entgangen und sie sahen sich unsicher an.

„Nun ja… Ich… ich wundere mich, dass du noch nie erwähnt hast, dass du einen Cousin hast“, erklärte TenTen ehrlich und versuchte in Hinatas Augen zu sehen.

Doch diese wich den Blicken ihrer Freundinnen aus und kaute sich unruhig auf der Unterlippe herum. Lange schwieg sie vor sich hin, überlegte fieberhaft, was sie sagen sollte.

„Ich… ich darf nicht von ihm erzählen“, flüsterte sie schließlich und starrte auf ihre Hände, die sie auf ihrem Schoß liegen hatte.

„Was?! Wieso denn nicht?!“, fragte TenTen entsetzt und rückte mit dem Drehstuhl näher ans Bett, um Hinata in die Augen schauen zu können.

Hinata biss sich immer noch unruhig auf den Lippen herum und in ihren Augen sammelten sich Tränen, die sie versuchte, wegzublinzeln.

„Weil Vater mir das verboten hat!“, sagte sie irgendwann und blickte direkt ins überraschte Gesicht von TenTen.

Fragend blickte die Braunhaarige zu Temari herüber, die ebenfalls überrascht dreinblickte. Hier war was faul und zwar eindeutig.

„Bitte löchert mich nicht mit irgendwelchen Fragen. Wenn Vater herausbekommt, dass fremde Leute sich in die familiären Angelegenheiten mischen, wird Neji dafür bestraft!“, flehte sie, doch als sie bemerkte, was sie eben preisgegeben hatte, schlug sie sich entsetzt die Hände vor den Mund und sie sprang vom Bett auf.

„Hinata! Was meinst du?!“, rief TenTen, als die Blauhaarige zitternd zur Tür lief, um abzuhauen.

TenTen beschlich ein ungutes Gefühl. Wieso würde Neji dafür bestraft werden, wenn Hinata etwas erzählte? Was waren das für Verhältnisse?

„TenTen, bitte“, flüsterte Hinata und sie wischte mit einer schnellen Handbewegung ihre Tränen weg: „Neji hatte schon oft genug wegen mir leiden müssen. Vergesst das einfach, ja?“

Bevor eines der Mädchen etwas sagen konnte, hatte Hinata schon den Raum verlassen und schlug die Tür hinter sich zu.

Sprachlos starrten die Beiden die Tür an und schwiegen sehr lange. Sie hatten Hinata noch nie so aufgelöst gesehen und die Tatsache, dass Neji Ärger bekam, wenn Hinata von ihm erzählte, beunruhigte sie sehr.

„Was meinst du, was in dieser Familie vorgeht?“, fragte Temari nach einer Weile und blickte zu TenTen herüber, die mit offenem Mund vor sich hinstarrte.

Als Temari sie ansprach, schloss sie ihren Mund und sah zu ihr herüber, doch sie zuckte mit ihren Achseln.

„Ich habe überhaupt keine Ahnung. Ich kenne Hinata jetzt schon so lange, aber über ihre Familie hat sie noch nie gesprochen. Das ist mir vorher gar nicht so aufgefallen!“, meinte sie und seufzte schwer.

Warum hatte sie nie gefragt? Sie war ja eine tolle Freundin… Hinata wusste alles über sie, aber sie nichts von Hinata, wie sie eben leider feststellen musste.

„Das Schuljahr hat kaum angefangen und schon haben wir Probleme ohne Ende, nicht wahr?“, versuchte Temari die Stimmung etwas aufzulockern und legte sich zurück in ihr Bett. Sie hatte heute keine Lust mehr irgendetwas zu machen. Shikamaru hatte ihr den Tag versaut und sie wollte nur noch im Zimmer bleiben und warten, bis der nächste Morgen anfing.

„Oh ja, da hast du Recht“, stimmte TenTen zu und stand vom Drehstuhl auf. Auch sie hatte heute auf nichts mehr Lust und würde nur noch im Zimmer herumgammeln.
 

TenTen legte sich abends müde in ihr Bett und starrte zur Decke hoch. Hinata war mittlerweile wieder zurückgekommen, doch sie sprach mit niemandem ein Wort und die Mädels hakten beim Thema Neji auch nicht mehr nach. Sie wussten, dass sie nicht weit kamen mit ihren Fragen und sie wollten sie nicht noch mehr damit belasten.

„Gute Nacht!“, sagte Temari und machte das Licht aus.

„Ja, gute Nacht!“, antwortete TenTen und schloss ihre Augen. Von Hinata kam nichts zurück, da sie sich schon längst im Tiefschlaf befand.

Doch irgendwie konnte TenTen nicht schlafen, so sehr sie sich auch darum bemühte. Jedes Mal sah sie Nejis fliederfarbene Augen vor sich, die sie die ganze Zeit anstarrten. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie und sie drehte sich auf die Seite.

Nachdenklich starrte sie die Wand an und ein kleiner Seufzer entglitt ihrer Kehle.

//Was ist, wenn er sich an Hinata rächen will, indem er mich tötet?// Nervös setzte sie sich auf und blickte zu ihrer blauhaarigen Freundin herüber, die leise vor sich hin schnaufte.

//Hinata hat vorhin irgendetwas erwähnt, dass er schon genug leiden musste wegen ihr und er weiß sicherlich, dass ich eine gute Freundin von ihr bin// Panik machte sich in ihr breit und sie schluckte hart.

Zitternd zog sie ihre Beine an ihren Körper und schlang ihre Arme um sie. So wollte sie nicht enden. Sie war doch erst 15 Jahre alt! Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich! Und nun war irgend so ein verrückter Psychopath hinter ihr her, der sie erst beobachtete und sie dann irgendwann qualvoll töten würde. Bei dem Gedanken lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken und sie strich sich mit ihren Händen über ihre nackten Oberarme. Sie hatte Angst!
 

Am nächsten Morgen saß TenTen immer noch zusammengekauert auf ihrem Bett und wartete, bis Temari und Hinata aufwachten. Sie hatte keine Sekunde ihre Augen zugemacht und nun zeichneten sich dunkle Ringe unter ihren Augen ab.

Temari war die erste, die sich regte. Verschlafen schlug sie die Decke auf die Seite und streckte sich ausgiebig.

Als sie jedoch TenTen bemerkte, blieb ihr das Gähnen im Halse stecken und sie starrte sie verwirrt an.

„Meine Güte, TenTen! Wie siehst du denn aus?“, fragte Temari sie und setzte sich an die Kante ihres Bettes.

Nun wurde Hinata auch wach und sie schielte zu TenTen herüber, die verunsichert mit den Achseln zuckte.

„Ich konnte nicht schlafen“, nuschelte diese und zwang sich letztendlich aufzustehen. Sie schlurfte langsam zum Bad herüber und schloss sich darin ein.

Temari sah ihr schweigend hinterher und seufzte. Sie konnte sich schon denken, was in ihr vorging, sagte aber nichts, weil Hinata nebendran saß. Ihr Blick schweifte zu Hinata herüber, die sich gähnend die Augen rieb und sie dachte daran, wie sie gestern auf das Thema Neji reagiert hatte. Nur ungern wollte sie ihre Freundin nochmal so aus der Fassung sehen, deswegen wollte sie das Ganze mit Neji auf sich beruhen lassen. Hinata würde vielleicht irgendwann selbst kommen, um ihnen das zu erzählen. Hinata wusste, dass sie ihnen vertrauen konnte und dass ihr Vater nie herausbekommen würde, dass sie es ihnen erzählt hatte, aber wahrscheinlich war sie gestern viel zu überrumpelt, als dass sie klar denken konnte.

Hinata schien Temaris Blick zu spüren, denn sie schaute zu ihr herüber und ein fragender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

„Was ist los?“, wollte sie wissen, doch Temari schüttelte nur ihren Kopf.

„Nicht so wichtig, Hinata… Hast du gut geschlafen?“
 

Nach einer Stunde waren die Mädels fertig und sie gingen herunter in die Kantine, um etwas zu frühstücken. In einer dreiviertel Stunde würde der Unterricht losgehen, das würde noch für ein ordentliches Frühstück langen.

Als sie ihr Frühstück geholt hatten, gingen sie zu ihrem Stammtisch herüber und wollten sich hinsetzen, als sie bemerkten, dass schon jemand dort saß.

„Oh nein, da gehen wir jetzt nicht hin!“, zischte Temari und ging mit erhobenem Haupt am Tisch vorbei, die verwirrten Mädchen folgend.

„Temari? Was ist mit dir los?“, wollte Hinata wissen, als sie sich ein Tisch nebendran setzten und schaute sie verwirrt an.

Die Angesprochene begann ihr Frühstück zu essen und antwortete nicht auf Hinatas Frage.

Hinata zog eine Augenbraue in die Höhe und sah zu TenTen herüber, die belustigt ihre Mundwinkel nach oben zog.

„TenTen! Sag du es mir!“, flehte sie, da sie fast vor Neugierde platzte.

TenTen kicherte leise und beugte sich leicht zu ihrer Freundin herüber. „Guck doch mal, wer da an unserem Stammtisch sitzt“, flüsterte sie und nickte in die Richtung der Person, die sich da einfach breitgemacht hatte.

„Das ist der Neue. Shikamaru! Aber Temari war doch gestern hellauf begeistert von ihm! Weswegen benimmt sie sich so komisch?“, wollte die Blauhaarige wissen und schielte zu Temari herüber, die so tat, als würde sie die Beiden nicht hören.

„Temari will ihn jetzt ignorieren, weil er nicht der Shikamaru ist, für den sie ihn gehalten hat. Außerdem macht er sich über sie lustig, indem er sie Vogelscheuche nennt!“, erklärte sie und sie musste wieder leise kichern.

Temari blickte ihre Freundinnen an und grummelte vor sich hin. „Er meint eben, er sei was Besseres! Aber was ist er schon? Da er kein Weltmeister ist, interessiert er mich eh nicht!“, sagte sie im lautstarken Ton und schob ihr Frühstück von sich. Sie hatte keinen Hunger mehr.

Im Augenwinkel bemerkte sie, wie Shikamaru nach ihrer Ansage den Kopf gehoben hatte und sie mit einem undefinierbaren Blick ansah.

„Ich glaube, er hat es gehört, Temari“, wisperte TenTen, die seinen Blick ebenfalls bemerkt hatte.

Doch Temari zuckte nur mit ihren Schultern und stand auf. „Mir doch egal! Er soll ruhig wissen, dass die Vogelscheuche ihn nicht mag!“ Schlecht gelaunt schnappte sie sich das Tablett mit dem Essen und rauschte an Shikamaru vorbei, der ihr seufzend hinterherblickte.

Knurrend warf er das Stück Brötchen, das er in der Hand hatte, auf seinen Teller und stand ebenfalls auf.

TenTen und Hinata beobachteten, wie er sein Essen wegtrug und die Kantine verließ.

„Oh, oh… Da herrscht dicke Luft“, murmelte TenTen und kicherte vergnügt auf: „Komm, gehen wir zu Temari, nicht, dass sie ihm noch an die Gurgel springt!“

Die Freundinnen grinsten sich vielsagend an und verließen den Tisch. Gerade als sie die Kantine verlassen wollten, blieb TenTen stehen und sah sich schnell um. Sie überkam wieder das Gefühl, als würde man sie beobachten, doch sie entdeckte niemand, der irgendwie verdächtig aussah.

//Ich werde schon paranoid!//

„TenTen, alles in Ordnung?“, fragte Hinata, die bemerkt hatte, dass sie nicht nachkam und drehte sich zu ihr um.

„Äh, ja klar!“, antwortete TenTen und setzte ein Lächeln auf. Mit schnellen Schritten kam sie auf Hinata zu und schob sie Richtung Ausgang. Sie wollte nicht wieder mit Neji kommen, weil sie nicht riskieren wollte, dass Hinata wieder so merkwürdig reagierte, wie gestern. Sie war heilfroh, dass die Blauhaarige sich wieder so benahm, als wäre nie etwas gewesen.

So behielt sie den Gedanken für sich. Sie war sich schon fast sicher, dass Neji sie wieder beobachtete…

Du bist ein Nichts!

Wütend stapfte Temari zu ihrem Spint herüber, riss ihn auf und nahm ihre Bücher heraus, die sie achtlos in die Tasche stopfte. Sie knallte die Tür wieder zu und schulterte ihren Ranzen, wobei sie so viel Schwung benutzte, dass sie mit dem Ranzen eine Schülerin im Gesicht traf.

„Mensch, pass doch auf!“, fluchte das Mädchen und drückte Temari auf die Seite. Aber das hätte sie besser nicht gemacht. Temaris Laune war schon im Keller und dann kam so eine Tussi dahergelaufen, die sie auch noch wegstieß… Das war gar nicht gut!

„Hast du ein Problem?“, knurrte die Blonde zurück und rückte dem Mädchen auf die Pelle. Das Mädchen grinste schief und zupfte an Temaris Zöpfe. Sie war eindeutig auf Ärger aus, was Temari aber gelegen kam. So konnte sie ihre schlechte Laune schön an ihr auslassen!

„Willst du auf Pipi Langstrumpf machen, oder was? Solche Zöpfe sind total out!“, spottete sie und fing an, ein Gummi aus ihren Haaren zu ziehen.

„Du wagst es?!“, brüllte Temari und fing an, an den Haaren des Mädchens zu ziehen.

Die Beiden schrien laut auf und zogen sich gegenseitig an den Haaren.

„Yeah, Frauenschlägerei!“, rief ein Junge und blieb stehen. Mehrere Schaulustige bildeten einen Kreis um die schreienden Mädchen, die anfingen, sich zu kratzen und zu beißen.

Temaris Zöpfe waren aufgegangen und ihre blonden Haare fielen ihr bis über die Schultern.

„Du Miststück! Du tust mir weh!“, schrie das Mädchen und drückte Temari gegen einen Spint. Ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte, holte das Mädchen mit ihrer Faust aus und schlug sie direkt auf Temaris Nase. Vor Schmerz heulte Temari laut auf.

Sie riss ihre Augen auf, als die Nase beim Aufprall ein merkwürdiges Geräusch von sich gegeben hatte und betastete sie mit zitternden Händen. Sie spürte etwas Feuchtes an ihren Fingern und als sie sie vor ihren Augen hielt, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Sie blutete!

„Na, jetzt hast du keine so große Klappe mehr, nicht wahr?“, grölte das Mädchen und grinste sie hämisch an.

„Du… hast meine Nase gebrochen“, flüsterte Temari ungläubig und hielt ihrer Gegnerin die blutige Hand entgegen.

„Na und? Gleich breche ich dir noch etwas!“, verkündete sie und holte schon wieder aus.

Temari starrte sie schockiert an. Soweit wollte sie das gar nicht kommen lassen. Sie wollte sich ein bisschen prügeln, um ihren Zorn loszuwerden, aber dass sie gleich Krankenhausreif geschlagen wurde, schockierte sie sehr. Sie konnte den Schlag abwehren, doch der Schmerz, der durch ihre Nase fuhr, trieb ihr Tränen in die Augen und verschleierte ihren Blick.

So konnte sie nicht sehen, wie das Mädchen wieder ausholte und ihr die Faust erneut auf die Nase schmettern wollte, als sie plötzlich aufgehalten wurde.

Verwirrt schaute sie über ihre Schultern und sah direkt in Shikamarus Augen, der sie am Ellenbogen geschnappt hatte und sie von Temari wegzog.

„Man, lass mich los! Die Kleine muss bluten!“, polterte das Mädchen und wollte sich aus Shikamarus Griff befreien, doch er war viel stärker als sie und schubste sie in eine andere Richtung.

„Mädchen, hau ab, bevor hier noch was passiert“, drohte er mit gefährlich ruhiger Stimme und sah dem Mädchen kalt in die Augen.

Mit einem letzten, hasserfüllten Blick auf Temari, ging das Mädchen mit schnellen Schritten weg und verschwand in einem Klassenraum.

In dem Moment klingelte es und der Unterricht fing an, doch die Schaulustigen begafften weiterhin Temari, die sich an die Spinte drückte und ihre Nase hielt.

„Los, Leute! Verschwindet jetzt!“, sagte Shikamaru lautstark und sah alle mit einem bösen Blick an. So langsam löste sich der Kreis der Schaulustigen auf, bis alle verschwunden waren.

Temari wimmerte leise vor sich hin und zuckte zusammen, als Shikamaru sich zu ihr umdrehte und sie ansah.

Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er wurde von dem entsetzten Schreien von TenTen unterbrochen.

„Temari! Meine Güte, was ist passiert?!“, rief sie auch schon und nahm ihre Freundin in ihre Arme.

„Hättet ihr nicht auch normal miteinander reden können?“, fauchte TenTen Shikamaru an und strafte ihn mit einem bösen Blick.

„Wooow, halt, ich hab nichts damit zu tun! Das war ein Mädchen, das Temari so zugerichtet hat!“, verteidigte sich der Brünette mit hocherhobenen Händen und wich einen Schritt vor ihr zurück.

„Was? Aber wieso?“, wunderte TenTen sich und drückte Temari von sich weg.

„W-wir s-sollten Temari vielleicht ins Krankenzimmer bringen“, meldete sich Hinata zu Wort, die sich etwas im Hintergrund hielt. Sie konnte kein Blut sehen, sonst würde es ihr schlecht werden.

„Ja, du hast Recht. Komm, Temari“, sagte TenTen und ging neben ihrer Freundin her. Sie hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt und passte auf, dass Temari nicht hinfiel.

„Soll ich mitkommen?“, wollte Shikamaru wissen. Er fühlte sich irgendwie überflüssig, doch immerhin war er es, der Temari geholfen hatte.

„Nein, ist schon in Ordnung. Geh du in den Unterricht und sag dem Lehrer Bescheid, dass etwas dazwischengekommen ist“, antwortete TenTen und ging weiter.

Shikamaru blickte ihnen lange hin und hergerissen nach, entschied sich dann aber dafür, das zu tun, was TenTen gesagt hatte.

Mit den Händen in den Hosentaschen drehte er sich um und wollte ins Klassenzimmer laufen, als ihm etwas ins Auge fiel.

Langsam ging er zu den Spinten herüber und ging davor in die Hocke.

Auf dem Boden lagen vier blaue Haargummis, die er aufhob und einsteckte.
 

„Was ist passiert, Süße? Das sieht echt übel aus“, wollte TenTen wissen, als sie das Krankenzimmer erreichten und die Ärztin ihre Nase untersuchte. Als die Ärztin die Nase berührte, fluchte Temari auf und drehte ihr Gesicht weg. Das tat höllisch weh!

„Eindeutig gebrochen! Das sieht wirklich schlimm aus. Wir müssen die Nase gerade richten, bevor sie anfängt zu heilen“, erklärte die Ärztin und sah Temari bedauernd an. Temaris Gesicht wurde bleich und sie wimmerte leise vor sich hin. Das klang schmerzhaft…

„Mädels, geht bitte in den Unterricht zurück! Ihr würdet nur stören!“, befahl die Ärztin und scheuchte Hinata und TenTen aus dem Raum.

Als sie sich zu Temari umdrehte, zog sie weiße Handschuhe über die Hände und Temaris Augen weiteten sich ängstlich.

„Das wird ein bisschen wehtun…“
 

Ein Tag später saßen TenTen und Hinata wieder im Klassensaal und tuschelten. „Hast du eine Ahnung, wann Temari wieder kommt?“, fragte TenTen, doch Hinata schüttelte ihren Kopf.

Shikamaru, der direkt hinter Hinata saß, lauschte den Beiden und seufzte leise. Auch er machte sich schon die ganze Zeit Gedanken um Temari, würde das aber nie zugeben.

Die Tür ging auf und ein Mädchen betrat den Raum. Alle Köpfe wandten sich zu ihr um und es herrschte lange Stille, bis jemand anfing zu lachen. Nach kurzem Zögern stimmten die meisten ein und großes Gelächter brach aus.

Mit hochrotem Kopf ging Temari durch den Saal und ließ sich grummelnd neben Shikamaru nieder. TenTen, Hinata und auch Shikamaru sahen sie mitleidig an, lachten aber nicht.

„Guckt nicht so! Na los, lacht doch auch, ich bin euch nicht böse!“, giftete sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Sie hatte schon damit gerechnet, dass man sie auslachen würde. Es sah einfach zu lächerlich aus, wenn man mit einem Verband auf der Nase durch die Gegend laufen musste.

„Temari, wir lachen nicht!“, widersprach TenTen und sah böse in die Klasse. Ihre Mitschüler deuteten mit den Fingern immer wieder auf Temaris Verband und lachten schadenfroh.

„Denen soll der Finger abfallen!“, knurrte die Braunhaarige und ballte ihre Hände zu Fäusten.

In dem Moment ging die Tür auf und der Lehrer betrat den Raum. Sofort kehrte Stille ein.

Beschämt verfolgte Temari den Unterricht, wohl wissend, dass jeder sie anstarrte. Auch der Lehrer hatte erst mal nicht schlecht gestaunt, als er Temari mit dem Verband entdeckt hatte, und die Klasse nutzte das aus, um nochmal ins Gelächter zu fallen.

//Hoffentlich geht der Tag schnell vorbei// Betrübt vergrub sie ihren Kopf in ihre Arme und versuchte die Kommentare ihrer Mitschüler auszublenden.

Als es klingelte, rannten alle aus dem Raum, nur Temari hatte keine Lust, aufzustehen. Nachdem sie dachte, alleine zu sein, hob sie ihren Kopf und wäre beinahe vor Schreck vom Stuhl gefallen. Shikamaru saß immer noch neben ihr und schaute ihr in die Augen.

„D-du?“, stotterte sie und schaute schnell weg. Verdammt! Sie wollte ihn doch ignorieren! Aber, wie des Öfteren, zog er ihr einen Strich durch die Rechnung. Was machte er hier?! Konnte er nicht einfach verschwinden?!

Schweigend öffnete er seine Tasche und holte etwas heraus. Fragend blickte Temari zu ihm herüber und ein Keuchen entglitt ihrer Kehle.

Das waren doch ihre Haargummis! Mit großen Augen starrte sie ihn an, als er sie ihr zuschob und sie griff schnell nach ihnen.

„Was hast du mit ihnen gemacht?“, fragte sie und könnte sich selbst dafür ohrfeigen. Welch blöde Frage, Temari! Er hatte sie aufgehoben, um sie dir dann zu geben!

Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe und lehnte sich zurück.

„Ein Dankeschön wäre jetzt eigentlich angebracht, oder nicht?“, stellte er die Gegenfrage und musterte sie.

Zähneknirschend schloss sie die Haargummis in eine Faust und schlug diese auf den Tisch herab.

„Es wäre besser für dich, wenn du mal von deinem hohen Ross runterkommen würdest! Falls du das noch nicht kapiert haben solltest: Ich will mit dir nichts zu tun haben! Du interessierst mich nicht!“, donnerte sie. //Was rede ich da nur?!//

Shikamarus Gesicht verfinsterte sich und seine braunen Augen durchbohrten ihre.

„So… Das war ja deutlich genug. Dürfte ich wenigstens den Grund erfahren?“, wollte er wissen und beherrschte sich, ruhig zu bleiben. Aus irgendeinem Grund trafen ihre Worte ihn wie Peitschenhiebe, die hinterher wehtaten.

„Natürlich! Du bist ja kein Shogi-Weltmeister! Ich will nur mit ihm reden! Du bist ein Nichts!“, erklärte sie mit kühler Stimme und erwiderte den Blick genauso finster. Sie redete sich in Rage. Ohne darauf zu achten, was sie eigentlich sagte. Und warum sie das tat, wusste sie selbst nicht.

Für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen, ihre Worte verfehlten ihre Wirkung kein bisschen, doch dann wurde auch er wütend.

„Gut, dann wäre das geklärt! Du bist genauso oberflächlich wie diese Ino! Aber dir hätte ich mehr Grips zugetraut!“, zischte er und stand ruckartig auf: „Weißt du was?! Du bist einfach nur dämlich! Und so was wie du könnte den Weltmeister nie besiegen!“

Nach diesen Worten verließ er den Klassensaal und ließ eine geknickte Temari zurück.

Mit glasigen Augen drehte sie ihren Kopf Richtung Fenster und starrte stur nach draußen. Ihre Augen fingen an zu brennen, bis sich einzelne Tränen lösten und über ihre Wangen liefen.

Ihre Unterlippe fing an zu zittern und ein wehleidiges Schluchzen durchbrach die Stille.
 

******************

Tanz-AG

Nach dem Klingeln betrat TenTen als erstes das Klassenzimmer und setzte sich schnell an ihren Platz. Sie drehte sich auf dem Stuhl um und blickte Temari an, die geistesabwesend aus dem Fenster starrte.

„Was… ist los? Du siehst so aus, als hättest du geweint?“, wollte TenTen wissen und sah ihre Freundin besorgt an.

Temari schüttelte nur ihren Kopf und kaute sich auf der Unterlippe herum. Sie wollte jetzt nicht darüber reden.

TenTen schien es zu verstehen, denn sie hakte nicht weiter auf dem Thema herum. Sie hatte eine Idee, wie sie Temari ablenken könnte.

„Hör zu, Süße! Ich habe eine tolle Neuigkeit für dich! Ich weiß, wie du den Shogi-Weltmeister ganz schnell sehen könntest!“, begann sie und grinste die Blonde breit an.

Doch die erwünschte Reaktion blieb aus. Temari drehte ihren Kopf in ihre Richtung und sah sie mit ausdruckslosen Augen an.

„So eine wie ich kann es mit dem Weltmeister nicht aufnehmen!“, zitierte sie Shikamarus Worte und rieb sich über ihre geröteten Augen. Ja, dieser Satz hatte sie schwer getroffen. Shikamaru hätte sie mit allem beleidigen können, sie hätte über alles hinwegsehen können, aber DAS war das Schlimmste, was man ihr je gesagt hatte.

„W-was?“ TenTen sah sie irritiert an. Seit wann dachte Temari so? Sie war doch immer guter Dinge und hatte geschworen, dass sie ihn eines Tages besiegen würde. Wo war Temaris Motivation geblieben?!

Doch da jetzt die anderen Schüler zurückkamen, schwieg Temari und schaute wieder aus dem Fenster hinaus.

Verwirrt blickte TenTen ihre Freundin an und sah auf, als Shikamaru sich hinsetzte und ebenfalls kein Wort sprach. Mit ernstem Blick starrte er an die Tafel vor und tat so, als würde er sich schwer dafür interessieren, was da angeschrieben stand.

//Ooookay… Da herrscht noch dickere Luft zwischen den Beiden, als vor zwei Tagen…// TenTen seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Sie verstand einfach nicht, was für ein Problem Temari hatte.

Shikamaru sah gut aus, er war nett und er hatte Temari sogar vor dem Mädchen gerettet, das ihre Nase gebrochen hatte. Welcher Junge würde das sonst machen?

TenTen glaubte sogar, dass Shikamaru Temari mochte, sonst würde er das ja nicht machen… Nur war Temari einfach zu stur, um es zu bemerken.

„Wir gehen alle in die Tanz-AG!“, platzte es auf einmal aus TenTens Mund und sie grinste ihre blonde Freundin breit an. Nun hatte sie wieder die volle Aufmerksamkeit.

„Bitte was?!“, fragte Temari verblüfft, da sie nicht ganz verstand, was TenTen sagen wollte.

„Ich habe dich, Hinata und mich in die Tanz-AG eingetragen!“, erklärte die Braunhaarige vergnügt und erntete dafür böse Blicke seitens Temari ein.

„Ohne mich zu fragen?“, knurrte diese und ballte ihre Hände zu Fäusten. Hatten sich jetzt alle gegen sie verschworen?!

„Oh, das wird dir gefallen!“, antwortete TenTen gut gelaunt und kicherte leise vor sich hin.

Shikamaru beobachtete die beiden Mädchen misstrauisch. TenTen schien ja gar keine Angst zu haben, dass Temari gleich austicken würde…

„Ich kann nicht tanzen! Und will auch nicht tanzen! Da mache ich mich ja zum Affen! Da sieht doch jeder zu!“, beschwerte sie sich und wurde sogar etwas rot dabei. Schon alleine die Vorstellung, Ino könnte sie sehen… Uhh, nicht gut…

TenTen beugte sich zu ihrer Freundin vor und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

„Genau, jeder schaut dir zu! Auch der Shogi-Weltmeister!“, flüsterte sie und lachte wieder.

Shikamaru und Temari sahen sie entgeistert an.

„Was? Was willst du damit sagen?“, hakte Temari skeptisch nach und sie konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen etwas rot wurden. Ihr war es egal, dass Shikamaru das sehen könnte.

Sollte er ruhig, dann würde er wissen, dass ER gegen den Weltmeister nicht ankommen konnte. Dieser Shikamaru war um Welten besser wie ihr Sitznachbar!

„Ja, das würde mich auch mal interessieren!“, mischte sich Shikamaru ein, biss sich aber gleich auf die Zunge. Mist! Wie kam das jetzt herüber?

//Na toll… Gleich kann ich an die Tafel schreiben, dass ich der Weltmeister bin… Super gemacht!//

TenTen jedoch interpretierte es anders und grinste ihn belustigt an.

„Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, Shikamaru! Temari will ihn nur in Shogi schlagen und kein Date!“

Nun waren es Shikamarus Wangen, die sich rot verfärbten und er grimmig wegschaute.

„Pff, ich bin nicht eifersüchtig! Soll sie doch vor anderen Männern tanzen, die sie begaffen werden!“, widersprach er und merkte nicht, dass er es damit noch schlimmer machte, wie es schon war.

Temari wandte ihren Kopf in seine Richtung und zog eine Augenbraue in die Höhe. TenTen kicherte wieder leise, musste sich aber umdrehen, da der Lehrer den Klassensaal betrat.

-

Nach dem Unterricht schnappte Temari sich ihre Freundin und ging mit ihr auf den Schulhof.

„Temari! Au, nicht so schnell!“, quengelte TenTen, als Temari sie am Arm hinter sich herzog und erst auf der Wiese wieder stehen blieb.

„Kannst du mir jetzt bitte verraten, was das Ganze soll? Das mit der AG?! Du kannst mich doch nicht einfach einschreiben, ohne zu wissen, ob ich das überhaupt will!“, fing Temari auch schon an und stemmte ihre Hände in die Seiten.

TenTen sah weg und zuckte mit den Schultern.

„Nun ja, ich kann dich auch wieder herausstreichen, aber ich dachte, dass du das gerne machen würdest“, meinte sie schließlich und schaute auf den Boden.

„Du weißt, dass ich nicht tanzen kann! Und was sollte bitte die Anspielung mit dem Shogi-Weltmeister?“, drängte Temari weiter, da sie das Ganze immer noch nicht verstand.

„Rede keinen Stuss! Du weißt, wie gut du tanzen kannst, du traust dich nur nicht!“, widersprach TenTen. Bei Temaris nächster Frage bildete sich ein breites Grinsen auf ihren Lippen.

„Ganz einfach! In ein paar Wochen wird hier in der Nähe die nächste Shogi-Meisterschaft stattfinden und zur Unterhaltung wurde die Schule angefragt, ob sie nicht ein paar Tänzer ausbilden würden, damit sie ein bisschen etwas vorführen! Und da der Weltmeister höchstpersönlich kommen würde, wäre es deine Gelegenheit, ihn zu sehen!“, erklärte sie und wartete Temaris Reaktion ab.

Diese starrte ihr Gegenüber lange sprachlos an und bekam kein Ton über ihre Lippen. Ungläubig ließ sie sich TenTens Worte ein paar Mal durch den Kopf gehen, bis sie endlich realisierte, was sie da eben gesagt hatte.

„Wirklich?“, hauchte sie und vor Aufregung bekam sie rote Flecken im Gesicht: „Ich… Ich werde ihn wirklich, wirklich, wirklich sehen?“

Lachend nickte die Braunhaarige, die sich freute, dass Temari so reagierte. „Und er wird DICH sehen!“

„Oh mein Gott! Ich kann das nicht glauben!“, jauchzte die Blonde und fasste sich mit den Händen an den Kopf: „TenTen! Du bist großartig!“

Ehe TenTen etwas machen konnte, hatte Temari sie schon gepackt und drehte sich mit ihr im Kreis.

„Das ist wundervoll! Ich freue mich wahnsinnig!“

TenTen konnte sich irgendwann losreißen und taumelte etwas auf die Seite. Temari hatte einen ganz schönen Schwung drauf…

„Aber sag mir jetzt mal, was da los ist mit dir und Shikamaru!“, wechselte die Brünette auf einmal das Thema und sah sie streng an: „Ganz ehrlich, ich glaube, Shikamaru steht auf dich! Und du bist so gemein zu ihm!"

Temaris Euphorie von eben verpuffte und sie blitzte TenTen böse an. „Er ist ein Idiot! Ich mag ihn nicht! Soll er zu Ino gehen, oder sonst was! Er hat mich beleidigt und entschuldigt sich nicht einmal bei mir!“

TenTen seufzte. Temari steigerte sich wieder zu sehr in die Sache herein und reagierte dann wie ein kleines, trotziges Kind!

„Du musst es ja wissen… Ich finde ihn wirklich sehr nett und er ist ein ganz niedlicher! Sei nicht immer so streng mit dir selbst und lasse es mal zu, dass dich ein Junge mag. Ihr würdet richtig gut zusammenpassen!“, meinte sie schließlich.

Temaris Wangen fingen an zu glühen und sie drehte schnippisch ihren Kopf auf die Seite.

„Lass mich doch einfach!“, sagte sie nur und verschränkte ihre Arme vor der Brust. TenTen hatte ja schon irgendwie recht… Shikamaru war wirklich ein gutaussehender Junge und er konnte auch nett sein. Aber sie wollte sich nicht verlieben. Irgendwann würde er die Nase voll von ihr haben und würde sie sitzen lassen. Genauso, wie Vater es bei Mutter getan hatte. Als er gehört hatte, dass sie mit ihr schwanger war, hatte er sie ebenfalls sitzen lassen.

Männer waren alle gleich. Solange es nur Spaß war, waren sie dabei, aber wehe es würde ernst werden. Dann zogen alle ihren Schwanz ein und verschwanden auf Nimmerwiedersehen!

Und genau das wollte Temari verhindern. Sie wollte nicht so enden, wie Mutter!

„Hey, Temari! Was ist los? Du bist im Moment so abwesend!“, hörte sie TenTens Stimme und irritiert blinzelte sie ihre Freundin an.

„oh, entschuldige… Ich habe nachgedacht“, nuschelte die Blonde verlegen und seufzte: „Ich geh ins Zimmer, kommst du mit?“

Zu Temaris Überraschung schüttelte TenTen ihren Kopf.

„Nein, ich komme etwas später. Lee wollte mit mir kurz etwas besprechen“, antwortete sie und strich sich verlegen mit der Hand über ihren Nacken. Sie hatte Lee mittlerweile verziehen. Er hatte Recht, wenn man Sport vernachlässigte, würde man das später noch bereuen. Vielleicht hätte er ja danach noch Zeit, mit ihr etwas essen zu gehen! Hoffnung starb ja schließlich zuletzt!

„Hm, okay“, machte Temari nur und ging eben alleine zurück in die Schule.

TenTen sah ihr schweigend hinterher, löste sich dann aber von ihrem Anblick und ging in die andere Richtung.

Im Augenwinkel entdeckte sie Shikamaru, der, hinter einem Baum, auf dem Boden saß und in den Himmel blickte. Ertappt blieb sie stehen und sah mitleidig zu ihm herunter. Ihr war klar, dass er alles mitangehört hatte…

„Shikamaru…“, sagte sie leise und er schaute zu ihr herüber.

„Mach dir keine Gedanken. Geh du zu Lee, er wartet sicherlich schon!“, meinte er und setzte ein Lächeln auf.

Unsicher blickte sie ihn an, nickte dann aber.

„Na gut… Aber lass mich eins gesagt haben“, sie schaute ihm lange in die Augen: „Temari meint nicht immer alles so, wie sie sagt. Sie ist stur und manchmal trotzig. Aber sie hat ein gutes Herz!“

Nach diesen Worten entfernte sie sich von ihm, wohl wissend, dass er ihr hinterherblickte.
 

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So, jetzt ist sicherlich auch klar, um wen es im nächsten Kapi geht :D

freu mich über Reviews!
 

Grüzle Hina

Erwischt!

7. Kapitel
 

Haiii! Vielen lieben Dank für die Kommis! :D

hoffe, euch gefällt das Kapi auch! ^^
 

Viel Spaß dabei!
 

Grüzle Hina
 

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TenTen ging mit schnellen Schritten über die Wiese und suchte nach Lee. Sie hatten sich nach der Schule am größten Kirschblütenbaum verabredet, weil Lee etwas besprechen wollte.

Als sie sich dem Treffpunkt näherte, schlug ihr Herz schneller; sie war total aufgeregt. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass er, Rock Lee, etwas mit ihr unternehmen wollte. Hallo? Schließlich war er eine berühmte Persönlichkeit! Es war ihr eine große Ehre, dass er ausgerechnet sie ausgepickt hatte.

Sie kam dem Baum immer näher und entdeckte ihn schließlich. Er war gerade dabei, Liegestützte zu machen.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie blieb neben ihm stehen.

„Hey, Lee“, hauchte sie und ihre Wangen verfärbten sich leicht rötlich. Sie freute sich immer, wenn sie ihn sah.

„Hi, TenTen! 378… 379… 380…“, begrüßte er sie und machte unbeirrt mit den Liegestützen weiter. Etwas geknickt beobachtete sie ihn dabei und setzte sich neben ihm in die Wiese.

Warum hatte er nur Sport im Kopf?!

„Lee! Du wolltest etwas mit mir besprechen!“, sagte sie nach einer Weile, als er keine Anstalten machte, aufzuhören.

„405… 406… 407… Ja, ich weiß! 410… 411… Wegen dem Wochenende! 415… 416…“

Okay, jetzt reichte es ihr. Wütend schnappte sie nach seinem Ohr und riss ihn mit voller Wucht auf die Seite.

„Wooaah, TenTen!“, rief er erschrocken und fiel auf seinen Rücken.

TenTen beugte sich über ihn und nagelte ihn fest.

„Hör jetzt auf und sieh mich an, wenn du mit mir reden willst!“, giftete sie und durchbohrte ihn mit ihren braunen Augen.

Lee bekam es mit der Angst zu tun und weitete seine Augen.

„I-ist gut, ich hör schon auf“, stammelte er und blieb ruhig liegen.

Als sie merkte, dass er sich nicht mehr rührte, ließ sie ihn los und richtete sich wieder auf.

„Nun, was willst du mir sagen wegen dem Wochenende?“, hakte sie nach und wartete gespannt auf die Antwort.

//Er hat sich Gedanken gemacht und will mit mir keinen Sport machen! Er will mit mir ausgehen!//

Ihre Wangen wurden eine Nuance dunkler und sie hielt die Spannung fast nicht mehr aus.

„Jetzt sag schon!“, drängte sie und blinzelte ihn an.

„Nun ja…“, begann er und setzte sich im Schneidersitz auf: „Ich muss leider absagen!“

„Hä?“ Entsetzt sah sie ihn an. Der Schock saß tief. Er wollte ihr wirklich absagen?

„A-aber… warum?“, wisperte sie und ihre Augen fingen an zu brennen. Nein, was konnte wichtiger sein, als sich mit ihr zu treffen? Hatte er etwa eine andere?

Unbändiger Zorn packte sie und sie sprang hastig auf.

„Du hast eine andere, nicht wahr?!“, polterte sie auch schon los und sie packte ihn am Kragen: „Wer ist sie?! Sag schon!“

Lee wusste gar nicht, wie ihm geschah, so schnell war Tenten aufgesprungen und schüttelte ihn nun kräftig durch.

„TenTen! Ich weiß nicht, wovon du redest!“, versuchte er sich zu verteidigen, doch wenn eine TenTen in Rage war, konnte man sie nicht so leicht beruhigen.

„Sag mir warum du mich versetzt!“, brüllte sie und schüttelte ihn noch kräftiger durch.

„W-weil ich mit Onkel Gai am Wochenende auf Trainingsreise gehe. Am Freitag gehen wir gleich nach der Schule los und ich komme erst am Sonntagabend wieder!“

Oh, schon wieder so ein blödes Training! Nun hatte TenTen die Nase voll.

Zornig stieß sie ihn von sich weg und stapfte davon.

„TenTen!“, rief er ihr hinterher, doch sie blieb nicht stehen. Er konnte ihr gestohlen bleiben! Training, Training, Training! Sonst hatte er nichts im Kopf!

Irgendwann blieb sie stehen und trat wütend gegen einen Baum.

„So ein Idiot! Ich hätte es mir gleich denken können!“, fluchte sie und trat immer wieder gegen den Baumstamm, bis ihr der Fuß wehtat.

„Verdammt!“ Grummelnd ließ sie sich auf die Wiese sinken und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Warum geriet sie immer an solche Typen? Hatte sie irgendetwas verbrochen?

Entmutigt ließ sie ihren Kopf sinken und schloss ihre Augen.

In dem Moment musste sie Temari sogar Recht geben, was Männer betraf. So falsch lag die Blonde wirklich nicht, dass Liebe nur Probleme machte.

„Hmm?“, machte sie, als sie wieder das Gefühl hatte, sie stehe unter Beobachtung und hob ihren Kopf.

Da stand er wieder. Ganz in der Nähe, total lässig am Baum angelehnt und starrte sie an.

Ihre Wangen verfärbten sich rot, als sie sah, dass er ganz leicht lächelte und sie schluckte hart.

//Nur die Ruhe bewahren… Ganz ruhig…//

Nervös richtete sie sich auf, behielt aber diesen Hyuuga in den Augen.

„W-was willst du von mir?“, fragte sie mit zittriger Stimme und könnte sich selbst ohrfeigen. Ja, so viel zum Thema Ruhe bewahren. Große klasse!

Sein Lächeln verschwand und er drückte sich vom Baum weg. Ganz langsam lief er auf sie zu.

Je näher er kam, desto angespannter wurde TenTen. Würde er sie jetzt töten?

„M-mach mir nichts… I-ich… Ich kenne Hinata nur nebenbei. Sie ist gar keine Freundin!“, stammelte sie und zog ihren Kopf ein. Wenn er sie tatsächlich töten wollte, weil sie eine Freundin von Hinata war, log sie lieber, um ihre eigene Haut zu retten.

Überrascht blickte Neji sie an und blieb stehen.

Es trennten sie nur noch ein paar Schritte voneinander, was TenTen sehr nervös machte.

„Wirklich nicht?“, fragte er und legte seine Stirn in Falten.

//Ja, du Idiot! Glaub mir, dann bin ich nicht mehr so interessant für dich!//

Angespannt ballte sie ihre Hände zu Fäusten und betete, dass er auf ihre Flunkerei hereinfiel.

Plötzlich kam ihr ein erschreckender Gedanke und sie wurde blass.

//Oh nein, wenn er mir das glaubt, dann wird er als nächstes Temari ins Visier nehmen! Ich habe meine eigene Freundin verraten!//

TenTen steigerte sich immer weiter in die Sache herein und sie fing an zu zittern.

Sie trat einen Schritt zurück und knallte mit dem Rücken gegen den Baum.

„W-warte… Okay, ich bin eine Freundin von Hinata!“, rief sie plötzlich und sie fing noch stärker an zu zittern: „Wenn du jemand töten willst, um dich zu rächen, dann nimm mich! Halte Temari da raus!“

Für einen kurzen Moment entglitten Neji die Gesichtszüge und er sprach eine Zeitlang kein Wort.

„Ich versteh nicht so ganz… Wegen wem oder was sollte ich mich rächen? Und wieso denkst du, ich wolle dich töten?“ Neji war bewusst, dass er noch nie so viele Fragen hintereinander gestellt hatte, aber was das Mädchen ihm unterstellte, schockierte ihn zutiefst.

TenTen atmete schneller, als gut war und brach ihn Schweiß aus. Sie hatte wahnsinnige Angst vor dem Typen.

Aber dass er auf unschuldig machte, war ja klar. Wer würde schon zugeben, dass er jemand töten wollte?

„Na, du willst dich an Hinata rächen! Deswegen beobachtest du mich, weil ich eine Freundin von ihr bin!“, erklärte sie schnell.

Ganz langsam schüttelte er ungläubig den Kopf und trat einen Schritt näher auf sie zu.

„Komm nicht näher! Ich kann Karate!“, warnte sie und presste sich noch mehr an den Baum.

„Hör zu, ich weiß nicht, was du dir da zusammenspinnst. Aber ich will dich bestimmt nicht töten. So ein Schwachsinn. Und weswegen sollte ich mich an Hinata rächen?“

TenTen sah ihn skeptisch an und kaute sich unruhig auf der Unterlippe herum.

„Du… willst mich wirklich nicht töten?“, hakte sie nach und entspannte sich allmählich wieder.

„Nein, wie kommst du da drauf?“, wollte er wissen und legte seine Stirn in Falten. Das Mädchen war merkwürdig…

„Nun ja, weil du mich seit Tagen beobachtest. Und ich habe mitbekommen, dass du und Hinata kein gutes Verhältnis miteinander habt“, erklärte TenTen.

Neji versteifte sich plötzlich am ganzen Körper und schaute weg.

„Misch dich da nicht ein“, sagte er plötzlich im harten Tonfall und drehte sich weg: „Das geht niemandem was an!“

„A-aber…“ TenTen streckte einen Arm nach ihm aus, doch Neji wandte ihr den Rücken zu und lief weg.

„Hey!“, rief sie ihm hinterher, doch er war schon verschwunden.

Verwirrt ließ sie ihre Hand sinken und schüttelte verwirrt ihren Kopf. Was war das denn nun wieder?
 

Am nächsten Tag herrschte Trauerstimmung zwischen Temari, Shikamaru und TenTen. Alle drei waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt und sprachen kein Wort miteinander.

Als der Unterricht vorbei war, gingen Temari und TenTen nebeneinander her und schwiegen sich an.

Sie gingen auf den Schulhof und setzten sich auf eine Bank.

„Lee hat abgesagt“, durchbrach TenTen irgendwann die Stille und lehnte ihren Kopf an Temaris Schulter.

Temari musste nicht fragen, sie wusste auch so, dass TenTen sehr traurig darüber war.

Mitfühlend legte sie ihren Arm um ihre Schulter und tröstete sie sanft.

„Aber vielleicht klappt es ja das nächste Mal“, versuchte Temari sie zu besänftigen und tätschelte ihren Arm.

Doch die Brünette schüttelte ihren Kopf.

„Nein, ich habe keine Lust mehr. Er hat nur Sport im Kopf. Sport, Sport, Sport! So toll ist er doch nicht“, beschwerte sie sich und verschränkte ihre Arme vor der Brust: „Warum gerate ich immer an so merkwürdige Typen?!“

Temari zuckte mit ihren Schultern und tröstete sie unbeirrt weiter. Was sollte sie auch groß dazu sagen? Sie ging den Männern gleich aus dem Weg, so konnte sie sich eine Enttäuschung ersparen.

„Du hast wahnsinniges Glück, dass du so jemand wie Shikamaru hast. Und ich?“, schwafelte sie schon weiter und Temari versteifte sich augenblicklich.

„M-Moment, ich habe niemanden, ja?! Und wieso redest du von Shikamaru? Wir können uns nicht leiden!“, widersprach Temari sofort und konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen sich leicht rötlich verfärbten.

TenTen seufzte und stand von der Bank auf. Sie drehte sich zu ihrer Freundin um und stemmte ihre Hände in die Hüften.

„Wenn du nicht so stur wärst, könntest du mit Shikamaru befreundet sein! Ich bin mir sicher, dass er dich mag! Sonst hätte er dich vor zwei Tagen nicht beschützt!“

Temari sah verlegen auf die Seite; sie mochte es nicht, wenn sie daran erinnert wurde, dass ein Mädchen ihre Nase gebrochen hatte.

„Ich wäre auch ohne ihn klar gekommen…“, nuschelte sie und schaute TenTen nicht mehr in die Augen.

„Du bist echt undankbar!“, schimpfte TenTen weiter, die es nicht fassen konnte, dass Temari so stur war.

„Lass mich doch!“, brüllte Temari zurück und sprang von der Bank auf: „Ich habe ihn nicht gezwungen, mir zu helfen!“

TenTen und Temari knurrten sich gegenseitig an, bis die Brünette seufzend ihre Achseln zuckte und einen Schritt nach hinten trat.

„So, wie du dich aufregst, beweist du nur, dass du ihn magst! Sonst würdest du nicht so aus der Fassung sein!“, schloss sie daraus und grinste Temari an.

„Ich…“, fing Temari an und schüttelte erbost ihren Kopf: „Nein! Tu ich nicht!“

Ehe TenTen etwas sagen konnte, war Temari schon an ihr vorbeigerauscht und ging in die Schule zurück.

„Und wie du ihn magst, Temari“, murmelte TenTen und sah für einen Moment sogar neidisch aus.

Plötzlich schweiften ihre Gedanken zu Neji ab. Sie fragte sich immer noch, warum er sie beobachtete, wenn er sie nicht töten wollte. Ob Temari mit ihrer Vermutung Recht hatte? Fand Neji sie etwa hübsch?

Ihre Wangen fingen an zu glühen und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Doch als sie das bemerkte, ohrfeigte sie sich selbst und riss sich zusammen.

„Nichts da, TenTen! Noch kennst du ihn gar nicht wirklich! Und übrigens verheimlicht er was vor dir!“, ermahnte sie sich selbst.

Unsicher blickte sie sich um. Hoffentlich hatte das niemand gesehen. Wie würde das aussehen? Ein Mädchen führte Selbstgespräche und schlug sich?

Aber zum Glück war die Luft rein und sie atmete erleichtert durch. Sie konnte sich schon bildlich vorstellen, wie die Schüler am nächsten Tag herumgerannt wären und hätten erzählt, dass eine Verrückte auf der Schule war.

Das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen.

Seufzend setzte sie sich in Bewegung und ging ebenfalls zurück in die Schule. Sie musste noch Hausaufgaben machen und den Streit mit Temari beenden.

Das konnte noch spaßig werden…

Ich mag ihn!

Temari ging mit schnellen Schritten in die Schule. Vor Wut zitterte sie am ganzen Körper und sie biss sich auf ihre Zähne. Was bildete TenTen sich überhaupt ein?! Warum behauptete sie einfach solche Sachen?!

Sie mochte Shikamaru nicht! Nein, sie hasste ihn! Er war arrogant, unfreundlich und wagte es tatsächlich SIE zu beleidigen!

Er war nicht mal etwas Besonderes; wahrscheinlich konnte er nichts, außer schlafen und dumm rumquatschen!

Aber er hatte dir geholfen, als du in eine Schlägerei verwickelt warst!

Na und?! Wenn er das nicht gemacht hätte, hätte sie sich schon alleine rausgehauen!

Er hatte dir deine Haargummis zurückgegeben!

Pff, dann hätte sie sich eben neue gekauft… Also war das ebenfalls eine unnötige Tat!

Verdammt, das war zum Verrücktwerden! Warum zerbrach sie sich den Kopf über so einen Idioten?!

Temari näherte sich der Treppe, die hoch zu den Zimmern führte und setzte einen Fuß auf die Stufe, um hochzulaufen.

Plötzlich hörte sie ein Mädchen in der Nähe kichern, was ihr normalerweise auch egal wäre, doch das Mädchen war niemand anderes als „Paris Hilton“ Ino, die sich mit der Schulter gegen die Wand lehnte und einem armen Teufel schöne Augen machte.

Kopfschüttelnd wollte Temari weitergehen, als sie den „armen Teufel“ erkannte und sie erstarrte zur Salzsäure.

Das gab es doch wohl nicht!

Mit offenem Mund drehte sie sich um und blickte zu den Beiden herüber, wobei ihre schon schlechte Laune noch miserabler wurde.

Da stand tatsächlich dieser eingebildete, unfreundliche Kerl namens Shikamaru und unterhielt sich mit Ino, die gerade schallend über irgendetwas lachte!

Oh, wie sie dieses Lachen hasste!

Knurrend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und musste sich beherrschen, jetzt nicht herüberzustürmen, um Ino eine zu knallen!

„Sag mal, Shikamaru. Hast du am Wochenende schon was vor?“, hörte sie Ino gerade fragen.

Nun war Ino zu weit gegangen! Mit großen Schritten näherte Temari sich den Beiden und stieß Ino auf die Seite.

„Hey!“, rief diese aufgebracht und starrte Temari mit einem hasserfüllten Blick an.

Doch Temari kümmerte das nicht und ignorierte sie.

Ihre volle Aufmerksamkeit galt Shikamaru, der sie überrascht anblickte und nicht fähig war, etwas zu sagen.

„Sag mal, hast du sie noch alle?!“, fing sie schon an und bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust: „So viel zum Thema, du würdest mich mögen! Kaum haben wir einen kleinen Streit, hängst du schon mit Ino-Tussi herum! Ich hab es doch gewusst! Ihr scheiß Männer seit alle gleich!“

Ihre laute Stimme schalte im Raum wider und klang dadurch noch brutaler, als es eigentlich sollte.

Perplex öffnete der Brünette seinen Mund, doch immer noch kam kein Ton heraus. Er war total überrumpelt, was wirklich selten vorkam.

„Sag mal?! Kannst du mal verschwinden?! Akzeptier doch, dass Shikamaru kein Interesse an dir hat, Vogelscheuche! Zisch ab!“, mischte sich Ino ein und rempelte Temari an.

„Ino, halt deine Klappe!“, zischte Shikamaru, der endlich seine Sprache wieder gefunden hatte und packte Temari am Arm: „Und du kommst mal schön mit!“

Ehe Temari sich wehren konnte, hatte er sie schon hinter sich hergezogen.

Mit schnellen Schritten ging er den Korridor entlang und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er vor Wut kochte.

Als er der Meinung war, dass sie außer Hörweite waren, blieb er stehen und wandte sich an Temari, die er immer noch am Arm festhielt.

„Au, lass mich endlich los!“, beklagte Temari sich und wollte ihren Arm aus seinem Griff befreien, doch Shikamaru dachte gar nicht daran und hielt sie weiterhin fest.

Er schaute sie mit einem undefinierbaren Blick an und drängte sie etwas zurück, bis sie mit ihrem Rücken gegen die Wand stieß.

Verschüchtert blickte sie zu ihm hoch und traute sich nicht, etwas zu sagen.

Sie zuckte erschrocken zusammen, als er seine Hände jeweils neben ihrem Kopf gegen die Wand klatschte und ihr so gefährlich näher kam.

Aus irgendeinem Grund fing ihr Herz an, viel zu schnell zu schlagen und ihr schoss das Blut in die Wangen.

Was hatte er vor?!

„Kannst du mir mal erklären, was du für eine Show abziehst?“, durchbrach er irgendwann die Stille und fixierte sie mit seinen braunen Augen.

„Sh-Show?“, wiederholte sie und klang wie ein verängstigtes Mädchen. Himmel, Herr Gott, was war mit ihr los?! Wo war ihre große Klappe geblieben, die sie sonst hatte?!

Wenn er ihr nicht so auf die Pelle rücken würde, könnte sie wenigstens klar denken!

„Ja, Show! Oder liebst du es, wenn du im Mittelpunkt stehst?! Irgendetwas muss es ja sein, wenn du dich mit jedem anlegst!“, erklärte er, rückte aber nicht von ihr ab.

Nun wurde es Temari zu bunt. Sie wollte sicherlich nicht im Mittelpunkt stehen!

„Ach ja?! Mit wem leg ich mich denn an?“, stellte sie die Gegenfrage und sah ihm provozierend in die Augen.

„Hmm, lass mal überlegen… Ich bin erst seit ein paar Tagen hier an der Schule und ich kann schon einige Leute aufzählen. Fangen wir mal an. Da war das eine Mädchen, das dir die Nase gebrochen hat, dann legst du dich mit mir an, was mir ehrlich gesagt ein Rätsel ist, weil ich dir sicherlich nichts mache und dann eben die Szene mit Ino!“, zählte er auf und behielt sie dabei in den Augen.

„Na und wenn schon?! Das Mädel hat mich damals aufgeregt, sie hatte es verdient, verprügelt zu werden!“, verteidigte sie sich und erwiderte seinen Blick trotzig.

„Tja, aber im Endeffekt musstest du dafür büßen“, meinte er und deutete auf ihren Gips an der Nase: „Und warum legst du dich mit mir an?“

Bei dieser Frage schaute Temari auf die Seite und schwieg. Wenn sie ehrlich war, konnte sie ihm das nicht beantworten. Was sollte sie auch sagen? Dass sie Angst davor hatte, sich in ihn zu verlieben?

Ihre Augen fingen an zu brennen und sie schluckte hart. Ja, sie hatte Angst…

Shikamaru bemerkte, dass ihre Augen anfingen zu glänzen und er schwieg. Es machte ihn fast wahnsinnig, dass er nicht wusste, was sie dachte.

„Nun, dann sag es eben nicht. Aber das mit Ino würde mich jetzt wirklich interessieren. Was hat Ino damit zu tun, ob ich dich mag oder nicht? Denkst du wirklich, dass ich mich auf diese Tusse einlassen würde?“, bohrte er weiter und die Blonde drehte ihren Kopf wieder in seine Richtung.

Beschämt zuckte sie nur mit ihren Schultern, sagte aber weiterhin nichts.

Sie musste sich jetzt darauf konzentrieren, dass sie nicht anfing, vor ihm zu heulen.

„Kannst du auch mal reden? Sonst hast du auch immer einen Spruch parat!“, sagte er genervt, als sie immer noch keine Anstalten machte, auf seine Fragen zu antworten.

Ertappt biss sie sich auf ihre Unterlippe, die anfing zu zittern und sie sah wieder schnell auf die Seite. Bloß nicht heulen…

„Ich mag Ino nicht“, sagte sie dann nach einer Weile.

Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Aja, also hast du das ganze Theater eben nur gemacht, weil du Ino nicht magst?“, hakte er nach.

Temari schwieg wieder einen Moment und nickte schließlich. Eine bessere Antwort würde ihr jetzt eh nicht einfallen.

Shikamaru zischte verächtlich und stieß sich von der Wand ab.

„Ich weiß auch nicht, warum ich eben etwas anderes erwartet habe… Anscheinend hatte ich wirklich die lächerliche Hoffnung gehabt, dass du mich mögen würdest“, fluchte er: „Was solls, vergessen wir das Ganze. Ich werde mich morgen auch woanders hinsetzen!“

Schockiert hob sie ihren Kopf und starrte ihn mit großen Augen an.

„W-was? Wo willst du dich denn hinsetzen?“, wollte sie wissen. Nein, sie wollte nicht, dass er sich woanders hinsetzte. Aber wieso konnte sie es ihm nicht einfach sagen?

„Vielleicht setz ich mich zu Ino“, antwortete er und zuckte mit den Schultern: „Sie hat es mir ja von Anfang an angeboten!“

Was?! Er wollte sich neben Ino setzen?!

Bei dem Gedanken zog sich ihr Herz krampfhaft zusammen. Das konnte sie nicht zulassen!

„NEIN! Bitte nicht!“, rief sie schließlich und näherte sich ihm, bis sie knapp vor ihm stand: „Alles, nur nicht das!“

Shikamaru musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie war tatsächlich drauf reingefallen. Als wenn er sich freiwillig neben Paris Hilton setzen würde…

„Wieso denn nicht? Hat das auch wieder was damit zu tun, dass du Ino nicht magst?“, hakte er nach und wartete gespannt auf ihre Antwort.

„Ja“, sagte sie schnell und Shikamaru seufzte. Das hatte echt keinen Sinn mehr. Temari schien ihn wirklich nicht zu mögen… Schade eigentlich. Sie war ein bildhübsches Mädchen und wenn sie nicht so verdammt stur wäre, könnten sie sich wahrscheinlich gut verstehen.

Er drehte sich um und wollte gerade gehen, als Temari zur Besinnung kam.

„Warte!“, sagte sie laut und sie ballte ihre Hände zu Fäusten: „Verdammt, ich habe gesagt, du sollst warten!“

Eigentlich hatte er keine Lust mehr, sich mit ihr zu unterhalten. Langsam wurde es echt nervig und anstrengend, doch der verzweifelte Unterton in ihrer Stimme ließ ihn inne halten und er drehte sich tatsächlich nochmal zu ihr um.

„Ich… Ich will einfach nicht, dass du dich zu Ino setzt!“

„Warum denn nicht, Temari? Ich versteh dich nicht. Du magst mich ja nicht mal“, erinnerte er sie daran, wartete aber interessiert ihre Antwort ab.

Temari fluchte etwas Unverständliches vor sich hin und atmete einmal tief durch.

„Okay, du hast gewonnen! Ich… Ich glaube, ich mag dich, okay?! Und jetzt lass mich in Ruhe!“, giftete sie und rannte mit hochrotem Kopf vor ihm weg.

Shikamaru blickte ihr überrascht nach, musste aber plötzlich anfangen zu grinsen.

„Man, geht doch! Warum nicht gleich so?“, murmelte er und ging mit weitaus besserer Laune aus der Schule, um sich auf die Wiese zu legen. Heute hatte er richtig Lust, Wolken zu betrachten.
 

Temari rannte und rannte. Sie achtete gar nicht auf ihre Umgebung; sie dachte nur an Shikamaru. Sie hatte es gesagt, sie hatte es tatsächlich gesagt!

Ihr Herz raste in ihrem Brustkorb und sie spürte die Hitze in ihrem Gesicht aufsteigen. Ja, sie mochte ihn. Sie hatte ihn wahnsinnig gern!

Warum musste so viel passieren, bis sie es begriff?

„Hey, Temari! Warte doch mal!“, rief ihr plötzlich jemand hinterher und sie kam schlitternd zum Stehen.

Überrascht drehte sie sich um und erblickte TenTen, die in der Nähe stand und sie fragend ansah.

„TenTen!“, quietschte sie unerwartet auf und stürzte sich auf sie: „Du hattest Recht! Du hattest ja so Recht!“

TenTen verstand die Welt nicht mehr, als Temari sie anstrahlte wie ein Honigkuchenpferd und sie kratzte sich verwirrt am Kopf.

„Okay, freut mich, aber kannst du mir mal sagen, wovon du überhaupt redest?“, bat die Brünette sie.

Sie verstand grad nur Bahnhof. Eigentlich wollte sie Temari suchen, um mit ihr wegen dem Streit zu reden und plötzlich kam ihr die Blonde entgegen und strahlte sie regelrecht an.

Temari seufzte leise und beruhigte sich langsam wieder.

„Du hattest Recht wegen Shikamaru“, erklärte sie schließlich und grinste sie an: „Ich mag ihn!“

TenTen blinzelte sie ein paar Mal perplex an, kicherte aber dann.

„Okay, das hab ich mir schon gedacht, aber woher kommt denn der plötzliche Sinneswandel?“

„Ich… Ich habe ihn zusammen mit Ino gesehen…“, gestand sie nuschelnd und sah verlegen weg.

Die Brünette fing an, breit zu grinsen. „Uhh, ich verstehe! Du bist eifersüchtig geworden! Damit hab ich eh bald gerechnet!“

Temari blickte sie finster an.

„Ich bin nicht eifersüchtig“, knurrte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Ja, natürlich!“, lenkte sie ein und dachte sich ihren Teil. Sie wollte nicht schon wieder mit ihr streiten.

„Ähm, TenTen… Tut mir leid, wegen vorhin. Ich hab mich total daneben benommen“, entschuldigte Temari sich unerwartet und blickte ihre Freundin reumütig an.

TenTen erwiderte den Blick sanft und wuschelte ihr durch die Haare.

„Kein Ding, ist schon vergessen! Los, komm, wir gehen raus! Es ist schönes Wetter und wir müssen unbedingt über Jungs reden!“

Temari verdrehte ihre Augen.

„Ist klar, dass du wieder damit anfängst. Ich bin ja mal gespannt, wer es dieses Mal ist…“, seufzte diese und ging mit ihrer verrückten Freundin Arm in Arm auf den Schulhof.

Zwischenfall mit Folgen

Am Montagmorgen schlurfte TenTen schlaftrunken neben Temari her, die ebenfalls sehr mitgenommen aussah. Sie hatten eindeutig gestern Nacht zu lange über Jungs gesprochen.

Na ja, eigentlich war es eher TenTen, die geredet hatte und Temari hatte zugehört.

Seit die Braunhaarige mit diesem Neji gesprochen hatte, schwärmte sie nur noch von ihm und hörte nur auf, wenn sie mal etwas aß oder trank.

Temari konnte es schon gar nicht mehr hören. Jetzt hieß es nur noch Neji hier, Neji da.

Und was war mit Lee? Als hätte es ihn nie gegeben.

Sehr oberflächlich, aber nun gut. TenTen musste es ja wissen.

Müde betraten sie das Klassenzimmer und ließen sich auf ihre Plätze nieder.

Hinata war schon da, die sie putzmunter anlächelte und zuwinkte.

„Morgen, ihr zwei! Wie geht es euch?“, begrüßte die Blauhaarige sie und lächelte sie abwechselnd an.

Temari beneidete Hinata. Sie konnte bei jedem Geräusch seelenruhig schlafen, ohne wach zu werden. Sie hatte nicht mal mitbekommen, dass TenTen die ganze Nacht durchgequakt hatte.

Gähnend streckte sie ihre Arme von sich und bettete ihr Kopf drauf. Jetzt würde sie einen auf Shikamaru machen und einfach mal schlafen.

Apropos Shikamaru… Wo war er eigentlich?

Sie hob ihren Kopf und blickte sich im Klassenraum um, in der Hoffnung, sie würde ihn irgendwo stehen sehen. Doch dem war nicht so. Er war nicht da!

„Suchst du jemand?“, wollte TenTen wissen, die bemerkt hatte, wie Temari sich umschaute und etwas traurig schaute.

„Hm? Na ja, ich hab mich gewundert, wo Shikamaru ist“, gab sie zu und zuckte mit den Schultern, als wollte sie zeigen, dass es ihr aber egal war.

Doch TenTen konnte sie nichts vormachen und ein kleines Grinsen huschte über ihr Gesicht. Sie ahnte, dass Temari dabei war, sich in den Nara zu verlieben, anders konnte sie sich ihr Verhalten nicht erklären.

„Ach, der kommt bestimmt noch. Hat sicherlich verschlafen!“, meinte TenTen und sah nach vorne, da der Lehrer gerade hereinkam.

Verunsichert sah Temari aus dem Fenster.

Hatte er wirklich nur verschlafen? Gut, er war ein Faulpelz und döste gerne im Unterricht vor sich hin, aber er war noch nie zu spät gekommen!

Der Unterricht begann, doch Shikamaru war immer noch nicht aufgetaucht.

So langsam machte sie sich Sorgen um ihn…

Aber anscheinend sorgte sich jemand anderes auch um ihn, denn Ino meldete sich irgendwann und fragte, wo Shikamaru sei.

„Shikamaru wird heute nicht kommen, er ist freigestellt. Und jetzt keine Fragen mehr, löst die Aufgabe auf Seite 145!“, antwortete der Lehrer und ein lautes Murren ging durch die Klasse.

Sie hassten es, am frühen Morgen Aufgaben zu lösen…

Temari holte geistesabwesend ihr Buch aus der Tasche und grübelte über Shikamarus Fehlen nach.

Er war freigestellt? Wieso denn? Und warum wusste sie es nicht?

Schon fast beleidigt schlug sie das Buch auf und starrte die Aufgabe an. Doch sie konnte sich nicht konzentrieren.

Immer wieder fragte sie sich, warum Shikamaru ihr nichts gesagt hatte, dass er heute nicht kommen würde.

Immerhin waren sie mittlerweile Freunde, dachte sie zumindest. Denn seit dem Vorfall im Korridor verstanden sie sich besser und redeten sogar viel miteinander.

Daher hätte sie erwartet, dass er ihr das sagen würde, wenn er nicht kam.

Oder hatte er Geheimnisse vor ihr?

So grübelte sie die ganze Stunde lang und vergaß, die Aufgabe zu lösen.

Bevor die Stunde vorbei war, durchsprach der Lehrer die Aufgabe und suchte sich sein Opfer heraus, der ihm die Lösung vorlas.

„Hmm, wen nehmen wir heute?“, fragte er und seine Augen huschten von einem Gesicht zum anderen. Schließlich blieben sie an Temari haften, die gedankenverloren aus dem Fenster blickte und er grinste leicht vor sich hin.

„Nun, Temari. Da du so viel Begeisterung zeigst, darfst du uns deine Lösung vorlesen!“, sagte er und Temari starrte ihn erschrocken an.

Sie sollte was?

„Ich… Ich hab die Lösung nicht…“, gestand sie kleinlaut und sah ihn reumütig an.

Perplex zog der Lehrer die Augenbraue in die Höhe und musste das Gesagte erst mal verdauen.

„Das überrascht mich, Temari. Sonst bist du immer so gut in Mathe. Was hast du dann die ganze Stunde getrieben?“

Temaris Gesichtsfarbe verfärbte sich leicht rötlich und sie schaute auf ihre Hände herunter.

„Ich habe nicht aufgepasst“, antwortete sie.

Der Lehrer seufzte.

„Dann musst du eben nach der Schule hier bleiben und die Aufgabe nachholen. Sie ist wichtig, da sie demnächst in der Klassenarbeit vorkommt!“, sagte er und in dem Moment klingelte es.

„Wir besprechen die Aufgabe morgen und Temari wird sie dann an die Tafel anschreiben!“, rief er, bevor die Schüler aufsprangen, um in die Pause zu flüchten.

Temari knurrte etwas Unverständliches vor sich hin und stieß ihre Stirn gegen die Tischplatte.

Super, jetzt durfte sie auch noch Nachsitzen! Genau das, was sie an einem Montagmorgen gebrauchen konnte.

„Kopf hoch, Süße… Shikamaru wird morgen bestimmt wieder da sein!“, sagte TenTen und sah sie mitfühlend an.

Temari zwang sich zu einem Lächeln und seufzte.

Ach, Shikamaru…

Er fehlte ihr jetzt schon so wahnsinnig…
 

Nach dem Unterricht rannte TenTen schnellen Schrittes durch die Gänge der Schule, Richtung Turnhalle.

Sie hatte sich, mal wieder, etwas verplappert und würde zu spät zur Karate-AG kommen!

Herr Gott, wieso passierte es immer nur ihr?!

Total aufgeregt drückte sie die Türen zur Turnhalle auf und betrat den großen Raum.

Wie letzte Woche, saßen die Schüler auf dem Boden und der Lehrer stand in der Mitte des Kreises.

„Entschuldigt die Verspätung!“, sagte TenTen verlegen und ließ sich neben Hinata nieder.

Sie spürte deutlich die Blicke ihrer Mitschüler, die sie gekonnt ignorierte.

Ihre Aufmerksamkeit galt nur einem Jungen, der sich ein Grinsen verkneifen musste: Neji Hyuuga.

Als sich ihre Blicke trafen, wurde sie leicht rot und sie lächelte ihm zögerlich zu.

„Nun, da ja endlich alle anwesend sind, können wir anfangen! Wir werden heute die Grundtechniken von Karate durchnehmen. Ihr werdet es in zweier Teams üben. Aber damit es keine Streitereien gibt, werde ich die Teams bilden!“, erklärte er und deutete auf TenTen.

„Du wirst mit Sakura trainieren. Geht schon mal vor!“

TenTen verzog leicht ihr Gesicht. Wieso musste sie mit Sakura trainieren? Sie wollte mit Hinata oder mit… Neji, aber doch nicht mit Sakura! Nicht, dass sie sie nicht mochte, aber es würde mehr Spaß machen, wenn sie mit jemandem kämpfte, mit dem sie sich gut verstand.

Schmollend stand sie auf und entfernte sich mit Sakura ein gutes Stück vom Kreis. Im Augenwinkel beobachtete sie Neji. Sie wollte wissen, mit wem er trainieren würde.

„Hinata und Lee bilden das nächste Team!“, hörte TenTen den Lehrer sagen und schockiert wirbelte sie herum.

Wie konnte er der armen Hinata das antun? Lee würde keine Rücksicht auf sie nehmen, da war sie sich sicher!

„Mach dir keine Sorgen, TenTen. Kuro-Sensei wird schon aufpassen, dass nichts passiert!“, sagte Sakura auf einmal, die bemerkt hatte, dass TenTen sich Sorgen machte.

TenTen blickte sie an, nickte dann aber dankbar.

„Du hast Recht… Entschuldige…“, stammelte TenTen und setzte sich auf den Boden. Sakura tat ihr gleich. Sie würden warten, bis Kuro-Sensei zu ihnen kam, um ihnen zu zeigen, was sie tun sollten.

Neugierig blickte sie wieder zu Neji herüber, der mittlerweile auch einem Partner zugeteilt wurde. Ihr fiel auf, dass er relativ oft zu Hinata herüberblickte und sie runzelte die Stirn.

Was hatte das jetzt zu bedeuten?

Sie malte sich schon wieder die schlimmsten Sachen aus. Wollte er etwa die Stunde ausnutzen, um Hinata etwas anzutun?

War er doch hinter seiner Cousine her?

Nervös kaute sie sich auf der Unterlippe herum und beobachtete die Beiden weiterhin.

Wenn er etwas tat, was ihr verdächtig vorkam, würde sie sofort einschreiten! Das war schon mal sicher!

Kuro-Sensei stand gerade bei Hinata und Lee und zeigte ihnen, was sie zu tun hatten, was sehr kompliziert aussah. Sie hoffte nur, dass Hinata aufpasste, dass Lee ihr nicht wehtat.

Nach weiteren Minuten kam der Lehrer zu Sakura und TenTen herüber und zeigte ihnen ebenfalls die Grundtechniken, die sie jetzt üben sollten.

Sie hatten es so weit verstanden und standen auf. Sakura nickte und gab der Braunhaarigen zu verstehen, dass sie bereit war.

TenTen machte einen Schritt auf sie zu und wollte nach Sakura greifen, als ein schmerzerfüllter Schreier sie zusammenschrecken ließ.

Das war Hinata!

Erschrocken wirbelte sie herum und sie weitete ihre Augen, als sie sah, wie Lee Hinata auf den Boden gedrückt hatte und mit einem Fuß auf ihrem Arm stand.

„Verdammt, Lee! Geh von Hinata herunter!“, brüllte TenTen fassungslos und stürmte auf ihn zu.

Hatte der Vollidiot vergessen, dass es nur Training war?! Er sollte Hinata doch nicht den Arm brechen!

Sie kam näher und wollte gerade ihren Ex-Schwarm von ihrer Freundin herunterschieben, als Neji auftauchte und es übernahm.

Ehe Lee sich versaß, hatte Neji ihn gepackt und zog ihn kommentarlos von seiner Cousine herunter, die immer noch auf dem Boden lag und ihren Arm hielt.

Tränen kullerten über ihre Wangen und sie gab schmerzerfüllte Laute von sich.

Da Neji mit Lee beschäftigt war, kümmerte TenTen sich um ihre Freundin und ließ sich neben ihr auf die Knie fallen.

„Hinata! Geht’s dir gut?“, fragte sie besorgt und griff nach ihrem Arm, den sie festhielt.

„N-nicht anfassen! Auu… Es t-tut so weh!“, heulte sie und kniff ihre Augen zusammen.

TenTen sah sich den Arm genauer an, der eindeutig gebrochen war.

„So ein Mist, du musst dringend zum Arzt!“, fluchte TenTen und schaute auf, als Kuro-Sensei dazukam.

„Was ist passiert?“, wollte er wissen und beugte sich zu Hinata herunter.

„L-Lee h-hat das n-nicht mit A-Absicht gemacht! I-ich bin einfach n-nur zerbrechlich!“, stotterte Hinata und wurde rot.

TenTen seufzte. Hinata würde nie jemand verraten, auch wenn derjenige mit böser Absicht gehandelt hatte…

„Ich bringe sie ins Krankenzimmer!“, meldete Neji sich auf einmal zu Wort und schob sich zwischen TenTen und dem Lehrer.

Verwirrt blickte TenTen auf und schaute sich nach Lee um, der grummelnd auf der Seite stand und seinen Nacken rieb.

Anscheinend hatte Neji ihm verdeutlichen können, dass er einen Fehler getan hatte…

Gut so, dann würde Lee sich vielleicht mal Gedanken machen, dass er nicht so perfekt war, wie er glaubte!

TenTen schaute wieder zu Neji, der Hinata mit Leichtigkeit aufhob und sie aus der Turnhalle trug.

„Ich werde mitgehen!“, sagte die Brünette zum Lehrer, der einverstanden war und sie folgte ihnen aus der Halle.

Doch sie war nicht die Einzige. Hanabi, die kleine Schwester von Hinata, hatte sich ebenfalls abgeseilt und verließ vor TenTen die Halle.

Ihr war aufgefallen, dass Hanabi sehr, sehr böse schaute. Wahrscheinlich ärgerte sie sich auch darüber, was Lee getan hatte.

Hanabi schien nicht zu merken, dass TenTen hinter ihr herlief, denn sie ging, ohne sich umzuschauen, ins Krankenzimmer und blieb mit verschränkten Armen vor dem Bett stehen, auf dem Neji Hinata absetzte.

TenTen blieb vorsichtshalber auf dem Gang stehen, da ihr Gefühl ihr sagte, dass es jetzt besser wäre, sie würde sich ihnen nicht zeigen und wartete ab, was sie sprachen.

„Neji, du weißt, dass das Konsequenzen für dich haben wird!“, hörte sie Hanabi sagen und verwirrt zog TenTen eine Augenbraue in die Höhe. Konsequenzen? Wegen was?

„N-nein, H-Hanabi! N-Neji kann nichts d-dafür!“, jammerte Hinata und schniefte laut.

„Neji hat seine Aufsichtspflicht verletzt! Vater wird das nicht dulden!“, widersprach Hanabi.

//Aufsichtspflicht?! Was zur Hölle meint sie?!//

TenTen verstand nur noch Bahnhof. Doch ehe die drei Hyuugas ihre Diskussion weiterführen konnten, kam die Krankenschwester herein und unterbrach somit das Gespräch.

„Was ist denn passiert?“, wollte die Krankenschwester wissen und sah sich besorgt Hinatas Arm an: „Der Arm ist gebrochen, Liebes. Bist du hingefallen?“

„J-ja!“, antwortete Hinata schnell und zuckte zusammen, als die Krankenschwester ihren Arm hochhob.

„Ach je, das ist ein glatter Bruch. Da bist du aber ganz schön dumm gefallen!“, antwortete die Frau und seufzte: „Darum kümmern wir uns sofort. Ihr Beiden könnt dann bitte gehen!“

Neji und Hanabi sahen kurz besorgt zu Hinata, die nickte und sie verließen das Krankenzimmer.

Ach du Schreck! TenTen musste sich schnell verstecken, nicht, dass sie entdeckt wurde!

Schnell rannte sie um die nächste Ecke und drückte sich gegen die Wand. Hoffentlich entdeckte man sie nicht.

„Ich werde Vater benachrichtigen müssen, Neji, so leid es mir auch tut!“, sagte Hanabi gerade und TenTen spitzte ihre Ohren.

Neji schien zu schweigen, denn sie hörte nicht, dass er antwortete.

„Tu, was du nicht lassen kannst“, durchbrach er irgendwann die Stille und lief davon.

Genau in TenTens Richtung!
 

******************************
 

Hanabi ist vllt. OoC, aber einen Sündenbock muss es ja geben! XD Übrigens kann ich die Kleine nicht besonders leiden, weil sie so hochgelobt wird, während Hina drunter leiden muss. Das mag ich nit... >.<

Aber so langsam kommen wir Nejis Geheimnis näher, vllt. kann der eine oder andere schon denken, was genau das Problem der Familie ist! ^^
 

Würd mich über Reviews freuen!
 

Grüzle Hina

Lebensaufgabe

Total schlecht gelaunt verließ Temari das Schulgebäude und marschierte auf die große Wiese zu. Es war herrliches Wetter und sie wollte den Rest des Tages draußen verbringen. In die Schule brachte sie keine zehn Pferde mehr herein. Es reichte ihr, dass sie eine Stunde hatte nachsitzen müssen!

Als sie die Wiese betrat, steuerte sie einen großen Kirschbaum an, an dem sie sich niederließ und sich hinlegte.

Sie verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und sie starrte hoch in die Sonne.

Ganz allmählich verrauchte ihre Wut auf den Lehrer und sie entspannte sich. Nun ja, soweit es ging. Ihre Gedanken kreisten um Shikamaru. Wo war er nur? Wieso hatte er ihr nichts gesagt, dass er nicht kam?

Für einen kurzen Moment verzog sie ihr Gesicht und sie seufzte schwer. Warum fehlte er ihr so sehr?

„Du seufzt wie eine alte Frau, Temari. Beschäftigt dich irgendetwas?“, fragte plötzlich die Stimme, die sie heute den ganzen Tag vermisst hatte. Er war hier!

Hastig rappelte sie sich auf und schaute in alle Himmelsrichtungen, doch sie fand ihn nicht. Hatte sie sich das jetzt eingebildet?! Vermisste sie ihn so sehr, dass sie schon seine Stimme hörte?

„Ich werde schon verrückt!“, grummelte sie und wollte sich zurücklegen, als sie ein leises Lachen vernahm.

„Du bist doch schon verrückt, Vogelscheuche! Aber schön, dass du es auch langsam einsiehst!“

Da! Schon wieder! Wo war der Kerl?!

Sie schaute nach oben und ein erschrockenes Keuchen entwich ihren Lippen.

Shikamaru saß genau über ihr auf dem Ast und sah grinsend zu ihr herunter. Bei seinem Anblick beschleunigte sich ihr Herz und ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihr breit.

Sie freute sich wahnsinnig, ihn zu sehen.

„Verdammt, musst du mich so erschrecken?“, zischte sie, lachte aber dabei.

Grinsend sprang Shikamaru vom Ast herunter und landete geschickt neben ihr auf der Wiese.

„Tut mir leid, woher sollte ich ahnen können, dass du dich genau unter meinem Schlafplatz legst?“, fragte er und machte es neben ihr gemütlich.

„Du hast da oben geschlafen?“, wollte sie wissen und schüttelte ihren Kopf. Das war ja mal wieder typisch.

„Klar, bis eben… Aber als du angetrampelt kamst, war es vorbei mit Schlafen!“, neckte er sie und legte sich nach hinten ins Gras.

„Ich trample nicht!“, knurrte sie und boxte ihm gegen die Schulter.

„Wieso hast du eben eigentlich so traurig geschaut? Ist etwas passiert?“, fragte er nach einer Weile und blinzelte zu ihr herüber.

Da fiel Temari wieder ein, dass sie ihm eigentlich böse sein wollte und verzog ihr Gesicht.

„Wo warst du heute?!“, stellte sie die Gegenfrage und fixierte ihn mit ihren grünblauen Augen.

Shikamaru schwieg einen Moment und beobachtete eine einzelne Wolke, die sich in dem Moment vor die Sonne schob.

„Ich hatte heute keine Lust auf Schule, mehr nicht“, sagte er und zuckte mit den Schultern.

Temari starrte ihn perplex an und rang nach Worten.

„Du… du hast einfach blau gemacht?“, fragte sie schließlich entsetzt.

„Ja, kommt schon mal vor, dass ich das mache. Du nicht?“

„Nein! Ich würde im Traum nicht daran denken!“, schimpfte sie und sah ihn beleidigt an: „Trotzdem hättest du etwas sagen können!“

Plötzlich erschien ein breites Grinsen auf Shikamarus Lippen und er rupfte ein paar Grashalme aus dem Boden.

„Willst du mir damit sagen, dass du mich vermisst hast?“, hakte er nach, worauf Temari schrecklich rot wurde und sie schnell wegschaute.

„Nein!“, rief sie etwas lauter, als beabsichtigt: „Ich würde dich nie vermissen!“

Shikamarus Grinsen verschwand nicht, eher wurde es noch eine Spur breiter, als er sich in ihre Richtung drehte und die herausgerupften Grashalme aus der Hand fallen ließ.

Temari beobachtete, wie die Grashalme auf ihr Oberteil flogen und sie wollte sie mit einer Handbewegung wegstreichen, doch Shikamaru war schneller.

Er legte seine Hand auf ihren Bauch und strich die Grashalme weg, dabei sah er in ihre Augen.

Schon fast ängstlich blickte sie zurück und ihr Herz donnerte wie wild gegen ihren Brustkorb.

Sie atmete zitternd durch die Nase, sagte aber nichts, was den Moment zerstören könnte.

Oh Gott, was passierte hier? Sie lag tatsächlich mit einem Jungen auf einer Wiese, der seine Hand auf ihren Bauch liegen hatte und ihr in die Augen blickte.

Moment… Warum lag die Hand denn immer noch dort? Die Grashalme waren doch schon weg!

„Was machst du da?!“, giftete sie und schlug seine Hand weg.

Überrascht zog der Brünette die Hand weg und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Gute Frage, was hatte er da eben gemacht?!

„Entschuldige“, nuschelte er und legte sich wieder zurück auf den Rücken. Temari war sich fast sicher, dass seine Wangen rot anliefen, sagte aber nichts.

„Schon in Ordnung! Sag mir lieber, was du heute gemacht hast“, wechselte sie schnell das Thema und legte sich ebenfalls auf den Rücken.

Sie spürte immer noch Shikamarus Hand an der Stelle, an der er sie berührt hatte. Unangenehm war es ihr ganz und gar nicht… Doch zugeben wollte sie das nicht. Sonst würde er sich wieder was drauf einbilden!

„Hab geschlafen“, kam die knappe Antwort von ihm und Temari seufzte. War ja klar…

„Und wie war die Schule?“, wollte er dann wissen, um das Gespräch am Laufen zu lassen.

Er mochte den Klang ihrer Stimme; sie war weder nervig, noch laut.

„Hör mir bloß auf… Ich hab eine Stunde nachsitzen dürfen!“, zischte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Überrascht zog Shikamaru eine Augenbraue in die Höhe und drehte seinen Kopf in ihre Richtung.

„Du und nachsitzen? Was hast du denn angestellt?“

Temari hörte laut und deutlich den Spott aus seiner Stimme heraus, was sie veranlasste, ihren Kopf ebenfalls in seine Richtung zu drehen, um ihn böse anzuschauen.

„Ich habe eben nicht aufgepasst. Ist doch egal… Es ist vorbei!“, grummelte sie.

Sie wollte ihm sicherlich nicht verraten, dass sie wegen ihm nachsitzen musste. Jawohl, Shikamaru war daran Schuld!

„Gib es doch zu! Du hast mich so sehr vermisst, dass du dich die ganze Zeit gefragt hast, wo ich bin und warst deswegen abgelenkt!“, scherzte Shikamaru, der nicht wusste, dass er damit voll ins Schwarze traf.

Er schien es auch zu bemerken, als er sah, wie fassungslos Temari ihn anstarrte und er musste anfangen zu lachen.

„L-lach nicht! Das ist nicht witzig!“, jammerte Temari, als sie bemerkt hatte, dass sie sich eben selbst verraten hatte und schämte sich dafür.

„Schäm dich doch nicht dafür, Temari. Es ist doch schön, dass du so an mir hängst“, sagte er schließlich, nachdem er sich wieder gefangen hatte und lächelte sie an.

„Findest du das etwa schön?“, fragte sie ihn und sah ihn verwundert an.

„Ähm…“, machte Shikamaru und sah in den Himmel: „Können wir irgendwann nochmal darüber reden? Ich bin müde und würde gerne schlafen.“

DAS war es sicherlich nicht, was Temari eben hören wollte. Eingeschnappt stand sie auf und lief, ohne weitere Kommentare, davon.

„Hey, warte doch!“, rief er ihr hinterher, doch das blonde Mädchen dachte gar nicht daran.

Männer! Männer waren echt blöd!

Sie musste sich jetzt ablenken! Und sie hatte auch schon eine Idee, wie sie das machen könnte.

Dazu müsste sie aber doch kurz in die Schule, weil sie das, was sie jetzt brauchte, in ihrem Zimmer hatte.
 

TenTen fing an zu schwitzen. Sie hörte Nejis Schritte immer deutlicher. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er sie entdeckt hatte.

Oh Gott, wie sollte sie ihm erklären, was sie hier machte?

Unruhig kaute sie sich auf der Unterlippe herum, da fiel ihr die rettende Idee ein. Ist doch klar, warum sie hier war! Schließlich war ihre Freundin verletzt worden und sie wollte nach ihr schauen!

Etwas mutiger stieß sie sich von der Wand ab und lief um die Ecke, genau in Nejis Arme.

Zum zweiten Mal stießen sie zusammen und starrten sich verblüfft an. Wie aus Reflex hatte Neji nach TenTens Hüfte geschnappt, ehe sie hinfiel.

//Als hätte ich gerade ein Déjà-vu//

„N-Neji…“, stammelte sie und sah in seine fliederfarbene Augen. Ihr fiel zum ersten Mal auf, wie schön seine Augen waren… Halt, stopp! Konzentrieren, TenTen!

„TenTen. Was machst du hier?“, fragte Neji mit kühler Stimme und trat einen Schritt zurück. Überrascht blickte die Brünette ihn an. Mit was für einem Ton redete er denn mit ihr?

Ungläubig öffnete sie ihren Mund, doch keines der Worte, was sie sich eben zurechtgelegt hatte, wollte ihr von den Lippen weichen.

Doch das war anscheinend Antwort genug, denn Neji nickte knapp.

„Wie viel hast du gehört? Sei ehrlich, TenTen!“

Mist, verfluchter Mist! Was machte sie jetzt?!

„Wer ist das, Neji?“, mischte sich plötzlich Hanabi ein, die TenTen kritisch musterte. Dann fiel es ihr ein und sie lächelte leicht. Doch es war kein freundliches Lächeln, eher ein abfälliges, was TenTen überhaupt nicht gefiel.

„Ach, ich weiß. Das ist das Mädchen, das immer zu spät zur AG kommt!“, beantwortete sie sich selbst die Frage.

„Rede so nicht über TenTen, Hanabi!“, zischte Neji und blickte seine Cousine warnend an.

TenTens Mund stand leicht offen und ein blasser Rotschimmer erschien auf ihren Wangen. Neji hatte sie eben tatsächlich in Schutz genommen!

„Oh nein, Neji… Sag bitte nicht, dass das wahr ist“, stieß Hanabi entsetzt aus und legte ihren Kopf fluchend in den Nacken: „Vater wird das nicht dulden! Du hast dich auf deine Lebensaufgabe zu konzentrieren. Vergiss das Mädchen, bevor du Ärger bekommst!“

Neji und TenTen wurden gleichzeitig rot im Gesicht und starrten in verschiedenen Richtungen. Das war ihnen beide etwas unangenehm, dass Hanabi ihn so bloß stellte.

„Ich weiß nicht, wovon du redest! TenTen und ich haben nichts miteinander!“, stellte er klar und ignorierte TenTens Blicke, die sie ihm zuwarf.

Aus irgendeinem Grund schmerzten seine Worte, auch wenn sie wahr waren. Aber das hieß nicht, dass sie es sich nicht gewünscht hätte.

Hanabi blickte die Beiden abwechselnd an und nickte.

„Und das wird auch so bleiben?“

Schockiert riss TenTen ihre Augen auf. Was bildete sich das kleine Mädchen eigentlich ein?! Neji konnte doch selbst entscheiden, mit wem er zusammen sein wollte und mit wem nicht!

„Hör mal zu, Hanabi! Neji hat ein Recht darauf, selbst zu entscheiden…“, begann TenTen auch schon, doch Neji unterbrach ihr Redefluss mit einer schnellen Handbewegung und sie verstummte augenblicklich.

„TenTen, misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. So ist es eben vorgeschrieben und ich habe mich daran zu halten!“

„A-aber…“, stammelte sie.

„Nein, es ist in Ordnung. Onkels Worte sind Gesetz. Ich habe mich zu fügen!“, sagte er und Hanabi schaute ihn zufrieden an.

„Gute Entscheidung, Neji. Ich werde Vater nichts von dem Mädchen sagen. Aber wenn ich dich nochmal mit ihr zusammen sehe, bleibt mir nichts anderes übrig“, meinte Hanabi und lief danach weiter.

Sprachlos blickte TenTen der Kleinen hinterher und schüttelte entrüstet ihren Kopf.

„Das lässt du dir gefallen, Neji?“, wollte sie wissen und sah zu ihm hoch.

Neji zuckte nur kurz mit den Schultern und blickte sie an.

„Mir bleibt nichts anderes übrig, TenTen. Das ist meine Bestimmung!“, antwortete er und TenTen war sich sicher, dass er etwas niedergeschlagen klang.

„Aber Neji. Du kannst dein Leben selbst bestimmen!“, widersprach sie, erschrak aber, als er sie mit ausdrucksloser Miene anstarrte.

„Ich habe dir vorhin schon gesagt: Misch dich da nicht ein“, zischte er und ließ sie danach einfach stehen.

Verwirrt blickte sie ihm hinterher und schluckte hart.

Warum hatte sie das Gefühl, dass sie ihn so schnell nicht mehr sehen würde?

Erste Annäherungsversuche

Nachdem Temari in ihrem Zimmer war, um das zu holen, was sie gebraucht hatte, ging sie wieder auf die Wiese, doch dieses Mal in eine andere Richtung, damit sie Shikamaru nicht über den Weg lief.

Ihn wollte sie jetzt sicherlich nicht sehen!

Als sie ein schattiges Plätzchen gefunden hatte, setzte sie sich in Schneidersitz auf den Boden und stellte vor sich ein Shogibrett auf.

Sie würde jetzt ein bisschen gegen sich selbst spielen, das machte sie öfters. Das war ein gutes Training und da sie leider niemand kannte, der auch Shogi beherrschte, blieb ihr nichts anderes übrig, als gegen sich selbst zu spielen.

Sie stellte die Spielfiguren auf und begann mit dem ersten Zug. Nach ein paar Zügen war sie so vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass sie beobachtet wurde.
 

Shikamaru setzte sich auf, als Temari einfach aufsprang und weg lief. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!

Er verstand sie einfach nicht. Was hatte sie denn erwartet?!

Fluchend strich er sich über die Augen und dachte nach, was er falsch gemacht hatte. Aber ihm fiel einfach nichts ein. Verdammt, er konnte die schwerste Formel in Mathe lösen, wichtige Daten in Geschichte herunterrattern, wenn es sein musste, aber mit Frauen kannte er sich null aus.

Jetzt stand er da, wie der letzte Volldepp. Mit irgendetwas hatte er sie verärgert, aber er kam einfach nicht drauf, was es sein konnte.

Weil er sich über sie lustig gemacht hatte? Meine Güte, woher sollte er ahnen, dass sie ihn wirklich vermisst hatte?

Obwohl es ihn doch sehr berührte, dass sie so an ihm hing…

Temari war wirklich ein interessantes Mädchen. Erst himmelte sie ihn an, weil sie vermutet hatte, dass er der Shogi-Weltmeister war, dann hasste sie ihn, weil sie dachte, er sei es nicht und jetzt mochte sie ihn wieder. Aber nicht, weil er der Weltmeister, sondern weil er ER war: Shikamaru Nara!

Sie mochte ihn und nicht seinen Titel, was ihm wirklich viel bedeutete.

Aber was passierte, wenn sie hinter seinem Geheimnis kommen würde? Würde sie noch was mit ihm zu tun haben wollen? Er gab es ungern zu, aber er hatte Angst davor. Angst, dass sie ihn verlassen würde, wenn sie dahinter kam, dass er sie belogen hatte.

Auch wenn er seine Gründe hatte, es war keine gute Basis, auf einer Lüge eine Freundschaft oder gar eine Beziehung aufzubauen.

Shikamaru stutzte. Warum, um Himmelswillen dachte er über eine BEZIEHUNG nach?! Er wollte doch nichts von der Vogelscheuche!

Fluchend stand er auf und schob seine Hände in die Hosentaschen. Er war anscheinend zu lange in der Sonne gelegen, sonst würde er nicht so einen Schwachsinn denken!

Oder er hatte sich vorhin beim Shogi-Training überanstrengt. Aber nein, das glaubte er weniger…

Ganz langsam lief er los, eigentlich hatte er keine Ahnung wo er hinwollte.

Als er jedoch Temari entdeckte, die wieder zurückkam, blieb er stehen und beobachtete sie. Aber Temari ging nicht zu ihm zurück, sondern schlug eine andere Richtung ein. Sie wollte ihm anscheinend aus dem Weg gehen.

Nun gut, dann ließ er sie eben ein bisschen schmollen. Er war sich sicher, dass sie irgendwann wieder zu ihm kam, da sie ihn wieder vermissen würde.

Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen; der Gedanke gefiel ihm einfach, dass sie an ihn dachte.

Er wollte gerade weiterlaufen, als er entdeckte, was sie unter ihrem Arm geklemmt hatte und er schaute ihr überrascht nach.

Sie schien es wirklich ernst zu meinen, dass sie ihn besiegen wollte, sonst würde sie nicht mit einem Shogibrett herumlaufen.

Nun war seine Neugierde geweckt und er folgte ihr.

Irgendwann blieb sie stehen und sie setzte sich auf den Boden. Er schlich sich näher heran und versteckte sich hinter einem Baum.

Er beobachtete, wie sie das Brett vor sich aufstellte und die Spielsteine setzte.

Interessiert verfolgte er jeden ihrer Züge und sein Erstaunen steigerte sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Sie war gut, nein, sie war sogar sehr gut.

Sie dachte logisch nach und setzte nicht wahllos ihre Steine auf dem Feld, wie es andere Amateure gerne taten. Sie analysierte jeden Schritt und opferte unwichtige Figuren, um zu siegen.

Auch wenn sie kleine Fehler machte, war sie ein ernstzunehmender Gegner. Er hatte sie unterschätzt.

Lächelnd verschränkte er seine Arme vor der Brust und schaute ihr gespannt zu. Es wäre ihm eine Ehre, eines Tages gegen sie anzutreten…
 

Stunden später und total genervt packte Temari ihr Shogibrett zusammen und ließ sich nach hinten ins Gras fallen.

Schweigend blickte sie in den Himmel und dachte nach.

War sie wirklich schon gut genug, um gegen den Champion anzutreten?

‚So eine, wie du, könnte es nie mit dem Weltmeister aufnehmen!‘ Shikamarus Worte hallten in ihrem Kopf wider und sie knurrte vor sich hin.

Auch wenn sie sich mittlerweile besser verstanden, schmerzten seine Worte immer noch.

„Der hat doch keine Ahnung! Wichtigtuer!“, zischte sie und boxte mit ihrer Faust in die Luft: „Du wirst schon sehen, du Idiot! Ich mache den Champion platt und dann wirst du mich mehr respektieren!“

„Von wem redest du denn da?“, fragte Shikamaru, der sich ein Grinsen verkneifen musste. Sie war echt ein verrücktes Ding…

„SHIKAMARU!“, rief sie entsetzt und sprang, wie von der Tarantel gestochen, auf ihre Beine.

Dabei trat sie auf das Shogibrett, das unter ihren Füßen wegrutschte und sie auf ihren Hintern fiel.

„Au…“, jammerte sie und blickte hilflos zu Shikamaru hoch, der schnell aus seinem Versteck gerannt kam und vor ihr stehen blieb.

„Alles in Ordnung?“, wollte er wissen und sah sie besorgt an.

„Was treibst du dich hier herum, Nara?!“, zischte sie und funkelte ihn böse an. Hatte er sie etwa beobachtet?!

Shikamaru hielt ihr zögernd die Hand ihn, er spürte, dass sie ihm immer noch böse war.

„Ich bin zufällig hier vorbeigekommen und habe gesehen, wie du Selbstgespräche geführt hast“, schwindelte er und lächelte leicht. Er wollte ihr jetzt nicht unbedingt sagen, dass er sie beim Shogi spielen beobachtet hatte…

Temari ignorierte seine Hand und stand aus eigener Kraft auf.

„Lass stecken, ich bin keine alte Frau, die auf deine Hilfe angewiesen ist“, zickte sie und strafte ihn mit einem bösen Blick.

Shikamaru ließ seufzend seine Hand sinken und schob sie in die Hosentasche.

Ging das Ganze wieder von vorne los?! Er war so froh, dass sie sich endlich verstanden hatten und jetzt zickte sie wieder herum!

Gott, Frauen machten einen wahnsinnig!

„Ich wollte nur höflich sein, Madame. Immerhin bist du wegen mir hingefallen!“, meinte er und schüttelte leicht den Kopf. Unglaublich, einfach nur unglaublich.

„Du und höflich?!“, fragte sie mit schriller Stimme: „Das ich nicht lache! Davon hab ich vorhin nichts gemerkt!“

„Mendokuse, sag doch endlich, was dein Problem ist!“, stöhnte er und verdrehte seine Augen.

Temari starrte ihn lange an und atmete tief durch die Nase.

„Darauf musst du schon selbst kommen!“

Verzweifelt blickte er sie an und zuckte mit den Schultern.

„Hör zu, ich kenne mich mit euch Frauen nicht aus. Man kann euch nicht lernen und nicht berechnen. Ihr macht was ihr wollt und verkompliziert alles mit euren Launen! Da reicht nicht mal mein hohes IQ aus, ihr seid einfach zu verwirrend!“, erklärte er und kratzte sich am Hinterkopf: „Also sag mir jetzt, was dich so wütend macht!“

„Mich macht deine Ignoranz wütend!“, stellte sie klar und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Meine… Ignoranz?“

„Ja, genau! Hättest du vorhin nicht das Thema abrupt gewechselt und hättest mir die Frage beantwortet, dann wäre ich jetzt nicht wütend!“, erklärte sie.

In Shikamarus Kopf ratterte es. Verdammt, welche Frage meinte sie denn? Man, war das anstrengend…

Plötzlich machte es bei ihm oben „klick“; er hatte es verstanden.

Er seufzte schwer, musste dann aber leicht grinsen, was Temari nicht besonders gefiel. Sie dachte sofort, er würde sich über sie lustig machen.

„Lachst du mich jetzt aus?!“, fragte sie schnippisch.

Erschrocken sah sie zu ihm auf, als er sich ihr näherte, bis sich ihre Körper fast berührten. Und schon wieder schlug ihr Herz wie verrückt.

Ihre Wangen fingen an zu glühen, als sie ihm in die braunen Augen blickte, die im Moment so nahe waren.

„W-was hast du vor, Shikamaru?“, wollte sie wissen, wobei ihre Stimme fast nur noch ein Flüstern war. Das durfte doch nicht wahr sein. Noch nie hatte ein Kerl sie so aus der Fassung gebracht, wie er…

„Ich beantworte jetzt deine Frage“, sagte er und lächelte leicht.

Oh, hatte er ein schönes Lächeln…

„Welche Frage?“ Ach je, wie peinlich. Jetzt fing ihre Stimme auch schon an zu piepsen. Sie war in dem Moment einfach viel zu sehr nervös.

Das schien Shikamaru auch zu bemerken, denn er grinste sie etwas frech an.

„Mach ich dich etwa nervös, Temari?“, fragte er und zwickte ihr neckend in die Wange.

„Au! Nein, träum weiter, du Esel!“

„Kleine Zicke!“, sagte er und stupste mit seinem Zeigefinger gegen ihre Nase: „Nun zu deiner Frage zurückzukommen: Ich finde es schön, dass du an mir hängst. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass mich jemand sehr gerne hat.“

Temari blickte ihn mit großen Augen an und vergaß in dem Moment zu atmen.

Nachdem sie realisiert hatte, was er sagte, kicherte sie verlegen und sah schnell weg.

„Hmm, ja“, sagte sie. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte.

Plötzlich spürte sie Shikamarus Finger an ihrem Kinn, da hatte er schon ihr Gesicht zu sich gedreht und sah ihr in die Augen.

Schon fast ängstlich erwiderte sie den Blick und sie musste aufpassen, nicht einzuknicken, da ihre Knie auf einmal total weich wurden.

Das Blut rauschte ihr in den Ohren und ihr Körper fing an allen Stellen an zu kribbeln, als er sich langsam zu ihr herunterbeugte.

„Shi-Shikamaru…“, hauchte sie und ihre Wangen wurden schrecklich rot.

Doch ehe sich ihre Lippen berühren konnten, durchbrach ein Ruf die Stille und der knisternde Moment war verschwunden.

„Temari!“, rief TenTen, die über die Wiese auf sie zukam und die beiden schossen mit knallroten Gesichtern auseinander.

„TenTen, was ist denn?!“, brummte Temari und man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie sauer war, dass sie eben gestört wurden.

TenTen hatte sie endlich erreicht und blieb vor ihr stehen. Als sie jedoch den roten Kopf von Temari bemerkte, blickte sie fragend zu Shikamaru, der aber nicht besser aussah.

„Oh, oh. Hab ich euch etwa gestört?“, wollte sie wissen und ein wissender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

„Sag, was du willst! Und wehe, es ist nichts Wichtiges!“, drohte Temari, wobei sie TenTens Einwurf ignorierte und TenTen lachte unsicher auf.

„Nun ja, ich denke schon, dass es wichtig ist. Lee hat in der AG Hinatas Arm gebrochen, weil der Volldepp nicht aufpassen konnte. Ich dachte, es würde dich interessieren!“, sagte TenTen hastig.

„Bitte was?! So ein Idiot! Wieso hat er nicht aufgepasst?!“, fluchte Temari und vergaß somit für einen Moment, dass Shikamaru sie fast geküsst hatte.

Die Sache mit Hinata war in dem Moment viel wichtiger und sie machte sich große Sorgen um ihre Freundin.

„Weil er eben ein Idiot ist! Komm mit, wir gehen nach ihr schauen. Ich vermute, dass man sich schon um den Bruch gekümmert hat. Ich muss dir eh noch was erzählen. Wegen Neji!“, erwiderte TenTen und schnappte nach Temaris Hand.

„Tut mir leid, Shikamaru. Ich muss mir Temari kurz ausleihen, du kannst sie später wieder haben!“, sagte sie an ihm gewandt, der sich schweigend zurückgehalten hatte.

Er nickte knapp und TenTen wollte schon loslaufen, doch Temari befreite sich schnell aus TenTens Griff.

„Was ist denn, Temari?!“, wunderte sich die Braunhaarige und beobachtete, wie Temari etwas vom Boden aufhob.

„Ich muss mein Shogibrett mitnehmen! Ich habe sonst kein anderes!“, antwortete Temari und ging weiter. TenTen folgte ihr mit schnellen Schritten und Shikamaru sah den beiden seufzend nach.

Warum lief nie etwas so, wie man es gerne hätte?!

Die Wahrheit über die Hyuugas

Temari und TenTen gingen schnell über die Wiese Richtung Schulgebäude, um nach Hinata zu schauen.

Temari machte sich schreckliche Sorgen um ihre Freundin und so rückte die Sache mit Shikamaru in den Hintergrund.

„Erzähl jetzt mal genau, was passiert ist“, bat die Blondine TenTen und diese nickte.

„Wir wurden in zweier Teams aufgeteilt, Hinata musste eben mit Lee kämpfen. Der Trainer hat die Beiden kaum aus den Augen gelassen, da war es schon passiert. Er hat Hinata auf den Boden gedrückt und ist mit dem Fuß auf ihren Arm getreten!“

„Dieser Idiot!“, schimpfte Temari und knurrte gefährlich: „Wenn ich den erwische!“

Sie betraten das Schulgebäude und gingen schnurstracks in das Krankenzimmer.
 

Shikamaru währenddessen hatte sich wieder unter dem Baum gesetzt und blickte in den Himmel. Sein Blick wurde leicht verträumt, als er an eben dachte, bevor TenTen stören musste.

Es war ein wunderschöner Moment, so was hatte er noch nie empfunden.

Er lachte leise. Wie es aussah, hatte er sich ganz schön in diese Vogelscheuche verliebt… Dass ihm das mal passieren würde…

Ein kleiner Seufzer entwich seinen Lippen und er schüttelte den Kopf.

Sie war so ein verrücktes Ding; vorlaut und frech, aber genau das war irgendwie süß an ihr…

Ach herrje, es war wirklich um ihn geschehen. Wenn er schon dachte, dass ein Mädchen „süß“ war, dann sagte es schon viel aus.

Ein ängstliches Wimmern in der Nähe ließ ihn aufhorchen und er blickte sich um.

Misstrauisch stand er auf, als er zwei Jungs sah, die anscheinend ein Mädchen bedrängten.

Seufzend schob er seine Hände in die Hosentaschen und ging auf sie zu.
 

„L-lasst mich in Ruhe“, sagte das Mädchen ängstlich und kauerte sich an einem Baum zusammen. Die zwei Jungs lachten auf und zupften an ihren ungepflegten, mausgrauen Haaren herum.

„Du bist so hässlich. Geh mal zum Frisör!“, gackerte einer der beiden und zog noch kräftiger an ihrem Haar.

„Auu, lass das!“, jammerte sie und Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Und zum Optiker sollte sie auch mal gehen, dass du dich überhaupt getraust, so herumzulaufen!“, mischte sich der andere ein und nahm ihr die Brille ab.

„Hey! Gib mir meine Brille wieder!“, befahl sie, doch da sie ohne Brille nicht viel erkennen konnte, fuchtelte sie mit ihren Händen ins Leere.

„Hahahaha, guck mal da durch, da wirst du ja blöd im Kopf! Kein Wunder, dass sie keine Freunde hat! Sie ist nämlich zu blööööd!“

„Habt ihr euch jetzt fertig amüsiert? Gib die Brille her und verschwinde!“, sagte plötzlich Shikamaru, der hinter ihnen aufgetaucht war.

Die Jungs drehten sich überrascht um, doch als sie ihn erblickten, fingen sie wieder an zu lachen.

„Ohhh, die Brillenschlange hat ja doch einen Freund! Dir hätte ich mehr Geschmack zugetraut!“, sagte der Eine und lachte dümmlich.

„Es kommt nicht immer aufs Aussehen an. Die innere Werte sind manchmal wichtiger!“, widersprach Shikamaru gelassen.

Das Mädchen schaute überrascht auf. Sie verfluchte sich in dem Moment, dass sie ihn nicht sehen konnte.

„Na los jetzt! Gib schon die Brille, dann sag ich der Rektorin auch nicht, dass ihr wehrlose Mädchen ärgert!“, drängte Shikamaru und streckte die rechte Hand aus.

Die Jungs sahen sich unsicher an, nickten aber.

„Aber du sagst wirklich nichts!“, bat derjenige, der ihm die Brille übergab.

„Verschwindet einfach. Und wenn ich euch nochmal in ihrer Nähe sehe, dann kriegen wir drei ein gewaltiges Problem!“, meinte Shikamaru und nahm die Brille an sich.

„I-ist gut!“, die Jungs warteten nicht mehr länger ab und rannten davon.

//Idioten…//

Seufzend wandte Shikamaru sich an das Mädchen, das hilflos um sich herumblickte.

Lächelnd kam er auf sie zu und ging vor ihr in die Hocke.

„Hey, suchst du das hier?“, fragte er im sanften Ton und überreichte ihr die Brille.

Das Mädchen nahm die Brille dankend an und setzte sie auf.

Verwirrt blickten sie sich an. Es herrschte lange Stille.

//Kein Wunder, dass sie geärgert wird. Ohne Brille wäre sie tausend Mal hübscher…//

„Oh, ich… ich danke dir“, sagte sie und ihre Wangen verfärbten sich rötlich.

„Kein Problem. Ich versteh das manchmal nicht, warum man sich gegenseitig ärgern muss!“, antwortete er und schüttelte leicht den Kopf.

Er stand auf und blickte hoch in den Himmel.

„Hmm, nun ja, ich geh dann mal weiter…“

„Warte!“, rief ihm das Mädchen hinterher und verwirrt blieb er stehen.

„Wie… heißt du?“, fragte sie schon fast schüchtern und ihre Wangen wurden noch etwas röter.

„Shikamaru und du?“

„Shiho!“, antwortete sie und stand auch auf: „Was machst du jetzt?“

Shikamaru verdrehte innerlich seine Augen. Verdammt, was wird das denn jetzt?

„Ich werde mich jetzt wieder hinlegen und schlafen…“, meinte er und wollte wieder weitergehen, doch Shiho folgte ihm.

„Oh, offen gesagt habe ich heute auch kaum geschlafen. Dürfte ich mich zu dir hinlegen?“

Wie vom Blitz getroffen blickte er sie an, öffnete seinen Mund, doch er bekam keinen Ton heraus.

„Bitte“, flehte sie und zog eine Schnute.

Fluchend kratzte er sich am Hinterkopf und zuckte mit den Schultern.

„Mach doch, was du willst…“, grummelte er und lief los.

Shiho schien dies als ein „ja“ zu verstehen, denn sie wich nicht mehr von seiner Seite.
 

Temari und TenTen gingen auf das Bett zu, auf dem Hinata lag und setzten sich auf zwei Stühle neben ihr.

„Hinata, wie geht es dir?“, wollte TenTen wissen und sah sie besorgt an.

Hinata versuchte leicht zu lächeln, was ihr nicht so gelang. Sie war sehr blass im Gesicht und man konnte deutlich in ihren Augen lesen, dass sie Schmerzen hatte.

„Es… geht schon…“, nuschelte sie und sie ließ den Kopf hängen: „Nun ja, jetzt muss Temari sich ja nicht mehr alleine fühlen mit ihrem Verband!“

Temari wurde leicht rot, grinste jedoch. Hinata konnte noch Scherze machen, also ging es ihr etwas besser.

„Cooler Gips! Dürfen wir da drauf unterschreiben?“, fragte TenTen, während sie Hinatas Gips an ihrem rechten Arm bewunderte.

Hinata musste sogar leicht lachen und nickte dann.

„Klar, wenn ich wieder in den Unterricht darf, dann gerne!“

„Wie… Wann darfst du denn wieder kommen?“, fragte Temari.

„Ich soll meinen Arm jetzt erst mal drei Tage ausruhen lassen, dann sehen wir weiter“, antwortete Hinata und seufzte leise.

Sie hasste es, wenn sie nicht in den Unterricht durfte, da würde sie einfach zu viel verpassen.

„Keine Angst, Hinata, wir halten dich auf dem Laufenden!“, sagte Temari, als habe sie eben ihre Gedanken gelesen und Hinata nickte dankbar.

„Hinata, ich will dich jetzt mal etwas fragen…“ Der ernste Ton von TenTen ließ die Blauhaarige aufschauen und sie ahnte nichts Gutes.

„W-was…?“

„Es geht um Neji!“

Hinatas Gesichtsfarbe wurde noch blasser, falls es überhaupt noch ging und sie wollte ihre Fingerspitzen gegeneinander tippen, doch der Schmerz in ihrem rechten Arm hielt sie davon ab.

„TenTen, ich…“

„Hinata, ich will es wissen! Nein, ich muss es sogar wissen!“, flehte TenTen.

„Warum musst du es unbedingt wissen, TenTen? Wenn Neji es dir nicht sagen will…“, begann Hinata, doch wieder unterbrach TenTen sie: „Neji hat es von deiner Schwester verboten bekommen, mit mir zu reden!“

Temari und Hinata starrten sie mit großen Augen an.

„Verboten? Als wenn Neji sich von der Kleinen das gefallen lassen würde…“ Temari lachte ungläubig auf.

„Nein, es ist schon richtig…“, nuschelte Hinata und sie sah betrübt auf ihre Decke.

Nervös kaute sie sich auf die Unterlippe herum und schloss ihre Augen.

„Ich darf es eigentlich nicht erzählen… wenn Vater das herausbekommt, dann wird Neji…“ Dieses Mal unterbrach sie sich selbst.

„Was hat Neji damit zu tun? Er ist ja nur dein Cousin!“, regte TenTen sich auf.

Hinata seufzte und blickte aus dem Fenster.

„Es ist eine komplizierte Geschichte… Die Hyuuga-Familie ist eine große, angesehene Familie, mit einem Oberhaupt. Das ist mein Vater. Alle haben das zu machen, was er will. Und wenn ihm jemand widerspricht, wird er bestraft“, begann sie zu erzählen und sie krallte die Finger ihrer gesunden Hand in die Bettdecke: „Mein Vater hat entschieden, dass Neji sein Leben lang auf mich aufpassen soll. Wenn mir etwas passiert, wird er dafür bestraft!“

TenTen zog hörbar die Luft ein und stand vom Stuhl auf.

„Das ist doch wohl die Höhe! Wenn Neji das nicht möchte…“

Hinata schüttelte ihren Kopf.

„Ihm bleibt nichts anderes übrig. Neji hat sonst niemand, außer uns. Seine Eltern sind beide tot und er lebt bei uns in der Familie. Als Bedingung, dass er bei uns leben darf, muss er eben auf mich aufpassen!“, erklärte sie und man sah ihr deutlich an, dass sie ihm gegenüber schlechtes Gewissen hatte.

„Das ist… grausam! Wieso tut niemand was dagegen?!“, rief TenTen und setzte sich wieder auf den Stuhl.

„Das ist noch harmlos“, widersprach Hinata: „In früheren Zeiten wurden diejenigen, die sich gegen das Oberhaupt gestellt hatten, getötet! Vaters Worte sind Gesetz!“

Sprachlos sahen sich Temari und TenTen an. Das war wirklich eine schreckliche Geschichte.

„Und… wieso hat er verboten bekommen, mit mir zu reden?“, wisperte TenTen.

Hinata sah sie mitfühlend an. „Vater möchte, dass Neji durch nichts von seiner Aufgabe abgelenkt wird. Nejis oberste Priorität ist, dass er auf mich Acht geben soll. Eine Freundin würde ihn nur ablenken, meint mein Vater.“

Das blauhaarige Mädchen schaute wieder aus dem Fenster.

„Ich will das Ganze gar nicht. Neji hat auch ein normales Leben verdient. Er ist so lieb und nett… Er tut mir leid…“, sie seufzte schwer: „Er mag dich sehr, TenTen. Mir tut es weh, ihn so leiden sehen zu müssen!“

TenTen wurde rot, als sie erwähnte, dass Neji sie mögen würde und sie schaute verlegen auf ihre Hände.

„Kann man dagegen nichts tun?“, fragte sie leise.

Hinata blickte zu ihr herüber.

„Wenn ich etwas wüsste, würde ich es sofort machen, TenTen…“
 

Schweigend gingen Temari und TenTen aus der Schule und grübelten darüber nach, was Hinata ihnen eben erzählt hatte.

„Ich… ich muss da was tun, Temari!“, sagte TenTen plötzlich und sah ihre Freundin verzweifelt an: „Der arme Neji! Sein Onkel kann doch nicht alles mit ihm machen, was er will!“

Besonders die Tatsache, dass er keine Freundin haben durfte, regte sie auf. Neji schien sie zu mögen, aber er durfte es nicht…

Das erklärte langsam auch, warum er sie immer nur aus der Ferne beobachtet hatte.

Temari jedoch antwortete nicht.

„Temari? Temari! Hey, hörst du mir überhaupt zu?!“

Empört sah sie die Blonde an, die geistesabwesend auf eine Stelle starrte und keinen Mucks von sich gab.

„Was ist denn los?“, fragte sie sichtlich verwirrt und folgte ihrem Blick.

„Oh…“, machte sie nur und sie verstand.

Etwas weiter von ihnen entfernt lag Shikamaru auf der Wiese und schien sich nicht daran zu stören, dass ein wildfremdes Mädchen bei ihm lag und ihn anhimmelte.

Sichtlich anhimmelte. Dass nicht noch Sabber aus ihrem Mund heraustropfte war schon alles.

„Dieser… dieser Idiot! Was macht er da?!“, knurrte Temari und sie ballte ihre Hände zu Fäusten.

„T-Temari, beruhige dich! Shikamaru macht doch gar nichts… Er…“, begann TenTen, doch Temari hörte ihr nicht mehr zu und lief schon über die Wiese zu ihnen herüber.

„…schläft doch…“, beendete die Brünette ihren Satz flüsternd und seufzte.

Der nächste Streit war schon wieder vorprogrammiert…
 

**************************
 

So, jetzt wissen wir, was mit Neji los ist.

Für alle, die entweder nicht wissen, wer Shiho ist, oder nicht mehr wissen, wie sie aussieht, hier ein link:
 

http://images.wikia.com/naruto/es/images/f/f8/300px-Shiho2.png
 

soooo, dann bin ich mal gespannt, was ihr nun zu sagen habt! :D
 

Gruß Hina



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xGaaraHeroine
2012-05-14T17:51:01+00:00 14.05.2012 19:51
gutes. o:
Von:  fahnm
2012-05-13T22:20:44+00:00 14.05.2012 00:20
Oh weh.
Das kann was werden.
Von:  Hayley
2012-04-29T09:28:08+00:00 29.04.2012 11:28
ja! warum läuft nicht alles wie man es will?
nur eine sekunde, dann hätten sie sich geküsst!!
oh oh!! ich glaub ich weiß wann der kuss kommen wird!!
wenn temari für diesen shogimeister diese auführung mit dem tanzen macht, wird sie rausfinden, dass shika dieser shogimeister ist...dann wird sie ihn hassen
dann sagt shikamaru er liebt sie und dann ist alles happy end XD

Von:  fahnm
2012-04-27T18:39:44+00:00 27.04.2012 20:39
Klasse Kapi^^
Von:  xGaaraHeroine
2012-04-27T16:02:10+00:00 27.04.2012 18:02
ouh das ist toll! *-*
Das ist sehr toll! <3
Von:  fahnm
2012-04-19T20:10:53+00:00 19.04.2012 22:10
Die Mädchen tun mir leid.
Wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Hayley
2012-04-19T17:44:23+00:00 19.04.2012 19:44
aaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!arme TenTen!! Und Temari auch!!
Jetzt fäng das drama erst richtig an!!
Neji zieht weg!! Ok nein...wird nicht passieren...hoffentlich nicht..
freu mich schon auf die nächste Seite ^^

Lg Michelle
Von:  xGaaraHeroine
2012-04-19T16:43:04+00:00 19.04.2012 18:43
schnell weiter! *-*
Von:  fahnm
2012-04-16T20:03:40+00:00 16.04.2012 22:03
Klasse Kapi^^

Von:  xGaaraHeroine
2012-04-16T18:53:51+00:00 16.04.2012 20:53
cooles Pitel. c:


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