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Heidenmond

von

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Prolog

Die Entscheidung eines Einzelnen und mag sie noch so klein und nichtig erscheinen, kann den Verlauf der Weltgeschichte verändern. Diese Entscheidung kann durch ein Wort, z.B. ein Ja zum Tragen kommen oder durch eine Handlung. Es kann eine gute oder auch eine schlechte Tat sein. Das liegt ganz bei uns.

Bei meiner Entscheidung handelte es sich um eine solche Tat und auf die Frage, ob sie gut oder schlecht war, gibt mir jeder eine andere Antwort. Einmal wurde ich gefragt, ob ich es bereue und ob ich heute anderes handeln würde, hätte ich noch einmal die Gelegenheit dazu...

Doch seht selbst:

Flucht

Eigentlich war es die Zeit für eine kurze Rast, doch ich beschloss heute eine Ausnahme zu machen, da ich ahnte meinem Ziel schon viel zu nahe zu sein, als das es sich lohnen würde einen Augenblick zu ruhen. Meine Ahnung bestätigte sich, als ich einen Kilometer weiter um die Ecke, aus dem Wald heraus bog und sich vor mir der Blick in ein Tal auftat. Der Bräglein floss in der nachmittagssonne glitzernd durch eben dieses beschauliche Tal. Doch war nicht er es, auf den mein Blick gelenkt wurde, sondern die Ortschaft Nimmerthal. Ich hatte mein Tagesziel erreicht und das viel schneller als erwartet. So wie es aussah steigerte ich mich langsam. Noch einen Augenblick verweilte ich an Ort und Stelle und ließ den Blick über die Landschaft streifen. Rund um das Tal konnte man den Wald sehen, der den Eindruck einer natürlichen Mauer machte, aber nichts Bedrohliches hatte. An den Wald schloss sich eine Wiese, die auch als Weideland benutzt wurde und danach kamen die Felder, die von den hiesigen Bauern bewirtschaftet wurden. Im Zentrum, dem tiefsten Punkt, lag dann Nimmerthal an den Ufern des Baches.

Mit Mühe riss ich dann den Blick von ein paar ausgelassen spielenden Kälbern los und begann den Weg in den Ort zu folgen. Ich überlegte, ob ich meinen Routenplan verändern und größere Strecken wählen sollte. Dann käme ich schneller zum Ziel, aber auf der anderen Seite konnte ich mir auch Zeit lassen. Denn so schnell wollte ich dann doch nicht Marlindenheim erreichen, denn dass hieße auch bald wieder den Heimweg anzutreten. Bei aller Liebe, aber so schnell wollte ich meine neu errungene Freiheit nicht wieder abgeben.

Der Gedanke an zu Hause zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen und mir wurde bewusst, dass Pater Michelus und die anderen schon lange nichts mehr von mir gehört hatten. Vielleicht sollte ich ihnen einen Brief schreiben. Auch wenn Pater Michelus versuchte, sich nie etwas anmerken zu lassen, so wusste ich doch, dass er sich stets Sorgen um mich machte.

Zielsicher führten mich meine Füße zu der kleinen Kirche Nimmerthals. Wie erwartet war sie geöffnet und ich trat leise ein. Meinen Stock und die Tasche stellte ich am Eingang ab und ging langsamen Schrittes den Mittelgang entlang zu der Statue des heiligen Petarus, dem Begründer des neuen Glaubens. Ich sprach ein Gebet zu ihm und dankte für die schnelle und sichere Reise. Außerdem bat ich um Schutz für Pater Michelus und all die anderen, die im Kloster Mittelbach lebten. Als ich fertig war, erhob ich mich und ging wieder zu meinen Sachen. Ich sah, dass da noch jemand im Eingang stand. Neugierig, wer das wohl war lief ich etwas schneller, aber immer noch im gemäßigten Tempo zurück. Wie sich herausstellte handelte es sich um den Pfarrer des Dorfes, denn er trug die für Pfarrer typische beige Robe. Freundlich grüßte ich ihn.

„Ich grüße euch ebenfalls!“, war seine Antwort „Was führt Euch in unsere bescheidene Gemeinde?“

Zur Antwort deutete ich auf meine Kleidung, von der eigentlich nur der weiße Umhang zu sehen war, der für Pilger typisch war. „Ich dachte das sei offensichtlich!“, sagte ich augenzwinkernd „Ich befinde mich auf einer Pilgerreise nach Marlindenheim und mein Weg führt durch diesen Ort.“

Der Pfarrer nickte „Hm, es ist ungewöhnlich, dass Pilger hier vorbeikommen. Meist wählen sie eine andere Route!“, stellte er fest „Wo kommt Ihr denn her?“

„Aus dem Kloster in Mittelbach. Ich bin schon Zwei Monate unterwegs und dachte, dass ich noch etwa vier benötige, um mein Ziel zu erreichen. Doch wie es ausschaut muss ich meine Zahl bald nach unten korrigieren, da ich von Tag zu Tag schneller bin. Eigentlich war Nimmerthal mein Tagesziel.“

Der Pfarrer lächelte. „Wo bleiben denn meine Manieren? Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Remius, der Pfarrer dieses Dorfes und biete das Du an!“. Er reichte mir die Hand und ich erwiderte den Händedruck.

„So sag doch bitte auch du zu mir! Ich heiße Tristan.“

Ich konnte ihm ansehen, dass mein Name ihn verwirrte, doch er wagte es nicht eine Frage in diese Richtung zu stellen.

„Nun Tristan“, dabei betonte er meinen Namen sonderbar „Wenn dies dein Tagesziel ist, wie du sagst, dann bist du herzlich eingeladen zu bleiben, so lange du magst. Wir haben leider keine Unterkunft für durchreisende, da es die hier so gut wie gar nicht gibt, aber in meinem Haus ist noch ein Zimmer frei.“

Dankend nahm ich sein Angebot an und gemeinsam gingen wir in sein bescheidenes Heim, direkt neben der Kirche.

Das Zimmer, das mir zuteil wurde war klein und beschaulich, doch mehr als ausreichend. Das winzige Fenster bot keinen besonderen Ausblick und so begnügte ich mich damit, die Wolken am Himmel zu beobachten, wie ich es schon als kleines Kind gerne getan hatte. So verstrich die Zeit wie im Flug und ehe ich mich versah, klopfte es. Erschrocken löste ich mich aus meinen Gedanken und sah zur Tür. Da ich keine Antwort gab klopfte es erneut.

„Ähm ja!?“ sagte ich. Zaghaft öffnete sich die Tür und eine junge Frau mit rehbraunen Augen trat herein. „Wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr zum Abendbrot kommen!“, sagte sie. Ich nickte und folgte ihr der Tür hinaus. Sie ging voraus und zeigte mir die Küche. Den kurzen Weg lang starrte ich auf ihren Hinterkopf und fragte mich, wer sie wohl war. Meiner Meinung nach war sie viel zu jung um die Frau des Pfarrers zu sein. Das Rätsel sollte sich schnell auflösen, denn als ich die Küche hinter ihr betrat, stellte Remius sie vor: „Ah Johanna, du hast unseren Gast gleich mitgebracht! Tristan, das ist Johanna, meine Tochter. Johanna, das ist Tristan, ein Pilger aus Mittelbach!“

Die junge Frau lächelte scheu und ich wurde das Gefühl nicht los, dass ihr meine Gegenwart unangenehm war. Gleichzeitig fragte ich mich, wo denn Remius‘ Frau war, die zu dieser liebreizenden Tochter gehörte. Doch ich hob mir diese Frage für später auf, sollte ich es überhaupt wagen sie zu stellen, schließlich ging es mich nichts an.

Der Tisch war schon gedeckt und so setzte ich mich neben Remius, der mir den Platz zu seiner Rechten anbot. Johanna wählte den Stuhl mir gegenüber. Nachdem wir Petarus unseren Dank für die Gaben ausgesprochen hatten nahmen wir schweigend unser Mahl ein. Dabei vermied ich das Fleisch, welches überwiegend dargeboten wurde, denn eine Regel besagte, dass ich nichts dergleichen essen durfte, wärend ich mich auf einer heiligen Reise befand. Doch der Käse schmeckte gut und so konnte ich meinen Magen zufrieden stellen. Johanna entging dies nicht, dass konnte ich an ihren Blicken sehen. Ich war noch vor meinem Gastgeber fertig, wartete aber geduldig, bis auch er den letzten Krümel gegessen hatte.

„Wie kommt es denn, dass eine so junge Seele wie du schon in einem Kloster lebt und sich auf eine so lange Reise begibt?“, fragte Remius und lehnte sich satt auf seinem Stuhl zurück.

Gern beantwortete ich diese Frage: „Ich bin im Kloster aufgewachsen, da ich keine Eltern habe. Im kommenden Jahr werde ich offiziell in die Gemeinde aufgenommen. Vorher jedoch wollte ich noch ein wenig was von der Welt sehen, denn mein Mentor hieß es nicht für gut, dass ich vollkommen weltfremd lebe. Außerdem unterscheide ich mich wohl kaum von anderen Menschen und möchte gerne sehen, was ich meinem Leben widme. Darum Marlindenheim.“

Den Pfarrer befriedigte die Antwort und er fragte nicht weiter nach. Das Gespräch, das noch nicht wirklich ins rollen gebracht worden war drohte wieder einzuschlafen. Darum beschloss ich doch nach Remius‘ Frau zu fragen: „Bitte verzeih, wenn ich dir zu Nahe trete, aber wo ist Johannas Mutter?“

„Keine Sorge junger Freund“, Remius winkte ab „du trittst mir damit nicht zu nahe, auch wenn dies ein durchaus trauriges Thema ist. Johannas Mutter, Miriana hieß sie, starb bei der Geburt ihrer Tochter.“

„Mein aufrichtiges Beileid!“, sagte ich betreten und wieder breitete sich Schweigen aus. Mir war unwohl bei dem Gedanken dieses Thema zu vertiefen und so spielte ich schon mit dem Gedanken mich dezent zurückzuziehen. Da erhob plötzlich Johanna das Wort: „Du pilgerst also!“, stellte sie fest und mir entging nicht, dass sie mich ungefragt duzte, was mich nicht wirklich störte. Es gab mir aber den Eindruck, dass sie nicht halb so schüchtern war, wie sie sich ausgab.

Bestätigend nickte ich und verfolgte ihren Blick, als sie nicht weitersprach. Ihre Augen wanderten von meinem Gesicht auf den Tisch.

„Du hast kein Fleisch gegessen!“, wieder eine Feststellung und mir wurde klar, dass sie nun meinen Teller anstarrte.

„Ja!“, bestätigte ich wieder, doch fügte noch ein paar Worte hinzu: „Es ist nicht erlaubt während des Pilgerns Lebewesen wie Tieren ein Leid anzutun. Darum kann ich kein Fleisch essen, denn man muss ihnen das Leben nehmen um welches zu bekommen.“

„Aber nicht du hast das Schwein getötet!“, widersprach sie. Ich lächelte, denn es freute mich, dass sie so offen tat.

„Nein, das habe ich nicht, sondern jemand anderes. Trotzdem täte ich dem Schwein ein Leid, rührte ich dieses Fleisch an, denn dann ist es auch um meinen Willen gestorben.“. Ich erwartete einen weiteren Widerspruch, doch der blieb aus. Stattdessen bekam ich die nächste Frage: „Warum pilgerst du allein? Ist es denn auch verboten einen Begleiter zu haben?“. Sie schien wirklich interessiert.

„Natürlich muss ich nicht allein umherziehen. Es gibt ganze Gruppen von Pilgern. Ich habe keinen Begleiter, weil es sich einfach nicht angeboten hat.“

„Ist es denn auch Frauen erlaubt auf eine solche Reise zu gehen?“.

Nun hatte ich das Gefühl, als kämen wir der Frage, die sie eigentlich stellen wollte näher und ich hatte eine vage Vorstellung, was das sein konnte. „Ich wüsste nichts, das dagegen spricht.“, antwortete ich deshalb vorsichtig.

Remius indes beobachtete seine Tochter scharf. Auch ihr entging der Blick nicht und so zog sie es vor nun zu schweigen. Trotzdem sagte Remius: „Tristan ist wahrscheinlich müde, so lange, wie er jeden Tag unterwegs ist. Wir sollten ihm seine Bettruhe gönnen.“

Das war für mich das Zeichen, dass es besser war zu gehen, auch wenn ich nicht ganz verstand, was gerade in der Küche vor sich ging. Wortlos stand ich auf und verließ mit einem leisen „Gute Nacht“ den Raum. Johanna wollte mir hinterher, doch Remius hielt sie zurück: „Ich denke er wird den Weg in sein Zimmer allein finden!“

Natürlich hatte er recht und ich versuchte die soeben erlebte Szene aus meinem Kopf zu verbannen, doch es gelang mir nicht. Wieder in meinem Zimmer starrte ich aus dem Fenster, ohne die Wolken, die sich finster auftürmten, wahrzunehmen. Ohne genau definieren zu können was, störte mich etwas an dem Verhalten von Tochter und Vater. Ich hatte die Vermutung, dass sie alles daran setzen würde, um diesen Ort zu verlassen und der Vater wiederum alles tun wollte, um sie zu halten. Vielleicht war ja auch nichts Ungewöhnliches dran, denn ich wusste nicht viel von Vater-Tochter-Beziehungen aber es ließ mich nicht los. Es kribbelte in meinen Händen herauszufinden, warum Johanna von hier weg wollte.

Eines stand für mich fest, in Gegenwart ihres Vaters konnte ich nichts darüber herausfinden und so wie es aussah, würde ich morgen früh schon weiterziehen ohne zu wissen, was ich wissen wollte.

Wie zu erwarten war, raubten mir diese Gedanken den Schlaf und wenn sie es nicht gewesen wären, dann Blitz und Donner, die gegen Mitternacht einsetzten. In den frühen Morgenstunden erreichte der Sturm eine Intensität, dass man meinen konnte, die Welt sollte untergehen. Der Wind drückte stark gegen die Fensterscheibe und Regentropfen klatschten laut dagegen. Ich stand wieder am Fenster und schaute nach draußen.

Gewitter übten schon lange eine große Anziehungskraft auf mich aus und ein so schönes wie dieses hatte ich schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Das Land leuchtete immer wieder auf, wenn ein Blitz, gefolgt von einem lauten Dröhnen über den Himmel glitt. Mehrmals hatte ich den Eindruck, als wäre er irgendwo eingeschlagen. Obwohl die Zeit immer weiter verstrich und die Sonne Licht in unsere Welt hätte bringen müssen, blieb es finster wie in der Nacht.

Ein Donnern hätte mich nicht mehr erschrecken können, als es an der Tür klopfte. Ich zuckte zusammen und fuhr herum. „Ja!“, sagte ich und versuchte mich zu sammeln. Es war wie am Vortag Johanna, die die Tür öffnete und mit schüchternem Gesichtsausdruck hereinkam.

„Wenn du willst, kannst du frühstücken!“, sagte sie. Ich schüttelte den Kopf „Noch nicht. Ich mag bitte mit dir reden, unter vier Augen!“, fügte ich hinzu. Zunächst schaute sie etwas verwirrt, dann nickte sie und schloss leise die Tür hinter sich. Ich musterte sie genauer. Anders als gestern trug sie heute eine Stola, die einen Großteil ihrer Oberarme verdeckte.

Ungeduldig wartete sie darauf, dass ich das Gespräch eröffnete. Ich wollte sie nicht lange warten lassen.

„Ich hatte gestern Abend den Eindruck, dass du auf etwas Bestimmtes hinaus wolltest und dein Vater das durchaus wusste. Ihm schien es nicht nur unangenehm, sondern gar nicht zu passen. Ich allerdings bin neugierig geworden und möchte gerne, dass du die Frage frei heraus äußerst. Ich beiße nicht!“

Für einen Augenblick schien sie erst recht verwundert, fing sich aber wieder schnell, befeuchtete kurz ihre Lippen und sagte dann, die rehbraunen Augen auf mich gerichtet: „Du bist ein guter Beobachter. Wobei, ich glaube es ist eigentlich recht offensichtlich gewesen. Jetzt kommt mir meine Bitte regelrecht kindisch vor, aber ...“ Sie holte einmal tief Luft und platzte dann heraus: „Würde es dir was ausmachen mich mitzunehmen?“

Wie ich es mir gedacht hatte! Meine nächsten Worte wollte ich mir gut überlegen „Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden. Jedoch sind mir ohne die Erlaubnis deines Vaters die Hände gebunden.“. Das war keine faule Ausrede, sondern die Wahrheit, denn ohne die Erlaubnis des Vaters durfte ein Mädchen wie Johanna das Elternhaus nicht verlassen. Gab es keinen Vater mehr so übernahm der nächste lebende männliche Verwandte das Bestimmungsrecht. Ignorierte ich das, so könnte man das als Diebstahl gelten lassen und ich hätte gegen ein Gebot verstoßen.

Natürlich war sich auch Johanna dessen bewusst, trotzdem schaute sie niedergeschlagen. „Mein Vater wird dies nie zulassen!“, ihre Worte gingen fast in einem Donner unter. Ich glaubte sogar Tränen in ihren Augen blitzen zu sehen, konnte das aber durch die Lichtverhältnisse schlecht beurteilen. Mit hängenden Schultern wollte sie das Zimmer wieder verlassen, aber ich hielt sie zurück: „Warum willst du denn so unbedingt weg von hier?“

Kurz hielt sie inne, ignorierte mich aber und führte ihre Bewegung um die Tür zu öffnen fertig aus. Mit zwei Schritten war ich bei ihr und hielt sie am Handgelenk fest. „Warum, Johanna?

„Wenn du es wüsstest, würde es etwas ändern?“

„Unter gewissen Umständen heben Gebote sich untereinander auf und es liegt in meinem Ermessen dem zu folgen, was ich für wichtiger halte.“

Kurz hatte ich den Eindruck, sie würde sprechen doch dann wurde sie rot, schüttelte den Kopf und eilte aus dem Zimmer. Dabei rutschte ihre Stola unbemerkt ein Stück nach unten und ich erhaschte einen Blick auf tiefblaue Flecken. Damit war der Fall für mich klar und ich wusste, was zu tun war.
 

Ich erfrischte mich kurz und ging dann in die Küche. Johanna war nicht da, nur Remius.

„Du wirst sicher noch bleiben, bis der Sturm nachlässt, oder? Es ist gefährlich bei solchem Wetter loszuziehen“, begrüßte mich der Pfarrer.

„Ich bin schon bei solchem Wetter gereist. Wenn man sich vorsieht, ist es nicht viel gefährlicher als im Haus zu bleiben!“, war meine Antwort, was natürlich nicht stimmte, dennoch brauchte ich ein solches Wetter für meine Abreise.

Remius sah mich skeptisch an und öffnete schon den Mund um etwas zu erwidern doch ich kam ihm zuvor: „Ich weiß, was du sagen willst und es ist wohl auch die Wahrheit, aber ich habe das Gefühl dringend weiter zu müssen. Kein Sturm wird mich davon abhalten. Bitte versuche auch du es nicht.“

Er versuchte es durchaus, doch ich ließ mich nicht beirren und schließlich musste er einsehen, dass er mich nicht halten konnte.

Nach dem Frühstück ging ich noch einmal in die Kirche um Petarus um eine sichere Reise und Vergebung für die kommende Sünde zu bitten. Jetzt musste ich nur noch Johanna finden. Überraschender Weise stellte dies kein Problem dar, denn sie wartete geduldig am Kircheneingang auf mich. Neugierig ging ich zu ihr.

„Jedesmal wenn ich in dieser Kirche bete, dann steht hier jemand und wartet auf mich!“, stellte ich fest, deutete es aber insgeheim als ein gutes Zeichen, das mir Petarus sandte.

„Mein Vater bat mich dir das hier zu geben!“, sagte sie und drückte mir ein Bündel in die Hand. Fragend schaute ich zu ihr.

„Es ist ein wenig Proviant.“, erklärte sie. Dankend nickte ich.

„Ich bin froh dich hier zu sehen, das erleichtert mir einiges!“, sagte ich, bewusst darüber, dass ich sie verwirrte „Wann wird es deinem Vater auffallen, dass du weg bist?“

„Was?“

„Wenn du jetzt mitgehst, wann wird Remius dein Fehlen bemerken?“

„Innerhalb einer viertel bis halben Stunde.“, antwortete sie und Hoffnung funkelte in ihren Augen, als sie begriff.

„Dann sollten wir keine Zeit verlieren, denn der Sturm wird ihn kaum aufhalten. Dennoch wird er uns ein wenig Schutz geben!“. Mit diesen Worten drückte ich ihr ein weißes Stoffbündel in die Hand „Wirf dir das über!“.

Johanna entfaltete das Bündel und förderte einen Pilgermantel zu Tage, den sie sich auch sofort über warf. Er war ein wenig zu groß für ihre zierliche Gestalt, aber es würde kaum auffallen.

Wir nickten uns zu und verließen rasch die kleine Kirche, ebenso das ausgestorben wirkende Dorf.
 

Der Regen hatte uns schon nach den ersten paar Schritten bis auf die Haut durchnässt. Die hochgeschlagenen Kapuzen boten kaum Schutz und der pfeifende Wind ließ uns frieren. Ich wusste nicht, ob es Glück oder Pech war, dass wir ihn im Rücken hatten, denn so mussten wir aufpassen nicht nach vorn geschleudert zu werden, aber es war besser, als andersherum gegen ihn anzukämpfen. Der Weg war immer wieder von umgekippten Bäumen oder angewehten Ästen und Gestrüpp versperrt, die unser Vorrankommen deutlich erschwerten. Aber ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass mögliche Verfolger, in väterlicher Form, ähnliche Schwierigkeiten haben würden.

Wie gefährlich diese Unternehmung tatsächlich war, wurde mir bewusst, als ich nicht unweit von uns einen Blitz einschlagen hörte. Bisher hatten wir geschwiegen, doch nun richtete ich meine Worte an Johanna: „Wir müssen uns dringend irgendwo unterstellen!“, rief ich und verstand mein eigenes Wort kaum.

„Was?“, rief Johanna zurück.

„Wir brauchen Schutz! Wir müssen uns irgendwo unterstellen!“

Sie nickte und hob gleichzeitig die Hände. Von ihren Lippen konnte ich „Wo?“ ablesen. Die Frage stellte ich mir auch. Sicher gab es in der Nähe ein weiteres Dorf, doch ich bezweifelte, dass Johanna da sicher war. Remius würde dort als erstes nach uns suchen. Alles was wir tun konnten war weitergehen und darauf hoffen einen natürlichen Unterschlupf zu finden. Kurz entschlossen nahm ich Johanna am Handgelenk und zerrte sie mit mir weg vom Weg, hinein in den Wald. Sie stellte keine Frage oder ich bekam es nicht mit und ich verzichtete auf eine Erklärung, die sie eh nicht gehört hätte.

Ich muss mir heute wirklich eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was ich tat und mir auch nicht über die Folgen bewusst war, aber ich war mir sicher, das Richtige zu tun. Kurz keimten Zweifel in mir auf, als ich mir vorstellte, was meine Ordensbrüder in Mittelbach wohl sagen würden, erführen sie davon, aber Pater Michelus hätte es gebilligt. Hoffte ich.

Leise betete ich zu Petarus, er möge uns schützen und uns helfen. Er erhörte meine Gebete. Wir kamen zu einer hohen Felswand und waren gezwungen statt geradeaus weiter zu laufen nach rechts abzubiegen und ihr zu folgen. Dann blieb Johanna plötzlich stehen. Ich hielt sie immer noch an der Hand und geriet kurz ins Stocken. Langsam drehte ich mich zu ihr herum. „Was?“, rief ich. Doch sie konnte meine Frage eher erahnen als wirklich verstehen und machte sich auch nicht die Mühe mir mit Worten zu antworten. Sattdessen zeigte sie auf einen Spalt in der Felswand, den ich übersehen hatte. Ich nickte zur Bestätigung und ging an ihr vorbei, um ihn mir aus der Nähe anzusehen. Doch bei diesen schlechten Sichtverhältnissen gab es nicht viel zu sehen. Ich holte noch einmal tief Luft und mit der Hoffnung, dass uns Petarus retten und nicht bestrafen wollte zwängte ich mich in den Spalt. Augenblicklich wurde mir etwas wohler, da ich Regen und Wind nicht mehr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Nur der Lärm nahm nicht ab, sondern im Gegenteil noch zu. Der Schall wurde mehrfach von den Wänden wiedergegeben.

Ich sah nicht zurück, spürte aber, dass Johanna mir dichtauf folgte. Genau kann ich nicht mehr sagen, wie weit der Spalt verlief, wahrscheinlich nur wenige Meter, aber mir kam er kilometerlang vor. Es wurde immer enger, so dass ich schon Angst bekam in eine Falle getappt zu sein. Aber dann wurde er wieder weiter und Petarus meinte es noch besser mit uns, er endete in einem niedrigen Höhleneingang. Schnell bedankte ich mich bei dem Heiligen, duckte mich und kroch in die Höhle, Johanna stets dicht hinter mir. Nun flaute auch der Lärm des Sturms ab und wurde nur noch zu einem fernen Grollen. Die Höhlendecke wurde nicht höher, was aber nicht schlimm war. Wir hockten uns nebeneinander an die Wand. Von unserer Umgebung war nichts zu erkennen, denn es war stockdunkel. Ich spürte, wie Johanna neben mir fröstelte und auch mir wurde nun bewusst, wie kalt es war. Meinen Rucksack hatte ich neben mir abgestellt und ohne, dass ich einen Blick hinein riskierte, wobei ich nichts gesehen hätte, wusste ich, dass sogar sein Inhalt von Wasser durchtränkt sein musste. Ich hoffte, dass wir bald weiter konnten. Nicht nur, um Land zwischen Remius und uns zu gewinnen, sondern auch, damit wir in Bewegung kamen um die Kälte aus unseren Gliedern zu verbannen. Es war zwar Sommer, aber durchnässt in einem kleinen, kalten, fuchsbauartigen Gebilde zu sitzen war auch zu dieser Jahreszeit contra produktiv.

Doch das Grollen draußen wollte einfach nicht aufhören. Langsam begann ich jegliches Zeitgefühl zu verlieren und irgendwann spürte ich meine Beine nicht mehr. Nicht nur wegen der Kälte, auch weil sie einfach eingeschlafen waren. Meine Augenlider fingen an zuzufallen, als Johanna mich etwas leise fragte: „Warum... warum hast du es dir doch anders überlegt?“

„Ich hab dir doch erklärt, dass sich Vorschriften gegenseitig aufheben können.“, und ich spürte, wie sie weiterfragen wollte, doch ich kam ihr zuvor: „Du willst nicht darüber reden, warum du mitwolltest und das akzeptiere ich. Aber ich hab die Flecken heute früh gesehen, die du mit der Stola zu verdecken suchtest. Das hat alles geändert. Ich entschied mich für die Vorschrift, dass ich niemanden leidend zurücklassen darf, bevor ich nicht mein Ziel erreicht habe.“

„Aber das ist doch widersprüchlich!“, erwiderte Johanna „Jetzt hast du meinen Vater leidend zurückgelassen!“

Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch „Wirklich? Ich hatte den Eindruck, dass du mehr leidest als er. Vielleicht sollte ich dich ja zurückbringen...“, überlegte ich laut und was den letzten Satz anging mit einem ironischen Unterton. Dafür kassierte ich einen Boxhieb gegen die Schulter, der erstaunlich Präzise war, für diese Lichtverhältnisse. „Au!“, brummte ich und rieb mir die leicht schmerzende Stelle.

„Ich bin nicht gerade für derartige Späße aufgelegt!“, maulte es neben mir.

Ich seufzte „Schon gut... Es geht eh nicht. Bevor ich nicht mein Ziel erreicht habe, darf ich nicht zurückgehen. Es sei denn ich bin in einer endgültigen Sackgasse gelandet.“

„Ein Pilger muss aber ganz schön viele Regeln beachten. Ich glaub ich könnte das nicht!“, stellte Johanna fest.

„Du musst aber, wenn du mich weiter begleiten willst.“, ermahnte ich sie daraufhin, fügte aber noch schnell hinzu: „Du musst aber nicht. Wir können uns auch jederzeit trennen und unsere eigenen Wege gehen.“, doch bei diesen Worten spürte ich ein ungutes Gefühl im Magen, wie ein schlechtes Geschwür. Etwas sagte mir, dass wir uns nicht trennen sollten.

„Nein!“, sagte Johanna entschieden „Ich werde mit dir gehen, komme was wolle. Man hat dich mir auf den Weg gelegt, jetzt wirst du mich nicht mehr so schnell los!“ und durch ihre Worte konnte ich ein so breites Grinsen hören, dass ich vergaß auf ihren genauen Wortlaut zu achten und mit grinsen musste. Ich brauchte noch einen Augenblick bis ich es merkte, aber ich hörte nichts mehr. Draußen war kein Grollen mehr zu hören.

„Hörst du das?“, fragte ich Johanna. Sie lauschte einen Augenblick. „Es ist still.“, sagte sie. Ich nickte, was sie natürlich immer noch nicht sehen konnte. „Dann lass und raus gehen. Wir sollten keine Zeit verlieren.“, sagte ich und schupste sie ein wenig, damit sie meiner Aufforderung schnell nachkam. Ich griff nach meinem Rucksack und kroch ihr rasch hinterher. Erleichtert mich endlich wieder aufrichten zu können, verließ ich die mir nun doch beengend vorkommende Höhle und streckte meine verspannten Muskeln, soweit das in der Spalte möglich war. Johanna war schon ein gutes Stück voraus, darum beeilte ich mich hinterher zu kommen. Am Ausgang hatte ich sie endlich eingeholt.

Es regnete noch immer, aber der Wind hatte stark nachgelassen und Blitz und Donner waren ganz weg.

„Wir sollten den Weg meiden. Jetzt wo es ertragbar ist hier draußen.“, sagte Johanna und innerlich stimmte ich ihr zu, sagte aber: „Trotzdem sollten wir in der Nähe von ihnen bleiben, um sie im Auge zu behalten. Ich will nicht von deinem Vater unbemerkt überholt werden und ihm dann überraschend in der nächsten Ortschaft begegnen.“. Zögerlich nickte Johanna, da ihr meine Begründung einleuchtete.

So machten wir uns weiter auf den Weg, auf dem unebenen Boden unseres Weges, beide in Gedanken versunken.
 

Ich machte mir ernsthaft Sorgen. Mir war keinerlei Möglichkeit gegeben Remius richtig einzuschätzen, da ich ihn nicht kannte. Natürlich war ich bis jetzt stets davon ausgegangen, dass er uns suchen würde, aber ich war mir nicht sicher, wie weit er ging. Lief er persönlich hinter uns her? Wie weit würde er uns folgen? Oder hetzte er eine Meute gegen uns? Unmöglich konnte Remius die Schäfchen in seinem Dorf allzu lange allein lassen. Zudem wurde mir schmerzlich bewusst, dass er das Ziel meiner Reise kannte und somit auch meine Route vorrausahnen konnte. Ich brauchte Informationen und zwar dringend.

Es wurde schon langsam dämmrig und ich überlegte auch, wo wir am besten schliefen.

„Johanna, erzähl mir bitte von deinem Vater!“, brach ich unvermittelt das Schweigen. Offensichtlich spürte sie, das ich etwas bestimmtes hören wollte, denn sie fragte: „Was willst du wissen?“

„Wie weit wird er gehen und was wird er tun? Ich meine, hetzt er uns allein hinterher oder lässt er seine Jagdhunde von der Kette? Bis wohin wird er uns verfolgen?“.

Ganz offensichtlich nahm sie meine Frage ernst und überlegte eine Weile. „Er wird uns zunächst auf eigene Faust suchen, denke ich. Aber er wird auch Brieftaubenin die naheliegenden Ortschaften sowie per Kurier Briefe in die größeren Städte schicken. Außerdem wird er auch die Mönche in Mittelbach informieren. Es kann ein Segen sein, aber auch ein Fluch, dass die Brüder deines Ordens gut miteinander harmonieren. Wir werden wohl kaum sicher sein.“, erklärte sie.

„Aber es wird wohl kaum ein so großer Aufriss wegen eines entflohenen Mädchens gemacht werden.“, meinte ich. Sie schüttelte mit dem Kopf „Nein, das wohl nicht, aber man wird überall die Augen nach uns offen halten.

Mein Vater selbst wird wohl nach erreichen der nächsten Ortschaft kehrt machen. Oder eine Kutsche nach Maransburg mieten.“, sie stockte mit einem resignierenden Seufzer. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Von Maransburg hatte ich schon einmal gehört. Es war eine Stadt mit durch und durch schlechten Ruf. Was sollte ein Pastor dort suchen? Ich stellte meine Frage laut an Johanna. Ein freudloses Lächeln umspielte ihre Lippen. „Maransburg ist berüchtigt für das dort ansässige Söldnerpack. Mein Vater scheint ein friedliebender Pastor zu sein, aber er ist mit allen Wassern gewaschen. Was meinst du, warum er in diesem kleinen Dorf lebt? Bestimmt nicht, weil er da geboren wurde. Nein, er ist gebürtiger Maransburger und hatte in so ziemlich jeder illegalen Machenschaft seine Finger im Spiel. Ich habe keine Ahnung wie viele Morde er in Auftrag gegeben hat, aber es werden nicht wenige sein. Die Bruderschaft ist ihm dann langsam auf die Schliche gekommen und er musste weg von da. Was eignet sich nicht besser, als ein Kaff wie Nimmerthal? Niemand kennt ihn und es wird auch niemals jemand vorbeikommen, der ihn kenn könnte. Und die Bruderschaft braucht sich um ihn keine Sorgen mehr zu machen, da er in diesem Ort garantiert nichts Illegales machen könnte.“.

Mit immer größerer Bestürzung hörte ich zu, wie Johanna in Rage über Remius und die Bruderschaft redete.

„Aber die Bruderschaft würde niemals so jemanden in ihrer Mitte dulden.“, behauptete ich und erntete ein spöttisches Lächeln „Natürlich nicht. Aber sie kann auch niemanden verstoßen, gegen den sie nichts in der Hand hat. Remius war nicht dumm, er hat die Spuren, die zu ihm führen stets geschickt verwischt, aber manchmal wird das Eisen trotzdem zu heiß und bevor man doch noch einen Beweis findet ist er lieber abgehauen. Es weiß jeder so in etwa, was er getan hat, aber es gibt keine Beweise. Verstehst du Tristan?“

Nachdenklich nagte ich an der Unterlippe. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf gehen, dass ein Bruder meines zukünftigen Ordens so gelebt hat und nicht bestraft wurde. Da war kein Platz für so etwas in meinem Weltbild. Doch ich schob diese Bedenken erst mal beiseite. Es gab erst mal Wichtigeres.

„Dein Vater fährt jetzt also nach Maransburg und was macht er dort? Einen Auftragskiller auf uns hetzen?“, die Skepsis klebte förmlich an jedem meiner Worte. Doch Johanna schüttelte den Kopf „Das ist kein Scherz Tristan! Ich halte das für durchaus möglich. Ich bin mir nur noch nicht sicher wen er von uns umbringen lassen will oder vielleicht uns beide. Und bevor du fragst!“, fügte sie mit erhobener Hand hinzu, um meiner Frage zuvorzukommen „Mich, weil ich abgehauen bin, dich weil du mir geholfen hast!“. Damit beschleunigte sie ihre Schritte und stapfte davon. Ich beeilte mich mal wieder zu ihr aufzuschließen. „Wir meiden die Ortschaften!“, beschloss sie.

„Ich muss aber auch hin und wieder in eine Kirche um zu beten!“, erwiderte ich.

„Kannst du das nicht hier draußen?“, fragte sie.

„Es ist Vorschrift wenigstens einmal die Woche auf heiligen Boden zu beten!“

Sie wirbelte herum und setzte offensichtlich zu einer scharfen Erwiderung an. Mich hätte es kaum gestört, aber sie besann sich dann eines Besseren und holte einmal tief Luft. „Gut, einmal die Woche.“, sagte sie. Zufrieden bestätigte ich ihre Entscheidung mit einem Nicken „Dann können wir auch immer gleich unsere Vorräte aufstocken.“, sagte ich noch mit einem Augenzwinkern und ging an ihr vorbei. Nun musste sie mich einholen.

„Und wo schlafen wir die Nacht?“, fragte sie.

Ich zuckte mit den Achseln „Mal schauen, was sich ergibt. Aber ich will raus aus dem Regen.“
 

Auch wenn ich noch keine Ahnung hatte wie es nun im Detail weitergehen sollte, fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig frei und so, als wäre ich erst jetzt richtig von zu Hause aufgebrochen. Ich hatte den sicheren Pfad verlassen und war auf dem Weg in unsichere Gefilde. Doch an meinem ursprünglichen Plan hielt ich fest, ich wollte nach Marlindenheim, wenn auch jetzt auf einen ganz anderen Weg. Johanna hatte alles gekippt, aber sonst hätte sich mein Schicksal vielleicht nicht erfüllt.

Neue Wege

Wirklich aus dem Regen waren wir nicht herausgekommen und die Nacht war auch alles andere als angenehm gewesen, aber die große Eiche unter der wir uns zum Schlafen gelegt hatten bot zumindest einen dürftigen Schutz vor der Witterung. Ich fühlte mich wie gerädert, als ich noch immer klatschnass erwachte. Müde streckte ich meine schmerzenden Glieder. Johanna schlief noch. Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne ließ sich endlich wieder zwischen den Wolken blicken. Noch zeigte sie nicht ihre ganze Kraft, aber es sollte nicht mehr lange dauern. Ich schöpfte Hoffnung meine Sachen langsam trocknen lassen zu können. Allerdings musste ich dazu trockenen Boden finden. Bis der Waldboden trocken wurde konnten noch einige Stunden vergehen.

Sachte schüttelte ich Johanna am Oberarm, damit sie erwachte. Ich ließ ihr Zeit den Schlaf abzuschütteln und öffnete vorsichtig meinen Rucksack. Wie ich schon in der Höhle geahnt hatte, war alles darin durchnässt. Sogar der gesamte Proviant.

„Dann sparen wir wenigstens an Wasser!“, sagte ich gute Dinge zu Johanna und gab ihr Käse und aufgequollenes Brot. Sie beschwerte sich nicht, sondern fing an zu essen. Ich tat es ihr gleich. Kaum hatten wir unser karges Mahl verzehrt rappelte ich mich auf und hielt ihr eine Hand hin. Sie ignorierte mich und stand von allein auf. Mit finsterem Gesicht ging sie los. Schnell schulterte ich meinen Rucksack und folgte.

„Wo müssen wir als nächstes hin?“, fragte sie.

„Engelsborn!“, sagte ich „Den Ort wollte ich in einer Woche erreichen.“

Wieder schweigend machten wir uns auf den Weg.

Die Zeit flog dahin. Es dauerte nicht lange und ich war dem schattenspendenden Wald dankbar, dass er uns vor der Mittagshitze schützte. Wir gingen noch eine Weile, bis der Wald von eine großflächigen wilden Wiese abgelöst wurde. Die Sonne hatte das Gras bereits getrocknet. Johanna wollte stur durch das Gras laufen und wieder im Wald verschwinden, aber ich hielt sie zurück. „Ich würde hier gern meine Sachen trocknen lassen!“. Die Kleidung, die wir am Leib trugen war zwar schon lange trocken, aber die Sachen in meinem Rucksack noch nicht. Sie nickte und half mir alles zum trockenen über das hohe Gras auszubreiten. Den ganzen tag hatte ich schon über eine Sache gebrütet.

„Was wird Remius den Mönchen in Mittelbach schreiben?“, platzte es aus mir heraus. Der Gedanke, dass Pater Michelus von Remius erfuhr, was geschehen war behagte mir nicht besonders. Ich hatte das berechtigte Gefühl, dass Johannas Vater wenn überhaupt, nur Halbwahrheiten über unsere „Flucht“ schreiben würde.

Ich bekam nur ein Achselzucken zur Antwort und mein Unbehagen steigerte sich. Ich hatte das dringende Bedürfnis Pater Michelus zu schreiben und alles ins rechte Licht zu rücken, doch dazu musste ich eine Ortschaft erreichen und einen Boten bezahlen. Allerdings hatte ich kein Geld, denn die Regeln besagten, dass man keines bei sich haben durfte. Bis vor zwei Tagen hatten sie mich keineswegs gestört, aber allmählich begannen mir die Regeln auf die Nerven zu gehen. Davon sie zu brechen war ich allerdings noch weit entfernt. Sie hatten alle einen Sinn. Bestimmt. Irgendwo...

„Du machst dir viele Gedanken um die Mönche in Mittelbach, oder?“, fragte mich Johanna. Sie saß neben mir, mit zur Sonne gewandtem Gesicht. Ich zupfte ein paar Grashalme ab und spielte mit ihnen. „Hm... schon möglich!“. Sie wandte das Gesicht zu mir und öffnete die Augen. „Weil sie dich großgezogen haben?“

Ich nickte „Wenn man es genau nimmt mache ich mir vor allem Sorgen um Pater Michelus. Er hat sich um mich gekümmert wie... Ich würde jetzt sagen wie ein Vater, aber so ganz trifft das nicht zu. Schließlich ist er ja nicht mein Vater.“

„Darum sagtest du ja auch wie ein Vater.“, sie lächelte mich an.

„Ja, nur weiß ich, wie ein Vater ist? Alles was ich darüber weiß ist, wie Remius ist und ich glaube, so sollte kein Vater sein.“

Johanna schaute betreten zu Boden. Mir wurde wieder schmerzlich bewusst, dass dies wohl kein leichtes Thema für sie war.

„Verzeih!“, bat ich und Stille breitete sich zwischen uns aus.

Nach einer Weile fragte Johanna: „Du weißt wirklich nichts von deinen Eltern?“

Ich schüttelte den Kopf „Außer, dass meine Mutter mich Tristan nennen wollte? Nein!“

„Dann weißt du immerhin, dass sie keine Anhängerin des neuen Glaubens war und ganz bestimmt kein Klosterleben für dich vorgesehen hat!“

Verächtlich schnaubte ich: „Und warum hat sie mich dann in einem Kloster des neuen Glaubens abgeschoben?“

„Vielleicht hatte sie keine Wahl!“, Johanna versuchte sie zu verteidigen.

„Ja, genau!“, ich konnte die Ironie einfach nicht unterbinden.

„Unterschätze nie die Liebe, die eine Mutter zu ihrem Kind empfindet!“

„Das weißt du, weil du eine Mutter hast?“, warf ich ihr in einem hässlichen Tonfall an den Kopf. Sofort bereute ich die Worte, sagte es aber nicht. Es war so gemeint, wie ich es gesagt hatte und darum wollte ich mich nicht entschuldigen. Vielleicht war ich auch einfach noch zu wütend, weil Johanna einen wunden Punt von mir gefunden hatte. Ich stand auf und weil meine Sachen nich nicht trocken waren stapfte ich einfach in irgendeine Richtung davon. Ich wollte jetzt nicht in der unmittelbaren Nähe von Johanna sein. Am Waldrand ließ ich mich wieder fallen und starrte finster zu den Wolken hoch. Ich tat zwar gerne so, als interessiere es mich nicht, wer meine Eltern waren und bis zu einem bestimmten Punkt stimme das auch, aber insgeheim wollte ich es eben doch wissen. In Momenten wie diesem ließ ich es zu, dass meine Gedanken einen solchen Weg einschlugen und tief in mir spürte ich dann die Zweifel über den neuen Glauben. Petarus möge mich dafür strafen. Ich versuchte stets diese Zweifel, von denen ich nicht wusste woher sie kamen, im Keim zu ersticken und bisweilen gelang es mir sogar. Doch mit dem neuen Wissen über die Bruderschafft konnten sie etwas weiter wachsen und ich ließ es zu. Erst nachdem ich eine Stunde so dagelegen und gegrübelt hatte, schüttelte ich die Gedanken ab. Ich setzte mich, fing wieder an mit Grashalmen zu spielen und dachte an nichts. Ich bat Petarus auch nicht um Verzeihung für meine Zweifel, dafür waren sie noch zu nah.

Eine weitere halbe Stunde verging und Johanna schreckte mich auf. Ich hatte sie weder kommen hören noch sehen, sie stand ganz plötzlich vor mir, den trockenen Rucksack geschultert.

„Wollen wir?“, fragte sie.

Ich nickte und ließ mir von ihr aufhelfen. Wir verloren kein Wort über unsere vorige Unterhaltung.
 

Eigentlich hatte er heute ausschlafen wollen, aber ein lautes Pochen an der Tür machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Vergeblich versuchte er es zu ignorieren und rollte sich auf die andere Seite, aber wer auch immer an der Tür stand blieb beharrlich. Schließlich kämpfte er sich doch aus dem Bett und warf sich nachlässig seinen grauen Umhang über. Nur einen spaltbreit öffnete er die Tür. Draußen stand ein ziemlich abgekämpfter Bote und reichte ihm eine Pergamentrolle herein.

„Aus Nimmerthal!“, sagte der Bote, was überflüssig war. Er hatte das Siegel, welches die Rolle verschloss augenblicklich erkannt. Ohne ein Wort zu verlieren machte er die Tür zu. Der Bote war schon vom Absender bezahlt worden, sonst hätte er die Nachricht nicht einfach so ausgehändigt.

Außerdem hatte er schlechte Laune, weil er so früh geweckt worden war und Nachrichten von diesem Absender bedeuteten nie etwas Gutes. Wann hatte er das letzte Mal das Vergnügen gehabt? War es nur ein Jahr her oder schon zwei? Auf jeden Fall nicht lang genug. Er hätte gern sein restliches Leben darauf verzichtet noch einmal von diesem Absender zu hören, gute Bezahlung hin oder her. Missmutig brach er das Siegel und las die Nachricht und was er erfuhr gefiel ihm ganz und gar nicht. Es stand nicht in seinem Sinn Maransburg schon wieder verlassen zu müssen und stattdessen irgendwo in der Weltgeschichte nach einem entflohenen Mönch und einem Mädchen zu suchen. Doch es nützte nichts. Es war seine Pflicht zu dienen, so sehr es ihm auch missfiel. Unauffällig sah er sich um und als er sicher war nicht beobachtet zu werden, so unwahrscheinlich das auch gewesen wäre, ließ er das Pergament von allein in Flammen aufgehen. Die verkohlten Überreste ließ er auf den Boden rieseln. Er brauchte keine fünf Minuten um sein Hab und Gut zusammenzusuchen und sich richtig anzukleiden. Mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze verließ er das gemietete Zimmer und ging hinunter zum Tresen. Da stand Miranda. „Wie viel schulde ich dir?“, fragte er. „Wie du gehst schon? Da hat der Bote dir anscheinend eine dringende Nachricht gebracht!“, stellte sie lächelnd fest. Er ging nicht darauf ein.

„Hast du wieder eine Laune!“, sie griff über den Tresen und ließ ihren Finger sanft über seine Hand wandern, dabei beugte sie sich so vor, dass er ihren üppigen Vorbau nicht übersehen konnte. „Ich wüsste da was...“, sagte sie. Daraufhin schüttelte er ihre Hand ab und wiederholte seine Frage: „Wie viel?“. Gespielt genervt stellte sie sich wieder aufrecht hin und schaute auf eine Abrechnung. „Wenn ich die Schulden der letzten beiden Male mitzähle, dann vier Silbertaler.“. Jegliche Freundlichkeit war aus ihrer Stimme gewichen. Wortlos kramte er das Geld aus seinem Beutel und legte sie auf den Tresen. Einer der Taler kreiselte noch, als er schon fast die Tür hinaus war.

„Raziel! Wann kommst du wieder?“, rief Miranda ihm hinterher. Kurz bevor er die Tür vollends schloss, sagte er: „Ich werde eine ganze Weile weg sein!“. Bevor Miranda ihn noch weiter aufhalten konnte. Unauffällig bahnte er sich einen Weg durch die Gassen des heruntergekommenen Stadtviertels. Eigentlich war ganz Maransburg heruntergekommen, mit wenigen ausgenommenen Vierteln natürlich, aber wie sonst sollte man sich eine Stadt mit diesem Ruf auch vorstellen? Wirklich ehrliche Bürger suchte man in diesem Drecksloch vergebens.

Er brauchte eine viertel Stunde um die Stadtmauer zu erreichen und von da aus zehn Minuten bis zum Stadttor. Die Wachposten beäugten ihn misstrauisch, wagten es aber nicht das Wort an ihn zu richten. Er gab ihnen auch keinen Grund es doch noch zu tun. Die Wache stand auch eigentlich nur proforma da, also nicht mit der wirklichen Absicht das Verbrechen zu bekämpfen. Da hätten sie auch auf verlorenem Posten gekämpft.

Er verließ also die Stadt, vierzig Minuten nach Erhalt der Nachricht. Deswegen hatte er einen so guten Ruf, er war schnell. Proviant wollte er unterwegs besorgen, nicht in der Stadt, wo die Preise fast an Wucher grenzten. Abgesehen davon hatte er auch keine große Lust so viel Gepäck zu schleppen. Fast alles, was er brauchte trug er am Leib, der Rest war bei seinem Pferd, das er bei einer Bauernfamilie nicht unweit der Stadt in Pflege gelassen hatte. Natürlich bezahlte er dafür ein nicht ganz unbeträchtliches Sümmchen. Dennoch war die Verpflegung für sein Pferd da besser, als in der Stadt. Raziel traute es den Stümpern dort nicht zu, ordentlich mit seinem Pferd umzugehen. Nach einer Stunde erreichte er den Hof.

Wie erwartet herrschte dort schon reger Betrieb. Der jüngste Sohn erkannte ihn schon von Weitem und lief ihm entgegen. Der kleine Tor hatte einen Narren an ihm gefressen. Die Eltern wussten, welchen Beruf er nachging und störten sich daran, dass der Sohn so begeistert von ihm war, aber solange nichts geschah sagten sie auch nichts, sondern beließen es bei bösen Blicken, die er auch jetzt schon aus der Ferne spürte.

Kurz bevor der kleine Mann in ihn hineinrannte bremste er ab und wäre auch beinahe gestürzt. Nicht darauf achtend rappelte sich der Junge wieder auf und grinste ihn aus seinem schmutzigen Gesicht an „Da bist du ja schon wieder! Wusste doch, dass du es ohne mich nicht lange aushältst!“.

Raziel wuschelte ihm kurz durch das Haar, ignorierte ihn aber ansonsten, was ihn aber nicht davon abhielt auf und ab hüpfend neben ihm her zu gehen. „Warum bist du denn nun wirklich wieder hier? Gehst du wieder auf Reisen? Nimmst du mich mit? Bitte! Ich will auch die Welt entdecken! Je mehr ich davon sehe, desto besser...“

Weitestgehend hörte Raziel nicht auf das Geplapper des Jungen, aber hinter seinem gutmütigen Lächeln brodelte es böse. Endlich erreichte er den Hof. Der älteste Sohn hatte aufgehört Holz zu hacken und musterte ihn mit einem finsteren Blick. Der kleine Bruder fing sich einen noch Finstereren ein, was ihn dazu veranlasste sich hinter Raziels Beine zu verstecken. Der Blick folgte ihm jedoch und so trollte sich der Kleine und verschwand hinter dem Haus.

„Ich brauche mein Pferd wieder.“, begann er schlicht die Unterhaltung. Der älteste Sohn nickte „Ist zwar etwas früher als Ihr angekündigt habt, aber in Ordnung. Mit meinem Vater hattet Ihr ja alles geklärt?!“. Das war eine Feststellung und keine Frage, darum überging Raziel diese Bemerkung. „Ich weiß nicht, wann ich wieder kommen werde, aber ich gedenke mein Pferd wieder hier unterzustellen. Sag das deinem Vater. Den Stall finde ich alleine.“, sagte er und war auch schon auf dem Weg. Er hörte noch eine Bemerkung, die wie „Hoffentlich sehen wir uns nicht mehr“ klang, aber auch das ignorierte er. Warum sollte er sich mit Bauerngesindel anlegen? Sein Tag war auch so schon mies genug.

Sein Weg führt ihn um das Haus und wie er erwartet hatte, saß der kleine Junge vor der Box seines Pferdes. Kaum sah er Raziel den Stall betreten sprang er auf und lief zu ihm.

„Kann ich dir helfen? Ich kann gut mit Pferden umgehen!“, fragte er begeistert.

„Du kannst mir in der Tat helfen.“, sagte Raziel „Geh bitte zu deiner Mutter und frag, ob sie mir ein paar Vorräte für die Reise verkaufen will.“. Ohne sich davon zu überzeugen, ob der Junge tat, was er gesagt hatte ging er zur Box und schaute hinein. Da stand ein schlankes schwarzes Pferd mit leicht nach innen gebogenen Ohren, Tamar, der einzige Freund, dem er wirklich vertraute. Sofort bemerkte Tamar die Anwesenheit seines Besitzers, ohne das dieser auch nur etwas gesagt hätte. Mit einem freudigen Schnauben drehte er sich um und begrüßte Raziel mit einem Nasenstupser. Raziel graulte ihm im Gegenzug die Stirn. Dann ging er in die Kammer, in der der Bauer Tamars Sattel aufbewahrte. Raziel kramte in der Satteltasche und förderte einen Striegel und eine Kardätsche zu Tage. Er verließ gerade wieder die Kammer, als der Junge wieder angerannt kam.

„Mama fragt, ob du wieder das übliche brauchst und wenn ja, wie viel davon!“

„Ja, das wie immer und das doppelte wie das letzte Mal. Ich hole es mir, wenn ich mit Tamar fertig bin.“.

Blitzschnell zog der Junge wieder ab. Das musste er dem Jungen lassen, wenn er einmal seine Hilfe zusagte, dann erfüllte er seine kleinen Aufträge schnell und gewissenhaft.

Raziel betrat wieder Tamars Box und fing an ihn zu putzen. Er war nicht großartig schmutzig und darum war er fertig noch bevor der Junge wieder da war um ihn zu sagen, dass seine Mutter einverstanden war. Er ließ sich noch von dem Jungen helfen seine Habseligkeiten aus der Kammer zu holen und sattelte sein Pferd. Tamar schien es ungemein zu freuen, dass sein Herr wieder auf Reisen mit ihm ging, auch wen die Letzte noch nicht lange her war. Doch dem Pferd reichte die kurze Pause von zwei Tagen vollauf.

Über den Hof führte er Tamar am Zügel. Die Bäuerin wartete am Eingang des Wohnhauses auf ihn. Sie war eine kleine, nicht gerade wohl genährte Frau, aber stets freundlich. Sogar für ihn hatte sie ein schmallippiges Lächeln übrig. Sie reichte ihm seinen bestellten Proviant und ein paar Münzen wechselten den Besitzer. Raziel bezahlte großzügig. In der Stadt wäre der Preis allerdings höher gewesen. Nicht, dass sie einen solchen bekommen hätte, in der Stadt wohnten eben nur Gauner. Ohne großartige Abschiedsworte schwang Raziel sich in den Sattel und hob noch ein letztes Mal die Hand in Richtung des kleinen Jungen. Dann war er weg.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Thuja
2012-11-08T10:12:22+00:00 08.11.2012 11:12
auch wenn diese Fanfic pausiert, wollte ich hier einfach mal reinschauen.
Die Inhaltsbeschreibung klingt auf jeden Fall toll und nach einer Geschichte, bei der das Lesen Spaß macht
jetzt bin ich nur noch gespannt wie du es umgesetzt hast (wie ich dich kenne, sicher grandios). ^_^
Ich lese jetzt gleich noch das erste Kapitel, aber das Kommentar werde ich wohl jetzt nicht mehr schaffen. das kommt später
Von:  NeunMephistopheles
2012-07-09T13:14:36+00:00 09.07.2012 15:14
Hey =)
Ich finde deine Geschichte sehr spannend und freue mich auf weiteres.
Vor allem da Raziel jetzt dazu gekommen ist.
LG Mephisto^^


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