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Biss zum Ende der Ewigkeit

von

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Realität oder Einbildung

Es waren nun zwei Tage vergangen seit ich hier her gezogen bin. Ich lebte mich immer besser ein und fühlte mich immer wohler. Mit Bella habe ich nicht viel geredet. Meistens nur „Hallo“ oder „Tschüss“.

Dad wollte heute mit mir in ein Möbelhaus fahren. Er meinte, da ich ja nun eine junge Frau sei, bräuchte ich eine neue Zimmereinrichtung. Aber mein Himmelbett blieb. Darauf hatten wir uns geeinigt. Die sechs Stunden, die er auf Arbeit war, habe ich genutzt um mein Zimmer aus zu sortieren, mit Sachen die ich nicht mehr brauchte, die kaputt waren oder die ich behalten wollte. Als sechzehn Jährige behielt man kaum noch Sachen von seiner Kindheit, aber an den Tonfiguren, die Jacob, Bella und ich als kleine Kinder gemacht haben, hing ich. Vorsichtig wickelte ich diese in Zeitung ein und stellte sie auf meine Fensterbank, damit sie nicht kaputt gingen.

In den Sommerferien, in denen ich hier war, hatte sich ganz schön was angesammelt. Das meiste landete alles in Säcken, die ich hinten bei den Mülltonnen abstellte. Je mehr ich hinaus trug, um so leerer wurde mein Zimmer. Mein Dad tat mir jetzt schon Leid. Es war schon anstrengen mit mir ein kaufen zu gehen als ich noch klein war. Aber jetzt war es noch schlimmer. Ich hatte meinen eigenen Geschmack entwickelt und wusste was ich wollte. Ich hatte sogar schon eine genaue Vorstellung wie ich mein Zimmer einrichten wollte. Bella hatte deswegen schon eine Vorahnung und uns extra ihren Pickup hier gelassen. Dad hatte sogar schon Billy gefragt, ob er und Jacob helfen wollen, aber sie mussten leider absagen. Er und ich schafften das auch alleine, so war das ja nun wieder nicht, aber wenn man ein paar Leute mehr war, ging so etwas schneller. Naja, was solls.

Vier Stunden habe ich jetzt damit zu gebracht mein Zimmer aus zu misten. Zwei Stunden blieben mir noch. Ich ging nochmal meine Vorstellung für die Einrichtung meines Zimmers durch. „Das wird toll aus sehen.“, redete ich mit mir selber. Ich suchte mir frische Kleidung aus meinem Stapel von Klamotten und huschte dann ins Badezimmer. Ich liebte es zu duschen oder zu baden. Besonders wenn mich keiner hetzte und ich so lange duschen und baden konnte wie ich wollte. Das war für mich das Paradies auf Erden. Ich ließ das heiße Wasser über meine Haut prasseln. Wie schön es doch war nicht gehetzt zu werden. Ich seifte mir die Haare und den Körper ein, damit ich fertig werde. Ich wollte ja schließlich nicht wie ein Pudel aus sehen. Bei diesem Gedanke musste ich an Bella denken. Sie hielt nie viel davon, etwas aus ihrem Aussehen zu machen. Nach dem ich mit duschen fertig war, wickelte ich mir mein Handtuch um und stieg aus der Dusche. Der Spiegel und das Fenster waren durch den Dampf vom heißen Wasser beschlagen. Bei meiner Mum war es selten, das ich so was sah. Ich begutachtete dies noch etwas, dann aber öffnete ich das Fenster. Schließlich brauchte ich den Spiegel ja. Schnell putzte ich mir die Zähne und cremte mir dann mein Gesicht ein. Während die Creme ein zog, kämmte und föhnte ich meine Haare. Einen winzigen Moment überlegte ich mir was ich mit meinen Haaren anstellen sollte. Mit meinen Händen hielt ich sie so, als seien meine Haare hoch gesteckt. „Zu eingebildet!“, stellte ich fest und hielt sie dann zu einem Pferdeschwanz. „Nee, das ist auch nicht gut!“ Ich ließ meine Haare wieder über meine Schultern fallen. „Offen und geglättet!“ Ja, das war die Frisur, für die ich mich entschied. Ich steckte den Stecker vom Glätteisen in die Steckdose und zog mir meine Klamotten an. Ich hatte mir ein schwarzen Top, mit Spagetti Trägern, ein hell graues Top, mit etwas breiteren Trägern und einem schwarzen Lippen Aufdruck und eine weiße enge Jeans raus gesucht. Ich zupfte einige Falten an meinem Top zurecht. Ich fühlte an meinem Glätteisen, ob es schon warm genug war. Nein war es nicht. „Ok...dann schminke ich mich halt jetzt schon.“ Während ich Make-up auf trug, sah ich zu der kleinen Uhr, die auf dem Fensterbrett stand. Eine Stunde war ich jetzt schon im Bad zu gange. Um mich fertig zu schminken, brauchte ich auch noch mal eine viertel Stunde. Ich beeilte mich etwas und griff schnell nach meinem Glätteisen, damit ich mir die Haare rasch glätten konnte. Als ich fertig war, betrachtete ich mich noch mal im Spiegel, verbesserte hier und da noch etwas und ging dann runter in die Küche. Ich hatte noch nicht gefrühstückt. Aus einem der Hängeschränke holte ich mir eine Schüssel raus und fühlte mir Cornflakes ein. Mit der Schüssel in der Hand öffnete ich den Kühlschrank, holte die Milch raus, kippte sie über die Flakes und stellte sie dann weg. Ich lehnte mich gegen die Arbeitsfläche und begann zu essen.

Ich hörte die Haustür aufgehen und kurze darauf stand mein Vater in der Küche. „Hallo Miley!“, begrüßte er mich, während er die Zeitung auf den Tisch legte. „Hey!“, sagte ich mit vollem Mund. Schnell schluckte ich mein Essen runter. „Ich habe mein Zimmer soweit leer geräumt.“, erzählte ich. „Das was ich selber tragen konnte, habe ich bei den Mülltonnen hin gestellt!“ Mein Vater nickte mir und zeigte mir mit einer Geste, das ich mich mit dem essen beeilen soll. Da meine Schüssel schon so gut wie leer war, trank ich den Rest daraus und stellte sie weg. Ich hüpfte, total happy, in den Flur und zog mir meine Sneaker an. Dad war schon vor gegangen und holte die Gurte, damit wir die Möbel am Pickup fest machen konnten, aus seinem Sheriff Wagen. Ich ging zur Beifahrerseite und stieg ein. Bella musste ihren Wagen dringend mal sauber machen. Man konnte schon Bilder auf das Armaturenbrett, mit dem Finger, malen. Endlich stieg auch mein Vater ein und wir fuhren los. „Freust du dich schon auf deine neue Einrichtung?“, fragte er mich. Ich nickte und strahlte im Gesicht wie ein kleines Kind. Den ganzen Vormittag trällerte mein Hirn schon „neue Möbel“. Ich musste grinsen. Es dauerte nicht mal zwanzig Minuten bis wir an dem Möbelhaus waren. Mein Vater konnte gar nicht so schnell gucken, da war ich auch schon in dem Geschäft drinne. Ich weiß, er war nicht mehr der Jüngste, aber fit genug um seinen Beruf aus zu führen. „Dann such dir das aus, was du brauchst Miley!“, meinte er, als er neben mir stand. „Das brauche ich gar nicht mehr, Dad.“ Ich zeigte ihm den Prospekt und das was ich mir aus gesucht habe. Er nickte mir zu stimmend zu und suchte mit mir zusammen einen Verkäufer. Die junge Frau, die uns half, kreuzte sich die Möbel in dem Heftchen an und bat uns dann mit zur Kasse zu kommen. Kurz nach dem Dad bezahlt hat, gingen wir zu dem Pickup und fuhren dann zur Warenausgabe. Ein Lagerist und mein Vater beluden dann die Ladefläche. Es dauerte ca. dreißig Minuten bis wir uns dann auf den Rückweg machten. In der Nähe vom Polizei Revier hielt er dann an einer Imbissbude an. „Hier waren wir immer essen, als du und Bella noch klein wart.“, sprach er mit einem Lächeln und stieg dann aus. Ich tat es ihm gleich und folgte ihm zu der Bude. Als er die Tür öffnete, kam mir sofort der Geruch von Burgern und Pommes entgegen. Ja,das weckt alte Erinnerungen., dachte ich mir und setzte mich neben meinen Vater an den Tisch. Er bestellte sich sein Lieblingsmenü, einen „Big Burger mit Pommes“. Für mich reichte eine Cola, schließlich hatte ich erst gefrühstückt. „Bist du aufgeregt wegen der neuen Schule?“, begann er erneut ein Gespräch. „Irgendwie schon. Es sind ja nur noch zwei Tage bis es los geht.“, meinte ich. „Du bist ein kluges Mädchen, Miley. Der Neuanfang sollte für dich kein Problem sein.“ Da hatte er recht. Ich fand mich schnell in einer neuen Umgebung zurecht, genauso gut fand ich auch Anschluss bei gleich alten. Ich war sehr aufgeregt, aber ich wollte mir nichts an merken lassen. Vielleicht hätte mein Vater sonst Bella zum Beispiel genommen. Sie sei ja so ruhig und blablabla. Ich grinste. Ich bedankte mich bei der Kellnerin, die mir meine Cola und das Essen für meinen Dad brachte. Leicht ließ ich meinen Blick zu meinem Dad wandern, der schon am essen war. Sein Teller quoll fast über, so viele Pommes waren da drauf. Während ich an meinem Glas nippte, beobachtete ich ihn. Es war sehr selten, das ich so viel Aufmerksamkeit bekam. Bei ihm war es jetzt auch was anderes. Er hatte mich eine lange Zeit nicht gesehen, Bella schon, aber es war trotzdem ein schönes Gefühl. Bei meiner Mum war das eher anders. Da hatte Bella immer Aufmerksamkeit bekommen und ich wurde nicht wirklich beachtet. „Miley, wollen wir weiter?“ Ich zuckte zusammen, als seine Stimme mich aus meinen Gedanken holte. „Äh...Ja.“, kam es schnell aus meinem Mund. „Dann können wir die Möbel aufbauen!“ Mein Dad grinste. Immerhin freute ich mich total auf die neue Einrichtung. Er ging zum Tresen, um schnell zu bezahlen. Ich hingegen war schon auf dem Weg zum Wagen. Wenig später saß er dann auch im Auto und wir fuhren nach Hause.
 

Sämtliche Kartons hatten wir schon in meine Zimmer geschleppt. Jetzt blieb nur noch das aufbauen, was den Rest des Tages bis zum Abend ein nahm. Völlig erschöpft saßen wir unten, im Wohnzimmer, auf der Couch. „Ach ja Miley.“, schnaufte mein Dad. „Wir sind um achtzehn Uhr bei Billy zum Essen eingeladen.“ Ich schaute ihn aus meinen fast zu fallenden Augen an. „Ernsthaft?“, fragte ich. Er nickte. Langsam ließ ich meinen Blick zu der Uhr an der Wand neben mir wandern. Meine Augen weiteten sich. „Das ist ja schon in einer halben Stunde!“ Ich sprang auf, rannte die Treppen hoch und düste ins Badezimmer. Ich wollte nicht völlig verschwitzt sein, wenn wir hinfahren. In Rekordzeit ging ich duschen, suchte mir frische Kleidung raus und machte mich fertig. Ich war verblüfft über mich selbst, als ich in der Küche auf die Uhr schaute. Ich hatte genau zehn Minuten für all das gebraucht, wofür ich eigentlich eineinhalb Stunden brauche. „Fahren wir mit meinem Auto?“, rief ich meinem Dad aus der Küche zu. „Nein. Wir nehmen meinen.“, bekam ich gleich zurück. „Ich werde danach nochmal zur Dienststelle fahren.“ Er zog sich seine Jacke an, während ich in meine Schuhe schlüpfte. „Ich frage mich immer noch, wie ihr Frauen es schafft auf so hohen Schuhen zu laufen.“ Er schüttelte den Kopf, als ich über den Rasen zu seinem Auto lief. „Übung macht den Meister!“, grinste ich ihn an, als ich ein stieg. „Und stell dir vor, ich kann sogar damit rennen.“ Ich schnallte mich an. Darauf erwiderte er nichts mehr.

Auf der Fahrt zu den Blacks herrschte Stille. Es war nebelig geworden und mein Vater musste sich auf die Autofahrt konzentrieren. Ich wusste sofort wo wir waren, als die Straße uneben wurde. Es war die Auffahrt zu Billys Haus. Zusammen mit meinem Vater stieg ich aus dem Wagen. Wenige Schritte trennten uns noch von der Tür, aber diese waren schnell über wunden. Zweimal lautstark klopfte mein Vater, bevor er die Türklinge runter drückte. „Charlie, mein guter Freund.“, erklang es auch sofort von Billy. Mein Dad ging lachend auf ihn zu, drückte ihm die Hand und umarmte ihn dann. Als Billy mich sah, begrüßte er auch mich. „Jacob müsste bald wieder da sein!“, sagte er dann. „Es wird noch etwas dauern mit dem Essen, ich hoffe ihr habt Zeit mit gebracht.“ Mein Vater hatte sich auf den Sessel gesetzt. „Die haben wir mit gebracht!“ Diese Antwort erhellte Billy sein Gesicht. „Da es ja dann wohl noch dauert, geh ich runter an den Strand, war lange nicht mehr da!“, meinte ich dann und wandte mich der Tür zu. „Aber sei vorsichtig!“, mahnte Dad mich. Kurz drehte ich mich noch mal um, nickte ihm und verschwand dann aus der Tür.

Wenige Minuten später war ich am Strand angekommen. Dieser wirkte trostlos und leer. Dabei war es Sommer. Naja es war nebelig und kühl.

Gerade als ich mich auf den an gespülten Baumstamm setzen wollte, sah ich am Waldrand etwas großes vorbei rennen. Ich tappte von einem Fuß auf den anderen. Soll ich...soll ich nicht..., ging es mir durch den Kopf. Ich entschied mich dafür und lief schnellen Schrittes auf den Wald zu. Vorsichtig ließ ich die ersten Bäume hinter mir. Im Wald war es dunkel. Ich habe mir das bestimmt nur...., unterbrach ich meine Gedanken. Da war es schon wieder. Ein Jaulen ertönte und ich zuckte zusammen. Für einen normalen Jagdhund war dies zu laut. Angst gemischt mit Neugierde trieb mich voran. Näher dorthin, wo das Jaulen her kam. Es wurde immer lauter. Verschiedene Geräusche drangen auf mich ein. Es hörte sich an als würden Hunde mit einander Kämpfen oder spielen. Ich erreichte einen Fluss und blieb geschockt stehen. Riesige Hunde kämpften mit zwei Menschen. Aber wie war so etwas möglich? Der Mensch war übernatürlich stark und schnell. Diese riesigen Hunde....Langsam bewegte ich mich rückwärts. Ich wollte nicht entdeckt werden. Das ist alles nicht real!, versuchte ich mir ein zureden. Es knackte. Mein Blick wanderte abrupt zum Boden. Ich war auf einen Ast getreten. Ich schaute wieder nach oben. Sie sahen mich an. Ein Schauder lief mir über den Rücken und ich bekam Panik. So schnell ich konnte lief ich den Weg zum Strand zurück. Mich durch zuckte das Gefühl, das sie mich verfolgten. Und ich behielt recht. Einer der blassen Menschen stand auf einmal direkt vor mir. Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er mich schon gepackt. Seine Hände waren eiskalt. So wie er mich hielt hätte ich seinen Herzschlag spüren müssen, aber das tat ich nicht. „Lass mich los!“, fauchte ich. Ich versuchte mich zu währen, aber ich schaffte es nicht. Sein Griff verstärkte sich. „Seid ihr nicht die Beschützer der Unwissenden?“, zischte er den riesigen Hunden entgegen. Er lächelte, es war ein Hinterhältiges Lächeln. „Sie ist eine davon und wird mein Abendessen sein!“

Ich zuckte zusammen. Ich werde was? Ich spürte wie sich in meinen Augen Tränen bildeten. Ich hatte Angst. Die großen Hunde standen nur rum und knurrten. Ich wusste nicht was hier los war, aber ich wurde mit Wucht zu Boden geschleudert. Einer der Hunde hatte sich von hinten an den Menschen heran geschlichen und ihn zu Boden gerissen. Erneut gingen sie auf einander los. Es tauchte auch der zweite Mensch von vorhin auf und mischte sich in den Kampf ein. Ich wartete noch etwas und sah dem Kampf zu. Sobald ich vergessen schien, richtete ich mich auf und rannte erneut los. Diesmal folgten sie mir wohl nicht. Ich achtete nicht darauf wohin ich rannte, was unter meinen Füßen lag. Ich wollte nur so schnell wie möglich weg. Zu spät bemerkte ich das es auf einmal Berg ab ging. So schnell wie ich rannte, konnte ich nicht bremsen. Ich stolperte über meine eigenen Füßen und fiel den Rest des Berges runter. Mein ganzer Körper schmerzte und dann wurde alles schwarz.
 

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf etwas weichem. Schmerzen durch strömten meinen Körper und es tat höllisch weh mich zu bewegen. Ich versuchte meine verrückt spielenden Gedanken zu sortieren. Große Hunde und übernatürliche Menschen hatte ich kämpfen sehen. Nein...das kann nicht real sein...das muss ich geträumt haben, während ich bewusstlos war. Das war die einzige logische Erklärung die ich hatte. Ja, so musste es gewesen sein. „Es gibt keine übernatürlichen Menschen und keine so großen Hunde!“, schloss ich für mich das Geschehnis. Gequält versuchte ich mich auf zu setzen. Dieser Raum kam mir bekannt vor. Langsam stand ich auf und sah mich etwas um. „Jacob...“, murmelte ich. Das war sein Zimmer in dem ich mich befand. Von außen drangen Stimmen durch. Sie klangen aufgewühlt und besorgt. Stützend gegen einige Möbelstücke ging ich zur Tür. Sie quietschte etwas beim öffnen, aber nicht zu laut. Ich hörte Worte wie unvorsichtig, hoffentlich, unverletzt, nichts schlimmeres, Angriff, neue und noch viele mehr, aber ich konnte mir keinen Reim daraus machen, was das zu bedeutet hat. Mittlerweile hatte ich mein Gleichgewicht wieder gefunden und konnte den Flur zum Wohnzimmer gehen. Dort saßen mein Vater, Billy und Jacob. Sie schienen in ein tiefes Gespräch verwickelt zu sein und bemerkten mich gar nicht. „Hey...“, murmelte ich. Sofort sprang mein Dad auf und kam zu mir geeilt. Er schloss mich in die Arme, als sei ich knapp dem Tod entkommen. Billy lächelte erleichtert und Jacob....Er schaute mich nicht mal an. Statt dessen sprang er auf und konnte gar nicht schnell genug aus dem Haus verschwinden. Ich war verwirrt. „Hab ich ihm...etwas...getan...“, kam es murmelnd über meine Lippen. Billy schüttelt nur den Kopf. „Er war sauer, das ich vergessen habe ihm zu erzählen, das du nach Forks ziehst.“, seine Stimme klang schuldbewusst. Jetzt wandte sich mein Vater an mich. „Miley, ist alles ok mit dir, hast du Schmerzen?“ Er sah sehr besorgt aus. „Mir geht es gut. Ich war unvorsichtig als ich den Wald verlief.“, erzählte ich ihm. „Ich wollte mich beeilen, um nicht zu spät zum Essen da zu sein. Ich hab wohl einen Stein übersehen und bin ganz blöde gestürzt. Es tut mir Leid!“ Ich senkte meinen Blick schuldbewusst zu Boden. Jetzt klang es selbst für mich real. Ich war fest davon überzeugt, das ich mir das alles nur eingebildet hatte. „Dad, ich glaube ich hab mir den Kopf angeschlagen.“ Er drehte sich zu mir. „Ich glaube ich habe etwas gesehen, was es eigentlich gar nicht gibt.“ Seine Augen weiteten sich: „Was meinst du?“

„Naja...ich habe große Hunde und zwei übernatürlich starke Menschen gesehen.“ Er sah etwas schockiert aus, genauso wie Billy. „Ich glaube, das ich das geträumt habe, als ich bewusstlos war.“, schloss ich. Beide atmeten hörbar auf. „Du solltest mit ihr zum Arzt fahren. Das Essen verschieben wir auf ein andern mal.“, meinte Billy und vermutlich war es wohl in diesem Moment das Beste. Mein Vater nickte und stützte mich. Er winkte Billy noch mal zum Abschied und brachte mich zum Auto. Er half mir noch beim einsteigen und stieg dann selber auf der Fahrerseite ein. Er wendete den Wagen und fuhr dann vorsichtig los. Aber es war nicht Richtung Innenstadt, sondern ein ganz anderer Weg. „Das ist aber nicht der Weg zum Arzt.“, fiel es mir auf. „Die Praxis von Dr. Cullen hat schon geschlossen. Wir fahren direkt zu ihm. Er ist der Vater von Edward. Ich ruf Bella an, damit sie ihm Bescheid sagen kann!“, schloss er. Mein Vater suchte in seiner Jackentasche nach seinem Handy und fand es letzten Endes auch. Schnell wählte er ihre Nummer und ich konnte hören wie es tutet. Bella schien ran gegangen zu sein, denn mein Vater redete sofort los: „Ich bin´s. Bella ist Carlisle in der Nähe.“ Bella faselte irgendetwas, dann hörte ich ganz schwach eine männliche Stimme. „Guten Abend Carlisle. Ich bin mit meiner jüngeren Tochter auf dem Weg zu ihnen. Miley ist gestürzt und hat sich wohl den Kopf angeschlagen. Ist es möglich, das du sie untersuchst?“ Mein Vater nickte mehrmals und verabschiedete sich dann. Er drückte das Gaspedal tiefer und fuhr schneller. Ich wusste nicht wie lange es dauern würde, aber ich hatte tierische Kopfschmerzen und wollte eigentlich nur noch nach Hause und schlafen. Dad bog auf einen Waldweg ab und fuhr etwas langsamer. „Wir sind gleich da, Miley!“, unterbrach er die Stille. „Ok...“, murmelte ich. Nicht weit entfernt sah ich Lichter. Das musste es sein. Es war also nicht mehr weit. Dad fuhr auf die Auffahrt der Cullens hoch und hielt den Wagen an. Er stieg aus dem Wagen, um mir dann zu helfen. Kurz nach dem wir die ersten Stufen zur Haustür hoch gingen, öffnete sich diese auch schon. Meine Schwester stand im Türrahmen. Ihr Gesicht war voller Sorge, als sie mich sah. Keine Ahnung ob auf meiner Stirn steht, das ich mir den Kopf angeschlagen habe oder sonst irgendwas. Kaum hatten wir sie erreicht, fiel Bella mir auch schon um den Hals. „Was machst du bloß für Sachen, Miley?“ Selbst ihre Stimme klang besorgt. Merkte sie etwa, das es mich auch noch gab. Ehe ich was erwidern konnte, hörte ich wieder die Männerstimme die den Namen meines Vaters aussprach. Dad setzte ein freundliches Lächeln auf: „Carlisle!“ und reichte ihm die Hand. Er schilderte dem jungen Mann was passiert war und dieser wandte sich dann an mich. „Du bist dann also Miley!?“, sein hübsches Lächeln faszinierte mich. Meine Antwort war nur ein Nicken. Langsam ergriff ich seine Hand. Ich zuckte. Sie war kalt. Eiskalt. So wie dessen Hand, den ich mir eingebildet habe. Carlisle schüttelte meine nur und wandte sich dann an Bella. Ich bekam nicht mit was er ihr sagte, es war mir auch egal. Genauso kalt...und blass...hab ich mir das wirklich alles nur eingebildet?, meine Gedanken rasten. Ich fühlte mich unsicher. Nein...es gibt halt Menschen die kalte Hände haben und blasser sind als andere. Ja, das war meine Erklärung und es stimmte sogar. Mr Cullen führte mich die Treppe hoch ins erste Stockwerk. An einer Tür blieb er stehen und öffnete diese. „Bella hat viel von dir erzählt und wir waren alle neugierig auf dich.“, erzählte er mir während wir in das Zimmer gingen. Es war eingerichtet wie ein Büro, aber gleichzeitig sah es auch aus wie eine Praxis. Er deutete mir, das ich mich auf den Stuhl vor den Schreibtisch setzten soll. Carlisle wühlte in einer Tasche rum. „Sie...hat von mir erzählt?“, kam es etwas ungläubig über meine Lippen. Er nickte. „Sie war völlig aufgedreht, als sie uns erzählte, das du nach Forks ziehen würdest. Auch vorher hat sich ganz viel über dich berichtet.“ Ich konnte das nicht wirklich glauben. Bella erzählte freiwillig über mich? Wow. „In Phoenix haben wir uns nur gestritten. Bella stand überall im Mittelpunkt, alles drehte sich immer nur um sie.“ Ich ließ meinen Blick zum Fenster gleiten, das mich wieder spiegelt. Carlisle sagte nichts, also erzählte ich weiter. „Bella hier, Bella da, Bella überall. Die ganze Welt meiner Mum drehte sich immer nur um Bella. Wenn ich was von Mum wollte, wurde ich zurück gewiesen. Ich war richtig froh als meine Schwester vor zwei Jahren dann hier her zog. Ich hatte die Hoffnung, das Mum mich dann mehr beachten würde. Das passierte aber nicht. Es drehte sich trotzdem alles um sie!“ Ich musste blinzeln um nicht los zu heulen. Er hatte mittlerweile angefangen mich zu untersuchen. Die Reflexe meiner Augen war normal, nur das sie etwas glasig waren ließ auf eine leichte Gehirnerschütterung hin deuten. „Bella hatte mir das auch erzählte. Sie hatte versucht mit euer Mum darüber zu reden!“, sprach nun Carlisle. „Sie fand es selber nicht gut, das eure Mutter sich immer nur um sie gekümmert hatte. Nimm ihr das nicht übel. Du bist Bella wichtig.“ Er tastete noch mal meinen Kopf ab. „Eine leichte Gehirnerschütterung, mehr nicht.“ Der junge Arzt sah mich an. „Mach dir nicht so einen Kopf. Es wird alles gut!“ Er suchte seine Sachen zusammen, säuberte sie kurz und legte dann alles wieder in seine Tasche. „Du hast bestimmt Hunger, ich bitte meine Frau dir etwas kleines zu machen.“ Carlisle öffnete die Tür. „Na komm!“ Ich stand auf und folgte ihm aus dem Zimmer.

Als ich unten bei den anderen an kam, verstummten sie. „Sorry, hat etwas länger gedauert.“ Ich setzte mich zu meinem Vater und sah die anderen an. Aus der Runde kannte ich niemanden, bis auf Edward. „Wo ist Bella?“, fragte ich ihn. „In der Küche. Sie unterhält sich gerade mit Jake!“, erklärte er mir. Meine Augen wurden größer. Ich wollte aufstehen und zu ihm, aber dieser seltsame blonde Junge hielt mich auf. „Sie wollten unter vier Augen sprechen!“ Er klang komisch, so als sei er ein Psychopath. Ich ließ mich wieder auf der Couch nieder. Es dauerte nicht lange, da kamen auch meine Schwester und Jacob aus der Küche. Ich sprang wieder auf und diesmal wurde ich nicht von dem Blonden zurück gehalten. Zielstrebig ging ich auf Jacob zu. Ich blieb stehen. Eigentlich wollte ich ihm um den Hals springen, aber ich ließ es dann doch bleiben. Statt dessen packte ich ihn am Handgelenk und zog ihn mit nach draußen auf die Veranda. „Wieso bist du vorhin so aus dem Haus gestürmt?“,fiel ich sofort mit der Tür ins Haus. „Ich war sauer und wollte meine Wut nicht an dir aus lassen.“, entschuldigte er sich. „Ich wusste nicht, das du her ziehen würdest. Es hat mir keiner gesagt!“ Er klang komisch. Irgendwie seltsam. „Dann sieh es als Überraschung.“, meinte ich. Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Ohne Vorwarnung zog er mich in seine Arme. Wieder kam dieses Gefühl hoch, als sei ich dem Tod entkommen.
 

Sie wusste nicht, wie sie es den anderen auf der Couch erzählen sollte. Vor allem, weil auch ihr Vater unter ihnen war. Er würde aus flippen, wenn er es hören würde. Gegen Jacob hatte ihr Dad nie was gehabt, aber zu hören, das Jake auf seine jüngste Tochter geprägt war, würde ein riesen Schlag für ihn sein. Edward griff nach ihrer Hand. „Erzähl es!“, sagte er ruhig zu Bella. Unsicher sah sie zu ihm und nickte. „Jacob...ist geprägt worden!“ Alle sahen sie an. Sie wussten wer diese Person war, aber sie hofften das dem nicht so ist. Es durfte nicht noch jemand in all das hinein gezogen werden. Vor allem nicht ihre kleine Schwester. „Es ist Miley...“, kam es von Charlie. „Hab ich recht?“ Er sah Bella an. Sie nickte. „Jake will nicht, das sie es erfährt!“, murmelte sie. „Aber wir dürfen es ihr nicht verschweigen!“

Charlie stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. „Wenn sie nichts davon weiß, ist Miley doch mehr geschützt als wenn sie es weiß!“ Die kleine Zierliche, namens Alice, sah den Vater von Bella an. „Wenn sie nichts davon weiß, ist das Risiko größer, das sie wieder in Gefahr geraten wird!“ Alice dachte in dem Punkt genauso wie Bella. Die Gesichter der anderen verrieten der älteren Swan, das sie genauso dachten. Aber Jacob war dagegen. Er wollte, das man noch wartet. Er musste vorher mit seinem Rudel und den Stammesältesten darüber Absprache halten. „Wirst du es ihr sagen, Bella?“, fragte Carlisle, als er sich zu seiner Familie gesellte. „Jake bat mich, es nicht zu tun. Aber es geht hier um meine Schwester.“

„Es ist deine Entscheidung, Bella!“

„Ich...!“, Hilfe suchend sah sie zu Edward. „Wir müssen es ihr sagen!“, stimmte er Carlisle´s unausgesprochenem Gedanken zu. „Sie ist nicht dumm. Miley wird es sonst auf eigene Faust her raus finden.“

„Jacob ist mit Miley nicht in der Nähe, sind sind auf unserem Grundstück. Er kann uns nicht hören!“, berichtete Alice.

Bella nickte. „Ich werde es Miley sagen, aber ich werde noch warten!“

Keiner widersprach ihr, sondern stimmten mit einem Nicken nur zu.



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