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Liebe wurzelt tief

und ihre Früchte brauchen Zeit zum reifen
von

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Neues Glück

Am nächsten Morgen war Scorpius der Erste in der Küche. Egal wie gern er die Weasleys mochte und wie herzlich sie ihn empfingen, diese halbe Stunde am Morgen bevor die meisten sich regten, in der es ruhig und friedlich und der Tag noch taufrisch war; liebte er. Es war der einzige Moment an dem er allein war. Er hatte sich gerade mit einer Tasse Tee an den Tisch gesetzt, als er Schritte hörte.

„Oh.“ Luna sah noch ziemlich verschlafen aus. Scorpius schluckte. Rose hatte ihm gestern zwar geraten mit ihr zu reden, aber er hatte keine Ahnung was er sagen sollte. Sie nahm es ihm ab indem sie fragte: „Ist noch Tee da?“ Er nickte und reichte ihr die Kanne. Sie setzte sich ihm gegenüber. Sie schwiegen. Dann begann Luna: „Es tut mir Leid, dass du in diese Situation geraten bist.“

„Ich weiß einfach nicht was ich tun, denken oder fühlen soll. Ich meine, ich wusste das meine Familie mehr ein Scherbenhaufen als alles andere ist, aber das es so schlimm ist.“ Sie nickte. „Eigentlich wollte ich ständig irgendetwas sagen, aber es klingt so unglaubwürdig. Du bist mein Sohn, du hast noch zwei Brüder, ich war mit deinem Vater verlobt. Außerdem hatte ich Angst, dass du gar nicht zu mir wollen würdest. Anfangs war ich noch ziemlich mit Lysander und Lorcan beschäftigt. Zwillinge sind anstrengend. Sie sind immer im Doppelpack.“

Scorpius grinste. „Stell dir mal vor wir wären zu dritt gewesen.“

„Oh weh. Nein, als ich dann etwas Ruhe hatte, habe ich oft daran gedacht dich irgendwie zu mir zu holen, aber mir war klar, dass ich niemals an den Luxus im Hause Malfoy würde ersetzen könnte.“

„Ja, ich denke da hätte es Zeiten gegeben in denen ich mich mit Händen und Füßen geweigert hätte. Erst Al hat mir klar gemacht hat, das es noch etwas anderes als Geld gibt.“

„Nun, dann hätte ich ja jede Menge Erziehungsarbeit leisten müssen.“ Scorpius lehnte sich zurück. Er mochte sie. Sie war genau das, was Rose ihm geraten hatte zu sein: ehrlich.

„Wir werden die Zeit nicht zurück drehen können, können wir damit aufhören es zu versuchen?“

„Natürlich du hast recht. Was hältst du davon: Wir lassen das mit dem ‚was-wäre-wenn’ und versuchen es mit einem Neuanfang?“

„Gerne.“

Irgendwie fühlte Scorpius sich seltsam friedlich nach dem Gespräch.
 

Silvester waren die meisten Fragen beantwortet. Mit Draco hatten sie noch nicht gesprochen, aber das war egal. Ein reicher, junger Franzose hatte zur Silvesterparty geladen. Die Familie Weasley und noch ein paar hundert andere. Die jüngeren hatten ziemlich betteln müssen, aber am Ende durften alle mit. In der gigantischen Eingangshalle trafen sie auf eine staunende Alice Longbottom. Nicht nur die Eingangshalle war gigantisch, das ganze Haus war es. Der Gastgeber war schlau genug gewesen, nicht das gesamte Haus zum Feiern frei zugeben. Viele planten mehr weniger ein, sich so voll laufen zu lassen, dass sie nicht mehr nach Hause kommen würden. Normalerweise hätte Scorpius auch eher in diese Gruppe gehört. Heute aber war die schönste Frau des Abends seine Begleitung. In jedem Raum, den sie betraten, zog sie mit ihren leuchtend roten Haaren und in ihrem schicken, kurzen, schwarzen Kleid sofort die Blicke aller auf sich. Die bewundernden der Männer und die neidischen der Frauen. Doch an dieser Abend war Rose die Begleitung von Scorpius.

Lysander hatte förmlich Slytherinqualitäten bewiesen, als er Rose dazu bekommen hatte mit Scorpius zu dieser Feier zu gehen. Den gesamten Abend lachten die beiden gemeinsam, tanzten und alberten herum. Rose war überrascht wie gentleman-like Scorpius sich verhielt. Sie konnte die Zweisamkeit mit ihrem ehemaligen Erzfeind richtig genießen. Sie beobachtete ihn gerade wie er am Buffet etwas einige Kleinigkeiten für sie holte, als eine schon recht angetrunkene Dame gegen ihn taumelte. Er hielt sie fest und versuchte sie wieder auf ihre eigenen Füße zu stellen, als es ihm nicht gelang, stellte er den Teller ab und bugsierte sie zu einer Couch. Als Rose sah, wie er ihr fürsorglich einen Arm um die Taille legte, traf die Eifersucht sie wie der Blitz. Sie hatte dieses Gefühl noch nicht einmal richtig eingeordnet, als ihr klar wurde, dass sie sich in Scorpius Malfoy verliebt hatte. Sie versuchte all das was ihr in diesem Moment durch den Kopf ging, all das was sie fühlte zu verstehen und eine Möglichkeit zu finden Scorpius wieder gegenüber treten zu können.

„Du siehst aus, als wäre dir gerade klar geworden, dass du morgen gegen Slytherin spielst und noch keine Taktik hast.“ Louis war wie aus dem Nichts neben ihr aufgetaucht. Er hatte gesehen wie Rose Scorpius angestarrt hatte.

„Ich glaube ich habe mich in Scorpius verliebt.“

„Sag’ das ihm und nicht mir. Er kommt da gerade.“ Rose wollte sich für einen Moment an Louis festhalten, doch gleichzeitig konnte sie den Blick nicht von Scorpius nehmen, so sah sie Louis Grinsen nicht. Er beobachtete wie sie den Teller nahm, den Scorpius ihr reichte und wie sie versuchte ihn nicht anzustarren. Das es Scorpius ähnlich ging merkte sie nicht. Gemeinsam suchten sie sich einen Sitzplatz. Rose brauchte eine Weile bis sie sich wieder entspannen konnte. Um Punkt Mitternacht nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und küsste Scorpius. Der war im ersten Moment völlig überrumpelt, dann nahm er sie in die Arme und erwiderte den Kuss.

Al und Louis grinsten und prosteten sich zu. Lorcan verschluckte an seinem Champagner. Rose und Scorpius genossen die Feier noch eine Weile, dann suchten sie sich ein leeres Zimmer und redeten über Vergangenes und Zukünftiges.

„Was ist mit uns passiert?“ Rose musste lachen. Es war so unwirklich. Sie und Scorpius.

„Die Frage stellt sich.“ Setzte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. „Wann hat es angefangen?“

Sie seufzte. „Kapiert das ich mich in dich verliebt habe, habe ich erst vorhin, als du beim Buffet standest und dies Mädchen gegen dich getaumelt ist. Aber angefangen hat es irgendwann früher.“

„Das hat dich aufgeregt? Bei Merlin, ich habe dich monatelang mit Lorcan gesehen und konnte nichts tun.“

„Du armer.“ Sie strich ihm über die Wange und küsste ihn. Als sie sich wieder von einander lösten, fragte Rose: „Wie lange hast du…?“

„Dir hinterher gestarrt? Das erste Mal bei der Auswahlzeremonie, nein davor, da dachte ich aber auch ich würde dich nicht kennen.“

„Ich war ein potenzielles Opfer.“

„Klar. Aber das du mich ignoriert hast, hat mich viel mehr aus der Bahn geworfen, als dein neuer Stil. Als ich dich zum ersten Mal mit Lorcan gesehen hatte, hab ich mich tierisch aufgeregt. Und Al hat mir ins Gesicht gesagt ich wäre eifersüchtig.“

„Und das konntest du nicht leugnen.“

„Ich hab’s versucht, aber es hat nicht geklappt.“ Jetzt musste sie lachen. Scorpius fand es weniger lustig ausgelacht zu werden, also ging er zum Angriff über und kitzelte Rose. Zu ihrem Bedauern war er stärker als sie und sie verdammt kitzelig. Als sie wieder atmen konnte meinte sie:

„Deshalb hast du aufgehört mich zu provozieren und angefangen dich so verflucht höflich zu verhalten.“

„Naja, dass ich mit meinem Verhaltensmuster der letzten Jahre nicht bei dir würde punkten können, war mir irgendwie klar.“

Sie schüttelten die Köpfe.

„Was haben wir alles für einen Mist gebaut um den anderen zu ärgern.“

„Am schlimmsten war es immer, wenn du mich zu ’ner Strafarbeit verdonnert hast.“

„Das ist mein gutes Recht. Irgendjemand muss schließlich für Recht und Ordnung sorgen.“

„Du meinst, weil unsere Väter uns eher angefeuert haben, als zurechtzuweisen?“

„Mein Vater freut sich bei jedem meiner Zeugnisse, das besser ist als deines.“

„Ich krieg’ bloß immer einen mahnenden Blick so ‚wie kannst du bloß schlechter sein, als eine Weasley?’“

„Ich sollten das hier erstmal nicht an die große Glocke hängen.“

„Du hast recht.“
 

Die Wintersonne schickte ihre ersten Strahlen durch die Fenster und Scorpius beobachtete die schlafende Rose. Es war so unwirklich. Monatelang hatte er von ihr geträumt und jetzt lagen sie zusammen in einem Bett. Nur langsam verließ sie das Reich der Träume und blinzelte ihn verschlafen an.

„Na? Gut geschlafen?“ Die Antwort war ein verträumtes Lächeln.

„Das Aufwachen war noch viel besser.“ Nach einem Moment in dem sie die Stille und die Anwesenheit des anderen genossen, meinte Rose: „Finde nur ich es seltsam, dass ausgerechnet wir beide hier liegen und auch noch dermaßen glücklich damit sind?“

„Was ist daran seltsam wenn ein Paar zusammen aufwacht und das genießt?“ Sie schloss ihre Augen wieder und lächelte verträumt. „Paar. Das klingt schön.“

„Ja. Als ich mich in dich verliebt habe, dachte ich das hier wäre unmöglich. Aber jetzt sind wir hier und alles ist perfekt.“

„Von unseren Vätern mal abgesehen, aber denen müssen ja erstmal nichts sagen.“

„Ich muss sowieso erst etwas anderes mit meinem Vater besprechen.“ Scorpius Lächeln wirkte etwas gequält.

„Du musst das ja nicht allein machen.“ Rose gab ihm einen kurzen Kuss.

„Wir sollten aufstehen.“

„Och nö.“

Sie warf ein Kissen nach ihm. Aus der Kissenschlacht, die entbrannte, entwickelte sich ein leidenschaftlicher Kuss. Beim Frühstück wurden die beiden längere Zeit vermisst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kikotoshiyama
2013-01-29T17:11:27+00:00 29.01.2013 18:11
Klasse Kap^^
Wann wird Scorpius mit seinem Vater reden?
Und wie werden Ron und Draco reagieren,wenn sie erfahren das die beiden zusammen sind?
lg kiko


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