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Yuri

von

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Chapter 3: Zusammenkunft

Chapter 3: Zusammenkunft
 

Wanke Stimmen hallten in ihrem Kopf, die nach ihrem Namen riefen, doch sie konnte nicht reagieren. Sie spürte, wie sie getragen wurde, mehr wusste sie nicht.
 

Nachdem Takeo seine kleine Schwester in ihr Bett lag, verließ er den Raum wieder und begab sich in den Aufenthaltsraum, in dem seine Eltern zusammen mit der Fürstentochter und ihrem Gesandten saßen. Er verbeugte sich tief und nahm dann ebenfalls schweigend Platz, neben seiner Mutter.
 

Shiro ergriff das Wort:

„Ihr seid also Okabashi Sayuri-sama, werte Frau?“, fragte er.

Die Fürstentochter nickte leicht amüsiert.

„Hime-sama, Ihr seid wirklich früh gekommen. Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Anreise“, sagte Shiro. Selbst ihn als Mann der älteren Generationen ließ ihre Schönheit nicht kalt. Er war nervös, und das obwohl seine geliebte Ehefrau neben ihm saß.

„Meine Anreise war äußerst angenehm, der Tagesritt hat mir viel Freude bereitet, Shiro-san“, wieder nickte sie.

„Dieser Mann hier ist mein Gesandter, Reisebegleiter und treuer Diener Tanaka-san“, erläuterte sie, während sie auf ihren Begleiter zeigte. Er durfte sich nun zu Wort melden.

„Ich bin sehr erfreut. Unsere Hime-sama freut sich schon seit Tagen darauf, Ihre werte Tochter kennen zu lernen, Shiro-san. Deshalb ist es auch mir, ihrem Diener, eine besondere Ehre, die Hime-sama begleiten zu dürfen.“

Shiro war verwundert über diesen höflichen Umgangston, den die beiden seiner Familie gegenüber verwendeten, ließ es sich jedoch nicht anmerken.

„Sagt bitte, Hime-sama“, führte er an, „Wie geht es meinem alten Freund, Eurem werten Herrn Vater?“

„Danke, es geht ihm ausgezeichnet. Er ist auch sehr erpicht darauf, die Tochter seines guten Freundes zu sehen.“

„Das ist gut zu wissen. Ihr seid wahrlich zu einer wunderschönen Frau herangereift, Hime-sama.“ Er war erleichtert, schließlich hatte er 18 Jahre nichts von seinem Freund gehört.

Verlegen schaute sie zu Boden und bedankte sich. Sie redeten noch eine Weile über Belangloses weiter.
 

Im Nebenzimmer lag Chiyoko weiterhin auf ihrem Futon, doch mittlerweile hatte sie ihr Bewusstsein wiedererlangt. Aufgrund ihres Schwindels konnte sie jedoch noch nicht aufstehen. Sie hörte die Stimmen im Nebenzimmer.

„Das ist die Fürstentochter…? Es ist so peinlich… Wie konnte ich mich nur derart verhalten?!“, sie legte ihre Hände vor ihre Augen als sie diese Gedanken hatte. „Jetzt hält sie mich für komisch. Außerdem… Warum ist sie schon hier? Ich dachte, ich könnte wenigstens noch etwas Zeit mit meiner Familie verbringen…“

Sie war wieder den Tränen nahe, doch wurde sie unterbrochen, als ihr sonst so missgelaunter Bruder Naoki hereinkam und sich zu ihr setzte. Er fragte sie: „Du bist wieder wach? Wie geht es dir?“

War er etwa besorgt? Die letzten Tage hatte er ungewöhnlich viel mit seiner verhassten Schwester gesprochen und auch jetzt hörte man an seiner Stimme, dass er wirklich an ihrem Befinden interessiert war.

„Mir geht es schon wieder gut, Onii-san, danke.“, entgegnete sie ihm. Sie hatte wohl etwas Fieber und ihr war noch leicht schwindelig, aber das musste Naoki nicht wissen.

Er strich ihr über die Stirn. Natürlich bemerkte er sofort ihre erhöhte Temperatur, doch er wusste, sie wollte es vor ihm geheim halten, deswegen ging er nicht näher darauf ein.

„Wenn es dir besser geht, dann solltest du unsere Gäste willkommen heißen“, entgegnete er ihr sachte.

„Ja, das werde ich.“

Es war ihr nicht ganz geheuer, warum er nicht bei den anderen saß, doch konnte sie ihn nicht mehr fragen, da er schon längst aus dem Raum getreten war, um seiner Verlobten Midori wieder beim Fischfang helfen zu können.

Sie ging auf die Schiebetür zu, setzte sich auf die Reißstrohmatten, um dann die Tür zu öffnen, als sie wohl ausversehen begann, das Gespräch der Personen im Aufenthaltsraum zu belauschen.
 

„Eure Tochter, Shiro-san, ist auch ein bezauberndes, junges Mädchen. So voller Gefühl“, hörte Chiyoko die Fürstentochter sagen. Wieder wurde sie etwas rot.

Takeo antwortete: „Wollt Ihr sie wirklich bei Euch aufnehmen, Hime-sama? Sie ist ein Taugenichts, lässt sich leicht beeinflussen und manchmal ist sie wirklich merkwürdig, außerdem weint sie ständig und tut bei aller Liebe kein gut Werk.“ Er schaute etwas grimmig und hatte die Arme verschränkt.

Chiyoko öffnete die Tür einen Spalt, sehr langsam, man konnte das Geräusch kaum vernehmen.

„Ja, das möchte ich in der Tat“, sprach die Fürstentochter, „Ich bin mir sicher, dass man aus diesem Mädchen sehr viel herausholen kann. Sie hat sehr viel Potenzial.“ Als sie diese Worte sprach, sah sie genau in den Türspalt hinein und lächelte wissend.

„H-Hat sie mich etwa bemerkt? U-Und welches Potenzial meint sie?“, fragte sich Chiyoko innerlich. Nun war sie noch nervöser, denn ihre neue Herrin hatte sie nicht nur beim Lauschen erwischt, sondern hatte sie sich auch noch ausgerechnet bei ihr ausgeweint. Und dennoch wurde sie von ihr gelobt.

Die Schiebetür öffnete sich. Chiyoko verneigte sich tief.

„Entschuldigt bitte die Störung, doch ich wollte mich für mein Betragen entschuldigen, Hime-sama.“

Sayuri entgegnete wieder lächelnd: „Schön, dass du zurück bist, Chiyoko-chan. Geht es dir besser? Ich machte mir große Sorgen um dein Wohlergehen als du einfach zusammengebrochen warst.“

Chiyoko nickte nur leicht errötet. Ihr war diese Situation unangenehm. Allerdings musste sie zugeben, dass sie sich ungemein über das Lob der Prinzessin freute. Sie nannte sie in ihren Gedanken weiterhin Prinzessin, denn für sie war sie eine.

Mamiko flüsterte ihrem jüngsten Kind, es müsse sich noch vorstellen, alles andere wäre äußerst unhöflich, nachdem sie schon einfach in den Raum gegangen war. Die anderen bemerkten den kurzen Tratsch der Frauen selbstverständlich sofort.

„Mein Name ist Chiyoko! Ich bin fünfzehn Jahre alt und wohne in diesem Dorf, seit ich denken kann“, bekundete sie der Fürstentochter, die sie immer noch anlächelte.

„Ich bin wirklich erfreut, Chiyoko-chan. Ein sehr hübscher Name. Ich bin Okabashi Sayuri, die Tochter von Okabashi Kakeru, dem Fürsten dieser Provinz und ich hoffe sehr, dass wir gut auskommen werden.“
 

Es war entschieden: Chiyoko konnte gar nicht anders, als mit Sayuri und Tanaka mitzugehen. Nachdem es noch Weiteres zu besprechen gab, verabschiedete sich Chiyoko von ihrer geliebten Familie. Ihre Augen blieben nicht trocken, doch sie ließ ein richtiges Weinen nicht zu. Sie musste jetzt stark sein.
 


 

Ende Chapter 3
 

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Ui, ein ganz kurzes, knappes Kapitel, dass mir neben Kapitel 5 doch sehr gut gefällt, auch wenn nicht wirklich was Tragisches passiert :D

Das nächste Kapitel wird jedoch wieder etwas länger und das darauffolgende richtig lang, freut euch darauf, denn jetzt beginnt für Chiyoko erst so richtig der Ernst des Lebens ;)
 

Kapitel 4 erscheint vorläufig am 15. April.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dragon493
2012-03-26T10:31:59+00:00 26.03.2012 12:31
Tolles Kapitel
das die "Prinzessin" sie lobt find ich gut
auch bin ich sehr gespannt wie die reise wird
Lg dragon493


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