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Tage wie dieser

von

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Story: Oneshot, H/W

Ein kleiner Oneshot über einen grauen Tag. Ob Slash oder Frindship das lass ich euch entscheiden.
 

A/N: keine Spoiler, auch keine bestimmte Staffel. Das hier ist mein erster Versuch einer Fanfiction zu House. Ist nichts großes, nur eben ein erster Versuch. Daher würde ich mich über eure Meinungen sehr freuen. Gebt mir Feedback, positiv wie negativ ich nehme jede konstruktive Hilfe gerne und dankend an!

Rechtschreibfehler dürft ihr behalten, wenn ihr sie findet.

Nun ist’s auch schon genug mit den Vorreden, ich wünsche viel Spaß beim Lesen!
 

Disclaimer:House M.D., its characters, locations and storyline are the property of David Shore, Bad Hat Harry Productions and the Fox Television Network. All Rights Reserved.
 


 

Tage wie dieser
 

Es war einer dieser Tage.

Das sagte alles und doch nichts, zumindest wenn man diesen kläglichen Satz einem Fremden mitteilen oder ihn bei einem Gespräch einfach in den Raum stellen würde. Aber für James Wilson sagte das alles, alles was er wissen musste wenn es um Gregory House ging.
 

Es war also wieder einer dieser Tage.

Ein Mittwoch dieses Mal. Nicht das es eine Rolle gespielt hätte, denn es war schlicht Mittwoch weder besser noch schlechter als der Letzte oder der Kommende. Eigentlich war der Wochentag ohnehin unwichtig, denn diese Tage schlängelten sich durch das Jahr, kamen mal öfters, blieben dann wieder aus. Nichts Ungewöhnliches.

Nein, es kam durch aus öfters vor, besonders in der letzten Zeit. Das einer dieser Tag auf einen Mittwoch fiel, würde Wilson schon nächste Woche vergessen haben oder besser gesagt, verdrängt. Das taten Menschen, sie verdrängten die Dinge welche ihnen das alltägliche Leben nur schwerer machten. Man würde sich vielleicht an das Essen in der Kantine erinnern, weil es entweder besonders gut oder überdurchschnittlich schlecht ausgefallen war oder auch ein nerviger oder ein besonders netter Patient blieb einen vielleicht noch in Erinnerung. Alles andere wurde systematisch verdrängt.
 

Aber würde sich James an all die Wochentage erinnern, die wie der heutige waren, wahrscheinlich würde er durchdrehen.
 

Es war einer diese Tage an denen James Pünktlich wie immer in der Klinik eingetroffen war. Er ging den Weg an Gregs Büro vorbei zu seinem Eigenen und es kam selten vor das er bei dieser Gelegenheit seinen Freund nicht schnell aufsuchte. Meist aus keinem bestimmten oder medizinisch relevanten Grund, sondern einfach nur weil er die Nähe des anderen genoss, die Zeit die sie gemeinsam verbrachten und war es nur um Gregory auf andere Gedanken zu bringen.

Doch so früh am Morgen waren die Räume des Diagnostikteams noch dunkel.
 

Bis dahin lief alles wie jeden Morgen und nichts schien diesen Mittwoch von einem anderen Wochenarbeitstag zu separieren. Erst als James mit seiner Visite fertig war und erneut zurück zu seinem Büro ging, wurde ihm klar was genau heute für ein Tag zu werden drohte.

Der Gang in dem sein Büro und das von Greg lagen, war leer. Kein Getümmel, nicht mal wenig los, schlicht leer. Dafür klang die erhobene Stimme von House hinter der Glastüre zu ihm. Er mochte die tiefe Stimme seines Freundes und noch mehr mochte er die Stimme wenn sie zu einer Melodie am Klavier sang. Heute war die Stimme schriller, lauter und wütender als sonst.
 

Die Glastüre wurde aufgestoßen und ein wütender Foreman trat auf den Gang. Sichtlich schlecht gelaunt eilte er mit wehendem weißem Kittel an Wilson vorbei, nickte knapp zur Begrüßung und verschwand im Aufzug. Eric Foreman geriet oft mit seinem Chef in Streit und an Tagen wie diesen ging das auch gar nicht anders. Im Gegensatz zu Wilson versuchte er jedoch schnellstmöglich aus House Reichweite zu verschwinden und ihn für den Rest des Tages dezent aus dem Weg zu gehen. Alle taten das, alle bis auf James und niemand verstand so recht warum. Auch Foreman nicht, der Wilson nur wortlos gegrüßt hatte, mit dem Wissen das der Kollege als bester Freund seines Chefs bereits genau wusste was auf ihn zukam. Umso unverständlicher schien es dem Neurologen warum sich Wilson das freiwillig immer und immer wieder antat.
 

Kaum hatte sich die Lifttüre hinter Foreman geschlossen, herrschte eine merkwürdige Stille im Gang. Nicht eine Stille in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, sondern eine dieser unterdrückten, mit purem Fleiß herbeigeführten Stille welche unangenehm in der Luft zu hängen schien.

Bevor James in das Büro von House trat, konnte er seinen Freund durch den Besprechungsraum humpeln sehen. Aufgebracht und unruhig, weniger von dem Despot mit seinem Mitarbeiter als viel mehr von den steten Schmerzen in seinem Bein.
 

Ja es war einer von diesen Tagen an denen Gregory House von solchen Schmerzen gepeinigt, all seine Wut und Verzweiflung darüber wie Gift in seiner Umgebung versprühte. James seufzte, trat ein und sammelte Kraft für das Kommende. Es kostete ihm ungemein viel Energie in die blauen Augen seines Freundes zu sehen, wenn darin nur Schmerz zu lesen war. Diese pure Verzweiflung und die damit resultierende Hilflosigkeit machten Tage wie diese zu James ganz persönlicher Hölle. Alles hätte er gegeben um zu Helfen, um seinem Freund die Schmerzen ab zu nehmen…aber Gedanken in diese Richtung brachten ihn nicht weiter. Er konnte nichts tun, das wusste er. Alles was er Gregory bieten konnte war seine Gegenwart. Seine stete Gesellschaft auch in den schweren Stunden in denen er ihn anschrie, seinen Unmut noch lauter als sonst kund tat und in denen Vicodin das einzige war, was als kläglicher Versuch zwischen ihm und den Schmerzen stand.
 

„House“, sagte Wilson fast sanft und schritt um den etwas abseits stehenden Stuhl des Besprechungstisches herum. Die blauen Augen hafteten dabei an jeder seiner Bewegungen. Wässriges blau welches James fixierte, ihn fast dem Atem raubte und bei dem er all die guten Ratschläge die er gerade loswerden wollte sofort vergaß.
 

House war müde, ausgelaugt. Die Nacht war die Hölle gewesen und der Tag präsentierte sich nicht besser. Nichts half, nicht einmal das Vicodin. Wäre sein todkranker Patient nicht gewesen, so wäre House heute nicht einmal aufgestanden. Gut, er wäre aufgestanden aber nur um nach dem Kästchen zu greifen, welches das Morphium und die Spritze enthielt. Doch er hatte zu arbeiten, also war er auch erschienen, hatte Anweisungen gegeben und auf Wilson gewartet.

Jetzt stand er da, sein gesamtes Körpergewicht auf den Stock gestützt, mit einer Hand seinen Oberschenkel reibend und mit mehr Vicodin intus, als gut für ihn war. Aber jetzt würde der Tag besser werden, Wilson war da.
 

„Komm“, sagte James und streckte Greg seine Hand entgegen. Langsam verließen sie den Besprechungsraum und traten in das angrenzende Büro. Wilson verfrachtete seinen Freund unter Schmerzen und Anstrengung in dessen bequemen Sessel, welcher gleich neben der Tür stand.

Ganz ohne überflüssige Worte hob James das kranke Bein und bettete es auf einen Fußschemel und begann es zu massieren. Greg entspannte sich ein wenig, ließ seinen Kopf in die Kissen sinken und schloss die Augen. Erst als eine neue Woge an Schmerz James Bemühungen zunichte machte, öffnete House die Augen und sah seinen Freund an.

„Wie viel Vicodin hast du Heute schon genommen?“ war die erste Frage. Sie war ruhig und ganz ohne jeden Vorwurf gestellt. Wären nicht die Schmerzen, dann hätte Greg gelächelt. James war hier, half ihm und machte diesen beschissenen Tag ein klein wenig erträglicher. Immer besorgt, immer führsorglich, der gute Jimmy.

„Nicht genug“, antwortet Gregory ausweichend. Selbst in solchen Situationen genoss er es seinen Freund in ein Wortgefecht zu verstricken und er wusste, dass James auf diese Aussage Kontern würde.

Aber Wilson stand der Sinn weder nach einem Schlagabtausch noch einem Streit. „Sind die Schmerzen noch erträglich?“

Greg atmete geräuschvoll ein und aus und schüttelte dann den Kopf.

„Soll ich dich nach Hause fahren?“

Wieder eine verneinende Kopfbewegung, „mein Patient geht sonst vielleicht Ex.“

Wilson hatte schon so etwas vermutet.

„Also noch mehr Pillen?“ fragte er immer noch ruhig und nicht mit seinem sonst eher spöttischen Gesichtsausdruck.

House zog das Pillendöschen aus seiner Tasche und schüttelte es. Die letzte der weißen Pillen klapperte in ihrem Plastikgefängnis.
 

Es waren Tage wie diese in denen es gar keine andere Wahlmöglichkeit gab. James hasste zwar die Pillen aber er hasste es noch viel mehr wenn Greg leiden musste. Also erhob er sich schweren Herzens und sah auf die gebeutelte Gestallt im Sessel hinab.

„Dann werd ich los gehen und dir Nachschub bringen“, verkündete er nicht ganz ohne Wehmut in der Stimme.

Doch bevor er das Büro verlassen konnte, griff House Hand nach der seinen und hielt ihn zurück. Die wässrigen blauen Augen suchten Blickkontakt und ein an solchen Tagen sehr seltenes Lächeln lag auf Gregs Lippen. James wusste wie schwer seinem Freund so ein Lächeln heute viel und darum waren Momente wie diese auf ihre eigene Weiße kostbar. Sie verbanden sie zwei auf eine Art die sie zwar nicht schätzten, aber doch tiefer ging als man im ersten Moment glauben mochte.

„Gibt’s auch Kaffee zu den Pillen?“ fragte House um einen neckischen Tonfall bemüht. James lächelte ihn jetzt ebenfalls an. „Vicodin, Kaffee und vielleicht hat die Kantine noch Donats. Ich geh und seh nach“, versprach James.

Zufrieden lehnte Greg sich wieder in seinem Sessel zurück, doch bevor er seine Augen wieder schloss und auch bevor er Wilsons Hand endgültig frei gab sah er seinen Freund noch einmal an. „Ich liebe dich“.
 

Warum ihm diese drei Worte an Tagen wie diesen und gerade Wilson gegenüber so leicht vielen wusste Gregory nicht. Es war im Grunde genommen auch egal, denn es waren Worte bestimmt für den Mann der ihm so unendlich wichtige war und nicht nur an seinen schlechten Tagen. Alles was House wusste war, dass er diese drei Worte genau so meinte. Aufrichtig und mit jeder Facette seines Wesens. Und James Augen verriete ihm, dass es genau so angekommen war.

Eine verbale Erwiderung auf diesen Satz war gar nicht nötig, James drückte Gregs Hand zur Bestätigung und dieser schloss die Augen und begann sein schmerzendes Bein zu reiben.
 

Doch aus irgendeinem Grund reichte das James heute nicht aus. Irgendwo in seinem Inneren machte sich das Gefühl breit, der Situation nicht gerecht geworden zu sein. Zwar hatte Greg diese Worte nicht im Spaß und durchaus nicht zum ersten Mal an ihn gerichtet, aber heute drängte alles in ihm in eine neue Richtung.

So streckte er seine Hand aus, welche House noch vor wenigen Sekunden mit der seinen festgehalten hatte und strich durch das kurze, ergraute Haar.

Überrascht öffnete House wieder seine Augen und sah Wilson an. Dieser musterte ihn mit seiner üblichen Mischung aus Sorge und Mitgefühl und flüsterte in die Stille des Raumes hinein: „Ich dich auch“.
 

Vielleicht war gar nicht mehr nötig, vielleicht würde dieser bloße Satz, diese schlichte Tatsache noch mehr von diesen grauen Tagen für sie beide erträglicher machen.

Vielleicht war es eben jenes Gefühl welches Wilson mit der Genugtuung seinem Freund heute wahrlich geholfen zu haben zur Apotheke gehen ließ, um Vicodin zu besorgen.

Vielleicht war es eben jenes Gefühl welches Greg die Schmerzen vergessen, und mit einem eigenartigen Blick noch immer auf die Tür starren ließ, die James eben hinter sich geschlossen hatte.
 

Vielleicht war Heute Mittwoch, vielleicht einer von diesen Tagen von denen es viel zu viele gab, aber vielleicht war Heute auch einfach etwas ganz besonderes.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-07-06T18:19:19+00:00 06.07.2012 20:19
Wirklich super schön.^^ Ich liebe die Serie und Du hast die Stimmung zwischen den Beiden wunderbar eingefangen.
Von:  Rockryu
2012-02-21T13:47:05+00:00 21.02.2012 14:47
Ich kenne die Serie Doktor House nicht. Aber ich mag diese Fanfiction. Du kannst unglaublich gut gefühlsbetont schreiben.


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