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Wenn Kirschblüten welken

Because someday every season ends...
von

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Vergangene Zeiten

Es waren trübe Blicke, die sie dem Himmel entgegen richtete. Die Sonne schien, selbst Shikamaru sollte beim Wolkenbeobachten langweilig werden, denn der Himmel glich einem weiten Meer fern von jeglichen Makeln und Flecken. Man konnte sich wohl bereits bei dem kleinsten entdeckten Wolkenfetzen glücklich schätzen, für den Fall, dass man wirklich nichts besseres zutun hatte, als Löcher in die Luft zu stieren. Für gewöhnlich war sie nicht der Typ Mensch, der seine Zeit so verschwendete. Und doch saß sie hier schon seit Stunden, und sie genoss es, wie sich der Himmel nach und nach immer mehr ins rötliche verfärbte.
 

Eigentlich ein perfekter Tag um zu trainieren, doch Sakura war ganz und gar nicht danach zumute. Das lag nebenbei auch daran, dass sie gewissermaßen alleine war. Kakashi war derweil auf einer Mission – wie so unzählbar oft in letzter Zeit – Naruto noch immer auf seiner Trainingsreise mit Jiraiya – und dass wohlgemerkt schon ganze zweieinhalb Jahre – und Sasuke ... tja wo Sasuke war, wusste keiner so genau. Ihr gesamtes Team war also in alle Himmelsrichtungen verstreut. Lediglich sie war noch in Konoha geblieben, als hätte sich nie etwas geändert, und die Tatsache gab ihr das beklemmende Gefühl, zurückgelassen worden zu sein.

Und nicht nur das. Alle hatten in irgendeiner Art und Weise geschafft, etwas zu erreichen. Alle, bis auf sie. Sie hatte sich ebenfalls vorgenommen stärker zu werden, wollte mit Naruto mithalten können wenn er wieder kam und hatte deswegen beinahe täglich mit Tsunade trainiert. Und das Training mit der Godaime war hart gewesen – sehr hart. Doch es hatte nicht gereicht, um sich selbst zu verteidigen, das hatte sie am eigenen Leib spüren müssen...

Seufzend schloss sie die Augen und schüttelte ihren Kopf leicht, in der Hoffnung, die Erinnerungen und Bilder wieder vertreiben zu können, doch sie hatten sich in ihrem Kopf festgesetzt und würden wohl noch lange dort haften bleiben.

So wie ein Bündel Wolken an dem zuvor so makellosen Himmel, die sich durch nichts und niemanden mehr vertreiben ließen. Sie wurden gar noch größer, bis auch das letzte blaue Strahlen von ihnen verschluckt worden war...
 

♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦

Als es an ihrer Tür klopfte, schreckte Tsunade hoch. Ihre Augen hatten sich geradezu geistesabwesend an das Buch auf ihrem Schreibtisch geheftet, und in mechanischen Bewegungen blätterte sie eine Seite nach der anderen um, nachdem sie jene grob überflogen und für nutzlos befunden hatte. Mit einer schnellen Bewegung klappte sie es zu und schob es zur Seite.

„Herein!“ Ihre Stimme war ernst, so wie immer. Doch eine Spur Traurigkeit schlich sich in ihr Gesicht, als sie Sakura sah, die gerade die Tür hinter sich ins Schloss zog.
 

Es hatte sie wirklich hart getroffen. So etwas wünschte sie keinem, erst Recht nicht Sakura, die sie über die Jahre wirklich lieb gewonnen und schätzen gelernt hatte. Doch auf der anderen Seite bewunderte sie ihre Schülerin auch, denn sie lies sich äußerlich nichts anmerken, wollte dass keiner der anderen es erfuhr. Sie konnte es ihr nicht verübeln, immerhin würde es die ganze Sache nur noch verschlimmern, von allen Menschen um sie herum bemitleidet zu werden. Und helfen würde es ihr in keiner Weise. Sie gab sich als die Starke, auch wenn Tsunade genau wusste, dass sie innerlich immer schwächer wurde. Doch sie war schon lange nicht mehr das hilfebedürftige Mädchen, dass sie einmal war, nein, sie war eine starke, junge Kunoichi geworden, stärker, als so manch andere. Doch es hatte sie trotzdem getroffen. Und sie machte sich selbst Vorwürfe dafür, dass sie nichts hatte unternehmen können, auch wenn sie wusste, dass sie ihr nicht helfen konnte.
 

„Tsunade-sama?“ Die Stimme der Rosahaarigen riss sie aus ihren Gedanken und sofort setzte sie ihr ernstes Gesicht wieder auf.

„Gut, dass du da bist, Sakura.“ Sie kramte das schwere Buch wieder hervor, das von ausgefranzten Rändern umgeben und Flecken, Rissen und Löchern durchgraben war. Auf der vorderen Seite des Umschlags war in bereits ausgeblichenen Kana das Wort 'Igaku' - Heilkunde zu lesen. Sie schlug die ersten Seiten auf und blätterte eine Weile, bis sie die gesuchte Stelle gefunden hatte. Dann öffnete sie die oberste Schublade ihres Schreibtisches und holte eine Karte heraus, die sie zusammengerollt neben das Buch legte.

„Die verdammte Arbeit hat sich gelohnt, ich habe tatsächlich etwas gefunden.“, lächelte sie der Kunoichi zu, deren Gesichtszüge sich sofort merklich aufhellten. Worum es sich bei ihrer Arbeit eigentlich handelte schien Sakura längst zu wissen. Seit Wochen hatten die beiden Frauen kaum mehr über etwas anderes geredet. Wobei Sakuras trüber Blick Tsunade in den letzten Tagen daran zweifeln lies, ob es wirklich Gespräche gewesen waren, oder ob ihre Schülerin bloß ab und zu ein zustimmendes Wort hatte fallen lassen, um ihr den nötigen Respekt entgegen zu bringen. Jetzt allerdings war der trübe Blick einem hoffnungsvollen Glanz in Sakuras Augen gewichen.

Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie ihr gerade womöglich das Leben rettete.
 

„Im Land des Tees gibt es eine ganz besondere Pflanze. Die einzige, die ein Mittel hat, das dafür sorgt, dass der Körper Antikörper gegen das Gift bilden kann.“

„Heißt das-“

„Ja, genau das heißt es Sakura.“ Sie hatte ihren Satz kaum beendet, da sprang die Rosahaarige ihr schon wortwörtlich an den Hals.

„Domo Arigatou, Tsunade-sama!“
 

Tsunade war im ersten Moment wohl zu geschockt um handeln zu können, denn seit Wochen hatte sie keine solche Reaktion von Sakura mehr gesehen. Doch sie hatte ihr wieder Hoffnung gegeben und das, wo sich die Haruno schon beinahe mit ihrem Schicksal abgefunden hatte. Es konnte ihr nur gut tun, wieder einen Sinn zu haben. Doch sie wurde das ungute Gefühl einfach nicht los, dass die Phase nicht lange anhalten würde. Die Hauptsymptome der Krankheit hatte sie erst noch vor sich und ob sie dann immer noch so stark sein würde wie bisher, war fraglich.
 

„Allerdings-“, begann Tsunade „würde es zu lange dauern, jemanden hinzuschicken, die Pflanze zu besorgen und wieder herzukommen. Die Krankheit wäre bis dahin schon zu weit fortgeschritten und-“ Sie brach ab, als Sakura, die sie immer noch umklammert hielt, anfing zu zittern.

„Deshalb werde ich dich selbst dorthin schicken. Ich denke es sollte machbar sein.“

„Aber, ich glaube nicht, dass ich zu hundert Prozent in der Lage bin, zu kämpfen.“ Sakura löste die Umarmung und sah sie verwirrt an, doch auf Tsunades Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln.

„Deswegen werde ich dich nicht alleine gehen lassen, sondern dir jemanden mitschicken...“

„Mitschicken? Wen?“
 

Tsunade sah an ihrer Schülerin vorbei, aus dem Fenster. Sollte sie Recht haben, und die Hauptsymptome während der Mission ausbrechen, war er der einzige, der ihr wirklich helfen konnte, ihr dann genau das geben konnte, was sie im Moment so dringend nötig hatte. Denn er wusste selbst wie es sich anfühlte hoffnungslos zu sein, hatte damals selbst einen Weg gefunden, die Hoffnungslosigkeit zu überwinden und nicht aufzugeben, und das immer wieder. Sie wusste, dass er ihr helfen könnte und würde, denn er würde sie beschützen, um jeden Preis. Und sie vertraute ihm, auch wenn er die Wahrheit nicht erfahren durfte. Noch nicht.

Kaum merklich zuckte Tsunade zusammen. > Sie sind pünktlich...<

„Wer?“, wiederholte Sakura ihre Frage, doch anstatt eine Antwort zu bekommen, erschien eine weiße Rauchwolke neben ihr, die sie augenblicklich zusammenschrecken lies.
 

„Hey, Sakura-chan!“
 

Die Angesprochene riss ihre zusammengekniffenen Augen auf, als sie im nächsten Moment auch schon umarmt wurde. Sie kannte die Stimme, doch auch wenn sie sich tiefer und reifer als vor dreieinhalb Jahren anhörte, hatte sie sie sofort erkannt.

„Eh-Naruto?“ Hilflos blickte sie zu Tsunade, die ihre stumme Frage sofort verstand und stattdessen nur kaum merklich den Kopf zur Seite wank.

Sie hatte ihm also nichts davon erzählt, ihren Willen respektiert, dass niemand außer ihr es wissen sollte. Es tat ihr weh, ihn zu belügen, aber sie wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte, meinte ihr um jeden Preis helfen zu müssen oder noch schlimmer: sie für schwach hielt. Selbst jetzt noch wollte sie ihm beweisen, dass sie nicht schwach war, sondern dass sie eine gute Kunoichi abgab und ihr Team unterstützen konnte, und dass nicht nur ihm, sondern vor allem Sasuke. Auch wenn sie wusste, dass sie ihn so schnell nicht wieder sehen würde, wenn überhaupt. Doch was die Mission betraf war es ihr ein Rätsel, wie sie Tsunade es ihm verschweigen wollte. Und eben diese räusperte sich im nächsten Moment.
 

„Nicht, dass ich den Moment stören will, aber ich habe eine Mission für euch.“ Dass sie selbst unheimlich froh war, Naruto wieder zu sehen lies sie aus...


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  narutofa
2012-02-18T15:10:33+00:00 18.02.2012 16:10
ein guter anfang. mach weiter so


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