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Wege

Shifu & Fengluang [KFP]
von

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Akt III, Szene III – Epilog – Das Ende unter dem Pfirsichbaum

Die Wolken verzogen sich in der Abenddämmerung und blutrotes Licht breitete sich über dem Jadepalast aus.

Wieder stand Shifu unter dem Pfirsichbaum, der ihnen so heilig war, versuchte jedoch dieses Mal nicht einmal auf seiner Dizi zu spielen. Stattdessen sah er einfach in die Ferne und versuchte mit den Geschehnissen des Tages abzuschließen. Es lag in der Vergangenheit, er konnte es nicht ändern, das wusste er, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er es wirklich akzeptieren konnte.

Meister Oogway hatte ihm gesagt, es gab keine falschen Wege, nur falsche Ziele, doch kam er nun nicht umher, was eigentlich sein Ziel war. Ein guter Meister zu sein? Ein wahrer Held werden? Kontrolle erlangen?

Er wusste es nicht. Schon immer war er fasziniert von Kung Fu gewesen, schon seit seiner Jugend hatte er davon geträumt ein Meister zu sein, doch mit welchem Ziel...? Hatte er jemals eins gehabt?

Wieder hörte er den alten Meister nicht kommen, doch spürte er irgendwie seine Anwesenheit.

„Es tut mir leid, Meister“, sagte er, ohne die Schildkröte anzusehen.

Diese trat neben ihn. „Wofür entschuldigst du dich?“

„Ich habe nicht auf euch gehört, ich habe Fenghuang zur Flucht verholfen“, sagte er und war sich dabei tatsächlich einer Schuld bewusst.

„Du hast einer Freundin geholfen“, antwortete Oogway. „Daran ist nichts falsches.“ Dabei schwang es deutlich in seinen Worten mit, dass er davon ausging, dass sie ohnehin entkommen wäre.

Daraufhin schwieg Shifu und dachte nach. Er hatte tatsächlich nichts tun können, außer Fenghuang die Flucht zu vereinfachen. War er so unbedeutend? War er so machtlos? War dies etwas schlechtes?

Die Dächer des kleinen Dorfes im Tal glänzten im Licht der untergehenden Sonne. Doch irgendwie wirkten sie dabei nicht friedlich. Ein Trick seines aufgebrachten Geistes? Vielleicht war es auch ein Zeichen.

„Meister Oogway“, begann er schließlich und sah nun seinen Mentor an. „Ihr sagtet, dass es keinen falschen Weg, sondern nur falsche Ziele gibt.“ Er schwieg kurz. „Aber sagt mir, woher weiß ich, welches Ziel das richtige ist?“

Der alte Meister lächelte, streckte seinen Finger aus und zeigte schweigend auf Shifus Brust.

Der junge Panda sah ihn verwirrt an, auch wenn er eigentlich verstand, was sein Meister ihm sagen wollte. Doch noch bevor er etwas erwidern oder eine weitere Frage stellen konnte, kam Luang zu ihnen gerannt.

Der Leopard keuchte und schien eine ganze Strecke gesprintet zu sein. „Meister Oogway, Shifu“, rief er aus. „Xiang...“ Er holte Luft. „Sie haben Xiang gefunden. In Hubei. Er ist verletzt, aber er lebt. Aber... Sie sagen Yao Mei sei mit seiner Armee auf dem Weg dorthin. Wir haben keine Zeit!“

Trotz dieser erschreckenden Neuigkeiten war Oogway ruhig, als er sich seinem anderen Schüler zuwandte. „So sieht es aus.“ Er drehte seinen Kopf und sah wieder zu Shifu. „Du solltest anfangen nach deinem Ziel zu suchen. Vielleicht wirst du es schon auf dieser Reise finden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Caliburn
2012-11-11T14:29:24+00:00 11.11.2012 15:29
Eine wirklich wundervolle Geschichte, muss ich schon sagen. Du hast das Flair der Filme perfekt getroffen und wenn ich es selber nicht besser wissen würde, würde ich nun behaupten, ich hätte das Drehbuch zu einer neuen (sehr guten) Folge der Serie gelesen.
Auch dass du die anderen Mitglieder der damaligen furious Five mit einbezogen hast, hat mir sehr gut gefallen und dafür gibt es natürlich einen dicken Pluspunkt.

Von:  ryodita
2012-03-08T07:19:31+00:00 08.03.2012 08:19
Ich schliesse mich Merkur an. Ich finde das Ende auch sehr passend. Es passt zu Shifus Art. Auch bin ich eigentlich immer für solche "offenen" Enden, die noch ein bisschen Spielraum lassen. Auf jedenfall sind sie mir viel lieber als "Und dann haben sie sich gefunden"-Enden oder gar Charadeaths, denn nur weil eine Geschichte für uns Leser/Zuschauer endet geht es für Charaktere ja dennoch weiter und das sollte man auch irgendwie ausdrücken. Ist ein wertvolles Tool um seine Charaktere lebendiger zu machen, finde ich.
Von:  Merkur
2012-02-23T12:55:08+00:00 23.02.2012 13:55
Ein wunderschönes Ende zu einer wunderbaren Geschichte. Obwohl die nächste Gefahr sich schon ankündigt, wirkt es doch irgendwie friedlich und sehr rund. Die Geschichte hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und ich kann mich mit Shifus Problemen nach wir vor sehr gut identifizieren. Schließlich geht es uns doch allen so, dass wir unser eigenes Ziel finden müssen. Diese Aussage fügt sich meiner Meinung nach nahtlos in die Kung Fu Panda Filme ein, die ja auch immer solche Lebensweisheiten einbringen. Alles in allem eine tolle Geschichte bis zum Schluss. Ich warte schon auf deinen nächsten Streich ;D


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