Familienverhältnisse
Als er eingewilligt hatte alles, aber auch wirklich alles, zu tun was Nami von ihm verlangte, war ihm dieser Haken gar nicht eingefallen.
Und er hatte auch nur deswegen eingewilligt, weil er sich 20.000 Berry auf keinen Fall leisten konnte. Und das alles nur, weil diese dumme Gans zu blöd zum absperren war und er nicht hellsehen konnte.
Das war auch schon der einzige Grund gewesen, weswegen er ins Bad gerumpelt war, als sie just in diesem Moment nackt und bloß darin rum stand.
Wo der Haken an der Schuldenerlassung war?
Der Haken war ungefähr so groß wie er, sah aus wie eine Bohnenranke im Wind, qualmte wie ein Schornstein, hatte blonde Haare, trug prinzipiell ordentliche Hemden und war hoffnungslos pervers.
Aber damit man das nicht immer alles runter leiern musste nannte man ihn schlicht und ergreifend: Sanji.
„Das find ich echt nett von dir, das du mir beim tragen helfen willst.“, kams von dem Blonden und Zorro starrte ihn erst eine Weile an, ehe ihm einfiel warum Sanji sich darüber so freute.
Er wusste noch nicht das er Nami nackt gesehen hatte. Außerdem war Zorro auf die Frage ob er ihm helfen könnte mit einem „Klar“ in die Höhe geschossen, noch ehe Nami den Mund aufmachte.
Zu seiner Verteidigung musste er übrigens sagen, dass es besser war mit Sanji durch die Stadt zu spazieren als dieser Furie ausgeliefert zu sein. Zumal er sich wirklich was besseres hätte vorstellen können als die Furie nackt zu sehen.
Er verstand sowieso nicht warum Brook und Sanji so wild darauf waren.
Nami sah seiner Ansicht nach weder besonders gut aus, noch hatte sie einen guten Charakter. Den hatte sie vielleicht dann, wenn sie mal nicht an Geld dachte. Also so ungefähr zwei Mal im Jahr.
Zumal er auch fand das sie nackt nicht besonders viel hergab. Also sein Typ war sie definitiv mal nicht.
Wobei er gar keinen Typ hatte um genau zu sein. Er tümpelte in Sachen Liebe halt so vor sich hin. Seine ganze Liebe gehörte seinen Schwertern.....und Ruffy.
Der Typ brauchte aber auch immer ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit. Wie ein Hundebaby. Ein ziemlich verfressenes Hundebaby.
„Ahm....ja, ja“ winkte er deswegen nur ab.
Was hätte er auch sagen sollen? Ich mach das nur um keine 20.000 Berry zahlen zu müssen, weil ich Nami nackt gesehen habe. Dann würde er vermutlich in der nächsten Mauer stecken.
Sanjis 'Liebe' zu Nami glich schon einer Besessenheit. Wie seine Liebe zu allen anderen weiblichen Wesen mit Größe 36 auf diesem Planeten auch.
Es herrschte ewig Stille zwischen ihnen Beiden, während Sanji einkaufte und Zorro sich widerstandslos alles aufladen ließ.
In diesem Moment fragte er sich wie der Löffelschwinger das alles immer alleine zum Schiff brachte. Das schaffte doch kein normaler Mensch. Mal abgesehen davon, dass in ihrer Crew keiner normal war.
„Ich hab Nami nackt gesehen!“, stellte er dann fest und registrierte wie Sanji kurz inne hielt.
Wenn er ihn jetzt gegen die nächste Wand trat, war das Essen hinüber.
„Und sie will das ich ihr 20.000 Berry zahle, wenn ich nicht tue was sie sagt“
Warum er das dem Koch überhaupt erzählte, leuchtete ihm selbst gerade nicht so wirklich ein. Allerdings hatte er eher Panik davor, dass es doch irgendwann heraus kam, und Sanji dann noch wütender werden würde.
Dieser legte die Orange die er gerade in der Hand hatte ab und seine Schultern bebten, weswegen Zorro seine Muskeln schon mal anspannte und einen Schritt zurück wich.
Und genau da drehte Sanji sich schwungvoll um und er hatte dessen Gesicht genau vor seinem kleben.
Und wenn er ehrlich war: So eine Angst hatte er vor Sanjis Gesicht noch nie gehabt.
Außer auf Water Seven.
Der Gesichtsausdruck den er zu Tage legte, sah nämlich dem, den er gehabt hatte wegen dem Bild au seinem Steckbrief, wirklich ähnlich.
Nur noch schlimmer.
„Scholl heischen du bischt nüüüsch freiwillisch mitschegangen?“, jaulte Sanji und Zorro war gelinde gesagt...etwas überfordert.
Er verstand kein Wort.
Stattdessen guckte er zu wie Sanji in die Hocke ging und dort – offensichtlich deprimiert – sitzen blieb und vor sich hin jammerte.
Eigentlich hatte er ja mit einer anderen, und schmerzvolleren Reaktion gerechnet. Aber doch nicht damit!
Er stand da und starrte auf Sanji runter, während er von den Leuten angestarrt wurde.
„Der arme Junge! Was hat der Rüpel ihm angetan?“ hörte man so hier und da tuscheln und Zorro lief rot an.
Ob jetzt vor Scham oder Wut, wusste er selbst nicht so genau.
Stattdessen packte er sich Sanji am Kragen und setzte sich in Bewegung, ehe er ihn vier Ecken später wieder los ließ.
„Was zur Hölle...“ fing er an, kam aber nicht weiter, da er wieder zurück zuckte, als Sanji ihn mit feuchten Augen anstarrte.
„Du magst mich gar nicht!“
Zorro blinzelte reichlich überfordert und machte den Mund auf, ehe er ihn wieder zu klappte. Was hätte er auch sagen sollen?
Er hasste Sanji jetzt nicht unbedingt. Eigentlich mochte er ihn direkt nach Ruffy am liebsten. Wenn diese Besessenheit von Frauen nicht wäre. Die trieb ihn regelmäßig in den Wahnsinn.
„Ahm....doch!“, antwortete er nach einer Weile, und Sanji sah ihn an.
Jetzt allerdings ohne wässrige Augen und komplett normal, ehe er grinste und sich eine Kippe zwischen die Lippen schob.
„Wusst ichs doch“
Er würde ihn irgendwann aufschlitzen. Das hielt man ja im Kopf nicht aus.
War ja klar gewesen, dass das eine Falle war, und er natürlich promt hinein latschte. Aber was sollte er machen? Mit diesem wässrige-Augen-Ding bekam man ihn nun mal immer klein.
„Mal abgesehen davon wusste ich schon das du Nami im Bad überrascht hast. Sie hats mir erzählt“ kams dann und Zorro lief verwundert hinter Sanji her.
„Und wo bleibt die Tracht Prügel?“ fragte er dann nach guten 100 Metern, doch der Koch winkte lediglich ab.
„Sie hat mir gesagt ich soll dich foltern, da bin ich grad dabei“
Es herrschte wieder Stille, ehe Zorro sich räusperte.
„Wo bleibt die Folter nochmal?“ hakte er dann nach. Er wusste ja wirklich nicht wo zur Hölle die war, aber er konnte keine Folter ausmachen.
Sanji hingegen blieb stehen und deutete auf die Lebensmittel die sich schon nen guten halben Meter über Zorros Kopf stapelten.
„Nicht Folter genug? Ich würd mir das Kreuz brechen“ kams dann schockiert und Zorro murrte nur.
Bei der Statur die der Andere hatte würde ihn das nicht wundern wenn er irgendwann in zwei Hälften auf Deck rum kroch.
Während er so darüber nach dachte, achtete er nicht wirklich auf den Löffelschwinger und ächzte, als ihm etwas auf den Rücken sprang.
„Folter genug der Herr?“ kams von hinten und der Grünhaarige rollte mit den Augen, ehe er sich in Bewegung setzte.
Schwer war Sanji nun wirklich nicht, eher unhandlich.
„Du rutscht!“ teilte er ihm deswegen nach einer Weile mit und murrte, als Sanji ihm die Beine um den Bauch schlang.
Na ja...wenigstens rutschte er so nicht mehr.
Als sie endlich beim Schiff ankamen, lud Zorro alles ab, während Sanji von ihm runter ging.
„Ich will auch Huckepack!“ brüllte ihr Captain und Zorro bereitete sich seelisch darauf vor Ruffy gleich an sich kleben zu haben. Im schlimmsten Fall von ihm um genietet zu werden.
Es war wohl Sanjis Verdienst das es nicht dazu kam, da der Ruffy am Kragen packte und somit abfing.
„Zorro kann jetzt nicht. Turn auf Franky rum“ murrte der Koch und ihr Captain beschwerte sich lautstark, was Zorro zu einem „Später“ ermunterte.
Zumindest hörte Ruffy auf rum zu meckern und fing nicht an zu schmollen.
Nachdem er die Einkäufe in die Küche verfrachtet hatte, hörte er hinter sich ein Lachen und sah Sanji am Tisch lehnen.
„Du bist wie so ein Papa.“, feixte der Koch und Zorro hob eine Augenbraue in die Höhe.
Er verstand beim besten Willen nicht was der Blonde ihm damit mitteilen wollte.
„Na wie du dich so um Ruffy kümmerst. Ich mein...du schleppst ihn Huckepack übers Schiff, und das stundenlang“, wurde ihm grinsend erklärt und Zorro nickte verstehend.
„Ich frag mich grad was Lysopp dann ist“ kams von Sanji und Zorro grinste lediglich.
„Der verlogene Schwiegersohn“ antwortete er dann.
„Robin?“
„Die große Schwester.“
„Franky?“
„Der verrückte Onkel.“
„Chopper?“
„Der Labrador.“
„Brook?“
„Der singende Opa.“
„Ruffy?“
„Das Kind.“
„Nami?“
„Die bösartige Nanny.“
Das Spiel hatte sogar Zorro zum grinsen gebracht, während Sanji sich schon krümmte vor lachen.
Nachdem sich der Blonde beruhigt hatte sah er Zorro argwöhnisch an.
„Moment....was bin ich dann?“
Zorro grinste nur und bewegte sich Richtung Tür, um möglichst schnell Land zu gewinnen.
„Die Mama!“
„Wir Beide sind so ein tolles Paar“ kams gefeixt von Sanji und Zorro winkte nur ab, ehe er die Küche verließ um Ruffy durch die Gegend zu tragen, und Sanji somit allein ließ.
„Schön wärs....“ seufzte Sanji und zog eine Pfanne aus dem Schrank die er auf den Herd knallte.
„Bei der Begriffsstutzigkeit bleibt mir ja nur noch die Frauenwelt übrig“
