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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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Kurz vorm Ziel

Jirayas Sicht
 

Bis zu Safety, der letzten Station vorm Ziel waren es etwa 89 km. Dieses Stück war nur noch reine Routine, zumindest in den meisten Fällen. Wir fuhren an der Küste der Beringsee auf dem Strand. Eigentlich ein schöner Anblick. Oft lieferten sich Musher, die gleichauf waren hier noch ein ordentliches letztes Rennen, aber in der Regel hatte sich meistens schon der Spreu vom Weizen getrennt. Und – eigentlich – konnte man es genießen.

Das neue Team lief erstaunlich gut. Fast als hätte ich sie trainiert, zusammen mit den anderen. Sehr ungewöhnlich. Aber mir sollte es recht sein. Vielleicht wollten sie auch nur Eindruck auf ihr neues Rudel machen. Natürlich waren Werwölfe nicht zu zähmen, aber sie waren intelligent.

Ich hatte Shikamarus Worte gehört. Auf der einen Seite hatte er vielleicht recht, aber so ganz teilte ich seine Ansicht nicht. Selbst wenn der Schlitten außer Kontrolle geriet, dieser Platz war – nicht sonderlich gefährlich. Es gab keinen Abhang, den man hinunterstürzen konnte, oder ähnliches.

Noch nie war ich so zum Zerreißen angespannt, wie gerade jetzt. Es war unerträglich. Und die Stille, sowie das vereinzelte Kreischen der Möwen machte es nur noch schlimmer. Nur um etwas zu sagen, um mich irgendwie zu entspannen, fragte ich: „Wie fühlst du dich, Sasuke?“

„Danke, viel Besser.“ Offenbar wollte er es auch gleich demonstrieren, indem er sich an der Seite abstützte und aufsetzte.

„Naruto“, rief er laut. „Wenn ich das nächste mal ein Werwolf bin, dann für immer, und als ich selbst. Nicht besessen von irgendwelchen Wölfen, die mich verwandeln.“

Mir blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen. Ich konnte sehen, wie die Neuen die Ohren nach hinten legten. Naruto reagierte nicht darauf, er rannte einfach weiter.

Die Katze war aus dem Sack.

Sasuke war sich dessen auch bewusst, er drehte sich mit blassem Gesicht nach mir um. Ich nickte ihm nur zu.

Sei´s drum, irgendwann hätten sie es ja ohnehin erfahren. Wenn es auch gerade jetzt ein sehr ungünstiger Augenblick war.

Ohne irgendetwas zu sagen oder eine weitere Reaktion zu zeigen rannten sie einfach weiter. Kiba und Choji waren näher an den Schlitten heran gekommen und Shikamaru hatte den Kopf gehoben. Ich wusste, wenn es sein musste, wären sie alle bereit zu kämpfen, um uns zu schützen.

Und – Gewehre hatten wir auch. Allerdings wusste ich nicht, ob Naruto noch bei uns bleiben würde, wenn wir sie einsetzen würden, auch wenn er wüsste, dass wir keine andere Wahl hätten.
 

Narutos Sicht
 

Ich wünschte, es wäre so, dachte ich, als ich hörte was Sasuke sagte. Ich gab sehr viel auf Temaris Meinung, und sie war nicht davon überzeugt, dass der Ahnenwolf sich – nun ja – benutzen ließ. Ich selbst um offen zu sein, auch nicht.

Saiken war der erste, der nach einer ganzen Weile endlich etwas sagte. „Hab ich das richtig verstanden? Sasuke ist kein Werwolf? Oder Wolfsmensch?“

„Ja. Sasuke ist ein Mensch. Er ist – wie du weißt mein Partner und natürlich wollen wir zusammen sein. Darum will er den Ahnenwolf bitten, ihn zu einem von uns zu machen.“

„Ein Mensch, der ein Werwolf werden will?“ fragte er ungläubig. „Und wirklich dein Partner?“

„Ja, wirklich.“

„Aber, wieso wurde er zuvor ein Wolf? Was meinte er mit besessen?“

„Schwer zu erklären, ich verstehe es nämlich auch nicht so genau. Du kennst Temari?“

Ich spürte einen Ruck neben mir. Dann sagte er: „Natürlich, sag mir nicht...“

„Doch. Sie ist in meinem Rudel. Wegen den Jungen ist sie zuhause geblieben, aber wir haben telepathischen Kontakt zueinander.“

Saiken glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Schließlich meinte er: „Du bist anscheinend etwas Besonderes, Naruto. Aber – das dachte ich ohnehin schon die ganze Zeit.“

Nein, Temari ist etwas Besonderes, dachte ich, aber ich hatte keine Lust zum Reden. Darum ließ ich es gut sein.

Gaara dagegen nicht. Er schnaubte. „Sie hat uns erzählt, wie sie bei euch behandelt wurde. Ihr habt sogar eines ihrer Jungen getötet“, seine Stimme wurde ein dunkles Grollen. „Und ich frage mich, wie sie wohl reagiert, wenn sie euch wiedersieht. Immerhin stehen die Geister hinter ihr.“

„W...wie meinst du das?“ Daiken klang leicht verunsichert.

Loyalität hin oder her, er wusste wie alle anderen auch, dass das was in ihrem Rudel passiert war ein absolutes no go war.

„Ich meine, wir wissen über euch Bescheid,“ knurrte er.

Ich schickte ein kleines Gebet zu den Sternen, denn zumindest hatte es nicht abwertend geklungen. Und gleichzeitig bewunderte ich ihn für seine Geistesgegenwart. Er zeigte ihnen damit, dass sie gegen alle Regeln verstoßen hatten und wir darüber informiert waren, aber es gab keine Regel, die es einem Rudel verbot, Menschen aufzunehmen.

„Du willst also ein Werwolf werden. Nicht schlecht. Wenn ich an deine Kraft denke“, meinte Daiken nach hinten zu Sasuke. Vermutlich dachte er, dass Sasuke unsere Sprache versteht.

„Hm. Wenn ich so darüber nachdenke, bist du im falschen Körper geboren.“ stimmte Maken zu. Was auch sonst. Die beiden waren unzertrennlich.

Ich hörte ein Knirschen. Ich kannte Jiraya gut genug, er flüsterte Sasuke sicher zu, was sie gesagt hatten. Durch das Rauschen des Wassers konnte ich ihn nicht verstehen, und die hinter mir hoffentlich auch nicht.

„Im falschen Körper habe ich mich nie gefühlt. Vorher.“ Meine Ohren stellten sich auf. Was meinte Sasuke mit vorher?

Anscheinend wollte Saiken das auch wissen. „Was meint er mit vorher?“

„Sasuke hatte schon öfters – gewisse Träume. Wie wir sie auch haben.“ Jedenfalls so ähnlich dachte ich, „aber es ist jetzt wichtiger unbeschadet ins Ziel zu kommen. Es gibt ein paar Menschen, die hinter Gaara und mir her sind. Sie wollen mit uns eine Zucht gründen.“

Es war nicht beabsichtigt, aber ich hörte plötzlich herzhaftes Gelächter von allen Seiten und die Situation, sofern sie vorher vielleicht angespannt sein mochte, verwandelte sich mit einem Schlag in Sympathie.

Ich ließ diese Gefühlsregung eine Weile auf alle einwirken, bevor ich sagte, „wenn Shikamaru recht hat, und sie schlagen bei der nächsten Rast zu, ist es vielleicht besser einfach weiter zu laufen. In einer Stunde sind wir am Checkpoint und von da an ist es nicht mehr weit.“ Nebenbei zeigten wir dadurch unsere Kraft und damit auch einen verdienten Sieg, dachte ich. Zwei Fliegen mit einer Klappe, endlich begriff ich, was genau dieser Spruch bedeutete.

„Also – ich bin einverstanden“, rief Saiken fröhlich und legte noch einen Zahn zu, so dass ich mich anstrengen musste, um meine Führungsposition beizubehalten.
 

Jirayas Sicht
 

Die Wölfe liefen nun schweigend, ganz auf das Rennen konzentriert. Und tatsächlich rannten sie nach fünfundvierzig Minuten durch Safety einfach hindurch. Ich gab der sprachlosen Sam ein Zeichen, dass sie für mich unterschreiben sollte.

In einer Stunde würden wir über die Ziellinie laufen.

Ich wusste nicht, ob die Neuen einfach Spaß hatten, ihre Stärke zeigen wollten oder es aufs Gewinnen abgesehen hatten. Jedenfalls war keine Feindseligkeit zu spüren. Wie es allerdings aussah, wenn ich sie abschirrte wusste ich nicht.

Sollte Chicken tatsächlich während der Rast etwas geplant haben, fiel dieser Plan ins Wasser und jetzt war es zu spät. Auf der ganzen restlichen Strecke stand eine Menschenmenge links und rechts. Kameras und Fernsehen, sowie Reporter waren anwesend.

Chickens Leute waren bei der vorletzten Station im Checkpoint gewesen. Nur um uns zu beobachten? Ich zweifelte daran. Möglicherweise hatten sie auf dem Weg etwas vorgehabt, kamen aber weder an Naruto noch Gaara heran, und es war sehr gut möglich, das Shikamaru recht gehabt hatte. Ich persönlich hatte jedenfalls noch nie gesehen, dass ein Team beim Safety keinen Halt machte. Trotz der Zwangspause von acht Stunden, die wir vorher hatten.
 

Temaris Sicht
 

Ich öffnete die Augen. Shikamaru hatte mir mitgeteilt, dass sie in weniger als einer Stunde durchs Ziel liefen.

Wegen den Vorfällen hatte Naruto vorgeschlagen, den Pokal zwar entgegen zu nehmen, aber sozusagen stellvertretend für die Ermordeten. Anders konnte man es leider nicht bezeichnen. Und Jiraya wollte seinen Preis den Hinterbliebenen überlassen. Das war anständig.

Sie würden also irgendwann morgen Abend hier einfliegen.

Chickens Leute mussten das mittlerweile auch wissen. Sie zogen sich plötzlich zurück. Ich und meine Jungen hatten Hunger. Theoretisch könnten wir etwas holen, sobald sich alle verzogen hatten, aber ich beschloss auf Nummer Sicher zu gehen und auf die anderen zu warten.

Und ich wollte Sasuke und Naruto helfen.



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