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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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Rainy Pass

Es war noch nicht mal hell, als die übliche Prozedur erfolgte. Untersuchung, Papierkram, Anschirren und los ging es. Diesmal sollte es richtig anstrengend werden. Wir waren auf dem Weg zum Rainy Pass, der höchsten Stelle des ganzen Trails. Vorher war es auch schon mal bergauf und auch wieder bergab gegangen, aber nun mussten wir die Gebirgskette der Alaska Range bei 1000 Metern Höhe überqueren. Der Aufstieg wurde je höher wir kamen immer schwieriger, die Luft dünner. Unsere Zungen hingen uns aus dem Maul und wir waren alle am Keuchen, sogar Gaara. Na ja, er gehörte zwar zu den Stärksten unter uns, aber ich hatte mehr Ausdauer, außerdem war Gaara direkt vor den Schlitten gespannt. Choji ging es nicht besser.

Der Pfad schlängelte sich entlang einer Schlucht mit jeder Menge Eisbrücken, die waren schon Wochen vorher von den Helfern des Iditarods aus einem Gematsche von Schnee, Wasser und abgestorbenen Ästen konstruiert worden und erschwerten das Ganze noch zusätzlich. Die Strecke betrug etwa 40 km hatte uns Jiraya erzählt, aber mir kam es so vor, als seien wir schon eine Ewigkeit unterwegs, und ich hatte mich noch nie so sehr nach einem Checkpoint gesehnt, wie jetzt. Am liebsten hätte ich mich losgerissen, und auch die andern zerrten nervös an ihrem Geschirr, ich konnte mir vorstellen, dass es ihnen genauso ging. Immerhin verstand ich jetzt, warum die 24 Stunden Pause am Rainy Pass Ceckpoint vorgeschrieben waren.

Jiraya merkte unsere Unruhe, und obwohl er auf dem Schlitten hing, als würde er selber gleich runter fallen, kein Wunder bei Minus 40 Grad, versuchte er uns aufzumuntern. Er erzählte, wie er einmal mit seinen Hunden vom Pfad abgerutscht war, und sie hinunter gekollert seien. Sein Leithund hatte sich dabei das Bein verletzt, und er hätte ihn auf den Schlitten gesetzt, stattdessen habe er dann mitgeholfen den Schlitten wieder hochzuziehen. Dabei lachte er. Es funktionierte.

Unsere Laune verbesserte sich schlagartig. Schon seltsam, es war nicht das erste Mal, das wir in der Einsamkeit und einer Schneelandschaft einen Berg hochkletterten, aber dieses verdammte Geschirr und der Schlitten, man fühlte sich seltsam gefangen.

Die Vorstellung, wie Jiraya als Leithund den Schlitten zieht mit seinem Hund als Musher verbesserte aber unser Unbehagen schlagartig. Ich hörte den wohlvertrauten Knall einer Peitsche und drehte mich kurz um. Old Chicken machte sich an den Aufstieg. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, verrückt zu spielen, mich loszureißen und in sein Gespann zu rennen. Aber nur kurz. Das hätte bedeutet ich hätte wieder hinunterrennen müssen, denn sie waren ein ganzes Stück entfernt, und wenn ich sie hinuntergeworfen hätte, hätte das nur unsere Disqualifikation bedeutet. Dumme Idee, das war nicht die passende Gelegenheit, ich drehte mich wieder um.

Jiraya erzählte noch mehr Anekdoten seiner früheren Rennen, und sicher hatten besonders Kiba und Lee Fragen dazu, waren aber auch zu sehr außer Puste.

Obwohl die Strecke verhältnismäßig kurz war, brauchten wir fast vier Stunden, aber dann war es geschafft. Den Rest rannten wir, erleichtert es geschafft zu haben, und ließen uns beim Checkpoint an Ort und Stelle einfach in den Schnee fallen.

Sofort kümmerte man sich um uns, Sasuke und die anderen waren noch nicht da. Sie fuhren eine andere und mit Sicherheit bequemere Strecke nach oben.

Wir waren so dermaßen k.o. , wir hatten nicht mal Lust zu fressen, aber das frische Wasser kam uns sehr gelegen. Nachdem wir versorgt waren, und endlich allein ruhten wir uns erst mal aus, bevor der erste zu fressen anfing. Wir anderen erhoben uns dann ebenfalls und fraßen. Letztendlich waren wir ein Rudel.

Lee stand neben mir und ich konnte sehen, wie seine Muskeln der Hinterbeine zitterten, aber uns anderen ging es auch nicht besser.

„Ich dachte irgendwann, wir schaffen es überhaupt nicht“, klagte er.

„Quark, was Hunde schaffen, schaffen wir erst Recht“, knurrte Gaara.

Ich sah ihn amüsiert an. Dieser Angeber. Mir konnte er nichts vormachen.

„Am liebsten hätte ich mich losgerissen und wäre davongerannt“, gab ich zu.

Die anderen sahen mich überrascht an. Und stimmten dann zu. Ihnen war es sehr ähnlich ergangen. Auch sie hatten Panik bekommen.

„Ich habe jeden Gedanken daran abzustürzen verdrängt und mich auf den Weg vor mir konzentriert“, jaulte Kiba. „Aber es dauerte so verdammt lange“.

„Ja, ich glaube es lag daran, weil wir festgebunden waren“.

Shikamaru nickte. „Hätten wir mehr Zeit zum Trainieren gehabt...“.

Er ließ den Satz unvollendet. Aber Gaara sprach es aus, „dann wäre Jiraya mit uns zu einem Berg gefahren, und hätte uns ein Gewicht hochziehen lassen“.

„Wenn ich genauer darüber nachdenke – Jiraya kennt die Strecke, glaubt ihr nicht auch, das er am meisten Angst hatte, wir würden durchdrehen oder so etwas?“ fragte Choji.

Wie auf Kommando sahen wir ihn alle an. Er hatte Recht.

„W...Was ist denn?“ fragte er verunsichert.

„Du hast wahrscheinlich recht“, sagte ich zu ihm. Und zu den andern: „Und trotzdem hat er uns sogar noch Mut gemacht und geholfen“.

Andächtiges Schweigen.

„Ein toller Kerl“, meinte Gaara anerkennend. Wir stimmten ihm zu. „Lasst uns zu ihm gehen und uns bei ihm bedanken“.

„Wir können nicht da hineingehen“, widersprach ich.

„Rufen wir ihn“, schlug Lee vor und fing lautstark zu jaulen an. Ganz toll, jetzt wusste wohl jeder, dass wir Wölfe und keine Hunde waren, aber wir stimmten mit ein. Gleich darauf kam Jiraya heraus. Besorgt kam er auf uns zu.

„Was ist los?“

Wir drängten uns an ihn, als er bei uns angekommen war, und leckten sein Gesicht und seine Hände. Jiraya verstand. Er umarmte und kraulte uns.

„Danke, Jiraya, ohne dich hätten wir das nicht geschafft“, sagte ich dennoch.

Jiraya hatte zu meiner Überraschung Tränen in den Augen. „Doch, ihr hättet es dennoch geschafft, das weiß ich“.

Mich packte jetzt auch diese Rührung. So sehr vertraute er uns. Ich hatte irgendwie vergessen, warum wir zusammen waren. Endlich wusste ich es wieder. Zwischen den anderen Körpern drängte ich mich durch, bis ich mich auf seinen Schoß legen konnte. Er lachte und fiel hin.

Endlich kamen auch Sasuke und die anderen. Ihren Wagen sah ich nicht, der war wohl an der Rückseite geparkt. Sie standen dort schweigend und sahen uns zu.

„Na, das nenn ich mal wahre Liebe“, sagte der gleiche Musher, der es damals gesagt hatte, bei mir und Sasuke. Ich sah nicht hin, aber erkannte die Stimme. Er war anscheinend kein Teilnehmer, oder keiner mehr.

Jiraya lachte, „das kannst du laut sagen, ich liebe sie geradezu abgöttisch“, rief er. Ich warf einen Seitenblick auf Sasuke, und konnte erkennen, dass auch er verstand. Wäre er nicht so vermummt und blass gewesen, ich hätte behauptet er wäre erblasst, aber ich wusste auch so, dass er kapiert hatte. „Es gibt keine bessere“, fuhr Jiraya fort.

Der Mann klopfte ihm gönnerhaft auf den Rücken und fing dann an uns zu streicheln und zu klopfen. Bei ihm mochte ich es nicht so, wie bei der Frau, aber ich ließ es mir gefallen.

Sasuke war näher gekommen, und streckte seine Hand nach mir aus. Ich wich aus. „Schon gut, ich habe verstanden“, brummte er.

Das war gut. Ich spürte ein behagliches Gefühl der Zufriedenheit, während Sasuke die andern Wölfe kraulte und beglückwünschte. Er warf mir noch einen tiefen Blick aus seinen dunklen Augen zu, und lächelte. „Tut mir leid“.

Gemeinsam gingen die Menschen dann wieder nach drinnen ins Warme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-02-16T17:45:50+00:00 16.02.2012 18:45
Wieder ein tolles Kapitel,und das sich Sasuke und Naruto sich zu mindest einigermassen verstehen.Weiter so freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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