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And then...

von

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The Bad is Back

Von wegen die Welt hat sich gewandelt. Nach knapp einem halben Jahr treten wir nun vor die Tür und stellen fest, es ist alles beim Alten. Das Böse hat noch nicht einmal einfach geschlafen, es hat gewartet und geplant. Und ich sitze wieder hier. Zu Hause, am Schreibtisch und schreibe.
 

„Verdammt noch mal…“ knurrte Spike und schmiss den Stift gegen die nächste Wand. Was tat er da eigentlich. Das Böse war wieder da und er saß hier und hütete das Haus.  Das war jetzt schon das dritte Mal, das Buffy ihn zum Aufpasser von Xander und Dawn gemacht hatte. Als wenn ihnen hier im neuen Summershaus etwas geschehen könnte.  Er sah es in ihren Augen, jedes Mal wenn sie ihn bat es zu tun. Die Angst um ihn. Darum, dass ihm etwas geschehen könnte und er wirklich sterben würde. Er hatte es satt. Er war ein Kämpfer, kein Hausmann und schon gar kein Weichei, das man beschützen musste. Einige Male war er nun im Zimmer hin und her gelaufen, ehe er einen Entschluss fasste. Er würde ihnen folgen.

„Ich bin noch eben mal weg.“ rief er beim vorbeigehen ins Wohnzimmer, ehe er seinen alten Mantel überwarf und auf die Straße hinauslief. Kurz reckte er die Nase in die Luft um ihre Fährte aufzunehmen. Dann seufzte er. Sein guter Geruchsinn war mit der Menschwerdung ebenso eingegangen wie seine Kraft und alles was ihm sonst auf eine Stufe mit Buffy gestellt hatte.

So schlug er erst einmal den Weg zum Friedhof ein, denn dort würden sie alle Patrouille laufen.

Alle waren wieder im Fieber. Suchten nach Aufschlüssen darüber, was das Böse plante und vernichteten die kleinen Lichter, die jetzt schon aus ihren Verstecken gekrochen waren. Alle außer ihm.
 

Der Friedhof war ruhig, beinahe zu ruhig, befand Spike, dessen Sinne sich wieder schäften. Langsam und mit Vorsicht schritt er zwischen den Grabsteinen entlang. Er hatte nicht einmal einen Pflock dabei, wie ihm jetzt aufging.

Ein Knacken hinter ihm ließ ihn herum fahren. Sogleich fand er sich nach einem Faustschlag auf dem Boden wieder. Aufspringend wich er vor dem offenkundigen Vampir zurück.  

„Sieh an, ein Vampir. Du scheinst jedoch nicht zu wissen, wer dein Gegner ist.“ meinte er und suchte seine alte Bedrohlichkeit wieder aufleben zu lassen.

„Du bist ein Mensch… und damit meine Beute.“ gab der Vampir grinsend von sich, als hätte er den besten Scherz seit Menschengedenken gemacht, während er weiter auf Spike zuging.

„Du hast keine Ahnung!“ knurrte Spike jetzt. Nun musste er sich schon von einem dahergelaufenen Vampir als Beute bezeichnen lassen, das war wirklich zu viel. Wütend auf ihn zustürmend, verpasste er dem etwas überraschten Vampir eins auf die Nase. „Wie schmeckt dir das…“

Der Vampir aber wandte seinen Kopf wieder zu Spike und packte bei dessen nächsten Schlag seine Faust. Mit einem Ruck brach er ihm die Hand. Aufschreiend ging William in die Knie.

„Wenn das alles war…“ sprach der Vampir und packte ihn am Kragen um ihn hochzuziehen.  „Dann…“ begann er um im gleichen Moment seine Zähne in den Hals des Menschen zu schlagen.

Spike schloss die Augen und fluchte innerlich, während er einen Moment wie paralysiert war.

Doch der Biss brach ab, ehe der Vampir trinken konnte und er hörte eine wohl bekannte Stimme.

„Dann was… langweilst du uns zu Tode?“ meinte Buffy neckisch, ehe sie zu Spike sah.

Dieser öffnete genau in dem Moment die Augen, als sich Buffys keckes Lächeln in einen wiedererkennenden Blick verwandelte.

„Spike?“ rief sie perplex aus, ehe sie wütend wurde. „Was um alles in der Welt tust du hier? Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst auf Dawn aufpassen. Stattdessen rennst du hier draußen rum und lässt dich von Vampiren beißen?“ polterte sie los, doch lag mehr als die Wut über seine Dummheit in ihren Worten. Sorge war es, die die ganze Zeit unterschwellig mitschwang.

Spike sah zu Boden. „Genau…“ meinte er dann und erhob sich. „das war mein Plan. Ich werd gebissen und vielleicht bin ich dann endlich die gähnende Langeweile meines ach so tollen menschlichen Lebens los.“ kam es sarkastisch, als er wieder zu ihr sah.

Schockiert über seine Antwort, sah sie ihn kopfschüttelnd an. „Du spinnst doch! Du bist endlich wieder ein Mensch und nun willst du dieses Geschenk plötzlich wegwerfen?“

„Tolles Geschenk.“ knurrte Spike. „Ich habe keine Kraft, keine Power mehr und andauernd hänge ich zu Hause. Mein Platz ist hier draußen, an deiner Seite, im Kampf.“ suchte er zu erklären, während er seine gebrochene Hand mit der Anderen festhielt.

„Du stirbst, wenn du kämpfst… dass hast du doch gerade eindeutig bewiesen. Ich habe keine Zeit im Kampf die ganze Zeit auch noch Babysitter für dich zu spielen. Du bleibst zu Hause und damit basta.“ sagte sie mit ihrer typischen Bestimmtheit, die einen zu überrollen drohte.

Gegen einen der Grabsteine tretend, fluchte Spike. „Ich bin kein kleines Kind mehr! Und selbst Andrew ist mit euch hier draußen.“ suchte er seine Wut ein wenig in Argumente zu verlegen.

„Andrew wird zum Wächter ausgebildet, das ist etwas völlig anderes.“ setzte sie ihr Gegenargument und senkte dann den Blick. „Ich mache mir doch nur Sorgen. Ich will dich nicht verlieren.“ Ihre Worte waren sanfter geworden. Wieder zu ihm aufsehend, fügte sie noch etwas hinzu. „Nicht schon wieder.“

Spike suchte leicht zu Lächeln und machte nun seinerseits einen Schritt auf sie zu. „Das will ich auch nicht… aber vielleicht findest du eine ungefährliche Art mich zu beschäftigen.“ sagte er und sah sie mit leicht schiefgelegten Kopf an.

Eine Hand auf seine Wange legen nickte sie. „Ich sehe, was ich tun kann.“ versprach sie. „ Jetzt gehen wir aber erst einmal Heim und verarzten deine Hand.“

Spike nickte.
 

Es geschah einige Tage später. Buffy hatte noch nicht wirklich die Richtige Ablenkung gefunden, zumindest nicht, wenn sie nicht selbst diese sein wollte.  Es war der 180igste Tag seit Spikes Menschwerdung, als ein dringender Anruf aus L.A. sie ereilte.

Spike war klar, dass Anrufe aus der Engelsstadt immer damit endeten, dass sie zu ihm fuhr. Wahrlich nicht glücklich darüber, hatte er sich vorerst nach oben verkrümelt, bis zur großen Besprechung gerufen würde.

Es war das alte Spiel. Keiner wusste warum, aber Angel war wieder einmal seelenlos und tourte auf einer Reise des Schreckens durch die Stadt. Als Buffy ihren Plan erläuterte, fiel Spike ein Fehler auf. Er musste hier bleiben.

„Buffy… es gibt keinen hier, der Angelus besser kennt als ich. Darum werde ich auf jeden Fall mitkommen.“ argumentierte er, doch erneut schüttelte Buffy den Kopf.

„Gerade weil du ihn so gut kennst, bleibst du hier. Denn er kennt dich genauso gut.  Er kann dich zu leicht manipulieren. Außerdem habe ich keine Lust, dass ihr euch wieder die Köpfe einschlagt, sobald Angel zurück ist. Nein, nur Giles, Willow und ich gehen. Alle anderen halten hier die Stellung und suchen weiter nach Hinweisen, was das Böse dieses Mal vor hat.“

„Ich bin aber auch derjenige, der…“ wollte Spike erneut gegenargumentieren, dass er sich auch am besten gegen den Einfluss stellen könnte, kannte er doch die Tricks von Angelus. Doch Buffy schnitt ihm das Wort einfach ab.

„Nein! Du bleibst hier! Keine weiteren Diskussionen.“ sagte sie nahezu befehlend. Und wieder schlich die Sorge um ihre Worte herum. William hätte noch diverse weitere Begründungen für seine Mitreise und sogar einige dafür, das Buffy besser hier bliebe gefunden. Doch er stand einfach wortlos auf und ging raus.
 

Als er irgendwann am späten Abend wiederkam, waren alle schon unterwegs. Lange war er kopflos durch die Stadt geirrt. Hatte sich über Buffy aufgeregt und darüber wie sehr er es hasste so hilflos zu sein. Doch am Ende hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde nach L.A. gehen und zwar ohne Buffys Wissen. Er würde Angelus finden und alles in die Wege leiten, damit er seine Seele wiederbekäme, auch wenn ihm die Aussicht darauf nicht freute. Vielleicht aber könnte er damit endlich beweisen, dass er doch noch zu irgendetwas gut war.
 

Es war ein leichtes für Spike gewesen, die Spur von Angelus aufzunehmen, auch ohne seine Vampirsinne hatte er die üblichen Mordfälle von den Seinen unterscheiden können. Während die Anderen noch verzweifelt die Stadt durchkämmten und Angelus begonnen hatte ein Spiel mit ihnen zu spielen, war er ihm dichter auf der Spur, als er ahnte.

Erst als er die kleine Seitengasse hinter sich gelassen hatte und in einem scheinbar winzigen Hinterhof den Eingang zu einer Kirche fand, wusste er, dass er am Ziel war. Vorsichtig schlich er sich durch den einzigen Eingang von dieser Seite hinein. Die Kirche war aufgrund der nächtlichen Stunde leer, beinahe zumindest. Vor dem Altar kniet anscheinend der Pfarrer der Gemeinde.  Sich kurz umsehend, ging William auf den Betenden zu und ließ seine Hand auf die Schulter sinken, um ihn nicht zu erschrecken. „Sie sollten hier besser verschwinden…“ begann er ihn zu warnen, als er das erschrockene Gesicht des Pfarrers sah, welches im Moment des Todes erstarrt war. Das Klatschen von Händen, ließ ihn herumfahren.

Angelus!

„Wirklich gut, gerade zu ausgezeichnet. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr mich so schnell findet. Und schon gar nicht, dass du es sein würdest… William.“ sagte er und schien sich darüber zu amüsieren. Aus Reflex war der Platinblonde einige Schritte nach hinten gewichen.

„Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass Buffy ihren Schoßhund mitnehmen würde.“ begann Angelus, weiter auf ihn zuschreitend, zu sprechen, während er kurz in der Luft schnupperte.

„Zumal nicht, seit er ein erbärmlicher Mensch geworden ist.“

Spike wandte seinen Kopf zur Seite. Dass Angelus nun auch noch damit anfangen musste, behagte ihm gar nicht.

„Ohhh… verstehe…“ sagte dieser darauf mit einem doppeldeutigen Grinsen. „Sie weiß gar nicht, dass du hier bist. Niemand weiß, dass du hier bist.“ sprach er aus, was auch William langsam aber sicher wieder ins Gedächtnis gerufen wurde.

„Und, was machst du jetzt. Hilflos, allein, gefangen in einer Kirche am Arsch von L.A. mit mir.“  Ganz nah, war Angelus nun seinem ewigen Konkurrenten gekommen, hatte die letzten Worte geradezu in das ihm zugewandte Ohr geflüstert.

Da stach Spike plötzlich zu. „So hilflos wie ich…“ eigentlich hatte er weitersprechen wollen und eigentlich hätte Angelus jetzt zu Staub zerfallen sollen. Doch nichts von beiden geschah. Er hatte den Pflock, der sein Herz treffen sollte fest in seiner Hand und riss ihn Spike nun aus dessen.

„William, William… armer Willi. Du warst noch nie der Schnellste.“ sagte er nur und packte ihn am Kragen. Kurz darauf folg er durch die halbe Kirche und landete unsanft zwischen einigen Kirchenbänken. Er hatte vergessen wie schmerzhaft so ein Sturz als Mensch war. Ächzend suchte er sich aufzurichten.  „Ich bin immer noch Spike.“ versuchte er so überzeugend wie möglich rüberzubringen.

Gemütlich und ohne Hatz kam Angelus derweil wieder auf ihn zu.

„Aber Willi… du bist nur ein kleiner Mensch, der sich verirrt hat. Du kannst ihr nicht mehr das Wasser reichen und über kurz oder lang wird sie dir davon laufen. Vor mir musst du nicht auf großen Krieger machen.“ meinte Angelus. Bei ihm ankommend,  zog er ihn auf die Beine um ihn hinzustellen und den Mantel abzuputzen.

„William, wir wissen doch beide, was jetzt kommt. Wir spielen noch eine Weile, doch ehe sie hier eintrifft, wirst du tot sein. Sie wird kübelweise Tränen vergießen, dich für deine Dummheit verfluchen und dann ebenfalls sterben. Ich weiß, dass willst du nicht.“

„Ich werde nicht kampflos untergehen…“ knurrte der Platinblonde und straffte sich, so gut es ging.

„Es gäbe, aber auch noch eine andere Möglichkeit.“ grinste Angelus ihn dann an.

Der Kleinere horchte auf und sah ihn dann skeptisch an.

„Ach komm schon, William, alter Kumpel.“ tat er plötzlich versöhnlich und legte seinen Arm über die Schultern des Menschen. „Werde wie ich. Wir könnten erneut eine Blutspur durch die Welt ziehen.“ schlug er scheinbar ernst gemeint vor, doch William schob den Arm von sich runter und ging ein paar Schritte weg.

„Vergiss es.“ sagte er nicht ganz so überzeugt, wie er es vorgehabt hatte.

Angelus sah ihn an, doch er schien überhaupt nicht überrascht zu sein, dass sein alter Weggefährte es ablehnte. „Dann gehst du unter und sie mit dir. Du wirst sie nicht schützen können. Nicht als Mensch und tot schon gar nicht.“ sagte er einfach und wandte sich von ihm ab, als wäre er es nicht mehr wert sich mit ihm zu befassen.

Eigentlich hatte er vorgehabt, jede  Chance zu nutzen. Er wollte auf ihn losstürmen, ihn von hinten überwältigen, doch irgendwie hatte er von Anfang an gewusst, dass er keine Chance gehabt hatte.

„Tu es.“ kam es dann von ihm, auch wenn er Angelus nicht ansah.  Was hatte er da gerade gesagt? Hatte es Buffy nicht gefreut, dass er endlich ein Mensch geworden war. Wie konnte er da dieses Geschenk einfach wegwerfen. Doch sah er die letzten Wochen immer wieder vor Augen, in denen sie sich mehr und mehr von ihm entfernte. Er wusste, dass Angelus recht hatte. Sie würde ihn verlassen. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, aber bald. Zu Angelus hochsehend, sprach er nun bestimmender. „Tu es!“ Wegen ihm, wegen seinem anderen ich würde sie ihn verlassen, wenn er es nicht verhinderte. Doch er kam nicht gegen ihn an, weder als Angelus, noch als Angel. Er musste seine alte Stärke zurückgewinnen, musste ihn besiegen und ihr zeigen, dass er immer noch der Alte war. Dass er es wert war. Ihr das Wasser reichen konnte.

Ein letztes Mal atmete er ein, als Angelus zubiss. Aufstöhnend sank er unter ihm zusammen, krallte sich an seinem Wiedersacher fest, der nicht gerade sanft bei seinem Biss war. Halb tot, sah er zu Angelus auf, als dieser ihn achtlos auf den Boden fallen ließ. Nein, so war das nicht geplant. Wollte der andere etwa einfach gehen?

William fühlte schon, wie das Leben seine Glieder verließ, in seinen Augen die Verzweiflung über seine Dummheit, Angelus getraut zu haben. Seine Augen schließend, ergab er sich seinem Schicksal. Dann aber spürte er den Geschmack von Blut auf seiner Zunge. Die Augen weiter geschlossen haltend, begann er begierig zu trinken.
 

Spike erwachte irgendwo unter der Erde. Wollte atmend, doch es ging nicht. Er spürte, erst nach einer Weile, dass er es auch nicht mehr brauchte. Sich zum zweiten Mal in seinem Dasein, aus dem Grab grabend, sah er sich noch leicht verstört um.

Was hatte er getan?

Niemand war hier. Der Friedhof schien zu einer kleinen Kapelle zu gehören, in der noch ein wenig Licht brannte. Er fühlte sich elend. Ohrfeigte sich innerlich für seine Dummheit, machte sich selbst Vorwürfe.  Buffy durfte es nie erfahren, sie würde ihn eher Pfählen, als … Spike schluckte.

Er musste Angelus aufhalten, ehe sie es erfuhr und um alles zu rechtfertigen, um ihr zu zeigen, dass er es für sie getan hatte.

Die nagenden Gedanken, die ihm sagen wollten, dass sie es niemals verstehen würde, schob er beiseite. Sein Weg führte ihn zu der Kapelle und ein Schrei ließ ihn schneller laufen.

Als er ankam, war alles schon vorbei. Angelus war nicht mehr er. Giles und Willow, welcher wohl gerade gezaubert hatte, standen um ihn herum. Buffy kniete neben Angel und versuchte ihm die Angst zu nehmen.

Spikes Hand ballte sich zu einer Faust. Krallte seine Fingernägel ins Fleisch, bis es blutete. Dann wandte er sich ab und ging.
 

Alles hatte er für sie aufgegeben und dennoch. Angelus hatte gewonnen. So kam es ihm die ganze Zeit in den Sinn. Dennoch fuhr er Heim, zurück dorthin, wo sie das letzte halbe Jahr gewohnt hatten.



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