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Empathy

Lucci x Kaku
von

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Kapitel 2

„Hatschu!“

Ich schniefte ein, zwei Mal ehe mir wortlos ein Taschentuch überreicht wurde.

„Danke.“ Lautstark schnaubte ich hinein.

Die Kälte, die über die Stadt hereingebrochen war, machte sich bereits bemerkbar.

Inständig hoffte ich, dass ich mir keine Erkältung eingefangen hatte, bloß wegen ein paar Minuten an der frischen Luft.

Lucci und ich gingen durch die Gassen Water Sevens und waren gerade auf dem Weg, zurück zu meiner Bleibe.

Wir wählten jedoch nicht den Weg über die Dächer, wie ich zuvor.

Der Zylinderträger war nun mit ein paar Lagen Kleidung, besser gegen die kalte Zugluft gerüstet und ich hatte vor, seinem Beispiel nachzukommen.

Während ich nur unsere Schritte im Schnee knirschen hörte, schwirrte mir eine Frage im Kopf herum.

Würde Lucci mit mir sprechen?

Immerhin hatte er Hattori, der Kälte wegen, zurückgelassen und die schwüle Luft in einem Badehaus würde dem Vogel wohl auch nicht gut tun.

Ich schnaubte und sah meinen Atem als Nebelwolke aufsteigen.

Was kümmerte es mich? Schließlich gingen wir in ein Badehaus und nicht in ein Café.

Außerdem, was würde er mir schon erzählen? Geschweige denn, ich ihm.

Wir waren nur Arbeitskollegen und das sogar auf zwei verschiedenen Betrachtungsebenen und nicht etwa Verwandte oder gar Freunde.

Nicht einmal Freunde.

Ich schüttelte den Gedanken ab, als wir vor meinem Haus standen.

„Da wären wir.“

Routiniert schloss ich die Eingangstür auf und trat sofort ein. Erst jetzt bemerkte ich, dass sich die Kälte auch hier eingeschlichen hatte, da ich keine Heizmöglichkeit hatte. Diese Stadt war eben nicht auf solche Temperaturen vorbereitet.

„Warte hier einen Moment, ich beeil‘ mich.“

Wortlos nickte Lucci mir zu und nahm auf einem der Stühle im Eingangsbereich Platz.

Ich huschte ins Schlafzimmer und durchwühlte meinen Schrank, nach etwas Brauchbarem.

Einen dünnen Pullover und die Jacke, welche ich sonst immer auf der Arbeit trug. Das würde vorerst wohl reichen. Mit dieser brauchte ich keinen Schal zu tragen, welchen ich ohnehin nicht besaß.

Ich zog den Reißverschluss bis obenhin zu und stopfte mir ein paar Berry in die Tasche.

Als ich zurück in den Flur trat, saß Lucci noch immer geduldig da und starrte mich erwartungsvoll an.

„Ich wäre soweit.“

Erneut nickte er, nicht willig seine Stimme zu benutzen, und erhob sich.
 

Als wir etwa eine halbe Stunde später vor dem Gebäude ankamen, sprang mich erneut dieselbe Aufschrift, wie vorher in der Zeitung an.

Badehaus LAGUNA

Das Schild wirkte ziemlich neu und der goldene Schriftzug stellte einen starken Kontrast du dem roten Untergrund dar. Dazu waren kleine Wellen hineingeritzt worden.

Lucci nahm eine Hand aus den Taschen und drückte die Klinke der großen Eingangstür hinunter. Ihn schien die Aufmachung des Gebäudes herzlich wenig zu interessieren.

Ich folgte ihm und schloss dir Tür behutsam hinter mir.
 

„Guten Tag, die Herren.“

Eine junge Dame an der Rezeption begrüßte uns lächelnd.

Sie hatte wohl gerade über ein paar Formularen gehangen, da sie noch einen Stift in der Hand hielt und überall auf der Theke Zettel verstreut herumlagen.

„Was kann ich für sie tun?“

Wissend, dass Lucci sowieso nicht sprach, trat ich vor und meldete uns an.

Die junge Frau machte uns darauf aufmerksam, dass wir die ersten heute seien, was mich sehr wunderte.

„Bei diesem Wetter?“

„Nun, es ist recht früh, wir haben erst seit ein paar Minuten geöffnet.“

Diese Tatsache hätte ich fast vergessen, ich war immerhin schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen.

Nun, wenigstens hatten wir so, das Haus vorerst für uns.
 

Als wir uns im Umkleidebereich der Herren befanden, beherrschte absolute Stille den Raum. Nur ein dumpfes Rauschen, durch die beheizten Räume nebenan, drang hin und wieder zu uns durch.

Ich zog meine Jacke aus und streifte mir meinen Pullover über den Kopf.

Erneut zogen meine Gedanken ihre eigenen, wiederwilligen Wege.
 

Freunde oder nicht, was sprach gegen eine Unterhaltung? Schließlich gab es immer irgendetwas zu erzählen, selbst mit der Frau an der Rezeption konnte ich Smalltalk führen.

Aber über was sollten wir schon reden? Mir fiel beim besten Willen kein Gesprächsthema ein, welches man hätte mit ihm aufgreifen können.

Lucci war nie sehr gesprächig. Seit wir auf Water Seven sind, hat sich dies auch nicht geändert.

Über meine Schulter hinweg, sah ich kurz zu ihm herüber.

Sein blanker Rücken, war mir zugewandt, er wühlte gerade in seiner Tasche herum. Erschrocken schaute ich schnell wieder nach vorn.

Ich hatte bereits davon gehört, es jedoch nie gesehen.

Sein Rücken war mit Narben übersäht.

Gigantischer und tiefer Narben, die mit etwas Fantasie aussahen wie das Symbol der Weltregierung.

Wie er wohl zu diesen kam? Das weiß ich bis heute nicht.

Man erzählte sich bei der Marine, sie sollen von Kanonenkugeln stammen.

Kanonenkugeln.

Einen Augenblick lang stellte ich mir vor, wie sie auf seinen Rücken prallten, sich seinem Körper mit einem heftigen Druck entgegenwarfen und ihm dabei die Haut von den Knochen rissen.

Ein furchtbarer Anblick.
 

Das leise Knarren der Tür hinter mir, lies mich erneut zurückschauen. Lucci trat in den Badebereich ein und lies die Tür wieder zufallen.

Hektisch versuchte ich mich ordnen, band mir ein Handtuch um die Hüfte, dass uns zur Verfügung gestellt wurde und verstaute meine Sachen in einem Spind.

Als ich die breite Tür öffnete, gab sie das gleiche Knarren von sich, das vorher von Lucci verursacht wurde.

Heißer Dampf schlug mir ins Gesicht und seine Wärme nahm sofort meinen Körper ein. Ein gutes Gefühl.

Ich schaute zu der großen Steinwanne, in einer Ecke der eher kleinen Halle. Lucci saß entspannt darin, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen.

Der Boden war marmorartig gefliest und ich konnte keinen einzigen Riss oder eine Unebenheit darauf erkennen. Im Raum waren noch kleinere Becken verteilt und direkt neben mir befand sich eine großzügige Dusche, deren Brause direkt über mir hing.

Ein Tropfen löste sich von dieser, schlug auf meiner Schulter auf und rann eisig meinen Rücken hinunter.

Nach einer kurzen Dusche, begab ich mich, vorsichtig, um nicht auf dem glatten Boden auszurutschen, zu Lucci.
 

„Na, wie ist das Wasser?“, meinte ich besonnen, als ich einstieg.

Er seufzte bloß entspannt und hielt es nicht für nötig mich dabei anzusehen.

Einen Versuch war es wert gewesen.

Direkt gegenüber von ihm, setzte ich mich ebenso auf den kleinen Vorsprung Unterwasser, der als Sitzgelegenheit diente, und nahm eine entspannte Haltung ein.

„Ah, Herrlich.“

Für einen Moment schloss ich die Augen und legte meine Arme hinter den Kopf. Ich hätte mich selbst loben können, für diesen Einfall.

Das Wasser tat unglaublich gut. Man spürte förmlich die Mineralien der verschiedenen Meere, die die Aqua Laguna heranspühlte. Aber dies konnte man sich wohl auch einbilden, wenn man das unbedingt glauben mochte.
 

Das Knacken von Luccis Halswirbeln veranlasste mich, wieder aufzuschauen und einen Blick auf ihn zu werfen.

Total perplex beobachtete ich ihn dabei, wie er über seinen schmerzenden Nacken fuhr. Ich konnte diesen Anblick schwer begreifen und dachte die Hitze des Wassers spielte meinen Sinnen einen Streich.

Lucci strahlte in diesem Moment eine gewisse Ästhetik aus, die ich noch nie zuvor bei einem Mann erlebte.

Seine Haare hatte er eher dürftig hochgebunden und einige der lockigen Strähnen klebten an Gesicht und Hals. Sein Kopf war leicht abgeneigt, und die Augen, zuwider dieses schmerzhaften Klanges, entspannt geschlossen.

Der Dunst erlaubte mir, keine allzu genauen Details seines Körpers aus dieser Distanz zu erkennen, jedoch hörte ich das leise Tröpfeln vereinzelter Wasserperlen, die von seinen Haarspitzen fielen.

Willkürlich hatte ich das Bild vor Augen, wie sie auch seinen Nacken und seine Schultern hinunterliefen, ehe sie im Wasser vergingen.

Ich schluckte schwer.
 

Es war seltsam und auch befremdlich. Doch dieser Anblick fesselte mich so sehr, dass ich erst später eine gewisse Irritation in seinen Augen las und bemerkte, dass diese mich fixierten.

Ich schrak innerlich auf und versuchte dieses konfuse Gefühl wegzublinzeln.

Eine seiner Augenbrauen hob sich argwöhnisch.

Um Himmels Willen, was tat ich da? Saß dort und starrte einen anderen Mann an, als wäre er der liebe Gott höchstpersönlich.

Ich spürte nur noch mehr Blut, als ohnehin schon, in meinen Kopf steigen und schaute unbeholfen zur Seite.

Einfach so tun, als wäre nichts geschehen, war die Devise.

Meine Hände schoben sich durch mein feuchtes Haar und ruhten wieder hinter meinem Kopf, als Ablage dienend.
 

Lucci war ein Mann.

Genauso wie ich. Wir waren nur zwei Männer, Kollegen, die an einem kalten Tag ein Badehaus besuchten.

Der Dunst der schwülen Luft hier, ließ meine Sinne verrücktspielen, das war alles.

An ihm war nichts in irgendeiner Weise ästhetisch oder gar interessant.

Er war einfach nur Lucci und nichts weiter.
 

Ich redete mir dies immer und immer wieder ein und rieb mir dabei über die Augen bis ich Sterne sah und nicht mehr das Bild von ihm, in meiner absurden Vorstellung.
 

Reiß dich zusammen, Kaku!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CrazyChrissi
2012-02-12T12:48:06+00:00 12.02.2012 13:48
Haha xD
Wie süß von Kaku oder Ecki xD

Lucci fühlt sich sicherlich schon gestalkt xDD

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel ^^

LG
CrazyChrissi



Von:  Nara-san
2012-02-12T11:53:42+00:00 12.02.2012 12:53
ich glaube nicht das die luft schuld an solchen gedanken ist xD

ein schönes kapi ^^
freu mich auf das nächste (das hier kam ja auch so schnell x3)


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