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DBZ: The Saga Continues

von

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Prolog

Disclaimer: Diese Fanfiction dient ausschließlich der Unterhaltung und keinerlei kommerziellen Zwecken. Sämtliche Charaktere aus Dragon Ball/Z/GT wurden von Akira Toriyama erschaffen und sind sein Eigentum. Ich erhebe keinen Anspruch darauf.
 

Ein kleines Vorwort: Unter all den wirklich großartigen Fanfics da draußen im Internet hab ich nur eines nie gefunden: Ein Fortsetzung zu DBZ, so wie ich sie mir vorstelle. Da gibt's nur eine Abhilfe: Selber schreiben! Dragon Ball GT hab ich zwar gesehen, aber sehr glücklich war ich damit nicht, deshalb werden die Ereignisse aus DBGT in diesem Fanfic niemals stattfinden. Aber genug geredet. Ich wünsch euch viel Vergnügen beim Lesen und würde mich über das eine oder andere Review freuen.
 

Nguyen Tran Loc
 

Achja, eine kleine Warnung noch: Die Story ist recht lang, also solltet ihr euch etwas Zeit nehmen *g*
 


 

PROLOG
 


 

~Etwa ein halbes Jahr nach der Vernichtung Buu's und etwa einen Monat nach Tapions und Hildegarns Auftauchen.~
 

"Hilfe!"
 

Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie bereits dalag, aber sie wusste, dass sie es nicht mehr sehr viel länger aushalten würde. Der Schweiß lief ihr in Strömen übers Gesicht und auch ihre Kleidung war klatschnass. Erneut versuchte sie den Kopf zu heben oder wenigsten einen Arm zu bewegen, aber es gelang ihr nicht. Ihr Körper wog ein Vielfaches von dem, was sie gewohnt war und das machte es ihr unmöglich sich zu bewegen. Selbst das Sprechen fiel ihr so schwer, dass sie nur alle paar Minuten einen Hilfeschrei herausbrachte.
 

"Hilfe, " schrie sie erneut und fuhr dann sehr viel leiser fort, "Wenn ich die beiden Knirpse erwische dann... dann..."
 

Nichts dann. Wahrscheinlich würden die beiden sich wieder einen ähnlichen Streich für sie ausdenken. Streich. Für die beiden war es wahrscheinlich wirklich nur ein Streich, aber sie fürchtete im Moment um ihr Leben.
 

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zum Gravitationsraum, wodurch sich die Schwerkraft automatisch wieder normalisierte. Als sie fühlte, dass ihr Körper wieder leichter geworden war, setzte sich Videl mit einem Keuchen auf und atmete ein paar mal kräftig durch, froh darüber das ihr das Atmen nicht mehr so schwer fiel wie gerade eben noch. Sie wandte ihren Kopf zur Tür um zu sehen wer sie aus ihrer Misere befreit hatte.
 

"Pff... Endlich... Pff... dan... ke..." Sie verstummte, als Vegetas finsterer Blick sie traf.
 

"Was tust du hier? Du hast hier drin nichts verloren", teilte er ihr auf seine übliche freundliche Art mit.
 

"Trunks und Goten... Pff... haben mich hier eingesperrt... Pff... Sie hielten das wohl für... Pff... witzig." Sie erhob sich von dem Fleck, an dem sie die letzten Stunden gefesselt war. Ihr Körper fühlte sich so leicht wie nie zuvor. Schwerkrafttraining schien wirklich sehr wirksam zu sein, aber dennoch hätte sie auf die letzten paar Stunden gut und gerne verzichten können. Vegeta betrachtete währenddessen mit kritischem Blick die Anzeigen neben der Tür.
 

"Phh... Gerade mal zehnfache Schwerkraft. Schwächliche Menschen wie du haben hier wirklich nichts verloren", sagte er verächtlich, als er sich ihr wieder zuwandte.
 

"Ich gehe ja schon", antwortete sie kleinlaut und verließ auf noch recht wackeligen Beinen den Raum. Draußen machte sie halt, da sie Vegeta noch etwas sagen hörte.
 

"Ich muss dringend ein paar ernste Worte mit Trunks reden."
 

"Das halte ich auch für eine gute..." Videl brach ab, als sie merkte, dass Vegeta gar nicht zu ihr, sondern eher zu sich selbst gesprochen hatte.
 

"Er ist total verweichlicht. Ein echter Saiyajin hätte seinen Babysitter einfach getötet und sich nicht die Mühe gemacht ihn einzusperren", murmelte Vegeta weiter vor sich hin. Dann schloss sich die Tür wieder mit einem Zischen.
 

Videl konnte einige Momente nichts weiter tun als mit bleichem Gesicht in Vegetas Richtung zu starren, auch wenn mittlerweile die Tür ihre Sicht blockierte.
 

"Er will dir nur Angst einjagen. Er will dir nur Angst einjagen." Sie sagte den Satz noch ein paar Mal, was sie zu beruhigen schien. Sie war sich ziemlich sicher, dass Trunks nicht versuchen würde sie zu töten, zumindest nicht absichtlich. Sie nahm sich aber trotzdem vor in nächster Zeit lieber nicht auf Trunks und Goten aufzupassen.
 

Videl ließ ihren Blick an sich herunter wandern. Sie brauchte dringend frische Klamotten und eine kalte Dusche, aber vorher sollte sie noch Bulma mitteilen, dass ihr Sohn und sein Freund ihrem Babysitter entkommen waren und sich nun werweißwo herumtrieben. Immer noch nicht ganz erholt wankte sie langsam, sich mit einer Hand an der Wand stützend, Richtung Labor, wo sie Bulma vermutete.
 


 

* * *
 


 

Goten und Trunks lagen an ihrem Stammplatz, in den Hügeln etwas außerhalb der westlichen Hauptstadt. Sie verbrachten nahezu jeden Tag hier um zu trainieren oder sonstigen Blödsinn zu veranstalten, den ein normales Haus nicht verkraften würde. Einige Krater, geborstene Felsen und verbrannte Grasflecken waren die stillen Zeugen ihres freundschaftlichen Trainings. Doch nun lagen die beiden gesättigt von ihrem Überfall auf den Kühlschrank der Briefs und gut gelaunt, wegen ihres gelungenen Streiches, den beide natürlich enorm witzig fanden, einfach nur im Gras und beobachteten die Wolken.
 

"Trunks, glaubst du Videl ist sauer auf uns?" Goten war etwas besorgt. Gohan hatte ihm einmal erzählt, zu hohe Schwerkraft würde dem menschlichen Körper schaden; und Videl war nicht so stark wie er oder Trunks. Vielleicht hatten sie die Schwerkraft doch zu hoch eingestellt. Sein Bruder wäre sicher nicht sehr erfreut darüber, wenn seiner Freundin etwas zustoßen würde.
 

"Nein", antwortete ihm Trunks ohne seinen Blick vom Himmel abzuwenden.
 

"Glaubst du nicht, ihr könnte etwas passieren? Vielleicht haben wir die Schwerkraft doch zu hoch eingestellt."
 

"Nein, haben wir nicht. Überleg doch mal!" Trunks setzte sich auf und blickte zu Goten, "Gohan hat doch mal gesagt, Videl ist zehnmal so stark wie ihr Vater. Und ihr Vater ist ein normaler Mensch, auch wenn er sagt, er sei der Stärkste der Welt. Normale Menschen halten die normale Schwerkraft aus, also hält Videl zehnfache Schwerkraft locker aus. Das ist einfache Mathemadings."
 

In Gotens Ohren klang das logisch, obwohl er sich nicht dran erinnern konnte, Gohan etwas Ähnliches sagen gehört zu haben. Aber Trunks hatte wahrscheinlich Recht. Trunks hatte eigentlich immer Recht. Dies verscheuchte Gotens schlechte Laune und seine Züge hellten sich wieder auf.
 

"Wirklich?" fragte er dennoch noch einmal.
 

"Wirklich." Die Antwort genügte um Gotens letzte Zweifel wegzufegen. Den nächsten logischen Gedankengang, dass Videl, nach Trunks' Theorie, auch keine Probleme damit gehabt haben dürfte den Raum gleich wieder zu verlassen - was aber nicht der Fall war - machte Gotens siebenjähriger Verstand nicht. Trunks legte sich wieder hin und auch Goten wendete seinen Blick wieder den Wolken zu. Sie verbrachten einige Minuten schweigend im Gras, solange bis ein großes Unheil über sie hereinbrach. Kindliche Langeweile.
 

"Trunks!"
 

"Ja?"
 

"Mir ist langweilig. Lass uns mal wieder kämpfen." Goten war bereits aufgesprungen und begann nach unsichtbaren Feinden zu treten.
 

"Ich kämpfe nicht mehr mit dir, du bist kein richtiger Krieger!" antwortete ihm Trunks, der noch immer im Gras lag. Das nahm Goten den Wind aus den Segeln, er unterbrach sein Aufwärmprogramm und setzt sein typisches Schmollgesicht auf.
 

"Das ist nicht wahr. Ich bin ein genauso großer Krieger wie du." Trunks zog die Beine an, setzte die Handflächen neben seinem Kopf auf den Boden und katapultierte sich mit einem Schwung auf die Füße. Er klopfte sich das hängen gebliebene Gras von den Schultern, bevor er weiter sprach.
 

"Du bist kein Krieger. Du hast ja nicht mal ein Schwert." Trunks hob Tapions Schwert, seinen wertvollsten Besitzt, das die ganze Zeit neben ihm im Gras gelegen hatte, auf. Er wog es in den Händen, in erster Linie um Goten neidisch zu machen.
 

"So etwas brauchst du, nur dann bist auch du ein Krieger."
 

"Stimmt gar nicht. Dein Papa hat auch kein Schwert, und mein Papa auch nicht und Gohan auch nicht, oder willst du sagen, das sie keine Krieger sind?" Goten verschränkte die Arme und sah Trunks finster an. Wenn er eines hasste, dann waren es Trunks ständige Versuche sich als der Bessere von ihnen beiden darzustellen.
 

"Papa hatte mal ein Schwert, aber er hat es verloren, als er vor langer Zeit ein ganz starkes Monster damit erlegt hat. Damals, als er noch im Weltraum unterwegs war. Das hat er mir erzählt", log Trunks, denn eigentlich hatte Vegeta ihm, oder jemand anderem, noch nie etwas aus seiner Vergangenheit erzählt.
 

"Dein Papa muss sein Schwert verstecken, weil deine Mutter keine Waffen mag, und Gohan geht zur Schule. Dort sind Waffen verboten, deshalb hat er auch kein Schwert, aber ansonsten hätte er eines." Trunks schloss seine Rede mit zufriedenem Grinsen ab. Goten fand das alles zwar furchtbar gemein, aber Trunks' Argumente klangen einleuchtend, für Goten zumindest.
 

"Außerdem, " fuhr Trunks fort, "hat Mama mir mal erzählt, dass vor langer Zeit ein anderer großer Krieger hier war. Aus einer anderen Zeit oder so, hat sie gesagt. Der hatte auch so ein Schwert und hat alle vor großem Unheil bewahrt und sie hat gesagt, sie hofft, dass ich auch mal so werde wie er. Damit wäre also klar, bevor ich wieder mit dir kämpfen kann, brauchst du auch ein Schwert, aber mindestens so ein gutes, wie das hier." Trunks streichelte behutsam über die Scheide, in der sein Schwert steckte.
 

"Wie heißt dieser Krieger aus der anderen Zeit?" fragte Goten verwundert. Trunks blickte von seinem Schwert wieder zu ihm auf.
 

"Das darf ich dir nicht sagen, das ist geheim." Die Wahrheit war, dass Bulma ihm nicht verraten hatte, wer vor knapp elf Jahren das erste Mal in dieser Zeitlinie aufgetaucht war. Nach dieser Antwort verschränkte Goten die Arme hinter seinem Kopf und ging ein paar Schritte von Trunks weg.
 

"Ich glaub dir nicht. Das mit dem Zeitkrieger hast du dir ausgedacht." Er ging vor ein paar größeren Felsen in die Hocke und tat so als gäbe es dort etwas sehr viel interessanteres zu beobachten.
 

"Waaaas? Du glaubst mir nicht? Na warte!" Trunks ging in Kampfstellung.
 

"Na los ich fordere dich heraus. Wir kämpfen drum, wenn ich gewinne hast du mir zu glauben." Goten beschäftigte sich weiterhin unbeeindruckt mit ein paar Käfern, die er auf den Felsen entdeckt hatte. Er dreht nur kurz seinen Kopf um Trunks zu antworten.
 

"Nein, jetzt will ich nicht mehr. Kämpfen find ich heute langweilig."
 

Diese unerwartete Antwort riss Trunks aus der Konzentration und er kippte um (Anm. d. A.: Ja, Anime-Style *g*).
 

"Na gut, was willst du dann unternehmen?" fragte er Goten, während er wieder auf die Beine kam. Der Angesprochene löste sich von dem doch nicht ganz so interessanten Treiben der Insekten und schlenderte langsam wieder zu Trunks hinüber.
 

"Keine Ahnung, schlag du was vor."
 

"Hmm..." Trunks nahm seine Denkerpose ein, bei der er mit einer Hand sein Kinn rieb und mit der anderen den Ellenbogen des ersten Armes stützte.
 

"Wir könnten Marron besuchen und sie mal wieder ärgern." Goten überlegte kurz.
 

"Nein, lieber nicht. Mama hat gesagt wir sollen sie nicht ständig ärgern, weil sie ja noch sooooooo viel jünger ist als wir." Damit meinte er zwei beziehungsweise drei Jahre.
 

"Außerdem ist ihr Onkel zurzeit zu Besuch. Der macht mir Angst."
 

"Hmm... Wahrscheinlich hast du Recht. Papa sagt auch immer, dem soll man nicht trauen. Aber was machen wir dann?" Trunks kratzte sich etwas ratlos am Kopf.
 

"Wir könnten wieder Riesenechsen jagen", schlug Goten vor, aber Trunks schüttelte denn Kopf.
 

"Dürfen wir nicht mehr. Mama sagt, die muss man jetzt schützen, weil sie gefährdet sind und es nicht mehr viele davon gibt."
 

"Schade. Wo die wohl alle hingekommen sind?" Goten fiel nicht ein, dass zwei kleine halb-saiyajinsche Energiebündel nicht ganz unschuldig am Niedergang der ohnehin schon seltenen Tierart waren.
 

"Ich weiß, was wir machen!" Goten erschrak durch Trunks' plötzlichen Aufschrei so, dass er beinahe umkippte, was ihm aber egal war. Es bestand schließlich Hoffnung, endlich etwas gegen die Langeweile gefunden zu haben.
 

"Fliegen wir um die Wette. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht." Trunks war sichtlich begeistert von seiner Idee und auch Goten schien sie zu gefallen.
 

"Auja! Gute Idee! Die übliche Strecke?" Trunks nickte nur als Antwort. Beiden luden kurz ihr Ki und flogen los in die Richtung, wo ihre übliche Startposition lag.
 

Einen kurzen Flug später kamen die beiden an dem hohen Felsenturm an, der ihnen als Start und Ziel diente, bereit die Welt mal wieder den Äquator entlang in Höchstgeschwindigkeit zu umrunden. Gohan hatte ihnen die Strecke vor einiger Zeit erklärt und ihnen auch gezeigt auf welche Flughöhe sie sicher vor Zusammenstößen mit Flugzeugen waren, aber eher als Sorge um die Flugzeuge, als um seinen Bruder und dessen Freund.
 

Beiden wärmten sich noch kurz auf, während Trunks noch die von beiden festgesetzten Regeln wiederholte.
 

"Also, wie immer, Goten. Keiner darf sich in einen Super Saiyajin verwandeln; und den Gegner mit Ki-Blasts abzuschießen ist auch verboten."
 

"Klar, ich hab die Regeln nicht vergessen", maulte Goten.
 

"Dann jammer nicht, sondern mach dich endlich bereit."
 

Die beiden gingen in Startposition. Einige Momente herrschte absolute Stille, dann rief Trunks das erste Kommando.
 

"Auf die Plätze!"
 

"Fertig!" war Gotens geschriene Antwort.
 

"LOS!" brüllten beide im Einklang und sausten los. Mit einem Knall durchbrachen beiden die Schallmauer und waren von dem Felsenturm aus schon nicht mehr zu sehen.
 

Im Palast Gottes schüttelte Dende ungläubig seinen Kopf, als er die beiden kleinen Halb-Saiyajins beobachtete.
 

"Diese beiden Knirpse sind unglaublich. Zum Glück sind es nur die beiden. Wenn ich daran denke, dass es früher mal einen ganzen Planeten solcher Kerle gegeben hat, wird mir ganz anders."
 

Er beobachtete sie noch kurz und wand sich dann wieder anderen Geschehen zu. Sein Dasein als Gott war anstrengend und er konnte sich nur selten seinen Freunden widmen, es gab schließlich auch noch andere Menschen.
 


 

* * *
 


 

Vegeta hatte Durst und ihm war heiß. Nicht, dass es ihm groß etwas ausmachte oder er der Drang verspürte sich beklagen zu müssen, aber stundenlanges Training bei 200facher Schwerkraft und die Tatsache, dass Hochsommer war, hatten ihren Tribut gefordert und auch der Körper eines Saiyajin verlangte dann und wann danach mit Flüssigkeit versorgt zu werden. Deshalb trug Vegeta auch nur die Hälfte seines normalen Kampfdresses, da er heute aufgrund der Hitze auf Handschuhe und Shirt verzichtete hatte, und befand sich auf dem Weg zum Kühlschrank.
 

Er legte den Weg vom Trainingsraum zur Küche mit gewohnt finsterer Miene und ohne Hast zurück. Er hatte es nicht eilig. Er wischte sich erneut mit dem Handtuch, das er um seine Schultern gelegt hatte, den Schweiß von Stirn, als sein Blick einen Spiegel streifte, der im Gang hing. Er blieb stehen, um sich zu betrachten, was eine Seltenheit darstellte, da er eigentlich nie Gebrauch von Spiegeln machte. Meistens fragte er sich sogar, wozu die Menschen solch nutzlose Teile eigentlich brauchten. Selbst Bulma verbrachte jeden Morgen eine halbe Ewigkeit davor, wohingegen seine morgendliche Frisurpflege mit einem einmaligen Durch-die-Haare-fahren abgeschlossen war.
 

Vegeta betrachtete die Narben, die seinen Oberkörper und seine Arme zierten. Beinahe alle stammten noch aus der Zeit, bevor er auf der Erde landete. Aus einer Zeit in der Wunden noch normal verheilten und einen Beweis hinterließen, dass man einen Kampf bestritten und gewonnen hatte. Aus einer Zeit in der es keine magischen Bohnen oder Heilkräfte, wie die von Dende, gab. Beides waren Möglichkeiten eine noch so tödliche Wunde in Sekunden zu heilen, ohne das auch nur eine Spur ihrer Existenz zurückblieb.
 

"Narben sind die einzigen Auszeichnungen, die ein Saiyajin erhält", murmelte er leise. Er hatte diesen Satz in früher Jugend einmal gehört. Er wusste nicht ob es sein Vater war, der ihm das gesagt hatte, oder vielleicht Nappa. Er erinnerte sich an andere Saiyajins, die in dem Alter waren in der er sich jetzt befand. Sie mussten mindestens drei- oder viermal so viele Narben wie er besessen haben. Auf solche Auszeichnungen legte er damals wie heute keinen großen Wert. Auch hatte er nie jemanden darum beneidet oder gar zu jemandem aufgesehen. Warum auch? Schließlich war er schon von Kindheit an einer der Stärksten, wenn nicht sogar der Stärkste.
 

Er betrachtet sich noch einmal kurz und setzte dann seinen Weg zur Küche fort. Ja, er war der Stärkste gewesen, der stärkste Saiyajin jedenfalls. Aber die Saiyajins waren nur eines von Freezers vielen Sklavenvölkern. Obwohl sie damals die Bezeichnung "Handelspartner" trugen, waren sie nichts weiter als Sklaven gewesen, machtlos gegen Freezer oder seine Handlanger. Dann hatte er Kakarott getroffen.
 

Seit damals war er nie wieder der Stärkste gewesen. Er hatte Kakarott zwar in ihrem ersten Aufeinandertreffen besiegt und beinahe getötet, aber trotzdem musste er sich damals geschlagen zurückziehen. Von ihrem zweiten Treffen an war Kakarott immer der Stärkere gewesen. Kakarott wurde als erstes zum Super Saiyajin, Kakarott war es, der Freezers Schreckensherrschaft über einen Großteil der Galaxis beendete, Kakarott war es, der nach einem Jahr im "Raum von Zeit und Geist" mehr erreicht hatte als er in zwei, selbst als er sich von Babidi beherrschen ließ, um mit Kakarott gleichzuziehen, verbarg dieser eine noch viel größere Kraft vor ihm.
 

Dann im Kampf gegen Buu hatte er erkannt, was Kakarott soviel besser machte als er selbst war und er hatte sich damit abgefunden die ewige Nummer 2 zu sein. Er hatte sogar begonnen seinen ewigen Rivalen als Freund zu betrachten und sein Training zurückzuschrauben, bis dieser alte Priester mit seinem riesigen Dämonen im Schlepptau auftauchte. In diesem Kampf musste erneut erleben, wie weit er hinter Kakarott zurücklag. Er selbst hatte keine fünf Minuten durchgehalten, während Kakarott es war, der die Bestie erledigte. Daraufhin hatte er beschlossen, wieder verstärkt zu trainieren und, selbst wenn es Jahrzehnte dauern mochte, soweit auf Kakarott aufzuholen, dass sie beide wieder gleichwertige Gegner sein würden.
 

Mit einem Summen öffnete sich die automatische Tür zur Küche als Vegeta davor trat. Er schritt geradewegs auf den Kühlschrank zu ohne sich über den schlachtfeldartigen Zustand in dem Trunks und Goten die Küche zurückgelassen hatten zu wundern oder gar aufzuregen - schließlich kümmerte sich bereits einer der Haushaltsroboter darum die Reste zu entfernen.
 

Er öffnete die Kühlschranktür und schnappte sich eine Flasche Fruchtsaft, das einzige effiziente Getränk, das sich seiner Meinung nach unter der großen Auswahl an irdischen Getränken befand. Er riss den Verschluss ab und begann sich die kühle Flüssigkeit hinunter zu schütten. Er genoss das Gefühl, als das kühle Nass seinen Hals hinab floss und leerte die Flasche auf einmal.
 

"Vegeta." Bulmas Stimme riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Er stellte die leere Flasche neben den Kühlschrank, drehte sich zu ihr um und blickte ihr in die Augen.
 

"Was willst du?" fragte er mit leicht säuerlichem Ton, da er aus ihrem Tonfall schließen konnte, dass sie von irgendetwas genervt war und die nervende Nichtigkeit auf ihn übertragen wollte. Sie erwiderte seinen finsteren Blick.
 

"Wo ist unser Sohn?" war ihre Gegenfrage, vom Ton her keine Spur freundlicher als Vegetas.
 

"Was weiß ich." Desinteressiert wandte er sich von ihr ab und schloss die Tür des Kühlschranks wieder. Daraufhin ging er zur Tür, um sein Training für einige Stunden fortzusetzen.
 

"Stehen geblieben!" fuhr Bulma ihn an.
 

"Du kannst seine Aura spüren, also weißt du sehr wohl wo er ist. Ich will, dass du ihn her holst. Er hat zusammen mit Goten Videl im Schwerkraftraum eingesperrt und den Kühlschrank geplündert. Ich muss ein ernstes Wörtchen mit den beiden reden." Vegeta blieb kurz stehen.
 

"Warum sollte ich?" Nach dieser Aussage setzte er seinen Marsch Richtung Tür fort.
 

"WEIL ICH ES SAGE!" begann Bulma ihn anzuschreien, woraufhin sich Vegeta ruckartig umdrehte.
 

"DU WAGST ES SO MIT MIR ZU REDEN, WEIB!?" schrie er ihr ins Gesicht.
 

"DU WAGST ES SO MIT MIR ZU REDEN!?" schrie Bulma, kein bisschen beeindruckt, zurück. Beide starrten sich einige Momente lang aggressiv und wortlos an, bis Vegeta sich mit einem Schnauben umdrehte und vor die Tür trat, woraufhin diese sich wieder öffnete.
 

"Phh... Such ihn selber", war Vegetas einziger Kommentar als er den Raum verließ.
 

"Na gut, aber ich kenne einen Saiyajin, der in der nächsten Woche auf der Couch schläft, und ich meine nicht Trunks damit", antwortete Bulma, dann schloss sich die Tür. Vegeta blieb regungslos auf dem Gang stehen. Ein leises Knurren trat ihm über die Lippen und er begann die Fäuste zu ballen. Er fasste einen Entschluss und entspannte seine Muskeln wieder, dann machte er sich auf den Weg.
 

Bulma stand immer noch in der Küche und kicherte leise, als sie Vegeta zur Vordertür, anstatt in Richtung Trainingsraum, eilen hörte.
 

"Saiyajins. So mächtige Krieger sie auch sein mögen, so schön lassen sie sich dennoch manipulieren."
 


 

* * *
 


 

Das Rennen zwischen Trunks und Goten ging derweil in seine finale Phase. Zu dem Felsen, der als Ziel vereinbart war, waren es nur noch knapp 200 Kilometer. Trunks hatte beinahe das ganze Rennen über in Führung gelegen, aber seit ein Schwarm Wildgänse ihm den Weg versperrt hatte, lagen er und Goten fast wieder gleich auf. So sehr sich Trunks auch bemühte, er schaffte es einfach nicht den jüngsten Sprössling der Son-Familie abzuschütteln.
 

"Verdammt! Goten wird immer stärker in letzter Zeit. Wenn ich nicht aufpasse, zieht er noch mit mir gleich oder wird sogar besser", dachte Trunks bei sich.
 

Am Horizont tauchte bereits der Felsenturm auf. Da ein einfacher Sieg heute wohl nicht möglich war, aber er sein Gesicht vor Goten nicht verlieren wollte, beschloss Trunks etwas nachzuhelfen. Er powerte sich bis zum Maximum auf, ohne sich dabei jedoch in einen Super Saiyajin zu verwandeln. Das brachte ihn wieder einige Meter vor Goten, woraufhin dieser auch wieder beschleunigte um sich nicht abhängen zu lassen. Trunks wartete solange, bis sein Verfolger soweit aufgeholt hatte, dass es ihm nicht möglich sein würde das Kommende abzuwenden, dann schleuderte er einen kleinen Ki-Ball, nicht größer als ein Tennisball, in Gotens Richtung.
 

Gotens Zeit reichte gerade noch aus um zu erschrecken, aber nicht mehr dazu der Energiekugel auszuweichen, die ihn somit mitten im Gesicht traf. Goten verschwand mit dem Knall einer kleinen Explosion in einer Rauchwolke.
 

Trunks, der das Ganze über seine Schulter hinweg beobachtet hatte, kicherte vergnügt über das Gelingen seines Plans und wandte sich dann wieder seinem eigentlichen Ziel, dem Felsenturm, zu. Als sein Blick sich wieder nach vorne richtete, übernahm Trunks Gotens Gesichtsausdruck, den dieser kurz vor Einschlag des Ki-Balls gehabt hatte. Der Felsenturm war näher als gedacht. So viel näher, dass es Trunks bei seiner derzeitigen Geschwindigkeit nicht mehr möglich war auszuweichen oder anzuhalten. Er krachte ungebremst in das Hindernis.
 

Das hatte zwei Folgen: Trunks verschwand nun ebenfalls, nicht gerade geräuschlos, in einer Staubwolke und der Felsenturm, getroffen von einem Geschoß, das jede Kanonenkugel vor Neid hätte erblassen lassen, stürzte in sich zusammen.
 

Als der Staub sich gelegt hatte, saß Trunks inmitten eines Haufen von Trümmern am Boden und hustete sich die letzten Staubpartikel aus der Lunge, dann schaute er auf, um zu sehen was aus Goten geworden war. Der schwebte immer noch an der Stelle, an der er von Trunks' Ki-Ball getroffen worden war; und das mit einem ziemlich säuerlichen Gesichtsausdruck und geballten Fäusten.
 

"Du... DU GEMEINER BETRÜGER!" Mit einem Schrei verwandelte sich Goten in einen Super Saiyajin und schoss mit irrsinniger Geschwindigkeit auf Trunks zu.
 

"Warte!" schrie Trunks. Doch als Goten nicht darauf reagierte, verwandelte Trunks sich ebenfalls und wartete, bis Goten in beinahe erreicht hatte, dann flog er senkrecht nach oben um ihm auszuweichen. Goten bremste ab und änderte seine Flugrichtung um Trunks endlich seiner, nach Gotens Meinung, gerechten Strafe zuzuführen.
 

Anstatt weiter auszuweichen, nahm Trunks Gotens Angriff an, der ihn sofort mit einem Hagel aus Schlägen und Tritten eindeckte. Trunks gelang es jedoch einen Großteil davon zu blocken. Auf Gegenangriffe verzichtete er, da er wusste, dass Goten eigentlich im Recht war. Trotzdem musste er ihn irgendwie beruhigen.
 

"Du sollst warten, hab ich gesagt!"
 

"Nein! Du hast betrogen! Wir haben ausgemacht nicht aufeinander zu feuern." Goten ließ sich nicht beruhigen und schaffte es schließlich sein Knie in Trunks' Magen zu rammen. Mit einem anschließenden Kinnhaken schleuderte er ihn einige Meter von sich weg, setzte ihm aber sofort nach um seinen Angriff nicht allzu lange zu unterbrechen.
 

Trunks, der etwas Luft zum Atmen brauchte, tauchte unter Goten weg und versuchte, nachdem dieser sich nicht mehr direkt über ihm befand, sich mit einem Rückwärtssalto über seinen Gegner hinwegzusetzen. Goten reagierte jedoch schneller, als Trunks erwartet hatte und traf ihn beinahe mit einem Kick aus der Drehung heraus, der jedoch etwas zu tief angesetzt war und Trunks somit nur an den Haaren streifte. Nach Vollendung seines Saltos befand sich Trunks wieder an seiner Ausgangsposition und in Gotens Rücken. Die ganze Aktion hatte etwas weniger als eine Sekunde gedauert.
 

Goten wirbelte erneut herum und versuchte Trunks mit seiner Linken zu treffen, doch dieser fing seine Faust ab. Die nachkommende Rechte ebenfalls. Auch den Kniestoß, den Goten hinterher warf, wehrte Trunks mit seinem eigenem Knie ab. Goten versuchte daraufhin seine Fäuste wieder frei zu bekommen, aber es gelang ihm nicht, da Trunks etwas stärker als er selbst war.
 

"Pff... Hör mir endlich mal kurz zu", bat Trunks den kleinen wütenden Saiyajin, doch ein Knurren war die einzige Antwort, die er bekam.
 

"Ich hab nicht auf dich gefeuert... Pff."
 

"Doch hast du, weil ich heute gewonnen hätte!" entgegnete ihm Goten.
 

"Nein... Pff... Ich hab wirklich nicht auf dich gefeuert. Ich wollte mich mit dem Schuss beschleunigen." Auf Trunks' Erklärung hin zog Goten eine Augenbraue in die Höhe.
 

"Du lügst doch." Goten zerrte erneut, um seine Hände zu befreien.
 

"Nein, das ist keine Lüge. Du bist besser geworden, deshalb musste ich zu diesem Mittel greifen. Dass du nicht ausgewichen bist, ist deine Schuld und zeigt nur, dass du eben noch kein richtiger Krieger bist." Trunks ließ sich in den Normalzustand zurückfallen und gab Gotens Fäuste frei. Der schwebte einige Meter rückwärts und verwandelte sich dann ebenfalls zurück.
 

"Wirklich?"
 

"Wirklich", Trunks nickte zustimmend. "Und als..."
 

"JUHHHHHUUUU! Ich bin besser geworden!" Gotens Jubelgeschrei und anschließender Siegestanz unterbrachen Trunks in dem, was er eigentlich hatte sagen wollen. Er wartete, bis Goten mit seiner kurzen Feier fertig war, und fuhr dann fort.
 

"Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Du kannst aussuchen, was wir als nächstes machen, als Trost für deine Niederlage." Trunks konnte sich ein Grinsen nicht vergreifen, aber Goten war mittlerweile wieder zu gut gelaunt um sich beleidigt zu fühlen.
 

"Cool! Lass uns mal wieder testen, wessen Ki-Blast stärker ist."
 

"Eigentlich eine gute Idee, aber sollen doch nur noch auf Wasser schießen, weil sonst zuviel kaputt geht. Und bei Wasser sieht man nicht, wer mehr Schaden angerichtet hat."
 

"Das weiß ich selber", Goten schloss die Augen und streckte seine Nase hoch um wichtig auszusehen, "aber Gohan hat mir eine Möglichkeit verraten, wie wir auf Wasser schießen und trotzdem sehen können, wer stärker ist." Trunks blickte etwas unglaubwürdig drein, da normalerweise er die guten Einfälle hatte und nicht Goten.
 

"Ach ja? Und wie soll das gehen?"
 

"Flieg mir einfach nach!" Goten powerte sich kurz auf und schoss ohne ein weiteres Wort davon. Trunks schwebte etwas irritiert an Ort und Stelle, bevor er realisierte, was Goten von ihm wollte, dann flog er ihm hinterher.
 

"Hey! Warte!"
 


 

* * *
 


 

Einen zehnminütigen Flug später erreichten die beiden Halb-Saiyajins das nördliche Eismeer. Die Tatsache, dass die beiden in einem Gebiet einige 100 Kilometer weiter südlich lebten, wo gegenwärtig Hochsommer herrschte und sie entsprechende Kleidung trugen, hatte eine Konsequenz: Die beiden froren.
 

"Wah.. G.. G.. Goten, mir is kalt! Was willst du hier?" Trunks rieb sich die Oberarme um sie so gut es ging zu wärmen, aber es half nicht sonderlich viel gegen die eisige Kälte.
 

"B.. B.. Beschwer dich nicht. Hier k.. k.. können wir unsere K.. K.. Ki-Blasts abfeuern, ohne dass wir Ärger k.. k.. kriegen." Goten fror nicht weniger als Trunks.
 

"A.. A.. Achja, und wie? Ich sehe nur W.. W.. Wasser und Ei.. Ei.. Eisberge. Eis..." Trunks ging ein Licht auf und er verstand endlich, worauf Goten hinaus wollte. "Eis i.. i.. ist g.. g.. gefrorenes Wasser. Also schießen wir auf nichts anderes, als Wasser. G.. G.. Gute Idee, Goten."
 

"I.. I.. Ich hab d.. d.. doch immer gute Ideen." Goten konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, auch wenn man davon nicht viel bemerkte, da er immer noch heftig zitterte. "Fangen w.. w.. wir an!"
 

Die beiden brachten ihre Kräfte auf das Maximum, ohne jedoch die Grenze zum Super Saiyajin zu überschreiten. Daraufhin wurde ihnen auch wärmer und sie hörten auf zu zittern.
 

"Darauf hätten wir auch früher kommen können", meinte Trunks etwas frustriert.
 

"Jetzt können wir es auch nicht mehr ändern. Fangen wir endlich an, bevor uns wieder kalt wird!"
 

"Guter Vorschlag. Suchen wir uns Ziel!"
 

Die beiden flogen ein paar Minuten herum, bis sie einen Eisberg fanden, der ihnen groß genug war und damit als Ziel würdig erschien.
 

"Wer soll anfangen?" fragte Goten, während er seinen rechten Arm kreisen ließ, obwohl er diese Lockerungsübung gar nicht nötig hatte. Trunks' Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
 

"Du! Du hattest die Idee, also fängst du auch an."
 

"Okay." Goten ließ seine Fingerknöchel knacken und ging, oder besser schwebte in Position. "Geh ein Stück zurück! Sonst wirst du vielleicht verletzt."
 

"Phh... Als ob mich deine Attacken verletzen könnten", antwortete Trunks mit einem etwas herablassenden Unterton, befolgte aber dennoch Gotens Anweisung und flog einige Meter zurück. Er verschränkte die Arme und wartete darauf, dass Goten anfing.
 

"Jetzt mach endlich!"
 

"Ja, Ja! Sei still, so etwas braucht Konzen... äh... Ruhe."
 

Goten fixierte sein Ziel, dann streckte er seine Arme nach vorne, den Rechten oben, den Linken unten und formte mit seinen abgespreizten Fingern eine Schüssel.
 

"Ka.. Me.." Er nahm seine Hände an seine rechte Seite auf Hüfthöhe und eine kleine leuchtende Kugel aus Ki begann sich darin zu bilden.
 

"Ka.. Me."
 

"Falsch!" warf Trunks ein, doch Goten fuhr unbeeindruckt fort.
 

"HA!" Goten riss seine Hände wieder zurück in die Ausgangsposition und schleuderte eine gewaltige Ki-Welle (Anm. d. A.: Ich möchte jetzt nicht Schockwelle schreiben) in Richtung des Eisberges. Als sie auftraf gab es eine riesige Explosion und eine Wolke aus Dampf und Rauch versperrte den beiden erst mal die Sicht auf den Berg. Als die Sicht wieder klar wurde, musste Goten zu seinem Entsetzen feststellen, dass der Eisberg bis auf ein paar Brocken, die heraus gebrochen waren, unbeschädigt war.
 

"Tja, das war wohl nix!" lachte Trunks hämisch. "Das kommt davon, dass du immer Kamekameha statt Kamehameha sagst."
 

"Dann lass mich noch mal probieren!"
 

"Nein, jeder hat nur einen Versuch. Jetzt zeig ich dir mal wie das richtig geht."
 

Trunks packte Goten an der Schulter und warf ihn etwas zurück, dann begab er sich in Position. Er zog seine Arme soweit es seine Schultern zuließen zurück und sammelte in jeder Hand einen kleinen Ki-Ball. Mit einem Schrei riss er die Arme nach vorne und brachte seine Händen an den Handgelenken zusammen, wodurch er einen Ki-Blast von ungefähr derselben Größe wie Gotens Vorherigem abfeuerte. Auch bei ihm gab es eine Explosion, viel Dampf und die Feststellung, dass der Berg immer noch unversehrt dastand.
 

"Haha! Du warst auch nicht viel besser!" Diesmal war Goten derjenige, der lachte. "Du warst sogar schlechter."
 

"Sei ruhig! Ich hab mich nur aufgewärmt." Trunks bereitete einen zweiten Versuch vor, als Goten ihn davon abhielt, indem er seine Arme von hinten festhielt.
 

"Nein! Du hast gesagt, jeder hat nur einen Versuch. Das gilt auch für dich!" maulte Goten.
 

Trunks versuchte noch kurz seine Arme los zu bekommen, doch dann ließ er locker. Er hatte Gotens Gutmütigkeit und Naivität heute schon oft genug ausgenutzt. Es war wohl besser jetzt klein beizugeben. Trotzdem ging ihm dieser Eisberg auf die Nerven. Er hatte zuviel Stolz von Vegeta geerbt, als das er vor so einer unerheblichen Kleinigkeit wie einem Eisberg kapitulieren würde.
 

"Na gut. Aber den Berg müssen wir vernichten, sonst verlieren wir unser Gesicht. Probieren wir es zusammen!"
 

Goten wusste zwar nicht genau vor wem Trunks Angst hatte das Gesicht zu verlieren, aber die Idee dem Eisberg den Rest zu geben fand er klasse. Also feuerten die beiden jede erdenkliche Kombination von Ki-Blast auf den Berg ab, die ihnen einfiel - ohne jedoch einen nennenswerten Erfolg zu erzielen. Als sie selbst als Super Saiyajins nichts weiter bewirkten, als ein paar mehr Brocken als der äußersten Schicht zu sprengen, gaben sie auf und verwandelten sich wieder zurück.
 

"Trunks, Pff... Pff... Warum hält dieser Eisberg soviel aus?" Trotz der Kälte um sie herum war Goten etwas außer Atem und verschwitzt. Trunks war ebenfalls ratlos und genauso fertig.
 

"Was... Pff... weiß ich. Aber eines ist... Pff... klar: Wir sind zu schwach. Deshalb müssen wir etwas anderes probieren."
 

"Ich mag nicht mehr! Warum müssen wir diesen Berg vernichten?" protestierte Goten.
 

"Weil wir sonst keine Krieger sind. Es geht auch ganz schnell." Trunks flog auf gleiche Höhe mit Goten und spreizte seine Arme nach links ab. "Los, mach mit!"
 

Goten freute sich innerlich darüber, dass Trunks ihn auch als Krieger bezeichnete, wenn auch aus Versehen, und nahm eine Haltung, symmetrisch zu Trunks', ein. Die beiden blickten sich kurz in die Augen, dann begannen sie.
 

"FUUUUUUU-..." Weiter kamen die beiden nicht. Gerade, als sie sich aufeinander zu bewegten und ihre Arme über ihre Köpfe schwangen, wurden sie an eben diesen von zwei kräftigen Händen gepackt.
 

"Lasst den Blödsinn!" Ermahnte sie eine bekannte, tiefe und momentan etwas entnervt klingende Stimme. Die beiden blickten zum Unterbrecher ihres Fusionstanzes auf.
 

"Papa!" stieß Trunks überrascht hervor, als Vegeta die beiden wieder los ließ. "Was machst du hier?"
 

"Dich nach Hause holen. Deine Mutter will dich sprechen." Mit einem Blick auf Goten sprach er weiter. "Du solltest besser auch heim fliegen." Goten wich Vegetas Blick aus. Er merkte, dass Trunks' Vater schlecht gelaunt war und wusste, dass es besser war, sich nicht mit ihm anzulegen. Trunks hingegen lockerte nur kurz sein Handgelenk und wandte sich wieder dem Eisberg zu.
 

"Gleich, Papa. Wir müssen nur noch den Eisberg kaputt machen."
 

"SOFORT!" brüllte Vegeta die beiden, Trunks mehr als Goten, an.
 

"Aber... der Berg...?" entgegnete Trunks etwas kleinlaut. Vegeta feuerte darauf hin mit einer Hand einen Ki-Blast auf den Berg ab. Es gab ein kurzes Flackern um den Berg, das keiner wirklich bemerkte, dann brach das Geschoß durch die Außenhülle des Eisberges und detonierte. Mit einem Krachen stürzten die Eismassen zusammen und verschwanden in einer gewaltigen Wolke aus Wasserdampf und aufgewirbeltem Schnee. Trunks und Goten staunten nicht schlecht, schließlich hatte Vegeta einhändig das zustande gebracht, was sie nicht mal zu zweit vermocht hatten.
 

"So", schnaubte Vegeta, "Er is hin und jetzt komm mit!" Er setzte sich in Bewegung und flog zurück in Richtung westliche Hauptstadt. Trunks schluckte sein Erstaunen herunter und begann zu grinsen.
 

"Dein Vater hätte das sicher nicht fertig gebracht!"
 

"Hätte er sicher. Sogar noch besser!" entgegnete Goten.
 

"TRUNKS!"
 

"Ich muss gehen. Ciao, Goten!" sagte Trunks, bevor er der "freundlichen" Aufforderung seines Vaters Folge leistete.
 

"Tschüs!"
 

Goten schaute zu wie Vater und Sohn recht bald am Horizont verschwanden. Dann bemerkte er, dass er wieder zu frieren begann und machte sich ebenfalls auf den Nachhauseweg. Hätte er sich noch einmal umgedreht, wäre ihm aufgefallen, dass, nachdem die Wolke verschwunden war, etwas zum Vorschein gekommen war, was zuvor im Inneren des Eisberges verborgen gewesen war. Aber so übersah er das schwarze Gebilde mit einem großen Logo, bestehend aus zwei blutroten "R" in einer Raute.
 


 

* * *
 


 

Im Inneren des, na gut nennen wir es beim Namen, Labors liefen die Systeme, nachdem sie Jahre im Standby-Modus verbracht hatten, auf Hochtouren. Der Schildgenerator, der eigentlich nur dafür konstruiert worden war vereinzelte, zufällige Einschläge und neugierige Besucher abzuwehren, war durch den dauerhaften Beschuss der beiden Saiyajins heiß gelaufen und Vegetas Blast hatte ihm schließlich den Rest gegeben, woraufhin er durchgebrannt war. Aufgrund dessen, und durch den Einsturz des schützenden Eisberges, versetzte der Zentralrechner der vergessen Anlage der RedRibbon-Armee alle Systeme in Alarmbereitschaft und begann das Labor wieder auf maximale Leistung hochzufahren.
 

Einige Minuten später flackerten vier Scheinwerfer auf, von denen einer jedoch gleich wieder durchbrannte, und warfen ihr Licht auf vier, nach Verlust des einen Scheinwerfers effektiv auf drei, Kapseln, die groß genug waren einen Menschen zu beherbergen. Jede der Kapseln war mit einer Vielzahl von Schläuchen und Kabeln verbunden und auf ihren einstigen Glasfronten hatte sich ein dicke Schicht Eis gebildet, so dass man unmöglich erkennen konnte, was sich darin befand.
 

Mit einem Zischen begann die Anlage die Reaktivierung dessen, was auch immer sich in den Kapseln befand. Flüssiger Stickstoff, der sich im Innern der Kammern befunden hatten, wurde durch die Schläuche abgepumpt, während die Lebenserhaltungssysteme langsam herunter fuhren und der Computer das Auftauen und die Reanimation der Inhalte begann.
 

Mittlerweile war das Eis auf den Außenhüllen fast komplett abgeschmolzen und man konnte erkennen, dass auf jeder Kapsel etwas geschrieben war. Auf jeder stand ein großes "C" und dahinter jeweils eine der Zahlen 21, 22, 23 beziehungsweise 24.
 

Mit einem weiteren, lauteren Zischen und unter Entwicklung von viel Dampf öffneten sich die Deckel der Kammern und die letzten Cyborgs der RedRibbon-Armee konnten ihre langjährige Behausung - oder Gefängnis, ganz nach der Interpretation des Betrachters - verlassen.
 

C21 war der erste, der einen Schritt aus seiner Kapsel tat. Bei ihm handelte es sich um einen Mann von etwa 1,80 Meter Größe. Seinen Kopf zierte langes schwarzes Haar, das hinten zu einem Zopf zusammengebunden war. Er trug eine dunkelgrüne Tarnhose und ein olivfarbenes T-Shirt. Seine breiten Schultern und muskulösen Arme deuteten darauf hin, dass er auch als Mensch sehr kräftig gewesen sein musste, da die Umwandlung in einen Cyborg keine äußerlichen Veränderungen mit sich brachte. Vom Alter her war er vielleicht Ende zwanzig, Anfang dreißig.
 

Der zweite Cyborg, C22, war eine Frau, die vor ihrer Umwandlung nicht sehr viel älter als zwanzig gewesen sein konnte. Ihre Figur hätten viele als ideal beschrieben. Schlanke, aber dennoch muskulöse Beine, wohlgestaltete Hüften, eine schlanke Taille, die aber keinesfalls abgemagert wirkte, und wohlgeformte Brüste, weder zu klein, noch zu groß. Sie trug einen dunkelgrauen, hautengen Anzug mit einigen schwarzen Flecken, der ihren Körper von den Stiefeln bis zum Hals und den Handgelenken bedeckte. Sie hatte langes, wallendes rotes Haar mit einigen schwarzen Strähnen darin, welches ihr bis über die Schulterblätter reichte. Sie war etwas kleiner als C21, doch durch ihr voluminöses Haar fiel dies kaum auf.
 

C23 war etwas mehr als einen Kopf kleiner als C22, dafür fast zweimal so breit. Seine Kleidung war nicht sehr viel besser als seine Figur. Das bunte Hemd, seine knielangen Shorts, dazu ein großer Strohhut und seine Sonnenbrille ließen ihn wie das klischeehafte Abbild eines Hawaii-Touristen wirken.
 

Der letzte, C24, trat erst ein paar Sekunden später aus seiner Kapsel. Von der Statur her glich er C21 und auch er schien nicht viel älter als fünfundzwanzig gewesen zu sein, bevor er in einen Mensch-maschinen-hybrid umgewandelt worden war. Seinen Kleidung bestand aus einer schwarze Hose, einem dunkelblauen Muskelshirt, einer schwarzen Lederjacke und schwarzen Stiefeln. Sein schwarzes Haar war an den Seiten abrasiert und bildete einen Irokesen, der ich noch größer erscheinen ließ. Seine dünnen, kaum vorhandenen Augenbrauen, die dunklen Augen und sein finsterer Blick ließen ihn deutlich bedrohlicher wirken, als die anderen drei Cyborgs.
 

Die vier Cyborgs standen eine Zeitlang nur regungslos da, bis schließlich C21 ein paar Schritte von den Kühlkammern weg machte und seine Gelenke zu lockern begann, was mehrmals ein lautes Knacken als Geräusch hervorrief. Während C23 seine Sonnenbrille abnahm um etwas in dem nur spärlich beleuchten Labor erkennen zu können und C24, mit sichtlichem Desinteresse an den anderen drei Cyborgs, einige der Monitore studierte, betrachtete C22 missmutig die Scheinwerfer, die ihre einstige Schlafstätten beleuchteten.
 

"Warum ist ausgerechnet mein Scheinwerfer kaputt?" fragte mit hörbar genervtem Unterton. Die anderen Cyborgs, mit Ausnahme von C24, blickten zu ihr.
 

"Wen interessiert das?" Stellte C21, ohne wahrnehmbare Gefühlsregung in der Stimme, fest. "Wir haben wichtigeres zu erledigen, als uns um so etwas Unwichtiges zu kümmern."
 

"Unwichtig? UNWICHTIG? Willst du damit sagen ich sei unwichtig?" fuhr sie C21 an, ohne das der sich groß daran störte.
 

"Halt mal die Luft an, Schnecke", warf C23 mit einem breiten Grinsen ein.
 

"NENN MICH NICHT SCHNECKE!"
 

Von diesem Schrei unbeeindruckt fuhr der Touristen-Cyborg fort. "Mein Auftrag ist es Son Goku zu töten. Wie sieht es mit euch aus?"
 

"Mein Auftrag ist derselbe", war die Antwort von C21, der immer noch damit beschäftigt war sich aufzuwärmen, obwohl er das als Cyborg nicht wirklich nötig hatte. C23 nahm diese Antwort mit einem Grinsen zur Kenntnis und sprach weiter.
 

"Und was ist mit dir, Nicht-Schnecke?" Sein Grinsen wurde immer breiter, doch sie ignorierte seinen Kommentar einfach.
 

"Son Goku töten? Ja irgend so was in der Art soll ich auch machen. Und was ist mit ihm?" Sie deutete mit dem Kopf in Richtung C24, der immer noch etwas von den Instrumenten abzulesen schien.
 

"Wahrscheinlich hat er den selben Auftrag wie wir", meinte C23 als er zu dem Schweigsamsten der Cyborgs hinüber ging. "Also sollten wir aufbrechen und unseren Auftrag ausführen. Oder was meint ihr?"
 

"Ja, gehen wir!"
 

"Wenn's sein muss..."
 

Alle drei warteten auf eine Antwort von C24, doch der hatte scheinbar immer noch wichtigeres zu tun.
 

"Hey, du! Sag doch auch mal was!" C23 zupfte an C24s Jackenärmel, um dem Angesprochenen klar zu machen, dass er gemeint war. C24 blickte daraufhin finster auf den kleineren Cyborg und hob ihm seine linke Hand vor das Gesicht.
 

"Dein Hemd gefällt mir nicht."
 

Ein verwirrter Gesichtsausdruck und verdutztes "Huh?" waren die letzten beiden Aktionen von C23, bevor der Blast aus C24s Hand ihn traf und gegen die gegenüberliegende Wand schleuderte. Wo sich vor wenigen Augenblicken noch sein Kopf befunden hatte, ragten jetzt einige verbrannte Kabel aus dem Hals und sprühten Funken, während sich Blut und Öl aus den organischen beziehungsweise anorganischen Komponenten seines Körpers vermengten. Ein zweiter Ki-Blast zerlegte ihn endgültig in seine Einzelteile, ohne dass jedoch das Labor größere Schäden davontrug.
 

Die anderen beiden Cyborgs standen kurzzeitig mit weit geöffneten Augen da, bevor sich von ihrem Schock erholten und in Kampfstellung gingen.
 

"Was sollte das?" wollte eine zornige C22 wissen. "Hast du dasselbe mit uns vor?"
 

"Nein." C24 stand immer noch regungslos an Ort und Stelle. Die beiden anderen bewegten sich ebenfalls kein Stück und blieben starr in ihrer Kampfpose. "Wenn ich euch vernichten wollte, hätte ich es bereits getan."
 

C21 nahm daraufhin wieder normale Haltung und begab sich zu einer der Luken, die aus dem Labor führten. Seine Kollegin jedoch behielt ihre aggressive Haltung bei. C21 betätigte einen Schalter neben der Luke, welche sich darauf öffnete und einen eiskalten Wind ins Innere wehen ließ, was den Cyborgs jedoch, trotz ihrer eher luftigen Kleidung, egal war.
 

"Kommst du mit, unseren Auftrag erfüllen?"
 

"Nein, ich bleibe", war C24s letzter Kommentar, bevor er sich wieder von den beiden abwandte.
 

"Dann bleib! C22, komm!" Mit diesen Worten hob der Cyborg geräuschlos ab und flog nach draußen.
 

"Idiot!" Mehr sagte C22 nicht, bevor sie C21 aus dem Labor folgte.
 

C24 wartete einige Minuten ab, dann begab er sich ebenfalls zu der Luke, betätigte jedoch den Schalter und schloss sie wieder.
 

"Ich bleibe", sprach er zu sich, während sich sein bis dahin regungsloses Gesicht zu einem leichten Grinsen verformte. "Ich bleibe und studiere unseren Feind, Son Goku."
 


 

* * *
 


 

"Was hast du, Dende?" Obwohl Piccolo die Augen geschlossen hatte und mit dem Rücken zu Dende in seiner üblichen Meditationspose schwebte, hatte er die kurze Unruhe des jüngeren Namekianers bemerkt.
 

"Nichts. Mir ist nur ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Nichts beunruhigendes", antwortete der Angesprochene.
 

*Wollen wir es hoffen* dachte Piccolo bei sich, bevor er sich wieder in seine Meditation vertiefte. *Wollen wir es hoffen...*
 


 

~Und so vergingen die Jahre...~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-04-17T23:12:39+00:00 18.04.2003 01:12
hi, ich hatte deine Fanfic schon früher gelesen und wollte nur mal sagen,dass mir dein Schreibstil echt super gefällt.
Da ich auch noch großer Goten-Fan bin, passt bei mir einfach alles zusammen:)Ich hoffe,du bekommst irgendwann doch noch Lust,die Geschicht zu Ende zu schreiben.


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