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Eiskalt

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Eiskalt

Eiseskälte. Das Wort schwebte durch die wabernde graue Masse, die Sasukes Gedanken waren.

„Eiseskälte … “ Das Wort fühlte sich sonderbar auf seiner Zunge an. Er wusste nicht, weshalb es in seinem Geist herumschwirrte, doch nun war es da und es hatte nicht die Absicht wieder zu gehen.

In seinem Unterbewusstsein brodelten Assoziationen hoch, ohne zu wissen, dass Itachi gerade aufgewacht war und an dasselbe Wort gedacht hatte.

Seit ihrem leidenschaftlichen Ausbruch waren einige Tage vergangen und seltsamerweise hatten beide versucht, es so schnell wie möglich zu verdrängen.

Nun lagen sie in getrennten Zimmern, in getrennten Betten und dachten dasselbe kleine Wort.

In Wirklichkeit war es riesig!

Beide Brüder hatten es in sich, aber auf so verschiedene Weisen, das man es kaum erkennen konnte.

Wenn kleine Kinder Wörter lernen, dann tun sie dies auf erstaunliche Art.

Natürlich kennt man das allseits beliebte Beispiel der heißen Herdplatte. Fasst man einmal darauf, vergisst man es nicht und das eindringliche Wort der besorgten Mutter auch nicht: „Heiß!“

Amüsant wird es, wenn das Kind an eine gefrorene Fläche packt, die Hand zurück zieht, schmerzlich das Gesicht verzieht und das Wort wiederholt: „Heiß!“

Kinder haben nicht den Unterschied zwischen Hitze und Kälte verstanden, weil sie die extreme Hitze nicht als diese erkennen, sondern nur als Schmerz. Wenn sie dann Frost zu spüren bekommen, fühlen sie auch nur den Schmerz.

Sasuke war die Herdplatte, Itachi die Frostfläche.

Zuerst glaubte man, sie seien völlig unterschiedlich, doch am Ende fiel einem auf, dass sie im Prinzip beide nur schmerzverseuchte traurige Gestalten waren. Sie waren heiß und gleichzeitig eiskalt.
 

Als sie so über das Wort nachdachten, planten ihre unbewussten Gefühle einen Überfall. Sie schickten die Vorhut in den Kampf – Bilder des jeweils anderen tauchten vor den geistigen Augen auf.

Jene lösten angenehme Gefühle und süßen Schmerz aus. Sasuke, der immer noch mit seinen Dämonen kämpfte, erkannte, dass er sich in letzter Zeit nicht mehr so heiß in Itachis Nähe fühlte. Er hatte nicht mehr das Gefühl als platze ihm der Kopf und als würde brühend heißer Dampf seinen Ohren entströmen.

Itachi auf der anderen Seite fiel auf, dass er sich nicht mehr so kalt in Sasukes Nähe fühlte, nicht mehr als wäre alles abgestorben oder zumindest taub geworden.

Er dachte auch an das Mädchen zurück. Zuerst war er sich nicht sicher gewesen, ob sein Bruder sie liebte, doch nun konnte er mit Sicherheit sagen, dass er es nicht tat. Trotzdem war sie Teil eines sehr interessanten Experiments gewesen. Er hatte sie als Köder für Sasukes aufgestaute Wut benutzen wollen, doch anscheinend hatte er etwas ganz anderes angelockt. Plötzlich zielstrebig stand er auf und verließ das Zimmer. Er schlich durch die Flure bis er an Sasukes Tür kam. Kurz verharrte er und überlegte, ob er anklopfen sollte. Schnell verwarf er die Idee und trat einfach ein. Sasukes Zimmer war unbeleuchtet, doch Itachi kannte es.

In diesem Zimmer stand nichts. Rein gar nichts.

„Sasuke … ?“

„Ja?“



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