Zum Inhalt der Seite

Bis dass der Tod uns scheidet...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Muse und der Schüler

Die Schleuse schloss sich hinter ihnen mit einem lauten, schweren und metallischen Krachen. Nun waren sie für eine Weile von der Außenwelt abgeschnitten. Betraten eine eigene, kleine Welt, die ihre eigenen Gesetze hatte. Eine Welt, in der es für den Augenblick keinen Kontakt mehr nach draußen geben würde. Alles, was sie bei sich trugen wurde ihnen von Beamten am Eingang abgenommen: von Sasoris Dienstwaffe, bis zum Schlüssel verschwand alles in einer kleinen Kiste. Ein ungeschriebenes Gesetz in diesen Mauern war, dass alles zu einer Waffe umfunktioniert werden konnte.
 

Deidara und Sasori folgten einem weiteren Beamten, der sie durch mehrere Sicherheitstüren geleitete, bis sie in einen Flur kamen, dem selbst die grau gehaltenen Gänge der FBI-Zentralen keinerlei Konkurrenz bei der Trostlosigkeit machen konnten. Diese Gestaltung hier sagte nur eines: Du bist im Gefängnis und das wirst du in jedem Winkel dieses Gebäudes zu spüren bekommen!
 

Fahles künstliches Licht flimmerte dumpf von den Decken und trösteten nicht im Geringsten über das fehlende Tageslicht hinweg. Kein Geräusch, abgesehen von ihren Schritten, war hier zu hören. Kein Mensch war zu sehen. Nicht einmal ein leichter Geruch erfüllte die Luft, da war nichts, was die Nase in irgendeiner Art und Weise reizen konnte, nicht einmal ein bisschen. Es war weder warm noch kalt. Ein Ort, an dem man rasch das Gefühl bekam, dass man einfach nur tot war, weil nichts die Sinne berührte. Keinen einzigen. Es war ein deprimierender Ort. Selbst ein Bestattungsunternehmen versprühte mehr Gefühl von Lebendigkeit und Leben, als dieses Gefängnis.
 

Der Beamte blieb vor einer Bürotür stehen, schloss mit einem Schlüssel des an der Hose befestigten Schlüsselbundes auf und deutete den beiden an voraus zu gehen. Sie betraten das Büro, das einen fast schmerzlichen Kontrast zu dem Flur bot. Es war gemütlich und sehr persönlich eingerichtet, mit Pflanzen, Bildern und eleganten Möbeln, wie einem großen hellen Schreibtisch, einem bequem wirkenden Schreibtischstuhl und mehreren modern aussehenden Sitzmöglichkeiten vor dem Arbeitsplatz des Direktors. Hinter ihnen wurde die Tür wieder verschlossen, ehe der Beamte daneben Stellung bezog und sie mit geschultem Blick beobachtete.
 

Hinter dem Schreibtisch erhob sich ein relativ junger Mann, Sasori schätzte ihn auf etwa Anfang bis Mitte 30, und lächelte den beiden freundlich zu, reichte ihnen zur Begrüßung die Hand: „Detective Akasuna, nehme ich an?“ Sasori nickte: „In der Tat. Das ist mein Klient: Bangart.“ Der Direktor nickte: „Willkommen. Ich bin Direktor Smith. Sie möchten also den Inhaftierten..." er griff nach einer Akte und schielte auf die erste Seite. „...Orochimaru?! Hat der Kerl keinen Nachnamen? Oder keinen Vornamen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls... Sie wollen sich also mit diesem käsigen Irren unterhalten, richtig?“
 

Skeptisch hob Sasori eine Augenbraue. Dieser Direktor war äußerst merkwürdig und schien sich selbst für ungemein lustig zu halten. Und wieso kannte der Orochimaru nicht?
 

Er nickte: „Richtig, genau den wünsche ich zu sprechen. Aber eine Frage... kennen Sie alle Ihre Insassen so schlecht?“ Etwas beleidigt klappte Direktor Smith die Akte wieder zu und knurrte: „Ich bin die Urlaubsvertretung. Ich würde vorschlagen, dass wir uns mal auf den Weg machen. Zu unserer Sicherheit wird uns Mr. Neo begleiten.“ Er deutete auf den jungen Beamten neben der Tür, der sie bereits zum Büro begleitet hatte. Sasori nickte zwar, konnte sich allerdings kaum dagegen wehren, dass er ein sehr merkwürdiges Gefühl hatte. Irgendetwas lief hier doch völlig falsch!
 

Sie erhoben sich wieder und folgten dem Direktor und dem Schließer nach draußen, ehe sie den Flur weiter hinabgingen. Nach weiteren Sicherheitstüren, die sie passierten, erreichten sie nach einer Weile den Trakt mit den Hochsicherheitszellen, in denen die Insassen in Einzelhaft saßen. Sasori stutzte. So weit er wusste war es mehr als ungewöhnlich, dass ein wegen Hochverrats Verurteilter unter solch drastischen Bedingungen inhaftiert war. Da schien es noch etwas zu geben, von dem er bisher noch nichts gehört hatte und er ahnte, dass es etwas mit dem Verschwinden Orochimarus zu tun haben musste.
 

Er hatte die Akte wirklich durchgewälzt, mehrere Male, doch wirkliche Aufzeichnungen über die Suche nach Orochimaru hatte er nicht finden können. Es war fast so, als sollte irgendetwas verheimlicht werden. Immer nur war von einem plötzlich psychopathischen Verhalten die Rede. Leise seufzte er. Auch das würde er schon noch herausfinden. Ebenso wie die dreiste Tatsache, dass er mit seiner schwarzen Schönheit quer durch Florida gefahren war, nur um hier in Raiford vor dem Staatsgefängnis neben einem Wagen zu parken, der seinem wie ein Ei dem anderen glich! Auch wenn es vielleicht kindisch war und absolut unwichtig obendrein, aber dieser Zufall konnte doch bei all den Merkwürdigkeiten kein Zufall sein! Oder?
 

Der Direktor sah einen Beamten an, der vor der Sicherheitstür zu den Zellen stand und nickte diesem zu: „Mr. Morpheus, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie den Gefangenen mit Mr. Neo holen könnten.“ Der angesprochene Bärtige verdrehte für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, während Sasori und Deidara von Mr. Smith in den Verhörraum geführt wurden, machten sich aber mit seinem Kollegen auf den Weg. Der Direktor schloss die Tür und setzte sich mit den beiden an den grauen Tisch, ehe er irgendwie dämlich grinste: „Wieso schleppen Sie eigentlich Ihren Klienten mit sich herum?“
 

Schon wieder machte sich Sasoris Augenbraue selbstständig und sah, wie Deidara dieses Mal auch, Smith skeptisch an: „Jetzt hören Sie mir mal zu... 'Direktor'... Ich weiß nicht wer Sie sind oder was Sie hier machen, aber ich habe vor ein paar Tagen mit Direktor Skinner gesprochen und er versicherte mir höchst persönlich den Termin! Wenn ich nicht in einer dringenden Angelegenheit hier wäre, so würde ich Sie keine zwei Meter mehr laufen lassen, ohne Ihnen den Arm zu brechen! Wer sind Sie und was, zum Henker, machen Sie hier?“ Er grinste kalt, als der vermeintliche Direktor ihn irritiert ansah. „Ich meine: Respekt! Sie haben nicht nur mal eben den Posten des Direktors übernommen, sondern auch noch Gehilfen eingeschleust!“
 

Der Ertappte seufzte und strich sich durch die kurzen, dunkelbraunen Haare: „Alter, das ist nicht so einfach zu erklären. Direktor Skinner geht es gut, keine Sorge. Er sitzt im Überwachungsraum nebenan. Leider fallen unsere und eure Ermittlungen zusammen und Skinner meinte, dass wir euren Termin schnell über die Bühne bringen sollen, ehe wir mit unserer Arbeit anfangen, denn er hat uns um Hilfe bei ein paar... sagen wir merkwürdigen Aktivitäten hier im Gefängnis gebeten.“
 

Durch einen Lautsprecher ertönte plötzlich eine Stimme, die Sasori vom Telefonat her schon bekannter vorkam: „Bitte Entschuldigen Sie mein unkonventionelles Vorgehen, Detective. Lassen Sie sich nicht in Ihrer Arbeit stören. Stellen Sie Orochimaru Ihre Fragen, nach Möglichkeit bitte schnell. Wir haben Ihnen diesen Termin nicht ganz uneigennützig gewährt. Dank Ihnen können wir in unserer eigenen Sache während Ihres Gesprächs die Zelle durchsuchen, in die er verlegt wurde. Machen Sie sich also keine Sorgen, es ist alles unter Kontrolle. Und Sie, 'Smith', kommen rüber zu uns!“
 

Der Brünette lächelte schelmisch und zuckte mit den Schultern: „Sorry, Mädels. Die Pflicht ruft.“ Sasori richtete sich zeitgleich mit ihm auf und packte Smith am Kragen: „Wer auch immer du bist und was auch immer du hier machst, das ist mir herzlichst egal, aber spar dir deine dummen Sprüche, verstanden?“ Das Lächeln verschwand von dem Gesicht und machte einem wütend aggressiven Blick Platz: „Nimmst du wohl deine Pfoten von mir, Freundchen!“
 

Deidara sprang auf und riss Sasori von dem Brünetten weg: „Hey, was soll der Unsinn?! Lass ihn doch.“ Der vermeintliche Direktor grinste breit und nickte den beiden zu: „Schönen Tag noch, und hör auf die Blondine!“
 

In der Tür standen die beiden Beamten mit Orochimaru, die sie im Eifer des Gefechts gar nicht bemerkt hatten. Der jüngere Beamte schüttelte seufzend den Kopf: „Wieso sollte er? Das wäre ja so, als würdest DU mal auf deinen Bruder hören...“ Sie setzten den Gefangenen auf einen Stuhl und ketteten ihn an mehreren Stellen an diesem und auch am Tisch fest, ehe sie zu dritt den Raum verließen und die Tür schlossen. Durch den Lautsprecher sprach Skinner noch einmal zu ihnen: „Stellen Sie Ihre Fragen. Falls etwas ist stehen die Beamten bereit.“
 

Wütend setzte Sasori sich hin. Was für ein bescheuerter Tag! Was auch immer dieser Zirkus hier sollte, um den so eine Geheimniskrämerei gemacht wurde, dieser dämliche Kerl von vorhin würde sicherlich niemals zu seinen besten Freunden zählen! Da war ihm ja der Pavian zu Hause lieber! So ein arroganter Arsch...
 

Er atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen, immerhin hatte er hier noch einen wichtigen Fall aufzuklären. Er sah Orochimaru in die gelblich funkelnden Augen, der ihn mit einem fast unnatürlich schiefen Grinsen ansah und einer Schlange ähnlich zischelte: „Duuuu... Du bist es! Du bist Madaras Schüler!!“ Der Blick wanderte zu Deidara weiter, die Augen weiteten sich panisch: „Und DU!!! Du bist des Teufels Muse! Geh! GEH! Mit DIR rede ich nicht!“
 

Völlig verwirrt sahen die beiden sich an und Sasori schüttelte fragend den Kopf. Dieser Tag wurde immer bekloppter! Er konnte sich keinen Reim darauf machen, was diese Worte schon wieder zu bedeuten hatten; alleine der Grund, weshalb Orochimaru in diesem Teil des Gefängnisses saß, der wurde mehr als deutlich. Der Kerl war nicht mehr ganz beisammen und redete offenbar wirr, auch wenn die Worte auf eine gleichermaßen erschreckende Weise in SEINEN Ohren Sinn machten. Und in den azurblauen Augen konnte er erkennen, dass es Deidara nicht anders erging. Sasori war sich sicher, dass er auf der richtigen Spur war!
 

Er beugte sich zu dem Blonden und flüsterte: „Vielleicht solltest du wirklich draußen warten, damit ich ein bisschen was aus ihm rausbekomme.“ - „Aber... was ist, wenn der austickt oder so?“ - „Mach dir keine Sorgen, ich bin hier gut aufgehoben.“ Seufzend stand Deidara auf, nickte und sah Orochimaru drohend an: „Okay, ich gehe. Aber solltest du auch nur eine falsche Bewegung machen, dann gnade dir Gott!“
 

Während der Künstler den Raum verließ, sah hinter der verspiegelten Scheibe „Neo“ „Smith“ an und lächelte leicht: „Kommt mir irgendwie bekannt vor, diese Sorge.“ Der Brünette lächelte ebenfalls: „Hey, du bist und bleibst mein kleiner Bruder!“
 

Deidara schloss die Tür hinter sich und Sasori fixierte Orochimaru mit seinem Blick: „Gut, wir sind alleine. Also: was ist vor sieben Jahren in Japan passiert?“ Der Schwarzhaarige lachte irre auf und kicherte: „Das würdest du gerne wissen, nicht wahr? Du Musterschüler! Der Meisterschüler und die Muse! Sie haben es nicht geschafft! Ihr seid beide hier! Nihaaaa! Wenn dir dein Leben lieb ist, dann halte dich von der Muse fern!!!“
 

Versucht unbeeindruckt und monoton ignorierte Sasori das merkwürdige Gerede: „Was ist damals in Japan passiert, Orochimaru? Haben Sie Agent Senju in den falschen Raum gestoßen und die Einheit verraten?“ - „Ich?! Verraten?! HA! Nichts habe ich! Das waren alles 'sie'!!! 'Sie' haben alles zunichte gemacht... Einfach alles...“
 

{Flashback}
 

Kakashi gab den Befehl über Funk und sie stürmten los. Durch die Halle, zu den Türen in die Hinterräume. Die Mafiosi stürmten ungewöhnlicherweise auf sie zu, suchten den Körperkontakt und stifteten so Verwirrung zwischen ihnen. Er prallte im Lauf gegen jemanden und torkelte zur Seite, sah noch, wie Tsunade in den falschen Raum gestoßen wurde. Er wollte ihr zur Hilfe eilen, da war er bereits im Nebenraum und spürte einen dumpfen Schlag auf seinen Kopf.
 

Schmerzerfüllt fiel er zu Boden, verlor beim Sturz seine Waffe, die ungebremst über den Boden schlitterte. Panisch versuchte er zwischen all den herumlaufenden Beinen nach seiner Waffe zu greifen, als ihm jemand auf die Hände trat, jemand anderes sich auf seinen Rücken setzte und ihm die Augen verband.
 

Von draußen drangen Schüsse an sein Ohr, an das sich plötzlich Lippen legten, von einer unheimlichen, kindlichen Stimme gefolgt: „Ihr kriegt mich nicht! Ihr kriegt mich nicht! In diesem Spiel bin ich der Besteee!“ Die Stimme wurde eiskalt und fast lautlos: „Und du wirst mein Werkzeug sein! Du wirst machen, was immer ich will...“
 

Strampelnd versuchte er sich zu befreien, als seine Hände wieder freigegeben wurden, doch die Person mit dieser schrecklichen und kindlichen Stimme war verflucht stark, griff seine Hände und presste irgendwelche Dinge an seine Fingerkuppen, während das kindische Gesinge immer und immer wieder wiederholt wurde.
 

Noch ein Schuss ertönte in ziemlich direkter Nähe. Immer mehr Gegenstände wurden mit seinen Fingerabdrücken versehen, so sehr er auch versuchte sich dagegen zu wehren... Dann, ganz plötzlich, durchzuckte ein Schmerz ihn und alles um ihn herum wurde schwarz, dämmerte in immer weitere Ferne, bis er sein Bewusstsein endgültig verlor...
 

{Flashback Ende}
 

Der Schwarzhaarige funkelte Sasori mit einem wahnsinnigen Grinsen an: „Ja, so war es! 'Sie' haben mich zu ihrem Werkzeug gemacht! 'Sie' haben gemacht, dass ich schuldig bin!!! 'Sie' haben MICH ausgesucht, um die Drecksarbeit zu erledigen, haben mir Befehle erteilt, weißt du?!“ Dem Rothaarigen lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was auch immer XX getan hatte, er hatte diesen einstigen Agent völlig gebrochen und zu einem nervlichen Wrack gemacht!
 

Orochimaru lachte: „Du weißt, dass ich die Wahrheit sage! Du bist ja auch sein Schüler! DER Schüler! Sei froh, dass du dich nicht gegen 'sie' wehren musstest! Ich habe es getan, oh ja! Ich tat es und habe die Strafe bekommen!“
 

{Flashback}
 

Seufzend schritt Orochimaru zu seinem Wagen. Auch wenn er WUSSTE, dass er unschuldig war, die Beweise des Ausschusses waren einfach erdrückend! Und er hätte wohl auch niemandem Glauben schenken können, der von einem Irren mit Kinderstimme erzählt hätte, der ihm die Fingerabdrücke genommen hatte... Es klang schon so wahnsinnig und bescheuert!
 

Was auch immer er tun würde, sie würden ihn ja doch schuldig sprechen... Wie nur konnte er bloß seine Unschuld beweisen?! Gab es überhaupt noch Hoffnung, wenn ihm schon seine Kollegen nicht trauten? Selbst Madara nicht, der sich doch erstklassig mit Profilen auskannte... Es war deprimierend und ausweglos!
 

Und nun hatten sie ihn, natürlich, bis auf Weiteres vom Dienst suspendiert. Würde er warten, so würden die Beweise ihn erdrücken. Würde er davor fliehen sprach noch mehr für seine Schuld, die er nicht hatte... Dieser Schweinehund aus Japan hatte ganze Arbeit geleistet!
 

Deprimiert und wütend zugleich holte er seinen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche, als ein kräftiger Schlag ihn auf den Kopf traf und er, wieder einmal, ohnmächtig zu Boden ging.
 


 

Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als er wieder aufwachte, aber etwas an seiner Situation erinnerte ihn erschreckend an den Einsatz in Japan! Seine Augen waren blickdicht verbunden. Dieses Mal jedoch war er ordentlich gefesselt und konnte nicht im Ansatz ausmachen, wo er bloß sein könnte. Alles war dunkel und nur dieser kindlich-wahnsinnige Singsang war zu hören: „Ihr kriegt mich nicht! Ihr kriegt mich nicht! In diesem Spiel bin ich der Besteee!“ Immer wieder! Immer... wieder...
 

Bis der Singsang verstummte und schwere Schritte auf ihn zukamen, ehe diese merkwürdige Stimme ihn ansprach: „Ohhhh, du bist ja wach, kleines Werkzeug! Gut, gut, gut! Du wirst etwas für mich tun, Schlange!“ Kalte, große Finger legten sich an sein Kinn und hoben sein Gesicht an. Angewidert spuckte er in die Dunkelheit und fauchte: „Leck mich, du Irrer!“
 

Ein blechernes, kindisches, aber gleichermaßen diabolisches Lachen ertönte, ehe die verzerrte Kinderstimme sprach: „Du bist nicht brav, Schlange! Du willst uns nicht gehorchen! Mir nicht! Uns nicht! Aber du WIRST! Nachdem ich dir gezeigt habe, wie sich eine falsche Schlange nach dem Häuten fühlt! HA! HAHAHA!“
 

Das Lachen verklang nur langsam, während die Hände durch seine Haare strichen und über seine Schulter seinen Arm hinab glitten, die an seinem Rücken gefesselt waren. Mit jedem Zentimeter, den die fremde Hand seiner eigenen näher kam, bohrten sich die Finger und die Nägel fester auf seine Haut, hinterließen zunächst Druckspuren, bis sie schließlich schmerzhaft seine Haut aufrissen. Die Nägel waren ungewöhnlich spitz und scharfkantig.
 

Kurz vor seinem Handgelenk hielt die Hand inne, das Lachen verstummte und feuchte Lippen pressten sich an sein Ohr, die eiskalt hauchten: „Häute dich, du Schlange...“ Er schrie auf, als sich die Nägel in seinen Arm bohrten und seine Haut griffen. Sein Körper wollte sich dem irrsinnigen Schmerz entziehen, doch er konnte sich nicht bewegen. Übelkeit und Schwindel überrollten ihn, während er spürte, wie seine Haut von seinem Arm gelöst wurde. Langsam, quälend, und immer knapp an einer Ohnmacht vorbei, die ihn aus dieser Tortur hätte befreien können.
 

Doch sein Geist blieb, erlebte jede verstandraubende und wahnsinnige Sekunde, in der sich seine Haut Stück für Stück unter schmatzenden Geräuschen von seinem Körper löste; in der ein übermächtiger Schmerz ihm alle Sinne vernebelte; in der seine Schreie nur von einem diabolischen Lachen beantwortet wurden; in der er sich vor Wahnsinn und unaushaltbaren Leiden immer wieder übergab; in der sein Verstand dem Schmerz erlag und sich ungeahnt für immer verabschieden würde, um in Demut der Erkenntnis zu weichen, dass er fortan ein Werkzeug war. Ein Werkzeug des Teufels, der ihn mit Schmerz züchtete, mit Schmerz brach... Ein Werkzeug, das sich keine Vorstellung davon machte, wie viel schlimmer der Schmerz noch sein würde, der ihm durch Salz und erhitzten Stahl noch zugefügt werden würde...
 

{Flashback Ende}
 

Grinsend zog Orochimaru seinen Ärmel nach oben und legte einen völlig verstümmelten Unterarm frei, der selbst für Sasori weit über der Grenze des Möglichen lag. Regelrechte Löcher klafften zwischen verätztem und verbranntem Fleisch unter einer schier jungfräulichen Schicht Haut, die das Ausmaß kaum zu halten fähig war und trotz ihres geringen Alters spröde wirkte. Er atmete tief durch und versuchte seine Professionalität zu wahren, auch wenn es ihm tatsächlich bei diesem Anblick schwer fiel: „Wohin sind Sie geflohen und was haben Sie für eine Aufgabe erledigen müssen?“
 

Fast zärtlich wurde der Blick aus den gelblichen Augen, als der Schwarzhaarige flüsterte: „Oh, ich habe die Spielgefährten gesucht, Meisterschüler. Und ich habe IHN und DICH für 'sie' gefunden! Erst sollte ich einen japanischen Künstler finden, eine Muse! Und die blonde Muse wurde zum Objekt der Begierde! DICH allerdings... hat nur 'er' ausgewählt! Und ich kann verstehen wieso!“ Orochimaru lächelte und kicherte leicht benebelt: „Oh ja! Der Teufel hatte seine Muse! Und der Meister seinen Schüler! ICH! ICH habe euch gefunden!“
 

Plötzlich wurde sein Blick dunkel und seine Stimme krächzte: „Aber der Teufel hat mich weggeworfen! MICH! Ich war nur ein Werkzeug, das er für nutzlos befand, als ich hier eingesperrt wurde! Ich war NUTZLOS! Ich habe seine Strafe gespürt und war doch NIE so gut wie die Muse und des Meisters Schüler!“ Kehlig lachend beugte er sich über den Tisch und sah dem Rothaarigen, der sich schon lange nicht mehr wohl in seiner Haut fühlte, tief in die Augen: „Und ihr seid so perfekt! Die Muse: das Leben, die Aktivität, der Spaß, die Freude und der Quell allen Tuns! Und des Meisters Schüler: das Wissen, das Denken, die Philosophie, die Kühle und der Anfang allen Verstehens!“
 

Trotz der Fesseln riss der Schwarzhaarige seine Hand hoch und strich Sasori mit einem Finger über die Stirn, ignorierte das Metall, das sich in seine Arme bohrte. Sasori schluckte schwer, rührte sich aber nicht. Er durfte keine Angst zeigen, das war eine der ersten Lektionen, die er gelernt hatte während seiner Ausbildung. Orochimaru lächelte und wisperte mit eiskalter Stimme: „Und ihr beide seid so würdig! Perfekt! Doch DU... du warst mir der liebere Fang...“
 

Die Tür flog auf und mehrere Vollzugsbeamte kamen mit gezogenen Waffen herein, rissen den Schwarzhaarigen von ihm weg und befreiten den lachenden Gefangenen von seinen Fesseln, ehe sie ihn in festem Griff zurück zu seiner Zelle brachten.
 

Erschöpft wischte Sasori sich über die Stirn und stand auf, als Deidara ebenfalls in den Raum stürmte und ihn überschwänglich umarmte: „Bist du in Ordnung?!“ Irritiert, aber irgendwie auch froh nickte er: „Ja, alles in Ordnung. So schnell wirft mich so etwas nicht aus der Bahn. Das ist mein Job.“
 

„Smith“ und Direktor Skinner kamen herein und sahen die beiden an. Der Gefängnisleiter nickte Sasori zu: „Ich hoffe, dass alle ihre Fragen beantwortet werden konnten.“ Er löste sich von Deidara und erwiderte das Nicken: „Ja, Sir. Ich bedanke mich für diese Möglichkeit... auch wenn die Umstände höchst...“ Er sah „Smith“ an. „...ominös waren.“ Der Brünette knurrte beleidigt: „Arroganter Arsch!“ Seufzend verdrehte Skinner die Augen: „Schluss damit! Seien Sie versichert, dass solche Absurditäten nicht zum Alltag hier gehören. Die Zelle konnte untersucht und das Problem behoben werden. Mr. Fielding wird Sie nach draußen begleiten, wenn es Ihnen Recht ist...“ - „Sicher. Ich habe die Informationen, die ich brauchte. Ich danke Ihnen.“
 

Während der Vollzugsbeamte die beiden nach draußen geleitete, sahen Direktor Skinner, „Smith“, „Neo“ und „Morpheus“ ihnen nach. „Neo“ strich sich durch das dunkelblonde, mittellange Haar und seufzte: „Die Überreste sind verbrannt, Direktor. Und niemand hat etwas mitbekommen.“ Skinner nickte lächelnd: „Danke, Jungs. Ich hoffe, dass dieser Geist hier nicht mehr sein Unwesen treiben wird!“ Dreckig grinsend winkte „Smith“ ab: „Keine Sorge, der treibt gar nichts mehr. Jetzt... habe ich Hunger.“ Den Kopf schüttelnd knurrte sein Bruder: „Sex und Essen, mehr existiert in deiner Welt wohl nicht, oder? Idiot.“ - „Oh doch, Schlampe! Es gibt eine dritte Sache: jagen!“
 


 

Im Wagen wartete Sasori noch eine ganze Weile, ehe er auch nur irgendetwas tat. Sein Blick verharrte starr auf den Gefängnismauern und seine Ohren warteten nur auf ein Wort Deidaras, doch der Blonde schwieg ebenso betreten, wie er selbst. Er wischte sich über das Gesicht. Vielleicht mochte er nicht den Eindruck erweckt haben, dass ihn diese Begegnung mitgenommen hatte, doch dem war definitiv so! Noch immer spürte er den Frost in seinem ganzen Körper, bis in die Zehenspitzen.
 

Prüfend sah er auf die Uhr und seufzte: „Hättest du etwas dagegen, wenn wir morgen zurück fahren? Ich... möchte die Strecke heute nicht mehr stemmen.“ Ein besorgter Blick wurde ihm entgegen geworfen und die Stimme des Blonden klang ähnlich belegt wie seine eigene: „Nein, ich habe nichts dagegen. Ich fand den Kerl... tierisch unheimlich und dann diese Aktion mit der Zelle... ein bisschen Ruhe vor der Fahrt tut uns sicherlich gut. Und eine heiße Dusche noch viel besser.“ Sasori ließ den Wagen an und nickte: „Das klingt wirklich gut. Auf dem Weg hierher habe ich ein Motel gesehen, wo wir hoffentlich problemloser unterkommen werden, als im letzten...“
 

Vorsichtig und mit leicht zitternden Händen steuerte er den Wagen vom Parkplatz. Auch wenn es ihm nicht gefiel, aber er hatte eindeutig Angst. Mittlerweile. Welcher durchgeknallte Frankenstein war fähig ein solches Monster wie Orochimaru zu schaffen?! Die Worte klangen noch immer in seinen Gedanken nach. Manche machten Sinn, andere muteten einfach nur schwachsinnig an. Doch wieso sollte er sie anzweifeln? Der Rest entsprach durchaus den Tatsachen und mit seinen Kollegen absprechen hatte er sich nicht können.
 

Sie rollten fast gemächlich über die Landstraße in Richtung Stadtrand. Seufzend fuhr er mit einer Hand durch sein Haar. Im Grunde war purer Zufall der Grund, dass es sie getroffen hatte. Doch einiges ließ ihn einfach nicht los...
 

Erstens brannte die Frage unter seinen Nägeln, wieso Orochimaru von 'sie' und 'ihnen' gesprochen hatte. Wer waren 'sie'? War es möglich, dass er es mit mehr als einem Täter zu tun hatte? Doch das hätte sein Profil doch längst herausstellen können und müssen.
 

Zweitens war er sich bisher nicht so klar darüber gewesen, dass es NICHT alleine um Deidara ging, sondern anscheinend um sie beide. Wer war dieser Meister? Machte es wirklich Sinn, dass es sich dabei um Sensei Uchiha Madara handelte?
 

Drittens hegte er Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Schwarzhaarigen. Sollte er zumindest, da dieser immerhin psychisch völlig neben der Spur gewesen war. Irgendetwas jedoch ließ ihn die Geschichte im Grunde glauben.
 

Wie er es auch drehte und wendete, er musste seinen Sensei auch noch befragen, so wenig ihm das gefiel. Er hatte wirklich gehofft, dass er dieses Verhör nicht durchführen müsste. Doch es waren einfach noch zu viele Fragen offen, die einfach ungelöst waren und das ohne seinen Sensei auch bleiben würden.
 


 

Es war bereits dunkel, als sie in einem deutlich geschmackvolleren Motelzimmer, als in der Nacht zuvor, saßen und Deidara erleichtert seufzend mit einem Handtuch um den Kopf und umgezogen aus dem Bad kam und über das ganze Gesicht strahlte: „DAS! WAR! GUT! Solltest du auch machen.“
 

Sasori starrte gebannt auf den Bildschirm seines Laptops und registrierte den Künstler gar nicht, da er in seine Unterlagen vertieft war. Er saß auf dem Bett im Schneidersitz, den Computer auf dem Schoß. Er sah erschrocken auf, als der Laptop zugeklappt wurde und dahinter Deidaras Gesicht erschien, der lächelnd murmelte: „Schluss mit der Arbeit für heute! Du musst auch mal wissen, wann Schluss ist.“ Seufzend legte er das Notebook zur Seite und nickte abwesend: „Schon, aber... Sein Gerede beunruhigt mich einfach. Dieses Gefasel von wegen Muse und Schüler... Und wer sind 'SIE'?“
 

Deidara stellte den Computer auf den schlichten Holztisch, der vor dem Fenster gegenüber des Bettes stand, und raunte: „Ich weiß es nicht. Aber das kriegst du auch heute Abend nicht mit Kopfzerbrechen heraus. Weißt du was? Ich hole uns etwas zu Essen und zu Trinken aus dem Auto und gehen früh ins Bett. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“ - „Gut, vielleicht hast du Recht.“ Der Blonde drückte ihm einen Kuss auf die Wange und schritt zur Tür: „Ich bin sofort wieder da!“
 

Es wurde still im Zimmer und Sasori ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen, nachdem er seine Beine „entknotet“ hatte. Er starrte an die weiße Zimmerdecke und seufzte abermals. Eine dumme Angewohnheit. Er würde ja doch keine Ruhe finden, auch nicht mit Speis und Trank. Das Unwohlsein beherrschte ihn noch immer, obwohl das Verhör bereits Stunden zurücklag. Darüber hinaus waren wieder alle Einzelzimmer belegt gewesen. Wieder so ein Zufall, den er als solchen nicht auffassen konnte.
 

Die Zimmertür wurde geschlossen und Deidara sah ihn mit bleichem Gesicht an. Statt Lebensmittel und Getränke hatte der Künstler einen weißen Umschlag in der Hand. Sasori richtete sich auf, während der Blonde neben ihm Platz nahm und den Brief aus dem Couvert nahm. Er nahm das Blatt an sich und las vor:
 

„Liebster Deidara!
 

Ist eure Fahrt schön? Benimmt sich der Schnüffler?
 

Ich habe ein paar Andenken an früher gefunden, die ich dir unbedingt zukommen lassen wollte. Diese Fotos habe ICH gemacht!
 

Ja! Ich war bei dir damals! Ich werde es immer sein! Sieh es dir an! ICH werde bald so an deiner Seite sein!!!
 

~XX~“
 

Sasori nahm den Umschlag an sich und griff hinein, holte ein paar Fotos hervor und wurde nun ebenfalls blass. Er sah Deidara an und schüttelte ungläubig den Kopf: „Die Fotos sind wirklich nicht von uns... die muss er gemacht haben, als wir unterwegs waren...“ Sie betrachteten das durchaus friedlich wirkende Bild. Eine Höhle, ein Lagerfeuer, ein Wald und die beiden mitten in der Nacht. Plötzlich lächelnd strich Deidara sanft über das Foto und hauchte: „Das war ein aufregender Abend...“
 

{Flashback}
 

Aufgrund des unwegsam gewordenen Ufers des Arakawa hatten die beiden sich dazu entschlossen, ihre Tour mit einem kleinen Umweg durch den Wald fortzusetzen. Sie waren nach der Hochzeit in zwei Tagen bis hierher gekommen.
 

Nun hatten sie gegessen, ein kleines Lagerfeuer vor einer natürlichen, aber leeren Höhle entfacht und die Fahrräder im Inneren des Steins abgestellt. Ihre Schlafsäcke lagen auf Isomatten, die sie ebenfalls im Inneren ausgebreitet hatten. Es war durchaus mal angenehm, nicht das Zelt aufbauen zu müssen.
 

Das Holz des Feuers knackte und die Baumkronen versperrten die Sicht auf den nächtlichen Himmel. Deidara hatte sich an ihn gelehnt und die Augen geschlossen. So saßen sie dort vor dem Feuer, wärmten sich und schwiegen miteinander. Für Sasori war es eine angenehme Stille, doch die Geräusche des Waldes machten seinen besten Freund nervös, auch wenn er immer wieder versucht hatte zu erklären, dass nichts Gefährliches zu hören war.
 

„Sasori?“ Aus seinen Gedanken gerissen sah er zur Seite: „Ja?“ - „Sag mal... bist du eigentlich bei deiner Gesinnungskrise weitergekommen?“ Er seufzte und schüttelte den Kopf: „Nein...“ - „Wenn... wenn du willst, dann helfe ich dir dabei.“
 

Etwas zerknirscht blickte Sasori in die Dunkelheit hinaus und lachte trocken auf: „Wie willst du dass denn machen?! Deidara, ich... kann das nicht... ich möchte unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen...“ Der Blonde drückte sich fester an seine Seite, sie saßen Schulter an Schulter, und lächelte: „Das tust du nicht. Ich habe eine Idee und ich würde mich freuen, wenn du mitmachst... Du kannst jederzeit aufhören, wenn du das möchtest. Vertrau mir einfach...“ Sein Schweigen schien Deidara Antwort genug zu sein, der ihn lächelnd mit in die Höhle zog, wo sie sich auf einem der Schlafsäcke hinsetzten.
 

Mit einer irritierenden Ernsthaftigkeit sah der Blonde ihn an: „Hör zu... ich habe es selber noch nicht mit jemandem ausprobieren können... aber ich bin auch nicht doof. Schließe deine Augen und halte sie geschlossen. Ich werde etwas tun, was dir Klarheit bringen wird... hoffentlich. Und falls nicht... dann ist es einfach nur schön, dass WIR das ausprobieren. Nicht mehr und nicht weniger.“
 

Er war nervös, schloss allerdings vertrauensvoll seine Augen. Er hatte keine Ahnung was Deidara nun wieder vor hatte, aber er versuchte sich einfach überraschen zu lassen. Auf den Knien saß er auf dem Schlafsack, die Hände auf seinen Beinen abgelegt. Deidara schob sie vorsichtig herunter und setzte sich statt dessen auf seine Beine. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander.
 

Schweiß trat auf seine Stirn, als sein Freund sein Hemd von oben herab aufknöpfte, jedoch nicht ganz. Zaghaft legte er seine eigenen Hände währenddessen auf Deidaras Beine, der sanft mit den Fingerkuppen über seine Brust strich. Eine angenehme Wärme breitete sich von dort in ihm aus und er entspannte sich ein wenig. Ein leises Flüstern ertönte: „Mach dasselbe bei mir.“ Er hörte das Rascheln von Stoff und hob vorsichtig seine Hände, die jedoch nicht lange nach dem entblößten Oberkörper suchen mussten.
 

Die Haut war warm und weich. Seine Finger strichen über Deidaras Brust, der wohlig seufzte. Die Finger des Blonden wanderten weiter und ertastete jeden Millimeter, was er zaghaft nachahmte.
 

Doch plötzlich riss er keuchend die Augen auf, als die Fingerspitzen hauchzart über die empfindlichsten Punkte seiner Brust glitten. Ein angenehmer Schauer jagte über seinen Rücken, aus der Wärme wurde eine leichte Hitze. Sein Brustkorb hob und senkte sich aufgeregt mit jedem Atemzug. Seine bohrenden Fragen wurden durch warme Lippen unterbunden, die ihn zunächst nur zaghaft küssten, doch rasch zu diesem herrlichen Treffen ihrer Zungen übergingen.
 

Sasori schloss seine Augen wieder und seufzte in den Kuss. Aus neckischen Stupsern ihrer Zungenspitzen entwickelte sich ein intensiver Tanz, der ihm den Verstand benebelte. Die Finger, die abermals über diese empfindlichen Punkte seiner Brust strichen, machten das Spiel ihrer Zungen noch intensiver, noch berauschender. Ihm wurde immer wärmer.
 

Vorsichtig wagte er es, die Berührung bei Deidara nachzuahmen und traf nach ein wenig suchen auch die erogenen Zonen der Brust. Es fühlte sich richtig an. Nichts würde er an diesem Gefühl unter seinen Fingerspitzen ändern. Es war genau so richtig, wie es war. Er berührte die Punkte ein zweites Mal, jedoch mit mehr Druck und deutlich mutiger, was dem Blonden ein göttlich klingendes Keuchen entlockte.
 

Die warme und erkundende Zunge seines besten Freundes drang in seinen Mund ein und vereinnahmte alles auf eine sehr stürmische und angeregte Art und Weise. Das war noch weit aufregender, als neulich in diesem Dorf! Es war einfach unbeschreiblich! Sein ganzer Körper verlangte eindeutig nach mehr, fühlte sich wohl, ließ es sich gefallen und übertönte sogar seinen Verstand. Er schlang seine Arme um Deidaras Körper und versank völlig in dieser Mischung aus leidenschaftlichen Küssen und zaghaften Berührungen.
 

Er konnte sich nichts mehr vormachen: er war schwul. Denn die leichte Wölbung, die sich gegen seinen Bauch drückte, schreckte ihn ganz und gar nicht ab, ganz im Gegenteil! Sie ließ ihn noch mehr Hitze in sich aufkommen.
 

Sie lösten sich voneinander und Deidara rutschte von seinem Schoß, drückte ihn sanft nach hinten, bis er komplett auf dem Schlafsack lag. Augenblicklich kehrte der Blonde zurück, setzte sich auf seinen Schoß, beugte sich zu ihm herab und küsste ihn wieder mit dieser ungekannten Inbrunst, während dessen Hände fast ungeduldig über seine Brust strich.
 

Sasori war beinahe enttäuscht, als der Kuss abermals gelöst wurde. Dann jedoch rutschte Deidara noch ein Stück tiefer und begann dieselben Berührungen auf seinem Oberkörper wie mit seinen Händen, nur dass dieses Mal die feuchtwarme Zunge seine Haut berührte. Er stöhnte leise, als auch dieses Mal die erogene Zone getroffen wurde.
 

Dann, plötzlich, hörte es auf und Deidara kuschelte sich an ihn, leise flüsternd: „Du bist sowas von homo, mein Lieber.“ Ganz leicht lächelnd nickte Sasori: „Ich weiß...“ Sie zogen den zweiten Schlafsack wie eine Decke über sich und küssten sich mit weiteren Streicheleinheiten in den Schlaf.
 

{Flashback Ende}



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück