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Gundam Wing Teil 3

Nach dem Krieg... Ehejahre
von

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So, hier kommt nun der 3. Teil, nach 'Häusliche Jahre'. Wir hoffen ihr werdet euren Spaß dabei haben und das es interessant bleibt, auch wenn es eigentlich nur unsere Vorstellung von einem 'alltäglichen Später' betrifft.
 

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Ehe Jahre
 

Das Geschirr klirrte, als es abgetrocknet und wieder in die Schränke geräumt wurde. „Ich verlange ja nichts großes, nur so eine klitzekleine Geschirrspülmaschine!“

„Als wir beschlossen haben, dass wir in einem Haus wohnen... Das wohlgemerkt ich gebaut habe, womit du mir noch immer eins schuldest! ...Hast du lediglich ein Badezimmer, einen Fernseher, Kontaktmöglichkeiten in die Zivilisation, ein großes Schlafzimmer und ein großes Bett verlangt. Von einer Spülmaschine war nie die Sprache, somit hat sie keinen Platz in der Küche!“, stellte Heero klar und machte es sich auf seinem Sofa bequem.

„Das war bevor ich wusste, wie verdammt faul du sein kannst, wenn es um die Hausarbeit geht!“ ertönte es aus ihrer kleinen, offenen Küche. „Ich hasse abwaschen, aber immer wenn ich dich bitte es zu tun oder mir bloß zu helfen tust du, als hätte ich dir gesagt, du solltest dir einen Arm abhacken!!“

„Wie du früher festgestellt hast, war es bei mir immer in Ordnung. Du solltest mir nur die Zeit lassen, die ich brauche um es zu tun.“, kam die prompte Antwort, bevor der Fernseher anging.

Duo schnaubte abfällig. „Du würdest erst abwaschen, wenn die Sachen beginnen Schimmel anzusetzen! Ach was, würde ich dich lassen hättest du nur Wegwerfteller!“

„Klingt gut!“ Heero streckte sich und machte es sich noch gemütlicher wobei ihm die Augen schwer wurden.

„Argh! Manchmal machst du mich wahnsinnig!“

„Liebe dich auch!“

„Das ändert gar nichts!“ grummelte sein langhaarige Liebster und verschwand im Badezimmer, wo kurz darauf zu hören war, wie er sich frisch machte. Heero lächelte und nickte zufrieden. Duo war schließlich arbeiten gewesen und hatte sich eine gute Dusche verdient. Er kannte die Geräusche aus dem Bad ganz genau und konnte sie jedem von Duos Handgriffen zuordnen, so dass ihm nicht entging, dass er länger duschte als sonst und sich auch länger um die Haare kümmerte. Das machte sein Lächeln aber nur breiter und verwandelte es in ein Grinsen, denn es bedeutete normalerweise, dass sie sich eine ganz besondere Nacht machen würden. Doch seine Hoffnungen wurden je zerschmettert, als Duo wieder ins Wohnzimmer kam und DIESE Hose trug.

„Ich gehe aus!“

„WAS??“ Heero setzte sich sofort hellwach auf. DIESE Hose war nämlich eine extrem sexy Lederhose, die aber auch gar nichts der Phantasie überließ. Außerdem war das Shirt, das sein Liebster darüber trug auch nicht wirklich abstoßend für andere Verehrer, egal welchen Geschlechtes.

„Ich bin gelangweilt und frustriert, also gehe ich aus!“ erklärte Duo, während er sich sein langes Haar in einem einfachen Zopf zurück band.

„Nein!“, stellte der Asiate sofort klar. „Du gehst nicht!“ Außerdem stand er auf und kam seinem Liebsten entgegen. Der schnaubte und rollte mit den Augen.

„Ich habe nicht um Erlaubnis gefragt!“

„Du kannst so nicht gehen!“, wiederholte sich Heero und strich ihm über die Hose und dann über die Brust.

„Ich finde, ich bin perfekt angezogen, für einen Abend in einem Club!“

„Was für ein Club? Wo? Nein!“

„Peter hat von einem neuen Club in der Stadt erzählt und den werde ich heute testen!“ Heero bekam einen kleinen Kuss. „Warte nicht auf mich!“

Heero verzog den Mund. „Peter...“, wiederholte er den Namen von Duos Geschäftspartner. „...wer sonst! ...Du willst doch nicht ernsthaft so gehen?“, fragte er dann noch einmal vorsichtiger.

„Warum nicht?“ Unschuldig wurde der Größere angesehen. „Sieht doch gut aus!“

„Du könntest auch bei mir bleiben...!“, schlug Heero nun sanft vor, wofür er wieder einen Kuss bekam.

„Das mache ich doch jeden Abend, heute will ich halt mal was Anderes!“

„Dann mach doch was du willst!“, fauchte er den Langhaarigen nun an und drehte sich weg um zur Tür zu gehen.

„Habe ich vor!“ flötete Duo und folgte ihm. „Bleib nicht zu lange auf, Schatz!“ Er hörte noch einen Schrei, als Heero sich eine Flasche Wein aus einem Außenregal schnappte und im Hangar verschwand.
 

Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern, während die Beleuchtung dem Club das Flair einer verbotenen Versuchung gab. Alles in Allem schien er perfekt für Duos Abend in Freiheit. Als erstes ging er an die Bar, um sich ein Beer zu bestellen. Er trank nie viel, oder gerne, vor allem da er hasste, dass Heero es tat, doch heute wollte er sich ein bisschen was gönnen.

Der Langhaarige sollte bereits in der ersten Stunde immer wieder angesprochen und vor allem angemacht werden, doch in der zweiten Stunde, stellte ihm der Barkeeper seinen Lieblingsdrink vor die Nase, den er nicht bestellt hatte. Mit erhobener Augenbraue wurden erst der Drink und dann der Barkeeper angesehen.

Der lustig aussehende Mann nickte unbeeindruckt ans andere Ende der Bar und polierte ein Kristallglas weiter. Duo folgte seinem Blick und musste sich automatisch über die Lippen lecken, als er den gutaussehenden Mann erblickte, der ihm den Drink spendiert hatte. Mit einem flirtenden Lächeln erhob Duo das Glas zum Gruß. Der Gruß wurde mit einem Glas Mineralwasser erwidert, bevor sein edler Spender trank. Was er trank, wurde anerkennend wahr genommen, während Duo selbst von seinem Drink kostete.

Während sie ihre Gläser leerten, wechselten sie immer wieder flirtende Blicke. Nicht, dass Duo währenddessen in Ruhe gelassen wurde, ganz im Gegenteil. Sogar in dem Moment wollte ihn ein gut gestylter Mann dazu bewegen mit ihm zu tanzen. Blaue Augen besahen sich das ganz genau, ohne auch nur zu zeigen, ob sich deren Besitzer erheben und einschreiten wollte. Da hatte dann auch Duo genug von der Baggerrei. „Hör mal zu, Schätzchen! Du siehst nicht mal ansatzweise gut genug aus, um mich ansprechen zu dürfen!!“

„Er steht nicht auf Blond...“, merkte an dieser Stelle auch der Barkeeper an.

„Amen!“ entwich es Duo grinsend, war seinen Verehrer aber immer noch nicht los.

„Ich bin sicher, dass ich deine Meinung ändern kann!“

Bevor der Typ noch aufdringlicher werden konnte, setzte sich der Spender von Duos Drink auf die andere Seite des Langhaarigen. „Glaube ich nicht, Kleiner!“

Der Abgeblitzte verzog das Gesicht. „Du hättest sagen können, dass du in Begleitung bist!!“

„War er bis gerade nicht!“, konterte der Schwarzhaarige neben Duo und wedelte ihn mit der Hand weg.

„Arschloch!“ grollte der Blonde und zog ab, woraufhin Duo seinen Retter dankbar ansah. „Das war wirklich sehr hilfreich.“

„Manche verstehen es einfach nicht, wenn sie keine Chance haben!“, lächelte der ihm zu.

„Leider gibt es zu viele, die zu sehr in sich selbst verliebt sind, um ein Nein zu verstehen!“ stimmte Duo lächelnd zu.

„Es ist deutlich, dass du auf Menschen mit asiatischem Schlag stehst...“ Blaue Augen zwinkerten ihm zu und deren Besitzer leerte sein Glas.

„Was für eine gute Nachricht für dich, was?“ grinste der Langhaarige ihn an.

„Ja.“, stimmte sein Retter zu und lächelte. „Was führt dich eigentlich her? Ich hab dich hier noch nie gesehen!“

„Was will Mann wohl hier?“ Mit einem Augenzwinkern leerte Duo seinen Drink. „Ich will mich natürlich amüsieren!“ Sein Gegenüber nahm da frech seine Hand und deutete auf einen Ring, den er trug.

„So einer bist du also?“

Der Langhaarige strich zärtlich über seinen schlichten Platinring. „Ich sagte nicht, dass ich vor habe meinen Mann zu betrügen!“ Ihm wurde tief in die Augen gesehen und seine Hand wurde gestreichelt.

„Vielleicht kann ich dich ja doch überzeugen!“ Der Blauäugige grinste. „Ansonsten würde ich trotzdem gern einen schönen Abend mit dir verbringen!“

„Da gegen habe ich nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil!“ wurde dem Asiaten Mut gemacht.

Duo wurde mit Schwung und bester Laune vom Barhocker gezogen und anzüglich, besonders zwischen den Beinen gemustert. Dann wurde sein langer, offener Zopf berührt. „Du bist wohl überall ziemlich lang! ... Wollen wir nicht tanzen?“

Duo fand, dass er dem gut aussehenden Mann gar nicht widerstehen konnte. „Ja, lass uns tanzen!“ So wurde er nah an diesen gezogen, damit sie zur Tanzfläche und ohne Probleme in deren Mitte gelangen konnten. Duo legte die Arme um die Schultern seines Begleiters und sah mit leuchtenden Augen zu ihm auf. Die Hände des Schwarzhaarigen legten sich da gleich auf seine Hüfte und er zog den Langhaarigen fest an sich, bevor er zu tanzen begann.

Genießerisch lehnte sich der Langhaarige an seinen starken Begleiter und bewegte sich mit ihm im Takt der Musik. Dessen Hände wanderten dabei aufreizend über seinen Körper und ihre Bewegungen wurden leidenschaftlicher, so dass sie bald die Blicke aller Clubbesucher auf sich zogen.

Duo fuhr sich auch selbst durch die Haare, so dass sich einige Strähnen aus seinem Zopf lösten, bevor er sich verführerisch in den starken Armen zu räkeln begann. Nach einiger Zeit wurde er umgedreht, damit sein Rücken gegen die Brust seines Tanzpartners zum liegen kam. Ihr Tanz wirkte so noch leidenschaftlicher und die Hände auf dem Gundampiloten wurden fordernder, wenn sie auch in intimere Zonen glitten.

Duo seufzte erregt und rieb sich an dem Körper hinter ihm. „Du solltest das nicht tun!“

„Du willst es doch auch!“, raunte der ihm ins Ohr.

„Ich widerspreche nicht, ich warne nur!“

„Warnen?“, fragte sein Tanzpartner überrascht. Duo grinste ihn süffisant an.

„Wenn mein Mann uns erwischt, wird er dich umbringen!“ Er sah, wie der andere zu grinsen begann und fühlte, wie dessen Hand über seinen Schritt glitt.

„Ich glaube, für dich könnte ich sterben!“

Der Langhaarige stöhnte wohlig und schloss die Augen. „Ich wollte dich nur aufklären!“

„Ich an seiner Stelle, hätte dich nie allein gehen lassen, er ist selbst schuld!“, grollte es leise an Duos Ohr.

„Du würdest dich also besser um mich kümmern?“

„Ich würde dich auf Händen tragen und dich verwöhnen! Wer dich anders behandelt, hat dich nicht verdient!“, stimmte er zu.

„Das klingt äußerst verführerisch!“ gurrte der Langhaarige und presste sich gegen die Lenden seines Tanzpartners. Sein Kinn wurde vorsichtig gedreht und als er mit seinem Gesicht zu dem des anderen sehen konnte, hatte dieser einen absolut verliebten Blick und küsste ihn. Der Kuss wurde sinnlich erwidert, was bei den umstehenden Herren die Hosen enger werden ließ.

Als sie sich lösten, konnte Duo spüren, dass die Hose seines Tanzpartners ebenfalls eng geworden war. „Komm mit in einen der hinteren Räume...!“ Violette Augen sahen nach oben in die Lusterfüllten des Anderen.

„Du führst mich in Versuchung, aber ich muss dich enttäuschen, denn ich liebe meinen Ehemann und nur ihn!“

„Er hat dich nicht verdient!“, konterte da der Größere noch einmal.

„Vielleicht, aber nur er bekommt mich!“

„Und wenn er sich bei dir entschuldigt und sich bessern will?“

„Dann würde ich mit ihm tanzen und zwar so heiß, dass alle anderen vor Neid platzen würden!“

„Bleib bei mir, Duo!“, hauchte ihm der Größere jetzt zu und küsste ihn erneut. Der Langhaarige umarmte ihn fest und lächelte ihn sanft an, als der Kuss sich löste.

„Ich bleibe bei dir, bis das der Tod uns scheidet!“

„Dann lass uns nach hinten verschwinden!“, grinste sein Partner verspielt. „Und danach, tanz mit mir, damit alle neidisch werden!“

Der Größere wurde innig geküsst. „Das mache ich gerne, wo mir mein Einsiedler doch bis hier her gefolgt ist!“

„Ich wäre ein Narr gewesen, wenn ich es nicht getan hätte!“, versicherte der und führte Duo von der Tanzfläche.

„Ich bin sehr froh, dass du so denkst, Heero!“ erklärte der Kleinere strahlend und ließ sich in einen der Hinterräume ziehen.
 

Sie kamen erst eine ganze Weile später zurück und wirkten dabei sehr befriedigt. Heero führte seinen Liebsten dabei sofort zur Bar, denn er war durstig, dennoch ließ er ihn nicht los. Glücklich lachend lehnte Duo sich weiter an ihn. „Wenn sich so fremdgehen anfühlt, sollte ich das wohl öfter machen!“ Er wurde etwas bösartig in den Hintern gekniffen.

„Untersteh dich!“

Duo quiekte und verzog das Gesicht. „Du hast nur Angst, dass mich meine neue Bekanntschaft weg schnappt!“

„Hätte ich einen Grund, Angst zu haben?“, raunte der Schwarzhaarige und küsste ihn.

„Hmmm…“ Überlegend legte Duo den Kopf schief. „…Nein!“ Ihm wurde sein Drink spendiert, den Heero bestellt hatte und der trank wieder ein Wasser.

„Dann ist ja gut, sonst gäbe es wirklich noch Tote...“

„Ich hab dich ja gewarnt, mein Ehemann ist fürchterlich eifersüchtig!“

Der Wingpilot lachte und deutete zur Tanzfläche. „Sollen wir?“

Duo reichte ihm die Hand. „Lass uns der Menge einheizen!“ Äußerst motiviert, wurde er zu den Tanzenden geführt und sofort begann Heero ihn gekonnt zu präsentieren. Wie eine Raubkatze schmiegte Duo sich an ihn und sah ihn mit leuchtenden Augen an.

„Wo wir hier so innig bei einander sind, will ich dich etwas fragen!“

„Du kannst mich alles fragen, mein Schatz!“, bestätigte Heero und behielt seine Finger nicht bei sich. Duo strahlte ihn an.

„Kriege ich jetzt meine Geschirrspülmaschine??“

Der Schwarzhaarige verzog sofort das Gesicht und grunzte. Lieblich blinzelte ihn der Kleinere da an. „Bitte!! Denk nur an all die Zeit, die ich dadurch gewinnen würde und die ich mir dir verbringen könnte!“

„Mit mir?“, fragte Heero skeptisch.

„Oder mit meinem neuen Liebhaber!“ versicherte der Langhaarige.

„Hmm...“, tat sein Ehemann überlegend und machte dann eine Fingerbewegung, womit er etwas kleines andeutete. „Aber nur eine Kleine...“

„Eine Klitzekleine!“ versicherte Duo grinsend.

„Gut!“, stimmte sein Ehemann zu und hatte etwas verschmitztes in den Augen glitzern.
 

Erschöpft sackte Duo, mit vollen Armen, auf ihr gemütliches Sofa. Er hatte einen harten Arbeitstag hinter sich und hatte sich eigentlich auf einen gemütlichen Abend mit seinem Ehemann gefreut, doch ein Anruf von Trowa hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Was ist los?“, fragte Heero sanft und nahm ihm die Einkaufstüten ab um sie in die kleine Küche zu bringen. Ihm selbst würde es zwar reichen, zu essen, was ihnen der Wald bot, doch sein Mann hatte zu großen Gefallen an den ‚zivilisierten‘ Nahrungsmitteln gefunden.

„Ich muss gleich wieder los…“ erklärte Duo ihm vorsichtig.

„Du bist doch gerade erst angekommen.“, stellte der Schwarzhaarige fest und kam zu ihm zurück.

„Jaa, aber Trowa rief eben an. Quatre hatte einen Unfall.“

Weil Duo nicht von tiefer Trauer durchzogen war, konnte es kein schlimmer Unfall gewesen sein. Daher nickte Heero verstehend. „Du willst ihn bestimmt besuchen und nach ihm sehen... Bestell ihm gute Besserung von mir und das er als Gundampilot besser aufpassen soll!“

Unangenehm berührt rutschte Duo auf dem Sofa hin und her. „Ganz so ist das nicht. Er hat einen ziemlich üblen Beinbruch und muss noch heute operiert werden. Trowa will natürlich bei ihm sein und du weißt wie sie es hassen Nesrin bei Kindermädchen zu lassen!“

Sofort verzog Heero das Gesicht. „Was hast du mit dem Ungeziefer vor?“ Wusste er doch sehr wohl, dass Duo, gegen seinen Willen, doch Patenonkel der Kleinen geworden war.

„Sie würde nur für ein, zwei Tage herkommen, damit sie sich keine Sorgen machen muss! Das wird sicher keine Probleme geben!“

„Das gibt Unruhe, Chaos und vor allem Krach!“, fuhr Heero da auf und zog sich bereits zum anderen Ende des Zimmers zurück.

„Es ist doch nicht für lange und es ist ein Freundschaftsdienst, schließlich liegt Quatre im Krankenhaus!“

„Nicht in meinem Haus!“, grollte der Schwarzhaarige. „Kein Ungeziefer und erst recht nicht dieses Gör!“

„Sie ist bloß ein kleines Kind, Heero!“ Duo stand vom Sofa auf und ging zu seinem Ehemann. „Ich halte sie dir auch vom Leib, versprochen!“

Aber der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Unter keinen Umständen! Ich habe dir bereits damals gesagt, das Ungeziefer oder ich!“

„Argh!“ Grollend wich Duo von ihm ab. „Wieso musst du immer so Besitz ergreifend und eifersüchtig sein??“

Auch Heero wich noch weiter zurück. „Ich habe von Anfang an klar gestellt, wie ich bin, was ich erwarte und bereit bin für uns zu tun! Aber du bist seit dem ersten Tag darüber am mosern und willst mich verändern! Du weißt wie ich bin und würde alles für dich tun, aber mich dafür aufgeben kann und werde ich nicht!“ Er sprach von allen, oft nur Kleinigkeiten, die aber doch nicht ‚seines‘ waren und die Eingeständnisse, die er für ihre Liebe und ihr Zusammenleben gemacht hatte, aber vor allem sprach er davon, dass er immer den Weg der Selbstverbiegung für Duo gegangen war, dieser aber kaum auf ihn zukommen wollte. „Aber bitte, es ist wohl besser, wenn ich gehe, dann kannst du frei leben, wie du es willst!“ Mit diesem Satz drehte er sich weg, zog sich seine Schuhe an und verließ das Haus.

„Heero!!“ Duo wollte ihm nach laufen, doch als er Schuhe und Jacke übergeworfen hatte war Heero bereits im Wald verschwunden, den er besser kannte als jeder andere. „Scheiße!“ An den Geräuschen, die von unter der Erde kamen und davon sprachen, dass Wing von außerhalb abgeschaltet worden war, wurde auch deutlich, Heero würde nicht zurück kommen. „Scheiße…“ Verzweifelt fuhr Duo sich durch die Haare und sah sich gehetzt um. „Heero?? Heero???“ Keine Antwort sollte zu ihm gelangen, viel eher hörte er das Telefon im Haus Klingeln. Wild sah Duo vom Wald zum Haus und wieder zurück. „Scheiße!”

Mit eiligen Schritten lief er wieder ins Haus und ans Telefon. „Ja??“

„Hallo, Trowa hier.“, wurde er gegrüßt. „Du klingst gehetzt, soll ich Nesrin sagen, dass du ein bisschen später kommst?“

Da sich seine Augen mit Tränen füllten ließ Duo die Videoübertragung wohlwissend aus. „Ich kann sie nicht holen kommen, Trowa! Ich glaube… ich hab alles vermasselt…“

„Was?“, fragte der Artist überrascht und besorgt zugleich. „Was ist passiert?“

„Wir hatten einen Streit und…“ Duo entwich ein bitteres Auflachen, „scheinbar bin ich kein so guter Ehemann wie ich dachte!“

„Was hat Heero getan?“, fragte Trowa da sofort weiter, das Temperament des Gundam 01 kennend.

„Er hat nichts getan, außer seine Empfindungen zu äußern!“ Grob wischte Duo sich über die Augen. „Ich muss ihn suchen, deshalb… deshalb kann ich die Kleine jetzt nicht nehmen. Sag…Sag Q, dass es mir leid tut und wünsche ihm gute Besserung von mir, ok?“

„Können wir irgendwas tun?“

Duo schüttelte den Kopf, bevor er realisierte, dass Trowa ihn nicht sehen konnte. „Nein, ich melde mich, wenn wieder alles in Ordnung ist, ok?“

Besorgt stimmte Trowa dem zu. „Gut. Aber sollte noch irgendwas sein, meldest du dich sofort!“

„Versprochen!“

„Dann hoffe ich bald von dir zu hören! Und mach dir keine Sorgen um uns, wir bekommen das hin. Sieh zu, dass du mit Heero auch wieder alles unter einen Hut bekommst!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der langjährige Freund.

Duo musste sich erneut über die Augen wischen, bevor er durch das Haus stürmte, um einen Notfall Rucksack zu packen. So wie er Heero kannte, würde er den Wald sicher die ganze Nacht durchsuchen müssen.
 

Jener stapfte inzwischen immer weiter in den Wald und war völlig durcheinander. Heero war wütend und verletzt, aber vor allem war er traurig darüber, was er Duo vorgeworfen hatte. Er liebte den Langhaarigen doch dafür, dass er versuchte, ihnen so ein normales Leben wie möglich zu machen, wozu auch soziale Kontakte gehörten. Das diese dann ihre alten Kampfgefährten waren, machte es Heero auch leichter, als mit Fremden. Dennoch war es ihm mach einmal einfach zu viel und er kam nicht so schnell mit. Die Vergangenheit und seine Taten nagten einfach noch zu viel an ihm.

Sein Liebster hatte sich zur selben Zeit bereits aufgemacht ihn zu suchen, doch das Schicksal spielte ihnen übel mit, denn durch eine Gabelung eines Trampelfades, wurde Duo unbemerkt in die falsche Richtung geführt.

So suchte Duo tagelang, ohne den Hauch einer Spur zu haben oder Heero gar zu finden. Jeden Morgen quälte sich der Langhaarige vom Sofa, alleine wollte er nicht in ihrem Bett schlafen, zog sich etwas über und wanderte durch den Wald, meist kurz davor sich zu verlaufen. Abends kehrte er nur zurück, weil er vor Erschöpfung nicht mehr weiter konnte. Bei Kollegen oder Freunden meldete er sich nicht, sondern fiel bloß wieder auf das Sofa, so dass das Ganze am nächsten Tag wieder von vorne losging.

Selbst nach fünf Tagen hatte er seinen Liebsten noch nicht wieder gefunden. Was die Suche immer schwieriger machte, denn es war Spätherbst, es wurde nachts immer kühler und eventuelle Spuren auf dem Boden wurden vom herabfallendem Laub verdeckt. Aufgeben konnte er dennoch nicht, denn Duo wusste, dass er dann jegliche Kraft verlieren würde.

Als es erneut dunkel wurde, wollte er sich erneut zu ihrem Haus zurück schleppen, doch als er sich die Haare aus dem Gesicht wischen wollte stockte ihm das Herz. „Nein…nein…nein!!“

Sein Ehering war weg! Weshalb ihm nichts übrig blieb als völlig zu verzweifeln, oder diesen auch noch zu suchen. Mit seiner Taschenlampe begann er den Boden abzusuchen, wobei sein Atem immer schneller wurde, als er in Panik verfiel. „Oh bitte…bitte sei nicht weg!“

Duo suchte eine ganze Weile, bevor etwas im Schein der Lampe blinkte. „Gott sei dank!“ Duo stolperte nach vorne und packte seinen Ehering, doch da verlor er das Gleichgewicht und fiel vorne über einen Hügel hinunter. Er landete gegen etwas weichem, als er unten ankam, das stöhnte. Mit dröhnendem Kopf setzte Duo sich auf und hielt seinen Ring fest umklammert. „Autsch!“

„Mhhh...“, erklang es leise und leidend hinter ihm.

Für einen Moment glaubte Duo zu halluzinieren, dennoch drehte er sich schwerfällig um. Da erblickte er eine zusammen gekauerte Gestalt unter einem Haufen Blätter. Mit zittrigen Fingern begann der Langhaarige das Laub fort zu streichen. „…Heero?“ Angst ergriff den ehemaligen Piloten, denn wenn es nicht sein Ehemann war, wusste er nicht, ob er weiter machen könnte. Doch auch wenn er keine Antwort erhielt, war der Körper unter seinen Fingern irgendwo der gesucht Geliebte. „Heero?“ Vorsichtig wurde über das verdreckte Gesicht. „Kannst du mich hören?“

Zitternd und langsam drehte sich der Gesucht zu Duo und begann zu weinen. „Du... o...“

„Hey, was machst du denn für Sachen?“

„Du... solltest... nicht...“, hauchte Heero jetzt leise.

„Shh, wir bringen dich jetzt erst mal nach Hause, ok?“

Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Du solltest nicht hier sein... kalt...“

„Deshalb bringen wir dich jetzt auch in unser warmes Haus!“ Vorsichtig wurde der Liegende abgetastet. „Bist du verletzt? Kannst du aufstehen?“

„Geh!“, wollte Heero ihn weg schieben und zurück schicken, damit Duo nicht die kalte Nacht ertragen musste. Die Zurückweisung brach dem Langhaarigen das Herz, dennoch war er entschlossen Heero in Sicherheit zu bringen.

„Kannst du aufstehen??“

„Du sollst nicht frieren!“, wimmerte der Schwarzhaarige leise und kringelte sich ein. Duo packte ihn an den Schultern und versuchte ihn hoch zu ziehen.

„Aufstehen, Soldat!“

Tatsächlich erreichte der Langhaarige seinen Freund und Heero versuchte auf die Füße zu kommen. Der Kleinere stützte ihn dabei so gut er konnte.

„Status?“

„Kampfunfähig, bereit zur Selbstzerstörung!“, gab der Soldat treu von sich, bereit bis in den Tod zu kämpfen.

Duo lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Inakzeptable! Du begleitest mich jetzt zurück zur Basis, Soldat! Das ist ein Befehl!“

„Sir!“, bestätigte Heero und begann den Berg hinauf zu klettern, wobei er immer wieder abrutschte und dann noch langsamer wurde. Duo, dessen Knöchel sich verstaucht anfühlten, bemühte sich ihm hoch zu helfen.

„Gleich geschafft!“

„Sir, der Fuß!“, merkte der Schwarzhaarige das direkt an und wollte nun ihm helfen.

„Ist einsatzfähig!“ wurde es Heero erklärt, dennoch stützte er Duo sanft. Jener konnte gar nicht anders, als gerührt zu lächeln.

„Es ist bald geschafft, versprochen!“

„Exakt 12 Stunden, in ihrem Zustand vermutlich sogar 14 Stunden, Sir!“, erklärte der Soldat dem Langhaarigen und sah sich um. Dabei spürte Duo, dass Heero noch immer zitterte und eigentlich gar nicht mehr die Kraft hatte, ihn zu stützen. Außerdem ging der Schwarzhaarige sehr seltsam, was ein Anzeichen von starker Verwirrung war, denn Dinge, die auf dem Boden lagen, mied er als ob sie äußerst gefährlich seien.

„Wir werden rasten, dann werden wir es schon schaffen!“ Duo selbst hatte gar nicht realisiert, wie weit er gelaufen war. Da hatten sie endlich den Hügel gemeistert und Duos Sachen erreicht. „Soldat! Gibt es akute Wunden, die versorgt werden müssen?“

„Nein, Sir. Ihren Fuß, Sir!“, erklärte Heero so laut wie es ihm möglich war.

Duo entwich ein Lachen. „Du gibst nicht nach, oder?“

„Nein, Sir!“, gab Heero zu und sackte auf die Knie. Duo ließ ihn noch nicht an sich ran, statt dessen zog er seinen Rucksack herbei und kramte eine Heizdecke heraus, die voll aufgeladen war.

„Hier, wärm dich auf.“

„Sehr wohl, Sir!“ Heero nahm die Decke entgegen und legte sie sich um die Schultern.

„Dir wird gleich wieder so richtig schön warm!“ Da sackte dann auch Duo auf den Boden, da sein Fuß protestierte. „Ich hab auch Wasser und Energieriegel!“

„Wir sollten uns zu erst um ihren Fuß kümmern, Sir.“, erklärte der Soldat und griff vorsichtig nach dem Gelenk. Duo unterdrückte den Impuls das Gesicht vor Schmerz zu verziehen.

„Das ist halb so wild!“

„Bitte Sir, ihre Gesundheit steht über allem!“, versuchte es der Schwarzhaarige weiter. Da wurde zart über Heeros Gesicht gestrichen.

„Wärm dich erst richtig wieder auf, ich kümmere mich um meinen Fuß.“

„Sehr wohl, Sir!“ Heero legte sich auf den Boden und zog die Decke um sich. Duo kramte unterdessen den kleinen Arzneikasten hervor, um sich dann selbst einen festen und stützenden Verband anzulegen.

„Sie sollten sich dann auch ausruhen, Sir.“, erklang es leise an des Langhaarigen Ohr.

„Ich bin ok, schließlich muss ich dich doch nach Hause bringen“ erwiderte Duo sanft.

„Sir?“, fragte der verwirrte Soldat.

„Es ist alles ok, Heero. Wärm dich auf, dann hab ich was zu trinken für dich.“

Er nickte und schloss die Augen. Eine Weile später wurde er sanft am Arm gerüttelt. „Heero?“ Und sofort zuckte er zusammen.

„Nein!“

„Nein?“

Zitternd und mit wirrem Blick wich er vor Duo zurück. „Geh!“

Der Langhaarige seufzte resigniert, bevor er ihm antwortete: „Aufwachen, Soldat!“ Womit er erreichte, was er bezweckte. Heero setzte sich auf und begann unkoordiniert die Heizdecke zusammen zu falten.

„Die Decke umbehalten!“ wurde es ihm deshalb sofort befohlen und wieder tat er, was Duo verlangte, wonach er sich mehr aufsetzte.

„Hier.“ Ihm wurde eine Feldflasche gereicht.

„Danke, Sir!“ Heero nahm sie und begann zu trinken, wobei er nicht wirklich aussah, als könnte er das. Die Flasche wurde deshalb wieder ergriffen, um ihm vorsichtig zu helfen.

„Nicht zu gierig. Ganz langsam.“

Schließlich schob Heero die Flasche aber weg und hustete kräftig. Vorsichtig wurde ihm auf den Rücken geklopft. „Geht es?“

„Ja, Sir!“ Der Soldat sah zu seinem Vorgesetzten. „Wir sollten sie jetzt in die Basis bringen!“

Duo schmunzelte. „Ja sollten wir!“ Heero stand nun gänzlich auf und versuchte sich zu orientieren. „Keine Sorge, ich weiß wo es lang geht!“ versicherte Duo ihm und schulterte seinen Rucksack. Ihm folgend, trottete der Schwarzhaarige hinter ihm her, wobei er sich immer wieder an Bäumen festhielt, jedoch Nadelbäume in einem großen Bogen mied. Nach einer Weile streckte sich ihm eine Hand entgegen.

„Wir sollten nicht getrennt werden, Soldat!“

„Sehr wohl, Sir!“ Er reichte Duo seine zitternde und feuchte Hand, als er diesem weiter folgte. Fest, aber zärtlich wurde seine Hand gedrückt.

„Wenn wir in der Basis sind, päppeln wir dich wieder richtig auf, in Ordnung? Bis es dir wieder gut geht!“

„Wie sie wünschen, Sir!“, bestätigte der Soldat den Befehl. Heeros Hand wurde, ganz automatisch, gestreichelt, als Duo sie weiter gezielt durch den Wald führte. Doch dann kam der Punkt, an dem der Körper des Schwarzhaarigen der Strecke nicht mehr gewachsen war. Der völlige Nahrungsmangel der vergangenen Tage und der Alkoholentzug, der ihm auch Halluzinationen schickte und in diesen verwirrten Zustand hielt, forderten ihren Tribut und er sackte auf die Knie.

„Heero!!“ Bevor er noch weiter nach vorne fallen konnte hatte Duo ihn sanft aufgefangen.

„Sie müssen weiter, Sir!“, erklärte der Soldat als er ihn mit glasigem Blick ansah.

„Ich bin auch erschöpft, Heero, also rasten wir hier zusammen!“

„Gehen sie!“, grollte jener Duo nun leise an.

„Nein!“ wurde es eisern erwidert.

„Ein Soldat mit höherem Rang, muss bei Gefahr auf schnellstem Weg zurück zur Basis, Sir! Also gehen sie!“, erklärte der Soldat verärgert und erschöpft, als er sich hinlegte.

„Willst du mir befehlen, was ich zu tun habe, Soldat??“ wurde es zurück gegrollt, bevor die Heizdecke enger um ihn gezogen wurde.

Da meine Duo in einiger Entfernung seinen Namen gehört zu haben. Selbst vollkommen erschöpft sah sich der Langhaarige um, doch als er nicht wieder etwas hörte legte er sich hin und schmiegte sich zitternd an Heeros Körper. Ganz automatisch und unterbewusst, zog jener ihn mit unter die Decke.

„...“

Duo regte sich noch einmal kurz, nur damit ihm dann endgültig die Augen zufielen.
 

Etwas rüttelte den Langhaarigen Gundampiloten und eine Stimme versuchte ihn zu erreichen, als er begann wieder etwas wahr zu nehmen. „...o ...uo ...wach auf...“

„Schon morgen…?“ murmelte der Langhaarige erschöpft und versuchte die Augen zu öffnen.

„Duo, wach auf!“ Die Hand die ihn rüttelte packte ihn an der Schulter und setzte ihn auf.

Schwerfällig öffneten sich violette Augen. „…Was?“

„Duo, du musst hier weg!“, hörte er die Stimme jetzt genauer.

„Trowa?“ Duo kniff die Augen zusammen, da ihn das Licht einer Taschenlampe blendete. „Was machst du denn hier?“

„Euch suchen, du Idiot.“, erklärte der Artist und hielt ihm einen Beutel entgegen. „Und jetzt trink!“

Gierig griff Duo danach, nur um nach ein paar Schlucken zu realisieren, dass jemand das Wasser dringender brauchte. „…Heero, ich hab Heero gefunden!“

„Er ist nicht zu übersehen!“, kommentierte Trowa das und hielt ihn an, weiter zu trinken, doch Duo sprach stur weiter.

„Ihm geht es nicht gut, er muss dringend ins Warme!“

„Er ist auch nicht mehr bei Bewusstsein.“, stimmte der Größere zu. „Aber ohne dich bekomme ich ihn nicht zurück. Also müssen wir dich erst einmal aufpäppeln.“

Wackelig kam Duo auf die Beine. „Mir geht es blendend…“

„Lügner!“, grollte sein Retter und drückte ihm etwas zu Essen in die Hand.

„Ich lüge nie!“ widersprach Duo, biss aber herzhaft in den Energieriegel. „Ich verbiege die Wahrheit höchstens ein klitzekleines Bisschen!“

„Ich glaube aber, Heero würde mich töten, wenn ich dich diesmal damit durchkommen lasse.“, stellte Trowa fest. „...Und Q. bestimmt auch.“

„Quatre… ist alles ok mit ihm?“

„Er hat die OP gut überstanden und wartet bei euch im Haus auf uns.“, versicherte der Artist ruhig.

„Im Haus? Das wird Heero nicht gefallen…“

Duo wurde sanft durch das zerzauste Haar gestrichen. „Keine Sorge, es ist vor allem wichtig, dass ihr wieder auf die Beine kommt.“, versicherte Trowa das er sich keine Gedanken machen musste.

Duo nickte, wobei ihm der Kopf dröhnte. „Ja, Heero muss dringend ins Bett.“

„Du auch!“ Trowa deutete in den Wald. „Ein paar Stunden und wir sind bei euch.“ Dann sah er Duo streng und musternd an. „Schaffst du das?“

Ein altbekanntes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Langhaarigen aus. „Hast du vergessen, wie hart im nehmen ich bin?“

„Hast du dich gerade mal im Spiegel angesehen?“, konterte der andere und schüttelte den Kopf, bevor er ein Handy zückte.

„Willst du sagen, ich sehe gerade nicht so unglaublich gut aus, wie sonst immer?“

„Genau das!“, stimmte er trocken zu. Dann wählte er eine Nr. im Telefon wo er ohne zu erwähnen, wer er sei, Koordinaten durchgab und danach verlangte, dass man sich beeilte.

„Wie viele Leute treiben sich denn noch hier rum??“

„Weil du dich nicht gemeldet hast und Peter sich ebenfalls schon sorgte, haben wir eine Hundertschaft organisiert. Wir sind in alle Himmelsrichtungen los, in der Hoffnung euch zu finden.“, wurde Duo erklärt. „Das euer Essen im Kühlschrank auch schon fast verschimmelt war, hat unsere Sorge nur geschürt.“

„Ich war regelmäßig zu Hause!“ warf der Langhaarige ein, der sich nicht vorwerfen lassen wollte, dass alles verwahrloste.

„Und ihr habt euch ein schönes kleines Heim gemacht.“, stellte Trowa fest. „Trotzdem ist deutlich, dass du die letzten Tage nicht zu Hause gegessen hast. Das du ziemlich abgemagert wirkst, bestätigt das nur. Aber das ist jetzt auch erst mal egal. Wichtig ist, dass du und Heero sicher zurück kommen!“

„Und wir brauchen einen Arzt! Heero hat Tagelang im nassen Laub gelegen!“

„Es sind Ärzte da, keine Sorge!“, versicherte der Artist und sah nach oben, als ein Hubschrauber zu hören war. Auch Duos Blick, richtete sich nach oben, wobei ihm etwas schummrig war.

„Du verarscht mich, oder?“

„Kennst du Q besser?“, fragte der Artist grinsend.

„Ich hatte gehofft, dass du einen besseren Einfluss auf ihn hättest!“

„Den eigentlichen Menschen sollte man nie verändern, schließlich hat man sich doch in diesen verliebt.“, stellte Trowa ruhig fest und griff das Seil, dass vom Helikopter herunter gelassen wurde. Duo zuckte zusammen, als hätte ihn ein harter Schlag in den Magen getroffen.

„Komm!“ Trowa zog ihn zu sich und machte ihn sicher an der Rettungsleine fest, bevor er ein Zeichen gab und der Langhaarige hoch gezogen wurde. Der Wind blies ihn dabei so kräftig durch, so dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde, als er in den Hubschrauber gezogen wurde. Duo folgte der bewusstlose Heero, bevor Trowa sich hochziehen ließ. Dann wurden sie auf direktem Weg zu dem Haus geflogen, das in näherer Umgebung genügend Rasenfläche aufwies, wo gelandet werden konnte. Sofort waren mehrere Männer da, um erst Heero und dann Duo aus dem Hubschrauber zu heben. „Ich kann laufen!“

„Q killt mich.“, stellte Trowa daraufhin fest, ließ ihn aber, mit seiner Hilfe gewähren. Tatsächlich stützte Duo sich auf ihn.

„Du bist ein richtiger Pantoffelheld geworden!“

„Unsere Familie braucht uns!“, grinste er und brachte Duo ins Bett, wo auch bereits Heero abgelegt wurde und sich ein Arzt um ihn kümmerte. Im Hintergrund erschien auch Quatre in einem Rollstuhl und wurde näher geschoben.

Duo sah ihn an und versuchte zu lächeln, was schwer war, da er sich in seinem eigenem Bett fehl am Platz fühlte. Da fühlte er, wie sich vertraute Finger in sein Haar schlichen und ihn festhielten und wie sich ein weiterer Arzt um ihn kümmerte. Plötzlich völlig überfordert, sah Duo von einem zum anderen, bevor er, komplett aufgelöst, in Tränen ausbrach.

Schweigsam zog sich der Arzt zwei Schritte zurück und Quatre rollte neben ihn um ihn tröstlich an der Schulter zu berühren. „Es ist alles wieder gut, Duo!“, versprach er sanft. Der Langhaarige lehnte sich nach vorne und legte den Kopf auf Quatres Schoß. Er wurde gestreichelt und so gut es ging gehalten. „Unsere kleine Familie macht doch nichts kaputt!“

Da bebten Duos Schultern nur noch heftiger. „Er wollte weg von mir!“

Quatre tauschte einen Blick mit Trowa, bevor er wieder auf Duo runter sah. „Und du glaubst, wenn er das wirklich wollte, dass du ihn so leicht gefunden hättest oder er noch in der Nähe gewesen wäre? Denk doch an das letzte Mal, als du Jahre nach ihm gesucht hast.“

Ruckartig setzte Duo sich wieder auf und starrte ihn an. „Er lag über fünf Tage zusammen gebrochen im Wald und ich habe ihn LEICHT gefunden??“ Ihm wurde sanft lächelnd über die Wange gestrichen.

„Versuch dich bitte zu beruhigen. Welche Probleme ihr auch immer hattet. Ich kenne euch und weiß, das ihr das hin bekommt!“

Doch Duo schüttelte resigniert den Kopf. „So fühlt es sich nicht an.“

„Dennoch solltest du jetzt ein bisschen schlafen.“, bat sein Freund. „...Nachdem dich der Arzt gecheckt hat.“

„Ich… mein Bettzeug ist auf dem Sofa…“ murmelte Duo, als der Arzt wieder zu ihm trat.

„Ist gut.“ Quatre strich ihm noch einmal über die Wange und ließ dann den Arzt seine Arbeit tun. Dieser stellte nach einer gründlichen Untersuchung einige oberflächliche Kratzspuren fest, eine Gehirnerschütterung, leichte Unterkühlungen und einen verstauchten Knöchel, neben Mangelerscheinungen aufgrund von geringer Nahrungszufuhr. Kaum war die Diagnose gestellt half Trowa ihm aus seinen verdreckten Sachen, bevor er hingelegt wurde.

„Heero braucht jetzt viel Schlaf.“, erklärte er dem Langhaarigen dabei, was der Arzt festgestellt hatte. „Er ist sehr unterkühlt und sein Körper leidet unter dem Entzug. Sonst scheint er Körperlich nicht viel zu haben.“

Duo entwich ein bitteres Schnauben. „Dann hat ihn der Alkohol daran gehindert weiter zu ziehen? Irgendwie ironisch, wo ich doch immer wollte, dass er aufhört.“

Trowa wechselte nun einen Blick mit Heeros Arzt, der den Kopf schüttelte und dazu trat. „Der Patient scheint erst seit knapp einem Tag in den Entzug zu fallen. Sie waren aber bereits seit 5 Tagen verschwunden. Daran kann es also nicht gelegen haben.“, erklärte er ruhig und sachlich.

„Und du denkst, dass heißt, dass er wiederkommen wollte?“ fragte der Langhaarige leise und fast monoton nach.

Der Arzt spritzte Heero noch etwas, als Trowa sich neben Duo setzte und die Schultern zuckte. „Weiß nicht. Aber wir kennen ihn zu gut, um zu wissen, wenn er wirklich verschwinden wollte, hätte er das geschafft.“

„Hm…“ Duo war zu müde, um sich neue Hoffnungen zu machen und schloss einfach unzeremoniell die Augen.

„Schlaf gut!“, lächelte Quatre und war zufrieden, denn Heero hielt auch noch immer die Haare von Duo. Der Rollstuhlfahrer wurde nun auch auf den Arm genommen und aus dem Schlafzimmer, in ein provisorisches eigenes Schlafzimmer getragen.

„Das werden wir jetzt auch!“
 

Als Duo späten Morgen wieder erwachte, war ihm leicht übel und sein Körper fühlte sich ungemein über strapaziert an. So merkte er zuerst gar nicht, dass er an einen anderen Körper geschmiegt war. Jener war noch immer am schlafen, blass und schwitzte, dennoch hielt er eisern den Zopf in seiner Hand fest. Schwerfällig setzte Duo sich auf und sah auf seinen Ehemann hinab. Er zögerte, bevor er sanft über das blasse Gesicht strich. Heero erzitterte, lehnte sich aber doch der Wärme entgegen und nuschelte den Namen seines Liebsten.

Ein melancholisches Lächeln trat auf Duos Gesicht. „Träumst du von mir? Hoffentlich kein Alptraum…“

„Nein...“, verneinte der Schlafende den Alptraum und schmiegte sich mehr an den Langhaarigen.

„Nein? Kein Alptraum?“

„Kein...“, nuschelte Heero weiter.

„Hm, dass ist natürlich gut.“ Dem Wingpiloten wurde durch das Haar gestrichen. „Dann stört es dich sicher nicht, wenn ich noch ein bisschen bei dir liege, oder?“

„Bleib... bei... mir...!“

Müde lächelnd schmiegte Duo sich um ihn, wie eine Katze. „Das mache ich, bis du mich nicht mehr sehen willst.“

„Immer haben...!!“ Heero versuchte so viel wie möglich von dem warmen Körper zu fühlen und weinte im Schlaf. Zart wurde der Größere in den Arm genommen.

„Erhol dich richtig, dann regeln wir das mit uns, ok?“

„Hmm...“, hörte Duo deutlich und Heero verzog das Gesicht.

„Schlaf noch etwas, dann wird es dir wieder richtig gut gehen!“

Auch wenn der Schlafende nun Schmerzen bekam und weiter zitterte, blieb er leise und Quatre rollte ins Schlafzimmer. „Hey...“, grüßte er leise. Träge lächelte Duo ihn an.

„Hy, Q.“

„Wie wühlst du dich?“ Der Blonde legte den Kopf schief und lächelte. „Du siehst besser aus!“

„Ja?“ Duo grinste. „Dabei fühle ich mich wie ausgekotzt!“

„Möchtest du was essen?“ Quatre deutete auf das Tablett auf seinem Schoß, auf dem auch Medikamente lagen. „Das ist auch für deinen Kopf und Vitamine und so was.“

Der Langhaarige verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich was runter kriege…“

„Wegen deinem Kopf oder deinem Herz?“, fragte sein Gegenüber nach.

„Beides fühlt sich nicht gut an“ gestand Duo ehrlich ein.

„Dann iss trotzdem. Es wird deinem Körper zumindest gut tun. Für den Rest bin ich hier.“, grinste der Kleinere fröhlich.

Seufzend nahm der Langhaarige das Tablett an. „Du lässt nicht locker, oder?“

„Natürlich nicht!“, grinste Quatre weiter.

„Du bist die perfekte Mama, weißt du das?“ sagte Duo, bevor er sich die Tabletten runter zwang. Sein Besucher errötete und senkte den Blick.

„Danke!“

„Nicht so schüchtern Quat, sei stolz auf dich!“

„Du wärst auch eine tolle Mama.“, erklärte der Blonde dann. „Das kann ich immer sehen, wenn du bei uns bist!“

Ein Schatten fiel über Duos Gesicht, auch wenn er sich bemühte zu lächeln. „Lass uns nicht über Sachen reden, die es nie geben wird, ok?“

„Ist gut. Wie hat Heero denn geschlafen?“

„Hätte besser sein können, aber das wird schon wieder werden.“

Quatre begann zu schmunzeln. „Ich glaube, er hatte zumindest das Wichtigste bei sich!“

Verwirrt folgte Duo seinem Blick, nur um leicht zu erröten, als er sah, wie Heero sich an seinen Zopf klammerte. „Er hat einen Fetisch für Haare…“

„Für dein Haar!“, korrigierte sein Freund.

„Es gibt ja auch kein besseres und schöneres Haar, als meins!“

„Er hat auch noch mehrere Fetische was dich betrifft!“

Duo errötete wieder und lächelte verlegen. „In der Hinsicht hatten wir auch nie Probleme!“

„Oh, davon spreche ich nicht!“ Quatre errötete ebenfalls. „Ich spreche davon, dass du der Einzige warst, der ihn erreicht hat und den er wirklich bei sich haben will.“

Der Langhaarige senkte betreten das Haupt. „Lass gut sein.“

„Es ist nur eine Feststellung.“, erklärte sein Freund und rollte zurück. „Aber ich lass euch jetzt erst mal allein. Der Arzt kommt später auch noch mal.“

„Ist gut. Ich gönne mir gleich mal eine heiße Dusche, dann bin ich sicher ein besserer Gastgeber!“

„Schon gut!“, versicherte Quatre, dass es nicht schlimm war. „Wichtig ist nur, dass es euch bald besser geht!“ Dann rollte er aus dem Raum raus.

Plötzlich wieder unglaublich müde, sackte Duo auf dem Bett zusammen.

„Kalt...“, hauchte eine Stimme da an seinem Ohr.

„Komm her, Heero.“ Duo zog den Größeren an sich. „Ich wärm dich auf.“ Zitternd klammerte sich der Schwarzhaarige fest.

„Wir sind hier... im Bett...“

Der Kleinere regte sich, da diese Antwort wacher klang als vorher. „Heero?“

„Ja.“ Glasige blaue Augen suchten Duos Blick und wirkten sehr traurig.

„Wie geht es dir?“ fragte der Langhaarige leise und ohne Druck.

„Nicht gut.“, war Heero ehrlich. Sein Ehemann nickte verstehend.

„Nach her kommt noch mal ein Arzt, der kann dir sicher helfen.“

„Du siehst auch nicht gut aus.“, stellte er fest und strich Duo zärtlich über die Wange. Jenem entwich ein leises Lachen.

„Du warst immer schon ein Talent was Komplimente angeht.“

Heero ordnete ein paar Minuten seine Gedanken, in denen er Duo aber weiter streichelte. „Was ist passiert? Ich war doch im Wald?“

„Ich hab dich gefunden“ wurde es ihm erklärt. „Und dann hat Trowa uns gefunden.“

„Warum hast du mich gesucht?“

Duos Stirn runzelte sich. „Was ist das denn für eine Frage?“

„Ich hab dir doch die Freiheit geschenkt, zu tun, was du willst. Ein Klotz am Bein ist da nicht sehr Hilfreich.“, erklärte Heero leise.

„Freiheit? Red keine Scheiße!“ brauste Duo dann auf. „Wir haben einen Streit, du läufst weg und ich soll das einfach so hinnehmen?“

Heero zog sich etwas zurück und schüttelte den Kopf. „Ich hätte gern was zu Trinken...“

„Natürlich!“ Duo fischte nach Wasser, was auf dem Nachtisch stand. „Setzt dich ein bisschen auf.“

„Danke!“ Heero setzte sich schwerfällig und nahm das Wasser.

„Vorsichtig! Verschluck dich nicht!“

Auch wenn er trank, ließ er den Zopf seines Liebsten nicht los. Dann sah er diesen wieder an. „Du hast abgenommen!“

„Viel Bewegung“ erklärte der Langhaarige ruhig, was nur die halbe Wahrheit war.

„Und wenig Nahrung!“ Schuldbewusst zog Heero ihn an sich und seufzte. „Ich wusste nicht, dass ich dir noch so viel bedeute!“

„Noch?“ entfuhr es Duo entsetzt. „Ich hab dich sicher nicht geheiratet, weil ich dich irgendwie gut leiden kann! Ich liebe dich, du Vollidiot!“

„Ich dachte, ich reiche dir nicht mehr. Wie dummblöd!“ Heero seufzte. „Da ist so viel, was du verdienst und was du möchtest... Was ich nicht kann oder gar bereit bin, dich teilen zu müssen...“

„Du bist das Einzige, was ich im Leben brauche!“ Duo spürte wie ihm die Augen feucht wurden. „Es tut mir leid, dass ich dich daran habe zweifeln lassen! Das lasse ich nie wieder zu, versprochen!“

„Wenn du mir auch versprichst, dich dabei nicht zu ändern...“

Violette Augen wichen seinem Blick aus. „So wie ich bin mache ich dich ja scheinbar nicht glücklich…“

„Bevor die Schmerzen kamen, habe ich eine Weile Nachdenken können.“, hauchte Heero und streichelte über sein Kinn. „Überrenn mich nicht immer, sondern führ mich langsam an die Dinge... Ich mosere zwar gern, aber ich finde es sehr schön, wenn ich dich beobachten kann und du glücklich dabei bist!“

„Und ich verspreche, dass ich nicht immer so viel verlange“ ergänzte Duo sofort.

„Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen gemacht habe!“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige und küsste ihn.

Duo begann zu schluchzen und klammerte sich an den Größeren. „Mach so was nie wieder!!“

„Nie wieder!“, wurde ihm geschworen.

„Wenn ich dich nicht gefunden hätte…“ hauchte Duo weinend. „Ich hätte nicht weiter machen können!“

„Ich konnte gar nicht weiter gehen.“, flüsterte Heero ihm ins Ohr. „Denn ich liebe dich inzwischen so sehr, dass mein Leben an deines gebunden ist!“

Dem Langhaarigen entwich ein verweintes Lachen. „Wir sind zwei Chaoten, was? Wir haben uns selbst und allen anderen Sorgen gemacht!“ Er wurde mit allen von Heeros Gefühlen geküsst, bevor dieser sich wieder löste und sich noch einmal entschuldigte.

„Tut mir leid, so leid! Ich werde dich auch nicht mehr so beschränken. Du kannst Ungeziefer mitbringen, Freunde einladen und wir gehen aus... Wenn du willst, mache ich dir auch unser eigenes Ungeziefer!“

Nun wurde Heero zart geküsst, bevor Duo versuchte seiner Tränen, durch wegwischen, Herr zu werden. „Haben wir den ganzen Ärger nicht bekommen, weil ich dir das Gefühl gegeben habe dich verändern zu wollen? Also musst du mir nichts anbieten.“ Seine Hände wurde von den Lippen des Schwarzhaarigen ersetzt und der grinste frech.

„Wäre ich denn besser als das Gefühl, das ich hatte, wenn ich dich ändern würde?“

„Du änderst mich ja nicht, ich mache bloß mehr Kompromisse!“ versicherte der Kleinere ihm sanft.

„Versprichst du mir das?“, fragte Heero und strich ihm über die Wange.

„Versprochen!“ Feierlich hob Duo eine Hand.

Da hörte Heero endlich, dass sie nicht allein im Haus waren, denn es schien wohl gekocht zu werden, doch bevor er darauf reagieren konnte, begann er wieder zu zittern und hatte Schmerzen. „Shh!“ Vorsichtig wurde Heero wieder richtig hingelegt. „Versuch noch etwas zu schlafen!“

Fester als sonst, weil er sich nicht vollständig in der Gewalt hatte, zog Heero am Zopf seines Liebsten, damit dieser näher bei ihm war. Denn er hatte die Haare nicht einmal los gelassen. „Bleib... hier...!“ Zart wurde Heero die Nase geküsst.

„Ich wollte eigentlich duschen, vor allem meine Haare sind fürchterlich dreckig…“

„Ein Bisschen... bitte...“, flehte Heero und sah ganz hilflos aus. „Was ist los?“ Wieder wurde der Wingpilot zart geküsst und Duo kuschelte sich an ihn.

„Du machst gerade einen kalten Entzug durch.“

„Kann nicht sein!“, bestand der Schwarzhaarige. Sein Liebster seufzte schwer, da er einen erneuten Kampf vor sich sah.

„Du hattest seit fast einer Woche keinen Alkohol mehr und du weißt, wie viel du sonst täglich trinkst!“

„Unfug!“, wehrte Heero das ab und schloss schwitzend die Augen.

„Du bist Alkoholiker“ wurde es ihm da sanft, aber bestimmt, noch einmal vor die Augen geführt.

„Nein...!“, nuschelte Heero nun.

„Wie viel trinkst du am Tag, Heero? Antworte ehrlich!“

„Drei Flaschen Wein. Das machen viele so. Bei der Arbeit oder Abends zum Entspannen und dann gut schlafen können.“

„Du trinkst am Tag so viel, wie manche in einer Woche oder einem Monat!“ Seufzend fuhr Duo sich durch die Haare, was auch den Zopf in Heeros Hand bewegte. „Ich nenne dich keinen heftigen Alkoholiker und du hast ja auch keine Persönlichkeitsveränderungen oder so was. Du bist nur selten merklich betrunken, was wohl einfach an deiner übermenschlichen Konstitution liegt, aber du hast ein Problem!“

„Lass dir nicht so einen Blödsinn einreden!“, nuschelte Heero und ließ das Haar los um sich einzukugeln. „Du bist meine Droge!“

Etwas blitzte in den violetten Augen. „Dann könntest du also von heute an nie wieder etwas trinken?“

„Es gäbe keinen Grund, etwas Gutes zu unterlassen!“, stieg Heero auf den hypothetischen Zug auf.

„Für mich klingt das, als könntest du es nicht!“

„Schwachsinn! Aber bitte, glaub, was du willst!“ Inzwischen beleidigt drehte sich der Schwarzhaarige gänzlich weg. „Du wolltest duschen!“

Heero wurde die Wange geküsst. „Ich beeile mich, ok?“

„Geh nicht unter!“

Frustriert seufzte der Langhaarige. „Schlaf noch was.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Megu
2012-02-01T20:47:07+00:00 01.02.2012 21:47
Hallo Ihr!!!

Vielen Dank für die nette Nachricht das es weiter geht!
Das Chap war richtig gut hatte zwar erst die befürchtung das Duo in der Disco Fremd geht aber falsch gedacht da habt ihr ja einen mächtig aufs kreuz genommen. Weiter so bin gespannt wie es in dieser Ehe weiter geht (vielleicht ja auch mit "Ungeziefer")


Vielen DAnk

Megu
Von:  chrono87
2012-01-31T13:08:54+00:00 31.01.2012 14:08
schön, dass es was neues gibt und dann gleich mit einem langen kapitel, dass unglaublich gut gewesen ist.
als duo in dem club war und von einem schwarzhaarigen mann einen drink spendiert bekommt und dann das flirten... erst dachte ich wirklich, dass er sich von einem anderen mann anmachen lässt, aber zum glück hat es sich ja als heero herausgestellt, auch wenn ich es gut gefunden habe, wie duo gleich klar gemacht hat, dass er seinen ehemann nicht betrügt und nur mit ihm schläft.
der zweite teil war schon etwas trauriger. dass es soweit kommen musste, dass heero abhaut und er und duo abgemaert sind und alles... das hätte nicht sein müssen. zumindest etwas vertragen haben sie sich, die frage ist nur, ob heero selbst einsieht, dass er ein alkoholproblem hat und ob er duo wirklich ein kind macht, denn ganz offensichtlich will duo ein kind haben, nur hat er das nie angesprochen, weil heero so offen dagegen ist.
ich bin gespannt, was weiter passiert.
schreibt schnell weiter
lg chrono
Von:  Allmacht
2012-01-31T08:59:22+00:00 31.01.2012 09:59
Hallo ihr beiden,

ich habe mich sehr über das Kapitel gefreut. Es geht ja gleich heftig los. In der Bar dachte ich mir gleich, dass Heero doch noch gekommen ist. Er muss aber wohl noch lernen, dass beide Partner Eingeständnisse machen müssen. Sein Rückfall in den Soldatenmodus fand ich schon sehr krass, aber das ist er eben auch.

Bis zum nächsten Mal.


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