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Hetalia Wunschnacht

Wo eure Wünsche wahr werden
von

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Uns sollte doch nie etwas trennen - Germancest

Es war ein kalter Nachmittag im Herbst als Ludwig an der Mauer entlang ging. Seit fast drei Jahrzehnten verunstaltete sie nicht nur Berlin, nein, sie trennte ihn auch von der Person, die er am meisten liebte und brauchte.

Schon lange hatte er seinen Bruder nicht mehr gesehen. Dabei war er an manchen Tagen keine 50 Meter von ihm entfernt. Doch er konnte den westlichen Teil Berlins nicht so einfach verlassen. Dafür hatte der Russe gesorgt. Nur über den Luftweg konnte Ludwig in die restlichen Bundesländer der BRD gelangen.

Noch nie war er bei seinem Bruder in der DDR gewesen. Er wusste nicht, wie es hinter der Mauer aussag. Oder ob Gilbert überhaupt dort war und nicht wieder nach Moskau verschleppt wurde.

Allein der Gedanke versetzte seinem Herzen einen Stich und verursachte Übelkeit. Bei der Vorstellung was seinem geliebtem Bruder angetan wurde, brach Ludwig beinahe unter Tränen zusammen, wenn er sich nicht zusammen riss.
 

Er beschleunigte seine Schritte. Seit 28 Jahren ging er jeden Abend diese Strecke entlang. Immer wieder die selbe. Damals hatte er mit dem Bürgermeister West-Berlins gegen den Mauerbau protestiert, demonstriert, doch war dies sinn- und zwecklos gewesen. Auch die Alliierten halfen ihm nicht, sagten, es sei wenigstens besser als Krieg.

Er musste hilflos zusehen, wie er von der wichtigsten Person seines Lebens getrennt wurde.
 

Seit dem Ende des Krieges hatte Ludwig sich machtlos gefühlt und diese Betonmauer schrie ihm jeden Tag ins Gesicht, wie machtlos genau er war.

Viele waren aus dem Osten zu ihm geflohen, aber nicht Gilbert. Er würde nie fliehen. Dazu war er viel zu stolz. Diesen Stolz hatte Ludwig immer bewundert, doch nun verfluchte er ihn.

Alles was er wollte, war doch nur, dass er seinen Bruder wieder in die Arme schließen konnte, ihn festhalten, ihm durchs Haar streichen und ihn küssen.
 

Ludwig schüttelte den Kopf und sah zu dem grauen Bauwerk, das so vieles vernichtete und symbolisierte. Am liebsten würde er die Mauer zu Fall bringen.

Doch das konnte er nicht.
 

Er bemerkte, wie ihm eine Träne über die Wange lief, machte sich aber nicht die Mühe sie wegzuwischen. Von ihm aus konnte jeder sehen, dass er trauerte, auch wenn es nichts ändern würde.

Und mit jedem Tag wuchs diese Angst. Die Angst, dass sich nie etwas ändern würde.
 

Einen letzten Blick schenkte er der Mauer und dem, was dahinter war, bevor Ludwig sich umdrehte und nach Hause ging.

Nur ein Gedanke begleitete ihn:

"Uns sollte doch nie etwas trennen."

Und er ahnte nicht, dass sein sehnlichster Wunsch bald erfüllt werden würde.



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