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Marauders Time - We just live once!

☆ Wolfstar ☆
von

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Tell me what you want

„Hey Prongs, reichst du mir mal die Brötchen? Oh und das Rührei! ...das Bacon sieht auch geil aus. Das kommt auch noch drauf! Mh~ sag mal, gibt es noch Ketchup? Das wird mega! Dann schnapp ich mir gleich auch noch was von der Kürbispastete!“

Fasziniert beobachtete Peter, wie Sirius sich die eben aufgezählten Dinge auf seinen Teller packte und anfing seine Brötchen mit Rührei und Bacon zu belegen. Der Ketchup kam dann obendrauf, dicht gefolgt von der oberen Brötchenhälfte. Fertig belegt und zufrieden mit seinem Werk, fing besagter Black an sein 'Mega'-Brötchen zu vertilgen, während wir anderen nur amüsiert den Kopf schüttelten und uns dann weiter mit unseren Tellern beschäftigten.

„Na der ist ja gut drauf. Was hast du mit ihm gemacht, Moony?“, wollte Peter wissen und biss beiläufig in sein Marmeladentoast.

Fragend sah ich von meinem Astronomiebuch auf und griff dabei nach meiner Tasse Kakao. Was ich mit ihm gemacht haben soll? Eigentlich nichts. Heute war Vollmond. Da waren Prongs und er doch sowieso immer gut drauf. Allerdings schien Sirius sich immer noch unheimlich über mein Geschenk zu freuen. Ich hätte mir im Traum nicht vorgestellt, dass er sich so über dieses Armband freuen würde. Fröhlich grinste ich vor mich hin und nahm zufrieden einen großen Schluck aus meiner Tasse.

„Nicht jugendfreie Sachen, Pete. Was meinst du, warum die beiden gestern so schnell vom Winterball verschwunden sind?“, antwortete James netterweise für mich, was dazu führte, dass ich mich dezent an meinem Kakao verschluckte.

Dezent! Hustend setzte ich die Tasse ab und spürte in der nächsten Sekunde schon, wie mir Lily besorgt auf den Rücken klopfte. Verdammt, James du blöder Hirsch! Wenn ich irgendwann noch wegen dir eine Herzattacke bekomme, bring ich dich eigenhändig um! Okay, das ergibt keinen Sinn... Wenn du jemals lernen solltest dein loses Mundwerk zu halten, bringe ich dich vielleicht nicht um! ...ja, das klang schon besser. Zu schade nur, dass ich ihm diese Worte nicht direkt an den Kopf schmeißen konnte... denn ich war ja grade damit beschäftigt hier nicht elendig zu verrecken!

„Du bist doch nur neidisch, Potter. Gestern Abend war wohl nicht mehr als Kuscheln und Küssen drin, wie? Wirklich zu schade, nicht~?“, konterte Sirius mit vollem Mund und sah James herausfordernd an.

Nun war es Lily, die verhalten anfing neben mir zu husten und auffällig rot anlief. Anhand ihres Gesichtsausdrucks konnte man sehr gut ablesen, dass Sirius nicht ganz falsch lag. Prongs selbst starrte ihn nur kurz sprachlos an, rückte dann aber seine Brille etwas zurecht, um so den leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu verbergen.

„...da hat Padfoot ja mal voll ins Schwarze getroffen.“, stellte Wormtail amüsiert fest und wandte sich dann an Sirius, welcher seine Aufmerksamkeit wieder seinem Brötchen widmete. Natürlich nicht, ohne Prongs vorher noch mal siegessicher anzugrinsen.

In der Zwischenzeit hatte ich es wieder geschafft normal Luft zu holen. Allerdings verkniff ich mir jeglichen Kommentar und schaute demonstrativ weiter in mein Buch. Zumindest war das der Plan gewesen...

„Ähm... das war doch aber eben ein Scherz von Prongs, oder?“, fragte Peter plötzlich vorsichtig nach und sah mehr als verwirrt zwischen Pad und mir hin und her.

„...natürlich war das ein Scherz. Nur weil die Flohtüte da angeblich der Obermacker und Sexgott von ganz Hogwarts sein soll, heißt das nicht, dass jeder mit ihm ins Bett springen will. Und ich jawohl erst recht nicht.“

„Ach nicht?“

„Definitiv nicht.“

„Mh.....“

„Oh, da kommt die Post!“, rief Peter plötzlich begeistert und zeigte uns damit, dass er wohl überhaupt nicht mehr richtig zugehört hatte. Zum Glück.

Während die anderen neugierig nach oben zu dem Eulenschwarm schauten und auf ihre Briefe und Pakete warteten, seufzte ich nur erleichtert auf und trank erneut von meinem Kakao. Hier und da hörte ich, wie ein Päckchen nach dem anderen auf die Tische fiel und die Schüler, welche über Weihnachten in Hogwarts blieben, begeistert ihre Geschenke öffneten.

„Unsere müssten doch auch dabei sein oder Lily?“, kam es vorfreudig von Peter.

„Genau!“, lächelte sie fröhlich und sah ebenfalls erwartungsvoll zu den vielen umherfliegenden Eulen hoch.

Ich schmunzelte kurz. Jeder von uns freute sich insgeheim über Lilys Geschenke. James und Sirius ließen die Eulen auch keineswegs aus den Augen, auch wenn sie versuchten nicht ganz so begeistert wie Peter zu wirken. Ich lachte leise. So typisch.

Nun auch ziemlich neugierig, stellte ich meine Tasse zurück auf den Tisch und warf einen Blick nach oben. Die meisten der Eulen waren auch schon wieder aus der großen Halle verschwunden. Nur ein paar einzelne flogen noch gezielt zu den jeweiligen Tischen und ließen dort Briefe fallen. Aber Lilys Eule konnte ich nicht entdecken. Nachdenklich sah ich zu ihr und bemerkte ihren verwirrten Gesichtsausdruck.

...merkwürdig. Hatten ihre Eltern wirklich vergessen ihr Paket abzuschicken? Aber das konnte ich mir bei weitem eigentlich nicht vorstellen. Schweigen legte sich über unseren Tisch, während in der ganzen Halle aufgeregter Trubel herrschte.

„Alle haben ihre Geschenke bekommen... was ist denn mit unseren, Lily? Meinst du deine Mutter hat es vergessen?“, sprach Peter sie vorsichtig an und schaute besorgt in die Runde.

„Peter!“

„...ich weiß es nicht. Sie hat mir versprochen sie pünktlich abzuschicken. Tut mir wirklich leid...“, antwortete Lily unsicher und wurde bei jedem Wort immer leiser.

James griff aufmunternd nach ihrer Hand und lächelte sie an.

„Keine Sorge, Süße. Ist doch nicht so tragisch. Wer braucht schon Geschenke, wenn wir hier alle zusammen ein schönes Weihnachtsfest verbringen können?“

„Richtig!“, pflichteten ihm die anderen beiden Rumtreiber sofort bei und grinsten Lily fröhlich an.

Still lehnte ich mich tröstend an ihre Schulter und sah ihr zuversichtlich in die Augen. Die anderen hatten vollkommen recht. Geschenke brauchten wir nicht. Wir hatten immerhin uns und würden auch so ein paar schöne Feiertage haben. Ich hoffte nur, Lily war nicht all zu enttäuscht und bedrückt.

„Hey.. allein der Gedanke zählt, Lils. Und es macht uns schon wahnsinnig glücklich, dass du überhaupt an uns Chaoten gedacht hast.“, flüsterte ich ihr sanft ins Ohr und stupste sie auffordernd an.

Zufrieden beobachteten wir, wie sie etwas zögernd wieder den Kopf hob und uns eines ihrer schönen Lächeln schenkte.

„Danke Jungs. Das ist lieb von euch!“

„Ach was, Lilymaus. Wir haben dir zu danken!“, erwiderte James grinsend, lehnte sich über den Tisch zu ihr und küsste sie liebevoll.

„Na dann lasst uns mal weiter essen! Immerhin haben wir noch einiges vor uns. Für heute Abend müssen wir fit sein. Wer weiß, wie sehr Moony uns wieder zusetzt.“, wechselte Padfoot gekonnt das Thema und widmete sich seinem zweiten 'Mega'-Brötchen.

„Das stimmt!“, stimmte Peter ihm zu und schnappte sich eine weitere Toastscheibe aus dem großen Brotkorb.

Ich verdrehte kurz die Augen. Als ob ich sie jeden Vollmond fast umbringen würde! Okay, es war nie einfach mit mir gewesen. Oder eher mit 'Moony'. Ohne Verletzungen überstanden die Jungs, und ich noch weniger, die Vollmondnächte nicht wirklich...

Aber das sollte sich heute endlich ändern. Immerhin hatte ich den Wolf nun unter Kontrolle. Ungewohnt, aber irgendwie war ich einfach sehr zuversichtlich in dieser Hinsicht. Diesmal sollte es anders werden.
 

„Und ich kann wirklich nicht mit? Ich möchte deinen Wolf auch mal sehen.“

Kopfschüttelnd lief ich mit dem Berg an Büchern, welche ich vor einigen Tagen in der Bibliothek ausgeliehen hatte, durch die Regalreihen und stellte diese nach und nach wieder an ihren rechtmäßigen Platz.

„Definitiv nein.“, antwortete ich nur.

Die Jungs hatten sich vor einigen Stunden ihre Quidditchsachen geschnappt und sich auf zum Feld gemacht. James und Sirius waren was Quidditchtraining anging unermüdlich. Peter war irgendwohin mit der Karte und dem Umhang verschwunden. Hätte ich raten müssen, würde ich darauf tippen, dass er runter nach Hogsmeade gegangen ist, um noch Weihnachtsgeschenke für seine Eltern zu kaufen. Ziemlich spät, da er morgen zusammen mit James und Sirius abreisen würde, aber gut das war eben typisch Peter.

Lily und ich hatten uns dann einfach auf den Weg in die Bibliothek gemacht, da ich meine Bücher ja zurück geben wollte. Auf dem Weg dahin war ihr allerdings eine, in meinen Augen wirklich gar nicht gute, Idee gekommen.

„...aber wenn es wirklich hart auf hart kommen sollte, kann ich mich verteidigen. Außerdem sind James, Sirius und Peter auch noch da. Und du sagtest, du hast ihn unter Kontrolle!“, protestierte sie und lehnte sich an das Bücherregal, vor welchem ich grade stand.

Ein lautes Seufzen entfuhr mir und ich sah sie ernst an.

„Du hast ihn bereits gesehen. Oder hast du vergessen was ich dir angetan habe?“

Lily verzog widerwillig das Gesicht und sah zur Seite.

„Nein das habe ich nicht...“, mumelte sie leise.

„Siehst du. Dann hat sich das ja erledigt.“, meinte ich erleichtert und stellte die neueste Ausgabe von 'Drachen und ihre Geschichte' zurück ins Regal.

Das war einfach, in James Worten gesagt, eine beschissene Idee! Ich würde den Teufel tun und Lily noch mal dem Wolf aussetzen. Selbst wenn ich bezüglich heute Nacht ein gutes Gefühl hatte und einigermaßen sicher war, dass ich den Wolf unter Kontrolle hatte... ich wusste nicht wie er auf Menschen reagieren würde. Und ich wollte es auch nicht heraus finden. Ende der Diskussion!

Lily lief mir nur schmollend hinterher, als ich in den nächsten Gang abbog und mich dort dem Regal widmete. Das nächste Buch auf meinem Stapel ließ mich kurz inne halten. 'Kreaturen der Nacht'? Ganz sicher hatte ich dieses Buch nicht ausgeliehen. Wahrscheinlich hatte Sirius das Buch einfach auf meinen Stapel Bücher gelegt, in dem Wissen ich würde diese sowieso demnächst wieder in die Bibliothek bringen.

Tze.. was hatte er denn wieder mit dem Buch gewollt? Wusste er nicht schon alles über Wölfe? Ich meine, er lebte immerhin mit einem zusammen.

Ich musste mich etwas strecken, um das Buch wieder ins oberste Regal stellen zu können und bemerkte dabei nicht, wie mir mein Pullover etwas hochrutschte und einen Teil meines Rückens freilegte.

„Ähm... Remus. Du... hast da was.“, kam es zögernd von Lily, welche dann auch schon meinen Pullover höher schob und diesen musterte.

Verwirrt drehte ich den Kopf soweit es ging nach hinten und sah sie an. Wie ich hatte da was? Was sollte ich denn bitte am Rücken haben? Vollmond war immerhin erst heute Nacht, also konnte es keine Verletzung sein.

Sofort ließ ich das Buch in meiner Hand wieder sinken und wartete auf Lilys Antwort. Allerdings fing diese im nächsten Moment nur an zu lachen und hielt sich amüsiert die Hand vor den Mund.

„...scheint so als hätte Sirius gestern seinen Spaß gehabt. Ich frage mich, ob das wieder ab geht...“, grinste sie frech und sah mich wissend an.

Bitte was?? Was hatte er jetzt schon wieder getan?

„..wenn er da seine Spuren hinterlassen hat, trete ich ihm in den Hintern. Was-..“, begann ich grummelnd und drehte mich zu meiner besten Freundin um, wurde dann aber auch schon von ihr unterbrochen.

„Es sind keine Knutschflecken, falls du das meinst. Besser! Da steht 'Eigentum von Sirius Black' in irgendeiner magischen Tinte. Sieht nicht so aus, als würde das so leicht abgehen.“, grinste sie wieder und lachte erneut auf als sie mein sprachloses Gesicht sah.

...okay, ich bring ihn um! Definitiv! Was fiel dieser räudigen Flohtüte eigentlich ein?! Er konnte von Glück reden, dass das bisher noch niemand anderem aufgefallen war! Vorallem... wann hatte er das überhaupt auf meinen Rücken geschrieben?? Das konnte er ja nur getan haben, als ich gestern vor ihm eingeschlafen war!

„Dieser Mistkerl!“, knurrte ich wütend und zog meinen Pullover wieder runter.

Lily nahm mir vorsichtshalber das Buch in meiner Hand ab und ließ er mit Magie wieder auf seinen Platz im Regal schweben. Wahrscheinlich wusste sie, dass ich gerade am liebsten auf irgendetwas einschlagen würde. Sirius hatte sich einen schlechten Zeitpunkt für diesen Scherz ausgesucht. So kurz vor Vollmond war ich ziemlich leicht reizbar. Und das wusste er auch...

„Ganz ruhig, Remus. Du kannst es ihm später heimzahlen. ...wobei ich sagen muss, dass ich das ja eigentlich recht niedlich finde. Ich meine, so zeigt er dir eben seine Zuneigung oder nicht?“, meinte Lily beruhigend und lächelte mich an.

Seíne Zuneigung? Nein, sicher nicht. So zeigte er anderen, dass ich ihm gehörte. Eventuell hätte ich mich darüber irgendwo auch gefreut... hätte er mir das ins Gesicht gesagt und nicht auf meinen Rücken geschrieben!

„Ohja sicher.. seine Zuneigung. ..er treibt mich allerhöchstens in den Wahnsinn! Erst die Sache mit dem Motorrad und jetzt das!“

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie meine beste Freundin nur die Augen verdrehte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Du musst viel gelassener werden, wenn du eine Beziehung mit ihm führen willst. Du weißt doch wie er ist, Remus. Und du wirst ihn auch nicht ändern. Ich glaube, dieses Wunder könnte nicht einmal James vollbringen...“

Bei ihren Worte spitze ich die Ohren und sah sie ungläubig an. Eine Beziehung? Wer redete denn hier von einer Beziehung?

„...wir haben keine Beziehung, Lils. Das ist mehr.. ich weiß gar nicht genau, was es ist...“, murmelte ich nachdenklich und fuhr mir durch die Haare.

„Was ist es denn dann? Du liebst ihn doch oder? ..so wie ich James liebe. Und ihr.. naja.. ihr benehmt euch eben auch wie ein Paar. Das ist sicher schon einigen aufgefallen. Außerdem.. habt ihr doch auch.. du weißt schon... Sex?“, sagte sie zögernd und konnte nicht vermeiden, dass sie leicht rot wurde.

Mir stieg ebenfalls die Röte ins Gesicht und ich sah beschämt zur Seite. Woher wusste Lily bitte, dass ich mit Sirius schlief?? Merlin, war das peinlich... allerdings konnte sie das nur von James erfahren haben. Oder sie hatte selbst 1 und 1 zusammen gerechnet. Immerhin war es schon auffällig gewesen, dass wir gestern zusammen vom Ball verschwunden waren und nicht mehr wiedergekommen sind. Zumal James seine Klappe auch nicht halten konnte und immer diese dummen Sprüche brachte. ..klar, hatte sie es bemerkt!

Schweigen legte sich über uns. Leise seufzte ich dann. …nun gut, Lily war meine beste Freundin. Es sollte mir jawohl nichts ausmachen, dass sie von Sirius und mir wusste. Solange es nicht ganz Hogwarts wusste...

„...ich liebe ihn ja. Ich liebe ihn genauso, wie ich dich und die anderen liebe. Ihr seid meine Familie.“, begann ich leise und fuhr mir erneut durch die Haare.

Ich hatte mich mit dem Gedanken, eine Beziehung mit Sirius zu führen, noch nicht wirklich beschäftigt. Er sicherlich auch nicht. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass Sirius Black sich ernsthaft an eine Person bindet und mit dieser zusammen sein möchte. Das war mir irgendwie unvorstellbar. Ich kannte ihn doch.. er liebte es nun mal frei und unabhängig zu leben. Zumindest war es bisher immer so gewesen. Und dass sich das nun ändern würde, nur weil er mit mir etwas hatte, konnte ich mir nicht vorstellen.

„...Sirius ist... Sirius liebe ich ein wenig mehr oder besser gesagt, auf eine etwas andere Weise mehr. Aber er ist nicht der Beziehungstyp, Lily. Was wir momentan haben, nennt James immer so schön 'Freundschaft mit Extras'... ich glaube, dass trifft unsere 'Beziehung' gerade noch am genauesten.“, fuhr ich nachdenklich fort und sah sie schulterzuckend an.

Ich beobachtete aufmerksam, wie Lily den Kopf etwas schief legte und mich unzufrieden ansah.

„Willst du denn, dass es mehr wird? Dass er mit dir zusammen ist? Ich meine Remus, du musst doch auch eifersüchtig werden, wenn er anderen Mädchen schöne Augen macht. Du musst doch auch... wollen, dass er nur dir alleine gehört oder nicht? Zumindest fühle ich so James gegenüber...“

Ein Schauer durchfuhr mich und ich biss mir kurz auf die Unterlippe. Natürlich wollte ich, dass Sirius nur mir gehörte... aber-...

„Hey hier seid ihr! Merlin, sogar an Weihnachten findet man euch noch in der Bibliothek.“, ertönte plötzlich die Stimme von James und wir fuhren erschrocken herum.

James kam mit Sirius im Schlepptau um die Ecke und drückte Lily einen schnellen Kuss auf den Mund. Als Sirius näher kam, warf ich ihm nur einen warnenden und tödlichen Blick zu. Dieser verstand er zu seinem Glück auch und blieb wie angewurzelt stehen. Mit Mühe unterdrückte ich ein Knurren. Ich war wirklich noch wütend auf ihn. Einmal wegen dieser blöden Aktion mit meinem Rücken und anderseits auch, weil ich von meinen Gefühlen ihm gegenüber mehr als verwirrt war und gerade ihn nun sowas von gar nicht sehen wollte.

„...was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, traute er sich auch noch zu fragen und hielt meinem Blick gekonnt stand.

Dieser...! Ehe ich mich versah, hatte ich die Hand schon um meinen Zauberstab gelegt und ihm einen Levicorpus Fluch auf den Hals gehetzt. Zufrieden beobachtete ich, wie Sirius nun kopfüber in der Luft hing und mit den Armen hin und her wedelte.

„H-hey!! Sag mal geht’s noch gut? Was soll- mhh!!“

Genervt brachte ich ihn mit einem gemurmelten 'Silencio' zum schweigen und sah dann James an. Dieser zuckte unter meinem Blick kurz zusammen und lächelte dann übertrieben freundlich.

„Diesmal hab ich nichts gemacht!“, meinte er abwehrend.

„Ich weiß... wehe du lässt ihn runter. Soll er da doch bis heute Abend hängen bleiben.“, knurrte ich nur leise und verließ dann die Bibliothek.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mich dann auch wieder beruhigt und James die Erlaubnis gegeben, diesen Volldeppen wieder zu befreien. Ich lag derweil im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin und spielte mit Lily schon die dritte Partie Zauberschach. Sie war wirklich gut, denn ich hatte schon das zweite mal gegen sie verloren. Amüsiert sah ich sie an.

„Wer hat dir beigebracht so gut zu spielen, Lils? Und jetzt sag mir nicht James.“

Lily grinste nur freudig, sah dann aber leicht geknickt zur Seite und seufzte.

„Nein, das war Severus. Als wir uns noch gut verstanden haben...“, antwortete sie leise.

Oh nein.. da hatte ich einen wunden Punkt getroffen. Mist, das wollte ich nicht. Ich wusste zwar nicht was zwischen den beiden passiert war, aber es muss schon etwas schlimmes gewesen sein, wenn Lily ihm die Freundschaft gekündigt hatte.

„..tut mir leid. Ich kann mir vorstellen, dass er dir fehlt.“

Lächelnd schüttelte Lily dann den Kopf und machte ihren nächsten Zug.

„Ist schon in Ordnung. Er hat sich eben verändert. Damit muss ich leben... und ich hab doch euch.“, grinste sie aufmunternd und sah mich mit ihren schönen grünen Augen an.

Ich lächelte sie liebevoll an und konzentrierte mich wieder auf das Spiel. Es tat wirklich gut einfach mal vor dem Kamin zu liegen und ein paar Partien Schach zu spielen. Endlich konnte ich mich mal etwas entspannen. Auch hatte ich heute ungewöhnlicherweise noch keine Schmerzen oder Anfälle gehabt und das war doch auch mal ein gutes Zeichen oder? Zumindest gönnte mir der Wolf an Weihnachten ein bisschen Pause. Immerhin hatte er heute Nacht genug Zeit, um an die Oberfläche zu dringen...

„Ist Peter eigentlich schon zurück?“, fragte Lily nebenbei und beobachtete, wie ich meinen Zug machte.

„Ja, der ist schon wieder oben und packt seinen Koffer. Bin ich froh, dass ich den Stress dieses Jahr nicht habe. Meine Eltern sind im Urlaub und bei Verwandten.“

„Aber du hättest doch auch mit zu den Potters gekonnt. Da fahren James und Sirius doch morgen auch hin.“, meinte sie und sah mich verwirrt an.

Ja das hätte ich machen können. Aber da ich wusste, dass Lily über Weihnachten diesmal hier blieb, wollte ich mir auch mal etwas Ruhe gönnen. Normalerweise wäre Lily auch nach Hause gefahren, aber da seit ein paar Tagen keine Briefe mehr von ihren Eltern kamen, entschied sie sich hier zu bleiben. Diesbezüglich hatte ich kein gutes Gefühl, denn sonst antworteten ihre Eltern immer ziemlich schnell auf ihre Briefe. 'Ich weiß nicht, wie es momentan zu Hause zugeht. Vielleicht können sie gerade einfach nicht antworten oder halten es für zu gefährlich.' hatte Lily mir erklärt und das Thema damit zur Seite geschoben. Aber man konnte ihr ansehen, dass sie sich dennoch Sorgen machte.

„Weißt du, Weihnachten ist immer ziemlich anstrengend mit den Jungs. Nicht, dass ich bei den Potters nicht willkommen bin oder sie nicht nett sind... aber ein wenig Ruhe vor James und Sirius finde ich auch mal ganz angenehm. Sollen sie doch ruhig die Potters auf die Palme bringen.“, antwortete ich dann und grinste frech.

Und wenn man gerade schon vom Teufel sprach, kamen auch in diesem Moment James und Sirius in den Gemeinschaftsraum. Mein Grinsen behielt ich bei und beobachtete, wie die beiden Gyffindors zu uns an den Kamin kamen. James gesellte sich sofort zu Lily und zog sie in seine Arme.

„Da bin ich wieder. Hast du mich vermisst?“, flüsterte er ihr ins Ohr küsste sie auf die Wange.

Lily wurde unweigerlich ein wenig rot. Es schien so als müsste sie sich erst noch daran gewöhnen, dass sie und James nun ein Paar waren. Zumal James ja auch absolut kein Problem hatte, dies allen zu präsentieren.

„Hey, hör auf sie abzulenken. Wie soll sie sich so auf die Partie konzentrieren?“, meinte ich stichelnd und sah James gespielt tadelnd an.

James grinste nur frech und sah dann von mir zu Sirius, welcher sich eben auf die große Couch vor dem Kamin geworfen hatte und uns still zu sah. Als ich seinem Blick folgte und Sirius in die Augen schaute, durchfuhr mich ein leichter Schauer. Man... war der sauer. Nun gut, ich hatte ihn da 2 Stunden einfach so hängen gelassen und die anderen paar Schüler, die eventuell in der Bibliothek vorbei gekommen waren, hatten es wohl auch nicht für nötig gehalten ihn da runterzuholen. Aber bitte! Er hatte sich schon ganz andere Sachen geleistet. Da durfte ich ihm dann doch auch mal zeigen wo es lang ging oder?

„..ich glaube, ich spiele an deiner Stelle weiter Moony. Scheint so als hätte Mr. Black was mit dir zu regeln.“

Kurzerhand riss ich mich von Sirius Blick los und zuckte nur mit den Schultern.

„Soll Mr. Black doch sprechen. Es hält ihn keiner davon ab nicht?“, antwortete ich nur schnippisch und wartete darauf, dass Lily ihren nächsten Zug machte.

Plötzlich spürte ich aber, wie der Wolf in mir aufheulte und mich zusammenzucken ließ. Was war das denn gewesen? Ich hatte den Wolf zwar deutlich gespürt, aber statt Schmerz, durchfuhr mich nun... Trauer? Wieso? Das war vorher noch nie passiert. Zwar hatte ich meinen Wolf gestern Abend auch gespürt, aber da hatte er... ja da hatte er nach Sirius verlangt. War es jetzt wieder so? Wollte er mich etwa dazu bringen, mich mit Sirius zu vertragen? Das gibt es doch nicht. Wieso war mein Wolf so stark auf ihn fixiert?

Zögernd sah ich wieder zu dem jungen Black auf der Couch, sah dessen wütenden Blick und hörte meinen Wolf erneut aufheulen. Okay... das war jetzt etwas beängstigend. Was lief hier bitte??

„Remus.“

Bei Sirius drohender Aufforderung, schüttelte ich nur kurz den Kopf und versuchte den nächsten Schauer zu unterdrücken. Es ging nicht...

„Merlin, meinetwegen!“, knurrte ich dann nur genervt und erhob mich vom Teppich.

Prompt war mein bester Freund ebenfalls auf den Beinen und ging voraus. Widerwilllig folgte ich ihm und wenige Minuten später standen wir im leeren Korridor. Demonstrativ setzte ich mich auf die Fensterbank eines der großen Fenster die die meisten Korridore zierten und sah durch das Glas hinaus auf den schwarzen See. Es war ja schon dunkel...

„..willst du dich jetzt beschweren, weil ich dir einmal Kontra gegeben habe? Zumal du es auch noch verdient hast?“

„Du hast mich da 2 Stunden hängen lassen. Und dann hast du nicht mal den Mut mich da selbst wieder runterzuholen, nein da schickst du lieber James!“, erwiderte der junge Black wütend und kam näher.

„Den Kommentar kann ich gerne zurück geben. Anstatt dass du damals von Anfang an zu James gegangen wärst wegen deinen 'angeblichen' Gefühlen, um das alles zu klären... nein, da kommst du lieber zu mir und legst mich aus Frust flach. Wo war denn da bitte dein Mut gewesen mh?“, knurrte ich zurück und drehte mich zu ihm um.

„...das hat damit doch jetzt gar nichts zu tun, Remus. Ich weiß, dass du wütend warst wegen meinem Streich von gestern Nacht... gut, wegen mir. Das war aber nicht alles. Du kannst mir nicht sagen, dass du wegen so einem Streich so wütend wirst.“

Ich schwieg gekonnt und sah ihn nur wütend an. Nein, da hatte er nicht unrecht. Ich war nicht nur deswegen wütend... sondern auch weil ich nicht wusste, was ich wollte. Hinzu kam, dass mein Wolf plötzlich meinte Sirius wäre sein Partner, Alpha, Rudel.. was auch immer! Aber das war er nicht. Wir führten hier keine Beziehung, weder waren wir ein Rudel. Warum war Sirius Animagiform auch ein Hund? Wieso reagierte mein Wolf überhaupt auf einen Hund?

„..Lily hat mich gefragt, was ich für dich empfinde als du weg warst. Was wir beide am laufen hätten, wenn es keine Beziehung wäre. Ist es das was dich beschäftigt?“, sprach er mich erneut an und griff nach meinem Kinn, als ich den Kopf wegdrehen wollte.

Mit etwas Nachdruck hielt er es fest und zwang mich ihn anzusehen. Ich knurrte widerwillig und wollte mich seinem Griff entziehen, allerdings ließ mein Wolf das nicht zu. Wieso? Wieso ließ er sich von Sirius unterwerfen? Er war kein Alpha! Er dürfte gar nicht so viel Macht über meinen Wolf haben. Und vorallem nicht über mich... das wollte ich nicht!

„Remus! Reiß dich zusammen. Deine Augen sind schon wieder gold. Und du bleckst die Zähne.. was ist los mit dir?“, riss er mich aus meinen Gedanken.

Ich wich kurz zurück. Soweit, dass ich mit dem Rücken an der Fensterscheibe lehnte. Das hatte ich alles gar nicht bemerkt. Merlin, ich glaube heute wäre es vielleicht besser etwas früher in die heulende Hütte zu gehen. Ich wusste nicht, was mit meinem Wolf los war.. was mit mir los war.

„...hast du ihr geantwortet? Hast du ihr gesagt, was du für mich empfindest? ...was du willst?“, keuchte ich leise und versuchte ruhig zu bleiben.

Wenn ich mich beruhigte, tat mein Wolf das auch. Also ruhig bleiben, Moony.

Sirius sah mich verwundert an und senkte dann seinen Blick. ..natürlich hatte er ihr nicht geantwortet. Er war nicht der Beziehungstyp. Jeder aber nicht Sirius Black. Ich spürte, wie mein Wolf leise winselte und verzog traurig das Gesicht.

„...wieso sehnt mein Wolf sich so nach dir? Wieso unterwirft er sich dir? ...wieso verlangt er nach einem Rudel? Du bist kein Alpha. Du bist nicht einmal ein Wolf! Wieso also? ...ich verstehe es nicht.“

Die Augen des jungen Black weiteten sich, als er meine Worte hörte und er hob verwirrt den Kopf.

„..bitte?“

Beschämt ließ ich meinen Blick zur Seite wandern. Ich wollte ihm jetzt nicht in die Augen sehen.

„..ich- …ich bin mir nicht sicher, was ich will. Ich... will, dass du nur mich siehst. Ich will, dass du nur mich küsst. Nur mich berührst... nur mich. Und ich will dich... Ich will, dass du-... dass du.. mir gehörst. Ich weiß, dass du sowas von gar nicht, der Typ für feste Beziehungen bist... ich hätte gedacht, dass ich das auch nicht bin... aber jetzt... ach Merlin, ich weiß es doch auch nicht!“, stammelte ich nervös und verunsichert vor mich hin und fuhr mir durch die Haare.

Sirius schwieg auf meine Worte hin nur und sah mich mit durchdringenden Blick an. Verdammt, konnte er dazu nicht zumindest irgendwas sagen? Ich versuchte hier meine Gefühle irgendwie zu vermitteln und zu sortieren und er schwieg?? Ganz toll... ganz klasse. Wirklich. Wahrscheinlich hatte ich mich jetzt vollends blamiert...

Im nächsten Moment spürte ich allerdings, wie Sirius sich zwischen meine Beine drängte und meine Hände einfing. Diese drückte er rechts und links von mir gegen die Scheibe und verschränkte sie mit seinen. Verwirrt und erschrocken, sah ich zu ihm auf und prompt lagen seine unglaublich weichen und warmen Lippen auf meinen. Fordernd leckte er über meine Lippen und ich wusste nur zu gut was er wollte. Ergebenst öffnete ich meinem Mund ein Stück und empfing seine heiße Zunge mit meiner eigenen. Ein Keuchen verließ meine Kehle, als er den Kuss intensiver werden ließ und mich küsste, wie er mich zuvor noch nie geküsst hatte. Leidenschaftlich, sehnsüchtig, hungrig und vorallem liebevoll. Merlin, all seine Gefühle strömten in diesem Moment auf mich ein und ich wusste gar nicht wie mir geschah. So küsste er mich zum ersten Mal...

Mein Wolf heulte zufrieden und wohlig auf und gab dann wieder Ruhe. War es da was er gewollt hatte?

Schnell atmend löste ich mich von Sirius und sah ihn verlangend an.

„...du willst mich also ja?“, hauchte er sanft gegen meine Lippen und leckte verführerisch über diese.

Ich schluckte nur nervös und nickte dann kaum merklich. Zögernd sah ich ihm in die Augen und konnte kaum glauben was ich da sah. Sein Blick war so intensiv.. so als wüsste er genau was er wollte.

„...dann bekommst du mich, Remus.“, fuhr er fort und küsste mich erneut leidenschaftlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MikaChan88
2016-01-03T22:54:01+00:00 03.01.2016 23:54
Ui... jetzt geht's zur sache ^_^
Total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  CassiopeiaBlack
2015-11-24T10:00:57+00:00 24.11.2015 11:00
QwQ
Ich weine!
So toll, dass Remus endlich mal sagt was Sache ist mit seinen Gefühlen.
Und so klasse wie er Sirius unter die Decke gehext hat! So episch!
Dass hätte er schon eher machen sollen und anstelle des Selencio hätte Remus DAS Mega Brötchen Sirius in den Mhnd stopfen sollen, weil es ja soooo MEGA ist!!!
Ich liebe es einfach! Super toll geschrieben.
Baust du die Schlitter partie noch ein über die wir im WhatsApp geschrieben haben?! XP
Dass wäre so episch!


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