Zum Inhalt der Seite

Lucifer

Autofahrt mit Folgen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lichtbringer

Hallo, ihr Lieben!
 

Nach langer Zeit ist es wieder so weit, ein kleiner One-Shot steht bereit, um euch zu versüßen eure Zeit!
 

Nein, ich bin nicht unter die Dichter gegangen ^^ Es ist nur unheimlich lange her, dass ich explizit diese Geschichte angefangen habe zu schreiben. Es gab sich zu, dass unsere Freundinnen Nami und mir Karten für das grüne Musical Wicked in Stuttgart geschenkt hatten. Am Morgen des Tages, als wir uns in den Zug gesetzt haben, um zur Vorstellung zu fahren, war mein Notizblock dabei und Nami gab mir 10 Worte, die ich mit in eine Story einarbeiten sollte. Welches Jahr das war, erwähne ich besser nicht ;-)
 

Die 10 Worte: Uruha Aoi Bett Knusperflocken Nacht betrunken Schlagsahne Kerze Uke erotisch
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^^
 

Lucifer
 

Verdammt sollte er sein! Elender Egoismus, elender Drang, jedem seine grenzenlose Freundschaft zu beweisen! Und in diesem Moment des Gedankens musste Uruha müde lächeln. Freundschaft war ein schönes Wort – auch wenn er nicht das für seinen Bandkollegen empfand, so tat er doch seinen anderen Kollegen einen Gefallen, weil sie befreundet waren.
 

Also hatte Uruha darauf bestanden, Aoi nach Hause zu bringen, weil dieser zu betrunken war, um selbst zu fahren. Und da er sowieso bei ihm übernachtet hätte, machte das fast keinen Unterschied. Aber eben nur fast ...
 

»Uruha ...? Hast du Strapsen in deinem Köfferchen?«
 

»Warum?«, brummte es ungehalten vom Lenkrad her. Er hasste es, in der Nacht zu fahren, seine Brille nervte dabei nur. »Aoi?« Erschrocken sog er die Luft zwischen den Zähnen ein, als eine Hand sich forsch auf sein Knie legte und er plötzlich Aois warmen Atem am Ohr spürte.
 

»Weil ich gern zwischen deinen blanken Schenkeln verschwinden würde ...«
 

Uruha schob ihn nur mit einer Hand zurück auf die Beifahrerseite. »Du gehörst ins Bett ...«
 

»Nur mit dir zusammen«, schmollte der Ältere und der Jüngere musste sich zügeln, sich nicht während des Fahrens seinen Fantasien hinzugeben. Das war das Problem mit Aoi – nüchtern stockhetero und betrunken konnte er es einfach nicht lassen, irgendwelche anzüglichen Witze zu machen. Doch nach der Hand zu urteilen, die da geradewegs auf seinen Schritt zuwanderte, war das hier kein Witz.
 

»Vergiss es«, zischte Uruha und stieß die Hand grob zurück.
 

»Du bist so verkrampft, Ruha«, säuselte Aoi, blieb aber dieses Mal still sitzen. »Ich will doch nichts Böses von dir.«
 

»Und ich will nicht, dass du etwas bereust, wenn du wieder nüchtern bist.«
 

»Heißt das, du würdest mit mir schlafen, wenn ich nüchtern wäre?«
 

Uruha zögerte ob des verlockenden Gedankens. Doch dann fiel ihm ein, was für eine doch sehr logische Schlussfolgerung das für einen Betrunkenen war. »Nein.«
 

»Oh, wie schade~« Aoi schob die Lippen vor zum Schmollen, Uruha wusste es einfach, ohne hinzusehen. »Ich würde es gerne testen, wie es ist, mit einem Mann zu schlafen.«
 

»Tze.« Niemand wusste besser, wie es war, sich nach einem Mann zu sehnen, als Uruha. Wie lange sehnte er sich schon danach, Aoi nur zu küssen, ohne dass dieser Reue zeigte, es als Spaß abtat oder ihn später zu ignorieren? Er war ein Mal in diesen Genuss gekommen, natürlich, als der Andere betrunken gewesen war. Danach waren sie einfach weiter gegangen, wieder auf die freie Straße, raus aus der Gasse, in der Aoi ihn merkwürdigerweise an die Wand gedrückt hatte. Noch mal würde ihm das garantiert nicht passieren. »Was du gern testen würdest ... andere testen Autos und du willst Männer testen!«
 

»Hm ...« Wieder beugte sich Aoi zu ihm zur Seite, sodass Uruha den heißen Atem über seine Ohrmuschel fließen spürte. »Das kann ich miteinander verbinden. Ich hatte hier drin noch nie Sex.« Die Hand strich seinen Nacken entlang, ein Finger drückte sanft in die kleine Mulde hinter seinem Ohrläppchen. »Und außerdem, Uruha ...« Angesprochener erschauderte, weil die Lippen sein Ohr berührten. »Will ich nicht irgendeinen Mann ... ich will dich testen.«
 

Das musste ein schlechter Traum sein. Eindeutig ein schlechter Traum, der ihn dazu verführen wollte, von der Straße abzukommen. Uruha bemühte sich, die Augen offen zu halten und auf den Weg zu achten. Wenn er Aoi nicht stoppte, würden sie wirklich noch verunglücken. »Aoi, bitte ... hör auf. So kann ich mich nicht konzentrieren.«
 

»Seltsam ... Jeder Mann steht doch darauf, dass er für seine Mühe belohnt wird. Hast du nie davon geträumt, es während des Fahrens besorgt zu bekommen?«
 

»Aoi!« Uruha glühte. Er hörte das leise erfreute Glucksen.
 

»Das ist ein Ja, hab ich Recht? Aber du denkst zu viel nach, du würdest es jetzt nie zulassen, dass ich dir was Gutes tue.« Seine zweite Hand legte sich auf Uruhas Knie und wanderte seinen Oberschenkel hinauf. Etwas Gutes tun? Er war doch nicht ernsthaft der Meinung, Uruha würde ihm so etwas erlauben, wenn sie nicht fahren würden? »Also musst du wohl irgendwo ranfahren.«
 

»Nani?« Das war ein Scherz. Ganz sicher war das ein übler Scherz, den er da mit ihm trieb.
 

»Du hast mich schon richtig verstanden ...« Die Hand erreichte ihr Ziel und strich federleicht über Uruhas Schritt, der sich gequält auf die Lippen biss. Du wachst gleich auf ... »Ich will dich jetzt, Uruha ... Lass mich sehen, dass du auch ohne Gitarre den Kopf verlieren kannst. Dass ich es auch sein kann, der dich um den Verstand bringt.«
 

»Warum machst du das?«, presste der Blonde zwischen den Zähnen hervor und überlegte, wo die nächste Ausfahrt war. Nicht, um Aois Wunsch zu erfüllen, aber um ihn zur Vernunft zu bringen. Notfalls könnte er ihm eine überziehen, um ihn ruhig zu stellen und so zu Hause abzuliefern.
 

»Merkst du das nicht?« Aoi nahm eine von Uruhas Händen vom Lenkrad und zog sie sich selbst zwischen die Beine. Uruha schluckte – hart. Hart war gar kein Ausdruck dafür, was er dort fühlte. Warum war sein Kollege nur dann auf ihn scharf, wenn er Alkohol getrunken hatte? Und hatte er das hier nicht heraufbeschworen, indem er angeboten hatte, ihn freiwillig zu fahren? »Fahr an die Seite, Uruha ... und ich zeige dir, dass ich nicht nur am Gitarrenschaft begabt bin.«
 

~~~
 

Hatte er nicht gesagt, er wollte Aoi zur Vernunft bringen? Und jetzt lag er mit ihm hier hinten auf der Rückbank, an die Seitentür gedrückt, sodass der Ältere ihm nicht zu nahe kam. »Ich weiß immer noch nicht, was du von mir willst«, gestand der Größere und beäugte seinen Partner kritisch. Wenn er wirklich erregt war, wenn er ihn wirklich wollte, würde er auch warten können, bis er wieder nüchtern war.
 

»Ich will dich, Kouyou.« Dieses Flüstern ließ ihn erschaudern.
 

Es war dunkel, die Nacht war still. Uruha hörte nur die Autos von der Schnellstraße, die sie vor wenigen Minuten verlassen hatten. Sein eigenes Keuchen, als sich Aoi über ihn beugte und seine Beine auseinander drückte, um sich dazwischen zu drängen. Was hatte er vor? »Yuu, ich will nicht, dass du dir morgen Vorwürfe machst«, wollte er ihn erneut beschwichtigen.
 

Aoi seufzte über ihm resignierend, bevor Uruha ein so stechender Blick traf, dass er zurückschrecken wollte. Dass er mit dem Hinterkopf gegen die Autotür stieß. Das, was er dort in diesen Augen sah, war ... Wahrheit. Klare Wahrheit. Klares Verlangen. »Warum willst du mir nicht glauben, dass ich -«
 

Er konnte sich allerdings genauso gut irren. Deswegen blieb er regungslos liegen. Was der Ältere allerdings anscheinend als Aufforderung verstand, um weiterzumachen. Also stützte er sich mit einer Hand neben der Taille seines Partners ab, beugte sich über ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen.
 

War es nicht ungerecht, dass er ihn nur im Suff attraktiv fand? War es nicht schlimm genug, dass er sich nüchtern nicht mal traute, mit ihm darüber zu reden, dass er sich allein und verlassen fühlte? Nein, jetzt musste er sich auch noch betrunken über ihn hermachen – und erregte Uruha dadurch trotzdem!
 

Zu lange hatte sein Körper sich diese Berührungen und Zärtlichkeiten ausgemalt. Zu oft hatte er abends im Bett gelegen, um mit offenen Augen zu träumen, den Schwarzhaarigen so in sein Schlafzimmer eingeladen. Er war nie erschienen. Er hatte nicht angerufen, sich nicht gemeldet, nicht am nächsten Tag gefragt: >War irgendwas? Ich hatte das Gefühl, du denkst an mich ...<
 

Ein Beben fuhr durch seinen Körper, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Er mochte Aoi, er mochte ihn mehr als es ihm lieb war – die Aussicht, in seinen Armen liegen und ihn küssen zu dürfen, war so verlockend wie gefährlich. Aois feuchte Zunge strich verführerisch über seine Lippen, langsam und bittend, sich ihm zu öffnen.
 

»Aoi ...« Trotz der weiten Laute presste Uruha die Lippen zusammen, während er versuchte, den Älteren zu beschwichtigen. Seine Hände legten sich Abstand haltend auf Aois Schultern, damit er ihm nicht zu nah kam. »Bitte, bleib weg ...« Sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
 

Angesprochener zog sich tatsächlich zurück, an die andere Autotür gelehnt keuchte er vor unterdrückter Lust und Befriedigung. Seine großen, männlichen Hände verkrampften sich in seine Knie, während seine Augen fast in der Dunkelheit leuchteten. Immer noch lechzte das Tier in ihm nach seiner Beute, die zum Greifen nah war und es anscheinend nicht bekommen würde.
 

Uruha setzte sich langsam wieder auf, zog die Beine an und versuchte seinen hastigen Herzschlag zu beruhigen. Hatte er diese Situation jetzt abgewendet? Konnte er heute Nacht ruhig schlafen, wenn Aoi nebenan schlief? »Ich kann das nicht so tun, Aoi. Nicht, wenn du betrunken bist – nicht, wenn du mir nicht mehr versprechen kannst.«
 

»Wer hat dir denn überhaupt gesagt, dass ich betrunken bin?«
 

»Du warst so lustig heute Abend – und wie soll ich sonst deine Anmache verstehen? Du bist nicht schwul, du hattest nie Interesse an Männern ... Erzähl mir doch nicht, dass dir heute Abend so eingekommen ist, dass du gern mit mir schlafen würdest!«
 

»Das ist doch nicht erst seit heute Abend so«, rechtfertigte sich der Ältere leicht pikiert. »Ich habe nichts getrunken, keinen alkoholischen Tropfen!«
 

»Und deswegen willst du mich im Auto verführen?! Du hättest doch warten können, bis wir bei dir sind ...«
 

»Ich wollte, dass es etwas Besonderes für uns wird.«
 

»Für uns? Oh, hör doch auf! Du willst mich doch nur aufziehen – du bist betrunken und ich habe jetzt keine Lust mehr, mich mit dir zu streiten. Du bleibst jetzt hier hinten, schnall dich an – ich fahre weiter!«
 

»Nein, nein, warte doch bitte!« Aoi packte Uruhas Handgelenk und zog den schmalen Körper zu sich, damit er dieses Mal zwischen seinen Beinen zu liegen kam. »Tu mir den Gefallen und bleib bitte so«, flüsterte er nah an seinem Ohr, dass er wieder erschauderte und nickte. Sein Rücken lehnte an der breiten Brust des Rhythmusgitarristen.
 

Fremde, schwere Hände legten sich von hinten auf seinen Oberkörper, strichen über den raschelnden Stoff. Schwielige Fingerspitzen kitzelten sanft seine Kehle, passierten seinen Adamsapfel, sodass er von der plötzlichen Zärtlichkeit mitgerissen den Kopf in den Nacken und so auf Aois Schulter sinken ließ.
 

»Kouyou.« Dieser eindringliche Ton war wie ein Windstoß, der alle Härchen auf Uruhas Körper aufrichtete. »Es ist schon länger so, dass ich dich nicht mehr normal ansehen kann. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht daran denke, wie absurd meine Wünsche sind. Aber vorhin, als wir getanzt haben, da überrollte mich dieses Gefühl von Hoffnung ... dass ich vielleicht nicht der Einzige sei, der das hier will«, flüsterte der Schwarzhaarige und senkte seine heißen Lippen in Uruhas Halsbeuge, ihn sanft und kosend küsste.
 

»Du machst mir etwas vor«, protestierte Uruha schwach und starrte an die Decke des Autos. Er wollte nach Hause und die aufkommenden Tränen unter seiner Bettdecke verstecken. »Selbst wenn du nicht betrunken bist, wenn du mich willst ...« Er öffnete den Mund, um hilflos Luft zu holen, denn er spürte, wie ihn Aois Küsse schwindelig werden ließen. »... warum jetzt?«
 

»Weil ich mich jetzt nicht länger zurückhalten kann«, flüsterte Aoi heiser und öffnete seine Lippen weiter, schickte seine Zunge auf Wanderschaft, um Uruhas salzigen Geschmack in sich aufzunehmen. »Kouyou ...« Es war ein Seufzen, ein verhaltenes Stöhnen ... eine Frage?
 

»Hai?«, presste er hervor und bohrte seine Fingernägel in seine eigenen Handflächen.
 

»Willst du ... mich auch?«
 

»Was ändert das für dich?«
 

»Alles«, antwortete Aoi und schlang beide Arme um den schmalen Körper vor sich. Seine Wange schmiegte sich an Uruhas zarte Haut. »Wenn du mich nicht willst, dann werde ich dich nach vorne lassen und wir können nach Hause fahren. Wir werden nie wieder darüber reden ... Ich muss das jetzt wissen!«
 

»Und wenn ich ...?«
 

Der Ältere atmete zitternd aus. »Wenn du mich willst ... ich ... ich würde dich nie zu etwas zwingen ... aber ich würde mir wünschen, dass ich dich hier und jetzt haben könnte. Ohne Umschweife. Ich will -«
 

»Das Hier und Jetzt mit dir genießen«, beendeten sie beide den Satz und Uruha schloss geschlagen die Augen, während er fühlte, wie sich sein Herzschlag mit Aois multiplizierte. Wieso mussten sie gerade jetzt an ihren Lebensgrundsatz denken? Sie hatten sich zu Beginn ihrer Laufbahn geschworen, immer für das Heute zu leben ... aber das hier hatte wahrscheinlich unheimliche Auswirkungen auf das Morgen.
 

»Kouyou?« Aois Stimme klang tiefer und heiser, beinahe fremd in seinen Ohren. »Heißt das, dass du ...?«
 

»Sagtest du nicht, du willst es ohne Umschweife tun?« Der Leadgitarrist wollte nicht zickig klingen, deshalb drehte er den Kopf zu Aois Gesicht und sah ihm in die Augen. »Ich bin schon ... länger ...« In dich verliebt? Das konnte er ihm nicht sagen. »Warum jetzt, Aoi? Du hast mir nie den Grund zur Annahme gegeben, dass ... hm ...« Eine Hand rieb frech und ungefragt über seine Innenschenkel, sodass sich Uruha zusammenriss, um nicht laut zu seufzen.
 

»Ohne Umschweife«, erinnerte Aoi ihn erneut und leckte ihm über die Lippen. Dieses Mal ließ der Jüngere es willig geschehen. Genoss das feucht-warme Gefühl auf der weichen Haut, bis er sich zitternd dem fordernden Eindringling öffnete und ihn mit seiner eigenen Zunge willkommen hieß. Es knisterte um sie herum, Uruha spürte eindeutig, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, während ihre Zungen miteinander kämpften, weniger um Dominanz als um das Gefühl selbst, miteinander verbunden zu sein. »Du schmeckst so süß«, säuselte ihm der Ältere leise zu, dass er die Augen öffnete und sie, während sie sich küssten, sich mit Blicken verschlangen.
 

Schluckend registrierte der Blonde seine aufkeimende Erregung, als er in Aois Augen versank und das Feuer in ihnen erkannte, das er in sich selbst seit so langer Zeit spürte. »Nicht süß«, widersprach Uruha widerstrebend.
 

»Doch«, schmunzelte sein Freund ihm entgegen. »So süß, dass ich dich unbedingt vernaschen will ...«
 

Uruha wich leicht zurück, dieses Geständnis drückte ihm die Luft ab, dass er kaum mehr atmen konnte. »Du willst es wirklich hier tun?« Ganz abgesehen davon, dass jeden Moment jemand vorbeikommen und sie entdecken könnte – sie hatten hier keine Möglichkeit der Vorbereitung. Kein Gleitgel, keine Kondome ... oder?
 

»Wenn du es schaffst, können wir ja auch losfahren«, lächelte Aoi sicher und viel frecher. »Ich bin nicht unromantisch, aber ... ich verzehre mich schon so lange nach dir.« Wie um seine Worte zu unterstützen biss er sanft in Uruhas Nacken, fest genug, dass diesen der Schmerz von Kopf bis Fuß durchzuckte und ihn keuchen ließ. »Wie ist es mit dir?«
 

~~~~~
 

Es war dunkel, nachdem die kalten Halogenleuchten in der Tiefgarage ausgegangen waren. Uruha hatte es geschafft, sie von der Schnellstraße wegzubringen, auch wenn die Tatsache, dass Aoi hinter ihm gesessen und ihm lauter anzügliche Dinge zugeflüstert hatte, nicht wirklich förderlich für seine Konzentration gewesen war. Umständlicherweise kletterte er zwischen Fahrer- und Beifahrersitz nach hinten auf die Rückbank.
 

Er konnte nicht wirklich viel sehen ... Nur die Notbeleuchtung ermöglichte ihm, das verführerische Funkeln in Aois leicht geschlossenen Augen zu erkennen – und die Hand, die in der geöffneten Hose steckte.
 

Uruha versuchte, locker zu klingen und zu lächeln. »Wolltest du nicht mehr auf mich warten?«
 

»Oh doch ...« Aoi seufzte und warf den Kopf in den Nacken, wie er es manchmal auf der Bühne tat. »Aber es wurde so eng ...«
 

Endlich war er bei ihm, rückte ihm näher und hob die Hand, um sie ebenfalls in die bereits geöffnete Hose gleiten zu lassen. Dabei hauchte er möglichst verrucht: »Ich dachte immer ... eng sei nicht unbedingt etwas Schlechtes ...« Mit angehaltenem Atem tastete Uruha in der Dunkelheit nach der Hitze, berührte Aois Hand und verschränkte ihre Finger ineinander. Der ältere Gitarrist stöhnte ihm ins Ohr, ob nun gewollt oder nicht, konnte er nicht sagen, aber nun war es auch zu spät, um einen Rückzieher zu machen.
 

»Ich kann es kaum glauben«, raunte Aoi und lenkte Uruhas Kopf so, dass sie sich küssen konnten, gleichzeitig bewegten sich ihre Hände gemeinsam, sodass er immer wieder aufkeuchte. »Du und ich ... in diesem Auto ...« Er lächelte an Uruhas Lippen und spielte mit der zweiten Hand in seinen Haaren.
 

»Das hast du dir doch gewünscht«, flüsterte er zurück und genoss für einige Augenblicke das Gefühl von Aois heißem Geschlecht in seiner Hand und den Lippen, die an seiner Wange nippten. Es war so aufregend, dass ihm die Luft wegblieb, besonders dann, wenn er sich der Situation bewusst wurde. Er wollte, dass sie sich ineinander verloren. Überrascht stöhnte er laut auf, als die Hand, die zuvor seine eigene geführt hatte, sich in seinem Schritt bewegte und über den festen Jeansstoff rieb.
 

»Kouyou ...?«
 

Er hörte die Frage in Aois Stimme und nickte, um kurz darauf niedergerungen zu werden. Der Platz war praktisch nicht vorhanden, weder er noch Aoi hatte Chance sich auszustrecken, trotzdem lag der Ältere plötzlich über ihm und zog ihn so schnell aus, dass Uruha sich doch wunderte, als er bald den rauen Stoff der Sitze auf der nackten Haut spürte.
 

Aoi stieß sich die Hand an der Autodecke, während er Uruha die Hose auszog, doch sie lachten zusammen und Uruha küsste die geschundene Stelle, obwohl er nackt vor ihm saß und der Ältere halbnackt zwischen seinen Beinen kniete. Dann wurde es wieder still.
 

»Mein Herz rast«, hauchte der Honigblonde an die prickelnde Haut.
 

»Danke dir für deinen Mut ...«, antwortete Aoi ihm und küsste ihn auf die Lippen. Er unterdrückte ein heiseres Kichern. »Eigentlich habe ich mir das hier anders vorgestellt. Im Bett ... kitschig ...« Sein Mund fuhr über Uruhas Wange, sodass es ihn kitzelte. »Mit Schlagsahne und im Schein einer Kerze ... zum Nachtisch Knusperflocken, weil du die so liebst ...«
 

»Yuu ...« Uruhas Augen schlossen sich und er tastete blind nach Aois Körper, um ihn an sich zu ziehen und ihn tief zu küssen. Das hier war ganz anders als damals in dieser Gasse. Es war intimer, die Geräuschkulisse ließ ihm gar keine Ruhe, weil er im kleinen Raum des Wageninneren ihr Seufzen und ihr Schmatzen so viel lauter und deutlicher wahrnahm. Das Küssen war anders ... trotz ihrer Nacktheit waren sie sanft, doch Uruha war sich sicher, die Stimmung müsste bald kippen. Er hörte wie aus weiter Ferne ein Klappern und obwohl er es nicht sofort zuordnen konnte, spreizte er die Schenkel und hörte daraufhin Aois Stöhnen.
 

»Kouyou ... ich muss kurz-« Er unterbrach den Kuss sehr widerwillig und rückte ganz leicht von ihm ab. Die Gleitgeltube in seiner Hand war unauffällig klein, sodass sie tatsächlich und unauffällig in Aois Handtasche Platz gefunden hatte. Sie hatten – abgesehen von Aois anzüglichen Sprüchen – nicht weiter darüber geredet, wer Uke sein sollte. Uruha bekam eine Gänsehaut und sein Herzschlag beschleunigte erneut, als er sich bewusst wurde, dass er diese Position heute, hier und jetzt tatsächlich einnahm.
 

»Sei vorsichtig mit mir«, wisperte er genant und senkte den Blick.
 

»Ich höre sofort auf, wenn ich dir ... zu sehr wehtue, ja? Du musst es mir nur sagen ...«
 

»Dummkopf ... es wird wehtun, das wissen wir beide!« Der jüngere Mann rang sich ein Grinsen ab, sah seinem Partner aber wieder ins Gesicht. »Komm her und ... teste mich!«
 

Der Bann der angespannten Situation war gebrochen. Aoi konnte wieder lächeln und gab sein Bestes, um seinem Liebsten nicht zu viele Schmerzen zuzufügen. Die Handbremse war angezogen, der Gang eingelegt, kein Entkommen mehr möglich.
 

Uruha bemühte sich, nicht zu weinen, während er Aoi in sich spürte. Das Gefühl, von ihm ausgefüllt zu sein, war unbeschreiblich, denn ihm war heiß und der leise Schmerz kitzelte seine Nerven wach. Der Rhythmus ihrer gemeinsamen Bewegung reizte ihn noch mehr, sobald sie sich küssten und Aoi ihm jene Worte, die er hören wollte, voller Selbstaufgabe immer wieder ins Ohr stöhnte.
 

In diesen Minuten verschwand die Welt um sie herum, und auch nachdem Aoi auf ihm zusammengebrochen war und er fühlte, wie ihn Wärme ausfüllte, verharrten sie in dieser kleinen Wolke, die von Sonnenstrahlen erwärmt worden war. Selig lächelnd streichelte Uruha den Rücken seines Geliebten und seufzte erleichtert auf, denn obwohl er es nicht gewohnt war, die Beine zu spreizen, und sein Becken zog, wollte er nicht, dass sie sich trennten.
 

Doch dann ertönte ein Klingelton.
 

Der Besitzer des klingelnden Handys hob träge den Kopf und angelte mit geschlossenen Augen nach seiner Jacke und fischte daraus sein Handy, das er blind antippte, den Anruf entgegennahm, auf Lautsprecher stellte und »Moshi moshi« murmelte.
 

»Hey Aoi!« Es war Reita, der wohl in der Herrentoilette telefonierte. »Seid ihr noch gar nicht bei dir angekommen? Ans Festnetz ist bei dir keiner gegangen.«
 

»Das hat sich alles etwas verzögert«, äußerte sich Uruha und war überrascht, wie rau seine Stimme dabei klang.
 

»Wie verzögert?« Ruki klinkte sich ins Gespräch mit ein und wirkte recht misstrauisch.
 

»Na ja, wir hatten ...« Uruha überlegte, wie er am besten die Situation beschreiben konnte, in der sie gerade steckten. »... hatten einen kleinen Unfall.«
 

»Was?!«, rief sogleich Kai aus und Uruha grinste bei dem Gedanken, wie die drei restlichen Gazettos in der Toilette um ein Handy herum standen. »Geht es euch gut? Ist etwas Schlimmes passiert?«
 

»Das würde ich so nicht sagen ...« Aoi grinste Uruha im LED-Schein des Handys an, und Uruha grinste zurück. »Uruha wurde nur etwas angeschubst«, flüsterte er und bewegte seine Hüften leicht vor und wieder zurück.
 

»Ein Auffahrunfall?«, hakte der Drummer nach und Aoi kicherte.
 

»Ja, so etwas in der Art, aber ich glaube, mit ein bisschen Politur ist das wieder behoben.«
 

»Willst du das gleich machen?«, plapperte Uruha dazwischen und ließ sein Becken etwas kreisen, wobei er den Kopf in den Nacken warf und sich auf die Unterlippe biss.
 

Aoi hielt den Atem an und sperrte den Mund auf. »Biest ...«
 

Uruha grinste.
 

»Aoi, was hast du gesagt?«
 

»Ich hab Uruha nur gesagt -« Wieder bewegte der sein Becken. »-dass er so ungeduldig ist. Jungs, uns geht’s gut, keine Angst. Wir werden bald ins Bett gehen ...«
 

»Das klingt so erotisch, als ob du das zu Ende bringen willst, was du auf der Tanzfläche angedeutet hattest«, lachte Ruki und Reita maulte etwas von >Was du schon wieder denkst<, wünschte ihnen eine gute Nacht und legte auf.
 

Aoi schob das Handy zurück in seine Jacke und baute sich über dem Leadgitarristen auf, der ihm mit einem katzenhaften Grinsen in die Augen sah. »Irre ich mich oder hast du eben versucht, mich heiß zu machen?«
 

»Es hat dich schon angeturnt, von einem kleinen Auffahrunfall zu erzählen, also war meine Bewegung nur eine kleine Animation dazu, dass du dich nicht zurückhalten brauchst ...«
 

»Ich habe nie damit gerechnet, dass du so ... teuflisch mit mir spielst ...« Der Ältere begann sich wieder aufreizend zu bewegen und legte sich auf Uruha, der durch ihre enge Verbindung flatternd die Lider sinken ließ.
 

»Was sagst du da?« Uruha griff mit beiden Händen nach Aois Oberarmen und hielt sich an ihm fest. »Du denkst, ich spiele ...?«
 

»Ja, Kouyou ...« Der Jüngere hörte in der Dunkelheit ein kurzes Schniefen, doch es war nicht laut. Auch unterbrach Aoi seinen Rhythmus nicht, sondern hielt ihn aufrecht. »Du hast mir nicht geantwortet, aber das ist in Ordnung ... Eine Nacht mit dir ist mehr als ich mir je erhofft habe ...«
 

»Yuu, Yuu ...« Uruha küsste ihm die Tränen von der Wange. »Yuu ...« Er ächzte unter den Stößen und umrahmte Aois Gesicht mit beiden Händen. »Yuu ... hör mir zu ...«
 

Aoi ließ sich nur schwer in seinem Bestreben stoppen, doch Uruha griff dann mit einer Hand nach dem zuvor benutzten Handy, um ihnen eine kleine Lichtquelle zu geben. Der Schwarzhaarige hatte Tränen in den Augen, die im Lichtschein funkelten. Als er das traurige Lächeln im Gesicht seines blonden Freundes sah, hielt er an.
 

»Yuu ... ich habe es vorhin verpasst, dir zu sagen, weil ich zu überwältigt war – aber jetzt musst du die Wahrheit erfahren, sonst tue ich dir mehr weh als erforderlich ist ...« Er legte das Handy wieder an die Seite, aber es schenkte ihnen immer noch Licht, und zog Aoi zu sich, sodass sie sich von der Brust bis zu den Schenkeln berührten. »Ich spiele nicht mit dir, Shiroyama Yuu ...«
 

»Nani? Aber du hast doch-«
 

Ein Kuss unterbrach seine Worte. »Aishiteru mou!«



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kokuchou
2015-09-07T18:44:58+00:00 07.09.2015 20:44
das war super *O*
so sexy x3333
Von:  Len_Kagamine_
2012-08-22T21:32:52+00:00 22.08.2012 23:32
auch diese ff von dir finde ich voll toll *___*
ich liebe es einfach wie du die ff´s schreibst
und auch sie story von dieser ff finde ich super
ich fand es auch geil das du 10 wörter einbauen musstest das ist mal was neues *smile* habe auch mit gezählt oob ich alle 10 finde xDD und habe alle gefunden *grinz*

ich fand das auch voll geil wo die am Telen waren da musste ich so lachen wegen de was Uruha gemacht hat xD
und Ruki lag mit seiner vermutung garnicht so falsch *grinz*
und das ende fand ich voll schön wo Aoi da am weinen war und Uruha ihn dan gesagt hat das er ihn auch liebt und wo Aoi dan noch was sagen wollte Uruha ihn aber mit einem kuss unterbrochen hat *__* pervektes ende
Von:  Alisaera
2012-01-25T21:54:38+00:00 25.01.2012 22:54
Die FF ist einfach nur toll~ *_*
Und das Ende irgendwie total süß <3
Wie immer sehr gut geschrieben~ :D

LG
Von:  PrincessUruha
2012-01-19T18:40:34+00:00 19.01.2012 19:40
*____*
es ist toll, wie alle deine story´s!

ich liebe deine und Namida´s storys alle XD

the best aoixuruha <3

weiter so~<3 ich freu mich immer sehr über neues ^-^
Von:  DragonSoul
2012-01-18T11:33:49+00:00 18.01.2012 12:33
Da ich gleich wieder Netzverbot hab wenigstens ein kurzes kommi und da kann ich mich den anderen nur anschließen. Es war wirklich wieder eine tolle, kleine ff für zwischendurch ;)
War schön mal wieder was einzelnes von dir zu lesen. Toll, Toll :3
lg Sui^^
Von: Aoifreak
2012-01-15T20:34:25+00:00 15.01.2012 21:34
Da kann ich mich Kai nur anschliessen^^
Ist wieder wirklich schön geworden und wie bereits gesagt, hast du die Knusperflocken gut eingebaut. Am schönsten allerdings fand ich den Schluß bei dem Aoi weint...und das nicht, weil ich Aoi gern weinen seh...ganz bestimmt nicht;)...hast du wieder fein gemacht Süße*knuff*
Von: abgemeldet
2012-01-11T21:19:31+00:00 11.01.2012 22:19
Die FF ist ja niedlich. *nochmal durch les*

Einfach schön. ^^ Kann ich gar nicht anders sagen. Das was ich von dir gewohnt bin zu lesen, hast du uns wieder geschenkt. Einsame spitze.
Der Schreibstil: Top.
Story: Top.
Akteure: Doppeltop

Vielen lieben Dank *kisu*
Lg, Kai *^^*
Von: abgemeldet
2012-01-11T19:40:06+00:00 11.01.2012 20:40
OhOhOhO.... *////////////* hawt! ♥ ich liebe es .. ♥♥


Zurück