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Im Feuer der Vergangenheit

[Buch 1]
von

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Zwei Facetten

SAN FRANCISCO, GEGENWART
 

Mit Präzision prasselte der Regen auf die Scheibe nieder, schnell und erbarmungslos. Eine undefinierbare melancholische Stimmung hatte den Raum ergriffen und schien auch die Leute darin in ihren Besitz zu nehmen. Lucinia seufzte, als sie den Wassertropfen beim Hinunterlaufen an dem Glas zusah. Draußen wurde es langsam, aber sicher dunkel, wodurch sie ihr grüblerisches Gesicht in der Scheibe widergespiegelt erkennen konnte. Gelangweilt fuhr sie die Muster nach, die die Regentropfen schon einige Sekunden zuvor zurückgelassen hatten.

„Dieses Trübsal steht dir nicht“, sagte Ilona ruhig zu ihr. Sie ließ sich neben ihr auf dem breiten Sofa nieder. Zurückgelehnt schaute sie nach oben an die Decke.

Lucinia suchte mit einem Seitenblick das Gesicht der Frau, die sie einst ausgebildet hatte. Ihre Brauen waren leicht zusammengezogen, wie als dachte sie nach, und ihre Lippen pressten sich fest aufeinander. Sie war ziemlich hübsch, abgesehen von der Narbe, die sich über ihr linkes Schlüsselbein erstreckte und leicht gezackt, wenn auch recht hell war. Lucinia wusste nicht genau, wodurch Ilona diese Narbe trug, aber sie trug sie mit Stolz und Lucinia war sich sicher, selbst wenn sie noch größer wäre, ihre innerliche Schönheit hätte sie wettgemacht.

Ihre Aufmerksamkeit lenkte sich wieder auf die Tür, als diese mit viel Elan erst auf und wieder zu geschwungen wurde. Kommentarlos ging Zac an den beiden vorbei und ließ sich an der gegenüberliegenden Wand des Zimmers in einem wuchtigen Sessel nieder. Lässig streckte er die langen Beine aus und legte die Arme auf die Sessellehnen, fast so, als gehörte ihm die ganze Welt. Lucinia sah, dass seine weißen Haare feucht waren. Entweder er war draußen gewesen oder aber er hatte sie sich lediglich gewaschen, vermutete sie nebensächlich. Ihr war klar, dass er wusste, dass sie und Ilona ebenfalls im Raum waren, aber wer schätzte schon ein einfaches Hallo? Zac ganz offensichtlich nicht und er würdigte sie auch keines Blickes. Erst wenn irgendetwas Interessantes passierte, würde er sie als wesentlich betrachten.

Für ein paar Minuten lag eine bedrückte Stimmung über den drei Anwesenden. Lucinia wollte zwar einmal zu einem Gespräch ansetzen, letztendlich waren ihr die Gesichter von Ilona und Zac aber dann doch zu abwesend. Ihr legte sich erst ein Lächeln auf die Lippen, als die Tür sich zum zweiten Mal öffnete und den Blick auf ihren besten Freund freigab.

„Joel!“, rief sie erfreut aus und sprang regelrecht auf ihn zu. Stürmisch schlang sie die Arme um ihn, kaum dass er die Türe hatte schließen können. Da er über einen Kopf größer war als sie, passte ihr Kopf direkt unter sein Kinn. Sie schaute wieder auf, direkt in sein überrumpeltes Gesicht. „Ich hab dich vermisst! Wo bist du die letzten beiden Tage gewesen?“

„Hey Süße“, sagte er zur Begrüßung und schob sie einen halben Meter von sich, um ihr ein strahlendes Lächeln zu schenken, „ich war außerhalb unterwegs. Und ich hab dich auch vermisst.“

Lucinia fuhr ihm lächelnd durch die dunkle lockige Haarpracht. „Was hast du heute wieder mit deinen Haaren angestellt?“, kicherte sie. „Da drin könnte man alles Mögliche verstauen.“ Sie erlaubte Joel keine Chance auf eine Antwort mehr, sondern zog ihn stattdessen zur Couch, wo sie ihn neben Ilona, seiner Schwester, platzierte. Anschließend setzte sie sich selbst neben ihn. Ilona warf ihm nur ein amüsiertes Lächeln zu, sagte aber nichts. Der Gesichtsausdruck sagte in diesem Moment mehr als es jedes Wort vermocht hätte.

„Hast du eine Ahnung, wieso wir hierher kommen sollten?“, fragte Joel Lucinia, die sich an seine Schulter gelehnt hatte.

„Nein“, gestand sie, „aber Noah will uns ganz offensichtlich irgendetwas sagen.“ Normalerweise musste es etwas Wichtiges sein, wenn er sie persönlich herbestellt hatte.

„Blitzmerker.“

Ihre Aufmerksamkeit fiel auf Zac, dessen Blick sich auf die drei gerichtet hatte. Seine Augen funkelten hochmütig.

„Natürlich will er uns etwas sagen, sonst würde er sich wohl kaum dazu herablassen, uns hier zu treffen.“

„Halt die Klappe –“, setzte Joel genervt an, seine Schwester jedoch bremste ihn und wandte sich missbilligend an Zac.

„Sei nicht so unhöflich vor Leuten, denen du unterlegen bist.“

Man konnte ihre Worte durchaus als herausfordernd aufschnappen, aber Zac hätte sich ohnehin bei allem in seiner Würde verletzt gefühlt. „Redest du von dir?“, spottete er.

„Nein, von anderen Leuten.“

Diesmal konnte auch Zac es nicht verhindern, erstaunt zur Tür zu spähen. In Lucinia blitzte ein Hauch von Schadenfreude auf, als sie den trockenen Blick Noahs sah, der Zac zuteilwurde.

„Aber sehr interessant, was du über mich denkst, Zachary, wirklich“, sagte er und gesellte sich dann zu den anderen in den Raum. Hinter ihm kam Tiffany herein und schloss die Türe endgültig. Zac zog eine saure Miene.

Tiffany setzte sich auf einen Stuhl bei dem Tisch nahe der Tür und fuhr sich mit den Händen nachdenklich durch die blonde Mähne.

Noah hingegen lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch. „Gut, dass ihr gekommen seid.“

„Wir sind nicht vollzählig. Wo sind die anderen?“, fragte Lucinia. Gewiss waren sie mehr als sechs Leute.

„Nicht da“, antwortete er kurz angebunden.

„Wo ist Gwen?“, verlangte Ilona zu wissen.

„Immer noch in Kanada unterwegs. Sie hat mir eine Nachricht zukommen lassen, in der stand, dass ihr Zielobjekt hartnäckiger sei, als sie angenommen hat, und sich in den Norden verzogen habe. Es kann noch einige Zeit dauern, bis sie wieder da ist.“ Noah sprach sachlich, aber sein Unterton verriet einen leichten Hauch von Besorgnis. Gwen war eigentlich eine ausgezeichnete Kriegerin, jedoch war sie gelegentlich eine Einzelgängerin. Zudem würde sie es nicht mit mehreren Vampiren gleichzeitig aufnehmen können.

„Schick ihr doch jemanden als Verstärkung“, schlug Joel vor.

Noah nickte und entgegnete: „Daran habe ich auch schon gedacht. Gleich morgen wird Lennon sich auf den Weg machen.“

Als Antwort folgte ein Pfeifen von Zac. Ein Grinsen zierte seine rosafarbenen Lippen. „Das sind ja genau die richtigen.“

„Die beiden sind doch gar kein Paar!“, mischte sich Tiffany erzürnt ein. Ihre funkelnden grauen Augen musterten ihn forsch.

„Aber fast“, war Zacs Antwort. Er schien den Schlagabtausch sichtlich zu genießen.

„Du willst immer nur das sehen, was dir gefällt“, zischte Tiffany. Im Gegensatz zu ihm war sie viel leichter reizbar.

„Tiff, komm wieder runter, der ist es doch gar nicht wert“, startete Joel einen verzweifelten Versuch, die junge Hexe zu beschwichtigen.

Seine Worte blieben ungeachtet, stattdessen lästerte Zac ungerührt weiter. „Aber, aber, wer spricht denn hier von gefallen?“

„Du solltest mal wieder in den Spiegel schauen“, konterte Tiffany ärgerlich.

„Hört auf damit!“

Lucinia fuhr leicht zusammen, als Noahs laute und genervte Stimme zwischen die Zankerei fuhr.

„Ihr solltet nicht hierher kommen, um euch dann nur zu streiten“, stellte er entschieden klar. „Wir haben weitaus Wichtigeres zu tun. Die Bedrohung durch die Vampire nimmt immer mehr zu.“

Erst nach diesen einleuchtenden Worten richteten alle wieder die Augen auf den eigentlichen Grund für dieses Treffen.

„Was ist vorgefallen?“, stellte Ilona die Frage, die allen Beteiligten eindeutig durch den Kopf ging.

Irgendetwas war wieder geschehen, das war ohnehin klar, doch auch Noahs Gesichtsausdruck sprach Bände. Nachdenklich glitt sein Blick über den kleinen Trupp, welcher ihm mittlerweile all seine Aufmerksamkeit schenkte. Selbst Zac hatte keine selbstgefällige Miene aufgelegt – nein, sein Blick war kühl, seine hellen Augen leuchteten wie gefrorenes Eis. Wunderschön, aber zugleich auch grausam. Lucinia hatte nicht die geringste Ahnung, was ihn dazu gebracht hatte, Jagd auf Vampire zu machen, doch es musste etwas Schlimmes gewesen sein. Wie auch alle anderen hier war er schon da gewesen, bevor sie sich ihnen angeschlossen hatte. Von Anfang an war er ihr als eigensinniger und selbstüberzeugter Typ erschienen und diese Meinung hatte sich bis heute nicht sonderlich verändert. Auch Gefühle für andere legte er offensichtlich nicht besonders hoch an. Das Einzige, was Lucinia durch Joel hatte erfahren können, war, dass Noah Zac wohl irgendwo gefunden haben musste und ihn mitgenommen hatte. Warum, wussten wohl nur sie beide. Zacs Arroganz gegenüber den anderen konnte Lucinia sich trotzdem nicht erklären. Jedoch würde wohl weder sie noch irgendjemand der anderen so schnell den Grund erfahren. Zac vertraute stets nur sich selbst.

„Letzte Nacht wurde eine völlig blutleere und entstellte Leiche gefunden. Der verantwortliche Vampir war sogar noch in der Nähe, soweit ich weiß. Bevor ich es erfuhr, machte sich Ruby auf den Weg, um ihn zur Strecke zu bringen. Das lief soweit auch gut, doch wie wir alle wissen, hassen die Vampire Niederlagen. Also machte sich einer den Spaß, einen weiteren Menschen zu töten, einfach als Racheakt, um uns zu zeigen, dass sie machen, was sie wollen.“

Kaum hatte Noah zu sprechen aufgehört, folgte ein Moment der Stille und des Nachdenkens. Hinter dem Töten der Vampire lag kein richtiger Grund. Natürlich mussten sie Blut trinken, um zu überleben, sonst würden sie unweigerlich immer schwächer werden, bis schließlich der Tot einträte. Doch anstatt dass sie nur notwendige Mengen an Blut tranken und ihren Opfern die Erinnerungen wieder nahmen, saugten sie jene lieber bei vollem Bewusstsein aus, um sie schließlich einfach und ohne mit der Wimper zu zucken, zu töten. Nach Lust und Laune machten sie auch mal einen Menschen zu ihres gleichen. Letztendlich töteten sie sie aber einfach zum Spaß.

„Den Vampiren sollte endlich mal jemand die Augen öffnen, dann würde man sie auch nicht jagen“, tat Joel seine Meinung missmutig kund. Lucinia wusste genau, was er meinte. Doch sie sagte nichts, sondern schaute stattdessen stumm und in Gedanken versunken nach vorne.

Tiffany sprach ohnehin das aus, was ihr unfreiwillig durch den Kopf ging: „Wieso kann man sich nicht einfach mit den Vampiren arrangieren? Ein Abkommen oder so etwas treffen?“

Lucinia fiel auf, dass Ilonas Augen ungläubig aufleuchteten, bevor sie den Blick abwandte.

„Das wurde bereits einmal versucht, scheiterte aber kläglich“, sagte Noah.

„Wieso? Woher weißt du davon?“ Die Neugier durchbrach Joels Ernsthaftigkeit, die sich schon über ihn gelegt hatte, bevor dieses Gespräch seinen Lauf nahm.

Erneut fiel Noahs Antwort kurz aus, war jedoch für alle etwas Neues. „Weil ich dabei war.“

Er hatte sich wirklich mit den Herrschern der Vampirwelt… unterhalten? Das war ein unvorstellbarer Gedanke für die Hexe. Lucinia wusste doch, dass er sie hasste. So sehr hasste. Konnte der Hass denn überhaupt an zweite Stelle gestellt werden, um ein halbwegs vernünftiges Gespräch zu führen? „Wieso hast du das überhaupt gemacht?“, fragte sie.

„Es ist schon viele Jahre her, sehr viele. Ein guter Freund war davon überzeugt, dass man doch irgendwie mit den Vampiren verhandeln könnte. Er bestand darauf, es wenigstens zu versuchen, bevor noch mehr Chaos diese Welt heimsuchen würde. Obgleich dieser Tatsache, war ich nicht wirklich davon überzeugt“, sprach Noah. Sein Gesichtsausdruck sah gequält aus – ganz offensichtlich waren es keine schönen Erinnerungen, die er zu berichten hatte. „Dennoch habe ich mich ihm angeschlossen und zusammen haben wir den Vampiren einen „Besuch“ abgestattet. Zuerst verlief auch alles einigermaßen gut. Sie haben uns angehört, erst als mein Freund von den Gründen, wieso wir eine Vereinbarung haben wollten, anfing, wurden sie sauer. Sie sagten, dass sie sich von niemandem würden sagen lassen, was sie tun. Und dass sie so lange und so viel Blut trinken würden, wie sie Lust und Laune dazu hätten. Sie fühlten sich in ihrer Ehre so sehr gekränkt, dass sie meinen Freund vor meinen Augen töteten. Das war schlimm, doch ich konnte nichts dagegen tun. Ich war alleine, sie in der eindeutigen Überzahl.

Ich dachte, dass sie mich genauso töten wollten, doch dem war nicht so. Eine Vampirin sagte mir, ich solle dahin gehen, wo ich herkäme, und es nie wieder wagen, auch nur irgendeinem Vampir unter die Augen zu treten. Sonst würde es mir genauso ergehen wie meinem Freund, nur noch viel schlimmer. Die Vampire verstehen sich auf Folter und mit ihren Opfern gehen sie nie zimperlich um. Damals ließ ich mich von dieser Übermacht einschüchtern und schwor mir selbst, das Ganze einfach zu vergessen.

Das klappte vielleicht ein paar Monate, bis meine Vergangenheit mich einholte. Ich hatte die Vampire nie gemocht, aber wenn sie erst mal jemanden töten, den du liebst, dann lernst du ganz schnell das Hassen.“

Joel schien zu bemerken, wie Lucinia sich verkrampfte, doch er tat oder sagte geschickt nichts. Sie selbst musste an sich halten, um nicht ein Zittern durch ihren ganzen Körper gehen zu lassen. Noahs Worte hätten auch die ihren sein können. So voller Verbitterung und altem Hass.

Die anderen drei schienen ebenso überrascht, wenn auch aus anderen Gründen. Sie alle hatten gerade den Grund dafür erfahren, wieso ihr Boss Vampire ausrottete.

„Und du bist dir sicher, dass sie ihre Meinung nicht ändern würden?“, fragte Tiffany. Sie war trotz allem, was geschah, eine unverbesserliche Optimistin.

„Ganz sicher würden sie nicht“, erwiderte Noah tonlos. „Sie sind eiskalte Killer.“

Jeder teilte seine Meinung, lediglich Zac musste nach einer – offensichtlich für ihn zu langen – Redepause humorlos auflachen und sagen: „Aber sind wir nicht genau dasselbe? Eiskalt und Killer? Ich seh da keinen Unterschied.“

Niemand ging darauf ein und Noah würdigte ihn nicht mal eines Blickes. „Um wieder auf das eigentliche Problem zurückzukommen: Dieser Vampir treibt immer noch sein Unwesen da draußen.“

Bei diesem Gedanken durchflutete Lucinia eine nicht unbekannte Wut, die sie nicht zurückdrängen konnte. Noahs Worte hatten etwas in ihr ausgelöst, etwas nach oben gespült. Ihm war es ähnlich ergangen wir ihr selbst. Und in ihm brodelte derselbe Hass, der auch in ihr inne wohnte. „Ich will das übernehmen“, hörte sie aus ihrem eigenen Mund sagen. Ihre Stimme aber klang seltsam fremd.

„Was?“ Sie war sich nicht sicher, ob Noah sie einfach akustisch nicht verstanden hatte oder ob er verwundert war.

„Lass mich das machen“, wiederholte Lucinia ihre zuvor ausgesprochenen Worte.

Keiner widersprach und diesmal nickte er. „Gut, aber Joel begleitet dich.“

Durch diese Aufforderung schaute der Angesprochene verwundert auf. „Wieso gerade ich?“

Das erste Mal, seit Noah den Raum betreten hatte, überkam ihn der Hauch eines Grinsens. „Frag doch nicht so blöd. Hier wissen alle, dass ihr beiden das perfekte Team seid.“

Lucinia wagte einen kurzen Blick zu Joel, der, so schien es ihr, plötzlich viel zu nahe neben ihr saß. Ihre Augen trafen sich auf halber Strecke und bevor sie es verhindern konnte, trat ein rosa Schimmer auf ihre Wangen.

Um es zu vertuschen, stand sie hastig auf und richtete ihre Kleidung. „Draußen ist es mittlerweile dunkel geworden. Am besten wir machen uns gleich auf Weg.“

Es gab keinen Grund, wieso Joel hätte widersprechen sollen. Jetzt, im Schatten der späten Stunde, würde man sie am ehesten antreffen. Unfreiwillig, ja, aber man hätte die beste Chance. Er stand behände auf und schien entschlossener denn je, sich dieses Auftrags anzunehmen. Das war aber auch kein Wunder, wie Lucinia nur zu gut wusste.

„Joel?“

Der Angesprochene drehte sich zu seiner Schwester. „Ja?“

Ilona schaute ihn für einen kleinen Augenblick einfach nur an, ohne jemanden der anderen an ihren Gedanken Teil haben zu lassen. „Viel Glück.“

Lucinia war sich sicher, wie in jenem Moment ein Gedanke zwischen den beiden Geschwistern ausgetauscht wurde. Ein Gedanke, den keiner der anderen nur ansatzweise zu erraten vermochte. Nicht einmal sie selbst wusste, welche Erinnerung in den beiden wie ein kleines Leuchtfeuer aufgeblitzt war.

Der Moment verstrich, ein Grinsen legte sich auf Joels Züge und er entgegnete selbstsicher: „Als ob ich das noch nötig hätte. Aber danke.“

Dann nickte er Lucinia zu, die sofort verstand.

„Ich bewundere euer stilles Verständnis wirklich“, merkte Noah an, der zuvor still gewesen war. „Joel, du hältst dich vorerst im Hintergrund. Es ist besser, wenn Lucinia sozusagen Rückendeckung hat, als wenn du einfach drauflos stürmst. Ich hoffe, du kommst dem nach?“

„Aber sicher doch“, nickte Joel.

Bei einigen anderen Leuten wäre er vielleicht nicht gerne im Hintergrund geblieben – beispielsweise bei Zac oder Ruby – aber bei Lucinia sah er ganz gewiss keinen Grund, wieso er sich beschweren sollte. Sie wusste, dass ihm klar war, er würde weitaus nützlicher sein, wenn er sich eher zurück hielte.

Und diesmal wäre es besser gewesen, er hätte auf seinen Boss gehört.



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