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cross game

ToraxSaga
von

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20. Dezember
 

„Morgen, Saga!“, ertönte Hirotos fröhliche Stimme hinter dem Brünetten. Er hatte sich schon immer gefragt, wie man an einem Freitagmorgen so gut gelaunt sein konnte...

„Morgen.“, gab er deshalb nur leise zurück und drückte seine Morgenzigarette an der Mauer aus, an der er lehnte. In der letzten Nacht war der erste Schnee gefallen, wie Saga am Morgen begeisterungslos festgestellt hatte. Tora hatte ihn abends noch nach Hause gebracht und war auch zum Abendessen geblieben, allerdings hatten sie sich die meiste Zeit angeschwiegen und irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, dass der Ältere auch den Blickkontakt mit ihm gemieden hätte.
 

„Hast du die Hausaufgabe in Physik?“, fragte ihn dann plötzlich wieder sein bester Freund von der Seite und die Frage ließ ihm die Hitze ins Gesicht schießen, denn immerhin hatte er bei dem Thema Physik seit gestern ganz andere Gedanken.
 

„Ja, ich hab's gestern mit Tora gemacht... also die Hausaufgabe!“, stammelte er als Antwort und hatte das Gefühl, seine Gesichtsfarbe würde langsam von Rosa über Rot zu Magenta wechseln.

„War doch die Zusammenfassung über Einstein, oder?“
 

„Ja, genau die...“, gab Hiroto skeptisch zurück und beobachtete, wie Saga das Gesicht nervös abwandte und in seiner Umhängetasche zu kramen begann, um sich offenbar abzulenken. „Kann ich die gleich noch von dir abschreiben, falls der Alte uns abfragt?“
 

„Sicher...“, antwortete Saga matt und normalisierte sich langsam wieder, als seine Gedanken allmählich in den jugendfreien Bereich zurück wanderten.

Als er jedoch Tora neben Nao lässig neben dem Eingang zum Hauptgebäude an der Wand lehnen sah, wurde ihm schon wieder warm. Trotz der Kälte hatte sein Freund die obersten Knöpfe seines Hemdes offen und die Krawatte hatte er heute komplett weggelassen, sodass die silberne Kette in seinem Ausschnitt zu sehen war.

„Morgen, Baby.“, grüßte dieser ihn auch gleich und zog ihn in eine lockere Umarmung, ehe er kurz nach Sagas Lippen haschte und dessen Laune sofort um einiges aufbesserte. Nao hatte in der Zwischenzeit Shou, der sich auch gähnend zu ihnen gesellt hatte, zu sich gewunken und ihn in ein Gespräch verwickelt – offenbar hatten die beiden sich für den Nachmittag verabredet, denn Nao hatte es sich zum Hobby gemacht, alle Coffeeshops der Stadt (und der umliegenden Städte, wenn er Zeit und Geld am Wochenende hatte) auszuprobieren und schleppte jeden mit, ob er wollte oder nicht, um ihm Gesellschaft zu leisten und weil es, seiner Meinung nach, einfach peinlich war, in einem Café alleine zu sitzen wie bestellt und nicht abgeholt.

Der Matcha-Frappuccino beim letzten Mal hatte Saga allerdings so den Rest gegeben, dass er sich seitdem strikt weigerte, mitzugehen.
 

Kurz vergrub er die Lippen an der Halsbeuge seines Freundes und inhalierte den ihm vertrauten Geruch von Toras Parfum. Es roch recht herb, nach Moschus und irgendetwas, das ihn an Zitronengras oder Sandelholz erinnerte, mit einer großen Portion von dem, was einfach nur Toras eigener Geruch war. Er schloss die Augen und ließ seine Lippen träge über die warme Haut gleiten, während der Schwarzhaarige ihn einfach nur näher an sich drückte und zwei seiner Finger untetr den Bund von Sagas Hose schob und seine Hüfte zu streicheln begann. Der jüngere von beiden genoss diese kleinen Gesten, mit denen der Andere ihn immer wieder eroberte und ihn sich nach mehr sehnen ließ.

Ein leises Murren ließ ihn dann doch aufsehen und er erkannte auch gleich den Grund für den kleinen Laut des Unmuts seitens seiner besseren Hälfte: der Yankee und die Diva, na großartig.

Die beiden hießen eigentlich Reita und Ruki und waren eine Stufe über ihnen, allerdings hing Hiroto in letzter Zeit ständig mit diesem Ruki herum, seit beide sich mit ihren Hunden über den Weg gelaufen waren.

Beide waren blond, beide liebten Hunde und hatten eine Vorliebe für Nerd-Brillen und waren ständig wie besessen mit ihren Handys zugange. Wie beste Freunde. Oder eher Freundinnen, dachte Saga im Stillen böse dazu, denn immerhin hatte er bei Hiroto einen Platz als bester Freund zu verteidigen!

Warum der Yankee dabei war, wusste Saga nicht, und dieser grüßte auch nur mit einem kurzen Heben seiner mit schweren Silberringen bestückten Hand, ehe er sich einfach mitten auf dem Schulhof eine Zigarette anzündete und das benutzte Feuerzeug danach demonstrativ in die hintere Tasche von Rukis Hose stopfte. Dieser hatte nämlich gerade Hiroto in ein Gespräch verwickelt.
 

„...und wenn Saga auch noch mitmachen würde, wäre das perfekt!“, hörte der Brünette ihn nur sagen und schon waren alle Augen auf ihn gerichtet.
 

„Huh?“, fragte er deshalb mal intelligent nach und hob die Augenbrauen.
 

„Ich brauch euch als Modelle für meine Abschlussarbeit in Fotografie.“, erklärte Ruki und lächelte, „Ich will keine 08/15-Leute, sondern richtige Typen, die Ausstrahlung mitbringen.“
 

„Auch wenn Saga die Ausstrahlung von 'nem Toastbrot hat.“

Die Stimme war von hinter ihm gekommen und Saga sah nur mürrisch in Naos grinsendes Gesicht.
 

„Was soll das denn heißen?“

Wieder nur ein Kichern. „Sorry, ich verarsch dich einfach zu gerne.“, gab der Andere zurück und legte kurz beschwichtigend die Hand auf Sagas Schulter. Dieser schnaubte nur und wandte dann den Blick kurz zu Tora, der sich gerade mit Reita im Todesblicke-Zuwerfen zu duellieren schien.
 

„Heute Nachmittag bei uns wäre das erste Shooting, kannst dir ja überlegen, ob du auch kommst.“, sagte Ruki schließlich und stieß Reita kurz an, um ihn zum Gehen zu bringen.
 

„Bis nachher!“, rief Hiroto ihm noch nach, als auch schon die Schulglocke klingelte.
 

„Mann, hab ich jetzt Bock auf Englisch!“, warf Tora in ihre Runde, die sich gerade gemeinschaftlich ins Gebäude und in den ersten Stock aufmachte. Die Ironie in dieser Aussage war unverkennbar und brachte sie alle zum schmunzeln. Tora beschwerte sich eigentlich fast nie über den Unterricht, aber wenn er offensichtlich müde war wie heute und dann auch noch Englischunterricht in der ersten Doppelstunde anstand, konnte er dann doch mit den leisen Flüchen nicht an sich halten. Ihre Englischlehrerin hätte er schon am ersten Tag am liebsten gefressen und jeder wusste, dass dieser Hass auf Gegenseitigkeit beruhte.

„Sieh es positiv: In 90 Minuten bist du sie für den Rest der Woche los!“, sagte Saga und griff nach der Hand seines Freundes, die dieser ihm jedoch sofort wieder entzog. Tora mochte es nicht, wenn Lehrer sie zusammen sahen.

Lautlos seufzte der Jüngere daraufhin und begab sich zu seinem Tisch in der letzten Reihe neben Hiroto, ließ sich mehr auf den unbequemen Stuhl fallen, als dass er sich setzte. Böser Fehler, stellte er fest, als er den Schmerz in seinem Hintern spürte und kurz die Augen schließen musste, um das unangenehme Gefühl zu verdrängen. Sein bester Freund neben ihm warf ihm ein Grinsen und einen wissenden Blick zu.
 

Gott sei Dank war die erste Doppelstunde recht schnell rum und die Lehrerin ließ sie auch mit nicht allzu viel Hausaufgaben abziehen. Saga stopfte sein Zeug in seine Tasche und stand auf, denn als nächstes stand Physik auf dem Plan und dafür mussten sie den Raum wechseln. Der Naturwissenschafts-Bereich befand sich im Westflügel des Gebäudes und einer der Wege führte durchs überdachte Freie, weshalb die Hälfte der Schüler die Gelegenheit für eine Zigarette nutzte, denn der Bereich war vom Lehrerzimmer aus nicht einsehbar und auch in dem Gang gab es keine Fenster, die den Blick nach Innen ermöglicht hätten. Zwar mussten den Lehrern oder zumindest dem Hausmeister schon lange die vielen Zigarettenstummel in den Gebüschen aufgefallen sein, gesagt hatte bisher jedoch niemand etwas.

Auch Tora steckte sich gerade einen Glimmstängel an, deshalb gesellte sich der Brünette einfach zu ihm, um ihn anzuschnorren, denn er selbst hatte die letzte Kippe aus seinem Päckchen auf dem Weg zur Schule geraucht. Nao neben ihm nuckelte müde an dem Strohhalm seines Kakao-Trinkpäckchens und Shou schlurfte einfach nur gähnend hinter der Gruppe her.

„Du solltest wirklich zu dem Fotoshooting gehen.“, meinte Tora plötzlich und kippte beim Ausatmen den Kopf in den Nacken, schaute an die weiß verputzte Decke des Säulenganges, der an der Seite des Gebäudes entlang führte.
 

„Wieso das?“, fragte Saga und hob verwundert die schmalen Augenbrauen. Im Gegensatz zu seiner Aussage wirkte seine ganze Körpersprache irgendwie gegenteilig, denn inzwischen hatte Tora die Arme vor der Brust verschränkt. Als Saga gerade anfing, sich Sorgen zu machen und den Mund öffnete, um noch weiter nachzufragen, grinste der Ältere ihn auch schon breit an.
 

„Zum Einen, weil ich dann vielleicht 'n paar Abzüge von den Bildern kriege, und zum Anderen, weil Reita dann live sieht, wie scharf mein Freund ist und hört dann endlich mit seiner Mein-Freund-ist-besser-als-deiner-Nummer auf.“

Denn das war nämlich der Grund, warum Tora jedes Mal so genervt war, wenn Reita auf der Bildfläche erschien. Der Blondschopf und er waren eigentlich befreundet, auch, wenn man ihnen das so überhaupt nicht ansah. Im Gegenteil. An den Wochenenden gingen sie gerne zusammen trinken, aber kurz nachdem Saga und Tora zusammengekommen waren (und Reita und Ruki waren etwa zur gleichen Zeit ein Paar geworden) und einer von beiden im Suff mit blumigem Vokabular mit seinem fantastischen Sexleben geprahlt hatte, trugen die beiden eine ewig währende, wenn auch Gott sei Dank nicht blutige, Fehde aus, wer denn nun der bessere Lover war.

Tora behauptete, Reita hätte damit angefangen.

Der wiederum sagte das gleiche über Tora.

Zuzutrauen wäre es beiden gewesen, denn beide sagten offenbar viel, wenn die Nacht lang und der Alkohol prozentreich war...
 

Leise lachte Saga nun also auf und hakte sich bei Tora ein, während sie weitergingen und schließlich vor der Glastür, die der Eingang zum Westflügel war, stehen blieben, um ihre Kippen auszudrücken und ins Gebüsch zu schmeißen. Saga wusste jetzt schon, dass er die gesamte Stunde lang abgelenkt sein würde, denn seine Gedanken schweiften schon wieder in den nicht ganz jugendfreien Bereich ab, wenn er nur an die Zusammenfassung über Einstein dachte. Er dachte an die Resolutheit, mit der der Schwarzhaarige ihn dominiert hatte, und das an einem Ort, dessen Gegebenheiten sadistischer nicht hätten sein können – ein Ort der Stille, wo Saga doch normalerweise immer laut war...

Irgendwie, so beschloss er, würde er das seinem Freund noch heimzahlen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MikaChan88
2012-03-09T19:17:44+00:00 09.03.2012 20:17
total super kapi ^-^
Von:  AmanoShinji
2012-03-04T01:45:34+00:00 04.03.2012 02:45
hach jaaaaa. wie ich es immer wieder lesen könnte! die ganze ff! und wir sind schon beim 20 dez!!! >DDD ich bin ur gespannt was du dir weiter ausgedacht hast!!!!!
der letzte absatz gibt es mir so!!!
genauso läuft es in meinem fiktiven parallelunivesum zwischen tora und reita ab! saufkumpanen of doom und konkurrenten wo's nur geht! >DDDDDD
einfach episch >DDDD
ich meine, reita hat keine chance, er kann nur verlieren. immerhin ist ruki der fotograf! >D würde reita saga beleidigen, wäre das eine beleidigung an ruki selbst, der sein model falsch in szene gesetzt hat >DDD
wie du es selbst sagen würdest: SCHADE SCHOKOLADE!!! HAHAHAHAHAA >D
mal sehen was du daraus machst >D ich bin wirklich sehr gespannt

aber hach, ur süss, wie saga immer wieder an seine physik nachhilfe denken muss... >D gut, wer würde es nicht.~

das einzige was mich belastet ist immernoch die distanziertheit von tora.... da wird sicherlich noch eine bombe hochgehen.... irgenwann... und ich weiß jetzt schon, dass es mir nicht schmecken wird! aber dennoch, mal sehen, was du dir noch so alles ausdenkst! >D

ich kanns wie immer kaum abwarten, bis es weitergeht, kei-pon! <3


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