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Beste Freunde und ihr Rat

"Ich will doch nur, dass du nichts bereuen musst."
von

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Kapitel IV

Was war das?

Verschlafen drehte sich Toya dem angenehmen Gitarrenspiel – das war es doch, oder? – zu und rieb sich über die Augen.

Wo war er?

In seinem Zimmer definitiv nicht, denn Jimmy wagte es nicht seinen Raum zu betreten und einfach Gitarre zu spielen.

Also: Wo war er?

Er rieb sich zum wiederholten Male über die Augen, behielt sie aber noch geschlossen. Auf einmal beschlich ihn Angst, dass der unbekannte Spieler aufhören könnte und dann würde diese so schön melancholisch klingende Melodie verschwinden. Und dies beabsichtigte Toya auf keinen Fall. Lieber tat er so, als ob er noch schlafen würde. Konnte er sich ein kurzes Linsen erlauben? Er verspürte den Drang nach dem Wissen, wer da denn so sanft die Saiten zupfte. Demnach öffnete er leicht seine Augen und starrte auf eine Wand.

Falsche Richtung? Nein, die Musik kam keinesfalls aus seinem Rücken. Aber wieso sah er dann nichts? Nachdenklich zog Toya eine Augenbraue leicht nach oben. Diese ließ er jedoch fallen, als er seinen Blick leicht nach unten wandern ließ und dadurch den Spieler ausmachen konnte.

Er stockte.

Doch schon wenige Atemzüge später war die Erinnerung an den vergangenen Abend wieder da. Entspannt und gleichmäßig atmete er, während er den Jüngeren beobachtete, dessen Finger verfolgte, zusah wie die Saiten angeschlagen wurden, wie Yuki umgriff, wie dessen Gesicht leicht verträumt, melancholisch und entspannt zu gleich wirkte. Kurz gesagt, Yuki gab ein traumhaftes Bild ab und Toya verfiel in stumme Betrachtung. Nicht einmal zum Denken war er noch fähig. So lag er still und horchte mit geschlossenen Augen der Melodie.
 

Doch irgendwann verstummte das Gitarrenspiel und mit einem Ruck setzte sich Toya auf.

„Warum?“ fragte er und sah wie sich das Gesicht Yukis ihm zu wandte. 'Was?' schien dieses zu fragen und er antwortete ausschweifend, für ihn total untypisch: „Wieso hörst du aufzuspielen? Es klang doch wunderbar. So ruhig mit einer leisen, aber deutlichen Note von Melancholie.“

„Tja. Die Natur ruft“, kam es mit einem verlegenen – so schien es zumindest für Toya – Lächeln von Yuki.

„Hm.“ Schon typischer für Toya und doch gefiel es ihm in diesem Moment nicht. „Hast du Kaffee?“

„Gleich“, damit verschwand der Kleinere in seinem Bad und er saß mehr oder weniger bedröppelt auf der Schlafcouch – wie ihm ein Blick zeigte. Seine Augen wanderte zurück zu der Tür, hinter der Yuki verschwunden war und er überlegte, was er tun sollte. Aufstehen? Ja, das klang nach einem Anfang. Gedacht, getan. Um richtig fertig zu sein, musste er zwar ins Bad, aber das hatte keine Eile. Noch nicht zumindest.

Und nun? Fragend blickte er sich um und begann das Bettzeug zusammenzulegen. So klein wie die Wohnung war, brauchte der andere den Platz wahrscheinlich am Tag für etwas anderes.

„Lass das ruhig. Ich mach das später“, meldete sich der Mieter dieser überaus geräumigen Einzimmerwohnung zu Wort und erschreckte für den Bruchteil einer Sekunde den Hobbygitarristen.

Mit einem Schulterzucken stellte Toya seine Arbeit ein – er mochte Hausarbeit so oder so nicht – und ging an dem anderen vorbei in das überraschenderweise gut ausgestattete Bad. Okay, eine Badewanne fehlte, aber das war in jeder Bude, die Toya von seinen Freunden her kannte, der Fall. Demnach nichts Besonderes und fiel ihm somit auch nicht weiter auf.

Nach einem kurzen Blick auf die ganzen Utensilien Yukis beschloss er diese lieber nicht zu genau zu studieren. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass es ihn in seiner Mannesseele wehtun könnte. Hatte doch der eine Mascara, den er auch nur, weil sie bei einem ihrer Auftritte bei einer Metal Night so etwas für einen düsteren Eindruck verwendet hatten, erkannte, gereicht.

Also konzentrierte er sich lieber auf seine Morgentoilette, auch wenn er das Gefühl hatte, dass Mittag schon längst vorbei war. Wieso hatte er so lange geschlafen? Bei dem wenigen Alkohol stand er doch im Normalfall spätestens um 10 auf. Aber heute war es – er fand hier sogar eine Uhr – schon ein Uhr vorbei. Na toll, der Tag war gelaufen, dachte Toya und verließ das Badezimmer.

Die Tür war nicht mal einen Spaltbreit offen schon roch er den Duft frisch gekochten Kaffees. Mehr als schnell, da der Weg auch kürzer war als in seiner WG mit Jimmy, war er in der Küche und nahm sich eine der beiden Tasse, hielt sie dem Jüngeren hin, der einschenkte, und führte sie an seine Lippen.

„Vorsicht heiß“, warnte Yuki ihn und Toya pustete erst einmal nur. Dies jedoch lediglich nur zwei Sekunden und selbst die kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Nach einem kräftigen Schluck des Aufputschmittels fiel ihm endlich wie Schuppen von den Augen, was er die ganze Zeit schon merkwürdig gefunden hatte.

„Wieso hast du eigentlich keinen Kater?“

„Weil ich nicht zu viel getrunken habe.“ Ein Lächeln begleitete die Worte und Toya zog seine Augenbraue nach oben.

„Aber dein Verhalten gestern lässt auf das Gegenteil schließen.“

„Tja. So bin ich halt immer.“ Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, doch die Bedeutung war für Toya nicht zu erschließen. Daher verließ seine Lippen nur ein einfaches, nichtssagendes 'Hm'.

„Vielleicht können wir an einem anderen Abend erneut was zu sechst unternehmen“, meinte Yuki und begab sich zu der Schlafcouch, ließ sich auf ihr nieder.

Toya hingegen blieb lieber stehen, suchte sich jedoch einen bequemeren Platz. So lehnte er lässig an der Wand. „Wird sich zeigen“, antwortete er etwas verspätet und ließ seine Augen über die Musikinstrumente zu seinen Füßen wandern. „Ein Bass? Eine Gitarre?“

„Jepp“, kam die nicht notwendige Bestätigung.

„Dein Spiel auf der Gitarre von vorhin war gut. Verhält sich das mit dem Bass genauso?“ Seine Augen blieben auf den Instrumenten. Im Moment konnte er nicht die vom Schlafen noch ungeordneten Haare oder die fehlenden Piercings sehen, wollte er sich doch auf die Antwort und somit auf Eigenheiten Yukis konzentrieren, ihn dadurch besser kennen und sich besser verstehen lernen.

„Keine Ahnung. Aber Ken meint, mein Bassspiel ist ganz passabel. Zumindest hab ich bei uns daheim mit ihm zusammen in einer Band den Part des Bassisten übernommen.“

„Aha.“ Toya leerte seine Tasse und brachte sie zu der Küchenzeile, stellte sie in den Abfluss und wandte sich zu seinem Gastgeber um. „Ich geh dann mal. Wir sehen uns.“ Er ließ Yuki gar nicht erst zu Wort kommen, sondern war verschwunden, bevor seine letzte Silbe verklungen war.
 

tbc...
 

Nachwort: Herzliches Danke an jeden, der diese Geschichte liest.

Wie ihr bestimmt schon festgestellt habt, ist diese Geschichte aus der Sicht Toyas geschrieben. Seid ihr auch daran interessiert wie Yuki das Ganze erlebt? Dazu würde mich eure Meinung sehr interessieren, denn ich bin am überlegen, Yukis Sicht auch noch zu verfassen, wobei es nicht immer die gleichen Ereignisse sein werden.

Würdet ihr das lesen wollen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Isilein12
2012-02-03T18:53:00+00:00 03.02.2012 19:53
Hallo erstmal ich finde dein FF echt klasse,

Ich finde Yuki am niedlichsten und ist auch meine lieblings person ~^_^~
daher würde ich mich sehr freuen auch etwas aus der sicht von yuki lesen zukönnen,


glg Lay


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