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Atlantis

von

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Wahrheit(en)

Die Mannschaft der Wissenschaftler und Nautiker hatte sich mit den Elitekriegern, den Priesterinnen, sowie Tsunade, Sakura und Konan am Strand versammelt. Die meisten Matrosen schleppten sie Ausrüstung und das Gepäck an Bord. Eine bedrückende Stille herrschte. Besorgt blickte Konan zu Deidara, der seit drei Tagen kein einziges Wort gesprochen hatte. Er hatte es nicht einmal geschafft das erste Wort seiner Rede auf der Trauerfeier auszusprechen, war statt dessen völlig erschöpft zusammengebrochen. Und Chiyo war noch immer nicht bei Bewusstsein.
 

Wie sollte das alles noch zu einem guten Ende kommen? Die Friedensverhandlungen würden bald beginnen; sie selbst würde ihre große Liebe nicht verlieren, was außer ihr allerdings noch niemand wusste; Itachi und Neji genossen ihre junge Beziehung und das Unglück hatte sich von ihnen abgewandt. Und doch fühlte sich kein einziger Mensch an diesem Strand wohl, gut oder erleichtert. Dieser Sieg hatte einen bitteren Beigeschmack gehabt, der wohl noch eine ganze Weile bleiben würde.
 

Unentschlossen griff sie in die große Tasche an ihrem Gewand und legte ihre Hand um etwas, das sie dort aufbewahrte. Sie war sich nicht sicher, ob sie es dem Geologen schenken sollte. Nicht, dass sie es nicht wollte. Das stand außer Frage. Das Problem war nur: würde er es verkraften? Sie seufzte, löste sich von Nagato und ging auf den Blonden zu. Sie würde es sich nicht verzeihen können, behielte sie dieses Andenken. Er musste es bekommen, auch wenn er sich vielleicht nicht sofort darüber freuen könnte. Irgendwann würde er es, dessen war sie sich sicher.
 

Deidara stand teilnahmslos herum und blickte auf die sich seicht bewegende Wasseroberfläche. Das war es nun. Alles war vorbei, er würde wieder nach Hause gehen. Doch der Gedanke daran erfüllte ihn nicht mit Freude. Er fühlte sich einfach nur leer, unvollständig, abwesend. Nichts würde so sein, wie es einmal war, obwohl seine Wohnung in in demselben Zustand erwartete, wie er sie einst verließ. Doch auch sie würde ihn nicht trösten können. Seine Wohnung nicht, seine Arbeit nicht und kein Mensch dieser Welt. Diese Reise war alleine für ihn bestimmt, so viele auch mit ihm fuhren... für ihn ganz alleine.
 

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und sah auf. Konan versuchte ihn aufmunternd anzulächeln, doch auch ihr schossen sofort wieder Tränen in die Augen, wie ihm selbst auch. Alles erinnerte ihn an Sasori. Einfach alles. Sie schloss ihn wortlos in die Arme und drückte ihn einfach an sich. Zum ersten Mal seit drei Tagen entspannte er sich ein wenig. Weinte einfach. Schluchzte reuelos. Genoss das beruhigende Streichen über seinen Kopf.
 

Nach einer Weile löste sie sich wieder von ihm und hauchte so leise, dass niemand sonst es mitbekam: „Deidara, ich habe hier ein kleines Geschenk für dich. Bitte sei mir nicht böse... irgendwann wirst du dankbar sein, dass du es bei dir hast...“ Sie griff in ihre Tasche und holte einen der Orakelkristalle heraus, der an einem feinen Band aus Raptorleder befestigt war. Sie legte ihn in die zitternden Hände des Geologen und lächelte gequält: „Das ist der Stein, den ich benutzt habe, als Sasori mich um die Befragung des Orakels gebeten hat. Ein Teil seiner Energie ruht in diesem Fragment, und wird es noch für viele, lange Jahre tun. Du kannst seine Energie spüren, wenn du dich darauf konzentrierst... Und du bist der Einzige, dem dieses Fragment ansatzweise zusteht...“
 

Der Blonde sah mit Tränen in den Augen auf, erwiderte ihr gequältes Lächeln und umschloss das Kleinod fest mit seiner Hand. Er konnte die Blauhaarige kaum mehr erkennen, als er sie in den Arm nahm und schluchzte: „Danke... vielen, vielen Dank...“ Er löste sich wieder von ihr und band sich die Kette um. Der wohlig warm strahlende Kristall ruhte genau auf seinem Herzen, das aufgeregt schlug. Für einen Augenblick schloss er seine Augen. Beinahe hatte er das Gefühl, als schlüge nicht alleine sein Herz. Viel mehr kam es ihm so vor, als antworte ihm ein Herz aus diesem Splitter, und glich dessen Schlag dem seinen an.
 

Nagatos Stimme riss den Geologen aus seinen Gedanken: „Deidara? Ich glaube, es geht gleich los...“ Der Blonde öffnete seine Augen, blickte seinen Kollegen an und nickte: „Ich... ich würde vorher gerne noch ein Abschiedsfoto machen...“ Der Rothaarige lächelte leicht und hielt ihm den Fotoapparat entgegen: „Ich bin dir einen Schritt voraus... Die anderen warten doch auch schon...“ Er deutete mit dem Kopf in Richtung Steg.
 

Deidaras Augen weiteten sich, als er sämtliche Forscher, Priesterinnen, Krieger und Freunde dort stehen sah. Für einen kurzen Augenblick hellte seine Miene sich auf, lächelte er aufrichtig. Ja. So viel er auch verloren hatte, so hatte er doch eines gewonnen: Erinnerungen an die wohl ungewöhnlichsten und besten Freunde, die er jemals in seinem Leben getroffen hatte.
 

Er begleitete Nagato und Konan zu dem Ensemble, wo die drei sich in Position brachten. Einer der Matrosen nahm den Fotoapparat an sich, ließ die Gruppe nach links, dann wieder nach rechts rücken, dirigierte hier und dort jemanden von A nach B, bis er schließlich den Auslöser ein paar Mal betätigte und der Blitz den Strand erhellte.
 

Ehe die Gruppe sich wieder auflösen konnte stürmte Nagato nach vorne, nahm die Kamera an sich und sah in die Runde: „Bittet hört mir noch einen kleinen Augenblick zu, wenn es Recht ist...“ Das aufkommende Gemurmel verstummte wieder und alle sahen ihn erwartungsvoll an. Alle bis auf Konan.
 

Der Rothaarige legte einen ernsten Gesichtsausdruck auf und sprach: „Liebe Freunde. Ich möchte mich im Namen der gesamten Mannschaft für eure Gastfreundschaft, aber vor allem für eure Freundschaft danken. Es war eine Zeit voller Abenteuer, Freude, aber auch Trauer. Ich weiß, dass die Trauerfeier für Sasori erst einen Tag zurückliegt, dass er friedlich in den Mauern des Tempels liegt und wir es geschafft haben ihn vor den zerstörerischen Einwirkungen von Raum und Zeit zu bewahren. Aber dennoch ist ein Abschied von euch auch ein Abschied von ihm, und ich möchte ihn nicht übergehen. Schweigen wir also eine Minute, um ihm den Dank wortlos auszusprechen, den er verdient...“
 

Ohne Umschweife nahmen alle diesen Vorschlag an, senkten ihren Blick und hingen lautlos ihren Gedanken nach. Deidara wischte sich die Tränen aus den Augen und seufzte leise. Ja, die Trauerfeier gestern war schlimm gewesen. Sie war prachtvoll und ehrwürdig, aber einfach nur tragisch gewesen. Noch jetzt konnte er den Anblick des leblosen Körpers nicht vergessen, der in einem gläsernen Sarg aufgebahrt worden war. Neji war es gewesen, der um diese Art der Beisetzung gebeten hatte. Obwohl niemand wusste warum, hatte Tsunade jedoch sofort alles veranlasst. Und nun ruhte Sasori in einem geheimen Raum im Tempel und konserviert...
 

Deidara wurde schlecht, wenn er nur daran dachte. Aber es klang nur objektiv grausig. Er hatte andere Worte für diese Bestattung gefunden. Der Blonde bezeichnete es nicht als Konservierung, sondern als Erfüllung eines Lebenstraumes: die Vorbereitung auf die Ewigkeit. Sein Körper würde nicht den Spuren der Zeit zum Opfer fallen, und vielleicht bis in alle Ewigkeit überdauern. Gemeinsam mit den Erinnerungen machte es ihn unsterblich. Und das war es, was Sasori sich immer gewünscht hatte.
 

Nagato blickte wieder auf und sprach ruhig und vorsichtig weiter: „Ich danke euch sehr für diese Schweigeminute. Nun habe ich noch eine letzte Sache zu sagen...“ Alle sahen ihn an und er lächelte entschuldigend: „Ich möchte mich gerne verabschieden... Deidara, Hidan, Kiba, Shino, Kakuzu, Kapitän Kisame... von euch muss ich nun Abschied nehmen. Ich habe mich entschlossen hier in Atlantis zu bleiben...“ Während die Atlanter sich mit Konan freuten, traten die Forscher an Nagato heran. Einer nach dem Anderen verabschiedete sich von ihm.
 

Hidan reichte ihm die Hand und sprach erstaunlich leise: „Es ist ein Jammer, dass du nicht mit uns kommst... Du hattest unseren Sauhaufen wenigstens im Griff. Du wirst uns fehlen...“ - „Ihr mir auch. Ihr kriegt das schon hin, Hidan. Pass bitte auf Deidara auf, okay?“ Der Größere nickte ubnd grinste breit: „Klar, ich hab ein Auge auf Blondi. Und auch auf unseren Geizhals...“
 

Kakuzu war es auch, der Hidan ablöste und Nagato freundschaftlich kurz an sich drückte, ehe er dem deutlich schmächtigeren Mann auf die Schulter klopfte: „Und ich passe auf, dass Hidan keinen Scheiß baut... ich versuche es zumindest. Danke für die lange gemeinsame Arbeit, es war eine tolle Zeit...“ - „Das finde ich auch. Vergesst mich nicht, okay?“ - „Sicherlich nicht. Versprochen.“
 

Shino trat an den Rothaarigen heran und nahm diesen ebenfalls kurz in den Arm, ehe sie sich voneinander lösten und er etwas unsicher herumdruckste: „Ich bin nicht gut in so etwas. Ich hoffe, dass du hier ein schönes Leben haben wirst. Alles Gute.“ Nagato nickte: „Danke, dir auch. Und übernimm dich nicht mit der Arbeit, es gibt auch noch andere Dinge im Leben, Shino.“ Sie lächelten sich an, ehe der Insektenforscher zurücktrat.
 

Kiba drückte Nagato fest an sich: „Man, du hast echt den Sechser im Lotto gemacht! Konan ist eine echt liebe Frau, also verscherze es dir nicht mit ihr, sonst komme ich vorbei und trete dir in den Hintern, verstanden?“ Kichernd brachte der Rothaarige ihn wieder auf Abstand und nickte lächelnd: „Verstanden. Ich nehme dich beim Wort.“ Ein Bellen ließ ihn zum Boden blicken, ehe er Akamaru hinter dem Ohr kraulte und nickte: „Du wirst ihn schon dran erinnern, ich weiß...“
 

Nach einem ausgiebigen Bad in Hundespeichel wischte der Rothaarige sich das nasse Gesicht ab und erhob sich wieder. Deidara sah ihn unsicher an, rang sich aber nach ein paar Sekunden dazu durch ihn auch in den Arm zu nehmen. Mit schwacher Stimme hauchte der Blonde: „Machs gut, Nagato. Danke für alles. Und pass bitte auf... Sasori auf, okay?“ Der Angesprochene lächelte: „Natürlich, ich werde mich um alles kümmern, versprochen. Wenn du für mich diese Kamera mitnimmst und die Fotos entwickeln lässt...“ Sie lösten die Umarmung und Deidara nahm den Apparat nickend an sich: „Mache ich. Vielleicht nicht sofort, aber ich werde sie entwickeln lassen, versprochen...“ - „Danke. Pass auf, es wird alles gut werden. Ich weiß es...“ Der Geologe seufzte und griff nach dem Kristall an seiner Brust: „Ich hoffe es, Nagato. Ich wünsche es mir wirklich von ganzem Herzen...“
 


 


 

Stille erfüllte den Raum. Das Abschiedsfoto schimmerte auf der Leinwand und Deidara hielt den Kristall in seiner Hand. Die Gestalten, die vor ihm in der Dunkelheit saßen, räusperten sich hin und wieder, schienen allerdings nichts zu seinem Vortrag zu sagen haben. Doch irgendwie kümmerte es ihn nicht. Er hatte es sich schon gedacht. Diese Welt war verabscheuungswürdig.
 

So viele Wochen waren ins Land gezogen. So viele Wochen voller Hoffen, Bangen, Einsamkeit, Schmerz und Trauer. Und keiner dieser Menschen vor ihm schien auch nur ein Wort zu glauben. Ihre Vorgesetzten hatten es schon nicht getan, wieso sollten dann Politiker die Wahrheit verstehen können? Alleine ihr Schweigen verspottete ihn und all den Schmerz, den er noch immer in sich trug. Es war zum Kotzen!
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob sich ein Mann im Publikum und sprach mit lauter und ungläubiger Stimme: „Hören Sie, bei allem Respekt. Sie wollten uns Beweise liefern. Dieses Foto... ich bitte Sie, das könnte jeder in netten Kostümchen sein. Und niemand hat Sie darum gebeten uns Ihr Liebesleben zu offenbaren, das ist völlig uninteressant und belanglos. Sie haben Milliarden ausgegeben, um uns einen dummen Stein zu präsentieren?“
 

Kurz schreckte Deidara auf, als er Geräusche von draußen vor der Tür hörte. Da sich jedoch nichts weiter tat, antwortete er auf diese Frage, während die anderen Teilnehmer der Expedition auf die Bühne eilten: „Nein, das ist nicht richtig. Wir haben mannigfaltige Beweise mitgebracht, die unsere Berichte untermauern. Wenn Sie während des Vortrages statt zu schlafen lieber aufgepasst hätten, dann hätten Sie die Fotos unserer Dokumentation gesehen. Dass ich Ihnen hier nicht die originalen Exponate zeigen kann, sollte Ihnen wohl mehr als klar sein. Sie sind von unschätzbarem Wert und...“
 

Ein anderer Mann stand auf und unterbrach ihn einfach: „Ein bisschen Stein, ein paar merkwürdige Käfer sind für Sie unbezahlbar? Machen Sie Witze?“ Hidan schob den Blonden zur Seite und keifte aufgebracht ins Mikrofon: „Hinsetzen und zuhören, Hackfresse! Wir alle wären bei dieser beschissenen Expedition bald verreckt, weil SIE diese Expedition unbedingt wollten! Scheiße, Alter! Die Gesteinsproben sind absolut beeindruckend! Nirgendwo auf diesem Scheiß-Planeten werden sie derlei Gestein finden, außer in Atlantis! Wenn Ihr Spatzenhirn unsere Wahrheit eh nicht glauben kann, wieso haben Sie uns dann überhaupt auf die Suche geschickt, Klugscheißer?“
 

Beleidigt setzte der zweite Mann sich wieder hin und pikierte sich über Hidans Wortwahl. Der erste Mann jedoch ließ sich nicht so leicht beeindrucken: „Hüten Sie mal Ihre Zunge, mein Lieber. Wir haben Sie losgeschickt, um Relikte der Stadt zu finden und keine Märchen über irgendwelche Liebeleien mit Atlantern zu hören, die es nicht gibt...“
 

Dieses Mal schubste Deidara Hidan vom Mikrofon weg und keifte los: „Märchen? MÄRCHEN?? Ich gebe Ihnen Märchen! Wissen Sie was? Sie können mich mal! Wenn es nach mir ginge müsste ich Ihr dämliches Gerede nicht ertragen, sondern würde noch immer dort unten sein und endlich ein glückliches Leben führen! Sie sind doch gar nicht fähig nachzuempfinden wie es mir geht! Sie haben vergessen wie es ist ein Herz zu haben, Ihnen ist nur eines Wichtig und das ist Macht. Geld und Macht! Sie kotzen mich an!“
 

„Passen Sie auf, was Sie sagen! Wer soll Ihnen denn bitte glauben, dass ein 'Gott' alle vor dem Tod bewahrt hat? Und dass Nagato sich dazu entschlossen hat unter der Erde zu leben? Er ist wahrscheinlich bei Ihren lächerlichen Untersuchungen gestorben und Sie erfinden diese Geschichte, um es zu vertuschen. Und hören Sie auf hier den moralischen Zeigefinger zu heben. Immerhin klang es ja so, als sei dieser angebliche Krieger Ihretwegen dabei umgekommen...“
 

Schon wieder ertönten Geräusche vor der Tür, doch wieder passierte sonst nichts. Deidara keifte ungehalten weiter: „Sie können mich doppelt und dreifach, Arschloch! Sie haben vielleicht viel Geld investiert und meinen es da unten verloren zu haben. Aber ich habe alles dort unten verloren! Etwas, das mit Ihrem beschissenen Geld nicht aufzuwiegen ist. Er wird durch Ihr Geld nicht wiederkommen und ich würde Ihn für kein Geld dieser Welt eintauschen! Lieber wäre es mir, wenn ich dort unten umgekommen wäre, statt Ihm! Es war nicht meine Schuld... ER alleine hat sich dazu entschlossen sein Leben für mich zu geben! Und ich hätte dasselbe für ihn gemacht! Jederzeit! Bis in alle Zeit! Also sagen Sie mir nicht, wessen Schuld das war, SIE wissen gar nichts!“
 

Er schnappte aufgeregt und wütend nach Luft: „Wissen Sie was? Sie alle hier tun mir wirklich von Herzen Leid! Ich bedaure es wirklich, dass Sie dieses Gefühl niemals in Ihrem Leben erfahren werden. Aber ich habe es erfahren, und das macht mich reicher, als Sie alle zusammen! Kaufen Sie sich Ihre nutzlosen Dinge, kuscheln Sie sich an Ihr Geld und von mir aus lösen Sie diese Expeditionsgruppe aus Kostengründen auf... nichts davon ändert etwas daran, dass ich einen Schatz gefunden habe, den Sie niemals in Ihrem Leben zu bergen fähig sein werden. Und er gehört alleine mir. Wird es immer. Mehr brauche ich nicht. Geld und Leben sind völlig belanglos, denn auch der Tod konnte mir diesen Schatz nicht vollständig entreißen! Ich habe meinen Platz im Leben gefunden. Ein Leben, das einen Wert hat, den man nicht erkaufen kann. ICH kann morgens in den Spiegel sehen, ohne dabei kotzen zu müssen, weil ich Illusionen nacheifere, weil ich lieber Geld als Seligkeit habe und dafür meine Großmutter verraten und verkaufen würde. Ich habe die Entscheidung für ihn getroffen gehabt und werde sie niemals, niemals bereuen! Denn sie kam von Herzen. Können SIE das auch von sich behaupten? Können Sie das?“
 

Wieder legte sich Schweigen über den Saal. Der Mann antwortete nicht, sondern schien wirklich über Deidaras Worte nachzudenken. Sekunden verstrichen. Vielleicht auch Minuten. Doch der Mann regte sich nicht. Niemand tat es...
 

Bis eine der wenigen Frauen im Publikum sich erhob. Stolz und mit erhobenem Haupt sah sie zu Deidara und die anderen Forscher herab, ehe sie laut und deutlich sagte: „Ich kann es nicht mehr, und habe es verdrängt. Sie haben vollkommen Recht... Was auch immer aus der Mannschaft wird, aber in DIESEM Punkt haben Sie absolut Recht...“ Sie klatschte mutig. Alleine. Zwischen all ihren Kollegen. Dann klatschte eine weitere Frau. Ein Mann. Noch einer. Nach und nach erhoben sich immer mehr Menschen und applaudierten einfach.
 

Die Forscher sahen sich gegenseitig an und lächelten, ehe sie ebenfalls für Deidara applaudierten. Dieser lächelte leicht und schloss die Augen. Neji hatte wirklich Recht gehabt. Die Wahrheit war wohl die mächtigste Waffe, die es auf dieser Welt gab. Sicherlich würde seine Rede nicht die ganze Welt verändern, dafür sorgen, dass die Menschen die Wahrheit als höchstes Gut betrachteten... Aber es war ein Anfang. Ein erster Schritt von einem Mann, der so viel an Erfahrung gesammelt hatte, wo er sie niemals zu finden geahnt hatte. Sanft lächelte der Blonde. Er hatte so viel mehr aus Atlantis mitgebracht, als er geglaubt hatte. Und er würde sich darauf konzentrieren, dass noch viele Menschen erfahren würden, wie mächtig die Wahrheit war, und immer sein würde.
 

Der Applaus war leiser geworden und verstummte plötzlich, als die große Tür in den Saal sich öffnete. Licht drang von draußen herein und blendete alle im Raum Anwesenden. Deidara schirmte seine Augen mit den Händen ab und kniff sie zusammen. Doch erkennen konnte er nichts. Nur einen vagen Schemen, der aus dem Licht auf sie zukam.
 

Deidaras Herz verkrampfte sich. Konnte es sein, dass...? Nein, es war unmöglich. Aber irgendetwas in ihm wollte einfach nicht aufhören zu glauben, dass es so war. Wünschte es sich so sehnlichst. Blendete alle logischen Denkvorgänge aus. Schnürte ihm den Hals zu. Raubte ihm den Atem. Pumpte das Blut rasend durch seine Adern. Der Schatten kam näher. Und näher. Und näher...
 

Kiba rieb sich die Augen und kreischte ungläubig: „Nagato??“
 

Der rothaarige Forscher schritt langsam und lächelnd auf die Bühne und nickte. Deidaras Knie wurden weich und gaben nach. Er hielt sich an Hidan fest, um nicht auf den Boden zu fallen. Er war sich doch SO sicher gewesen! So verflucht sicher!! Aber er hatte sich wohl geirrt...
 

Nagato trat an das Mikrofon heran und lächelte in die Runde, die ihn völlig perplex anstarrte, ehe er erheitert zu sprechen begann: „Ich entschuldige mich für meine Verspätung, aber meine Anreise war ein wenig... umständlicher. Ich nehme an, dass Sie überrascht sind mich zu sehen. Vermutlich haben Sie mich für verschollen oder tot gehalten, aber ich stehe doch hier vor Ihnen. In Fleisch und Blut und jede Untersuchung dieser Welt würde Ihnen das bestätigen und beweisen.“
 

Die Menschen im Saal nahmen wieder Platz und verdauten das, was sie hier sahen und hörten. Nagato lächelte wieder und nickte: „Wissen Sie, ich bin eigentlich nicht Ihretwegen hier, um ehrlich zu sein. Ich bin hier, um einen guten Freund zu überraschen. Einen Freund, der sich diese Überraschung mehr als verdient hat. Aber auch Ihnen wird diese Überraschung etwas offenbaren: die Wahrheit. Die unglaubliche, schwer zu begreifende Wahrheit.“ Er pausierte kurz. „Denn die Wahrheit ist es, die diese mutigen Männer und ich dort unten in der Tiefe gefunden haben. Und für Sie, meine Damen und Herren, heißt diese Wahrheit 'Atlantis'. Wir haben Atlantis gefunden, das ist die Wahrheit. Ich werde Ihnen nun erzählen, was in der Zeit seit dem Abschied passiert ist, wie ich hierherkommen konnte... und ich werde Ihnen einen Beweis liefern, den Sie nicht ignorieren können. Ja, ich werde Ihnen gleich beweisen, dass es Atlantis gibt, als lebendige und florierende Welt unter der Erdoberfläche...“



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