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Atlantis

von

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Ein gut durchdachter Plan II

Sasori starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das, was auf ihn und seine Krieger zukam. Jeder Schritt dieses Ungetüms ließ die Erde erbeben, die Krallen gruben sich gut zwei Meter in den Grund und zerbröselten harten Stein wie trockenes Brot. Ganze Pilze gaben unter den mächtigen Läufen des Raptors wie Farn nach. Dieser Raptor, der vor ihnen stand, war dreimal so hoch, wie der größte Pilz, den sie jemals gesehen hatten. Das kehlige Knurren des Raptors fuhr den Elitekriegern durch Mark und Bein. Die rotglühenden Augen verharrten auf der Gruppe und durchdrangen einen jeden von ihnen. Sasoris Kopf arbeitete auf Hochtouren. Es musste ihm in diesem Augenblick egal sein, woher dieser Koloss kam und was ihn so riesig gemacht hatte. Wichtig war nur eine Strategie zu entwickeln, die das Monstrum effektiv außer Gefecht setzen würde.
 

Sein Blick wanderte zu Neji, ehe er leise raunte: „Kannst du etwas erkennen?“ Der Blinde schüttelte den Kopf: „Er ist physisch genauso, wie jeder andere Raptor auch... mal abgesehen von seiner Größe natürlich.“ Sasori biss sich auf die Unterlippe: „Verdammt. Wir sollten zusehen, dass wir nicht unter ihm, sondern auf ihm sind. Jemand muss ihn ablenken...“ Wieder kam das Ungetüm einen Schritt näher und begann nun, die Gruppe mit seinem feuchten Atem anzufauchen. Gestresst hoffte der Rothaarige, dass sein Plan funktionieren würde. Er blickte auf und nickte: „Gut, wir machen es Folgendermaßen: Naruto und Neji, ihr lenkt das Mistvieh ab! Lasst euch was einfallen, aber seht zu, dass ihr dem Dicken nicht unter die Füße geratet.“ Die beiden Angesprochenen nickten nur. „Gut. Sasuke, Gaara und Itachi, ihr werdet ihm aufs Dach steigen. Gaara kam ihm zum Beispiel eine gehörige Portion Sand in die Augen streuen. Sasuke, du wirst nach Schwachstellen suchen und ihn mit den Schwertern bearbeiten. Und du, Itachi, wirst mit deinem Krähenschwarm eingreifen, wenn es für Neji und Naruto eng wird!“ Die drei nickten wortlos. „Und ich werde zusehen, dass er sich langlegt... LOS!“
 

Die Krieger verteilten sich mit raschen Bewegungen an ihre vorgesehenen Plätze. Naruto und Neji blieben vor dem Koloss stehen. Der Blonde grinste seinen Kollegen von der Seite an: „Den werde ich so nerven, dass er keine andere Wahl hat, als mich fressen zu wollen!“ Skeptisch hob der Blinde eine Augenbraue: „Da bin ich ja mal gespannt...“ Voller Elan konzentrierte Naruto sich einen Augenblick, ehe immer mehr Kopien des Blonden um sie herum auftauchten. Irgendwann gab Neji das Zählen auf, merkte aber, dass der Raptor durchaus mit einem gewissen Interesse das Geschehen verfolgte und einen weiteren Schritt auf sie zukam.
 

Naruto blickte auf und grinste breit. Dann begannen er und seine Kopien wie aus einem Mund lauthals herumzubrüllen: „HAAAAALLOOOO! FETTKLOPS! HIER BIN ICH! FANG MICH DOCH!!!!“ Neji starrte den Blonden ungläubig an. Es war ihm immer wieder aufs Neue ein Rätsel, wie kindisch Naruto doch war, gleichwohl dessen bekloppte Ideen aber wiederum zu funktionieren schienen. Der überdimensionale Raptor fauchte gereizt. Die Lautstärke und das unruhige Gewusel der Naruto-Kopien machten ihn scheinbar ungemein nervös. Er stieß abermals einen erschütternden Schrei aus, ehe er mit schnellen Schritten auf die Kopien und die beiden Krieger zu lief. Zwischen seinen Pranken lösten sich einige erwischte Kopien in Rauch auf, der an den Krallen vorbei nach oben stieg, ehe er sich in Luft auflöste. Die beiden Krieger rannten los und Neji knurrte: „So ein Tempo habe ich dem Dicken gar nicht zugetraut...“
 

Ein Stück abseits im Schutze des Dickichts lief Sasori parallel zu Naruto und dem Blinden. Er beobachtete alles ganz genau und seufzte. Er hatte noch keine optimalen Bedingungen für sein Vorhaben. Wie er warten hasste. Doch er musste den richtigen Augenblick einfach abwarten. Während er seine beiden Kollegen weiterhin im Auge behielt, rief er eine seiner Marionetten zu sich, jedoch nicht Hiruko. Er kämpfte und arbeitete gerne mit dieser Puppe, doch bei diesem Vorhaben war die Geschwindigkeit ein großer Nachteil für dessen Einsatz. Es musste schnell, blitzschnell, gehen und Hiruko brachte einfach eine gewisse Einschränkung mit, was das anging. Darüber hinaus war Sasori sich nicht sicher, ob die benutzte Marionette diesen Plan auch überstehen würde. Von daher war es ihm nur Recht, dass sich Hiruko von Vornherein als ungeeignet herausstellte. Im Zweifelsfall hätte er doch diese Puppe gerufen und er hätte es nur ungerne gesehen, wäre dieser etwas passiert.
 

Leichtfüßig liefen Itachi, Gaara und Sasuke vom Schwanz aus den gesamten Rücken des Raptors empor, ohne dass dieser davon Kenntnis zu nehmen schien. Naruto machte seine Arbeit gut und auch Neji hatte begonnen, den Koloss zu reizen, indem er eine Technik einsetzte, die eigentlich defensiver Natur war. Er ließ seine blau leuchtende Aura zunächst langsam, und schließlich immer schneller, in eine rotierende Bewegung übergehen, die ihn schließlich wie ein Schild umgab. Er sprang dabei jedoch, im Gegensatz zu Naruto, nicht am Boden hin und her, sondern hielt sich nach Möglichkeit auf den Hüten der Pilze auf und schwirrte dem Raptor immer mal wieder vor der Nase lang. Das Ungetüm konnte sich gar nicht entscheiden, wer von den beiden Kämpfern ihn mehr nervte, verfolgte die beiden nach wie vor, trat und schnappte unkoordiniert nach ihnen.
 

Die drei anderen kamen an der Schulter des Kolosses an und machten kurz Halt. Itachi kniff die Augen zusammen, dieser Raptor war wahrlich nicht normal. Alleine seine Zähne waren so groß wie er selbst, von denen der Speichel nach unten tropfte. Das Tier schnaubte und zischte aufgebracht und vor Anstrengung. Wenigstens, so dachte Itachi, war das Vieh zumindest dumm wie Brot. Neben ihm blickte Gaara zu den rot leuchtenden, riesigen Augen empor und grinste: „Der Sandmann ist da...“ Sasuke hob eine Augenbraue: „Wie lange hast du denn für DEN Spruch gebraucht?“ - „Pfff, halts Maul!“ Itachi grinste breit: „Da ringt er sich mal zu ein paar Worten durch und du vermiest es ihm einfach! Ich fand den Spruch gut.“
 

Die Flasche an Gaaras Rücken öffnete sich und sein Sand schnellte zielsicher heraus, folgte jeder Bewegung seiner Hände. Ohne zu zögern richtete er das feine Gestein zu den Augen des Raptors, der dort in spiralförmigen Bewegungen direkt über die feine Netzhaut schliffen. Mit einem kräftigen Ruck blieb das Monstrum stehen und stieß einen bisher ungeahnten schmerzerfüllten Schrei aus, der die Erde ähnlich zum Beben brachte, wie die schweren Schritte, mit denen er Naruto und Neji verfolgt hatte. Sasuke zückte seine Schwerter und sprang gekonnt von der Schulter auf die Schnauze des Reptils hinauf. Die Schuppen waren so groß, dass die Lücken ausreichend waren, um die Schwerter hindurch zu stoßen. Doch Sasuke hielt inne. Das hatte vermutlich so viel Effekt, als würde eine Fliege versuchen ihn mit einem Zahnstocher zu erdolchen.
 

Er stieß eines seiner Schwerter zwischen den Augen des Raptors unter dessen Schuppen in die weiche, ungeschützte Haut, was das Tier ob des noch immer in den offenen Augen reibenden Sandes gar nicht wirklich mitbekam. Blut lief aus den Augenhöhlen und Sasuke musste aufpassen, dass er mit diesem nicht einfach fortgeschwemmt wurde. Er versuchte das pausenlose jaulende Grollen des Ungetüms zu ignorieren und sich zu konzentrieren. Seine blau leuchtende Aura begann, sich als bläuliche Blitze in seiner Hand zu fokussieren. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Er würde das Vieh well done rösten! Panisch wegen der Lichtblitze vor seinen Augen rannte der Raptor wieder, noch immer lauthals kreischend, los.
 

Sasori warf einen Blick nach oben und ahnte, was Sasuke geplant hatte. Das war der richtige Augenblick. Er gab Itachi ein kurzes Handzeichen, der sofort verstand, sich in einen Krähenschwarm verwandelte und die Aufmerksamkeit von Naruto und Neji nahm, die sich erschöpft ins Dickicht warfen und den Weg vor dem Raptor frei machten. Dann schoss Sasori mit seiner Marionette aus dem Hinterhalt auf die Beine des Monstrums zu. Die Puppe, die mit den feinen blau schimmernden Fäden mit seiner Hand verbunden war, schickte er blitzschnell auf die andere Seite. Entgegen seiner Erwartung jedoch trat das Tier schneller über die Schnur hinweg, als er gedacht hatte. Sasori schnaubte. Er musste den Plan ändern.
 

Er blickte nach oben und schrie: „ER MUSS LANGSAMER WERDEN!!!“ Itachi zügelte sein Tempo und tatsächlich wurde auch der Raptor langsamer, bis er nahezu zum Stehen kam. Zufrieden setzte Sasori seinen Ersatzplan fort. Er lief im Uhrzeigersinn um die riesigen Läufer des Monstrums herum, während er seiner Marionette gegen den Uhrzeigersinn laufen ließ. Immer enger schlangen sich die blauen Fäden um die Füße des Kolosses.
 

Auf der Schnauze hatte sich aus den Blitzen in Sasukes Hand nun eine regelrechte Lanze gebildet, die grell und in verschiedenen Blautönen leuchtete. Die Augen des Tieres waren endgültig ausgehöhlt, der Raptor war blind. Wundes, pochendes Fleisch war zu erkennen, doch das störte den Schwarzhaarigen in diesem Augenblick nicht. Er zog sein Stahlschwert aus dem Kopf des Ungetüms heraus, ignorierte das stinkende Blut, das von diesem auf seine Füße tropfte, und stieß in die offene Wunde mit der Blitzlanze hinein. Ein letztes Mal erfüllte ein schmerzerfüllter, kehliger und donnernder Schrei den Wald.
 

Der Raptor versuchte zu entkommen, einen Schritt nach vorne zu machen, doch die feinen Schnüre Sasoris hinderten ihn an diesem Vorhaben. Die Krallen am Fuß verfingen sich in den blauen Seilen. Panisch riss der Rothaarige die Augen auf, das war zu früh. Seine Marionette wurde durch die plötzliche Spannung in ihrer Verbindung herumgerissen und zerschellte am Bauch des Raptors. Ehe Sasori sich von den Schnüren lösen konnte, wurde auch er mit einem heftigen Ruck herumgerissen und prallte mit dem Rücken gegen den hochgehobenen Fuß. Und ehe er sich aus den Seilen befreien konnte, fiel der Koloss immer weiter. Die Spannung zuckte durch den riesigen Körper und erreichte nach Sekundenbruchteilen auch den rothaarigen Krieger, ehe das Monstrum in einer riesigen Staubwolke, unter erschütterter Erde den Boden leblos erreichte und die Blitze ihren Weg ins Erdreich fanden...
 


 

Deidara kreischte panisch auf und versuchte den Schmerz zu ignorieren, der ihm durch die Glieder schoss. Angsterfüllt sah er auf. Seine verzweifelten Gesichtszüge entgleisten ihm, als er ein bekanntes Gesicht sah, das ihn erleichtert anlächelte. Konan zog ihn richtig auf den Rücken des Raptors und der Blonde versuchte sich so gut es ging an ihr festzuhalten. Sie blickte kurz zu ihm nach hinten und lächelte abermals: „Das war knapp!“ - „Scheiße! JA! Danke!“ - „Kein Problem! Ich bringe dich in Sicherheit!“ - „Aber woher wusstest du...“ - „Weibliche Intuition...“ Deidara guckte skeptisch: „Ist klar...“ - „Schön, ist ja gut, du hast mich erwischt... Sasori hat gesagt, dass ich mich bereit halten solle, falls in Atlantis etwas passiert. Ich sollte mich sofort auf den Weg zu dir machen, wenn was los ist und das habe ich.“ Nun konnte auch der Geologe sich ein Lächeln nicht verkneifen. Da bekam er eine eigene Rettungsaktion, weil sich Sasori so um ihn sorgte. Glücklich krallte er sich an der Blauhaarigen fest und genoss das Gefühl in vollen Zügen, so weit es ihm in diesem Rahmen möglich war. Sasori musste es nicht sagen, nicht in Worte fassen, denn Deidara erkannte in solchen Dingen eindeutig, dass dieser ihn sicher genauso liebte, wie er ihn. Und das fühlte sich so unglaublich wundervoll an.
 

Die beiden passierten die Stadtgrenze und arbeiteten sich schnell bis zum Tempelplatz vor. Hier jedoch stockte dem Blonden der Atem und all sein Glück rückte in weite Ferne. Leichen und Blut überall. Und zwischen all den Soldaten hatten die Feinde nicht einmal vor Frauen und Kindern Halt gemacht. Konan drosselte das Tempo, bis sie schließlich hielten. Sie beide schlugen entsetzt die Hand vor den Mund und sahen sich um. Das war kein Kampf gewesen, sondern ein Massaker! Ein kleiner Junge hockte zwischen den toten Kämpfern und hatte sich über den leblosen Körper einer Frau gelegt. Tränen liefen dem Kleinen in Sturzbächen von den Wangen, immer wieder schrie er ein Wort, das Deidara nicht kannte, von dem er aber eine schrecklich Vermutung hatte, welches es sein könnte: Mama...
 

Er deutete an Konan vorbei in die Richtung des Jungen. Sofort nickte die Blauhaarige und die beiden stiegen ab. Das Kampfgeschehen hatte sich bis vor die Stufen des Tempels verlagert, so dass sie den Kleinen ohne größere Gefahr dort wegholen konnten. Sie erreichten den Knaben und die einstige Hohepriesterin sprach beruhigend in für den Geologen fremden Worten auf den Kleinen ein, bis er sich widerwillig von ihr auf den Arm heben ließ. Sie sah Deidara an und hauchte: „Komm, wir verstecken uns vorerst bei Itachi...“ Der Angesprochene nickte. Sie hatten noch keine fünf Schritte getan, als plötzlich ein unbekanntes Signalhorn ertönte und mit einem Mal zogen sich die fremden Soldaten so schnell aus der Stadt zurück, wie sie gekommen waren.
 

Für einen Augenblick wurde es still. Die Feinde rückten einheitlich ab, die atlantischen Soldaten blieben verwundert zurück. Die Luft stand und eine fast friedliche Stille erfüllte die Straßen, nur das Weinen des kleinen Jungen auf Konans Arm war noch zu hören. Bis sich die ersten Türen der Häuser öffneten und die Bürger verunsichert wieder auf die Straßen traten. Der Kampf war vorbei. Doch niemand versuchte es auch nur im Ansatz, sich darüber zu freuen. Die Steine und Dielen, auf die sie traten, waren von Blut getränkt und mit unzähligen leblosen Körpern übersät. Deidara seufzte leise und blickte in Richtung Wald. Er hoffte aus tiefstem Herzen, dass es seinem Rotschopf gut ging.
 

Ein Soldat kam auf Konan zu, während sich die Straßen mit immer mehr Menschen füllten. Still blieb es dennoch. Der Krieger beugte sich zu der jungen Frau hinab und hauchte fast lautlos: „Konan, ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll... Die Herrin, sie wurde schwer verletzt...“ Ruckartig riss die einstige Hohepriesterin ihren Kopf herum und starrte den Mann vor sich an: „Was...? Wo... wo ist sie?“ - „Im Tempel...“ Sie richtete ihren Blick auf den Blonden, der, mal wieder, kein Wort verstanden hatte: „Komm, Deidara! Tsunade ist schwer verletzt worden, wir müssen in den Tempel. Dort können sich dann die Mädchen um den Kleinen kümmern!“ Deidara nickte. Alle Ablenkung, sei sie auch noch so tragisch, war ihm in diesem Augenblick lieber, als darüber nachdenken zu müssen, was Sasori passiert sein könnte oder vielleicht noch passieren würde.
 


 

Allmählich lichtete sich der Staub und die Umrisse des riesigen Raptors waren schemenhaft zu erkennen. Aufgewühlt suchten sich die Elitekrieger durch die trübe und stickige Luft, immer wieder nach ihrem Anführer rufend. Sasuke rannte fast kopflos voran, immer wieder mit der Angst konfrontiert, dass es seine Schuld war, wenn Sasori etwas passiert sein sollte. Nicht einmal den besorgten Blick seines Bruders bemerkte er, während er wild um sich wedelnd durch den Staub irrte. Der Ältere der beiden Brüder trat an Sasuke heran und wollte diesen gerade versuchen ein wenig zu beruhigen, als der Jüngere plötzlich angespannt stehenblieb und mit dem Finger in die Richtung der Beine des besiegten Ungetüms zeigte: „Itachi! Da vorne! Das Leuchten!“ Der Angesprochene kniff die Augen zusammen, als Neji neben sie trat und plötzlich loslief: „Sasuke hat Recht, ich sehe ihn! Ich sehe seine Aura!“
 

Rasch sammelten sich alle Elitekrieger um den Gesuchten herum, der ihnen aus Hiruko entgegen gekrabbelt kam und ziemlich mitgenommen aussah. Erschöpft hustete Sasori, blickte auf, in die erleichterten Gesichter seiner Truppe, und grinste schief: „Unkraut vergeht nicht...“ Sasuke sah ihn ungläubig, aber unendlich erleichtert an und schrie fast: „Scheiße! Jage uns nie wieder so einen Schrecken ein!!! Wie... verdammt, wie hast du es geschafft, dass....?“ Der Rothaarige ließ sich von Itachi auf die noch etwas wackeligen Beine helfen und deutete auf etwas neben sich, das stark verkohlt war. Mit traurigem, aber doch erleichtertem Blick raunte er: „Ich habe es noch geschafft eine Hand freizubekommen und habe damit Huriko gerufen... In letzter Sekunde hat er mich losgebunden, und ich hab mich in ihm versteckt, aber wir waren nicht schnell genug und haben doch eine ordentliche Ladung abbekommen...“ Neji sah den Anführer mitfühlend an: „Das tut mir Leid, ehrlich... Dabei war Hiruko dir immer wichtig...“ Sasori winkte ab und zuckte mit den Schultern: „Er hat schon Schlimmeres abbekommen, ich werde ihn schon wieder herrichten. Keine Sorge.“ Itachi nickte: „Das Wichtigste ist, dass du wohlauf bist.“ Sasori schüttelte den Kopf: „Das Wichtigste ist, dass wir unseren Auftrag zu Ende bringen. Wir haben noch eine Priesterin zu suchen...“ Itachi grinste breit: „Streber!“
 

Die Sechs ließen den Raptor hinter sich, nachdem Sasori Hiruko wieder freigegeben hatte, um ihn später zu Hause zu reparieren, und schritten auf die Felsformation zu, die sie schon vor dem Kampf durchsuchen wollten. Nach einem doch deutlich weiteren Fußmarsch, als sie angenommen hatten, lichtete sich vor ihnen der Wald und gab einen kahlen, steinigen Grund frei, auf dem der Felsen thronte. Am Fuße des Felsens eröffnete sich ihnen eine Höhle, die mit einer alles verschluckenden Dunkelheit auf sie zu warten schien. Nach gut 100 Metern hatten sie den kleinen Anstieg bis auf eine Kuppe hinter sich gebracht und blieben einen Augenblick lang stehen. Vor der Höhle, neben einem Feuer, lag gefesselt und geknebelt Sakura und fing wild an zu strampeln, als sie die Krieger entdeckte. Naruto rannte als Erster los und befreite die Priesterin von ihren Fesseln und dem Knebel.
 

Die anderen kamen nach und warteten einen Augenblick, während die junge Frau sich in den Armen des Blonden ausheulte. Sasori seufzte. Er konnte so etwas nicht ansehen. Es wirkte befremdlich und unangenehm auf ihn. Tränen hatte es in seinem Leben so selten gegeben und noch seltener waren sie geduldet gewesen. Desinteressiert wandte er seinen Blick in Richtung Atlantis und sein flaues Gefühl kehrte zurück. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas musste passiert sein. Und er hatte keine Lust noch ewig zu warten, ehe er es herausfinden würde. Ungeduldig wandte er sich wieder zu den anderen um und knurrte: „Können wir zurück?“ Sakura saß mittlerweile Huckepack bei Naruto auf dem Rücken. Ihre Hand, der ein Finger fehlte, war nur sehr spärlich und unprofessionell verbunden, doch es musste jetzt für den Rückweg auch noch reichen. Er fühlte sich ja selbst nicht gerade berauschend, doch vor den anderen das Gesicht verlieren war ausgeschlossen. Lieber kroch er auf dem Zahnfleisch nach Hause, als sich seine Blessuren anmerken zu lassen oder, schlimmer noch, Hilfe anzunehmen! Er war ein Vorbild als Anführer, nicht der Truppenopa.
 

Nach einer Weile waren die Krieger schließlich in Stadtnähe, Sakura auf Narutos Rücken vor Erschöpfung eingeschlafen. Sasori hielt mit der Gruppe an und deutete auf die Spuren der Verwüstung, die eine Schneise durch das Dickicht schlugen. Er knurrte: „Ich habe es doch gewusst, dass das ein Ablenkungsmanöver war...“ Neji folgte mit seinem Blick der Schneise und stutzte: „Schau mal, da vorne teilt sich der breite Durchgang auf. Der eine führt weiter in die Stadt, der andere... führt der nicht zu deinem Haus, Sasori?“ Der Rothaarige sah ruckartig in die Richtung und spürte, wie sich sein Hals zu schnürte. Fast lautlos hauchte er: „Deidara...“ Entschlossen sprang er auf: „Ihr geht in die Stadt und schaut, dass ihr dort für Ordnung sorgt! Ich gehe bei mir vorbei und...“ Itachi schüttelte den Kopf: „Wir können dich in deinem Zustand doch nicht alleine da...“ Mit vor Wut und Angst funkelnden Augen drehte der Rothaarige sich zu ihm um und fauchte: „Das war ein Befehl!!!“ Resignierend machte Itachi sich mit den anderen schließlich auf den Weg in die Stadt, blickte Sasori jedoch noch einen Augenblick nach, der ja fast panisch zu seinem Haus raste. So hatte er den Anführer der Truppe ja noch nie erlebt, dass dieser eine logische und sinnvolle Vorgehensweise hinter eine Hauruckaktion stellte...
 

Fast krank vor Sorge erreichte Sasori sein Haus und sprang mit einem gekonnten Satz über den Bach direkt auf die Veranda. Schon von draußen sah er das Ausmaß der Verwüstung: seine Regale im Wohnzimmer lagen auf dem Boden, überall waren seine Habseligkeiten umgeworfen oder zerstört worden, doch von Deidara fehlte jede Spur. Hektisch betrat er das Zimmer und sah sich um: „Deidara?“ … „DEIDARA!?!“ In Windeseile hatte er jedes einzelne Zimmer, sogar den Keller, durchsucht, doch der Blonde war nicht aufzufinden. Unverrichteter Dinge setzte er seine Suche in Richtung Stadt fort. Mit jedem Schritt wuchs seine Erleichterung. So lange er Deidara hier nicht fand, und je näher er mit seiner Suche der Stadt kam, umso wahrscheinlicher wurde es, dass Konan ihn wirklich in Sicherheit gebracht hatte.
 

10 Minuten streifte der Rothaarige erfolglos durch den Wald, ehe er rasant die Stadtgrenze passierte und sich bis zum Platz vorarbeitete, auf dem der Tempel stand. Er drosselte sein Tempo und schritt nun durch die Spuren und Hinterlassenschaften des Kampfes auf eine Menschentraube zu, die sich vor den Stufen versammelt hatte. Ein paar Stufen aufwärts stand zu seiner absoluten Verärgerung Kabuto und schien den Bürgern etwas zu erzählen. Etwas tiefer standen die anderen Elitekrieger und schienen mit dem Schriftführer zu diskutieren. Und dann sah Sasori, wie Konan, Deidara und die Priesterinnen aus dem Tempel kamen und sich offenbar dazugesellen wollten. Erleichtert atmete Sasori auf. Deidara ging es gut. Deidara war tatsächlich wohlauf!
 

Der Blonde schritt an der Seite Konans und von den Priesterinnen gefolgt die Treppen herunter. Die anderen Krieger waren ihm sofort ins Auge gefallen, doch er hielt den Atem an. Es waren nur fünf! Einer fehlte! Deidara glaubte, sein Herz setzte aus. War Sasori nun unter ihnen, oder war er es, der fehlte? Er beschleunigte sein Tempo, bis er neben Kabuto und den Kriegern stand und Fetzen der Diskussion aufschnappte. Der Schriftführer giftete aufgebracht herum: „...seine Pflicht erfüllt hatte, dann wäre unsere Herrin wohlauf! Er hat die ausdrücklichen Befehle missachtet und muss dafür zur Verantwortung gezogen werden!“ Die Menschen am Fuße der Treppe stimmten dem Gesagtem zu, doch einer der Krieger schüttelte vehement den Kopf und als er sprach wusste Deidara, dass es sich nur um Itachi handeln konnte: „Das ist Unsinn! Wir hatten den ausdrücklich Befehl nach Sakura zu suchen und das haben wir getan!“ - „Das soll mir der Feigling selber sagen! Wo ist er denn, euer großer Anführer?“
 

Deidara stockte der Atem. Sasori fehlte tatsächlich. Der Teint des Blonden bekam einen aschfahlen Ton, seine Hand krallte nach Konan und hielt sich an der jungen Frau fest. Die jedoch hatte genug gehört, riss sich von dem Geologen los und stellte sich vor Kabuto hin: „Pass mal auf, Freundchen! Ich war bei der Besprechung dabei! Sie hat den Befehl gegeben nach Sakura zu suchen und, wie du sehen konntest, ist sie ja auch wieder in Atlantis!“ Eine Stimme aus dem Publikum ertönte, um die sich augenblicklich eine Gasse bildete: „Lass gut sein, Konan. Wenn er es ins Gesicht gesagt haben will, dann soll er es haben!“ Deidara sah ruckartig auf und sank auf die Stufen herab, wo er sich vorsichtshalber hinsetzte, ohne seinen Blick jedoch von seinem Rotschopf zu nehmen. Die Erleichterung hatte ihm jede Körperspannung genommen, erfüllte ihn dafür aber mit abgrundtiefer Freude.
 

Sasori trat an Kabuto heran und zischte giftig: „Sofern du es einmal hinbekommst mir direkt ins Gesicht zu sagen, was für ein Problem du hast... Schlange!“ Er grinste kühl. „Oder bist du enttäuscht, dass mir kein Bein oder Arm abgekaut wurde?“ Kabuto schluckte schwer, fasste sich aber rasch wieder und funkelte nicht weniger angriffslustig zurück: „Du hast die Befehle missachtet! Und nur deswegen ist unsere Herrin so schwer verletzt worden, dass wir sie in einen künstlichen Schlaf legen mussten, damit sie geheilt werden kann! Hochverrat!“ Sasori hob skeptisch eine Augenbraue: „So langsam wirst du einfallslos. Ich soll mich also lieber mit einem 30 Meter hohen Ungetüm von Raptor beschäftigen, nur um Sakura zu befreien, statt hier ein paar einfachen Soldaten den Arsch zu versohlen und somit zu verhindern, dass die Herrin verletzt wird? Welchen Vorteil sollte ich, im Gegensatz zu dir, davon haben?“ Die Menschen murmelten mittlerweile leise durcheinander, die Argumente Kabutos anscheinend nicht mehr ganz so überzeugend findend.
 

Konan baute sich neben dem Rothaarigen auf und nickte: „Und, wie gesagt, ich war dabei, als Tsunade den Befehl erteilt hat!“ Der Schriftführer lächelte müde: „Das sagt diejenige, die wegen Verrats bereits ihren Posten verloren hat... Eine Verschwörung, wie es aussieht...“ BATSCH!!!!
 

Kabuto sah sich verwirrt um und hielt sich die schmerzende Wange. Vor ihm stand Deidara, der ihn wütend und nahezu außer sich ankeifte: „Halt endlich mal dein großes Maul! Du gehst mir so auf den Zeiger, man! Unter der Aufsicht dieser sechs Krieger ist Sakura weitgehend unversehrt wieder nach Hause gekommen! Sie haben eure Hohepriesterin wieder nach Atlantis gebracht, unter Einsatz ihres Lebens! Unter deiner Aufsicht jedoch ist Tsunade verwundet worden! Was hast DU denn getan, um die Herrscherin zu beschützen?“ Er patschte verächtlich gegen das einwandfreie Gewand des Schriftführers: „So wie du aussiehst anscheinend nicht viel!“ Dann deutete er auf Sasori. „Da sieht es bei ihm schon ganz anders aus! Also halt mal den Ball flach und packe dir an die eigene Nase, du Klugscheißer!“
 

Hinata, die zwischen ihren Kolleginnen stand, haderte mit sich selbst. Deidara hatte in ihren Augen Recht, aber war sie in der Position sich gegen Kabuto aufzulehnen? Ihr Blick streifte zu ihrem Cousin, Neji. Sie hatte seine unerschrockene Art immer bewundert. Und heimlich hatte sie mitbekommen, dass dieser sich ebenfalls hinter Sasori und Konan gestellt hatte. Sie hatte ihn beobachtet, wie er mit Itachi und Nagato den Altarraum betreten hatte, um dort nach dem Portal zu suchen. Ihr Herz raste vor Aufregung, doch ihr Entschluss stand fest!
 

Schüchtern mogelte sie sich zwischen den anderen Priesterinnen hindurch und stellte sich neben Deidara. Ihr Blick richtete sich auf Kabuto, und mit so fester Stimme, wie die zurückhaltende Priesterin es eben konnte, sprach sie: „Ich finde auch, dass du Sasori ungerecht behandelst. Die ganze Truppe hatte keinen Moment gezögert, ihr Leben für unsere Herrin zu geben. Er ist kein Verräter, Kabuto. Er ist und bleibt der beste Anführer, den unsere Truppe jemals hatte!“ Sie zitterte am ganzen Leib und sah Deidara dankend an, als dieser seine Hände beruhigend auf ihre Schultern legte und sie anlächelte.
 

Stille legte sich über die Versammlung. Ungläubig sah der Schriftführer sich um. SO war das nicht geplant gewesen. Das lief alles ganz verkehrt!
 

Plötzlich strömten auch die anderen Priesterinnen die Stufen hinab und versammelten sich um Sasori herum. Eine Priesterin mit braunen Dutts sprach nun ebenfalls: „Hinata hat Recht. Wir werden nicht zulassen, dass du diese Einheit, diese treuen Kämpfer auseinanderreißt. Wenn Tsunade der Meinung ist, dass Sasori bestraft werden muss, dann wird sie das Urteil selbst verkünden, sobald sie wieder wohlauf ist.“ Allmählich begannen die Menschen um sie herum wieder zu murmeln, bis sich ein zustimmendes Jubeln und Rufen herauskristallisierte.
 

Verstimmt biss Kabuto die Zähne zusammen. Er wusste, wann ein taktischer Rückzug angebracht war. Jedes weitere Wort gegen diese jungen Frauen wäre ein Minuspunkt in der Gunst der Stadt für ihn gewesen. Und die musste er bewahren, so lange er hier noch Dinge zu erledigen hatte. Der Schriftführer zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und nickte: „Natürlich, ihr habt Recht. Ich war wohl etwas voreilig. So sei es, die Herrin selbst soll über Recht und Unrecht verfügen, sobald es ihr besser geht...“
 

Während die Menschen jubelten und sich vor Freude teilweise auch in die Arme fielen, hingen Sasoris und Kabutos Blick ausschließlich aufeinander. Regungslos standen sie sich eine Weile gegenüber, bis der Rothaarige sich leicht verbeugte und den Anderen angrinste: „Du bist zu gütig und weise. Ich verneige mich in Dankbarkeit...“ Abschätzige Augen blitzten dem Krieger entgegen. Kabuto zischte: „Du wirst den Lohn für deine Arbeit schon noch bekommen, sei dir dessen gewiss...“ - „Ich kann es kaum erwarten.“ Der Schriftführer wandte sich um und ließ die tobende Menge hinter sich. Nach außen hin wirkte er ruhig, doch die Provokation hatte ihren Zweck nicht verfehlt. Kabuto ballte seine Hand zu einer Faust, als er den Tempel betrat. Jetzt war die Sache persönlich geworden... Und das würde Sasori schon noch zu spüren bekommen.
 

Der Rothaarige sah sich um. Alle schienen sich wirklich zu freuen, dass Kabuto ihn nicht verurteilt hatte. Ein leichtes Lächeln umschmeichelte seine Lippen, gleichzeitig wurde sein Blick trübe und verschwommen. Alles drehte sich, die Geräusche drangen nur noch dumpf zu ihm durch. Die Anspannung ließ nach, sein Körper forderte den nötigen Tribut. Er wusste, dass er diesen weit über die Grenzen des eigentlich machbaren gezwungen hatte, doch bis zu diesem Augenblick hatte er keine andere Möglichkeit gehabt. Und wenn er gekonnt hätte, so wäre er auch noch ohne einen Verdacht zu hinterlassen nach Hause gelaufen. Doch dieses Mal war sein Körper stärker und ließ ihn in eine ruhige und angenehme Dunkelheit versinken...
 


 

Sasori öffnete schwerfällig seine Augen. Es war relativ dunkel, dennoch merkte er sofort, dass er nicht auf dem Sofa lag oder sich im Wohnzimmer befand. Eine Hand strich liebevoll über seine Wange, in deren Richtung er seinen Kopf drehte und in erleichterte, funkelnde, blaue Augen sah. Deidara lächelte sanft und strich ihm eine herabgefallene Strähne aus dem Gesicht: „Gut geschlafen?“ Der Rothaarige sah nur verwirrt umher und sprach mit belegter Stimme: „Was...?“ - „Kleine Überraschung.“ Der Geologe lächelte. „Ich habe das Schlafzimmer aufgeräumt und, während du geschlafen hast, es ein wenig hergerichtet...“ Schmerzvoll stöhnend richtete Sasori sich auf, bis er im Bett saß und sah sich mit großen Augen um.
 

Die Fenster waren abgedunkelt, auf der Fensterbank, dem Nachtschränkchen und auch auf dem Fußboden standen diverse Gläser, die mit sanft leuchtenden Käfern ein schummeriges und angenehmes Licht verbreiteten. Im Bett selbst war für zwei Personen Bettwäsche ausgebreitet und tatsächlich erkannte er sein Zimmer ohne das Chaos auch wieder. Fragend sah er den Blonden an, der sich neben ihn setzte und seine Arme um ihn legte: „Ich will mich nicht jeden Abend von dir verabschieden müssen. Bitte, lass mich nicht mehr alleine hier oben...“ Der Krieger seufzte. Was sollte er tun? Deidara hatte sich wirklich eine Menge Mühe gegeben und eigentlich war er der Idee ja auch nicht abgeneigt. Wenn da nicht noch immer die Angst in ihm wäre, die jedes Mal aufkam, wenn es um mehr als nur Zärtlichkeiten zu gehen drohte. Es war ja schon falsch, was er bisher zugelassen hatte, aber noch weiter durfte er es nicht kommen lassen... Nicht, so lange diese dämliche Feier nicht vorbei war. Und darüber hinaus hatte Sasori nach wie vor das Problem, dass er eigentlich gar keine Ahnung hatte, was auf ihn zukam.
 

Dennoch hatte ihm der heutige Tag gezeigt, wie wichtig Deidara ihm war. Er war panisch geworden, aus Angst dem Blonden sei etwas zugestoßen. Er war darüber achtlos geworden und das durfte ihm nicht noch einmal passieren. Konnte er es also zulassen, dass er sich noch fester an den Geologen band? Oder hätte er es niemals so weit kommen lassen dürfen? Sein Blick wanderte wieder zu den abgrundtiefen, blauen Augen, die nach einer Antwort verlangten. Die ihn so flehend und voller Sehnsucht durchbohrten und jeden Zweifel in ihm zum Schweigen brachten. Er wusste, dass es unklug war, doch er konnte nicht anders. Sasori nickte sacht: „Ist gut... ich bleibe...“
 

Der Blonde riss ihn in einem Freudenanfall glatt um. Die weichen Lippen Deidaras pressten sich auf seine, die freche Zunge drang ohne Vorwarnung oder um Einlass bittend in seine Mundhöhle ein und verwickelte seine in ein ungehemmtes und befreit wirkendes Gerangel. Sasori schloss seine Arme um den warmen Körper und schloss die Augen. Jeder Zweifel, jeder noch so kleine Gedanke war fort, so lange er diese süchtig machende Zweisamkeit erlebte. So lange er den Verstand darüber verlor, wenn er diese Sinneswahrnehmungen und Gefühle so intensiv erlebte.
 

Deidara legte alles in diesen Zungenkuss, was er fühlte. Die Freude, die Erleichterung, die Zuneigung, die Hoffnung und auch die Ungeduld, die ihn quälte. Alles vermischte sich zu einem Cocktail aus Leidenschaft und Zufriedenheit, den er nur zu gerne auf diese Art mit seinem Rotschopf teilte, in dem sich ihre Lippen nacheinander verzehrten und ihre Zungen einen heißen Tanz miteinander vollführten. Etwas zerknirscht merkte er, wie sich Sasori langsam von ihm löste, um ihm sanft in die Augen zu sehen und zu raunen: „Deidara, sei mir nicht böse, aber ich habe geprellte Rippen und bin heute fast gegrillt worden... ich bin müde...“ Besänftigt lächelte der Blonde und nickte: „Natürlich...“ Geduldig wartete er, bis Sasori sich wieder hingelegt hatte, um sich wieselflink hinter seinen Rotschopf und seine Arme um diesen zu legen und seine Wange an den mittlerweile entblößten Rücken zu pressen. Zärtlich hauchte er ein paar Küsse in den Nacken des Kriegers und lächelte, als sich die Härchen dort aufrichteten: „Schlaf gut... ich liebe dich...“



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