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Atlantis

von

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Ein durchaus perfekter Abend

~Aloha ihr Lieben!
 

Endlich ist es da, das lang ersehnte Kapitel rund um den perfekten Moment ;)

Ich bin richtig nervös, wie es euch gefallen wird, ich habe mich nämlich richtig ins Zeug gelegt, um es einzigartig zu machen.

Um die Stimmung an der einen oder anderen Stelle ein wenig zu unterstreichen, habe ich zwei Musikvorschläge für euch, die ich an gegebener Stelle im Kapitel möglichst unauffällig kennzeichnen werde. Es ist eigentlich nicht so ganz meine Musik, aber dennoch haben die beiden Lieder mir bei der Inspiration zu diesem Kapitel ungemein geholfen.
 

Das erste ist E.T. Von Katy Perry. Für alle, die es nicht parat haben: http://www.youtube.com/watch?v=DF6-wKoJhsY

Es wird im Kapitel mit (*1*) markiert, wenn ihr es anschmeißen könnt ;)

Und mit (*2*) markiere ich die Stelle, an der ihr mal Süchtig von Juli hören könntet. Leider habe ich dazu keinen vernünftigen Link gefunden. Aber es geht auch ohne.
 

Und nun viel Vergnügen, mit ganz großer Hoffnung, dass es euch gut gefallen wird!
 

LG

Galenhilwen~
 


 

Langsam schritten Sasori und Deidara am Ufer des Sees entlang, auf dem Atlantis erbaut war. Doch der Blonde war noch immer viel zu verstimmt, um sich an dem atemberaubenden Anblick zu erfreuen. Bisher hatte er das Lichtspektakel nur aus der Ferne betrachten können und es ärgerte ihn maßlos, dass er es in diesem Augenblick einfach nicht genießen konnte. Statt dessen fragte er sich, was Sasori nur mit diesen Trainingsgewichten vor hatte, wann dieser endlich wieder mit ihm sprechen würde und um was für eine blöde Lektion es sich handelte, von der Sasori gesprochen hatte. Das alles machte den Geologen höchst nervös.
 

Plötzlich blieb der Rothaarige stehen und hielt auch Deidara fest, damit dieser in seinen Gedanken nicht einfach weiterlief. Zu Deidaras Verwunderung lächelte der Krieger leicht und hauchte so leise, als könne er die friedliche Stille mit seiner Stimme verscheuchen: „Es tut mir Leid, dass ich dich so geärgert habe in den letzten Stunden. Aber du bist einfach an meine Sachen gegangen...“ - „Das tut mir auch unendlich Leid, das musst du mir glauben! Aber ich halte das nicht aus, wenn du mich so anschweigst! Schimpf mit mir, egal wie lang oder schlimm, aber BITTE, schweige mich nie wieder so an!“ - „Danke...“ Irritiert hielt der Blonde inne und sah Sasori in die Augen. Nur nach und nach schwante ihm, was dieser gerade gesagt hatte und keuchte nach einiger Zeit erschrocken auf: „Du... du hast es GELESEN?“ Stumm nickte der Rothaarige. „Und... und... du bist mir NICHT böse?“ Wieder nickte der Krieger. „Dann... dann habe ich mir hier jetzt im Prinzip ganz umsonst so lange einen Kopf gemacht???“ - „Nicht ganz umsonst. Immerhin bist du ungefragt an meine Sachen gegangen und das gehört sich nicht. Auch...“ Sasori seufzte innerlich auf, da er merkte, dass er schon wieder rot anlief. Was war denn nur los mit ihm? So kannte er sich gar nicht. Er räusperte sich und versuchte seine Verlegenheit mit Nüchternheit zu überspielen: „Auch wenn es sehr wundervolle Sachen waren, die du dort eingetragen hast. Dafür möchte ich dir danken.“
 

Erschöpft, erleichtert und auch ein wenig beleidigt ließ Deidara sich mit dem Hintern voran in den Sand plumpsen und jaulte auf: „WAAAA! War DAS die Lektion oder muss ich mich weiter fürchten, was du mit den komischen Gewichten vorhast?“ Der Rothaarige lächelte, holte die besagten Gewichte aus seiner Tasche und nahm neben Deidara Platz. Er hielt sie dem Blonden entgegen, der erst jetzt richtig dazu kam sie zu betrachten. Es waren keine Gewichte wie Hanteln oder ähnliches zum Trainieren, vielmehr sahen sie wie Armbänder aus. Sasori sah Deidara an und erklärte: „Das sind Eisengewichte. Wir benutzen sie, um effizienter zu trainieren musst du wissen.“ Er öffnete einen der Eisenschnallen und legte sie sich um das Handgelenk, ehe er sie wieder verschloss. „Dadurch können wir unsere Geschwindigkeit, Präzision und Stärke erhöhen.“ - „Gut, aber was hast du jetzt mit mir und diesen Dingern vor???“
 

Lächelnd legte der Krieger sich auch das zweite Gewicht um sein anderes Handgelenk, ehe er zwei größere Bänder über seinen Fußknöcheln anbrachte. Dann sah er auf und erklärte weiter: „Du wirst mit diesen Dingern nichts direkt zu tun haben.“ Er stockte kurz, sprach dann aber monoton und erklärend weiter: „Es ist schon ein paar Jahre her, als wir unsere ersten Versuche mit den Gewichten im Training gemacht haben. Damals waren wir kein sonderlich eingespieltes Team. Längst nicht so professionell wie heute. Vor allen anderen waren Naruto und Sasuke... wie sage ich das...?“ Er überlegte kurz, bis er resignierend seufzte. „Mir fällt nichts Höfliches dazu ein... sie benahmen sich wie brunftige Hirsche. Ununterbrochen mussten sie sich übertreffen und sozusagen das Revier markieren... Es war furchtbar! Als ich eine ihrer Auseinandersetzungen beenden wollte, bekam ich einen gewaltigen Schlag ab und landete mitsamt Gewichten im See...“ - „Gut, aber was hat das mit mir zu tun?“ - „Ganz einfach! Ich habe damals dort etwas gefunden, das ich dir gerne zeigen würde. Ich bin nach dieser Entdeckung oft dort unten gewesen und habe niemals jemandem davon erzählt... bis gerade eben...“ Sasoris Blick wurde ernst und nachdenklich. Deidara stutzte. Er konnte sogar eine gehörige Portion Unsicherheit und... ja... Angst erkennen.
 

Liebevoll legte er dem Rothaarigen eine Hand auf die Schulter und lächelte diesen warm an: „Wenn du nicht möchtest, dann musst du mir das auch nicht zeigen. Ich bin dir nicht böse, wenn es dir zu schwer fällt, ehrlich!“ Ohne aufzusehen hauchte der Krieger: „Danke... aber das ist noch nicht alles... ich... es gibt etwas, das niemand in Atlantis, nicht einmal Konan, über mich weiß... Etwas, das mit meiner Herkunft zu tun hat, musst du wissen... und eigentlich darf ich dieses Geheimnis auch nicht verraten, aber...“ Er biss sich auf die Unterlippe. „..., aber ohne es preiszugeben kann ich dir nicht zeigen, was ich dir zeigen möchte.“ Sasori sah dem Blonden in die Augen. „Kannst du dieses Geheimnis für dich bewahren? Es ist wirklich, wirklich wichtig! Ich erkläre dir dann gerne auch, wieso es so wichtig ist... Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffe so viel Vertrauen aufzubringen... was nicht an dir liegt! Vielmehr...“ Deidara strich dem Krieger zärtlich über die Wange, der diese an die warme Hand presste. Der Blonde nickte entschlossen: „Ja, ich verspreche es dir. Ich werde kein Wort darüber verlieren, egal worum es geht. Wünschst du es so, dann mache ich es auch so. Verstehst du es denn noch immer nicht?“ Fragend sah der Rothaarige auf: „Was genau meinst du?“ Schief lächelnd seufzte der Geologe und sah sein Gegenüber liebevoll an: „Sasori... ich... ich liebe dich...“
 

Nervös blickte Deidara an dem Krieger vorbei aufs Wasser und beobachtete die tanzenden Farbspiele auf der Wasseroberfläche. Sanft ließen die Blüten der Wasserpflanzen sich über die ruhige Oberfläche treiben und schienen Raum und Zeit völlig vergessen zu haben. Der Blonde kaute unruhig auf seiner Lippe und wartete auf eine Reaktion Sasoris. Es war zu spät. Wie auch immer der Rothaarige reagieren würde, er hatte die drei schönsten Worte der Welt gesagt. Nicht einfach so, sondern weil es stimmte. Weil er still und heimlich für sich eine Entscheidung getroffen hatte: niemals mehr würde er ohne den Krieger sein wollen. Sein Heimweg, seine Suche war zu Ende, hier und jetzt. Er würde in Atlantis bleiben, um dieses wundervolle Geschöpf immer an seiner Seite zu wissen.
 

Plötzlich stand Sasori entschlossen und ruckartig auf, zog Deidara an dessen Hand ebenfalls auf die Beine und sprach so sicher, wie er es wohl noch nie getan hatte außerhalb von Schlachtfeldern: „Ich werde es dir zeigen!“ Deidara spürte, wie seine Hand aus der des Rothaarigen glitt und sah diesen fragend an. Ehe er seine Fragen jedoch in Worte fassen konnte, schloss der Krieger seine Augen. Das blaue Leuchten um den Rothaarigen herum wurde dunkler und intensiver. Vorsichtig trat Deidara einen Schritt zurück, während sich seine Augen ungläubig weiteten.
 

Sasori... veränderte sich. An seinem Hals bildeten sich Kiemen, zwischen seinen Fingern und Zehen wuchsen Schwimmhäute. Der Blonde betrachtete das schmerzverzerrte Gesicht des Kriegers. Offenbar war es keine angenehme Prozedur. Und doch war er wie gefesselt von diesem Anblick. Wie ein Stern funkelte Sasori in der Dunkelheit des jungen Abends, die Haut durch das Leuchten wie von einem anderen Planeten scheinend, hell und bläulich wie nur der Mond es in sternenklarer Nacht zu sein vermochte. Während dem Rothaarigen schließlich auch noch Flossen an den Unterarmen und Waden wuchsen, hielt Deidara gebannt den Atem an. Mit vielem hatte er nach diesen geheimnisvollen Worten gerechnet, doch DAS übertraf all seine Vorstellungen. Sprengte gar den Rahmen dessen, was er tatsächlich SAH, und doch nicht glauben konnte.
 

Langsam öffnete Sasori seine Augen wieder und sah den Blonden erschöpft an: „Tut mir Leid, ich habe es schon länger nicht mehr gemacht...“ Vorsichtig trat der Geologe näher an den Rothaarigen heran und hob zaghaft die Hand, um fast zärtlich mit seinen Fingern über die Kiemen zu streichen. Beinahe lautlos hauchte er: „Wie hast du das gemacht...?“ Angespannt versuchte Sasori sich die Berührungen gefallen zu lassen, während er erklärte: „Wie du weißt bin ich kein gebürtiger Atlanter. Ich stamme aus Repos. Meine Heimat ist ganz anders als diese Stadt, weißt du?! Sie liegt auf dem Grund eines riesigen Sees, gut 10 Mal so groß wie dieser hier...“ Er lächelte gequält. „Nur selten trifft die Bevölkerung von Repos auf andere Reiche, da diese normalerweise nicht in die Stadt kommen und wir den See eigentlich nicht verlassen...“ Noch immer fasziniert berührte Deidara vorsichtig die Flossen an Sasoris Armen und murmelte: „Aber...?“ - „Das ganze Leben von Repos findet unter riesigen Wassermassen statt. Im Wasser. Mit dem Wasser. Und das geht nur, da wir diese körperliche Veränderung erfahren haben...“
 

Abwesend nickte Deidara. Er konnte es kaum schaffen Sasori wirklich zuzuhören. Viel zu unwirklich schien ihm diese Situation und doch lauschte er den Worten interessiert. Er versuchte zumindest dem Gesagten zu folgen. Der Rothaarige seufzte leise: „Und da meine Großmutter unser Volk beschützen wollte, wurde es verboten dieses Geheimnis zu offenbaren. Aus Angst, eines der anderen Reiche könnte Bewohner von Repos zu Versuchszwecken entführen. Du bist abgesehen von dem Volk meiner Heimat der Einzige, der das weiß...“ Er lächelte gequält. „Und mit den Gewichten kann ich meine langjährige Unerfahrenheit ein wenig ausgleichen. Sie helfen mir dabei, mich auch in größeren Tiefen zu bewegen, ohne gegen den Auftrieb kämpfen zu müssen. Und nun zieh am Besten deine Schuhe aus...“ Mit einem Mal blickte der Geologe verwirrt auf: „Du willst... Aber ich kriege unter Wasser keine Luft...“ - „Das weiß ich doch. Zieh die Schuhe aus, dann zeige ich dir, wie wir dein Problem beheben.“
 

Skeptisch, aber unsagbar neugierig kam Deidara der Aufforderung schließlich nach, streifte sich die Schuhe von den Füßen und beobachtete den Rothaarigen, wie dieser den kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel nahm, der die Toga an Ort und Stelle hielt, und aus diesem einen Kristall holte, ehe er den Beutel in den weichen Sand fallen ließ. Der Krieger hielt ihm den Kristall entgegen und erklärte: „Das sind besondere Kristalle aus meiner Heimat. Bitte gib Acht auf ihn, es ist das Letzte, was ich von zu Hause noch besitze...“ Während er mit zittriger Hand den Kristall an sich nahm nickte der Blonde. Sasori blickte auf den See: „Diese Kristalle sorgen für eine Art Luftmembran um ihren Träger, wenn sie ins Wasser gehen. Sie hält etwa zwei Stunden, ohne dass dir die Luft ausgeht. Aber für unseren Ausflug wird es vollkommen reichen. Danach muss sich der Kristall neu aufladen...“
 

Langsam schritt er ins Wasser, bis es knapp über seinen Knöcheln stand, drehte sich zu Deidara um und hielt diesem seine Hand entgegen: „Wollen wir?“ Behutsam steckte der Geologe den Kristall in seine Hosentasche, nickte dem Krieger zu und folgte diesem ins Wasser, bis er nahe genug an diesem war, um die Hand zu greifen, die noch immer einladend in seine Richtung ausgestreckt war. Die glitschige Konsistenz der Schwimmhäute war ungewohnt für den Blonden, schreckte ihn jedoch keineswegs ab. Hand in Hand gingen sie immer weiter in den See hinein, bis Sasori noch am Boden stand, Deidara jedoch, da er keine Gewichte trug, noch an der Oberfläche verblieb. Der Rothaarige lächelte und zog den Geologen zu sich herunter: „Halt dich fest... gut fest! Okay?“ - „Okay...“ Der Blonde schlang von hinten seine Arme um den Krieger und verhakte seine Hände ineinander. Was auch immer ihn nun erwartete, er wagte es sich nicht vorzustellen. Er wusste, dass es vermutlich wieder alles überstieg, was er sich auszumalen fähig war. So übte er sich gezwungenermaßen in Geduld und wartete einfach ab.
 

Und mit einem Ruck ging es los. Aus Gewohnheit hielt Deidara beim Abtauchen den Atem an, bis er sich an die Worte Sasoris erinnerte und ihm die Puste bereits nach kurzer Zeit ausging. Er seufzte innerlich auf. Entweder es funktionierte wirklich oder er würde ertrinken... Ängstlich atmete er aus... und dann tatsächlich wieder ein. Er bekam Luft! Unter Wasser bekam er Luft! Er lachte in einer Mischung aus verzweifeltem Wahnsinn und überglücklichem Unglauben, und sah sich um. Wie ein Torpedo schossen sie durch die ihm bisher verborgen gebliebene Unterwasserwelt. Schnellten durch Fischschwärme, die durch Sasoris Leuten in den schillerndsten Farben funkelten. Erst jetzt fiel dem Blonden auf, dass er durch die feine Membran gar nicht nass wurde. Es schien, als sei er gar nicht hier, sondern besuchte eine unglaubliche Unterwasserwelt nur in seinen Träumen.
 

Mit rasender Geschwindigkeit tauchten sie immer tiefer. Trotz des Leuchten des Rothaarigen verschluckte die Tiefe beinahe sämtliches Licht. Weiter als zwei Meter vermochte Deidara nicht mehr zu sehen. Kälte kroch ihm trotz der schützenden Lufthülle in die Knochen, Orientierungslosigkeit machte sich in ihm breit. Doch Sasori raste zielsicher durch die Dunkelheit, bewegte sich galant und leichtfertig wie es nur Fische selbst zu tun pflegten in diesen Tiefen.
 

Plötzlich tauchte, zu Deidaras Schreck, eine massive Steinwand vor ihnen auf. Erschrocken kreischte er auf, doch die Laute verhallten innerhalb seiner Lufthülle. Der Rothaarige jedoch dachte scheinbar nicht daran, ihre schnelle Reise zu stoppen, zu verlangsamen oder gar umzulenken, sondern schnellte weiterhin gezielt weiter. Bis der Blonde sah, warum dieser das tat. Eine Spalte teilte die unendlich wirkende Wand, auf die sie weiterhin zusteuerten. Rasch erreichten sie diese und Deidara hielt gebannt den Atem an. Gerade so passten sie durch den schmalen Spalt hindurch, doch je tiefer sie in den Felsmassiv vordrangen, umso deutlicher erschien in einiger Entfernung eine Lichtquelle. Immer näher und intensiver rückte das aquatische Glimmern. Erleichtert atmete der Geologe auf, als sie die Lichtquelle schließlich erreichten und aus der beklemmenden Enge der Spalte eine riesige kreisrunde Höhle wurde, in der ein paar durchsichtige Kristalle aus den Wänden ragten und das fahle Licht spendeten.
 

Sasori stoppte seine Bewegungen und die beiden hielten inmitten der sie umgebenden Felsen. Wie gerne hätte Deidara lautstark über die Schönheit dieses Ortes gesprochen, doch das Wasser machte sie beide im Moment zu Stummen. Dennoch sah der Blonde sich gebannt um. Es schien ihm ganz so, als sei dieser Ort nicht immer unter Wassermassen begraben gewesen. Vom Boden aus ging eine Art Aufstieg im Kreis spiralförmig immer weiter nach oben, hier und dort waren Mauerreste zu erkennen. DAS war doch des Schicksals Ironie. Da führte ihn ein lebendiger Bewohner der atlantischen Welt zu dem, was er und seine Kollegen zu finden gehofft hatten.
 

In seiner noch immer festen Umklammerung drehte Sasori sich herum, um Deidara ins Gesicht zu schauen. Der Rothaarige hob einen Finger und deutete damit offenbar an, dass dieser etwas vorhatte und er warten sollte. Rasch nahm der Krieger sich die Gewichte von den Handgelenken und wand sich aus der Umarmung heraus, was Deidara eher widerwillig zuließ. Dann griff Sasori nach seiner linken Hand, um dort das erste Bleigewicht zu befestigen. Das Ganze wiederholte dieser schließlich mit seiner rechten Hand und ließ ihn los. Mit einem heftigen Ruck fiel Deidara zu Boden und landete unsanft auf seinem Hintern. Beleidigt schaute er zu dem Rothaarigen auf, der tatsächlich entschuldigend kicherte. Der Geologe seufzte. Wie konnte er böse sein, wenn sein Missgeschick mit einem solch seltenen Anblick belohnt wurde?
 

(*1*) Mit einer geschmeidigen Bewegung schwamm Sasori wieder los und folgte dem Aufstieg vom Boden aus immer weiter nach oben. Und was er mit ein paar beiläufigen Handbewegungen bewerkstelligte, raubte dem Blonden abermals völlig den Atem. Jedes Mal, wenn der Krieger in dem Aufstieg einen Kristall berührte, leuchtete im gesamten Kreis ein gut fünf Meter hoher Ring aus polychromen einzelnen weiteren Kristallen auf. Grün, blau, rot, gelb, violett, türkis... alles, was man sich nur vorstellen konnte. Die Tiefe nahm den Farben zwar die Intensität und Brillanz, dafür jedoch bescherte es dem Farbenspiel eine kosmische Atmosphäre. Drei weitere dieser Ringe aktivierte Sasori, ehe er wieder zu Deidara zurückkehrte und diesen erwartungsvoll ansah.
 

Noch war der Blonde gar nicht in der Lage zu reagieren. Er saß hier am Grund dieses Felsrondells, blickte mit großen Augen schier unendlich weit nach oben. Körperlich fühlte er sich winzig und unbedeutend. Seelisch jedoch hatte er das Gefühl nach den Sternen zu greifen. ER war der zweite Mensch, der diesen Anblick SO vermutlich je zu Gesicht bekommen hatte. ER war derjenige, den Sasori hierher geführt hatte und ER war es, der um das Geheimnis des Rothaarigen wusste. Gab es einen schöneren Beweis für Vertrauen und Zuneigung? Der Geologe konnte es sich nicht vorstellen. Nicht, während er hier saß und die feinen Partikel im Wasser das farblich getönte Licht brachen und wie zarte Blüten an einem sonnigen Tag für ein optisches Spektakel zwischen Licht und Schatten sorgten. Nicht, während das von Sasori aufgewühlte Wasser mit diesen feinen Partikeln einen schier zärtlichen Tanz mit dem Licht wagte und, wie Glitter in einer Lavalampe, in ruhigen Bewegungen aus einem atemberaubenden Moment eine alles umfassende, selige Zufriedenheit wandelte, die weder Raum noch Zeit zu stören schien. Die gefühlte Verbundenheit und Teilhabe nicht nur am irdischen, sondern am kosmischen Geschehen.
 

Und dann wandelte sich dieses Gefühl zur absoluten Perfektion. Deidaras Blick wanderte zu Sasori, der über ihm schier im Wasser schwebte. Das Licht strömte an dem Rothaarigen vorbei und traf die Augen des Geologen dadurch gebündelt. Es sah aus, wie die ersten Sonnenstrahlen, die nach einem Unwetter durch die ersten feinen Spalten zwischen den Wolken brachen. Schwarz, wie ein Schatten seiner selbst, wirkte der Körper des Kriegers, dessen Arme und Beine in leichten Bewegungen dafür sorgten, dass dieser weitgehend an Ort und Stelle blieb. Der feine Stoff der Toga breitete sich, so weit er konnte, geschmeidig mit der Bewegung des Wassers aus, schmiegte sich schier schwerelos um den zierlichen Körper, um ihn anschließend wieder aus etwas größerer Entfernung zu umschmeicheln. Die kurzen Haare tanzten langsam, und doch wild durcheinander, wogen sich im Wasser und legten sich zärtlich um den Kopf Sasoris.
 

Deidara war sich sicher: DAS war Göttlichkeit. Perfektion. Ewigkeit. Würde er nun sterben, er hätte das Glück dieser Welt gesehen. Das Paradies auf Erden erlebt. Würde der seligste Tote wohl von allen sein.
 

Langsam kam Sasori auf ihn zu und hielt ihm, wie am Strand, die Hand entgegen. Vorsichtig griff der Blonde danach und ließ sich von dem Krieger mit nach oben heben und die Gewichte wieder abnehmen, die dieser sich selbst wieder anlegte. Behutsam legte der Rothaarige die Arme um die Hüfte des Geologen und verhinderte so, dass dieser einfach nach oben trieb. Liebevoll sah Deidara sein Gegenüber an und strich zärtlich über die helle Wange, die selbst jetzt noch weich und ebenmäßig war. Der Stoff der Toga hüllte nun auch ihn teilweise mit ein, strich über die Membran und perlte an ihr ab, um sich in neuen Bewegungen seicht wieder von ihm zu entfernen. Zwischen dem Stoff blickte Sasori ihn aus erwartungsvollen Augen an und genoss die Berührungen seiner Finger sichtlich.
 

Deidara ließ seine Fingerspitzen von den Wangen zum Hals des Kriegers wandern, an den sich bewegenden Kiemen vorbei. Seine linke Hand begann neckisch mit den auf und ab schwebenden roten Haaren zu spielen, während seine rechte Hand das Schlüsselbein entlangglitt und weiter zur Brust herabwanderte. Es erforderte ein wenig Druck, um die Haut durch die Luftmembran zu spüren, doch es funktionierte ohne, dass er Luftnot bekam. Der Blonde spürte, wie eine Hand Sasoris zärtlich über seinen Rücken strich. Wohlig seufzend ließ er sich diese Zuwendung gefallen, ehe seine Hand die Brust des Rothaarigen weiter erkundete. Für einen kurzen Augenblick hielt er inne und biss sich auf die Unterlippe. Doch er entschloss sich, etwas Neues auszuprobieren. Ein kleines Stückchen weiterzugehen, als sie es bisher getan hatten. Diese Zärtlichkeit war einmalig schön. Er würde nichts tun, was diese Vorsicht und diese Sanftheit zerstören könnte. Langsam ließ er seine Finger weiter über die helle Haut des freiliegenden Oberkörpers gleiten und beobachtete den Krieger genau, als er sie schließlich über den dort befindlichen empfindlichsten Punkt streichen ließ.
 

Sasori keuchte lautlos auf, während sich seine Augen weiteten und er den Kopf in den Nacken warf. Was um alles in der Welt hatte Deidara getan? Ein intensives Gefühl durchströmte ihn. Er hatte keine Ahnung, wie er es bezeichnen sollte, doch es war atemberaubend. Er kannte es nicht und doch fühlte es sich nicht fremd an. Langsam schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die Finger, die noch immer auf seiner Brust ruhten und diese voller Rücksicht berührte. Wieder überrannte ihn eine Welle dieses intensiven Gefühls, fuhr als Kribbeln durch seinen Körper, bis es nur langsam verklang. Wie hatte er sich etwas verbieten lassen können, das so unbeschreiblich schön war? Wie konnte er nur zeigen, wie gut ihm diese Zuneigung Deidaras tat? Er spürte, wie die andere Hand des Blonden sich in seinen Nacken legte und dessen Kopf sich an seine Schulter schmiegte.
 

Die Lippen des Geologen berührten seine Haut und strichen zärtlich über die entblößte Schulter, bis sie schließlich seinen Hals erreichten und er den Kopf noch ein Stück weiter in den Nacken legte. Wieder jagte das Kribbeln durch seine Adern und seine Härchen richteten sich unter einer angenehmen Gänsehaut leicht auf. Zitternd presste er sich noch ein wenig fester an den Blonden und seufzte auf, als die Lippen an einigen Stellen seines Halses mehr Druck ausübten und einen zarten Kuss auf der Haut hinterließen. Die Angst, sie war völlig vergessen. Es schien, dass es nur noch ihn und Deidara gab, jetzt und hier und die gesamte restliche Welt gar nicht existierte. Fort waren Isolation und unzählige ausgefochtene Kämpfe. Hier gab es nur diese überirdischen Berührungen und Gefühle, die ihn erfassten und leiteten. Und diese warmen, weichen Lippen, die seinen Hals so vorsichtig berührten, als habe der Blonde Angst er könne ansonsten zerbrechen.
 

Deidara spürte von der Kälte dieser Tiefe gar nichts mehr. Eine wohlige Wärme durchströmte seinen Körper und ließ ihn alle Angst vergessen. So lasziv, wie Sasori den Kopf in den Nacken gelegt hatte, waren für den Geologen alle Zweifel ausgeräumt. Es war gut, was er tat. Es war richtig und es war der perfekte Augenblick. Langsam glitt er mit seinen Lippen vom Hals zum Kinn empor, um auch dort eine Spur aus Berührungen und sanften Küssen zu hinterlassen. Er spürte, wie Sasori immer wieder stärker zu zittern begann, wenn er das tat, und sich doch immer enger an ihn drückte. Zaghaft zog er den Kopf ein wenig zurück und blickte Sasori an.
 

Dieser öffnete nach dem unerwarteten Rückzug fragend die Augen und war bereits besorgt, dass er etwas falsch gemacht haben könnte. Doch dann traf sein Blick die funkelnden blauen Augen des Geologen, die ihn fast flehend und sehnsüchtig ansahen. Deidaras Körpersprache war eindeutig. Dieser wollte endlich einen „richtigen“ Kuss, legte die Hand, die auf seiner Brust geruht hatte, auf seine Wange und sah ihn lange, intensiv und fragend an. Sasori konnte sich nicht erklären, wieso die Augen ihn so verlangend nach etwas ansehen konnten, das so... emotionslos war. Doch er wollte dem Blonden diesen Wunsch nicht noch einmal ausschlagen. Wenn er unbedingt wollte, so sollte er diesen Kuss hier und jetzt bekommen. Mit einem sanften Nicken schloss er seine Augen, da ihn der Anblick vermutlich doch wieder nervös gemacht hätte. Widerstandslos ließ er sich zu Deidaras Gesicht ziehen, spürte wie sich ihre Nasen wieder so berührten, wie vor Tagen unter dem Wasserfall, merkte, wie das Herz des Geologen ebenso aufgeregt schlug wie seines und wie sich der Griff in seinem Nacken noch etwas verstärkte. Und dann spürte er, wie sich ihre Lippen zaghaft berührten...
 

Erschrocken über die Impulsivität dieses Gefühls riss er die Augen kurz auf. Und mit einem Mal verstand er die Sehnsucht, das Flehen Deidaras. Es hatte rein gar nichts mit dem gemein, was er mit Hiruko geübt hatte. Doch das unglaubliche Kribbeln, diese Seligkeit ließen Sasori die Frage ignorieren, was er bei seinem Versuch falsch gemacht haben könnte. Der Blonde hatte die Augen noch immer geschlossen, was der Rothaarigen ebenfalls wieder tat. Immer wieder legten sich ihre Lippen zärtlich aufeinander, nachdem sie sich marginal voneinander entfernt hatten. Sasori spürte die weiche und zarte Haut des Anderen, tauchte völlig in diese Ewigkeit ein, die ihn plötzlich umgab, ließ das aufgeregte Zittern zu, welches ihn von Kopf bis Fuß durchfuhr.
 

Deidara glaubte zu träumen. In der Tiefe des Sees, umgeben von einem Farbenspiel aus Licht, Wasser und umherschwebenden Partikeln hielt er sich an Sasori fest und schmeckte die zitternden Lippen des Rothaarigen. Doch so unglaublich und unbeschreiblich es war, so groß war das Verlangen, das es in ihm auslöste. Er wollte den absolut perfekten Moment und er würde ihn hier und jetzt bekommen. Und es würde dem Krieger den Verstand rauben, so wie ihm selbst, dessen war er sich sicher. Immerhin hatte er für diese fiese Aktion noch einen gut...
 

Die Hand, die noch an Sasoris Wange lag, bewegte sich langsam, aber zielsicher wieder nach unten, über die Schulter, das Schlüsselbein, bis zur Brust des Rothaarigen zurück. Er war ja nicht auf den Kopf gefallen. Fast beiläufig und ohne scheinbaren Hintergedanken ließ er seine Fingerkuppen wieder über die so empfindliche Stelle auf der freiliegenden Brust gleiten.
 

Sasori keuchte auf und wollte seinen Kopf, abermals überrascht und in Einklang mit diesem begleitenden Körpergefühl, in den Nacken werfen, doch die Hand des Blonden hinderte ihn daran. Statt dessen zog sie sein Gesicht näher zu Deidara. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte der Krieger sich, was das zu bedeuten hatte. Er befand sich plötzlich wieder auf Terrain, von dem er keine Ahnung hatte. All das jedoch rückte in unerreichbare Ferne, als er spürte, wie sich die weichen Lippen über seinen Mund legten und sich die Zunge des Geologen in seinen Mund schob. Seine Hand, die sich überrascht in den Hemdstoff Deidaras gekrallt hatte, ließ etwas locker, seine Anspannung legte sich. Es war neu, aber es war aufregend und so wundervoll, dass ihm alles außer diesem Augenblick egal wurde.
 

Vorsichtig stupste die fremde Zunge seine eigene an. In der Hoffnung, sich nicht zum offensichtlichen Neuling zu machen, erwiderte er die Berührung sachte. Eine neue Art von Übelkeit überkam ihn. Sie war geradezu angenehm, obwohl sein Magen Saltos zu schlagen schien. Und sie verweilte nicht dort, wo sich sein Magen befand, sondern wanderte immer tiefer... Abermals keuchte er auf. Allmählich verstand er, wieso sie ihm selbst das Küssen verboten hatten. Doch so verboten es sich anfühlte, so süchtig machte es ihn. Willig ließ er es zu, dass Deidara die Berührungen ihrer Zungen intensivierte, so wie sie beide sich noch mehr aneinander festkrallten.
 

Aus zaghaften Annäherungen in seinem Mund begann ein intensives und wildes Gerangel zu werden. Er hasste sich dafür, doch gleichwohl war ihm klar, dass es die absolut richtige Entscheidung gewesen war. Er hatte ein unendlich schlechtes Gewissen und doch fühlte es sich einfach richtig an. Das Glück, das ihn übermannte, ließ ihn alle Zweifel vergessen. Die Zunge des Blonden, die seine Mundhöhle erforschte, ließ ihn vergessen. Das Gefühl, das er dabei hatte, ließ ihn süchtig werden. Nach nur einem Mal wusste er, dass er niemals wieder auf das, was er mit Deidara hier erlebte, verzichten wollte. Koste es, was es wolle.
 

Kurz trennten sie sich voneinander, setzten ihr Tun jedoch augenblicklich wieder fort. Deidara konnte gar nicht genug von diesem Aroma von Ingwer auf seinen Lippen bekommen und er musste sich schwer zusammennehmen, um dem Rothaarigen nicht in seiner Ekstase, die diese Küsse mit sich brachten, die Toga vom Körper zu streichen... oder eher zu reißen. Dass ihm die erhitzte Mundhöhle, in der seine Zunge sich an die Sasoris schmiegte, dennoch fast den Verstand raubte, konnte er kaum verhindern. Er wollte mehr von dem sinnlichen Körper spüren, doch das war in dieser Umgebung kaum möglich. Unter größter Disziplin und eigenem Protest löste er den Kuss abermals, sah Sasori an und deutete mit dem Finger nach oben, in der Hoffnung, dass dieser verstehen würde.
 

Tatsächlich nickte Sasori, legte Deidaras Arme um seinen Körper und schwamm los, als dieser einen festen Griff hatte. Zur Verwunderung des Blonden verließen sie die Höhle jedoch nicht einfach wieder dort, wo sie diese betreten hatten, sondern schnellte mit ihm direkt nach oben. Kurz darauf tauchten sie an der Oberfläche auf und befanden sich knapp unter der Höhlendecke. Reflexartig schnappte Deidara nach Luft, bis ihm die Sinnlosigkeit dieser Handlung bewusst wurde und sich umsah. Er verzog das Gesicht: „Warum hast du mir das nicht früher gezeigt???“ Das Licht von unten und die sich bewegende Wasseroberfläche ließen auf den unebenen Felsen und Steinen einen geradezu tanzenden Lichtschein entstehen, der alles erhellte und in den verschiedenen Farben beleuchtete. Sasori zuckte entschuldigend mit den Schultern: „Es kam etwas dazwischen...“ Er griff nach Deidaras Hand und schwamm mit diesem zum Rand der Höhle, wo der Aufstieg aus dem Wasser noch ein Stück weiter hinauf führte.
 

Sie kletterten heraus. Sasori nass bis auf die Knochen und Deidara ohne auch nur eine nasse Haarsträhne zu haben. Im Gegensatz zum Aufenthalt in der Tiefe hing die Toga des Rothaarigen nun klatschnass von dessen Körper und ließ diesen ein wenig schmächtig wirken. Der Krieger registrierte den selbstgefälligen Blick den Blonden und begann, seine Haare wie ein Hund trockenzuschütteln. Aufgebracht kreischte der Geologe auf: „AAAH! Lass das, das ist gemein!“ - „Nein, das ist ausgleichende Gerechtigkeit.“ Kurz schloss Sasori die Augen wieder, bis die Kiemen, Flossen und Schwimmhäute verschwunden waren.
 

Er sah den Blonden an: „Komm, ein Stück noch, dann können wir uns hinsetzen...“ Deidara nickte und folgte dem Krieger, der nicht übertrieben hatte. Es waren wirklich nur noch ein paar Meter, bis sie das Ende des Aufstiegs erreichten, der sie auf eine Art Plattform führte. Der Geologe schüttelte ungläubig den Kopf: „Sag mal, wie um alles in der Welt hast du das hier gefunden??? Du hattest doch gesagt du seist in den See geflogen... Aber das hier ist ja nun doch ein Stückchen abseits dessen...“ Sasori konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen: „Nun, du hast doch die Spalte gesehen, durch die wir geschwommen sind...“ - „Ja...?!“ - „Die war vor meinem Aufprall noch nicht gewesen.“ - „WAS???“ - „Ich habe doch gesagt, dass wir damals eine unausgeglichene und vor allem unerfahrene Truppe waren. Ich war auf den 'Flug' nicht vorbereitet. Unterwegs habe ich mich dann in Hiruko versteckt... ansonsten hätte es wohl weder mich noch die Spalte gegeben.“ Er hockte sich an den Rand der Plattform und ging auf alle Viere. „Und nun komm her und schau dir DAS an...“
 

Deidara schluckte schwer. Nein, er wollte es sich nicht anschauen. Nicht mehr. Nicht, nachdem der Rothaarige vor ihm kniete und der durchnässte Stoff jeden Muskel nachzuzeichnen schien. Jede noch so feine Rundung verboten schön betonte. Und vor allem nicht, nachdem schließlich auch die zweite Schulter des Kriegers entblößt wurde, da der vom Wasser schwere Stoff einfach hinabrutschte...
 

Er schüttelte den Kopf. Wenigstens kurz gucken konnte er ja. Sollte er. So hockte er sich neben Sasori hin und blickte vorsichtig in die Tiefe. Und er befand, dass sich die Disziplin gelohnt hatte. Wie ein Diamant von äußester Reinheit funkelte das Wasser in spektraler Art und Weise unter ihnen. Aus der oberen Schicht des Wasser waren die Farben der leuchtenden Kristalle nun in ihrer vollständigen Intensität zu sehen und funkelten, wie ein prismatischer Edelstein. Eine Weile verweilten die beiden so dort und sahen stillschweigend einfach nach unten, ließen das Lichtspiel auf sich wirken.
 

Irgendwann, er konnte nicht genau sagen wie viel Zeit vergangen war, blickte Deidara zu Sasori herüber und blieb wieder an dem vom nassen Stoff umhüllten Körper hängen. Der Rothaarige machte es ihm aber auch wirklich nicht leicht! Auf der einen Seite war dieser so vorsichtig und unsicher, auf der anderen Seite bewegte dieser seinen Körper lasziv, geschmeidig wie eine Raubkatze. Und dieser stellte es ein weiteres Mal unter Beweis, als er sich behutsam kriechend vom Rand der Plattform zurückzog, um sich anschließend mit seitlich abgewinkelten Beinen hinzusetzen und ihn mit diesem unverschämt ausdruckslosen Blick anzusehen. Der Blonde seufzte, während sein Blick zu den wohlgeformten Lippen des Rothaarigen wanderte.
 

(*2*) In einer raschen Bewegung huschte Deidara auf den Krieger zu, beförderte diesen mit seiner Hand auf dessen Brust bestimmt zu Boden und grinste zufrieden, dass die Gewichte einen Widerstand weitgehend verhinderten. Schnell saß er auf Sasoris Bauch und beugte sich zu diesem herab, während er lächelte: „Wo waren wir?“ Es war eine rhetorische Frage, da er augenblicklich dort weitermachte, wo sie aufgehört hatten. Endlich konnte er das erschrockene und doch verzückte Aufkeuchen des Rothaarigen hören, als er flehend um Einlass zu dessen Mundhöhle bat, in dem er mit seiner Zunge zärtlich über die Lippen des Kriegers fuhr. Beide gleichermaßen gierig trafen sie aufeinander, wobei Sasori die Gewichte von seinen Handgelenken streifte und die Arme schließlich um den Blonden legte.
 

Deidara versank in diesem leidenschaftlichen Kuss, nicht wissend, dass es für den Rothaarigen SO der erste dieser Art war. Seine Hände glitten über die feuchte Haut und Sasori schien es, als seien sie gleichzeitig überall und nirgendwo. Auf seiner Brust, seinen Schultern, seinem Hals, seinen Armen und seinen Seiten. Die Berührungen waren noch um einiges intensiver, als sie es bisher waren. Die bisherige Zärtlichkeit hatte sich ein wenig zur Seite geschoben, um einem regelrechten Feuer Platz zu gewähren. Jeder noch so kleine Körperkontakt schien zu brennen. Erhitzt vergrub er seine Hände in dem herabfallenden blonden Haar, während sein Puls sich zu überschlagen drohte.
 

Die Hände des Blonden glitten zeitgleich über die empfindlichen Stellen auf der Brust des Rothaarigen, welcher sich keuchend aufbäumte. Was tat der Geologe bloß mit ihm? Jede Sekunde, die verstrich schien seinen Verstand mehr zu benebeln. Jede dieser besonderen Berührungen ließen ihn widerstandsloser und ungehemmter werden. Deidara schob sich auf ihm ein Stück tiefer und er spürte, wie sich ihre Körpermitten in dieser Bewegung trafen. Das Verlangen, das sich dort abzeichnete und das Gefühl, das sich dort konzentrierte. Unvorbereitet auf dieses Empfinden stöhnte er in den Kuss. Als Deidara schließlich die Hand über seinen Bauch immer tiefer wandern ließ, wurde Sasori mit einem Schlag bewusst, worauf das hier hinauslief.
 

Er riss die Augen auf und drückte den Blonden sanft, aber bestimmt von sich, so dass sich der Kuss löste und der Geologe innehielt. Schwer atmend blickte dieser auf ihn herab und keuchte: „Was... was ist?“ Der Krieger biss sich auf die Unterlippe und hauchte: „Das... geht mir zu schnell...“ Deidara sah sich um und kam allmählich auch wieder zur Besinnung. Schamesröte schoss ihm ins Gesicht. Er hatte sich so von seinem Verlangen leiten lassen, dass er tatsächlich auf Sasori saß und dabei gewesen war seine Hand unter dessen Toga verschwinden zu lassen. Bedrückt sah er den Rothaarigen an: „Das... wollte ich nicht... tut mir Leid... ich...“ - „Nein, schon gut. Mach dir keine Vorwürfe, bitte. Du hast mich nur... ein wenig überrumpelt...“
 

Deidara nickte mit tiefroten Wangen und strich Sasori wieder zärtlich über die Wange: „Du machst mich einfach verrückt...“ Ja, das traf es ganz gut. So verrückt, dass er so fordernd geworden war. Das war ihm noch nie passiert, dass eine solche Dominanz aus ihm gesprochen hatte. Er hatte diesen dominanten Part immer für ein Stück rücksichtslos gehalten und ihn daher nie wirklich eingenommen. Nun jedoch erkannte er, dass das so gar nicht stimmte. Sasori war es gewesen, der es abgebrochen hatte. Derjenige, der die eigentliche Kontrolle über die Situation gehabt hatte. Er stutzte innerlich. Auch diese Position war ihm so nie aufgefallen, sondern hatte bisher immer gedacht, dass er sich den Wünschen des Dominanten fügen müsste, um dafür mit viel Beachtung und Zuwendung belohnt wurde. Das stellte seine bisherige Auffassung ziemlich auf den Kopf. Zum ersten Mal in seinem Leben erkannte er, dass es ein Geben und Nehmen beiderseits war, bei dem einer eben nur die Leitung übernahm, aber nicht die vollständige Kontrolle.
 

Er beugte sich lächelnd herab und gab Sasori einen sanften, aber intensiven Kuss, den dieser gerne erwiderte. Dann blickte er dem Rothaarigen in die Augen und hauchte: „Ich wollte dich nicht überrumpeln. Aber ich bin einfach verrückt nach dir... ich liebe dich!“ Nun war es Sasori, der einen dicken Kloß im Hals hatte und schwer schluckte. Er würde diese Worte am Liebsten den ganzen Tag hören, bis er sie irgendwann verstehen und glauben konnte. Er erwiderte Deidaras Blick und sprach mit brüchiger Stimme: „Ich... ich... Deidara... also... ich...“ Ein Finger des Blonden legte sich auf seine Lippen und brachte ihn zum Schweigen, ehe der Geologe mit einem Lächelnd auf den Lippen nickte: „Ich weiß...“ Um keine weiteren unnötigen Worte zu verschwenden versiegelte er die Lippen des Kriegers schließlich wieder mit seinen eigenen. Die Nacht war jung und vor dem nächsten Morgen würde niemand nach ihnen suchen. Sehnsüchtig, aber gezügelter genossen sie ihre gemeinsame Sucht nacheinander. Dehnten den perfekten Moment mit leidenschaftlichen Berührungen ihrer Zungen aus, zu einem durchaus perfekten Abend.



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