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russischer Winter

Teil 1
von

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Kap.3 Abschn. 1

In dem Raum war es totenstill. Das Gesagte hing schwer darin und alle Anwesenden schienen es zu spüren. Es und die dunkle Aura, die sich langsam aber sicher um Ivan ausbreitete. Sicher, es war zu spät die Worte zurückzunehmen, doch Arthur verfluchte Alfreds vorlaute Fresse im Moment, trotzdem. Denn selbst genannter Amerikaner, schien kapiert zu haben, dass er eindeutig zu weit gegangen war. Und das sollte was heißen. Plötzlich jedoch erhob der Russe seine Stimme erneut. Diesmal allerdings, klang er deutlich beherrschter. Sogar schon ruhig.

"Weißt du was Amerika, du hast recht. Ich bin ein Monster. Helden brauchen nämlich auch ihre Gegenspieler."

Dann drehte er sich um und ging davon. Stumm sahen alle ihm hinterher. Auf einmal löste Gilbert sich vom Fleck und folgte dem Größeren lautlos. Dazu hatte ihm Litauens Blick gereicht, der soviel sagte wie 'geh und rede mit ihm, auf dich wird er wenigstens hören'. Auch wenn es Gilbert schmeichelte, dass jemand so viel Vertrauen in seine Awesomness hatte, bezweifelte er, dass es was bringen würde. Denn wenn es einen Sturkopf gab, der ihm auch nur ansatzweise gewachsen war, so war es Ivans Sturkopf. Trotzdem hoffte er dass der Größere auf ihn hören und keine Dummheiten machen würde.

"Ey Wodkabirne!"

Angesprochener ignorierte erfolgreich die Beleidigung und drehte sich mit einem arglosen Lächeln zu Gilbert um.

"Mach keinen Scheiß', ja?"

"Ich doch nicht."

Mit diesen Worten drehte der Russe sich wieder um und bog in seinen Raum ab, die Tür mit einem lauten Knall zutretend. Irgendwas sagte Gilbert, dass Ivan nicht auf ihn hören würde...
 

~*~*~*~
 

Kaum dass Ivan und Gilbert außer Sichtweite waren, weil der Flur zu Ivans Zimmer nach rechts abbog, drehte sich Arthur wütend zu Alfred und funkelte ihn erbost an.

"Was sollte das denn, moron?!"

"Was?!"

"Das! Er hat uns geholfen Matthew zu finden verdammt noch mal, hat ihn hergeschleppt, hat seine Gäste eingespannt um ihn zu versorgen und dann bringst du so etwas? Was geht eigentlich in deinem Kopf vor Alfred?!"

"Es war seine Pflicht Matthew zu finden, er ist der Gastgeber. Einem Helden wie mir, wäre es gar nicht erst passiert dass Mattie weggelaufen wäre."

"Es war eben nicht seine Pflicht verdammt noch mal! Wenn Ivan seine Schwestern und die drei anderen zurückpfeift, ist Matthew arm dran."

"Das wird er eh nicht wagen."

"Du kennst ihn genauso gut wie ich Alfred. Du solltest wissen wozu er fähig ist..."

Daraufhin verstummte der Amerikaner missmutig. Natürlich wusste er nur zu gut, dass weder Nataliya, noch Ekaterina, noch Yao und schon gar nicht Norwegen und Island, Matthew helfen mussten und es nur dank dem ausführlichen Befehl von Ivan taten. Doch schon alleine der Gedanke sich beim Russen zu entschuldigen, wirkte in seinen Augen so absurd, dass er es nie machen würde. Eigentlich nicht mal daran gedacht hatte. Sie konnten sich nicht leiden. Sie waren noch nie beste Freunde gewesen. Ivan war Alfred viel zu gruselig und der Amerikaner dem Russen viel zu aufgedreht. Doch ihre offenen Anfeindungen, kamen erst mit dem kalten Krieg.

"Verdammt."
 

~*~*~*~
 

Seit dem unglücklichen Vorfall, waren zwei Tage vergangen. Matthew lag mit hohem Fieber im Bett, Francis wich ihm nicht von der Seite, Alfred und Ivan redeten nicht miteinander und Arthur verzweifelte an deren Kindsköpfe. Irgendwie war es schon zur Gewohnheit geworden, dass er beim Vorbereiten des Essens mithalf. Dass er dazu früh aufstand und nur spät wieder ins Bett kam, da er hinterher meistens noch beim Abwasch mithalf, störte ihn nicht im Geringsten. Vielleicht hätte es das gesollt, doch er tat es gerne. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten fühlte er sich, als ob jemand seine Hilfe wirklich bräuchte.

Aber es war nun einmal die Tatsache, dass es ihn furchtbar nervte, dass Alfred seit neustem meinte seinen Wachhund spielen zu müssen.

Ebenso wie an diesem Abend, als er erst recht gut angetrunken und gut gelaunt, nach Mitternacht in ihr Zimmer kam.

An diesem Abend schien Finnland mal wieder beschlossen zu haben, dass die letzte Party viel zu lang her war. Was trotz der Proteste mancher Länder dazu geführt hatte, dass man sich am Ende in einer relativ kleinen Gruppe versammelt und ordentlich einen gekippt hatte. Mehr hatte Ivan, der sich zum Glück seiner Rolle als Gastgeber noch bewusst war, nicht zugelassen. Auch die Tatsache, dass die meisten Länder bereits um Mitternacht die Runde verlassen hatten, eingeschlossen Finnland und Schweden, die es plötzlich eilig hatten zu verschwinden, war dem Russen zu verdanken. Am Ende waren nur er, der Russe, Dänemark, Schottland und Gilbert mit von der Partie gewesen. Die letzte halbe Stunde hatten sie aber auch eher damit verbracht sich gegenseitig beieinander auszuheulen und zu jammern, wie scheiße doch das Leben war. Zuerst hatte Matthias über sein Leid mit Norwegen geklagt, der anscheinend missgedeutet hatte, als er Matthias und seinen kleinen Bruder Island in einem Bett erwischt hatte, danach hatten England und Russland sich in einem Tenor darüber ausgelassen was für ein Idiot Amerika doch war und am Ende hatten Gilbert und Schottland sich darüber aufgeregt, dass es hier viel zu kalt war und es nichts gescheites zu trinken gab. (Wie es sich rausstellte, war Gilbert nicht der einzige der sein geliebtes Bier vermisste. Schottland hatte nur eine Flasche Whiskey dabeigehabt und war demnach nicht sonderlich gut aufgelegt, weil sie leer war.)

Dementsprechend befreit und gut gelaunt, weil er seinen seelischen Abfall entsorgt hatte, betrat England das Zimmer und begann sich auszuziehen, um ins Bett zu fallen.

Zu seinem Pech bemerkte er nicht, wie ein Augenpaar ihn durchdringend und nahezu hungrig, musterte.

"Wo warst du?"

Überrascht zuckte der Engländer zusammen und legte sich eine Hand auf die Brust, als er die Stimme des Amerikaners erkannte.

"Gott, moron, erschreck mich nie wieder so!"

"Wo warst du?", fragte er zum wiederholten Male, ruhig zurück.

“Trinken. Ivan und die Anderen hatten einen gekippt und ich war halt dabei.", murmelte der Engländer schon fast stoisch und versuchte weiterhin sich von seiner störrischen Hose zu befreien, die sich irgendwie nicht ausziehen lassen wollte.

Was vielleicht aus daran liegen konnte, dass er die Umgebung gerade hauptsächlich nicht so prickelnd wahrnahm und seine Motorik ein wenig im Arsch war.

Plötzlich wurde er umgedreht und der Amerikaner zog ihm die Hose mit einer Handbewegung runter. Wäre Arthur nicht viel zu betrunken, hätte er sich sicherlich darüber aufgeregt.

"Ivan, Ivan, Ivan. Aus deinem Mund hört man ja nichts anderes mehr Iggy."

Und wäre er nicht viel zu betrunken, hätte er den eifersüchtigen Ton in Alfreds Stimme wohlweislich ignoriert und nichts dazu gesagt. Aber so...

"Bist du etwa eifersüchtig?"

Seine Stimme klang deutlich amüsiert, doch er stellte fest, dass er ganz schön lallte. Und auch das stupide Grinsen dass sich auf seine Lippen legte, nach dem er registrierte wie Alfred seine Stirn angepisst runzelte, wollte nicht wirklich den Anschein erwecken, als sei er noch bei vollem Verstand.

"Nein wie kommst du darauf?"

Er musste kein Psychologe sein um zu erkennen, dass Alfred ihn gerade anlog. Als die Information sein Gehirn erreichte und vollkommen verarbeitet wurde, lachte er los. Alfred und eifersüchtig sein auf Ivan, gab es denn was Blöderes als die Vorstellung, die ihm sein betrunkenes Hirn anscheinend zusammenbastelte? Andererseits war es doch genau das, was ihm Francis versucht hatte klar zu machen... Nein. Er würde jetzt nicht darüber nachdenken. Dafür war er eindeutig zu betrunken.

Plötzlich spürte er wie Alfred grob seine Hände packte, ihn gegen die nächstbeste Wand drängte und mindestens genauso grob küsste, wie er ihn festhielt. Aber Arthur war ihm dankbar dafür. Erstens, er knickte nicht um, obwohl seine Knie sich anfühlten wie Wackelpudding, zweitens, er wurde dadurch schnell wieder in die Realität zurückgeholt. Obwohl Alfreds weiche, fast schon unmännlich süße, Lippen ihn versuchten in eine viel zu reale Traumwelt zu locken. Doch so, biss er ihm in die Unterlippe und funkelte ihn wütend an.

"Was sollte das?!"

Wäre es ihm in der Situation nicht wichtig gewesen möglichst autoritär und gefährlich rüberzukommen, schon alleine darum eine Herausforderung, weil er nur sein aufgeknöpftes Hemd und seine Unterhose trug und auch noch kleiner war als Alfred, wäre er überrascht gewesen, wie nüchtern er auf einmal geklungen hat. Auch Alfred schien es aufzufallen, der allerdings nur die Augenbraue hob. Doch als sie sich in die Augen sahen, grinste der Größere überlegen, was England fast rasend machte, weil er genau wusste, dass der Andere nun erraten hatte, welche Wirkung er auf ihn hatte.

"Erinnerst du noch was du mir damals gesagt hast?"

Alfreds Stimme klang überraschend ruhig und fast schon sanft, was den Engländer noch mehr verunsicherte als die Tatsache, dass der Amerikaner seinen Körper an ihn drückte und er dadurch nur zu gut die Wärme und den Geruch des Anderen vernehmen konnte.

"Was meinst du?"

"Na auf meine Frage, was ich für dich bin."

"Klar, dass du mein kleiner Bruder bist..."

Noch ehe der Engländer etwas sagen konnte, wurde er geküsst. Diesmal nicht so grob wie davor, sondern leidenschaftlich und extrem hungrig, wie ihm schien.

"Alfred, was soll das?! Hör auf!"

"Warum? Weil wir Brüder sind?"

Ein erneuter Kuss folgte. Langsam wurde dem Engländer klar, dass sein Widerstand nicht lange halten würde, wenn der Amerikaner ihn weiterhin so hungrig und einnehmend küsste wie im Moment. Deswegen biss er ihm erneut in die Unterlippe. Diesmal deutlich kräftiger als beim ersten Mal.

"Ja, verdammt!"

Aber der Andere ließ ich nicht davon beirren und küsste stattdessen Arthurs Halsbeuge. Verteilte sanfte Küsschen auf der rauen Haut und biss dann leicht hinein, bevor er mit den Lippen zu dessen Ohr wanderte.

"Dann bin ich eben nicht mehr länger dein Bruder."

Ehe der Grünäugige protestieren konnte, wurden seine Lippen zu einem erneuten Kuss versiegelt.

Spätestens in diesem Moment dämmerte Arthur langsam aber sicher, dass er in der Falle saß und von allein sicher nicht rauskommen würde.
 

~*~*+-+-+*~*~
 

Die Nacht war wie erwartet lang geworden. Viel zu lang. Und das Erwachen viel zu ernüchternd für Alfreds Geschmack. Arthur lag nicht neben ihm, als er erwachte. Und war auch sonst nirgends im Zimmer aufzufinden. Seufzend richtete der Blonde sich auf und hielt sich seinen Kopf. Er hatte doch gewusst, dass der Traum er hätte mit Arthur geschlafen, zu schön gewesen war um wahr zu sein. Als er allerdings neben das Bett sah und dort die halbleere Gleitgeltube entdeckte, stutzte er. Vielleicht hatte er das doch nicht nur geträumt.

Irritiert sah er auf Arthurs Bett und dann auf die Uhr. Gerade mal sechs Uhr morgens. Sollte Arthur da nicht normalerweise noch schlafen? Er ging sonst doch erst um sieben los. Das hieß, dass er immer um halber aufstand und nicht früher. Also konnte es sein..?

Mit einem breiten Grinsen ließ Alfred sich wieder auf sein Bett fallen und sah mit dem Gesicht eines glücklich, zufriedenen Idioten, nach oben zur Decke. Plötzlich stürzten wieder alle Erinnerungen der vergangen Nacht über ihn und ließen nicht nur ihn glücklich werden, sondern auch seinen kleinen Freund, der anscheinend von der Nacht nicht genug gehabt hatte.

Hingegen all seiner Erwartungen, waren Arthurs Lippen nicht weich und sanft gewesen, sondern rau und an manchen Stellen aufgesprungen, so wie man es von einem Seemann erwartete. Auch die Haut und der Geruch waren nicht mal halb so lieblich wie Alfred es sich immer vorgestellt hatte, sondern ebenso rau und männlich, wie Arthurs gesamtes Wesen. Zuerst war er überrascht gewesen, als er diese schmalen Lippen geküsst hatte und statt dem erwarteten, süßlich Geruch, einen intensiven Männerduft, vermischt mit einer herben Note Alkohol wahrgenommen hatte. Das und die Tatsache dass Arthur statt auf den Kuss einzugehen, zugebissen hatte, hatten ihn den Kuss lösen lassen. Aber als die ersten 'Schreckenssekunden' verflogen waren, war Alfreds Libido plötzlich Amok gelaufen und wollte mehr. Mehr von diesem Mann, der zwar einen halben Kopf kleiner war als er, aber dennoch so stolz und unerschütterlich wirkte, wie ein Fels in der Brandung.

Mit einem breiten Grinsen rief sich Alfred die Details der letzten Nacht in Erinnerung. Erinnerte sich an das lustvolle, unterdrückte Keuchen seitens Arthur als er seinen Körper erkundete, daran wie der Engländer nur leicht das Gesicht verzog und ihn ungeduldig zum weitermachen animierte, als er sich in ihn schob und wie der Andere leise und heiser aufstöhnte, als er kam. Und vor allem daran, wie der Engländer sich murrend umgedreht hatte, als Alfred ihn in den Arm nahm, was irgendwann zu einer Wiederholung der ersten Runde geführt hatte.

Spätestens nach dieser Erinnerung, war er sich sicher, dass er nicht der einzige war, der nun endgültig wach war. Hungrig streckte sich sein kleiner Freund in die Höhe und verlangte seine Aufmerksamkeit, die er ihm nur zu gerne zu Teil werden ließ.
 

~*~*~
 

Als Arthur an diesem Morgen in Alfreds Armen erwachte, fiel ihm als erstes auf, wie furchtbar seine Haut spannte. Als Nächstes fiel ihm auf, dass es unter der Decke eindeutig zu heiß war und als drittes, dass sein Arsch höllisch brannte. Missmutig hatte er das Gesicht verzogen und sich aus dem Bett gequält. Doch als er gesehen hatte, mit wem er da geschlafen hatte, hatte er sofort die Beine in die Hände genommen und sich so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht.

"Darum sollst du mir jetzt sagen was ich verdammt noch mal machen soll!"

Sie warn zu viert in Francis und Matthews Zimmer.

"Hör erstmal auf zu schreien cherie."

"Ja bitte.", murrte es neben ihnen leise. Dann folgten noch einige leise Flüche auf russisch.

Genervt seufzte der Engländer. Vielleicht war es eine wirklich blöde Idee gewesen den Russen aus der Küche und den Franzosen aus dem Bett zu zerren, damit sie ihm sagten, was er nun tun sollte. Matthew ging es einigermaßen besser. Er war davor sogar schon wach gewesen und hatte Arthur lächelnd versichert, dass es langsam wieder wurde, doch nun schlief er wieder wie ein Stein.

"Nennt mir einen guten Grund dazu!", zischte er wütend.

Francis deutete auf den schlafenden Matthew, während Ivan sich mit mitleidserregendem Blick, den Schädel hob.

"Weil ich einen riesen Kater habe, der mit der Lautstärke eine Presslufthammers brummend, in meinem Kopf, mit einem Elefanten Tango tanzt."

Erstaunt hob der Engländer obgleich der bildreichen Sprache die Augenbraue. Wenn der Russe anfing sich so lyrisch auszudrücken, stimmte wirklich etwas nicht.

"Hast du etwa keinen Kater?"

Auf Arthurs Kopfschütteln hin, seufzte der Russe nur leise.

"Als ihr schon weg wart, haben Dänemark und ich noch einen gekippt und dann ist etwas später noch Schweden dazugekommen und es wurde irgendwie länger als erwartet."

Die fetten, dunklen Tränensäcke unter Ivans Augen, die verwuschelten Haare, die blasse Haut und das insgesamt ziemlich verwahrloste Aussehen, bestätigten, dass es wirklich sehr viel später wurde, als erwartet. Doch der Engländer fand, dass es ihm nur recht geschah. Hätte Ivan ihn einfach nur in ein anderes Zimmer verlegt, wäre er nicht mit Alfred in der Kiste gelandet und dann hätte er vielleicht Mitleid mit dem Russen gehabt.

So allerdings verzog er nur schulterzuckend das Gesicht.

"Geschieht dir recht."

Sein Tonfall war nicht unbedingt leise, was den Russen erneut das Gesicht verziehen ließ. Wahrscheinlich würde er später noch mal schlafen gehen und seinen Geschwistern und Arthur den Rest überlassen. Zwar schmeichelte es dem Engländer, dass der Russe trotz ihrer Vergangenheit, die aus Anfeindungen und bissigen Bemerkungen bestand, genug Vertrauen zu ihm hatte um ihm das zu überlassen, aber er hatte weder Lust noch die Kraft dazu, die zusätzliche Arbeit zu übernehmen.

"Also gut cherie, soviel ich verstanden habe, hat Amerika das Ruder nun selber in die Hand genommen, richtig?"

"Richtig."

"Und was genau stört dich daran Angliya? Ist es nicht das was du wolltest?"

"Nein! Doch... Keine Ahnung, Scheiße verdammte!"

Sein kurzer Ausbruch wurde mit einem schmerzerfülltem Stöhnen seitens Ivan und einer unruhigen Bewegung im Schlaf, seitens Matthew quittiert.

"Worauf wartest du dann noch cherie? Schnapp ihn dir, er hat dir sein Interesse deutlich genug signalisiert."

"Aber..."

"Nichts aber Angliya, hast du grad nicht selber gesagt, dass er nicht mehr dein Bruder sein will?"

"Doch."

"Na also cherie, dann gibt es auch kein 'aber'. Du willst ihn, er will dich. Was hindert dich noch?"

Daraufhin schwieg der Engländer, aber dem Franzosen war die Antwort auch so klar.

Arthur wollte nicht, dass seine alten Wunden schon wieder aufgerissen wurden.

"Also gut Angliya, ich verstehe ja, dass du das hier mit Franciya besprichst, aber was zur Hölle, hab ich hier eigentlich zu suchen?"

Der Kleinere funkelte den Russen böse an.

"Du bist so etwas wie mein Freund?"

"Eher gesagt ich bin dein Alibi, um dich vor Alfred zu schützen. Aber warum zum Henker sitz ich hier und tue mir dein schwules Geheule an?"

"Du kannst ja auch gehen.", erwiderte Arthur bissig und funkelte den Russen wütend an.

Daraufhin stand der Größere auf, wobei der kleine Hocker auf dem er gesessen ist, unter dessen Gewicht kläglich knarrte.

"In Wahrheit gibt es nur zwei Möglichkeiten Angliya. Entweder du versuchst es, oder du gibst ihm einen Korb. Mehr kann man euch auch nicht mehr raten."

Mit diesen Worten ging der Russe aus dem Zimmer. Eigentlich lag Arthur noch eine giftige Bemerkung auf der Zunge, die sich schon ihren Weg nach Draußen bahnte, als er Francis leises Seufzen vernahm.

"Er hat recht cherie. Er hat es vielleicht ungeschickt ausgedrückt, aber er hat recht."

"Womit? Dass er sich mein 'schwules Geheule' nicht antun muss?", seine Stimme klang unverhohlen bissig.

"Damit auch, ja. Aber auch damit, dass es eigentlich nur die zwei Möglichkeiten gibt. Man kann dir eigentlich einfach nur noch raten dich zu entscheiden und dir wünschen, dass Alfred irgendwann kapiert, wie sehr er dich verletzt hat."

Müde stand der Franzose auf und streckte sich. Er wirkte ausgelaugt und viel zu alt, als er sich streckte und dann besorgt zu Matthew sah. Sofort meldete sich Arthurs Gewissen. Auch wenn er bis zu einem gewissen Grad überzeugt war, dass das was mit ihrem Ziehkind passiert ist, Francis Schuld war, so wusste er dennoch auch, dass der Franzose auch nichts dafür konnte, dass Matthew so kopflos gehandelt hatte, was zu dem sonst so ruhigen und bedachten Kanadier, gar nicht passte.

"Macht es dir was aus hier zu bleiben, während ich mir kurz die Beine vertrete?"

"Nein, mach nur."

"Danke."

Schon Sekunden später verschwand der Franzose aus dem Zimmer und ließ den Kleineren alleine mit seinen Gedanken zurück.

Eigentlich hatten die Beiden recht gehabt. Entweder sie versuchten es und Arthur flog noch mal auf die Schnauze, oder er gab Alfred einen Korb und suchte sich jemand anderen.

Und auch wenn die zweite Version deutlich schmerzloser klang...

Warum zeriss sein Herz bei der Vorstellung?



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