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Tim's verrücktes Abenteuer

von

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Regenwetter

An einem stürmischen Tag, blickte der kleine Tim sehnsüchtig aus dem Fenster.

Er wollte heute ursprünglich im Wald nach Fröschen, Schlangen und anderen Tieren suchen. Der Regen hatte diesen Plan wortwörtlich ins Wasser gesetzt. Verärgert drehte sich der kleine blonde Junge um. Der Wind peitschte Äste an sein Zimmerfenster im zweiten Stock und wehte dicke Regentropfen an die Scheiben. – Seine Eltern waren beschäftigt und hatten keine Zeit mit ihm etwas zu spielen, also hieß es, dass Tim sich selbst etwas suchen musste.

Er sah sich in seinem Zimmer um. Er hatte zur Genüge mit seinen Kuscheltieren von früher gespielt. Er war doch schon zu alt dafür! Seine Spiele waren nicht zum Allein-Spielen gedacht… Übrig blieben die Bücher, die er sonst nie anrührte. Das klang langweilig.

Mit einem Seufzen trat er dennoch an das Bücherregal heran und betrachtete die Buchrücken. »Peter Pan, Zauberer von Oz, Vampiraten« Er hatte sie alle schon gelesen. An genau solchen Tagen…
 

Verärgert keine Beschäftigung zu haben, legte Tim sich mit einem Block und Bleistift bewaffnet in sein Bett. Dann würde er einfach ein wenig malen, in der Hoffnung dass das Wetter sich heute noch bessern würde!

Er sah aus dem Fenster und überlegte, was er denn malen konnte. – Wenn es schon kein Buch gab, in dem er neue Abenteuer erleben konnte, würde er sich selbst eines überlegen…

Lange Zeit fiel ihm allerdings nichts ein. Die Augen wurden schwer und schwerer. Er begann schon zu blinzeln, da gab er dem Drang zu schlafen einfach nach…

Die Entführung

Ganz plötzlich wachte Tim wieder auf. Er war der Meinung ein Geräusch am Fenster vernommen zu haben. Er sah sich um. Alles war dunkel. – Ob schon die Nacht hereingebrochen war?

Schon wieder schlug etwas gegen eines der Fenster. Tim wandte sich um und in diesem Moment öffnete sich das Fenster neben ihm und ließ den Wind herein. Sofort sprang der Blondschopf auf und lief hin, um es zu schließen. Mit einem Mal stand dann aber ein riesiger Vogel davor – das Federkleid einer Krähe, die Beine eines Storches und das Gesicht eines Pelikans.

Tim taumelte zurück vor Schreck, als dieser ein-Meter-große Vogel ihn mit rot schimmernden Augen ansah und ins Zimmer sprang. Er begann zu krähen und nach dem kleinen Tim zu schnappen, also krabbelte dieser rückwärts in Richtung seiner Tür. Seine Eltern würden ihn sicher vor diesem Monster beschützen können!
 

Der Vogel schnappte weiter nach Tim und kam immer näher. An der Tür angekommen, rüttelte der Junge wie verrückt, doch der Knauf wollte sich nicht umdrehen lassen… Tim begann zu schreien, doch es schien zu spät…

Der schwarze Vogel hatte ihn an seinem Shirt erwischt und zog nun daran. Sich zu wehren schien zwecklos. Das Tier war stark und der Hals war so lang, dass Tim in der Luft hängend, nichts ausrichten konnte.

Keinen Boden mehr unter den Füßen spürend, hörte Tim auf sich zu rühren. Sogleich wandte der Vogel sich wieder dem Fenster zu. Der Sturm hatte sich gelegt. Die Nacht war wieder ruhig. – Bei diesem Wetter flog der Vogel dann mit Tim davon.

Sehnsüchtig sah er zu wie sein Haus immer kleiner wurde, der Wald immer weiter unter ihnen lag, bis er nichts mehr unter sich erkannte außer Schwärze. Wohin es ging konnte der Junge nicht erkennen. Vielleicht zum Nest des Vogels? Vielleicht auch irgendwo anders hin…

Der Flug schien für immer anzuhalten. Die Flügel des Vogels waren bestimmt so groß wie Tim selbst. Sie schlugen alle paar Sekunden. Manchmal flog der Vogel auch durch kleinere Wolken. Der Wind war ganz angenehm. Wo immer es hinging, Tim war zu erschöpft, um die Augen weiter wachsam offen zu halten. Er schlief im Griff des Vogels einfach ein.
 

Eine Weile später merkte Tim nur noch wie sich etwas änderte. Es ging ein kleiner Ruck durch seinen Körper und der Halt an seinem Rücken war verloren. Erschrocken öffnete der blonde Junge seine Augen und erkannte, dass die Erde in großer Geschwindigkeit immer näher rückte. Er fiel!

Mit einem hilfesuchenden Blick nach oben, sah er nur wie der unbekannte Vogel gemütlich weiter flog. Die Tatsache einfach ignorierend, dass seine Beute ihm aus dem Schnabel gefallen war.

Tim bekam große Angst. Er würde sterben. Schmerzhaft und in einem unglücklichen Fall gar langsam. Die Erde rückte näher und doch schien der Fall ewig anzudauern. Um den Tod nicht kommen sehen zu müssen, kniff er die Augen zusammen. Mit einem Stoßgebet, er möge wie durch ein Wunder überleben, wartete er ab, dass er am Boden aufschlug.
 

Er zählte schon die Sekunden, doch der Aufprall kam und kam einfach nicht, also sah er irgendwann doch wieder unter sich. Das Meer tat sich unter ihm auf. – Vielleicht hatte er Glück und würde es doch schaffen! Hoffnung schimmerte durch…

Als das Wasser nur noch wenige Meter entfernt war, machte Tim sich bereit. Das Wasser berührte ihn und nahm ihn in sich auf. Schnell suchte er wieder die Oberfläche auf und stellte gleich darauf fest, dass er auch noch in der Nähe eines Strandes gelandet war. – Glück im Unglück!

So gut er konnte, schwamm er gegen die Strömung an, erreichte mit letzter Kraft Sicherheit. Durchnässt und am Ende seiner Kräfte, schmiss er sich in den warmen Sand. Die Sonne strahlte und die Gegend kam ihm viel zu tropisch vor, um noch in der Nähe seines Hauses sein zu können…
 

Tim schloss die Augen, um sich von den ersten Strapazen zu erholen, da hörte er im Gebüsch hinter sich ein Rascheln. Heraus trat eine Prinzessin in einem weißen Kleid. – Verraten wurde sie, durch das kleine goldene Krönchen, das ihren Kopf zierte. „Ein Fremder!“, rief ein Mann hinter ihr. Die Garde stellte sich schützend vor sie und richtete ihr Schwert auf den Jungen.

„Aber das ist doch bloß ein Kind!“, mischte sich die komisch klingende Prinzessin ein. Die Stimme klang ein wenig rau. Tim stand nun auf und verbeugte sich. „Ich bin Tim und ich wurde von einem großen Vogel entführt. Könnt Ihr mir helfen, meinen Weg zurück nachhause zu finden?“

Eine der Wachen trat hervor und fragte den Jungen: „Wo liegt denn dein Zuhause?“

Darauf wusste Tim mit einem Mal keine Antwort. „Nun, mein Zuhause ist dort wo meine Eltern sind. In einem Wald.“, erwiderte er, wohl wissend, dass dies keine ausreichende Beschreibung war.

„Nehmen wir ihn doch solange mit aufs Schloss, bis er uns eine richtige Antwort darauf geben kann.“, schlug die Prinzessin vor und lächelte den jungen Fremden an.

„In Ordnung, Prin…zessin Terra.“ Merkwürdigerweise hatte man eine lange Atempause eingelegt, als wolle man eigentlich etwas völlig anderes sagen. – Die Leute hier waren merkwürdig. Das weckte Tims Neugierde und Abenteuerlust.
 

Man führte die Gruppe durch den Wald. Als man an einer Wiese ankam, lief ein Mann mit weißem Bart und prächtiger Krone auf sie zu. Er musste eindeutig der König sein. Sein rotes Gewand und das viele Gold verrieten ihn. Tim verbeugte sich vor ihm, wie es sich als Gast eines Königs gehörte.

Kaum war der runde Mann angekommen, blickte er den kleinen blonden Jungen fragend an. „Terra, verbot ich dir nicht in den Wald zu gehen? Dort lauern Diebe!“, nörgelte er mit seiner Tochter, die sofort den Kopf senkte.

„Und auch das Kleider tragen in der Öffentlichkeit hatte ich dir doch untersagt! Wie soll aus dir bloß ein richtiger König werden?“, fuhr der König fort. Bei diesem Satz musste Tim stutzen. Also war die Stimme so rauh, weil die Prinzessin kein Mädchen, sondern ein Junge war? Das war ungewöhnlich…

„Vater, ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen.“, erwiderte Terra reumütig und verbeugte sich vor dem dicken Mann.

„Das hoffe ich für dich. Nun kehre ins Schloss zurück und verbanne dieses Kleid in deinem Zimmer!“, forderte der ältere Herr rot vor Zorn.

Tim stellte sich zwischen Vater und Sohn. „Sollte man sein Kind aber nicht lieben egal was es trägt und wer es sein möchte? Sollten sie nicht glücklich sein, solange auch ihr Sohn glücklich ist?“, mischte sich der kleine Junge ein. Der Prinz allein überragte ihn schon, doch Angst hatte er nicht vor dem König und seinen Wachen.

Dieses Verhalten schien dem Herrscher zu imponieren. „Das stimmt sehr wohl, doch ein König sowie seine Familie haben sich richtig zu verhalten. Man benötigt Respekt um ein Land regieren zu können. Doch was kann respektabel daran sein, wenn das ganze Reich über die Gewohnheiten des Prinzen lachen?“

Tim musste nicht lange nachdenken, um auch darauf eine Antwort zu haben: „Das Reich sollte lachen. Lachen macht glücklich und das Volk ist nur unter einem guten König glücklich. – Man vertraut darauf, dass Ihre Hoheit sie durch finstere Zeiten sicher geleiten, während Ihr Sohn die Gemüter des Volkes erheitern.“

Der König schien darauf keine Antwort per Rat zu haben. Er nickte und wandte sich an Terra. „Von diesem Jungen kannst du noch viel lernen. Ich wünsche dass du ihn eine Weile begleitest.“, war seine neue Anweisung an seinen Sohn.

Der Prinz im Kleid verbeugte sich. „Dann werde ich ihn sicher nach Hause geleiten.“, erwiderte er.
 

Schon kurz darauf hatte der Prinz einen Beutel gepackt mit Proviant und Kleidung. Er bestand darauf Kleider mitzuführen, was seinen Vater ärgerte, doch ihm erlaubt wurde.

So machte man sich auf den Weg durch den Wald zum Nachbarschloss, in der Hoffnung, dass man dort Tim weiterhelfen könne…

Schloss der Trauer

Schon wenig später erreichten Tim und Terra das Nachbarschloss. Es lag am Waldrand und schien ein wenig moderner wie die Burg des vorherigen Königs zu sein. Die Wände waren weiß und Ziegeldächer zierten den Himmel mit Fahnen darauf. „Das hier ist das Schloss der Trauer, sagt man.“, erklärte die Prinzessin ihrem Begleiter.

Sie betraten das Innere des Schlosses und befanden sich gleich darauf auf dem Marktplatz. Händler riefen ihre Angebote heraus, Frauen kauften Fisch, Fleisch und frisches Gemüse oder Obst. Es war ein voller Ort an dem Hektik herrschte. Alle Leute schienen ein Lächeln auf den Lippen zu haben.

"Wieso heißt das hier, das Schloss der Trauer?", interessierte den Jungen.

Bevor Terra darauf antworten konnte, ertönte allerdings eine Fanfare. "Euer König erbittet um Gehör! Der Pianist des Hofes hat ein Lied vorbereitet!", verkündete der Sprecher.

Die Menge um die beiden Reisenden herum, erhob die Hände und bedeckte damit ihre Ohren. Das verwunderte die beiden ein wenig. Der Pianist trat an das Klavier, das auf dem Balkon stand. Alles schien völlig normal zu sein, bis der Pianist begann zu spielen!

Es klang so furchtbar traurig und rührselig. Tim musste unwillkürlich weinen, auch Terra und zuletzt der König. - Dieses Ereignis schien diesem Schloss seinen Namen zu verleihen.

Als der Pianist endete, sprach ihn sein König an: "Weshalb muss es immer etwas Trauriges sein? Bist du unfähig fröhliche Musik zu spielen?" Der König schien verärgert zu sein, trotz des Meisterwerks. "Hinfort mit dir!", rief er.

Mit herunter hängendem Kopf schwieg er und verließ somit seine Bühne. Er wirkte sehr niedergeschlagen!

Tim und Terra mussten nur einen Blick austauschen und schon waren sie sich einig. Am Ausgang des Gebäudes warteten sie ab, dass der geschlagene Pianist heraus trat. - Zum Glück lagen die beiden mit ihrer Vermutung richtig. Sie sprachen den jungen Mann mit den dunklen Haaren an.

"Herr Pianist?" Der Mann blickte auf und sah nur kurz zu den beiden Kindern.

"Wollt ihr mich auch demütigen?", fragte der Fremde nach.

"Nein, wir wollten Sie loben. Es war wirklich ein wunderschönes Stück. Es rührte uns beide zu Tränen!", widersprach Tim. Das schien den Pianist nicht weiter aufzumuntern.

"Ich heiße Terra und das hier ist Tim.", stellte der Prinz im Kleid die beiden vor.

"Ich heiße Paul und bin der einzige Pianist am Hofe hier.", erklärte er und schien immer deprimierter zu werden. Schließlich begann er zu weinen. Die beiden Kinder waren mit der Situation überfordert, dennoch überschüttete sie der Pianist mit seinem Kummer: "Ich sehe nichts Anderes. Wozu fröhliche Lieder spielen, wenn die Welt doch nur so schwarz und traurig ist? Glück ist etwas, das nicht anhält. Trauer jedoch schon..."

Tim legte vorsichtig seinen Arm um den zierlichen Mann.

Terra hatte da eine Idee! "Die Welt da draußen ist nicht so trist, wie du glaubst. Wir würden dir das gerne beweisen. Komm doch mit uns auf Reisen?", schlug man vor.

Der Pianist hält einen Momant inne und blickt auf zur Prinzessin. "Das würdet ihr tun?" Um seinen König glücklich zu machen, musste der Pianist selbst Glück erfahren. Daher ließ der König Paul den Pianisten ziehen.

"Viel Glück und komm bitte heil zurück.", äußerte der König wieder sanfter und verabschiedete sich somit bei seinem Musiker.
 

Vor dem Schloss wank der Pianist der Menge zu, die ihn verabschieden wollte. Alle schienen viel zu glücklich über seinen Abschied zu sein.

So machte sich die Gruppe jedoch zu dritt auf den Weg zum nächsten Ort. Dieser lag allerdings einige Tage entfernt...



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