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Heile Welt

Adventskalender 2011, 20. Türchen
von

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Heile heile

„Glaubst du, er kann bald nach Hause?“

„Nee“, schnaufte Tenten. „Die Ärzte haben ihn unter ständiger Beobachtung und freuen sich, wenn er am nächsten morgen noch lebt. Tsunade kommt ihn regelmäßig besuchen und sonst weiß ich auch nicht.“

„Hmm.“ Lee nahm ihre Hand in seine vom vielen Nahkampf schwieligen großen.

„Gai sagt, die Macht der Jugend wird ihn nicht sterben lassen und ich glaube ganz fest daran.“ Tenten konnte nicht anders als zu lächeln.

„Ich auch, Lee“, versprach sie ihm. Sie atmete ein paar Augenblicke heftig und fuhr dann fort. „Es ist nur so, dass ich nie erwartet habe, dass es Neji trifft … oder dich ... oder überhaupt jemanden“, musste sie zugeben. Man rechnete wohl nie damit bis es passierte.

„Naja, du musst zugeben, seine Manieren sind nicht die besten … Früher oder später … “, deutete Lee mit einem Grinsen an.

„So solltest du nicht über ihn reden“, schalt Tenten, doch sie lächelte auch.

„Ach, über Tote soll man nicht schlecht sprechen, aber das Glück hatte neji ja nicht!“, erinnerte Lee sie. Tenten lachte und stützte den Kopf in die Handfläche.

„Es gibt auch gute Neuigkeiten. Tsunade sagt, dass es besser für Neji wäre, wenn er in seinem eigenen Zuhause wieder auf die Beine kommen kann. Also hier.“

Sie lächelten verschwörerisch, bevor Lee fragte:

„Und? Wie war deine C-Mission?“

„Nicht so entspannend wie ich sie mir vorgestellt habe“, musste Tenten zugeben.

„Erzähl’“, verlangte Lee aufgeregt.

„Hey, nicht so neugierig, aber okay … Also, da war diese alte Frau, die Oma von irgendeinem wichtigen Heini eines für uns zwar relativ unbedeutenden aber dennoch reichen Dorfes, und die hat gemeckert – die ganze Zeit. Ich hätte nicht schlecht Lust gehabt, ihr eins mit meinem Morgenstern über den Schädel zu ziehen und andauernd hat sie gefurzt … “

So verbrachten sie zwei oder drei Stunden mit Tentens Erzählungen und lachten und schoben sich eine Koffeindosis nach der anderen ’rein, obwohl es schon spät wurde.

Als alles erzählt war, sahen die beiden Freunde sich an und Tenten brach in Tränen aus. Daraufhin brach Lee natürlich auch in Tränen aus und nahm sie ganz fest in den Arm.
 

Die Ärzte nannten es Koma. Tsunade nannte es ein Erholungsschläfchen und Tenten bevorzugte Tsunades Namengebung bis Neji sich nach einem Monat endlich rührte. Mittlerweile war Tenten Tsunades Extrabehandlung satt, denn sie konnte wirklich keine weitere C-Mission ertragen und war daher froh, dass sie einen Sonderauftrag erhielt nach zwei weiteren Wochen. Sie durfte Nejis Babysitterin sein. Weil sie vermuteten, dass es Neji zu peinlich wäre im Rollstuhl durch das ganze Dorf geschoben zu werden, wurden sie mit Tsunades Sänfte dorthin transportiert. Natürlich erregte das beinah genauso viel Aufmerksamkeit und Tenten graute davor wie sie Neji die Treppe bis zu ihrer Wohnung hinauf tragen würden. Rock Lee und Tenten nahmen jeweils ein Ende der Trage und hievten Neji hoch. Da derjenige sowieso immobil war und noch viel zu dämmrig von dem Morphin für Protest, war es eigentlich nicht schwer. Sakura kam jeden Tag vorbei, um sicherzugehen, dass die beiden sich noch nicht gegenseitig umgebracht hatten und alles war erstmal sehr ruhig.

Neji wurde morgens, mittags, abends mit Schauffelladungen Babybreis von der lieben Tenten versorgt und sprach nicht viel, weil er die meiste Zeit so sediert war, dass es fast gar keinen Unterschied zu den bisherigen Wochen machte. Allerdings konnte sie seine Atemzüge deutlich sehen. Es berührte Tenten tief in ihrem Innern und auf eine verquerte Weise wusste sie, dass sie noch nie jemanden gesehen hatte, der so lebendig auf sie wirkte.

Sein Gesicht war nicht mehr ganz die farbenfrohe Kirmes und seine Verbrennungen waren verheilt. Das bedeutete keine ekeligen Salben mehr. Nur noch semiekelige. Nach einem Monat durfte Neji aufstehen und sich mithilfe von Tenten im Haus bewegen. Die Bäder waren besonders lustig. Widerspruchslos ließ er sich entkleiden und ins lauwarme Wasser gleiten. Mit einem Schwamm und medizinischer Seife durfte Tenten nun seinen Körper reinigen. Die meiste Zeit versuchte sie ihre Augen diskret zu schließen und mit den Händen nach allem zu tasten und mit den Ohren auf gefährlich klingende „Blubber“-Geräusche zu achten. Es muss nicht erwähnt werden, dass hier einige sehr unangenehme Situationen entstanden, die von beiden Zugegenen sofort verdrängt wurden. Nach dem vierten Mal konnte sie deutlich erkennen, dass Neji sein volles Bewusstsein wiedererlangte, denn er wurde rot wie eine Tomate und daraufhin Tenten auch. Am nächsten Morgen fragte sie.

„Wie geht es dir?“

„Kein Brei“, krächzte er bemitleidenswert. Sie konnte mittlerweile wieder Neji in Nejis Gesicht erkennen. Es war ein wundervoller Anblick.

„Doch, doch“, widersprach sie. „Tut mir Leid, aber hier sind ganz viele Nährstoffe und Vitamine und Gott weiß was drin. Jedenfalls machen die dich ganz heile heile.“

Dafür erntete sie einen missbilligenden Blick. Hyugas wurden nicht heile heile.



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