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Collection II

Kurzgeschichten
von

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Mit dir an meiner Seite

24. Januar 2013
 

Ein Anruf riss Umi aus seinen Gedanken. Er war innerlich schon bei den Vorbereitungen für den heutigen Auftritt. Er nahm sein Handy und drückte den grünen Hörer. „Ja?“, war seine Knappe Frage. Am anderen Ende der Leitung konnte er jedoch nur ein Schluchzen vernehmen. Er zog leicht die Augenbrauen zusammen. „Tomo, bist du das?“, wollte er wissen. Wieder nur ein Schluchzen, doch er erkannte es sofort. „Bist du zu Hause? Ich komm vorbei?“, sagte Umi und ging schon langsam in den kleinen Flur seiner Wohnung. Diesmal konnte er ein leises: „Ja.“, vernehmen. „Okay, ich beeil mich.“ Der Schwarzhaarige legte auf und zog sich Jacke und Schuhe an.
 

Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, bis er vor dem Wohnhaus des Brünetten stand. Umi betätigte die Klingel und sofort surrte die Haustür leise. Er betrat das Haus und stieg die Treppen, bis zu Tomo Wohnung nach oben.

An der Wohnungstür des Jüngeren erwartete ihn ein Häufchen Elend. Umi ging zu Tomo in den kleinen Flur und schloss die Tür hinter sich. Sofort wurde der Gitarrist von seinem Gegenüber zu einem Kuss heran gezogen. Umi erwiderte diesen kurz, löste sich jedoch dann wieder von seinem Freund. „Tomo, was hast du denn?“ Er nahm den Sänger in den Arm und wartete geduldig auf eine Antwort. Der Brünette krallte sich in die Jacke seines Geliebten und begann wieder leise zu schluchzen. „Umi, ich schaff das nicht. Ich kann heute nicht singen.“, jammerte Tomo leise. Umi löste sich von ihm und sah ihm in die Augen. „Wieso nicht?“, wollte er wissen. Der Jüngere senkte seinen Blick. Einen Moment schwieg er.

„Meine Stimme ist doch gar nicht gut genug.“, nuschelte er leise. Umi seufzte schwer und hob Tomos Kopf an. „Das hatten wir doch schon. Tomo, du bist nicht umsonst unser Sänger. Wir mögen deine Stimme so wie sie ist und was einzelne andere denken ist doch egal.“, versicherte er dem Jüngeren. Der Ältere wusste, dass Tomo schon immer etwas unsicher gewesen war. Doch seit vor einigen Wochen diese ganzen Briefe gekommen waren, wie schlecht Tomo doch singen würde, war es ganz vorbei. Das Positive, was Umi dieser Zeit abgewann war, dass sie endlich zueinander gefunden hatten. Aber seitdem konnte Tomo so gut wie keinen Schritt mehr ohne ihn machen. Wäre es gegangen, hätte der Brünette wohl wochenlang das Haus nicht mehr verlassen.
 

Der Schwarzhaarige zog sich die Schuhe aus und ging mit Tomo in die Küche. „Ich mach dir jetzt noch nen Tee und dann beruhigst du dich, okay? Ich muss nämlich auch langsam los. Ich wollte bisschen eher bei der Halle sein.“ Tomo sah den Älteren entsetzt an. „Können wir nicht zusammen hingehen?“, murmelte er. Doch Umi schüttelte unnachgiebig mit dem Kopf. „Du weißt doch, was wir besprochen haben. Wir wollten trainieren, dass du wieder alleine rausgehen kannst. Immer auf jemanden angewiesen zu sein funktioniert auf die Dauer nicht, Tomo.“, erklärte Umi dem Jüngeren noch einmal ruhig. Dieser senkte den Blick und nickte.

Umi stellte eine Tasse mit dampfendem Tee auf den Tisch und setzte sich neben Tomo. „Ich warte doch schon auf dich. Es kann überhaupt nichts passieren. Du hast es ja auch nicht weit bis zur Halle.“ Der Gitarrist strich seinem Freund leicht über den Rücken. „Gehen wir danach wenigstens zusammen nach Hause?“, wollte Tomo wissen und sah den Älteren hoffnungsvoll an. Umi nickte. „Ja, das können wir machen.“
 

Umi war noch ein paar Minuten bei seinem Freund geblieben. Dann hatte er sich auf den Weg zur Konzerthalle gemacht, bei der er gerade ankam. „Heute war er echt schlecht drauf. Hoffentlich schafft er das.“, ging es Umi durch den Kopf. Dadurch bemerkte er Yuh nicht, in den er gekonnt hineinlief. „Tut mir leid, ich war in Gedanken.“, kam es sofort von Umi. „Schade, ich dachte, du wolltest mich einfach mal anfassen.“ Yuh wippte leicht mit den Augenbrauen. Einen Moment sahen sich die beiden nur an, dann mussten sie lachen. „Was treibt dich denn schon so früh her?“, wollte Umi von dem Blonden wissen. Dieser zuckte leicht mit den Schultern. „Mir war langweilig zu Hause.“
 

Die beiden gingen zusammen in den Raum, welcher dazu da war, dass sie sich umziehen konnte. Beide zündeten sich eine Zigarette an und setzten sich erst einmal. Während sie sich unterhielten kamen sie auch auf Tomo. Umi schüttelte leicht den Kopf. „Diese Briefe haben ihn echt kaputt gemacht. Er war vorhin vollkommen neben der Spur. Ich hoffe, er taucht pünktlich hier auf.“, meinte der Schwarzhaarige besorgt. „Wenn er hier ist, merkt man ihm das immer so gar nicht an. Er kann das, wenn es sein muss, echt gut verstecken. Aber ich denke, da tust du auch viel dazu. Wenn er in deiner Nähe ist, fühlt er sich sicherer.“ Umi zuckte leicht mit den Schultern. „Aber er kann sich nicht so von mir abhängig machen. Er muss sein Leben schon auch alleine auf die Reihe kriegen.“ Yuh nickte auf Umis Worte. „Ja, das stimmt schon.“
 

Umi wollte gerade nach seinem Handy greifen, als Tomo endlich den Bandraum betrat. „Endlich!“, meinte er sofort. „Wo hast du denn so lange gesteckt? Wir sind mit dem Soundcheck schon lange durch.“ „Tut mir leid.“, war Tomos knappe Antwort. Er zog sich sofort um und ließ sich die Haare machen. Es war wirklich nicht mehr viel Zeit. Aber er hatte es einfach nicht eher aus seiner Wohnung geschafft. Umi hatte er auch nicht anrufen wollen, weil dieser ja gesagt hatte, er solle allein kommen. Er hatte Glück, dass die anderen in der Halle schon alles für ihn mit vorbereitet hatten.

Tomo zündete sich noch eine Zigarette an und sah in den Spiegel. „Du schaffst das…du musst es schaffen!“, sprach er sich selbst in Gedanken Mut zu. „Dieser Idiot hat doch keine Ahnung. Deine Fans beweisen das doch eindeutig! Aber was, wenn sie nur wegen den anderen kommen?“ Der Sänger schüttelte leicht den Kopf. „Nein, das ist Quatsch. Umi hat es dir doch gesagt. Du singst gut!“ Seine Gedanken überschlugen sich fast. Doch, als er mit seiner Zigarette fertig war, stand er auf und setzte sein typisches Lächeln auf. Die Show konnte beginnen.
 

Nach dem Konzert waren sie alle ein bisschen geschafft, aber glücklich. Es war wie immer ein toller Auftritt gewesen. Auch Tomo war im Moment entspannt. Er hoffte, dass dieses Gefühl lange anhalten würde.

Tohya zog sich schnell um und wusch sich die Haare. Als er sie fertig geföhnt hatte, schnappte er sich seine Jacke. „So, ich muss gleich los!“ Die anderen sahen ihn verwundert an und Yuh hob eine Braue. „Hat da jemand ein Date?“, wollte er neugierig wissen. „Ja, das wüsstet ihr gern.“, grinste Tohya nur vor sich hin. Er winkte den anderen zum Abschied und war auch schon verschwunden.

„Das ich das noch erleben darf.“, warf Umi ein. „Welches Mädchen hält es denn länger als ne Stunde mit Tohya aus?“ Er sah in die Runde und die anderen zuckten nur mit den Schultern. „Vielleicht braucht er ja nicht länger als ne Stunde.“, sagte Rui nur schulterzuckend. „Das glaub ich nicht. Wenn Tohya sich mit jemandem trifft, legt er es schon auf was Längeres an.“, meinte Tomo sicher. Darauf folgte noch einmal einstimmiges Schulterzucken.
 

Als der Rest erledigt war, machten Tomo und Umi sich auf den Heimweg. „Es wäre nett, wenn du uns das nächste Mal nicht ganz so lange schmoren lassen würdest.“, legte Umi dem Jüngeren noch einmal ans Herz und zündete sich eine Zigarette an. „Tut mir leid. Ich hab es einfach nicht eher nach Draußen geschafft.“, entschuldigte sich Tomo. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. „Zu mir oder zu dir?“, wollte Umi dann wissen. „Zu dir.“, war Tomos knappe Antwort. „Wieso gehen wir eigentlich immer zu mir?“ Tomo löste seinen Blick von der Straße und sah den Schwarzhaarigen an. „Weil es bei dir gemütlicher is. Und da kannst du nicht so schnell vor mir weglaufen.“, meinte Tomo grinsend. Umi legte den Kopf leicht schief. „Als würde ich das wollen.“, sagte er empört. „Na ja, man weiß nie, wie lange du meine Launen so erträgst.“, sagte Tomo noch schulterzuckend. „Stimmt, manchmal bist du echt unerträglich.“, entgegnete Umi und stieß dem Jüngeren, mit dem Ellenbogen, leicht in die Seite. „Das dachte ich mir.“, meinte Tomo nickend. Beiden mussten lachen.
 

Beide zogen sich Schuhe und Jacke aus, als sie in Umis Wohnung angekommen waren. „Willst du noch nen Tee, oder so?“, wollte Umi wissen. Tomo jedoch schüttelte nur mit dem Kopf und zog Umi in Richtung Schlafzimmer. Der Gitarrist schüttelte grinsend den Kopf. „Lüstling…“

Zusammen verschwanden sie in Umis Schlafzimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2013-01-29T14:25:29+00:00 29.01.2013 15:25
also diese FF erinnert mich an etwas...
(Dieter Bohlen lässt grüßen)
hehehehehe, aber mehr verrate ich hier noch nicht ^^

Tomo kann einem echt leid tun...
wegen nur einem einzigen, der einige Briefe an ihn schrieb, dass er nicht gut singen würde, ist er fast am verzweifeln...
man gut das Umi an seiner Seite ist...

was Tohya angeht...
also echt ma...
ich bin der Meinung, wenn der will, schafft er es auch in weniger als 30 Minuten, mit seinem Charme und Komik....
XD

Lieben Gruß
Aya-chan60

Von:  yuura
2013-01-27T00:55:59+00:00 27.01.2013 01:55
Ui also irgendwie mal was neues..
ich weiß jetzt nicht wie ich das formulieren soll aber ich finde es im ganzen gut..
ich find des schön wie geduldig umi ist und dass tomo sich so wacker schlägt...
also ich merke auch dass du dich mit jeder ff steigerst was den schreibstil betrifft.
es passt alles echt gut..so wie es halt klingt ich find es einfach schön
und das mit tohya oh lyy sei nicht so gemein zu dem kleinen XD
aber echt geil XD
vielleicht hält es ja mal einer länger mit ihmn aus mit dem kleinen panda oder usagi oder koala XDDD
alles in einem echt schön aber auch süß geschrieben ich mag auch umi chara echt gern der kommt gut realistisch und ernst rüber

lg yuura
Von:  Gedankenchaotin
2013-01-26T23:12:23+00:00 27.01.2013 00:12
„Welches Mädchen hält es denn länger als ne Stunde mit Tohya aus?“ Er sah in die Runde und die anderen zuckten nur mit den Schultern. „Vielleicht braucht er ja nicht länger als ne Stunde.“, sagte Rui nur schulterzuckend."

Ganz ehrlich, das ist fies.. XD Aber ich hab so schmunzeln müssen dabei. *lol*
Aber ein süßer kleiner Oneshot, auch wenn mir Tomo schon echt leid tut. Ich kann mir vorstellen, dass er unter den Ereignissen extreme Selbstzweifel hat.
Aber Gott sei dank hat er ja Umi, der ist an seiner Seite. <3 (Neben den anderen)

Ein schönes Kapitelchen.~

Yuu


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