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Tequila, Baby!

AxU? oder UxR?
von

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Cough syrup

HUSTENSAFT
 

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige

Informationen für Sie!
 

Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen

Behandlungserfolg zu erzielen, muss Hustensaft jedoch vorschriftsmäßig

angewendet werden.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Fragen Sie Ihren Saga, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie

Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,

informieren Sie bitte Ihren Aoi oder Apotheker.
 

WAS IST HUSTENSAFT UND WOFÜR WIRD ES

ANGEWENDET?

Hustensaft wird angewendet bei Erkältungskrankheiten der Atemwege und zur

Besserung der Beschwerden bei chronischen Tequilagelüsten.

Bei länger anhaltenden Beschwerden oder beim Auftreten von Atemnot, fiebrige und erregte Körperzustände wie auch bei erhöhtem Blutdruck sollte umgehend ein Aoi aufgesucht werden.
 

WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON HUSTENSAFT

BEACHTEN?

Hustensaft darf nicht eingenommen werden

- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Alkohol oder einen der sonstigen

Bestandteile von Hustensaft sind,

- bei akutem Nicht-Mangel von alkoholhaltigen Flüssigkeiten und/oder fleischlichen Gelüsten

- Geringfügige Einschränkungen der körpereigenen Geräten.
 

WIE IST HUSTENSAFT EINZUNEHMEN?

Es kann oral, wie auch anal eingenommen werden. Nehmen Sie Hustensaft immer genau nach der Anweisung ihres Aois oder besser, mit seiner Hilfe ein.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

für Erwachsene und Sagas über 10 Jahren: 3-mal täglich je 5 ml Hustensaft;

für Takerus von 4 – 10 Jahren: 4-mal täglich je 2,5 ml Hustensaft;

für Hirotos von 1 – 4 Jahren: 3-mal täglich je 2,5 ml Hustensaft;

für Keiyus von 0 – 1 Jahr: 1-mal täglich je 2,5 ml Hustensaft.

Nehmen Sie den Hustensaft bitte unverdünnt ein, und trinken Sie ausreichend

Flüssigkeit nach (vorzugsweise Spirituosen).
 

Zur genauen Dosierung liegt der Packung eine Dosierspritze mit aufgedruckter

Messskala bei.

Hinweise zur Anwendung der Dosierspritze:

1. Stecken Sie die Dosierspritze in die Öffnung, und drücken Sie sie nach

unten, bis sie fest sitzt. Der Spritzenkolben soll dabei bis zum Anschlag im Loch stecken.

2. Stimulieren Sie den Teil um die Öffnung, und ziehen Sie mit der

Dosierspritze langsam die Flüssigkeit auf, indem Sie den Spritzenkolben bis zur

gewünschten Markierung herausziehen.

3. Ziehen Sie die Spritze durch behutsames Drehen aus dem Gang. Verschließen Sie die Öffnung wieder nach Entnahme, vorzugsweise mit einem Pfropf.

4. Verabreichen Sie den Hustensaft direkt mit der Spritze.

5. Ziehen Sie nach der Anwendung den Kolben aus dem Spritzenzylinder, reinigen die

Teile mit warmem Wasser und trocknen Sie die Spritze anschließend.
 

Wenn Sie eine größere Menge Hustensaft eingenommen haben, als Sie sollten:

Wenn Sie versehentlich einmal eine oder zwei Einzeldosen mehr als vorgesehen eingenommen haben,so hat dies in der Regel keine nachteiligen Folgen. Die Einnahme von deutlich darüber hinausgehenden Mengen könnte jedoch Erregtheit, Schwindel und eine gesteigerte Libido hervorrufen.
 

WIE IST HUSTENSAFT AUFZUBEWAHREN?

Arzneimittel für Hiro-Pons, notgeile Sagas und rachsüchtige Rukis unzugänglich aufbewahren.
 

Was Hustensaft enthält:

Der Wirkstoff ist: Kokablätter-Auszug.

100 ml Sirup enthalten: 0,8 g Auszug aus Kokablättern in einem Verhältnis von Droge

zu Extrakt wie (2,2 – 2,9 : 1). Das Auszugsmittel ist Ethanol 50 %
 

– hier ist das Etikett zu Ende weil es Hiroto im Suf weggerissen und an Nao verfüttert hat -


 

“Fühl dich wie zuhause!”

Aoi stiess seine Wohnungstür auf und liess Uruha vor gehen. Er schleppte ihm die Tasche nach, die er für die paar Tage brauchen würde, die er sicherlich hier verbrachte. „Aber das hast du ja die letzten Abende eh getan!“ Aoi lachte rau, während sich Uruha am Hinterkopf kratzte. Schuldbewusst, wie gute Freunde wussten.
 

Uruha sah sich gewohnheitsmässig um, obwohl er ganz genau wusste, wo alles stand. Die einladende Couch auf der Aoi geschlafen hatte, weil sich Uruha betrunken hatte und Uruha geschlafen hatte, ebenfalls weil er betrunken gewesen war. Die vielen Bilder auf der Kommode verstreut. Familienbilder, Bilder von Freunden und immer wieder welche von der Band. Gestellte, ebenso wie Schnappschüsse. Uruha nahm das Bild in die Hand, das er am meisten mochte.

Es zeigte nur sie zwei. Natürlich ein Schnappschuss von Kai, sie hatten damit gar nicht gerechnet.

Leider war mit dem Auslösen des Blitzes auch gleich der intime Moment zerstört gewesen, dafür aber war er nun für immer auf Fotopapier gebannt.

Aoi ächzte hinter ihm. „Himmel, Uruha! Willst du gleich hier einziehen?”

Uruha drehte sich um, sah durch die Schlafzimmertür, wie Aoi die Tasche aufs Bett wuchtete.

„Ist das ein Angebot?“, fragte Uruha süffisant. Aoi zog eine Fratze, was hiess, dass Uruha ihn nicht veralbern sollte und lief am Blonden vorbei in die Küche.

Uruha blickte ihm hinterher und seufzte leise. Er hätte da nichts dagegen. Jedenfalls würde er dann ganz sicher nie mehr eine Tequilaflasche anrühren!

Er stellte das Bild wieder ab und folgte Aoi in die Küche.
 

„Also die Ärzte haben dich nur unter der Bedingung gehen lassen, dass du überwacht wirst, sprich, keinen Tropfen Alkohol mehr anrührst! Dafür hab ich schon allen Alkohol aus der Wohnung entfernt, sogar den Sake hab ich Reita mitgegeben!“

„Reita?“, fragte Uruha und beobachtete Aoi dabei, wie er Zutaten in eine Schüssel gab und einen Teig daraus knetete.

„Ja, er hat versprochen, alles zu sich zu nehmen. Ruki ist immer noch sauer, aber wir haben ihn damit beruhigt, dass du absolut nicht zurechnungsfähig warst. Und seit er gehört hat, dass man dir den Magen auspumpen musste, macht er sich eigentlich vor allem Sorgen. Nicht, dass unser kleiner Giftzwerg das zugeben würde, aber…“

„So ist Ruki halt.“, sagte Uruha leise.

„Genau! Desweiteren sollst du erst vorsichtig essen! Nur Gedünstetes…Püree und solche Sachen. Und verzieh nicht den Mund, das hast du dir selbst eingebrockt!“

Uruha hörte auf eine Grimasse zu schneiden. Aoi hatte nicht mal hinsehen müssen, um das zu wissen.

„Und was machst du da gerade?“

Aoi grinste ihn an. „Pizzateig!“

“Waaas?! Aoi, das ist fies!”

Der Dunkelhaarige lachte. Bei Pizza vergass Uruha sein erwachsenes Verhalten, sogar noch mehr als bei Alkohol. „Für dich gibt’s Hühnersuppe!“

Uruha setzte sich schmollend an den Tisch. „Ich hasse dich!“

„Tust du doch immer.“

„Genau…“, murmelte Uruha und betrachtete ihn schräg von hinten. Hunderte, nein Tausende Male hatte er diesen Körper schon betrachtet und war ihm doch nie Herr geworden, obwohl dies seit einiger Zeit das Einzige war, was er überhaupt noch wollte.
 

Uruha war so in seine Betrachtung und in seine Gedanken versunken, dass er nicht mal bemerkte, wie Aoi ihn über die Schulter ebenso ansah. Innerlich seufzte er. Er hatte Uruha noch nie so erlebt. Seit dieser Sache war der Blonde völlig aus dem Gleichgewicht. Er betrank sich heillos, versuchte sich an ihn ranzumachen, versuchte sich an Reita ranzumachen, landete im Krankenhaus…

Uruha war doch sonst immer so cool gewesen. So ruhig und elegant, dass sich Aoi neben ihm oft wie ein Trottel, ein Tollpatsch und manchmal auch wie ein Kind vorgekommen war.

Aber zumindest hatte er Uruha immer zum Lachen gebracht. Das war das Wichtigste.
 

Eine halbe Stunde später sassen sie voreinander. Aoi knabberte an seinem Pizzastück und Uruha löffelte missmutig in seiner Brühe herum. „Aoi muss i-"

„Ja, musst du!“, unterbrach Aoi unbarmherzig.

Nach dem Essen verschwand Aoi in die Küche, während Uruha beleidigt ins Kissen boxte. Als wäre er ein Kind mit Grippe! Nur wegen diesem bisschen Alkohol! Wer war denn daran Schuld – „Was hast du denn da?“, fragte Uruha verdutzt, als Aoi mit einem Teller zurück kam.

Der Dunkelhaarige schmunzelte und hielt ihm den Teller hin mit Pizzarondellen, die er nochmals kleiner geschnitten hatte. „Da. Aber lang kauen!“

Uruha blickte auf den Teller und strahlte Aoi an. „Ich…danke…“

„Lieber lass ich dich Pizza essen, als dass du mir nochmals den Tequila anfasst, Baby.“ Er grinste und setzte sich neben Uruha, der schon fleissig am Essen war.
 

„Ja. Ist gut, ich richte es ihm aus. Ja, Kai, hab ich doch gesagt. Nein, machen wir neun Uhr! Mhmmm…“ Aoi nickte und lief im Wohnzimmer herum. Wie immer, wenn er telefonierte, dachte Uruha und räkelte sich auf der Couch. Es war erst gerade halb zehn Uhr abends und er fühlte sich hier wesentlich wohler als im Krankenhaus.

Aoi legte auf. „Kai meinte, dass – wenn wir ja schon so praktisch beieinander wohnen, haha – wir ja gleich die Gitarrensoli noch für die letzten zwei Songs schreiben könnten. Das Einzige, was nämlich noch fehle für die Aufnahmen. Und wenn du fit genug wärst, könnten wir uns ja Gedanken machen über das letzte Lied. Eines noch und unsere neue CD wäre komplett.“, klärte Aoi Uruha auf.

„Und unsere Bandprobe ist um neun Uhr?“

Aoi nickte. „Ja, so ist es abgemacht.“

Uruha gähnte. „Hmmm ja, können wir machen. Ich hatte viel Zeit, um nachzudenken im Krankenhaus.“ Er griff sich Aois Zweitgitarre, stellte sie kurz etwas ein und liess dann eine Melodie hören. „Was hältst du davon?“

Der Dunkelhaarige hörte zu und nickte langsam. „Warte, ändere mal den zweiten Ton in ein E um, den Dritten dann in ein D.“

Uruha wiederholte. „Mhm ja, nicht schlecht. Ich wills mal in F-Mol versuchen…“
 

So ging es weiter, der grosse Zeiger überschritt schnell die Neun, der Kleine darauf die Zehn und wanderte weiter, schon auf dem halben Weg zur Elf.
 

„Ist jetzt alles aufgeschrieben?“

„Alles unter Dach und Fach.“ Aoi legte seufzend den Bleistift weg. „Jetzt muss der Rest nur noch das Amen geben und schon haben wir die zwei Lieder sicher.“

„Hm.“ Uruha nickte und starrte ins Leere. „Fehlt nur noch…das letzte Lied.“

„Das letzte Lied.“, bestätigte Aoi. Das Letzte wäre immer das Harzigste, das wussten sie beide, das wussten sie alle.

Aoi nahm die Gitarre an sich, strich sachte über den Hals und positionierte seine Finger. Er senkte den Kopf, so dass seine schwarzen Haare sein Gesicht verdeckten.

Uruha setzte sich aufmerksam auf. Er kannte diese Haltung. Aoi wusste was. Er war nun tief in sich gekehrt und lauschte auf sich selbst.

Es faszinierte Uruha auch nach all diesen Jahren immer wieder.
 

Und so erklangen Töne, die sich zu einer Melodie formten, sich aneinanderhängten, als würden sie tanzen und immer kräftiger erfüllten sie den Raum. Sie luden Uruha ein und er schloss die Augen, verfiel der Musik.

Aoi musste dieses Lied schon ewig mit sich herum getragen haben, er rutschte nicht einmal ab, er zögerte keinen Augenblick und alles war genau aufeinander abgestimmt.

„Warum hast du das nie jemandem gezeigt?“, fragte Uruha, kaum als die Musik abbrach und er aus der Trance erwachte.

Aoi zuckte mit den Schultern und legte die Gitarre etwas verlegen weg. „Weiss nicht…meinst du, das können wir verwenden?“

„JA! Aber unbedingt! Es ist wunderschön!“

Der Dunkelhaarige lächelte leicht. „Aber ich wills nicht nur instrumental. Doch mir ist bis jetzt einfach kein vernünftiger Text eingefallen! Es ist zum verrückt werden!“ Aoi seufzte.

Uruha starrte ihn an. Dann stand er auf und ging zu seiner Tasche, wo er einen total zerknüllten Zettel raus zerrte.

Damit kam er zu Aoi zurück und versuchte, ihn glatt zu streichen. Er wirkte wie ein kleiner Junge, der zu lange einen Brief in seiner Jeanstasche aufbewahrt hatte und ihn immer wieder rein tat und raus nahm.

Aoi rutschte näher, als Uruha sich setzte. Er erblickte Zeilen, in Abstand, einen Refrain…

„Ein Liedtext?“, fragte Aoi begeistert. „Passt er?“

„Vielleicht muss man das eine oder andere abändern, aber…könnte…gehen…“, murmelte Uruha. Aoi schnappte sich den Zettel und seine Augen flogen über den Text, aber dann musste er sich nochmals die Zeit nehmen und ihn ganz langsam lesen und in sich aufsaugen.
 

Shadows in the rain

Eyes, as dark as ebony

Pain in every second of abandonment

Forever a dream
 

I cry, but you can’t see

The deep drag of allurement

Sweet alleviation through firewater

Pray
 

Open your eyes

And

Love me

Do

Love me
 

Never thought this way before

Darkness and light

Never even sought

There’s still hope
 

Days go by and by

Nights reminding of

Melodies reminding of

You, just you
 

Open your eyes

And

Love me

Do

Love me
 

Somewhere along the way your soul will be mine, my tears will fade away
 


 

Aoi lächelte. “Er ist perfekt für mein Lied…”

Dann musste er lachen. “Er wird Ruki zu schnulzig sein, aber…” Aoi brach ab, seine Augen weiteten sich. “Oh Gott…das ist für den, den du liebst, hab ich Recht?”

Uruhas Kehle war belegt. „Mhmm…“, brummte er nur rau.

„Wer…wer ist es?“, fragte Aoi und blickte ihm ins Gesicht.

Uruha stand auf. „Was tut das zur Sache.“ fauchte er.

Aoi folgte ihm. „Es ist nicht Reita, und Ruki ist es auch nicht! Ist es Kai? Es ist Kai, oder?“

Uruha ballte die Fäuste. Er war so nüchtern, wie man nur sein konnte und deshalb anders, als in den letzten Tagen. Mit dem Alkohol hatte er die Aussichtslosigkeit bekämpft, seine bröckelnden Hoffnungen und schlussendlich auch seine Wut auf Aoi. Aber jetzt war er nüchtern.

„Nein, es ist nicht – „

„Aber es muss doch Ka-!“

„DU BIST ES AOI, DU ELENDER VOLLIDIOT!“, rastete Uruha aus.
 


 

„DU BIST ES!“ Die Wiederholung hallte durch den Raum. Der letzte Tropfen hatte das Fass erreicht und es zum Überlaufen gebracht.

Aois Blick konnte man kaum in Worte fassen, so schnell wechselten sich Unglauben mit Bestürzung ab.

„I-I-Ich?“

„JA DU, DU MATSCHBIRNE!“

„MAL HALBLANG, WOHER HÄT ICH DAS WISSEN KÖNNEN?!“

„DU HÄTTEST JA MAL DIE AUGEN AUFMACHEN KÖNNEN!“ Uruha war leicht rot angelaufen.

„Ich…aber ich…“, stammelte Aoi. „Dann hast du dich also nur wegen mir so betrunken? Und deshalb bist du auch bei mir aufgetaucht? Und hast mich geküsst? Und hast mich angelogen und so getan, als würdest du auf Reita…und und der Liedtext ist…auch für mich?“

„BLITZMERKER!“, schnaubte Uruha. Er lockerte seine Hände wieder. Endlich war es raus, lange hätte er nicht mehr durchgehalten. Er hatte sich schon langsam gefragt, was er eigentlich an dem blinden Idiot fand.
 

„Und jetzt…was hast du zu sagen?“, fragte er leise und die alte Angst war zurück. Dass Aoi ihn von sich stossen würde. Die Angst, der Grund warum er die Gefühle lieber in Alkohol ertränkt hatte, als sie Aoi zu gestehen.

Aoi klappte den Mund auf und zu wie ein Fisch.

„Nichts.“, brachte er schliesslich raus.

„Nichts?!“ Das durfte doch alles nicht wahr sein! Er hätte sich alle Haare ausreissen können.

Dieses ganze Theater für – nichts?!

"Ich-Ich muss nachdenken..."

Aoi drehte sich auf der Stelle um. Uruha öffnete den Mund, doch der Dunkelhaarige lief einfach weg, schnurstracks hinaus. „Aoi?“

Uruha eilte seinem Kollegen hinterher, doch der war schon durch den Flur und knallte die Eingangstür hinter sich zu. Sein Schal lag auf dem Boden vor der Tür, weil er die Jacke so heftig runter gezerrt hatte.
 

„Aoi!“ Uruha schäumte vor Wut. Was für ein Feigling! Haute der einfach ab! Uruhas Geständnis hatte ihn wohl doch mehr aus der Bahn geworfen, als erwartet.

Und was sollte er jetzt tun? Das war ja nicht mal seine Wohnung, weil Aoi darauf bestanden hatte, dass Uruha zu ihm zog!

Eine Weile lief Uruha ruhelos durch die Wohnung. Kam Aoi zurück?

Doch als er nach zwei Stunden immer noch verschwunden war, überlegte Uruha weiter, ob er gehen sollte oder bleiben.

Doch schlussendlich entschied er sich für bleiben. Aoi hatte ihn hier haben wollen, jetzt hatte er den Salat. Er würde nicht eher gehen, als dass er eine vernünftige und eindeutige Antwort bekommen hatte. Und die Wartezeit verbrachte er am besten damit, sich auf eine Absage vorzubereiten. Vielleicht schon etwas vorheulen oder so, damit er durchhielt, wenn Aoi ihm das ‚Nein‘ entgegen schleuderte.
 

Am nächsten Morgen knallte die Eingangstür ins Schloss, genug laut, dass Uruha davon aufwachte. Der Blonde hob sein Kopf aus dem Kissen. Er war völlig verwuschelt und zerknittert, eingeschlafen irgendwann. Er gähnte und setzte sich auf der Couch richtig hin.

Aoi kam ins Wohnzimmer. Er achtete kaum auf Uruha, sondern öffnete schnell den CD-Player, als hätte er es total eilig, legte eine unbeschriftete CD ein und drückte auf ‚Play‘.

Uruha blinzelte verwirrt. Aoi sah ihn an, aber er konnte den Blick nicht deuten. Die CD wurde gelesen und nach ein paar Sekunden erklangen die ersten Töne und schwebten durch den Raum bis hin zu Uruhas Ohren. Er spitzte sie.

Das war…war das nicht? Als dann Aois tiefe Stimme ertönte, die Zeilen sangen, die er selbst immer und immer wieder gelesen hatte, mit leiser Stimme vor sich hin gemurmelt und mit seinem eigenen Blut geschrieben hatte…

Es war Aois Lied und Uruhas Text vereint.
 

„Was…?“, fragte Uruha leise.

„Ich war im Studio. Hab die Musik mit dem Gesang zusammen gelegt. Habs auch noch auf dem Klavier gespielt. Gitarre, Klavier…meine Stimme übereinander gelegt. Etwas ausgebessert und so.“, erklärte Aoi.

Uruha musste lächeln. „Hast dus schon Ruki gezeigt?“

„Ruki, Kai und Reita. Sie sind einverstanden.“, erwiderte Aoi ausdruckslos.

„Wie spät ist es?“

„Schon fast zehn Uhr.“

„Ah…“ Uruha blickte auf die Uhr über dem Eingang.

„Heisst das…wenn DEIN Lied und…MEIN Text zusammenpassen…dann…?“
 

Aoi sagte eine Weile gar nichts, aber er war daran etwas zu sagen, das sah Uruha. Er schien aber noch nicht zu wissen, wo anfangen oder wie formulieren.

„Ich…hab darüber nachgedacht…“

Uruhas Herz blieb ängstlich stehen. Und?! schrie es in seinem Innersten.

„…ich bin froh, dass ich es jetzt weiss, dass du es mir gesagt hast…“

Ohoh…

„…Ich…hm…“ Er setzte sich neben Uruha. „…p-probieren wir es aus.“

Uruha blickte ihn überrascht an.

„Probieren wirs aus?“

„Ja.“, murmelte Aoi und nickte. „Probieren wirs…Baby...“

Uruha schlang die Arme um Aois Taille. „So einfach?“

„Nein…“ Aoi schüttelte den Kopf. „So einfach war das nicht gerade…ich weiss nicht, ob ich dich ernst genommen hätte, wenn ich nicht gesehen hätte, wie sehr du dich deswegen betrinkst und wenn ich den Song nicht gelesen hätte und…und wenn Ruki und Reita sich nicht geoutet hätten, dank dir, dann wäre da immer noch diese ‚Kein-Pärchen-in-der-Band‘-Regel.“

„Ich meine es aber ernst.“, murmelte Uruha. „Verdammt ernst!“

Aoi nickte. „Ich weiss!“

Uruha sah ihn an und grinste schliesslich glücklich: „Darauf sollten wir anstossen!“

„Wie denn? Ich hab sämtlichen Alkohol verbannt!“ Aoi musste lachen. „Ausser…“ Er blickte Uruha an. „…naja, ein kleines bisschen ist noch da!“ Er grinste. Es wäre zwar total albern, aber egal.

Aoi löste sich von ihm und verschwand im Bad, dann kam er mit einem kleinen Fläschchen zurück.

Uruha las die Etikette. „Hustensaft?!“

„Hustensaft.“ Aoi zuckte mit den Schultern. „Ist alles, was noch da ist!“

Uruha ging in die Küche, um zwei Gläser zu holen. Aoi blickte ihm nach.
 

Ja, er hatte viel nachgedacht. Uruha war einer der wichtigsten Personen überhaupt in seinem Leben. Er war mehr, als nur ein Freund, mehr als bloss ein guter Freund und etwas anderes als ein bester Freund.

Aoi begehrte ihn auch. Vor ein, zwei Jahren hatte er schon mit ihm schlafen wollen, vielleicht auch nur um es auszuprobieren. Aber er hätte nicht gedacht, dass man es verwirklichen könnte.

Jetzt sah das Ganze anders aus.

Aber ob er ihn liebte, so liebte wie Uruha das tat? Er bedeutete Uruha die Welt, das merkte er jetzt. Er hatte gewusst, dass Uruha ihn wirklich mochte, aber das es so weit ging, da war er sich nie sicher gewesen und selbst wenn er es manchmal gehofft hatte, so hatte er doch nie glauben können, dass es in Wirklichkeit so war! So eingebildet war Aoi nicht.

Doch anscheinend hätte er ruhig so eingebildet sein können.
 

Uruha bedeutete Aoi wahnsinnig viel. Sicherlich genug, um es auszuprobieren. Man wusste es nie sicher, bevor man es nicht ausprobiert hatte. Ob seine Liebe irgendwann so gross sein würde wie Uruhas? Das würde sich zeigen.
 

Uruha kam zurück und schenkte ihnen beiden ein. Er lächelte Aoi an und dieser erwiderte.

„PROST!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So Ende der FF^^
Ja, es ist kein kitschiges Hollywoodende. Aber im wahren Leben gibt’s auch nicht immer überall Happy Ends. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
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Von:  YuiMadao
2012-09-04T09:20:29+00:00 04.09.2012 11:20
genau so habe ich mir das Ende vorgestellt ^^
Irgendwie passt es zu den Beiden mit Hustensaft an zu stoßen ^^

lol
Von: abgemeldet
2012-09-03T21:48:02+00:00 03.09.2012 23:48
keine bange, mit dem schluss kann ich echt gut leben! ^-^
..es muss ja nicht immer totaler kitsch sein, da hast du recht ;)
und das mit dem hustensaft ist einfach nur genial XDDD

..ich fand nur das dazwischen irgendwie ein bisschen holprig ô_O
(also als Aoi dann abhaut und Uruha da zurückbleibt und am nächsten morgen Aoi dann mit dem lied da ist)
Von: abgemeldet
2012-08-21T12:07:01+00:00 21.08.2012 14:07
die Uruha-Bombe ist geplatzt ôo
...bin ja mal gespannt, wie Aoi da jetzt drauf reagiert... .____.

aber bei dem lied hat das ja scheinbar echt perfekt zusammen gepasst X'DDD
Von:  YuiMadao
2012-08-21T07:48:40+00:00 21.08.2012 09:48
Aoi scheint echt schwer von Begriff sein...
Und blind ist er auch noch^^


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