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Der Himmel muss warten

von

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Ein Tag am See

@ Vanilein - Du hast Recht - Dean ist das was Michael bei den Engeln ist - er will es nur nicht sein. Er wäre lieber nur ein Mensch und das ist er nicht. Aber vielleicht kann Sam ihm ja doch helfen...
 

LG Kalea
 

CXIX) Ein Tag am See
 

Erneut schaute Sam sich um. Von seinem Bruder war noch immer nichts zu sehen.

Es war hier wirklich schön und so ruhig. Keine andere Menschenseele war in der Nähe. Warum nur?

Langsam begann er sich auszuziehen. Ohne Hektik kramte er seine Badehose heraus und zog sie an. Sam ließ sich dann auf der Decke nieder. Er drehte sein Gesicht in die Sonne und genoss die wärmenden Strahlen.

Es dauerte nicht lange und er ließ sich komplett auf die Decke fallen. Wenige Augenblick später war er eingeschlafen.
 

„Du wirst dir einen Sonnenbrand holen“, drang Deans Stimme in sein Unterbewusstsein und brachte ihn zurück in die Realität. Er öffnete träge die Augen und blinzelte.

„Was?“, nuschelte er verschlafen.

„Du wirst dir einen Sonnenbrand holen“, wiederholte der Blonde.

„Oh“, machte der Jüngere und schaute an sich herab. Er war wirklich ziemlich unvorsichtig gewesen hier einfach einzuschlafen.

Träge stemmte er sich in die Höhe, steckte sich und machte einen Schritt auf seinen Engel zu.

„Wie geht es dir?“, wollte er wissen.

„Ich...“ Dean zuckte mit den Schultern. „Ich bin okay.“

„Dean! Wie oft hast du diesen Satz in deinem Leben gebraucht und wie viele Male hat er gestimmt?“, fragte der Jüngere ruhig. Hatte der Ältere noch immer mit der Tatsache zu kämpfen, dass er mit in den Tod gehen wollte? So ganz konnte und wollte er nicht daran glauben, denn er konnte diesen Wunsch nicht zurücknehmen. Nicht, wenn er eine reine Seele behalten wollte. Ohne Dean war er einfach nicht in der Lage, den richtigen Weg zu gehen. Zu oft hatte er das Richtige gewollt und das Falsche getan.

Diese Erkenntnis schmerzte und er hatte lange, fast zu lange gebraucht, um sich zu dieser Wahrheit zu bekennen. Vielleicht sollte er ja auch so sein? In Anbetracht ihrer vorherbestimmten Lebenswege wäre es gar nicht so unvorstellbar, dass er immer wieder in die Minuskiste greifen sollte.

„Und wo bist du jetzt mit deinen Gedanken?“, fragte der Blonde erneut.

„Ich denke, du solltest den Schlaf der letzten Nacht nachholen und ich gehe eine Runde schwimmen. Mir ist warm“, grinste Sam und drückte seinem Engel einen Kuss auf den Mund. Sanft ließ er seine Hand über dessen Wange streichen.

„Ruh dich aus!“

Unentschlossen blickte Dean seinem großen Kleinen hinterher. Er war mehr als müde und er würde den Schlaf gebrauchen können, doch er wusste nur zu gut, dass er nicht ruhig würde schlafen können und er wollte auch gar nicht schlafen und wieder träumen!

Er sah, wie Sam ins Wasser stieg und langsam zur Mitte schwamm.

Ohne weiter zu überlegen, zog er sich ebenfalls um und ging in das Becken.
 

Dean wollte weder vor noch hinter seinem Bruder schwimmen und auch nicht neben ihm, denn das gäbe dem die Gelegenheit zum Reden und das war das Letzte, was er wollte. Also entschied er sich, seinem Kleinen entgegen zu schwimmen.

Sam lächelte traurig, als er sah, was der Blonde machte, konnte er sich den Grund doch nur zu gut denken. So entging Dean einem Gespräch, ohne sich dafür entschuldigen oder lange Erklärungen abgeben zu müssen, die er nicht erwartet hätte, die aber gekommen wären. Und ja, er hatte auf diese Chance zum Reden gehofft. Dass Dean sich so quälte konnte nicht nur damit zusammenhängen, dass er ihn begleiten wollte.

Aber da war auch noch Bobby. War Dean nicht mehr in der Lage, seine Gefühle zu verschließen, so wie er es seit Jahren getan hatte? War es so schlimm für ihn, zu wissen, dass geliebte Menschen sterben würden, weil er starb?

Sam schüttelte diese Gedanken ab. Dabei musste man ja trübsinnig werden! Aber genau das durfte er nicht, wollte er seinem Engel doch die letzten Tage hier so schön wie möglich machen und dazu gehörte auch, ihn aus dem Tief zu holen, in dem er sich gerade befand. Leider konnte er Dean nicht mehr manipulieren, wie noch vor Monaten. Jetzt hätte er ihn gerne schlafen geschickt.

Okay, das konnte er nicht mehr, aber er konnte etwas anderes. Ein leises Lächeln schlich sich in sein Gesicht.
 

Eine Weile zogen sie noch ruhig ihre Bahnen.

Plötzlich fasste Sam nach Deans Arm, als der ihm in der Mitte des Wasserbeckens begegnete und zog ihn zu sich herum.

Erschrocken ruderte der Blonde um nicht unterzugehen oder Wasser schlucken zu müssen. Dieser Angriff kam überraschend. Fragend schaute er in Sams Augen, doch statt einer Antwort zog ihn der Jüngere noch näher an sich heran. Ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlichen Kuss.

„Hör auf zu denken“, bat Sam leise.

„Ich war gerade dabei.“

„Gut“, erklärte der Jüngere lächelnd.

Wieder trafen sich ihre Lippen. Schnell wurde der Kuss fordernd und Sam ließ seine Zunge, um Einlass bittend, über Deans volle Lippen streichen, den der auch fast sofort gewährte. Er schlang seine Arme um seinen Kleinen und drückte sich an den kühlen Körper.
 

Viel zu schnell mussten sie sich voneinander lösen. Wassertreten und sich um Sinn und Verstand küssen war doch nicht so einfach wie gedacht. Beide pumpten ihre Lungen mit dem dringend benötigten Sauerstoff voll.

Wieder strich Sam zärtlich über Deans Wange und freute sich über den noch leicht verklärten Blick seines Engels. Vielleicht wurde das ja wirklich noch ein wunderschöner, unvergesslicher Tag und er hatte auch schon eine Idee, wie er ihn dazu machen konnte.

Erst einmal wollte er seinen Großen noch etwas mehr auspowern und dann könnte er ihn auf der Decke ja noch um Sinn und Verstand bringen. Hier schienen sie wirklich vollkommen allein zu sein.

Er nahm sich vor, Dean so richtig müde zu machen, damit der endlich schlafen konnte.

„Was hältst du von ein paar Sprüngen?“, wollte er wissen und deutete auf den oberen Rand der Felswand.

„Du kannst gerne springen. Mir ist nicht nach fliegen, auch wenn es nur wenige Meter sind. Ich hatte genügend Bruchlandungen in meinem Leben.

Aber ich werd dich anfeuern, wenn du dich nicht traust!“, grinste der Ältere breit.

‚Super!’ Jetzt hatte er noch nicht mal mehr einen Grund seinen Großen doch noch dazu zu drängen mit ihm von den Klippen zu springen. Und er hatte nicht wirklich eine Ausrede, es nicht zu tun.

„Wirst im Alter wohl zum Angsthasen?“, versuchte er seinen Bruder doch noch zum Umdenken zu bewegen.

„Vielleicht? Vielleicht hab ich aber einfach nur Angst davor, noch tiefer zu fallen, als ich es eh schon bin!“, antwortete der kryptisch.

„Dean, bitte! Du …“

„Spar es dir Sammy. Ich weiß was ich bin und das wirst du nicht ändern.

Ich liebe dich und du erwiderst diese Liebe und dafür bin ich dir mehr als dankbar. Liebe war etwas, von dem ich nie gehofft hatte, es wirklich kennen lernen zu dürfen.“

„Dean, du…“ Sam kämpfte mit den Tränen.

„“Geh, spring! Lass mich alten Mann noch ein wenig Freude daran haben, dir jungem Hüpfer dabei zusehen zu können.“

Der Blonde grinste schief und Sam wusste nicht, ob das jetzt ernst gemeint war, oder ob sein Bruder ihn auf den Arm nehmen wollte. Er tauchte zur Felswand um die Tränen los zu werden und machte sich dann an den kurzen Aufstieg.
 

Dean war zum Rand des Beckens geschwommen und hatte sich so in das seichte Wasser gelegt, dass er seinem Kleinen zusehen konnte.

Seine Gedanken wanderten zu ihrem Gespräch zurück. Ja, er hatte nie damit gerechnet jemals echte Liebe zu finden. Wie auch bei seinem Job. Er war nie lange genug an einem Ort, um überhaupt Freundschaften schließen zu können und nach Moms Tod hatte er Angst selbst wie John zu enden, wenn er eine feste Beziehung einging. Er wollte niemanden in den Tod reißen, nur weil er ihn liebte. Und doch hätte er für Lisa und Ben seine Prinzipien über Bord geworfen, wenn es sich ergeben, und sie ihn gewollt hätte. Aber so war es zum Glück für die beiden nicht gekommen.

Nie hätte er damit gerechnet, dass es ausgerechnet Sam war, der ihn aus seiner selbstgewählten Einsamkeit reißen und sein Herz im Sturm erobern würde. Obwohl, sein Herz hatte er schon, seit er ihn aus dem Haus getragen hatte. Dazu hätte es Johns Ansage nicht bedurft.

Und jetzt wollte sich die Liebe seines Lebens quasi umbringen! Wie konnte er das einfach so hinnehmen?

Sam hatte den oberen Rand der Felsen erreicht und winkte ihm zu.

Ein Lächeln huschte über Deans Gesicht und er winkte zurück.

Der Jüngere grinste schief und verbeugte sich tief.

Auf Deans Gesicht breitete sich ein Lachen aus.

„Sammy, Sammy, Sammy“, feuerte er den Jüngeren laut an. Der verbeugte sich noch einmal und sprang dann in die Tiefe.

Elegant tauchte er in das kühle Nass ein. Prustend kam er wieder an die Oberfläche.

„Und?“, fragte er sofort.

„`Ne neun!“

„Was nur ´ne neun? Wirklich? Ich dachte das war mindestens eine 9,5!“

„Nee, war ´ne neun“, stichelte der Blonde. „Und jetzt komm raus. Ich hab Hunger.“

„Ich spring noch mal, ich will ´ne 9,5!“

Wieder kletterte Sam die Felswand hinauf, froh darüber, Dean doch noch etwas von seinen trüben Gedanken abgelenkt zu haben.

Er sprang noch ein paar Mal, doch der Blonde ließ sich nie zu einer höheren Note hinreißen.

Sam schmollte. Jetzt wollte er es erst Recht wissen.
 

Der Blonde hatte es sich auf einem, von der Sonne erwärmten, Stein gemütlich gemacht. Träge blinzelnd schaute er seinem Bruder bei dessen sportlicher Betätigung zu und hoffte, dass der bald fertig werden würde. So langsam hatte er doch Hunger.

Dean sah wie sein Kleiner eintauchte und richtete sich auf. Sobald der Jüngere wieder an die Wasseroberfläche kommen würde, würde er ihn bitten rauszukommen. Er wollte mit ihm gemeinsam essen und dann faul in der Sonne liegen, mit ihm kuscheln und den Augenblick genießen. Warum hatte er ihn überhaupt zu diesen Sprüngen angestachelt?

Weil er Sams fragenden Blick nicht ertragen hatte und sich den Fragen, die dahinter steckten, nicht stellen wollte!

Er verdrehte innerlich die Augen. Vielleicht sollte er wenigstens versuchen, seinem Kleinen das Ganze, Annas Erklärungen, seine Albträume und den Wunsch, dass jemand diesen ganzen Wahnsinn überleben möge, zu erklären.

Noch bevor er diesen Gedanken zu Ende denken konnte, klumpte sich sein Inneres schmerzhaft zusammen.

Sein Bruder war noch nicht wieder aufgetaucht.

„Sam“, keuchte er, sprang auf und war mit einem Hechtsprung im Wasser. Er kraulte zu der Stelle, an der sein Kleiner verschwunden war, holte tief Luft und tauchte.
 

Dieser Sprung sollte Sams letzter sein. Er hatte immer wieder zu seinem Großen geblickt und gesehen, wie der immer müder wurde. Er hoffte, dass sie die nächsten Stunden einfach nur auf der Decke liegen und er den hoffentlich ruhigen Schlaf seines Engels bewachen konnte.

Er tauchte tiefer als bei den ersten Sprüngen.

Ein dunkler Schatten glitt auf ihn zu. ‚Gab es hier in dem Teich Tiere?’

Bevor er jedoch ausweichen konnte, spürte er, wie etwas ihn an der Hüfte packte und in die Tiefe zog. Ein Schrei wollte sich von seinen Lippen lösen und er musste alle Selbstbeherrschung aufbringen, um so nicht wichtigen Sauerstoff zu vergeuden.

Hektisch begann er das, was ihn da gepackt hielt zu erkunden.

Seine Hand fuhr über schuppige Haut. ‚Was war das? Eine Echse? Gibt es hier so große Echsen?’

Er tastete sich weiter. Irgendwo musste dieses Ding doch Augen haben, irgendwas, wo er ihm wehtun und ihn damit zum Loslassen bewegen könnte!

Die Zeit drängte. So langsam musste er sich beeilen, seine Lunge schmerzte schon und vor seinen Augen begannen bunte Farbkreise zu tanzen.

Sams Finger fanden eine Erhöhung über dem geöffneten Maul. Mit aller Kraft hieb er darauf ein.

Schon sein zweiter Schlag hatte Erfolg. Die Kiefer lösten sich, doch er hatte keinen Grund zum Jubeln.

Das Vieh löste seinen Biss, drückte sich jedoch mit seiner krallenbewehrten Pfote an Sams Körper ab und zerfetzten ihm dabei den Brustkorb, bevor es einen Bogen um den Winchester schwamm und ihm zusätzlich mit dem Schwanz einen heftigen Schlag gegen den Kopf verpasste.

Bewusstlos trudelte Sam dem Boden entgegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jackienobu
2014-11-01T18:07:01+00:00 01.11.2014 19:07
Klar das es wieder Sammy trifft. Die arme Socke. Mal schauen wie das wieder gut wird.
Ach ja, wieder ein wundervolles Kapitel.^^
Von:  Vanilein
2014-09-01T21:55:04+00:00 01.09.2014 23:55
Oh mein Gott der Arme kleine Sammy O_O
Aber Dean schafft bestimmt ihn zu retten das weiß ich einfach, er schafft es
Es ist doch sein kleiner Bruder und seine liebe er wird alles dafür tun seinen sammy zu retten
Du bist sooo gemein schon wieder hast du den beiden weh getan :'(


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