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Missing Leonardo

Ezio/Leonardo, (Altaïr/Malik)
von

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Kapitel 6 - Heimkehr der Gefühle

Unbarmherzig hatte er seine Stute vorwärts getrieben, um jeden Preis hatte er die verlorene Zeit wieder aufholen wollen. Leonardo… er hatte an nichts anderes mehr denken können. Er musste zu seinem Freund!

Sein Blick glitt die gewundene Küstenstraße entlang. ‘Straße’ war eindeutig nicht das richtige Wort für diesen mit losen Steinen bedeckten Trampelpfad, der so nah an der Klippe entlang führte, dass er schon teilweise eingebrochen war. Kein Mensch mit gesundem Menschenverstand würde sich freiwillig in eine solche Gefahr begeben. Der Pfad konnte jederzeit unter den Füßen wegbrechen und einen mit in bodenlose Tiefe reißen, wo man dann auf den scharfkantigen Felsen aufschlagen würde. Ezio konnte sich beileibe angenehmere Tode vorstellen.

Und dennoch hatte er keine andere Wahl. Er musste zu Leonardo! Und der kürzeste Weg nach Venedig führte nunmal über diese todbringende Küstenstraße.

Noch einmal ließ er seinen Blick in die Ferne schweifen. Hinter diesen Hügeln lag die schwimmende Stadt, dort war Leonardo!

Er atmete tief durch und führte seine Stute vorsichtig auf den Pfad. Kaum hatten sie ein paar Meter an der steilen Klippe hinter sich gebracht, bröckelten einige Steinchen unter den Hufen der Stute weg und das Pferd geriet ins Rutschen. Mehr instinktiv als alles andere gab ihr Ezio die Sporen und sie machte einen Satz nach vorne.

Mit wild schlagendem Herz zog der Assassine an den Zügeln und brachte seine Stute mit einem atemlosen ‘Hoh’ zum stehen. Nervös tänzelte sie noch ein paar Schritte, ehe sie sich beruhigte und erleichtert schnaubte.

Ezio stieß die angehaltene Luft lautstark aus und schaute in den Abgrund.

“Das war knapp..”, murmelte er bei sich. Er stieg ab und tätschelte seiner Stute den Hals.

“Ist wohl besser, ich gehe vor..”

Während er weiterhin beruhigend über das Fell des Pferdes strich, versuchte er auch sein eigenes Herz zu beruhigen. Er war noch immer voll gepumpt mit Adrenalin.

Nach einem weiteren tiefen Luftholen setzte er sich dann schließlich wieder in Bewegung.

Es half ja alles nichts, er musste weiter!

Vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend bahnte er ihnen beiden einen Weg über den losen, brüchigen Pfad.
 

Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis sie endlich die Klippen hinter sich gelassen hatten. Vor Ezio breiteten sich weite Felder aus, die sich bis zum Strand hin zogen. Erleichtert seufzte er auf. Sie hatten es geschafft! Er tätschelte noch einmal seine treue Stute, ehe er wieder in den Sattel stieg und ihr das Zeichen gab, loszubreschen.

Ein süßlicher Duft umfing ihn, mischte sich in die salzige Meeresluft, als er durch die Felder ritt. Dieser Duft erinnerte ihn an Leonardo, den ein ebensolcher immer zu umgeben schien.

Der Assassine erlaubte sich kurz, die Augen zu schließen und sich der Erinnerung an seinen Freund hinzugeben.

Wenn er ihn umarmte und sich dieser zarte Geruch auch um Ezio schloss..

Ein schmerzliches Ziehen fuhr durch seine Brust.

Augenblicklich riss er die Augen wieder auf und betrachtete verwundert seine Hände, die sich fest um die Zügel klammerten.

Er versuchte sich dem Gefühl zu entziehen, doch es setzte sich tief in seinem Herzen fest und wollte auch nicht mehr dort weg.

Ezio versuchte zu entwirren, welche Gefühle gerade in ihm tobten. Da war ganz klar die Sorge um seinen Freund, die ihn auch immer schneller weiter eilen ließ. Und auch die Freude, Leonardo bald wieder zu sehen ließ sich leicht herausfiltern. Auch wenn diese ein wenig getrübt war durch sein schlechtes Gewissen dem Künstler gegenüber. Er war in der letzten Zeit kein guter Freund für ihn gewesen, und dafür musste er angemessen um Verzeihung bitten. Doch da war noch etwas, was für Ezio nicht so leicht zu entwirren war. Er verspürte tiefe Zuneigung, wenn er an den quirligen Mann dachte, die er nicht ganz einzuordnen wusste.

Zu Maria hatte er gesagt, er habe sein Herz bereits an jemand anderen verloren.

Bei dem Gedanken wurde ihm wieder warm und er spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. Seit wann hegte er denn solche Gefühle für seinen Freund?

Leicht verunsichert schob er die Gedanken beiseite, als er die Brücke erkannte, die vor ihm in Sicht kam. Venedig!

“Halte aus, amico mio, ich bin fast da!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2017-10-03T08:43:32+00:00 03.10.2017 10:43
es freut mich das es weiter geht


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