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The only thing he left

von

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Gradwanderung

Guten Morgen ihr Lieben,
 

hier kommt ohne viele Worte das zweite Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Natürlich gibt es dazu wieder eine Musikauswahl. Das erste Lied ist für Bella und Jake. Seit ich weiß, dass es Teil des Soundtracks für Breaking Dawn ist, habe ich die Szene der beiden im Kopf, wie sie auf der Hochzeit miteinander tanzen. In meiner FF gibt es eine ähnliche Szene und deshalb hat für mich kein Lied besser gepasst als dieses.

Das zweite Lied ist dann wieder für Bella und Edward und ihr werdet sicher merken, ab welchem Moment es passend ist.
 

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen und freu mich natürlich über Kommis!
 

Lg Elena
 


 


 

2. Kapitel

Gratwanderung
 

Musikauswahl
 

Bruno Mars – It will rain

http://www.youtube.com/watch?v=fwr1hm_oBxE
 

Westlife – Save

http://www.youtube.com/watch?v=R_66W7fLyBk
 


 

Bella POV
 

„Jake...“ Meine Stimme klang belegt und ich spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Immer noch sitzend drehte ich mich zu ihm um, damit ich ihn besser ansehen konnte.

Jacob sah fantastisch aus. Er trug eine graue Anzughose, ein schwarzes Shirt unter dem grauen Jackett und ich hatte das Gefühl, dass er schon wieder gewachsen war. Seine Haare waren kürzer als beim letzten Mal und ich zog unweigerlich die Nase etwas nach oben, weil es mir nicht gefiel. Lächelnd blickte Jake auf mich herab, doch es war kein echtes Lächeln. Vielmehr war es gequält und ich sah ihm deutlich an, dass er in den vergangenen Wochen gelitten hatte meinetwegen. Und trotzdem war er hier her gekommen, zu dem wahrscheinlich schwersten Tag seines und dem schönsten Tag meines Lebens.
 

Langsam ging Jacob um die Steinbank herum und nahm neben mir Platz, während er meinen Blick nicht losließ. Ein leises „Hi“ kam über seine Lippen.

„Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht“, flüsterte ich, unfähig meiner eigenen Stimme zu trauen, während Jake meine im Verhältnis kleine, zierliche Hand in seine große, warme (Hand) legte.

„Wo ich war, spielt keine Rolle. Jetzt bin ich hier. Es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber ich habe mich spontan dazu entschieden.“ Er grinste mich an und ich spürte, wie eine kleine Träne meinen Augenwinkel verließ und sich den Weg über meine Wange bahnte. Vorsichtig, als hätte Jake Angst mich zu verschrecken, wischte er sie mit seinem Finger weg.

„Nicht weinen, Bella. Heute ist dein großer Tag und du würdest nur dein Make Up verschmieren.“

Unweigerlich verzog sich mein Mund zu einem Lächeln, denn ich wusste, dass ihm das Make Up völlig egal war.
 

„Also...“ sagte Jake und blickte mich erwartungsvoll an, „willst du tanzen?“ Skeptisch hob ich eine Augenbraue. „Weißt du, Jake, mir tun die Füße ganz schön weh. Und außerdem weiß ich, dass du nicht tanzen willst.“

Jetzt wurde sein Grinsen breiter und auch ehrlicher. „Stimmt, du hast Recht. Du kennst mich eben zu gut.“

Einen Moment sah Jake mir tief in die Augen, bevor sich sein Blick senkte und über meinen Körper streifte und mich somit zum Erröten brachte.

„Aufstehen musst du aber trotzdem, damit ich dich in voller Pracht sehen kann.“

Mit zitternden Knien erhob ich mich von der Bank und stellte mich vor ihn. Jacob musterte mich mit bewunderndem Blick und ich drehte eine unsichere Pirouette.

„Und auf den Dingern kannst du laufen?“ Ich hob mein Kleid etwas an und sah auf meine Schuhe. „Na ja, wenn Edward mich festhält, ist das kein Problem“, plapperte ich drauf los und biss mir sofort auf die Zunge.

„Jake...so war das nicht...“ Doch er ließ mich nicht aussprechen und unterbrach mich mit einer Handbewegung.

„Schon gut, ich weiß, dass er perfekt ist“, sagte er mit bebender Stimme und seine Hände fingen leicht an zu zittern.

Ich setzte mich wieder neben ihn und legte meine Hand auf seine Schulter.

„Es tut mir leid, Jacob. Wirklich. Ich wollte dir nie wehtun.“

Jake drehte sich von mir weg und starrte auf den Boden.

„Eigentlich bin ich gekommen, um dir Glück zu wünschen, nicht, um dir Vorwürfe zu machen. Aber jetzt, wo ich hier bin und dich so sehe“, noch einmal musterte er mich von oben nach unten, „dieses ganze Fest mit den ach so tollen Cullens. Bella, das bist nicht du!“
 

Überfordert und betroffen sah ich ihn an, denn ich wusste nicht, auf was er hinaus wollte.

„Jake, was soll das...?“ Er unterbrach mich ein zweites Mal und sah mir diesmal direkt ins Gesicht. „Bella, sieh dich doch mal um. Alles hier ist piekfein. Das Zelt, das Essen, die Gäste.“

Jake hob seinen Arm, um es anschaulicher zu machen.

„Ich dachte immer, du wärst bodenständig und würdest auf so ein Riesentamtam nicht abfahren.“ Kurz hielt er inne, senkte seine Hand und holte Luft, während ich spürte, wie er immer mehr anfing zu zittern und ich meine Chance in seiner Atempause ergriff.
 

„Jacob Black! Wie kannst du es wagen hier her zu kommen und dich über alles zu beschweren? Es ist mein Hochzeitstag und meine Hochzeitsfeier und ich lasse sie mir von niemandem verderben!“ Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust und starrte auf mein Kleid. Neben mir beruhigte sich Jacob wieder und ich hörte ein leises Seufzen.

„Tut mir leid, Bella, aber ich dachte, ich komme besser damit klar. Verzeih mir.“ Ich drehte meinen Kopf und sah ihn an.

„Jake, dir muss gar nichts leidtun. Ich bin diejenige, die um Vergebung bitten muss“,meine Stimme wurde abermals zu einem Flüstern, „aber ich liebe ihn und er ist der Einzige, den ich haben will.“

„Das weiß ich. Und irgendwie muss ich wohl damit leben“, antwortete er traurig.
 

Schließlich stand ich auf und reichte ihm meine Hand. Jake sah mich verwirrt an und ergriff sie.

„Komm schon. Billy freut sich sicher riesig auf dich und das Essen reicht für mindestens hundert Wölfe.“

Ich zwinkerte ihm zu und Jake stand mit einem tiefen Atemzug auf. Als ich mich gerade in Richtung Fest umdrehte, sah ich im Wald etwas Dunkles vorbei huschen.

Erschrocken blieb ich stehen und starrte auf die Stelle. Jake war das nicht entgangen und er drehte sich ebenfalls, um zu sehen, was meine Aufmerksamkeit erregte.

„Mach dir keine Sorgen Bella. Das sind nur meine Jungs. Sie meinen, ich brauche einen Aufpasser.“ Gespielt beleidigt sah er mich an und schob mich in Richtung Fest. „Komm schon. Ich hab nen Bärenhunger“
 

Nach einer stürmischen Begrüßung von Seth und einer herzlichen Umarmung von Sue und Billy machten wir uns auf den Weg zum Essen. Jacob packte sich einen Teller voll mit den köstlichsten Speisen und ich hielt Ausschau nach meinem Mann.

Endlich erblickte ich ihn, vertieft in eine Diskussion mit Tanya. Ich konnte es nicht richtig deuten, aber es sah aus, als ob sie sich stritten. Tanya machte eine abwertende Handbewegung, drehte sich auf dem Absatz um und lief davon.

Edward schüttelte leicht den Kopf und sah dann in meine Richtung. Fragend hob ich eine Augenbraue und sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck und er strahlte mich an. Doch er konnte mich nicht täuschen. Ich wusste, dass ihn etwas ärgerte und ich wollte wissen, was.

„Jake, macht es dir was aus, wenn ich dich kurz mit deinem Essen allein lasse?“

Er folgte meinem Blick und ich sah, wie sich seine Miene verfinsterte.

„Es lässt sich wohl kaum vermeiden. Ist ja deine Hochzeit“ Er zuckte mit den Achseln, drehte sich von mir weg und widmete seine Aufmerksamkeit dem Teller, den er in der Hand hatte. Einen kurzen Moment stand ich da und starrte auf seinen Hinterkopf. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder ihm einen Tritt verpassen sollte.

Er wusste doch, warum wir alle hier waren und dass ich mich mit Edward beschäftigte, musste doch für ihn klar auf der Hand liegen. Verständnislos schüttelte ich den Kopf und lief durch die Menge auf Edward zu.
 

Ich versuchte vorsichtig zu laufen, da ich nun keinen Arm hatte, an dem ich mich festhalten konnte, doch es schien nichts zu helfen. Genau in dem Moment, als mein Fuß sich im Kleid verfing und ich drohte zu stolpern, fingen mich zwei kalte Hände ab. Alice war heran geeilt und stützte mich.

„Och, Bella. Da lässt man dich mal zwei Schritte allein gehen und schon machst du den Saum deines Kleides kaputt.“

Verwirrt über den Sturz und das schnelle Abfangen von Alice sah ich an mir herab und tatsächlich hatte ich ein Stück meines Saumes abgerissen. Entschuldigend sah ich Alice an, bis mir einfiel, dass sie mir meine Überraschung versaut hatte.

„Tja, ich würde sagen, jetzt sind wir quitt, oder?“, funkelte ich sie an, während sich Alice Unterlippe ein wenig nach vorne schob.

„Es tut mir leid Bella. Ich hatte es einfach nicht mehr im Griff.“ Sie blinzelte mich mit ihren großen, goldenen Augen an und schon konnte ich ihr nicht mehr böse sein. Ich hätte mir denken können, wie anstrengend es war, in Gegenwart von Edward Gedanken für sich zu behalten.

„Ist schon gut, Alice. Die Überraschung ist gelungen. So oder so.“
 

„Na, meine Schöne? Ist alles in Ordnung mit dir? Benimmt er sich?“

Edward trat von hinten an mich heran und flüsterte mir ins Ohr. Sein Atem kitzelte an meinen Hals und ich bekam eine Gänsehaut. Um Edward ansehen zu können, drehte ich mich um und legte meine Hände in seinen Nacken.

Alice machte sich derweil an meinem Kleid zu schaffen und ich vermutete, dass sie den kaputten Saum so gut wie möglich kaschierter wollte.

„Ich danke dir. Ich weiß, wie schwer es für dich sein muss. Es tut mir so leid...“

„Schttt....mein Herz. Hör auf dich ständig zu entschuldigen. Es ist alles in Ordnung.“

Mit diesen Worten beugte sich Edward zu mir herab und gab mir einen Kuss. Unter mir vernahm ich das leise Grummeln von Alice.

„Könnt ihr nicht mal eine Sekunde damit aufhören. Ich muss das Kleid schnell in Ordnung bringen, bevor das noch jemand sieht.“

Lachend löste ich mich von Edward und trat einen Schritt zurück, ohne seine Hände loszulassen.
 

Während Alice halb unter meinem Kleid hing, sah ich Mike, Jessica, Angela und Ben auf uns zukommen.

„Bella...“, rief Jess schon von weitem und winkte mir zu.

„Es ist so ein tolles Fest. Einfach alles hier ist super!“

„Es freut uns, dass es euch gefällt. Habt ihr alle etwas zu trinken?“ Angela sah mich entschuldigend an.

„Bella, leider müssen wir schon los. Du weißt doch, Mikes Mutter ist krank und da sein Dad gerade auf Geschäftsreise ist, will er sie nicht zu lange allein lassen. Und da wir mit Mike und Jess gefahren sind, brechen wir auch gleich mit auf.“

Etwas geknickt sah ich alle der Reihe nach an. Jess unterhielt sich gerade mit Alice, die den Weg aus meinem Unterkleid herausgefunden hatte, angeregt über den nächsten Herbsttrend.

„Schade, dass ihr schon geht. Aber ich verstehe es natürlich.“

Ich wusste, dass Mikes Mutter sich bei einer Radtour ihr Bein gebrochen hatte.

„Wenn ihr möchtet, können wir gerne später ein Taxi für euch beide bestellen?“, schlug Edward vor.

„Oh nein, danke Edward. Wegen uns keine Umstände. Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich müde.“
 

Somit gaben Edward und die Anderen sich die Hand, Alice und ich wurden mit Küsschen auf die Wange verabschiedet. Lächelnd blickte ich den Vieren nach und musste ein bisschen lachen, als Angela über die kleine Stufe der Tanzfläche stolperte, weil ich froh darüber war, nicht die einzige Ungeschickte auf diesem Fest zu sein.

Und in diesem Augenblick fiel mir auch wieder ein, warum ich überhaupt die waghalsige Idee gehabt hatte, allein über die Tanzfläche zu Edward zu laufen.

„Was war gerade mit Tanya los? Es sah aus, als würdet ihr euch streiten?“ Einen kurzen Moment meinte ich, dass Edward bedrückt zu Alice sehen würde, aber es ging so schnell, dass ich meiner Wahrnehmung nicht traute.

„Nichts, was dich beunruhigen müsste, mein Schatz.“ Edward blickte mir fest in die Augen und sein Mund verzog sich zu dem schiefen Lächeln, das ich so liebte. Doch ich ließ mich davon nicht ablenken.

„Edward? Du weißt, dass du mich schlecht anlügen kannst? Wenn du es mir nicht sagst, dann werde ich Alice fragen. Sie hat sowieso noch etwas gut zu machen.“ Alice sah mich gespielt schockiert an. „Ich dachte, wir sind quitt?“
 

„Ich denke, das liegt noch in meinem Wiedergutmachungsbudget für die vermasselte Überraschung.“ Mit ernstem Blick beäugte ich Alice und bekam zur Antwort ein kleines Nicken.

„Schon gut. Edward und Tanya haben wegen dir gestritten.“

„Alice...musste das jetzt wirklich sein?“

„Tut mir leid Edward. Aber sie hat Recht. Und warum solltest du es ihr nicht erzählen?“

Edward sah seine kleine Schwester enttäuscht an.

„Vielleicht, weil Bella sich sowieso schon zu viele Gedanken macht?“

Nun schaltete ich mich in die Diskussion ein.

„Hallo? Ich bin anwesend, erwachsen und verheiratet.“ Demonstrativ wedelte ich mit meinem Ringfinger vor Edwards Gesicht und sah ihn fragend an.

„Ich lass euch dann mal allein“, trällerte Alice und verschwand so schnell, wie sie aufgetaucht war.
 

„Okay...du gibst ja doch keine Ruhe.“ Edward atmete tief durch und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er wahrscheinlich überlegte, was er sagen wollte, antwortete er.

„Tanya ist eifersüchtig auf dich.“

„Was? Aber wieso? Ich meine aus welchem Grund? Sieh Tanya an und dann mich?“ Überfordert mit den Worten, die Edward gerade gesagt hatte, stand ich ich mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck vor ihm.

„Genau das ist der springende Punkt. Du hast mich an deiner Seite.“

Eindringlich blickte Edward mir in die Augen und nach einem Moment völliger Verwirrtheit fiel der Groschen.

„Sie ist eifersüchtig auf mich, weil ich dich bekommen habe? Sie ist immer noch in dich verliebt.“ Letzteres war keine Frage, sondern eine Feststellung. Und bei dem Gedanken, dass jemand da war, der mir Edward streitig machen könnte, zog sich mein Herz zusammen. Ich ließ den Kopf hängen und kämpfte mit den Tränen.

„Bella, bitte. Ich habe dich geheiratet. Für sie hatte ich nie irgendwelche Gefühle in diese Richtung. Ich liebe dich und sonst niemanden.“
 

Langsam kam er ein Stück auf mich zu und umfasste mit beiden Händen meine Taille.

Seufzend senkte ich meinen Blick. Ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen, denn die Scham war für mich erdrückend. Edward sagte mir immer und immer wieder, wie sehr er mich liebte, doch verstehen konnte ich es bis jetzt noch nicht. Er schien meine Unsicherheit zu spüren und legte seinen Finger unter mein Kinn, um meinen Kopf anzuheben. Zart hauchte er einen winzigen Kuss auf meine Nase, bevor er mir fest in die Augen sah.

„Glaubst du wirklich, ich hätte dich geheiratet, wenn ich nicht tausend prozentig davon überzeugt wäre, dass du die Richtige bist? Und ich denke, unsere gemeinsame Nacht sollte auch dir gezeigt haben, was du mit bedeutest. Nämlich alles.“
 

Edwards Blick wurde weicher als je zuvor und seine Worte lullten meine Seele in ein erhabenes Glücksgefühl. Seine Mundwinkel verzogen sich zu dem schiefen Lächeln, welches ich so liebte und ließen seine Augen noch heller strahlen. Er hatte Recht. Ich war an seiner Seite und durfte ihn ab heute meinen Ehemann nennen. Und niemand konnte ihn mir wegnehmen. Nicht einmal die schöne Vampirfrau Tanya. Der Tränenkloß in meinem Hals schwoll ab und mir blieb nichts anderes übrig, als mich von Edwards entwaffnendem Lächeln anstecken zu lassen.

„Okay, ich habs verstanden. Ich bin die umwerfendste Frau, die dir je über den Weg gelaufen ist“, sagte ich sarkastisch und mit einem nicht ganz so ernst gemeinten Augenrollen. Edward lachte auf, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und nahm mich an die Hand.

„Na, wie geht es deinen Füßen? Meinst du, sie könnten noch einen Tanz vertragen?“
 

Stolz und mit hoch erhobenem Kopf folgte ich meinem Mann auf die Tanzfläche, während die Musik anfing zu spielen und wir begannen uns im Takt drehten.

Neben uns tanzte Charlie mit meiner Mom. Er zwinkerte mir zu und entfernte sich wieder von uns. Ich war froh über meine Entscheidung, mich noch nicht verwandeln zu lassen. So konnte ich mit Charlie und Renée noch ein paar Jahre verbringen. Sie würden mir so sehr fehlen, besonders mein Dad.

Und wie gesagt, was machten schon ein oder zwei oder drei Jahre aus. Edward wäre glücklich über jede Stunde, die ich ein Mensch bliebe und das war es, was ich wollte. Ihn glücklich zu machen.
 

Mittlerweile bewegten wir uns abseits der tanzenden Menge, in der Nähe der Quileute, die alle zusammen standen und sich mit Jacob unterhielten. Er musste spüren, dass ich ihn ansah, denn in diesem Augenblick drehte er sich um und schaute mich an. Dann sah er auf Edward. Sein Gesicht verzog sich zu einem gequälten Lächeln und er drehte sich wieder weg.

Abermals bekam ich einen Kloß im Hals, doch ich schluckte ihn hinunter und sah hinauf zu Edward, der mich anlächelte und nichts von dem gerade passierten mitbekommen hatte.

„Es ist bald soweit, mein Herz. Unser Flieger geht in drei Stunden. So langsam sollten wir uns verabschieden.“

Erwartungsvoll sah ich ihn, an um zu prüfen, ob er noch mehr Preis gab. Aber Fehlanzeige.

„Mit dem Flieger also? Hm...“

Ich dachte krampfhaft darüber nach, ob ich ihm irgendwann mal gesagt hatte, wo ich gerne hin wollte, aber mir fiel nichts ein, also gab ich auf und strahlte Edward an.

„Oh...kein Abschiedsschmerz von deiner Familie und deinen Freunden?“ Skeptisch musterte Edward meinen Blick.

„Nein, wieso auch? Wir bleiben ja nicht ewig in den Flitterwochen. Irgendwann müssen wir ja mit dem College anfangen.“ Jetzt strahlte auch Edward bis über beide Ohren.

„Nun, wenn du das so willst. Wobei ich mir gut vorstellen kann, ewig mit dir in den Flitterwochen zu bleiben.“ Durchdringend, als würde Edwards Blick geradewegs bis in meine Seele tauchen, sah er mich an und prompt wurde ich rot.

„Tjaa...wenn man es von dieser Seite betrachtet, hätte ich auch nichts dagegen.“
 

Als ich meine Worte beendet hatte, huschte ein kleiner Schatten über sein perfektes Gesicht.

„Wir sollten aber trotzdem vorsichtig sein. Wenn dir irgendwas passieren würde, wenn ich mit dir schlafe, würde ich mir das nie verzeihen.“

Edward hob eine Hand, fuhr sachte mit seinen Fingerspitzen über meine Oberarme und strich die Konturen nach, die er auf meiner Haut hinterlassen hatte. Versunken in seinen Blick spürte ich plötzlich, wie er von mir weggerissen wurde. Ich kam leicht ins Schwanken, da ich keinen Halt mit meinen Schuhen fand und konnte mich gerade noch an einem der Zeltpfosten festhalten um mich im gleichen Moment verwirrt umzuschauen. Die Musik hatte aufgehört zu spielen und alle sahen in meine Richtung.

„Du wirst mit ihr schlafen, wenn sie noch ein Mensch ist?“

Jake brüllte so laut, dass sich meine Hoffnung, niemand würde es hören, in Luft auflöste. Ich sah regelrecht die Fragezeichen in den Gesichtern meiner Familie und das blanke Entsetzen bei den Vampiren und Quileute.

Wie wir da wieder raus kommen sollten, war mir ein Rätsel. Aber ich zählte auf Alice, die in solchen Sachen eine blühende Phantasie hatte.

Der einzige Haken war, dass Jacob nicht aufhörte zu schreien.

„Hast du sie noch alle? Du wirst sie dabei umbringen!“

Edward stand mit dem Rücken zu mir und hielt abwehrend die Hände nach oben.
 


 

Vorschau:
 

„Alice, verdammt! Lass mich runter! Du kannst mich doch nicht einfach von hier wegschleifen!“ Noch nie, seit ich Alice kannte, hatte ich sie derart angeschrien und innerlich verflucht. Doch ich konnte einfach nicht anders. Zu viel Adrenalin schoss durch meine Adern und zwang mich dazu irgendetwas tun zu müssen.

„Oh doch Bella. Ich kann und ich werde.“ Und mit diesen Worten war die Diskussion für Alice beendet und ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte, als mich im Moment ihrem Willen zu beugen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  wigge
2011-12-07T12:53:49+00:00 07.12.2011 13:53
Schön geworden
Von:  vamgirly89
2011-11-19T13:16:21+00:00 19.11.2011 14:16
Wow. Freue mich schon auf dein nächstes. Bitte schnell weiter schreiben.


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