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Sasuke und die Wölfe

von

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Jirayas Rückkehr

Sasukes Sicht
 

Dank Narutos Hilfe hatten wir den Schnee schnell beiseite geschafft. Und ich hatte die Tür nicht verschlossen, damit das Schloss nicht zufror. Etwas, was Naruto sofort bemerkte, er zögerte einzutreten. „Du hast nicht abgeschlossen?“ fragte er und sah mich an, als zweifle er an meinem Verstand.

„Ich wusste nicht, wie hoch der Schnee fällt, es wäre zufroren“, erklärte ich.

„Und was ist mit der Futterkammer?“ fragte er verärgert.

„Die war verschlossen, keine Sorge. Sie liegt auf der anderen Seite vom Haus. Und vor allem höher. Also hab ich den Schlüssel einfach stecken lassen, der Wind kam ja erst…“

„Du hast WAS?“ Er rannte zur Rückseite, und hielt die Nase in die Luft.

„Beruhig dich mal, okay? Wäre einer hier gewesen, würden wir die Spuren doch sehen“.

„Oder auch nicht, wenn sie von Schnee bedeckt werden, du bist ein Idiot“, sagte er.

„Daran – habe ich nicht gedacht. Aber…aber niemand kam gestern irgendwohin“.

Naruto ignorierte meinen Einwand und ging in die Kammer. „Kannst du was riechen? In dieser Gestalt?“

„Natürlich kann ich das. Bin doch kein Mensch“, sagte er immer noch verärgert. Er lief eine Weile in der Kammer auf und ab, bis er endlich zufrieden war.

„Hier konnte unmöglich jemand herkommen, nicht bei diesem Schnee“, verteidigte ich mich nochmal.

„Ha“, Naruto lachte auf. „Du bist sicher auch schon mal vergiftet worden, und weißt genau, wie schön das ist, oder?“

„Schon wieder diese Ironie? Ich verstehe sehr gut, dass du jetzt doppelt vorsichtig bist, vor allem wegen deinem – unserem Rudel. Aber mein Onkel hat auch nichts davon gesagt, dass ich abschließen soll. Nur das alles ganz frisch gekauft ist.“

Er schien beruhigter, meinte aber trotzdem: „Vielleicht dachte er ja nur, dass es nicht nötig sei, das extra zu sagen?“

Ich seufzte und folgte ihm zur Vordertür. Er drückte sie auf und ging hinein. Im Flur blieb er stehen. Seiner Kopfhaltung nach, nahm er vermutlich die verschiedenen Gerüche auf. „Geh doch ins Wohnzimmer und setz dich. Ich komm gleich“.

Naruto sah mich kurz aus seinen unglaublich blauen Augen an und ging Richtung Wohnzimmer. Ich selbst marschierte in die Küche. Hatte ich wegen der Futterkammer einen Fehler gemacht? Er hatte mich verunsichert mit seiner Reaktion. Vielleicht war es auch nur, weil er zum ersten Mal zeigte durch sein Reden, wie schlimm es gewesen war. Okay, er ist offensichtlich irgendwie mies drauf, lass dich nicht verrückt machen, redete ich mir zu. Ich machte mir einen Kaffee zum aufwärmen. Und Naruto? Heisses Wasser am besten. Oder nein, einfach nur Wasser, ihm war nicht kalt. Mit den Getränken ging ich ins Wohnzimmer. Naruto lag lässig im Sessel. Den rechten Ellbogen hatte er auf die Lehne gestützt und seinen Kopf auf die Hand. Das linke Bein lag über der rechten Lehne. Irgendwie erinnerte mich seine Haltung an die der Wölfe, wenn sie auf ihren Strohballen lagen, ich musste lächeln und reichte ihm das Wasser.

Jedenfalls hatte er sich abgeregt, sonst würde er nicht so liegen, dachte ich, als er mir die Tasse ohne seine Haltung zu verändern mit der linken Hand abnahm. Er nahm einen Schluck und sah sich um. Anscheinend hatte ich mit normalem Wasser richtig gelegen.

„Und, sagst du mir was du geträumt hast? Ich meine, du musst natürlich nicht“.

„Natürlich nicht“, stimmte er zu.

Okay, das war wohl nichts. Ich wünschte, ich könnte mit ihm so umgehen wie mein Onkel. Was hatte er damals gesagt? Naruto würde mich bald mehr mögen, als mir lieb sei? Davon war nichts zu merken. Hatte sich überhaupt etwas bei ihm verändert? War das gestern nur Mitleid?

„Du magst mich nicht besonders“, ich verzichtete auf das oder, und sagte es als Feststellung. Naruto sah mich nachdenklich an. „Doch, eigentlich schon“, sagte er schließlich.

„Wirklich?“

„Ja, wirklich“.

„Aber – du bist heute nicht so gut drauf, oder?“

„Nicht so besonders, nein“. Sein Blick wurde wieder so wie vorhin, als ob er in die Ferne schaue.

Bestimmt hatte es was mit diesem Traum zu tun. Möglicherweise hatte er geträumt, sie wären alle gestorben, bei diesem Anschlag. All seine Freunde. Oder eine Erinnerung aus der Vergangenheit, von der ich nichts wusste. Sicher war das mit dem Gift nicht die erste schlechte Erfahrung mit Menschen. Ich sollte nicht ungeduldig sein, oder verärgert über seinen Sarkasmus. Er hatte vermutlich seine Gründe.

„Das ist okay, ich hab auch manchmal schlechte Tage, die hat jeder mal“, sagte ich deshalb. „Weißt du, nur weil ich ein Mensch bin, heisst das noch lange nicht, dass ich gutheisse was manche Menschen tun“, fuhr ich fort. „Die meisten“, unterbrach er mich.

Ich sah von meiner Tasse auf. Er sah weder verärgert aus, noch hatte er so geklungen, er hatte mich korrigiert. Ich musste lächeln. „Die meisten“, wiederholte ich leise. Ich fühlte mich sehr zu ihm hingezogen in diesem Augenblick und vergaß meine Rede. Stattdessen beugte ich mich vor und küsste ihn ganz sanft auf die vollen Lippen. Für einen Augenblick blieben wir so, dann schob er mich langsam zurück.

„Jetzt hab ich vergessen, was ich sagen wollte“.

„Dann war es vielleicht nicht so wichtig“, meinte Naruto.

„Doch, ich glaub schon. Aber – da ist noch etwas, das ist wichtiger“.

Ich hörte das Geräusch eines bekannten Wagens. Ausgerechnet jetzt. Naruto blieb sitzen, während ich zum Fenster ging. Ich sah wie mein Onkel ausstieg und zur Ladefläche ging, wo ein großer Beutel lag. Normalerweise wäre ich rausgegangen und hätte ihm geholfen. Aber ich wollte nicht gehen. Ich wollte hier bei Naruto bleiben. „Sieht aus, als ob er eine Menge eingekauft hätte“, sagte ich.

„Dann geh und helf ihm“, sagte Naruto. Als ich mich nicht rührte fügte er hinzu, „Rudelmitglieder machen das so“.

Ich sah ihn an. „Ja. Rudelmitglieder machen das so, ich weiss, aber ich will nicht“.

„Warum nicht?“ fragte er irritiert.

Ich ging wieder zu meinem Platz. „Weil ich in deiner Nähe bleiben will. Und – vielleicht bist du nicht mehr da, wenn ich zurückkomme. Vielleicht bist du dann wieder in der Hütte“.

Zum ersten Mal sah ich, das sich sein Gesicht rot färbte. Ich beugte mich wieder vor, um ihn zu küssen. Diesmal reagierte er, und wich zurück, so daß ich mich noch weiter vorbeugen und abstützen musste, bevor ich ihn küsste. Ich wollte ihn nicht erschrecken, aber da ich mich ohnehin schon an ihn lehnte, hob ich meine Hand und strich durch sein Haar. Seine Lippen waren warm und weich, und auch wenn er den Kuss nicht wirklich erwiderte, blieben seine Lippen locker und verkrampften sich nicht. Auch wenn er sich ein wenig mit dem Rücken gegen den Sessel presste, blieb er dieses Mal immerhin nicht gleichgültig. Also konnte ich auch – meine Hand fuhr unter seine Jacke, die er noch trug und allein die Berührung seiner Haut erregte mich ungemein.

„Oh, und ich habe mich schon gewundert, das mir keiner tragen hilft“, sagte mein Onkel.

Naruto stieß mich zurück und ich fiel schwungvoll auf die Couch zurück.

Er war knallrot und ziemlich außer Atem. Ohne Jiraya zu grüßen oder anzusehen flüchtete er aus dem Haus.

„Wie süß“, ich sah ihm nach, sogar die Tür hatte er aufgelassen.
 

autor akio



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