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Fluttering Flame

Rachel & Apollo
von

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Fluttering Flame

Es gab Tage, da leuchtete sie in einem satten Gold und strahlte mehr Wärme aus, als die Sonne persönlich. Doch jetzt, wo der Winter vor der Tür stand, war es als hätte ihr inneres Glühen nachgelassen. Fast als würden die fallenden Blätter sie dämpfen und der kühle Wind versuchen sie endgültig auszubremsen.

Ihre Haut hatte ihren goldenen Schimmer verloren, der im Sommer auf ihr gelegen hatte und sie wirkte nun blass und fahl obwohl sie immer noch vor Hitze glühte, wenn seine Fingerspitzen über ihre Haut fuhren. Vor zwei Monaten noch war sie weicher gewesen und hatte nach Sonnenöl, Farbe und Früchten gerochen. Doch so wie der Sommer war auch dieser Duft gegangen und durch etwas Neues ersetzt worden, das er noch nicht wirklich zu identifizieren vermochte. Das holzige Aroma ihres Parfums kribbelte in seiner Nase und erinnerte ihn für einen Moment an seine kleine Schwester Artemis, die ihr ganzes Dasein der ewigen Jagd in den Wäldern gewidmet hatte.

Ein böser Gedanke den er eilig wieder aus seinem Kopf verbannte als das Mädchen sich stärker an ihn schmiegte und er sich daran erinnerte, wie sehr seine Schwester diese Form des Zeitvertreibs verabscheute. In der Uniform der 'Clarion Ladies Academy' wirkte Rachel wie verkleidet, aber er hütete sich ihr das zu sagen. Es würde komisch klingen, würde er anmerken, dass er zerrissene Jeans und übergroße Pullover einem knielangen Faltenrock und einer weißen Bluse vorzog, die ihre Haut durch die helle Farbe nur noch blasser wirken ließ und durch ihren Schnitt mehr von dem verriet, was unter dem leichten Seidenstoff versteckt lag, als ihm eigentlich recht war.
 

Ohne einen Knopf geöffnet zu haben, konnte er sagen, dass ihr BH weiß sein würde, einfach weil Weiß die einzige Farbe war, die man unter dem Stoff nicht sehen konnte. Bedauerlich. Eigentlich bevorzugte er Überraschungen.

Gedankenverloren strichen seine Finger die Knopfleiste hinab, genossen das Heben und Senken ihres Brustkorbes und stoppten schließlich Millimeter vor dem Bund ihres Rockes, während seine Lippen sich neugierig auf die Beantwortung der Frage stürzten, ob sie auch den Lipgloss ausgewechselt hatte, der bei seinem letzten Besuch noch nach Erdbeeren geschmeckt hatte.

Ihre Hand vergrub sich in seinen Haaren und sein Kopf registrierte ein flüchtiges Kirscharoma, als er verspielt an ihrer Unterlippe knabberte. Noch etwas also, dass sich in den letzten Wochen an ihr verändert hatte.

Fast schien es ihm, als wäre sie ein neuer Mensch. Ein anderes Mädchen als das, das er im Sommer in Camp Half-Blood getroffen hatte. Doch das war natürlich nicht wahr.

Seine Hände wanderten über ihren Körper, genossen die gewohnte Wärme, die er sogar durch die dünne Uniform hindurch spüren konnte und verfingen sich schließlich in ihrem feuerroten Haar, das sich weich und schwer an seine Haut schmiegte, wie er es von ihm gewohnt war.

Ein Blick in ihre Augen ließ seine ganze Welt für einen Moment in Smaragdgrün erstrahlen. Wenn ihre Lehrerinnen ahnen würden, was sie in diesem Zimmer zu tun im Begriff war, sie würden vermutlich die Tür aus ihren Angeln reißen, um die vermeintliche Unschuld dieses Mädchens zu bewahren.

Nicht das ihn das von irgendetwas abhalten würde.

Erneut trafen ihre Lippen auf seine und verströmten den flüchtigen Geschmack nach Kirsche bevor sich ihre wärmenden Hände wie von selbst unter sein T-Shirt schoben. Einem sterblichen Mann wäre vermutlich kalt gewesen, Anfang November in einem ärmellosen T-Shirt in einem Zimmer, indem zwar der Vorhang zugezogen, das Fenster aber nicht komplett geschlossen war. Aber er war eben nicht sterblich und ihm wurde folglich auch nicht kalt als das Mädchen das schlichte, weiße Kleidungsstück ohne Vorwarnung nach oben schob, um auf diese Art mehr nackte Haut zu entblößen.

Nur ungern trennte er sich von ihren glühenden Lippen um sich von dem störenden Stück Stoff zu befreien. Ihre Küsse mochten anders schmecken, aber sie waren noch genauso anregend, wie er sie in Erinnerung hatte. Wunderbar warm und weich und gleichzeitig unglaublich inspirierend, fast wie ein lebendes Gedicht oder eine lodernde Flamme.
 

Erneut fanden seine Finger den Weg zu ihrer inzwischen geröteten Wange. War das da goldener Glitzer auf ihrer Haut? Wie war der dorthin gekommen? Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen. Wieso musste sie immer irgendwo Farbe, Glitzer oder etwas anderes Merkwürdiges haben, selbst wenn sie seit Tagen nicht mehr offiziell mit Farben gearbeitet hatte?

Die funkelnden Kleinteile erwiesen sich als hartnäckig, denn egal wie oft er über diese Stelle fuhr, sie schienen einfach nicht weichen zu wollen. Nicht das er es ihnen übel nahm. Er trennte sich auch jedes Mal nur ungern von diesem Mädchen, das so wundervoll küssen konnte und immer glühte, als wäre es eine ganz eigene, kleine Sonne.

Ihre Berührungen prickelten auf seiner Brust, seinen Armen, seinem Rücken und er beschloss spontan das er den Kampf gegen das glänzende Zeug aufgeben würde. Sie wäre eben nicht seine Rachel, wenn sie nicht irgendwo in einer Farbe funkeln würde, die eigentlich nicht an diese Stelle gehörte.

Seine Hand glitt zu der Knopfleiste ihrer Bluse zurück, hinterließ dabei eine Spur aus goldfarbenem Glitzer auf dem weißen Stoff und begann dann vorsichtig einen Knopf nach dem anderen zu lösen. Vielleicht mochte er deshalb die übergroßen Pullover lieber. Sie ließen sich deutlich schneller ausziehen als dieses Ding, das so gar nicht zu seinem Orakel passen wollte.

Gierige Blicke untersuchten jeden Zentimeter der frisch freigelegten Haut. Auch sie war heller als vor zwei Monaten, aber daran dachte er nicht mehr. Zu beschäftigt war er gerade damit, die verbliebenen Knöpfe lösen und das Mädchen gleichzeitig in Richtung des schlichten Doppelstockbettes zu drängen, das hinter ihm an einer Wand des Zimmers stand.

Ihre Lippen fanden den Weg zu seinem Hals, kurz bevor sie mit den Kniekehlen gegen die Bettkante stieß und sich schlagartig an ihn klammerte, um nicht rückwärts auf die Matratze zu fallen.

„Nicht“, bat sie tonlos und brachte ihn mit diesem einen Wort dazu, mitten in der Bewegung zu verharren. Sie drängte sich gegen ihn und für einen Augenblick spürte er jede Wölbung ihres Körpers durch den dünnen Stoff der immer noch nicht komplett aufgeknöpften Bluse.

Es fiel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen, dennoch schaffte er es irgendwie ein raues „Warum nicht?“ hervorzuwürgen. Sie wollte das doch genauso wie er, oder etwa nicht? Sie hatte auch zwei Monate darauf gewartet um endlich die Chance zu bekommen wieder mit ihm alleine zu sein. Und jetzt war Kimberly endlich für ein Wochenende zu ihren Eltern gefahren und sie sagte 'Nein'? Grüne Augen sahen ihn unschuldig an und die brodelnde Wut verschwand aus seinem Kopf so schnell wie sie gekommen war.

„Das untere Bett“, erklärte Rachel leise, „gehört meiner Mitbewohnerin. Meins ist da oben.“

Apollo hob den Blick in die angegebene Richtung und schluckte schwer, als er die schmale Holzleiter entdeckte. Er hatte zwar geahnt, dass eine Freundin in einem Mädcheninternat eine Herausforderung bedeutete, aber Sex in einem wackeligen Hochbett?

Na das konnte ja noch heiter werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Von: Arcturus
2011-10-30T17:33:24+00:00 30.10.2011 18:33
Ro?
Dafür bekommst du nur einen Smiley. Und zwar den hier: O__o


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